Pester Lloyd, Mai 1865 (Jahrgang 12, nr. 100-124)

1865-05-16 / nr. 112

. . Dq Ausgleichsprogramm. II. Vet, 29. Mai. Es kann ums, es kann allen, denen die Zukunft des Baterlandes theuer ist, zur Beruhigung dienen, daß bis jett gegen das ungarische liberale Ausgleichsprogramm ein stichhal­­tiger Grund nicht vorgebracht wurde. Freilich hat die Dig fussion fi bis jegt blos auf die nichtoffizisfen Kreise erstrebt. Die Offizidren in Wien aber haben zur Stunde noch jede Aeußerung vermieden, als ob ein höherer Wille ihnen das Gebot des Schweigens auferlegt hätte. Mit dem Program der Staatsminister stimmt das liberale Programm nicht über­­ein, das­sn Thatsache. Sollte er gleichwohl Ursache haben, seine Meinung mit solcher Schroffheit auszusprechen wie er dies noch feithin im Abgeordnetenhause gethan hat? Einer Erklärung bedarf diese Erscheinung jedenfalls, denn man mu­ss überraschend finden, da, nachdem von offizieller Seite die Diskussion über die ungarische Frage so recht eigentlich pro­­vozirt wurde, dieselbe Seite sich vom Kampfplatz zurü­ckzieht, sobald das Gefecht ein ernteres Ansehen gewinnt. Doc auch jene strenge Reserve bemeist nichts gegen das Programm, wohl aber viel für dasselbe. Wäre der Sieg mehrfeiler Weise zu erreichen, man würde nicht zögern vonselben zu erringen. Nur ein, vermut­lich offiziöser Korrespondent der „Augs­­burger Allgemeinen Zeitung" konnte es nicht unterlassen, von Öentereffer und Gefühlspolitik zu sprechen. „Die Ungarn“, sagt jener Korrespon­dent in Bezug auf das liberale Pro­­gramm, „verstehen es vortrefflich uns D Oesterreicher regelmä­­ßig, wenn wir von einem Ausgleiche träumen, mit ironischer Bonhommie zu jagen, daß wir denn doch nur Gefühle politifer sind und von Interessenpolitif nichts verste­­hen." Es freut und von den Wiener unabhängigen Blät­­tern, daß sie es einer ausländischen Zeitung überlasfen,, die­­sen Ton u­nzuschlagen. Wenn man ja von Gefühls­­und Spätereffenpolitit zu reden sich gestattet, so muß man, wenn man die Zeugnisse der Geschichte nicht fälschen will, zur­­geben, das Ungarn stets eine Neigung für Gefühlspolitik hatte, während man in Wien stets Interessenpolitik getrieben hat. Die Anhänglichkeit an Thron und Monarchie im Augen­­bliche der größten Gefahr, entspringt sie etwa einer Politik der I­nteressen oder einer Politif ver Gefühle ? Hätte Ungarn den Eingebungen des Egoismus gehorcht, es hätte die An­­griffe eines Friedrich’s des II., eines Napoleon des I. nicht unbenügt vorüber­­ gehen lassen. Wären uns Gefühle nicht heiliger als Interessen , so mir den wir auch schwerlich von Muth haben, in der D­ertheidigung unseres Verfassungsrechts auszuharren , wir mürden nach Art schrwacher Nationalitäten ihnen­ nach den Bortheilen des Augenblices greifend, immer jenen Seen Hulledigen , welche gerade die herrschenden sind. Wir fragen aber zurück, hat man in Wien wirklich das echt uns gegenüber von Gefühlspositif zu sprechen. Sollen wir alle unsere Rechte preisgeben , weil im Wiener Abgeordeten­­hause einige freundliche Kundgebungen zu unseren Gunsten er­­folgt sind ? Wir schägen diese Kundgebungen wahrlich hoch genug, sie finden einen Widerhall in den lebhaftesten S­ym­­pathien von unserer Seite;­­ aber­ eine Kundgebung ist doch noch lange sein Akt von unmittelbarer, praftischer Bedeutung. Noch fehlt uns dagegen der Nachweis , was auch auf prasti­­schem Gebiete ums gegenüber Gefü­hlspolitik getrieben wor­­den sei. “Wir sind übrigens weit entfernt davon, zu verlangen, daß man jenseits der Leitha ein reelles Interesse von Gefüh­­len,­ die man für uns hegt, zum Opfer bringe. Wir wollen nur, daß man uns eine freie Bewegung innerhalb der Gren­­zen unfes autonomen Staatsrechtes gönne. Wenn von einem Opfer die Mode sein soll, so sind wir es, die es aus dem Grunde gerne bringen, weil wir über die Autonomie die Sicher­­heit der Monarchie nicht außer Augen lassen und weil wir bei­­ dieser wichtigen Frage seine kleinlichen Gesichtspunkte fennen. Das ist aber auch der einzige Standpunkt, von dem aus die ungarische Frage richtig beurtheilt werden kann, von dem aus eine Lösung dieser Frage möglich ist. Nähert man sich aber versteckt oder offen der Theorie der Rechtsverwirkung, dann legen wir gerne die Waffen der Diskussion nieder. Man mürbe sich vergeblich mit Erörterungen abmühen ; ein Resul­­tat wäre nicht zu erwarten. