Pester Lloyd, April 1865 (Jahrgang 12, nr. 75-99)

1865-04-08 / nr. 81

Tit-gr. Yepisdjesdeifeäergloyd SienkTAptM About-Wärst Kreditaktien183.10, 1860erLofess 90,1864erLos089.25.5-wwvaon Eos-Karl- Ludwigsbahn219.60,Staatsbahn192.70.Fest.Läafangsrente67·sö, Staatsbahn442,CreditMobilier833,Konfv18911-s.An den deutschen Plätzen Staatspapiereböhen Zur Tagesgeschichte» Pest,7.»April. Aus den Mittheilungen,welche gsns jetzt über die gestkkgs Bundestagssitzug vorliegen,sehen wir,daß Oester- Teich eine Vermitkissksche Stellung einnahm.Es erklärte zwar, daß ess bereit sei,se­ine durch den Friedensvertrag erworbenen Rechte an den Herzog vonstugaftenburg abzutreten,fügte aber d­ie­ Bedingung hinzu,daß Prezkksen einverstanden sein müsse. Im Widescf­ruche damit scheint zu stehen,ließ Oesterreich mit der Drittelstaaten dies ohne Konflikt daß Oesterreich stimmte. Aber auch dieser Unland beweist nur, bad Graf Mensdorff gefonnen tt, dem Herzog von Auger­­stenburg so weit seine Unterfragung angebeihen zu laffen­twordenen Preußen einverstanden ist, und wird dung dringen, jedoch auf den als seineswegs aber, sich ganz auf die Seite der Mittelstaaten stellte. Nachtehend haffen wir die Erklärungen Desterreiche und P­reu­­ßens nach dem „Dresdner Journal" folgen . Desterreich erklärte, es sei zur Herbeiführung der bean­­tragten Zösung durch Abtretung seiner Dur den Friedensvertrag er­­ben Erbprinzen von Augustenburg bereit, wenn eine beseleunigte Gatf&ein Befigtitel nicht verzichten, bevor eine den deutschen­nteressen­ten erklärte, e3 sei au bereit zur Berständigung, die jedoch blieb eine vorgängige Prüfung aller, namentlich auch der eigenen Ansprüche unerläßlich bedingt sei; e3 werbe die Rechte des gemeinsamen Refikez mwahren bis zu einer der zehnten Kurte, einenen Leberzergung Pre u, und den gemeinschaft­­lichen Interessen genü­genden Lösung, e3 erkläre aber schon jeit die Bez­ahlung der ausgesprochenen Erwartung nicht in Aussicht stellen zu können. Für den bayerisch-sächsisch-darmstädtischen Antrag stimm­­ten : Oesterreich, Bayern, Lachen, Württemberg, Baden, Hes­­sen-Darnstadt,­­Braunschweig, Nassau und die Häuser ber. jedh­­Die bereits gemeldeten Gerüchte über Drollin’g Rückkritt treten in Baris immer intensiver auf ; St. Paul, Präfekt von Nancy, hält die Ernennung folt Lavalette's Kabinetschef werden. Man fer Marimiltan machen muß, Kammerpräfibenten nicht für unmöglich. — Herr Bonnefonds, der meri­kantische Finanzminister, hat um den Kaiser einen Bericht abge­­sandt, aus dem hervorgeht, daß das Budget die Hälfte der Auslagen von Mexiko nicht welche Rat zu behaupten. Herr Bonnefonds verspricht, Zustände dieses Landes zurückzukommen. Die geistige Wiener fentlich folgendes Dementi : Mehrere im außerösterreichischen Italien erscheinende Zeitfärirten gefielen sich darin, ihre Leser vor Kurzem mit der Zomb­:renet, Nachr­ut von einer im beurinen Frühjahre im revolutionären zw unterhalten und braten, um ihrer Be­­, den Wortlaut eines angeblich vom Kriegsminister an den Herrn Armeekommandanten, Feld­­gerichteten, die obige Beformriß aus drü­­französische Blätter­zeugmeister Ritter enden Präsidialerlasses , übergegangen ist. Wir 063 Sek Kriegsminister, treffender Erlaß der von oberwähnten Sella entschlossen sein, Blättern veröffentlichte und diese Veröffentlichung daher einfach als eine Un­wahrheit zu bezeichnen ist. Nach einem in Turin Ladint und Torelli­ stark verbreiteten Gerücht sol seine Demission zu nehmen ; desgleichen soll an Sella’8 Stelle treten und Rattazzi an bie Stelle Lanza’s: Der neue österreichische Zolltarifentwurf. A & Me, 7. April. Der dem Reichsrathe in Wien vor­gelegte neue Zolltarifentwurf ist uns Heute zugegangen. Wir behalten uns vor, demselben eine eingehende Begutachtung an­­geweihen zu­ laffett und beginnen heute m­it der Wiedergabe der wichtigsten Bestimmungen der einzelnen Kapitel : I. K Kolonialwach­en und Südfrüchte — Ralao­rob, in Bohnen und Schalen per Brentner 8 fl. (bisher 7 fl. 30 kr. EM.), gemahlen 10 fl. (bisher 12 fl. 30 fl.) ; Kaffee rob und Surro­­gate 8 fl. (bisher 10 fl.), gebrannt 10 fl. (bisher 12 fl. 30 fl. CM.); Gewürze 8 fl. (bisher gemeine 10 fl., feine 25 fl., feinste. 