Pester Lloyd, Dezember 1865 (Jahrgang 12, nr. 278-301)

1865-12-07 / nr. 282

ő PESTERL 1865. TITTEN — Nr. 2382. | Zwölfter Jahrgang. Pränumeration : Mit tägl. Postvers. Morgen- u. Abendblatt ganzj. 20 A., halbj. 10 A., vier­­ telj, 5 fl., 2monatl. 8 fl. 40 kr., 1monatl. 1 fl. 76 kr. ö. W., mit separater Versend.d. Abendbl. monatl. 30 kr. mehr. — Für Pest-Ofen ins Haus gesandt ; ganzj. 18 fl., halbj. 9 fl., viertelj. 4 £ 1, 50 kr., lmonatl. 1fl. 60 kr. ö. W. — Man pränum. für Pest-Ofen im Exped.-Bureau.d. „PESTER LLOYD“; ausserhalb Pest-Ofen mittelst frank. Briefe durch alle Postämter, — Di­zelne Morgenbl. 6 kr. bei G. KILIAN, — Expeditionsbureau; Dorotheagasse Nr. 14. im 1­8t. Insertion. Der Raum einer siebensp. Petitzeile wird bei einm. Insertion mit 11 kr., bei zweimal. mit 9 kr., bei mehrmal. Insertion mit 7 kr., an Sonn- u. Feiertagen um 2 kr, theurer, Bärfen-n.Handelsnachrichten :Pest,6.Dezember.An der heutigen Wiener Börse machte die weichende Tendenz der Effektenkurse weitere Fortschritte,aber auch das Silberagio ist abermals um 1­«pCt.gewichen.Der heutige Stand desselben ist demnach 51XxpCt.,Dukaten5fl.10kr. —Die heutige Nummer der amtlichen,,Wr.Ztkr."verössertF­ licht eine kaiserliche Verordnung vom 29.November ist so über die Zulassung ausländischer Aktiengesel­lscha­f­­ten und Kommanditgesellschaften zum Geschäftsbetriebe»111 Oesterreich. Motivirt it dieser Erlaß mit der Absicht , Verzöge­­rungen zu vermeiden, welche eine Einleitung diplomatischer Verhand­­lungen mit den einzelnen Staaten zur Folge haben würde. Nach Ar­­tikel I dieses Erlasses wird jede ausländische Aktiengesellsshaft u. s. w. in Oesterreich als rechtlich, bestehend anerkannt und zum Geschäftsbe­­triebe unter ihrer Firma zugelassen, wenn viefelbe 1) nachweist, daß sie in dem G Staate, in welchem sie sich gebildet hat, rechtlich und aktiv besteht , 2) die Negierung des Staates, dem sie angehört ,­­ Re­ziprozität gewährt, 3) die Bmede der Gesellsshaft dem österreichischen Staatsinteresse und­ den österreichischen Gehegen nicht zuwiderlaufen, 4) die Gesellsshaft tatatenmäßig sich den geseblichen Bestimmungen und insbesondere der gegenwärtigen Verordnung untertrrft. Arti­­kel IT. Ueber die Ertbeilung der Zulassungserklärung entscheiden die für die hiesigen Gesellsc­haften kompetenten Behörden , und kann­ die Zus lasiung für die­ ganze statutenmäßige Dauer der ausländischen Gesell­­schaft, oder für eine Fürzere erfolgen. Verlängerungen der Zeitdauer, Errichtungen von neuen Filialen, Statutenänderungen oder Erweite­­rungen des Geschäftsbetriebes unterliegen einer neuerlichen Genehmig­ung österreichischer Behörden. Art. III. Bevor die­ außländische Ge­­sellschaft ihren Geschäftsbetrieb eröffnet , verlängert oder erweitert , hat dieselbe den Wortlaut der Zulassungsurkunde oder einschlägigen Statu­­tenänderungen u. s. w. durch bestimmte öffentliche Blätter zu veröffent­­lichen. Art. IV. Die Gesellschaft hat für ihren Geschäftsbetrieb in Oesterreich eine Repräsentanz zu bestellen , deren Mitglieder hier ihren bleibenden Mahnfig nehmen müssen. Diese Repräsentanz hat die Ge­sellschaft gerichtlic und außergerichtlich für den österreichischen Betrieb mit unbeschränfter Vollmacht zu vertreten. In Rechtsstreiten bleibt die Gesellsshhaft als­­Verklagte den er re Gerichten , eventuell einem österreichischen Schiedsgerichte unterworfen. Art. V. Die österreichische Repräsentanz hat der­ betreffenden politischen Landesstelle innerhalb der drei ersten Monate: eines jeden Geschäftsjahres , a) die Protokolle der abgehaltenen Generalversammlungen , b) die Generalbilanz der Gesell­­schaft , e) die Spezialbilanz für den Geschäftsbetrieb in Oesterreich , in welcher die für diesen Betrieb