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß die „Neue Freie Presse’‘, welche das Programm der Liberalen in einem länge­­ren Artikel bespricht, der Theorie der Rechtsverwirkung nicht huldigen wis. Um so sonderbarer ist es, daß sie nach Luft fandl’scher Methode an dem ungarischen Staatsrecht so Vieles zu bemängeln findet. Da sol namentlich mit den Leuten nicht zu veben sein, welche meinen, „daß die 1848er Gefege ohne Zwang geschaffen worden wären.” Die „N. fr. Br." sollte doch bewenfen, daß durch solche Distinktionen der ganze Konsti­­tutionalismus im Prinzipe vernichtet wird. Wenn heute der österreichische Reichsrath die Erhöhung einer Steuer verweigern würde, um das Ministerium zu einer Konzession zu veranlas­­sen, wäre das sein Zwang? Und doc würde das erwähnte Blatt wahrscheinlich erklären, daß die Steuererhöhung sowohl als die dagegen gemachte Konzession gejegliche Kraft haben. Man mus bedenken, daß die 1848er Geiege durch konstitutionelle Faktoren geschaffen wurden ; der Monarch konnte die Gesete verwerfen oder ihnen die Sanktion ertheilen. Er that das Pettere, Nım sagt man ums, die Gefege seien nnngiftig, weil die Sanktion eine erz­wungene war. NReicht :ein ‚older Gin wurf wirklich hin, un umser Gemissen hinsichtlich der­ Euspenr fion jener Gefege zu beruhigen? Man verfege­ sich einmal in die Page, bag die 48er Sesege unseren Intentionen unwiderstreb­­ten, mit den jenseitigen Plänen aber übereinstimmten, daß mir aber eine solche Ursache hervorsuchten, um die Gefege für um­­wirfsam­ zu erklären , würde man uns da nicht mit Necht des Weangels an gejeglichem Sinn antragen. Selbst nach der dort­geschrittensten Anschauung hat der Richter in konstitutionellen Staaten blos zur untersuchen, ob ein Geieg mit Beobachtung der konstitutionellen Formen erlassen worden sei. Weiter reicht aber seine Kraft innerhalb konstitutioneller Beschränk­ung. Ueber dem Reichstag und der Krone gibt es sein drittes Tribunal. Haben die Faktoren der Geietgebung sich eines Versäugnisses hhuldig gemacht, so kann ein zweiter Reichstag das Gefet ver­­bessern oder aufheben, hat aber sein Necht die Alte des frü­­­hern Reichstags als umgeferlich zu erlären. Sonderbar ist es aber, das solche dem konstitutionellen Prinzipe gefährliche Theorien dort­­ ihre Vertheidiger finden, wo man eit der Untreue an dem Liberalismus beschuldigt, wo man von der altkonservativen Färbung des liberalen Pro­­gramms spricht. In Wien hat sich seiner Zeit die Liberale Partei mit der Regierung verbündet und ist mit ihr durch Did und Divin gegangen ; die Liberalen in Ungarn­ haben nie gegen die Prinzipien des Liberalismus gefehlt. Und auch jegt nicht, wo ihr Programm in die Oeffentlichkeit getreten ist. Ale Forderungen des Parlamentarismus sind strenge in den­selben gewahrt ; das konstitutionelle Recht wird darin in sei­­ner Weise preisgegeben. Wir haben fest nicht gegen den Verdacht zu vertheidi­­gen, daß er mit Schädigung der Prinzipien, welche die Leit­sterne seiner Laufbahn bilden , eine Allianz mit einer andern Partei eingegangen . Deáfs Haare sind grau geworden unter den Kämpfen für Freiheit und Recht, er ist zu alt zu einem Ueberläufer. . Sein Leben spricht Bänte. Die zweite Adresse ist eine wahre magna charta des Konstitutionalismus.­­ Ein solcher Mann braucht die liberale Phrase nicht immer auf den Lippen zu tragen, man weiß doc, wie es mit feiner Gesin­­nung steht. Wäre es Ungarn je in den Sinn gekommen, dem Liberalismus untreu zu werden, es hätte rasch die Unter­­frügung mächtiger Parteien gefunden ; es hätten Elemente sich auf unsere Seite gestellt, deren Entschiedenheit und Kraft uns vielleicht schnell­­en Sieg bereitet hätte. Aus dem Landesagrifulturverein e­­ x Vet, 15. Mai. Im der heutigen Ausschupfigung des Landes-Agrifulturvereins wurde zunächst der VV Bericht ver­­lehen, welchen das betreffende Komite über die Vorbereitungen zu der Ausstellung von Schafen, Borstenvieh und landwirthschaftlichen Maschinen erstattete, die vom 3. bis 7. t. M. im Stadtwäldchen stattfinden wird. Den hiezu erfor­­derlichen Raum von 9000 Quadratflaftern hat die Stadt dem Verein zur Verfügung gestellt, und wird schon morgen an Ort und Stelle an die nothwendigen Bauarbeiten gegangen werden. Die Ausstellung verspricht, nach den bisherigen An­­meldungen zu schließen, eine sehr reichhaltige zu werben ; für den ersten Tag wurde der Eintrittspreis auf 50, für die übri­­gen Tage aber auf 20 fr. festgestellt.