50 fl.); Sago, Tapiofa, Revalenta Arabica 3 fl. (bisher 5 fl.), Südfrüchte ges­teine 75 fl., mittelfeine 2 fl. 50 tr., feine 5 fl. (bisher 45 tr., 2 fl. 30 Er., 5 f.) ; Thee 15 fl. (bisher 15 fl); Zuder, Zudermehl unter dem Muster Nr. 16 , und flüfliger Zuder 6 fl, Zudermehl von Mu­ster 16 bis 20 erflusive 7 fl. 50 fl, Zudermehl von Nr. 20 angefen­gen, sowie Zuder in Hüten oder Broden und Kanbis 10 fl. (bisher zahlt raffinirter 14. Fl., Rohzuder 11 fl., Zudermehl für Raffineure TR, Ruder­ genp, 5A):­­ / II. Gasrtem und Feldfrüchte. — Weizen, Roggen, Bohnen, Erbsen, Linsen, Hafer, Gerste und Malz 15 fr. (bis jebt 10 bis 20 r.), Mehl und Mahiprodukte 75 tr. (bis jegt 45 tr.) aus den Bollvereinsstaaten frei, wie bisher­ Tabak und Tabak­akritate verbo­­ten, nur gegen Lizenzgebühr von 3 fl. für ein Pfund Havannah,Biga­­ren, 2 fl. 50 tr. für andere Zigarren oder Schnupftabat, 2 fl. für Rauchtabat, 1 fl. 60 Fl. für Blätter, während bisher neben einer Li­­zenzgebühr von 2 fl. für rohen Tabat und 2 fl. 30 fl. für Tabak. Fabritate wer Pfund noch ein Zoll von 10 fl. für rohen Tabak und von 25 fl. für Tabakfabrifate per Zentner zu entrichten ist. Hopfen per Rentner 2 fl. 50 fr. (bisher 2 fl. 30 fr. CM.). ‚UL Schiere unpthieriige Rropuste — Sri­­che Fische, Krebse, Schweden frei (bisher 1 fl. 30 fr.), Häringe und Stochfische 75 fr. (bisher 1 fl. 30 fr), zubereitete, gesalzene, geräu­­cherte, marinirte Fische, so­wie Schaltbiere aus der See 4. B. Au­­stern, Hummeen) per Rentner 1 fl. 50 fl. (bisher 4 fl.), Ochsen und Stiere per Stüd 4 fl. 50 fl. (bisher 4 fl.), aus dem Zollverein 3 fl. 75 fr. (bisher 3 fl. 30 fl.), Kühe und Jungvieh 2 fl. 50 fl. (Biber 2 fl.), Kälber, Schafe und Ziegen 25 fr. (bisher 15 fl.), Schweine 1 fl. wie bisher, Pferde und Fülen 2 fl. wie bisher, Maulthiere und Gel 1 A. wie bisher, Felle und Häute roh, gemeine frei wie bisher, einige 75 Er. (bisher 45 fr.), rohe Harte und Worsten frei wie bisher, zubereitete und Federn 75 fr. (bisher 45 fr), aus dem Zollverein frei. Srifches Fetisch 1 fl. 50 Fr. (bisher 45 Er.), anbereitetes Fleisch, gesalzenes, geräuchertes, gepudeltes 3 fl. (bisher 2 fl. 30 Fr.), Fleisch­­würste 5 fl. (bisher 7 fl. 30 kr.), Honig 75 fr., Wachs 2 fl. 50 fl. (bisher 4 fl), Käse 5 fl. wie bisher, Butter 2 fl., Schweinefett, Gän­­sefett, so­wie Baraffin 2 fl. 50 fl., Unschlitt 40 Er. .. IV. Fette und Dele — Fette Dele in Flaschen und Krtigen 7 fl. 50 fr. (bisher 15 fl.), Olivenöl in Zällern 2 fl. 50 fl. (bisher 4 fl.), Balmol in Fässern 40 Er. v.Getränk­ und Eßwaaren.——Bier und Metb­ux Fässern per ZentnerlfLöOkr.(bisher 45 kr.),in Flaschen und Klingen5fl.(bisher7fl.30kr.),Branntwein,Urtak,Rumloff (bisher7fl.30!r.),Liqu­ uts15fl.(bisher 12fl.70kr­),Wein in Fässern und Schläuchen6fl.(bisher 12fl.30kr.),in Flaschen und Krünen10fl.(bisher15fl.),Brod75­r.,Teinwerk2fl.50kr., Sens.Kapern u.vgl.7fl.50­r.,Chokolave,Konsituter,Früchteoc. in Flaschen over Büchsen 10 st. v1.Brenn-,Bau­ uawerkstoffe-Brennholz per 100 Wiener Klafter 40 kr.,gemeines Werkholz 75 kr.,aus dem Bd­schkuitzstoffe frei,Elfenbein,Perlmutter,Korallen,Bem­­ein E.­­VA. Arzneisy­phbemische Hilfsstoffe Cole Arznei: und Parfümeriestoffe 3 fl. (bisher 5 fl.), edelster Art 5 fl. (bisher 12 fl. 30 fl.). Farbhölzer mit geringen Ausnahmen frei. Kochsalz; verboten. Arsenit, Pottasche, Schwefel, Weinstein u. bal. frei. Sopa, Salzsäure, Schwefelsäure u. j. m. 40 fl. VIII, Metalle rob und als Halbfabrikate Robes, auch altes, gebrochenes Eisen, sowie Eifenabfälle 40 fr. (bie­­ber nur aus dem Zollverein frei, sonst 24 fr.) ; gefrischtes Eisen, in Stäben , Gb. und raffinirter Stahl, nicht fagomnirt 1 ff. 50 fr. (bisher 2 fl. 30 fr.) ; schwarzes Eisenblech, Stahlblech, rohe Stahl­­platten, unpolirter Eifendraht, Eisenbahnschienen aus Stahl, Unter, tot vorgeschmiedete Maschinentheile 2 fl. 50 fl. (bisher 2 fl. 30 fl. bis 4 fl.) Eifenblech und Eifenplatten, politt, gefirnißt, verzinnt, pol lirtes Stahlblech , polirter Stahldraht, schmiedeiserne Röhren 4 fl. (bisher 5 fl. bis 7 fl. 30 tr.) ; grober Eisenguß (Reffel, Defen, Mus­ter) 75 tr. (bisher 1 fl. 30 tr.) ; Kupfer, Melling, Nidel, Zinn, Zint, Quedsilber frei ; rohes Blei, an altes 75 fl. (bisher 2 fl. 30 kr.) ; Bunt gezogen oder gestredt,, roher Zintguß 1 fl. 50 fr. (bisher 7 fl. 30 fr.), gegossenes