bestimmten Aktiven, sowie die in Oester­­reich befindlichen Betriebsanlagen , abgesondert von dem übrigen Ver­­mögen der­ Gesellschaft maczumeilen sind, vorzulegen. Außerdem hat die Gesellshaft die abgewachten Bilanzen zu veröffentlichen. Art. VI. Die Mitglieder der Repräsentanz haften gegenüber sämmtlichen hiesigen Gläubigern persönlich für jeden Schaden, welcher aus der Unrich­tigkeit der eingereichten Spezialbilanz entstanden ist, und welcher durch Anwendung der pflichtmäßigen Obsolge hätte vermindert werden können. Art. VII. Für die Rechte und Pflichten der in Oesterreich zugelassenen Gesellschaft sind die für hiesige Gesellschaften geltenden Gelee maßge­­bend. Dies bezieht sich insbesondere auf die Staatsoberaufsicht und eventuell auf die Eintragung in die Handelsregister , auch unter­­liegt dieselbe den diesseitigen Besteuerungsgefegen. Art. VIII. Die­ Wirksamkeit­ der Zulassungserklärung erlifht , a) wenn innerhalb der festgelösten Frist, beziehungsweise binnen 6 Monaten der Geschäftsbe­­trieb nicht eröffnet wurde, b) wenn die Gesellsshaft den bereits eröffne­­ten Betrieb ohne behördliche Genehmigung während dreier Monate ein­­gestellt hat, e) wenn die Muttergesellsshaft zu bestehen aufgehört, oder die Dispositionsfähigkeit verloren hat, d) nach Ablauf der Konzessionir­ten Zeitdauer. Art. IX. Die Staatsverwaltung kann die Zulassung wider­­rufen, a) bei aufgehobener Gegenseitigkeit von Seite des Heimatstaates der Gesellschaft, b) bei Webertretungen dieses Gefebes von Seite der Gesellschaft. Art. X. Ueber die Zulassung ausländischer Versicherungs­­esellschaften zum Geschäftsbetriebe in Oesterreich wird eine besondere Börseshrift folgen. Art. XI. Die Zentralstellen , welche es angeht, sind mit der Vollziehung dieser Verordnung beauftragt. " Wie vie „Ar. 3ta." aus verläßlicher Duelle erfährt, ist gestern auf telegraphischem Wege die Weisung an das dortige Bahn­­erpecht gelangt, die Beförderung von Stadtgütern auf der Eisenbahnroute Aran—Pelt, wegen nicht zu bewältigenden ‚Andranges, bis auf Weiteres zu fiktigen. Bi­s Meber die Unterh­andlungen, welche für die Ver­­besserung der komm­erziellen Beziehungen der an die Lombardei grenzen­­den italienis­chen M­rovinzen von Gente Dösterreichs eröffnet worden sein sollen, schreibt der „Appennino“ : 65 sei darüber vom italienischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eine enklä­­rende Note an die diplomatischen und Konsularagenten Italiens ge­­sendet , in welcher ihnen bekannt gegeben wurde, daß die Negierung nur dann darauf eingehen könne , wenn die Unterhandlungen auf alle Provinzen des Königreichs Italien ausgedehnt werden würden. Auch die Kammer wird darüber bald informirt werden. ——Inderprettß.Rheinprovinz wi­rd gegenwärtig regierungsseu­tig auf die Errichtunm von Viehversicherun­g-Verbän­­d­en hingewirkt.Die Landräthe sollen die Ortsbehörden für die Er­­richtung kleiner V Vrrbände zu interessiven suchen,undkvodasts­­standekommen derartiger Verbände nicht bald zu erwarten ist,wenig­­stens die Sammt-Gemeinderäthe befragen,­ob und welche Entschädigung- SSUAUchmeindemitteln denjenigen Viehbesitzern eventuell gegeben werden könnten, deren Vieh bei etwaigem Ausbruche einer Seuche fällt oder getödtet werden muß. Nach dieser Nichtung hin sol zunächst im Regierungsbezirke Aachen vorgegangen werden. ns — Im „Monitene” vom 30. v. M. wird die interna­­tionale Telegraphenkonvention promulgirt , welche am 17. Mai 1865 zwischen Frankreich, Oesterreich, Baden, Baiern, Bel­­gien, Dänemark, Spanien , Griechenland, Hamburg, Italien, den Nie­­­­derlanden, Portugal, Preußen, Rußland, Badhien, Schweden und Nor­­wegen, der Schweiz, der farzei und Württemberg zu Paris abgeschlos­­sen worden ist. Die