­­ Ferner wurde eine Zuschrift des Verwaltungssomit6s der Kornhalle ber Reiter­ Stoppgesellschaft vorgelesen, welche die allgemeine An­­wendung der Dampfd­refchmaschinen befürwortet. Der wesentliche Theil dieser Zuschrift lautet folgendermaßen : Unser Institut, welches einen der Zentralpunkte für den Han­del abgibt hat, dies erkennend , sich die Aufgabe gestellt, auf die Hebung, Belebung und Erweiterung des Handels, namentlich in allen Körnergattungen und den diesem Geschäftszweige zugehö­­renden Anneren, vorzüglich auch in beffren Beziehungen zu den Pr­os­duzenten und zum Auslande nach Möglichkeit zu wirken. Wir glauben unsere in dieser, Angelegenheit gemachten Wahrnehmungen und Erfahrungen im Interesse und zum Wohle der Produzenten auf seinem geeign­eteren und kompetenteren Orte aussprechen zu können, als wenn wir dieselben der Kenntnißnahme und Beurtheilung des hochverehrten Landesagrikulturvereines unterbreiten. Der löbl. Verein wird es daher ewig nicht ungütig aufnehmen, wenn wir die Initiative zu einer Rel­ation ergreifen und für heute seine Aufmerksamkeit auf einen Gegen­­stand hinzulennen uns erlauben, den wir im Interesse der Produzenten und unsers Grporthandels für wichtig halten. Dieser Gegenstand ist die Benegung von Maschinen zum Auspreschen des Getreides. Die Dreschmaschinen stehen bei uns zwar schon in zieml­ic­ dher Anzahl in Gebrauch;es wäre aber fehltwünschenswerth,daß die Verwendung derselben eine allgemeine werden möge:die Bei­theile,welche durch Zuhilfenahme die i­st-Sklaven der Neuzeit für die Landwirt­­schaft1­nd dend­andel erwachsen,sind so bedeutend,daß sie die LLUH Lagen,welche dem Produkienten durch die Anschaffung der­­selben entstehen,weit übertressen.Denn bekanntlich gehen durch das Austreten mittelst Pferden viele Prozente der Ernte verloren und der Zeitaufwand,welchen diese Dickdekzenthreteich erfordert­ istsfns die Landwirt­schaft hlufig so emmindram,daßl­ie dursch große Nack­tbeiles für­ dieselbe entstel­en.Bei dem Aus­dreschen des Getreidezd 111·ck)Ma­­schinenfallett diese Nachtbeile weg und gewähren dur­ch große Zeit­­ersparniß und durch reichere Erntefussbeute dem­ Produzenten wesent­­lichen Nutzen und Entschädigtxisg für die Kapitalscucslagen.Dem­ Pro­­duzent mieß­ gege­n1vzirtig,wie der Kaufma­m die Zeitkom­m­krisen be­­nützen und sein Beuteberg dahingerichtet sein,dort,wo er sich von­ den Witterungsverhältniissen emanzieiren kann,dies­ rauch zu thun.In an­dere er andem wo die Ernte eingescheuert wird und de erasch in gedeckten Räumen geschieht,wird derselbe durch Wirksiclingsverhältnisse nicht beeinträchtigt;bei uns aber ist dies andere,da das Gehseide im Freieglagerrnnd ausgedroschen wird,dem nach den Witternasvers­täm­mnen immer aussgesetzt bleibt und spiedmch viel Getreide verlor,sie geht.Wenn der Produzent aber zum An­sdreschen seines Getreide- Maschine 11 anwendet,so entzieht er sich zum großen Theil jenen Wit­­tergussalagritäten und den dad111­ch entstehenden großen Schäden.—— Ermvltch·m1111·enkorrekm ähnert,daß der Mehrerle­ 3,den der Produzent duk-cheuk·n1111kl11 Maschine gedroschenes Getreide erzielt,häufig so bes deutenduh dass er sein Kapital nicht besser investiren kann,als indem er dasselbe zur Anschaffung einer Maschine verwendet. ·Wi·rwi·ssen aber auch,de·eß bei uns si leider nicht Jeder in ders Lage·ist,eine solche Dreschmaschine sich anzuschaffen;glauben daber, daß anemct Fiven,wos egs den einzelnen erdbesitzern fischt möglich ist,aus ji eigenen Mitteln»Dreschmaschinen anzu­kauffen,die­ im Wege der Assoziation geschehen soll oder daß vie Ges­meindequxts ihren Mitteln