Blei, Buchbruderiettern, gezogenes oder gestredtes Zinn, rober Zinnguß und grobe Zinnwaaren 2 fl. 50 fr. (bisher 7 fl. 30 fr.). Edle Metalle frei. IX. Webe- und Wirkstoffe. Baummolle roh und in Abfällen und kartätscht frei (bisher erstere au frei, lettere 30 fl.), Baummollwatta 2 fl. 50 fr. (bisher 6 fl.) ; Flach frei (bisher nur frei aus dem Bollverein,, sonst 8 fl); Gdaswolle roh und ges­tam­mt, gefärbt, gebleicht, gemahlen und in Abfällen frei (erstere bis­­her auch frei, lettere 45 fr., aber aus dem Zollverein frei), Geibe, Geivengaletten (Kofong) und ungesponnene Seidenabfälle frei wie bißher), filirte oder unfilirte Seide, gesponnene und Seidenabfälle, beide ungefärbt 75 kr. (bisher 45 fr.), Seide und gesponnene Seiden­­abfälle gefärbt oder in Verbindung mit anderen Spinnmaterialien 10 fl. (bisher 15 fl). 3 Zollverein frei wie bisher, außereuropäisches Spertholz frei, Dredalers Rechte an den an mit Preußen möglich ist; Oldenburg protestirte. Königreiche Schilderhebung haupt und Herrn entsprechende überhaupt auf Olltiviers Lösung bevorstehbenden einigen Relief zu geben m welcher zum um sich erreicht if. zu deden im Stande auch in einige ift, in einem ausführlichen Bericht den Herrn FZM. v. Venedel, daher auch ergangen v. Benedel Lanza, auf die Generalforrespondenz" verdf­­find in der Lage zu erklären , daß von Geite Fein, eine Schilderhebung wie­­der Minister des Innern, nicht “ in x. Garne. Rohe Baummollgarne, b. i. nit gebleicht, nicht gefärbt und nicht drei oder mehrprähtig gezwirnt, 4 fl. (bißher 6 fl.) gebleichte, jedoch nicht dreis oder mehrdrächtig geziwirnte und nicht ge­­färbte, sowie ag Dodite 6 fl. (bisher 10 fl.) ; gezwirnte oder gefärbte 10 fl. (bisher 12 fl. 30 fl.). Leinengarne, Handgespinnst roh, b. i. weder gebleicht nod gefärbt oder gezwirnt , frei (bisher 2 fl. 30 Fl.) ; rohes Maschinengespinnst, b. i. weder gebleicht noch gefärbt oder gezwirnt,, 3 fl.; gebleicht , geäichert oder gefärbt 4 fl. 50 tr. (bisher 10 fl., aus dem Zollverein 7 fl. 30 tr.) ; geswirnt 10 fl. (bis­­her 15 fl., aus dem Zollverein 10 fl.); Wollengarne : rohes Streich­­warn , weder gefärbt noch Dreis oder mehrdrähtig geswirnt, 75 tr. (bisher 6 fl) ; rohes Rammgarn, weder gefärbt noch breit oder mehr: drähtig gezw­irnt , 4 fl. 50 fl. (bisher 6 fl.) ; gefärbte oder gezwirnte Wollenaarre 10 fl. (bisher 12 fl. 30 fl.). » Die weiteren Bestimmungen lassen wir nächstens folgen. Einige Rathschläge über die Kultur der Seidenraupe. *) I. ch. ® Bett, im April. Der bei der Geibenraupenzuot gegenwärtig zu Tage tretende Krankheitszustand ist eine Erschei­­nung, die bei dieser Kultur auch im frühern Jahrhunderten schon beobachtet worden ist. Die Geschichte der Geibenraupen­­zucht erzählt uns von verheerenden Seuchen, die sich analog mit der seit mehreren Jahren herrschenden Krankheit über die Seidenbau treibenden Länder ausgebreitet hatten. Batister de Saunage berichtet in seinem Werk: „Memoires sur Védu­­cation des vers­e sole," das um das Jahr 1690 eine al­gemeine Ausartung der Seidenraupenfofons in Frankreich ent­­standen sei. Nach mehreren chren schlechter Ernten berzwei­­felte man, ein Mittel zu deren Befestigung zu finden und ber­gann den Meaulbeerbaum auszurotten,, eine Verwüstung, die derart überhand nahm, das der damalige Gouverneur der Pro­­vinz Languedoc sich veranlaßt sah, die härtesten Strafen zur Steuerung dieses volfswirthschaftlichen V­andaliemus zu verhäün­­gen. Durch Bezug frü­her Grab­es aus dem­ Yuslande gelang es, der biese Kultur bedrohenden Kalamität Einhalt zu thun. Siebenzig Jahre später, um das Jahr 1760 herum, wurde in Frankreich die Seidenraupe von einer neuen Epidemie heimgesucht. Eine im Jahre 1760 erschienene Broschüre : „Die Kunst das Seidenprodust zu vermehren" (Dart de multiplier la soie) erwähnt Kieselbe. ES Heißt darin : Wir wissen, has eine Linze Seidenraupensamen, welche früher 80 Pfund Kokong lieferte, deren heute kaum 40 ergibt. Diese außerordentliche Abnahme beweist deutlich , daß der Ausfall der Seidenernte hauptsächlich in der schlechten Beschaffenheit der Graines seinen Ursprung hat , indem selche nur unvollständig ausfriec­en und krastlose Raupen liefern, von denen der größte Theil Hinst­cht, bevor­ er zur Kolonsbildung gelangt. Diese