Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1864 (Jahrgang 11, nr. 275-299)

1864-12-01 / nr. 275

net istekue Philippika gegen die auswärtige Politik des ZGru­s­ fen Rechberg zu erwartens.­Zum1!Absatzerelchek vie Elbe-Herzogthümer behandelt,sind Brinz und Rechbauer e­ingetragen Reäbesuer entfällt natürlich. Man erwartet,daß spezie­ll zu diesem und der gechenden Zins satze der Minister des Aeußeren,Grawensdorff,Auf­­schlüsse,insbesondere auch über diel neuesten Vorgänge an der Elbe,geben werde oder durch Freiherren v.Biegeleben geben lasse.Man erwartet dies nicht lokos in Abgeordneten­­treffen ; die Mittheilung entstammt offiziösen Kreisen. — Zum 12. Ablage, welcher die Bundesgenosferung oft mit Preußen und die deutsche Frage erörtert, ist Kuranda einget­rieben. Zum 13. Ablage (dreizehn, ominöse Zahl­ ver Ablag verlangt Betfertigung des Belagerungszustandes n Galizien) it Sreiber­ v. Bode engetengen. Keei­­bert v. Node­it Statthalter von Mähren. Mit diesem Med­ner begegnen wir zum ersten Male einer Regung der mins­­teriellen Partei und zwar der Beamtenfraktion dersel­­ben. Steiser 9. Bede ist sein Nebner und wird daher die Regierung nur schwach vertheibigen können. Da ist kaum wahr­­scheinlic, daß er ein Amendement zu diesem­­rittischen Abgabe besutragen werde, da man in der geitrigen Beksammlung des ministeriellen Klubs verabredet hat, sich aller Nmengementästel­­lung zu enthalten. Man will sein Obium der öffentlichen Meh­­nung gegenüber auf ih Y aßen. Zu dem 14. und 15. Ablage der Finanzlage be­treffend ist Herb­st als Nenner eingetragen, von dem ein err­schütterndes Zifferntableau über unsere Finanzlage zu er­warten it. — Die zweite schüchterne Negung der ministe­riellen Partei ist bei dem 17. Ablase unwahrzunehmen. Dieser Ablak spricht aus, daß die geänderten Churichtungen im öffentlichen Leben der Gemeinden und Länder bereit3 im aus­­giebigsten Make die Bereinfachung der kantli­­chen Berwaltunng gestatte Gegen bieten Wirfab wird Aba. He­mann (aus Böhmen) sprechen. — Zu dem Übfage 19 über die Ministerverantwortlichkeit ist der demokratische Abgeordnete Dr. Dem­el eingetragen,­­ zu den Absägen 20 und 21: über Die Banpvelspolitiif ge drage Winterstein in Szene, ein Handelsmann und ein Industrieller, keine gegen die Absäge. Offenbar ist er auf eine „autonome Zollpolitif” abgeliehen. Zu den weiteren Ablä­­gen sind seine Rechner eingetragen. So weit läßt sich ein — allerdings Lüdenhaftes — Bild der kommenden Spezialdebatte flizziren. Dasselbe wird übri­­gend manche Veräuderungen aufweiter, da so wie zu den Sb: fate über die ungarische Frage voraussichtlich auch nach zu den SONO SH LU N­ABER Redner sich unmittelbar vor der Debatte miel­­en werden. @ sAnsAgcam vom 28.deird der ministeriellen »G.­K.«geschrieben: Auf der nächstsigxam geiegenen Herrschaft Keresti­­nec wurde gestrn mit der Einhebung des Weii«­­­já bents begonnen. Nachdem die dortigen Runtsibuenten­igg meigerten, von ihnen öfter zugenommenen behördlichen Huj­forderungen Folge zu leiten, sah Ih baz Samoborer Stuhlelbezirksgericht auf Grunplsae höherer Ermäch­­tigung zur anfangsweilen Ginhebrag bemüflige. Mit der Efer tuitung bietet Mahregel wurde wer in Samobor amtirende Zutaflor S. Werle, unter Beigabe einer aus sieben Gen­­darmen bestehenden Assistenz betraut. Nis dies die flenitenten vernahmen, versammelten sie sich, ungefähr 500 Mann statt, in der Nähe ihrer Weinkeller, versaben sich mit Knütteln und Skußwaffen, feuerten gegen die­lendormen einige Schriffe ab, welche den velegirten Kommissär in seiner Amtshandlung nicht beitzten, sondern vielmehr anspornten, mit Entiroffenheit und Energie vorzugehen. Die Renitenten­­ wurden versprengt und der Rädelsführer verfehlten festgenommen. — Auf der zur be­nannten Herrschaft gehörigen Bußta Klincajeio wie­derholte sich baldh darauf dieses Manöver in einer anderen Art. Einige Wiperspenstige drangen in den Hof des dort wohnhaften Walpbereiters,­­ ließen sein "dort Henendra mit Mein gefülltes