solche anschaffen und zum allgemeinen Gebraucheaegen entwrechende Einlohnung zu üben lassen hätte.aniesemx Zwecke würden sich am besten Loh­mobi­­len empfehlen. Herr Pauleomssich begrüßte diese Inschrift welche zur weitern Behandlu­ng der Sektion für Masc­­inen­­wesen zugewiesen wu­rde,als ein erfreuliches Zeugniß der An­­näherung zwischen Produktenhändlern und Landwirtl­en­. Geschäftsbericht der Theißeisenbahn. Unsere Mittheilungen über die Resultate ver­jüngst ab­­gehaltenen Generalversam­mlung der Theißbahn ergänzen wir durch einige Details aus dem uns seitdem zugegangenen Ges­chäftsberichte dieser Gesellschaft wie folgt : Die im abgelaufenen Jahre an der Bahn und den Baumer­­ten vorgenommenen Arbeiten beschränken sich zumeist auf solche Her­­stellungen , welche die Erhaltung der Bahn und ihres Zubehörs regel­­mäßig erfordert. Eine einzige belangreichere Arbeit war die Herstellung eine Inundationsbrüde von 5 Klaftern Spannweite nächst der Station Jegovernef auf der Szolnot­-Debrecziner Strecke, wo das Hochwasser des Theihflusses­ im Frühjahre 1860 zeigte, daß die bestehende­n Klafter meite Brüche für den trafen Abfluß des sich an­­sammelnden Ueberschwemmungswassers nicht genüge ; es mußte daher über behördliche Anordnung die Erweiterung dieser Brüde vorgenom­­men und zur Abwendung einer ferneren Wassergefahr für’s Erite ein Provisorium aus Holz, und als dieses schadhaft wurde, eine definitive Brüde hergestellt werden. Zur Aufklärung der, in der Baurechnung im Track­ungs- und Projettirungstonto zugemachtenen Auslagen in dem ausgewiesenen Be­­trage von 21,371 fl. 45 fl. möge die Bemerkung dienen, daß diese Port — melde ausschließlich nur für die fortgelegten Projektarbeiten für die Siebenbürger Bahn, beziehungs­weise die dafür bis Ende Mai 1864 bestrittenen Auslagen in sich begreift — hier mir transitorisch zum Berichein kommt. Der Stand der F­ahrbetriebsmittel und der Hilfe­maschinen in den Werkstätten blieb unverändert derselbe wie im Bor:­jahre. Zu diesem Theile des Berichtes haben wir nur zu erwähnen, dass die Erhaltungstosten sämmtlicher Fahrbetriebsmittel gegen die im pe ausgewiesenen gleichen Kosten um 14,692 fl. 55 fl. geringer ausfielen. In der vorjährigen Betriebsperiode bestand der regelmäßige Fahrdienst während der Sommerraison, nämlich in den Monaten Mai bis Ende September, auf allen Linien täglich in einem Personen- und einem gemischten Zuge nach jeder Richtung. In den übrigen Monaten war der regelmäßige Verkehr auf den Abzweigungslinien Szolnot-Arad und Rüspöt-Lapany-Großmwardein nur auf einen gemischten, auf der Hauptlinie Gregled-Miskolcz.Rashau in den Monaten Jänner bis Ende April, dann im Dezember — mit Entfallen des gemischten Zuges — nur auf einen Personenzug beschränkt. Gleichwie in den früheren Jah­­ren wurde jedoch zur Zeit der Debrecziner Jahrmärkte in der Strecke Ezeglév:Debreczin nebstbei täglich noch ein gemischter Zug eingeleitet. Die Lastenzüge verkehrten nach Erforderniß.­­ Nach der Betriebsrechnung belaufen sich im verflossenen Be­­triebsjahre die Bruttoeinnahmen auf­­ 111. 2.813,963 fl. 78 Fr. Vie Qu SlaneNe­ann ISRAEL RS 1.557,266 1,85); der Nettoertrag beziffert sich daher mit 1.256,697 fl. 48 fr. Von diesem Reinertrage, welcher den im­ Vorjahre ausgewiesenen Be­­triebüberschuß um 198,320 fl. 35 fl. übersteigt, entfallen auf eine Bahnmeile 16,371 fl. 77 fl. gegen 13,788 fl. 15 fl. im Jahre 1863. Die Bruttoeinnahmen ergeben sich aus dem Pers­onen- und Ladentransporte mit 2.798,865 fl. 20 fr. aus der Meagenmiethe mit 2100 „04, „ Bah­tzinsen mit · 7882«26» »dem Erlöse für alte Materialien· 4069 „12 „ „ verschiedenen anderen Empfängen mit B TOEZ WEG zusammen . 