Krankheitserschei­­nungen scheinen um das Jahr 1786 und 1787 sich auch auf Italien erstrebt zu haben. Die aus dieser Zeit stammenden Berichte befragen die Geringfügigkeit der Erträge, hervorgeru­­fen auch das Absterben der Raupen besonders in Folge der bei der vierten Häutung vorkommenden Krankheit. In unserem Jahrhundert ist die Entartung der Seiden­­raupe seit dem Jahre 1846 beobachtet worden. Das Auftres­ten dieser Krankheit veranlaßte mannigfache Untersuchungen : meinerseits neige ich mich der Ansicht zu, daß die abermalige Entstehung der Seuche dem in den dreißiger Jahren in Frank. *) Die Hebung der Seidenraupenzucht ist für Ungarn eine so wichtige volkswirthschaftliche Frage, daß wir gern die Gelegen­­heit bewußen, zur Förderung derselben nach Kräften beizutragen. Wie wir vernehmen, widmet auch die Königl. ungar. Statthalterei bietern Gegenstande ihre unausgeregte Aufmerksamkeit und es sind Schritte im Werke, von denen man sich einen erheblichen Erfolg versprechen darf. Von einem Fachmanne, Herrn Thierry de Menonville, welcher berufen sein dürfte, bei den von der Regie­­rung beabfitigten Schritten zur Förderung der Seidenraupen­­zucht eine erhebliche Rolle zu spielen, ist nug eine Reihe von Auflagen über die Kultur der Seidenraupe ja­­panesischer Race zugegangen,, denen wir nach Verhält­­niß des und zu Gebote stehenden Raumes Hiermit unsere Spalten eröffnen. « reich eingeführten fabrikmäßigen Betrieb der Seidenkultur ihre Entstehung verdankt.Anstatt durch Biele viel erzeugen zu lassen,errichtete man nach Dandolo’schem Systeme eingerichtete große Fabriken(Magnanerien),forsch­te die Produktion durch kontinuirliche Wärme von 20 bis zu 22 Grad und glaubte, den großen Unterschied zwischen Züchtungen in großem und kleinem Maßstabe übersehend,durch vermehrte Produktion im Großen,durch Ueberfüllung der Lokale mit Würmern ohne jede Rücksicht an die Raumverhältnisse,ohne Berü­cksichtigung der Schwierigkeiten,indemselben Verhältnisse auch die unerläßliche Lüftung herzustellen,das Problem des fabrikmäßigen Betriebes der Seidenkultur gelöst zu haben.Die Folgen dieses irrigen Systemes der Seidenzucht verfehlten nicht,ihren nachtheiligen Einfluß auf die Fortpflanzung des Anrettes zu äußern und Millionen kostete die Erfahrung, tat man durch erhöhte Tem­­peratur die Kultur um 5—10 Tage beschleunigen könne. Noch 1846 wurden die Krankheitserscheinungen in Frankreich so all­­gemein, das dieses Land anfangs von Spanien, dann von Ita­lien Raupensamen beziehen mußte. Die Beriuche mit dem Raupensamen diefer Linder hatten in den ersten Jahren einen vollständigen Erfolg ; die Rofons­­ernten­drantreiche wurden wieder ergiebig, aber in dem Ber­hältnis als Italien und Spanien, angeregt durch die Vortheile der Raupeniamen-Ausfuhr nach Frankreich, deren Werthbetrag jährlich auf 10—15 Millionen stieg, die Produktion der Graines steigerte und auch dort der Betrieb ein mehr­fabriks­­mäßiger mit al’ den bereits geschilderten Me­ngeln wurde, zeigten ich auch die Symptome der Seuche, und schon 1854 in Spanien und 1857 in Italien wide die Naupenscanigeit eine allgemeine und Frankreich, Spanien und Italien mußten mun, um ihre Seivenbanindustrie fortbetreiben zu können, Trauf­­heitsfreien Raupensamen aus der Tü­rfei, aus Persien und selbst vom Raufafus, ja selbst von China beziehen, von jenen in bern also, wo der­ Seidenbau in den Händen des Volles sich befindet und wo daher durch Viele Vieles erzeugt wird. Wir sehen nunmehr Seidenraupensamen aus Albanien, Griechenland, Meacedonien und Kleinasien und den Donaufürstenthümern und Ungarn, obgleich Tegterer unter Bukarester Stema im Handel er­­fehlen, dich die sogenannten Gravieure , eine durch die allge­­meine K­alamität in den Seivenbau treibenden Tindern heran­­gebildete neue Spezialität der Selvenkultur, in den Handel kommen und eine kurze Zeit vorübergehend guten Ruf und Aus­nahme finden, dann aber in Folge damit erzielter schlechten Ernten diese Samengattungen seit 1863 durchgehends in Ver­­ruf kommen. Gleiche Ursachen — gleiche Folgen. Die einzige Maße der japanesis­chen Raupen, seit fünf Jahren in Europa bekannt, hat sich hier nicht nar durchgängig bewährt, sondern sich bei der Kultur in Europa sogar noch verbessert. Es ist in der That