Sahn ausrinnen und entfernten sig erst wann, als von diesem Beamten sogen sie einige blinde Schüfse abgefeuert­ wurden. G­en­aßregeln dürften die Wiederholung ähnlicher Erzeile­n . Eine große Sensation macht in Kroatien ein Erlag der Hofkanzlei, welcher den Eivau­fheilanonifen Leb­­zern den ausschließlichen Gebräu­ter im den Schul­­büchern ange­wendeten ro­atischen Drthboc­­aphie in und außer der Schule, also aug, in Arttungsartikeln und sonstigen literarischen Arbeiten, vertreibt. Man sieht immer ein, wie diese Maßregel zum ersehnten Ziele der Dini­gung führen kann und besorgt in Folge dessen das Eingehen manches belletristischen Blattes. Man sollte die Frage der Or­­th­ographie einer gelehrten Gesellsshaft oder der Konvention der in der Literatur hervorragenden Gechriftsteller zur endlichen Ent­­s&eißung überlassen. Die Branntweinstewer soll nach Beichlub des betreffenden Ausschusses des Wiener Migenrhnetenhauses, nicht blos um 10, sondern um 25 pet. ermäßtigt werden. Herr Pros­­foweß beantragt die Einführu­ng von Erpaetprämien, um den Spiritwahandel zu heben.­­ Die Herren Graf Geza Károlyi, Graf Gedeon Návay und Lorend v. Ürményi begaben sich dieser Tage nach Wien, um als Mitglieder des Directiongromit d’3 des Nas­tionalth­eaters Sr. Majestät den allerunterthänigsten Dank dafür auszudrücken, das Allerhöpftnieselben die neuere Subpentiniirung des Nationaltheaters und Die Grindung der Theaterschule allergnäßigk zu gestatten verübten. Bezüglich der Bahtung der Häbt­chenrenoute wurden , wie, wie soeben hören , folgende Offerte eingereit : Gsh­amangzay 8000 fl., Zeilinger 10,009 fl., Steingauner 12,500 fl. nebst 200 fl. für Arme, Ale u. Segee 15,200 fl., Moi 8300 f., im Falle des ausschirchlichen Mastkenballrech­­tes 12,350 ff. L. SBten, 30. November. Boz verläßsiger Seite wird mir beritet, daß sich Se. Diojeltät per Saiser persön­lich geäußert h­at, er wünsche die freund­­schaftlichen Beziehungen an Preußen voll­ständig aufrecht­zuerhalten = ten, 30. November. Ich habe Ahnen in kurzen Morten telegraphirt, welche Haltung Oesterreich dem preußisc-ventidgen Konflikte gegenüber ein­­nimmt. Graf Mensdorff bat, — wie hier wenigstens sffizide versichert wird — dem österreichischen Bundestagsgesandten in Frankfurt, Freiberrn v. Kübed, den Auftrag ertheilt, für das Berchreiben der Bundestruppen in den Herzogthümern zu time­men und in der Majorität, melche gestern in diesem Sinne Berdjluk fahte, ist demnach auch Del­erreichs Stimme enthalten. Dieser Umstand allein wich ichon den deulichen Mittelstaaten Muth einflöhen. Die Verweisung des fachliihen Antrages, zu entfleiben, ob die Bundesexekution als erledigt zu betrachten sei, an den Ausschuß, wird ala baz von Oesterreich ein­geleitete Verfahren anzusehen sein, um Zeit für Beschwörung des Konfliktes zu gewinnen. Sachsen hat seinen Antrag im Einverständnisse mit Desterfeld) nun zu den Cabe geteilt, um die Verantwortlinheit für die Ablehnung der preußischen For­derungen von sich auf den Bund zu wälzen. ES wird hier als ver feile Entschluß der üb­erzeigiichen Regierung erklärt, in vielem Bunfte von Bundeslandpuntt fest zu wahren, und man versichert, Sur Hohenzollern habe aus dem Munde­nes Raiserz den Zabel und die Mißbilligung übernommen, welche das preußische Vorgehen hier in Regierung­ und höchsten Kreisen findet. MWahrngeinlich auf beskwhctigenden Reuberungen 285 Fürsten beruht die offiziösen Greffen entflammende Mittheilung, dass Breußen sich zur Nachgiebigkeit verfichen wolle, und er nur zum Bruchhe­kommen haffen werde. In einenthüm­­licher Meise spielen and isht wieder die höchst persönlichen,­­ zwiichtu ven beiden Monarchen Oesterreichs und Preußens ges­­troffenen Vereinbarungen in die Tagesgeschiäte herein. Die­­­­selben scheinen so fest zu sein, daß selbst so tiefgreifende Ber­­würfnisse zu offenen ben beiderseitigen Negierungen, wie die jept , fepwebenden , ben @lauben an einen Bruch gar nicht auflom« ’ ; !

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