2.813.963f­..78 fr. Am Robertrage partizipirt je eine Bahnmeile mit 36,659 fl. 24 fr. Nußmeile mit 22 DAL was im Vergleiche mit der auf je eine Bahnmeile ausgeriesenen vor­­jährigen Einnahmequote von 34,370 fl. 50 fr. eine Zunahme von 2288 fl. 74 fr. oder von 6,65 Pergent darstellt. Die eigentlichen Bahnbetriebseinnahmen zerfallen in die Ein­­nahmen­­ aus dem Bersonen: und dem damit verbundenen Sachentransporte 1.016,299fl.67kk. Nebengebfchkenhiebec 2013.»37« aus dem Fmchtexttkanporte 1.742,362«05» Nebengebührenhieber · 38,190«11» zusammen.2.798,865fl.;20kr. Die Einnahmen aus dem Personen:und dem damit verbunde­­nen Sachentransporte per 1.018-31·31­«4tr.betragen 36«190,q,­aus dem Frachtentranspotstpper 1.780,50211.16kk.63·270­ q,au­siver Be­­näsung und Verwertbung von Bahnobjekten per 15,098 fl. 58 fr. 054 ° 5, der Gesammteinnahme per 2.813,963 fl. 78 fr. Die Anzahl der im Jahre 1864 befürderten T Reisenden beträgt im Ganzen 398,342 Personen, worin 85,192 Mann Militär mitinbegriffen sind. S Hievon benüsten die I. Wagenklasse 6969 oder 176%, die II. Wagenklasse 90,207 oder 22 ° 64%­,, die III. Wagen­ Hafje 215,974 oder 54 ° 22%%, die Militärmannschaft mit 85,192 Per­­sonen gibt 213899 der gesammten Anzahl. Wenn wir dagegen­ die Ei­ilreifenden allein in Betracht nehmen, so kommen auf die T. Wa­­genklasse 2229 o, IT. Wagenklasse 28'81%%, III. Wagenklasse 68-979­, der oben mit 313,150 ausge­wiesenen Anzahl der dreikreisenden. Die­ Einnahmen aus dem Personentransporte vertheilen sich auf die­ L Wagenklasse mit 41-284fl-59kk--auf dikll.Wagenklasse mit 340,016fl.57kr,auf die 111.Wagenklasse mit 450,182fl.59,kk., auf das Militär mit 120,849fl.99kr···· Ein Zivilreisender zahlte durchschnittlich in der ersten Wagen: Hafte 5 fl. 92 fr., in der zweiten 3 fl. 77 kr., in der dritten 2 fl. 9 fr., eine Zivilperson überhaupt 2 fl. 66 fr., eine Militärperson dur­ fchnittlich 1 fl. 42 fr., eine Person überhaupt 2 fl. 40 fr. Die zu dieser­ Rubrik angestellte Vergleichung mit den Ergeb­­nissen des Vorjahres zeigt in der Gesammtanzahl der Ei­ilreisenden eine Abnahme von 8132 Personen, dagegen in der Anzahl der Rei­­senden aus dem Militärstande eine Zunahme von 7250 Personen, und somit betrug die Abnahme in der Personenfrequenz nur 88% Perso­­nen. Die Einnahme aus dem Personenverkehre blieb gegen das Nabı 1863 um 5071 fl. 98 fl. zurück. Aus diesen Daten geht hervor, da der Personenverkehr im Jahre 1864 jenem des vorhergehenden Jahres in den Hauptergebnissen sowohl als auch in den daraus entmittelten Durchschnittsziffern ziemlich glei ift, wo im Ganzen wurden befördert 6.378,946 Ztr. mit einer Total­einnahme von 1.806,327 fl. 98 fl. ; hievon entfallen ai 85170,99 oder 1.959. 18184 „ Eilgut 28794941 , " " 32988,50 1,88%. An der Einnahme für Reisegepäd ist die Gebühr für 457 Pferde, 17 Gquipagen und 525 Hunde, dann in jener für Fracten die Gebühr für Der Durchschnittsertrag von jeder Transportgattung war f­ol­­gendek:fürthr.Reisegepäck inkl.Pferde,Eqkmsagem­anude 85kr.,Eilgut1fl.58kr.,FrachtgutI.Klasse 24"-Wkr.,11.Ksse 54«X-qur.,lil.Klasse 662«-«-0kr.,aus dem Viehtransport wisszschqy kr.,Frachtgut überhaupt 273%ı00 fr. . Im Allgemeinen ergibt der vorjährige Frachtentransportk im Vergleiche mit dem Jahre 1863 eine Zunahme dem Gewite nach von 1.073,878 3tr., der Einnahme nach von 212409 fl.:52­ tr., die einzelnen im Berfebre vorkommenden Artikel in Betracht ziehend, finden wir einen Zumach3 bei: · · 41266 49763 5787200 Ztr. auf Neifegepäd , , Frachtgut 1. RÍ. „sl. 1446218,86 A­ed­ae ", „ 159% 80.064­0 Baer, „. 3. mit fl. „N... nt ml. 36519 Stüd Großhornvieh zu alte? Btr. mit fl. 115869.30 985 " Rungbornvieh " 390 " nn 1825.91 58508 „ Großborstenvieh , 111336 , „ „ 43060.89 45519 , Ringborstenvieh „ 26823 “ u un 13685.32 86649 , Schafe­n 6386 „ „ u 19674.26 1010 , _ Bferbe 14587 „5860.42 10296 Federvieh mal AZA FA ára 331.09­4 mit inbegriffen.­­. ———k.: rennt werner Zerusalem zu Zefu Zeit. Das heutige Jerusalem liegt etwas über 6 deutsche Mei­­len östlich vom Mittelmeere und ungefähr 2800 Fuß ü­ber dem Spiegel desselben in ziemlich baumloser und nur wenig angebau­­ter Gebirgsgegend auf mehreren Hügeln, die nach Norden hin in eine­r Ebene verlaufen , nach den drei anderen Windrichtungen hin von mehr oder minder tiefen Thälern umgeben sind. Das alte Sernfalem lag im Wesentlichen an derselben Stelle wie das ge­­genwärtige, nur ist aus verschiedenen Gründen anzunehmen, daß es sich nach Norden­ und Nordwesten weiter­ ausdehnte, dag eg viel­­ stattlicher und präctiger war , und daß die Umgebung der Stadt keinen jo even Anblick