eine allgemeine Ber merfung aller die Kultur der japanerisgen ae rationell be­­treibenden Zü­chter, daß die Raupen biefer Race nach zwei­­bis dreijähriger Zucht in demselben Make, als sie sich affir­­matifiren, sowohl in Betreff der Ergiebigkeit als rüchsichtlich des Glanzes und der Feinheit des Tabens ein sich stets wer­­ßeiferntes Produkt liefern. Ale Fragen des Leivenbaues , soweit sie sich auf die Bekimpfung der verheerenden Seuche beziehen, welche in den lesten zehn Jahren unter den verschiedensten Titeln die Auf­­merksamkeit der Züchter in Anspruch nahmen, sind in Folge der glücklichen Resultate mit der Kultur dieser Raupenrace erledigt, und allgemein hat die Ueberzeugung Play gegriffen, dag nur die Seidenraupe japanesischer Race zur Zucht zu empfehlen ist, ja bag nur in ihr die Zukunft der europäischen Seidenzucht l tege. Auch in Ungarn sind mit der Zucht der japanesischen Seidenraupe bereits die günstigsten Erfolge erzielt worden, be­­sonders durch Frau v. Bezeredh in Hielfa bei Tolna, welche dieselbe seit zwei Jahren mit den besten Ergebnissen fultivirt. Das Ergebnis der vorjährigen Produktion der Frau dr. Bezeredh wurde befannth­ von einem Herrn Prein­­belsberger erstanden, der dasselbe in anerkennenswerther Weise für den diesjährigen V Bedarf Ungarns ! Um die Anfchaffung des Samens dem Landpoli mn nenne nun. Ein Brief aus Egypten, von Ernst Renan, (Im Auszuge nach der „Revue des beur Mondes.) I. Auf dem Nil, von Affjuan nach Cairo, Dezember 1864, 34 habe Egypten gesehen und bin nun in der Lage, den Ges­tammteindruch, den bieses wunderbare Land auf michh gemacht, Ihnen mitzutheilen. Auch ich hatte früher manche Zweifel, ob man nicht far­belhafte Erzählungen für weltgeschichtliche Obbutfaden halte; aber, nachdem ich die Denkmäler gesehen, nachdem ich Herodot und Manetho hier an Ort und Stelle gelesen und mit dem ausgezeichneten Forz­seher Mariette *­ mich unterhalten, sind meine Zweifel zerstreut und ich glaube nun den Gang der ägyptischen Geschichte Kar zu erkennen. Bis ins zehnte Jahrhundert zurück vor Christi Geburt führen und genaue, übereinstimmende Daten der ägyptischen Gesichte einerseits und andererseits der griechischen, persischen, assyrischen und israelitischen Geschichte. Seat, der zur Zeit Nehabeam’s gegen 970 vor Christi den Tempel in Jerusalem plündert, ist der erste Souverän aus dem zmwet und z­wanzigsten egyptischen Königsgeschlecht ; es müssen demnach 21 Dynastien in der vorhergegangenen Zeit unter­­gebracht werden und die Cnodhe der Größe Gayptens ist lange hinter den erwähnten Jahre zu suchen. Denn weit entfernt, daß Ägypten zur Zeit Salamo’3 fI in seinem höchsten Blutbestand befunden hätte, ist er damals vielmehr schon in seiner vollen Decarence begriffen . Drud von Außen bedrängt es bereits von allen Seiten, es ist zur Hälfte beinahe schon von Aften besiegt. Alle jene herrligen Werke, mit welchen die ägyp­­tischen Ludwig XIV. die Ebene von The­ben bevedt haben, alle jene Denkmäler ihrer Siege und ihres Stolzes sind notorisch älter als das Jahr 1000 vor Ghrifli Geburt und gehören den drei früheren Dy­­nastien der Am­fis, Amenopolis, Touthmes, Sethi, Ramses an. Theben mit seinen 100 Thürmen, Pylonen, in das immer offen liegende Buch bie fee an Triumphen zeigen Geschichte. Bier Tage bin i­ im biefer Bibliothek sonder Gleichen herumgewandert, von Obelist zu Obelist, von einem Tempel, zum ambieren. Bieles it dabei allerdings nur mit gewissem Vorbehalt aufzufallen. Mehr als ein Mal, wenn ic diese Neihen von Besiegten, welche vurch einen Pharaonen gedemüthigt oder vertilgt worden, gesehen, gemahnte der offizielle Styl dieser kö­niglichen Chronisten mich an den bekannten &inesischen Bericht über eine ber­legten englischen Graeditionen, in welchem die Niederlage der „Barbaren“ beschrieben wird, wie sich diese dem Kaiser zu Füßen geworfen, um dessen Gnade anzuflegen, und wie der Kaiser aus purem Mitleid diesen Barbaren ein Stüd Territorium bewilligt hat. Welche gemeine Schmeichelei liegt selbst in dem Gedichte zur Verherrs­i­hung des Feldzuges Ramses II. | Welche „Monitenr”:Berepsamleit, welche offizielle Jornalisteny pragte ! Dagegen aber auch, welche wolle dokumentarische Sicherheit haben wir hier bezüglich der Texttegeb­theit | Aus einer Epoche, Die 1700 Jahredur­christus beginnt­­ zu einer Zeit also, wo in Griechenland und Palästina ein National­bewußtsein war erst zu keimen beginnt, wo Ninive und Babylon noch nicht jene Racen kennen, durch melde sie später so mächtig geworden, in Egypten bereits nicht blos ein selbsteigener Staat, sondern er hat auch schon jene Bollreife erlangt, die dem Beifall vorauszugehen pflegt. Aber als noch höher hinauf erlaubt uns die positive Ge­schichte zu steigen. Bei der achtzehnten Dynastie Innen wir einen Zeitraum, dessen Charakter wohl bekannt it: die Epoche der Hy Ef­e oder »Hirten««,eine Epoche gewaltsamer Juvasion und Eroberung,über welche die Ausgrabungen in Sån(Tanis),die dort gefundenen feltfas men Kolosse,diese Sphynxe mit ganz eigenthümlichen Formenuners warmes Licht verbreitet haben.In immer mehr überraschender Weise wird es auch sichergestellt,daß die Hyssos semitischerslbs kunftgewesen-Man erinnert sich,daß um dieezeit eine lebhafte Bewegung semitischer Stämme aus dem Norden Mesopotamiens gegen Syrien und Arabien bin vor sich gegangen,daß eben damals von den Hebräern undeöniziern zuerst gesprochen wird und daß der Auszug der Israeliten an Ägypten in die Zeit der Herrschaft der »Hyksos«fällt.Der Einfall der Hyksos scheint demnach nur die Nach­­wirkung jener semitischen Bewegung getreten zu sein,welche nach Sy­­rien und Arabien neue Stämme geführt.Bollkraft und Schwung mögen diese,,Hirten«die alte egyptische Kultur für einen Augenblick besiegt haben,später aber hat wohl letztere ihre Kraft wiedergefunden, die Eindringlinge ihrerseits unterworfen,und in der Glanzperiode jener späteren Dynastien,deren wir oben erwähnten,und deren Spuke­r in der Ebene von Theben erhalten sind.,ihre Rache an den Eroberern­­ geübt.Manetho schätzt die Dauer der Herrschaft des Hyksos auf 511 Jahre,wornach ihr Eintritt ungefähr 2200 v.Chr.zusetz­t wäre, und es muß demnach vor dem Jahre 2000 allenfalls schon ein meh­­rere Jahrhunderte altes Reich angenommen werden.Manetho zählt auch in der Thatvor der Invasion der Hyksoss noch vielzehn Dynastien auf und nimmt für diese einen Zeitraum von 2800thkcu in Anspruch. Was kann überraschender sein,als die Torzeugruft des Beni Hassan,wo man das Egypten der Iszmitie gleichsam beivet T hat triffe.Der Ackerbau,wie Schissahet,v­erpäus­­licherhljjand sin­da schon in hoher Vollendung dargestellt.Auf einem der Denkmäler spricht der Todte selber und erzählt sein Leben. Er hat als General einen Feldzug im Souvan gemacht,er war außer­­dem Chef einer von st.Oälikanneskortikten Karavane,Mich­ dlas Golv aus den Minen von Gebels Atohy(veiSueD)nach Keft brachte. Als Statthalter habe er durch seine gute Administration vielelos bangves Souveränss verdient.»Alle Bodenstücke­ erzahlt der Verstorbene­—w­aren bebaut.Nichts wurde von meinem­xkt ergebenen Arbeitern gestohlen.Niemals wurde ein Kind durch mich betrübt, teiner Witwe unrechtgethan.Ich habe der Witwe auchd dier heira­­tbeten gleichmäßig gegeben und beim Rechtsprechen den Großen nicht dem Kleinen vorgezogen­«.Außerordentlich interessant ist es­ auf den Werken aus jener Epoche Abbildungen von Stämmen mit dem bekannten,oft gelästerten Typus zu sehen,Männer mit einer­ Adler­­nase,großen Augen und patriarchalischen Mienen,sammt Weibern, Kindern,armseligen Nomadenutensilien und ihren musikalischen In­­­strumenten,hieben egyptischen herrscher umstand bitten,um sich vor der Hungersnoth zu schützen. Ich bin bei meiner rückschreitenden Untersuchung,mit den voll­­kommen historischen Dynastien der ersten»Thebaiichen«Epph­eliks 8000 v.Ehr­ gekommen.Ich weiß wohl,waß diese Ziffer etwas Er­­schreckendes hat,und welche natürliche Bedenken sich dagegen erheben. Aber was ist zu tuun gegen die übereinstimmenden Angaben von Re­­gentenreihen,wie­ wir sie auf den Tafeln von Abydos,Theben,Sak­­kam und auf den Papyrustollen in Turin finden.Eine neuerlich aufgefundene Königsliste nennt noch vorsethi(1200 v.Chr.)76 Re­­genten,und doch enthält diese Liste nur ausgewählte Namen und keine vollständige Reihenfolge der Könige.Aber wenn auch weder Manetho noch irgendeine Königsliste uns etwas über das JahrsOOO hinausberichteten,wenn wir nur auf die,auf egyptischem Boden noch befindlichen Monumente beschränkt wären,müßten