darbot wie heut zu Tage, obwohl es auch damals an Woasler gefehlt haben wird , um ausgedehnte Gärten anzulegen. «­­Die Stadt zerfiel in vier Haupttheile : Zion, die Ober­­stadt, Ara, die Unterstadt, Moriah, die Tempelstadt, und Bezetha, die Neustadt, wozu noch die Vorstadt Ophel kam. Zion mit faßte von ganzen Südwesten , das Heutige Armenier- und Yuden­­quartier, und war auf dem bhöchsten von den Hü­geln des Stadt­­areals gelegen , ringsum von Thälern , im Westen und Gi­ven von dem des Sihon, auf den beiden anderen Seiten von dem­ weniger tiefen, im Norden jeit nicht mehr aufzufindenden Tyro­­päon oder K­äfernadjerthal eingefaßt. Ara nahm, auf und an einer halbmondförmigen Bodenanschwellung erbaut, den Nordiwes­­ien, wahrscheinlich, die Stelle des jegigen Christenviertels und die weltliche Hälfte des Türfenquartirs ein. Moriah be­griff das Plateau und die Abhänge des östlich von der Unterstadt sic) erhebenden Tempelhügels in sic. Bezetha ferner lag im Norden , außerhalb der Stelle, welche die heutige Stadt­­mau­er umschließt. Die Vorstadt O­ph­el­emblicq befand sich im Südosten unter dem Tempelberge und über der Vereinigung der drei Thaler Tyropäon , Gihon oder Hinnom und Kidron oder Sojaphat. Das Ganze war mit Ausnahme der Neustadt von einer Mauer umgeben, die mit ihren Zinnen und Brustwehren 25 jüdische Ellen (zu 20 300 unters Mares) hob, an manchen Stellen, Bodensenkungen u. dgl. beträchtlich, höher, durchcájnittlich, 10 Ellen dich und kunstreich, wie ein Redan, d. h. fügeförmig in vorspringenden und zurüdtreten­­den, Winkeln, angelegt war, so daß der angreifende Feind stets in den Planten gefaßt werden konnte. Wehnlich, gestaltete Mauern trennten die eben genannten Stadttheile von­einander; eine fcsieb Zion von Ara und Ophel, eine andere umgab den Tempelberg in Norden, Westen und Süden. Alle diese Mauern, zum Theil jegt noch wohl erhalten , waren von gewaltigen, 4 Fuß hohen und zum Theil: 20 und mehr Fuß langen Werkstichen er ‘Hat ,­ die man mit Blei verkittet und mit eisernen, Klan mern an­einander befestigt hatte. Ihre vorspringenden Winkel tru­­­gen Streitthtürme oder Bastionen, welche die Mauer um 20 Ellen überragten und deren man im Ganzen 74 zählte .Einige derselben zeichneten sich dur­ besondere Größe und Schön­­heit aus. Dahin gehörte zunächt der nach einem Freunde Hero­­des des Csíten benannte Bippifos, welcher am westlichen Eingange des Kajemsherthalee stand und von dem man wahrscheinlich in der heutigen Zitadelle einen Rest vor sich hat. Derselbe war viereckig, jede Seite 25 Ellen breit, die Höhe 30 Ellen. Die Basis des Thurmes war volles Mauer­­werk, welches über ein Kellergewölbe gelegt war und nur von einer MWendeltreppe und Röhren zur Ableitung des von der Platt­­form aufgefangenen Regenwassers durchbrochen wurde. Auf die­sem Sodel erhoben sic zwei Stockwerke, welche mehrere reichver­­zierte Gemächer enthielten. In dem Gewölbe unten­­ befand sich eine 20 Ellen tiefe Eisterne.­­ Destlich von da und gleichfalls un­mittelbar über dem Tyropäon stieg der Thurm des Phasael em­­­por, der, ebenfalls von Herodes erbaut und nach dessen Bruder benannt, einer der höchsten Thürme damaliger Zeit war. Auf einen Wü­rfel von 40 Ellen Länge, Breite und Höhe erhob sich, mit Brustwehren umgeben, ein anderer von 10 Elfen Höhe, der einen­­ dritten trug. Die obern­ Etagen­­ enthielten Brachtgemächer, Bäder und anderes Zugehör eines Königspalastes. Das Ganze war 90 Ellen hoch und nach dem Muster des großen­ Yeuht­­thuems von Alexandria , eines der sogenannten sieben Wunder der Welt erbaut, übertraf denselben aber an Höhe. — Nicht weit von hier stand­­­en­dlic) ein dritter Prachtbau dieser Art, mac) Mariamme, der unglücklichen Gemahlin des Herodes, getauft, 55 Ellen hoch, auf jeder seiner vier Seiten 20 Ellen breit und noch reicher mit Ornamenten und Brustzimmern ausgestattet al jene andern. Diese Schirme müssen , da die Mauer der Stadt da, wo sie standen, 30 Ellen hoch war und außerdem über einen Hügel lief, von ferne betrachtet noch weit imposanter ausgesehen haben, als sie wirklich waren. Aber auch in der Nähe erregten sie jedenfalls die höchste Bewunderung. Der aus Quader des Kalksteins der benachbarten Berge aufgemauerte Kern war mit einem Mantel von weißen Marmorplatten um­geben , die von außerordentlicher Größe und „so fest und ohne sichtbare Fuge miteinander verbunden waren, das jeder Thurm wie ein einziger Stein aussah.