wir doch noch weitere 2000 Jahre zurück der egyptischen Geschichte beifügen. Es ist von den Monumenten Thebens die Rede gewesen,aber nach ein anderes ganzes Ensemble kolossaler Monumente bleibt uns in der Zeit unterzubringen:wie Pyriamiren von Saklara,­mit einem Worte,vam Ensemble von Memphis.Stammen etwa diese wundervollen Reste am linken Nilufer,von Gizehan gefangen,aus der klassischen Periode von Touthmes und Ramses,aus der Zeit der »Hirten«oder aus der Periode der Osyttasen und Amenemba?Mit­nichten.Diese memphitischen Denkmäler tragen ganz andere Königs­­namen als in den eben erwähnten Dynastienvorkommen,und hatte jene ebenfalls ihre Glanzmomente.So ist die Zeit des Cheops,Chephreus,der großen Pyramiden der Glauspunkt der vier­­ten Dynastie.Die sechste Dynastie,des Apapus,deren Sitz in Clephant und hat daselbst sowie in Abydos und Tanis Monumente zurückgelassen.Sosiad wurde angenöthigt,noch ein»altes Reich«anzunehmen,welches die zehn ersten(Manethonischen)Dy­­nastien,beiläufig die­ Zeit vons OoO zurück bisöoOo vor Chr.,umfaßt,dessen Hauptorte Thinis,Mephis,Clephantine gewesen,und das inmitten der Rede unter der übrigen Menschheit eine vollständige Zivilisation bei sich entwickelte.Es ist dies das Egypten der Pyramiden,jenes Egypten,welches wir in den soge­­nannten»Gräbern des alten Reiches«wie verekstehen und mit un­­vergleichlicher Naturtreue aufleben sehen.Die Ausgrabungen Ma­­tiette’s haben die Kennz­iß jener Epoche wunderbar erweitert.Dank ihm besitzen wir eine ansehnliche Zahl von Skulpturen,Inschriften und Statuen,die bis 34000—4500 Jahre v.Chr­ zurückgeben.Man muß Sallara,den Fuß ver Pyramiden und das Museum von Boulaq gesehen haben.Möge der Leser mir schrittweise folgen. Wir näher aunö dem Dorfe Bevrefchin am linken Ufer des Nil,ungefähr 46 Kilomet­er südlich von Kairo.Wir sind bie, wahrscheinlich auf einem der Duai’s von Memphis. Ziemlich wohl erhaltene Mauern aus Rohziegeln sind bie und da zu sehen , aber alle gehauenen Steine sind weggetragen, um bei Bauten in Kairo ver­­wendet zu werden. Wir kommen zum Dorfe Saktara, am Fuße der Iybischen Kette, gegen die Mitte dieser Pyramidenreihe , die ss ohne Unterbrechung in einer Länge von 25-30 teilen erstrebt ; es sind in Allem 60-70 Pyramiden. Die und zunäcst gelegene ist staffel­­förmig und in höchst seltsamer Meise gebaut, indem sie nämlich aus einer Reihe von Schulterwehren (Epaulements) gebildet it. Die si wie die Umhüllungen eines Kerns bereden. Brugich hat mit vieler Wahrscheinlicheit geschlossen, daß dies die Pyramide des E­o­dome fel und unter dem vierten König der er­st­en Dynastie gebaut worden. So hätten wir denn hier, das älteste Monument Egyp­­tens und der Welt, aber es ist dies nur Ein stummer Zeuge neben jenen­ anderen, die wir befragen wollen. Gehen wir demnach vorüber. Dahren wir unsere Aufmerksamkeit blos für die Gräber. Diese Gräber bieten die charakteristischste P­hysiognomie.­­Es sind dies feine, abgestumpfte Pyramiden , die so nahe an­einander­ stehen, daß sie enge Gaflen, eine wahre Stadt der Todten bilden. Die Fagaden sind mit Lotusblättern geschmückt Die Pforte ist sehr schmal und niemals in der Mitte der Fagade. Ueber derselben befindet sich ein zylinderförmiger Schaft, worauf der Name des Verstorbenen angegeben ist. Der ägyptische Name dieser Monumente heißt : „Eiwiges Haus." Das Innere berieben ist, was Zahl und Eintheilung der Gemächer betrifft, sehr verschieden ; aber die Spee, welche bei der Einrichtung all dieser „ewigen Häuser“ vorgewaltet, ist immer dieselbe : es ist der Aufenthalt des Verstorbenen für die Emig­­rett. Man kommt an gewissen Tagen bieher, ihn zu besuchen. Er ist da in der Mitte der Seinen, in Gesellsaft seiner Frau, seiner Kin­­der, Diener, Schreiber, Hunde und grünen Affen, die Aie in Miniatur an der Wand jedes Zimmers abgebildet sind. Das Porträt des Verstorbenen, in Basrelief, nimmt von Ghrenplak ein; gewöhnlich ist es mehrere Male wiederholt. Auf einem großen Obelisk sind die Titel des­­ Verstorbenen aufgezählt, zu­weilen auch bessen Schicsale geschildert. Gibt es im weilen Hause eine Bersönlichkeit mit irgend­einem charakteristischen Merkmal, mit einer besonderen Krankheit z. B., so ist Kieselbe auch dargestellt, um die Erinnerung des Todten wach zu erhalten. Alle Details aus dem Leben der Zeit sind im biefer Umgebung ersichtlich ; er ist fast ausschließlich landwirthschaftliches­ Leben, das den, auf eleganten Säulen ruhenden Gebäu Bahl ver Haustbiere, welche ver­derblichene Hunde, Affen, Antilopen, Gazellen, Günf Tauben,­­ist sorgfältig an der­ Mauer ‚a­chaftlichen Details kommen noch alle Cr­ner 3 bent Leben des Verstorbenen,, aus feinen Reifen und jet ehr. Spiele, Tänze, Kämpfe, Ruderlämpfe, Sänger, Tänzerinen mit gelodtem Haar, — nichts fehlt va. Alles ist ganz realistisch, in artiger, feiner, sehr fein bemalter Skulptur, mit der einen ab » sein,vargeste­llt;hieroglyphischeJaschriften ern » was die Bilder etwa dunkel gelassen haben. Nirg 12. Dynastie, eine Spur militärischen Lebens, Erinnerungen, und seine Spur jener relig­ien, melde später die nothwendige Biere aller Gr­ünden. Die Gottheit ist in beimer dargestell,durchteinen­ Namen bezeign ist fan der Hüter des „ewigen Hauses” . Offer, den­­ Todtengott par excellence, sieht man im dieser Cpodhe noch mirgends dargestellt. Die Gräber sind überhaupt seine irgend einem Gotte geweihten Ver henkapellen. Der Verstorbene ist hier Hausherr, alle­­r für Iban und berührt nur ihn. Wunderfeits gleicht das Grab an nichts weni­­ger als einer Familiengruft, jenen großen gemeinscaftlichen Räumen, wo, wie bei den Phöniziern und Hebräern , Geschlecht nach Geschlecht eingethan worden. Das Grab gehört ganz dem Todiein allein zu eigen ; es ist, mit einem Worte, das imaginäre Haus , welches die Seele des Verstorbenen bewohnt, wo sie ihr Behagen, ihre Muße und ihre Gewohnheiten wieder findet. Wenn die Worte geschlossen war, drang sein Lit ein. Dan trat hier nur an gewissen Jahrestagen ein, Dan ging nämlich in der That von dem Gebanten aus, daß der Verstorbene Geshmach und Bedürfniß, wie er während des Lebens gehabt, noch immer­ beffte. Man febte ihm Gerichte vor und stellte ihm Utensilien zur Verfügung.. . Drohten diese Speisen und diese Gegenstände auch jedesmal unberührt bleiben . Tausende von Jahren hatte man seine Augen, um sie zu sehen. Selbst heute ist, tro& des Islam, die er fromme Glaube noch nicht geschmunven. Einige Zeit nach dem Zoge einer betrauerten Person geht ver Fellah zum Grabe offen, und legt seinen Bn­ebel vaselbst nieder. Diancer läßt ih­­n der Todesstunde herbei, seine Schäße zu entbeden, unter der Beringung, dab man ihm einen Theil derselben für seine Bedürfnisse im Jenseits lasse.­­ Beim ersten Anvlicke mal­ nen diese sonderbaren Gebäude,die wir eben beschrieben,durch nichts an ein Grab.Es sind Häuser, undbier versteht man,wie nichtthiodor von Sicilien sagt:»Die Egyptier nennen die L­ohnungen der Liebenden,,verbergen'«,weil man nur kurze Zeit darin verweilt;die Gräber hingegen nennen sie »ewige,:H­äuser«­,weil man immer darin ist.Darin kümmern sie sich wenig,ihre Häuser zu schmücken,während sie nichts unterlassen, um ihre Gräber glänzend zu machen.««Der­ Leichnam ist in vielen Todtenhäusern sorgfältig verborgen. Im vichtesten Mauerwerk, an einer Stelle, wo man er am wenigsten vermuthen würde, findet sich ein vertikaler, stets viereckiger Brunnen, ungefähr 25 Metres tief; auf dem Grunde desselben öffnet sich ein horizontaler Gang, welcher zu einer Kammer führt. Hier it der Sarkophag, ein gewaltiger Mono­­lith aus Granit oder weißem Kalkstein, der ähnlic­­h wie die Fagade des Grabmals verziert it. Alle Sorge, die man gehabt, schien sich darauf bezogen zu haben, den Leichnam­ vor Profanation zu shnken. Man merkt es, daß, nach dem allgemeinen Glauben, eine solche Pros­­anation als ein unermeßliches Unglück galt, daß man das ewige Heil der Todten als gefährdet hielt, „wenn­ der Leichnam aus seiner Ruhe gestört würde, weil die Seele am­ Zuge der Auferstehung von Körper umverlegt wieder finden müsse, — ein Prinzip, das auch in der Sitte der Mumifizirung ich kundgegeben hat, —­­ , | " um die Geldente zu erneuern. 98 ist da, vor der ( wenig religiöse­ n) Marielle hat belannilih seine Nachforschungen im Jahre 1850 begonnen und lest dieselben seit 1855 im Auftrage der ägypti­­schen Regierung fort. Das fostbare Diuseum zu Boulag in der Nähe von Cairo ist eines der Resultate seiner Arbeiten, in

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