“ Ihre Bestimmung war, als Vorwerke für den Palast des Herodes zu dienen, der sich südlich am sie anlehnte, zugleich aber wurden sie als Wohnungen für­ren Hofhalt des Königs benugt, wenn dieser in Jerusalem residirte. Thore scheint das damalige Jerusalen zwölf gehabt zu haben, und zwar wird ein Thor der Heerden , ein Thal, ein Feld-, ein Brummen, ein Mist-, ein Pferdethor, ein Thor von Ephraim, ein Thor des Gefängnisses, ein Gerichtsthor, ein östli­­ches und ein altes, ein Thor Gemath und ein Thor der­ Eifäer erwähnt. Von besonderer Wichtigkeit unter den Festungswerken der Stadt war die Burg Antonia, ein starkes Fort, das auf einem jähen, 50 Ellen hohen elshügel nordwestlich vom Tempel­­berge, am östlichen Ende der Afra, also etwa 100 Schritt füidlich von da lag, wo­bei das neue österreichische Pilgerhaus steht. Der elsgrund war, abgelöicht und mit glatten­ Steinen belegt , die obere Fläche mit einer drei Ellen hohen Mauer umgeben, in deren Mitte ein vier, vierkantiger Thum emporstrebte. Dieser hatte in jeder Ede einen kleinern Thum, in der ih­r östlichen einen von 70, in jeder der anderen einen von 50 Ellen Höhe. Die Bestim­­mung dieser gewaltigen Zitadelle, die außer Kasernen auch Bäder und Säulengänge einschloß, war die einer Warte am­ Zringburg, vorzüglich für den benachbarten Zempelberg, der zu Leftzeiten auf seinem Plateau Maffen von stets zu Aufruhr geneigtem Rolfe versammelte. Im von Tagen ven Tagen hier die Soldaten der römischen Garnison. Sehr bedentend seinen die unteriedischen Bauten der Stadt gewesen zu sein, und vermuthlich waren besonders die älteren Quartiere von zahlreichen Wasserrettungen, Zisternen, heimlichen Gängen und einem Weg von Schleußen durchbrochen. An größere öffentliche Pläge und breite Straßen mird nicht zu denen sein. Die Gaffen Altjerusalems waren ge­­pflastert. Sie waren ferner wahrscheinlic eben so eng, Frumm und Kuntel wie die des gegenwärtigen, und liefen da die Senkungen zwischen den einzelnen Gtadb­ligeln tiefer waren als jegt, wo sie vom Schutze der zahlreichen Zerstörungen durch Eroberer zum Theil ausgeflilt sind , sicher noch steiler bergauf und bergab, als die heutigen­ Straßenbeleuchtung mangelte, wenn Mond und Sonne sie nicht besorgten, völlig. Die Privathäuser hatten­­ großentheils mehrere Stodwerte, waren, in der Hauptsache aus Kalksteinen oder Lehmziegeln, in den­­ obern Geschoffen aber , da wiederholt von großen Bränden berichtet wird, wohl auch von Holz gebaut, bisweilen getüncht und bildeten in der Regel ein Bieved. Die der Wohlhabenden umschlossen einen Hof, der, mit Galerien umgeben, gepflastert, und mit Springbrunnen und Bäumen geschmückt, als Gesells­­chaftszimmer diente. Die Dächer waren überall flach , mit Zie­­geln oder Estridhy belegt und von einer niedrigen Brustwehr ein­­gefaßt. Man flieg zu ihnen außen am Hause auf Freitreppen hinauf. Die Fenster der Zimmer gingen eben­so oft auf die Straße wie auf den Hof und waren, wie noch jet die der tür­­kischen und arabischen Häuser , statt mit Glasfenstern versehen zu sein (die auch im Mbenplanve erst im Mittelalter aufkamen), mit hübidh geihnigten Holzgittern verwahrt. Es gab besondere Zimmer für die Frauen, also ein Harem , welchhes sich stets im hintern Theile des Hauses befand. Vornehme hatten eigene Ge­­mächer für den Winter, die man durc einen tragbaren Herd oder einen großen Sohlentopf erwärmte. Der Fußboden der Zimmer bestand wie heute aus Gipsguß oder gebrannten Stei­­nen. An Hausgeräth befanden sich in denselben Tische, Löffel, Sophas , die der Lırus geschmackvoll zu verzieren mußte und die man mit Teppichen und Ruheriffen belegte, Leuchter, Trink­gefäße und vermut­lich auch Spiegeln , die aber nie von Glas, sondern von Metall­ waren. Die älteren Stadttheile waren die vornehmsten. In der Ära lag ein Schloß des Herodes, ein Palast der Fürsten aus dem Ge­­fohledyte der Hasmonäer, das Theater, ferner ein Gebäude, in welchen man öffentliche Urkunden aufbewahrte. Wahrscheinlic,­ber fanden sich hier auch eine Mnzahl von Wohnungen, in welchen die Patrizierfamilien rerkdirten, aus welchen die Hohenpriester ge­­nommen wurden. Sodann von hier zwischen dem sogenannten Xystos, d. h. der Terrase vor dem­ genannten Hasmonäerschleffe und dem westlichen Portiens des Tempelvorhofes, also im Gi­th­­osten dieses Stadttheiles, das Gebäude, in welchem sich das San­­hedrin oder der hohe Rath versammelte,­ wenn er verhindert war, seine Gigungen in den Galerien des innersten Tempelhofes zu halten. Später hatten hier ah die vom Heidenthum zur moral­­ichen Religion übergetretenen türften­den Adiabene ein Schloß. Diese Paläste pflegtem ein Rechte von Gebäuden zu bil­­den, w­elches bisweilen in seinen Wintern Thü­rme hatte und in der Regel einen mit Bäumen bepflanzten und mit Arkaden gezier­­ten Hof einschloß.­­­­ Auf dem sion befand sich ein Haus,in dem man Privcrt­­kontrakte aller Art niederlegte,und der neue Palast des Herodog ver von Josephus als ein Wunder v­on Größe und Pracht geprie­s­sen wird(die Burg Zion).Derselbe war mit einer Zo­llenhos­hen Ringmauer umgeben,die von Thürmen vertheidigt wurde.Die einzelnen Gebäude zeigten schöne Dachstühle und Schwibbögen,di­e von Säulen getragen waren.Im Innern sah man zahlreiche Gemächer mit kostbarem Gold-und Silbergeräthe,Getäfel von seltenen Marmorarten und anderen Schmuck alter Königsburgen. Einige der Säle waren so gerättnkig,daß in i­­nen gegen hundert von jenen Polsterkissen Platz fanden,welche die Alten bei ihren Mahlzeiten um die Tische legten.Außen befanden sich Lu­stgärken mit mannigfaltigen Bäumen und Büschen,Brunnen,deren Wasser aus Bronzebildsäulen hervorströmte,und kleine Thü­rmchen mit zahmen Tauben,die um die Bassins hin und herflogen. Bezetha scheint in vers ZeitJeiIt und später noch vorwief­gend von Handwerkern und Kanfleuren bewohnt gewesen zu­ sein, und zwar hatten hier besonders die Woll-und Kleiderhändler­, sowie die Arbeiter in Erz und Eisen ihre Werkstätten und Läden. Auch andere Berufszweige werden,wie noch,jetzt in allen großen Städten des Morgenlandes,in besonderen Gassen und Bazaren vereinigt ihre Waaren verfertigt un­d feilgehalten haben,wenig­­stens ist von einem Fleischermarkt und eine wiisemacherthald­e Rede.Die eigentlichen Märkte der Stadt aber befanden sich’«an den Thoren. Wie szesu Zeit jeder größere Ort des heiligen Landes mehrere Synagogen­,jeder kleine wenigstens eine besaß,so hatste die Metropole des Judendhums deren eine außerordentlich gro­ße Zahl.Nach dem Talmud hätten sich deren in Jerusalem nicht weniger als 460 befunden,1 und das ist nicht­ unglaublich,dazu­­gleich berichtet wird,daß jede Landsmannsch­aft und jedes Gewerb­­sein Betriebs hatte,und da der Wille von zehn­ Familienhäuptern­ genügte,11 m ein solches Konventikel zu eröffnen.­Errichtung und Unterhaltung der Synagogen lag der Gemeinde ab,doch ging beides zuweilen auch von Privatpersonen,selbst von Heiden­ aus. Man versammelte sich­ hier an den Sabbathen und Festtagen, um sitzend und vermut­lich nach den Geschlechtern getrennt das gemei­nschaftliche Gebet zu v­errichten und die Vorlesung von Abs­­chnitten aus dem Gesetz und den Propheten anzuhören,die einer aus der Versammlung erbaulich auslegte,worauf die Gemeinde von einem Priester,der jeder Zusammenkunft beiwohnetx mußte, mit dem Segen entlassen wurde.Die Ausstattung verssetznagi­­gen,­­ die man gern auf hocgelegenen Punkten erbaute, war sehr einfach und bestand nur in Sigen , einer Tehr­anzel und einen Bücershrant. Einen eigenen Rabbiner wie die jegigen hatten­ sie nicht, dagegen einen Ardjon, der über die Ordnung wachte, hel­terte, einen Vorbeter, der zugleich als Sekretär und Bote diente, und einen Aufwärter, welcher den Saal zu öffnen, zu schließen und rot zu halten hatte und melden wohl auch die Pflicht ob­­­an, die Geißelung zu vollziehen , welche in den Synagogen an Juden, die sich der Regerei schulvig gemacht, vorgenommen wurde. i I «M«.......-

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