allgemeinen Bestimmungen, 46 Artikel umfassend, füllen zwölf Eypalten des erwähnten Blattes. Die mesentlichsten dersel­­ben betreffen die Eintheilung der Depeschen , die Normen für chifftirte Telegramme , die Defommandation von Depeschen , sowie die Art der Kontrole. — Ausweis der ersten ungarischen Gewerbebauk für den Monat November 1865. Einnahmen: Kafsa-Saloo von 51. Oktober 9029 fl. 4 fl., Sparkassaeinlagen 77,798 fl. 82 Er. , einbe­­zahlte Kreditwechsel 75,854 fl. , desgl. Bank­wechsel 102,550 fl. 40 Er., desgl. Vorschüsse 11,574 fl., Zinsen und Gebühren von Kreditwechseln 2295 fl. 96 fl., wesgl. von Bankwechseln 1930 fl. 95 fl., von Borz fhüffen 170 fl. 55 fl. , Aktien-Rateneinzahlungen 2080 fl., Gebühren­­einzahlung auf die Aktien 2. Emission 2496 fl. zum Sicherstellungs­­fond einbezahlt 1072 fl. 50 Er., Verzugszinsen bei Mechheln und Vol­­fhüffen 19 fl. 31 Er. , Aktienumschreibgebühr 12 fl. verschiedene Ein­­nahmen 84 fl. 40 fl. , Summa 286,767 fl. 3 fl. Ausgaben: Sparkassarüdzahlungen 55,113­ fl. 37 fl. , esfomptirte Kreditwechsel 88,683 fl., desgl. Bankwechsel 100,688 fl. 41 Fl., Vorschürfe 11,688 fl., Sparkassa-Nachzahlungszinsen 106 fl. 83 fl., bei Streditinstituten depo­­nirt 25.000 fl., verschiedene Ausgaben 124 fl. 76 fl., Saldo 5463 fl. 56 fl., Summa 286,767 fl. 98 fr! —Wochenausweis der österr.Staatseisenbahn-T- gesellschaft vom­ 26.Nov.—2.Dezember: [174!X-Meil.] Totaleinnahme... fl. 17.343,737 ° 16.295,588 +1.048,149 * London , 2. Dezember. Wie der französische bietet auch der englische Geldmarkt keine fouversic veränderte Physiogno­­mie dar. Der Bankausweis gibt seine wesentliche Abweichung zu erkennen ; die Bedingungen des C3komptes sind auf offenem Vlartte eine Schattirung leichter als in voriger Woche. Heimische Fonds ha­­ben eine ununterbrochen meid­ende Tendenz verfolgt, welche freilich um nicht mehr als etwa 1% pCt. die Konsole gevrücht hat ; die Ankäufe­ sei­­tens des Negierungsmaklers konnten der Baiffe seinen Einhalt thun. Die Liquidation auswärtiger Fonds war von schweren Prolongations­­bedingungen begleitet und die Kurse haffen drückende Einflüsse nicht verrennen. Nur Spanier haben si etwas erholt. Weniger hat sich die flaue Stimmung in den Bahnpapieren, von Bank: und div. Attien fühlbar gemacht, doch war von Animirtheit feine. Nede, Fremde Wechsel waren minder gefragt und Kurse in einigen Fällen­ etwas hö­­her. Der Golverport it lebhafter so, das in Ermangelung anderer Bezugsquellen die Bank 160,700 $. gemünzt und ungemünzt hergeben mußte. Der Silbermarkt ist einstweilen till, doch notlzen wir noch 611, —°,3 d pr. Unze sein. Doré­er „Shannon“ wurde zu 61%/ d verkauft, merikanische Dollars zu 597/5 d pr. Unze. Hamburg, 5. Dezember. National 62, Kreditaktien 745%, 1860er Lore 78%, Wien 82, Amerikaner 62. Paris, 5. Dezember. Schlußturfe 3pCt. Rente 69.05, 41 ‚pCt, 97,25, Staatsbahn 436 , Credit Mobilier 885, Lombard 426, neue Desterreicher 345.25. Matt. Konsol 3 873­ gemeldet. Italienische Rente 65.10, . 1865 1864 1865 Nördliche Liniermssorm­ene fl 220,508 175,545 + 44,963 Südöstliche Linie. +...... 992,904 215.127 4 : 17,777 Neu-Stenger Liner su... m 26064 25,68% 4 _.. 382 zusammen... fi. 479,476­6,35­63,10 1. Jänner—25. November... „ 16.864,261 15.879,234 4­ 985,027 Dontterstag ‚7. Dezemb. | Be Offenen Sprechsaal“ die vierspaltige Petitzeile mit 25 kr. berechnet. — Der Insertions- Stempel beträgt 30 Nkr.— Inserate aller Art werden im Expeditionsbureau angenommen. — Für’s Ausland übernehmen die Herren Karl Geibel, Buchhändl, u. H. Engler in Leipzig, sowie Haasenstein & Vogler in Hamburg-Wien-Frankfurt a. M. die Inserate. Ofen—Kanizsa * = " tk A tfi Roth­ noen MILLOIE wu g "im Anihl. Nord, Ben m » Z--2—. «» an pi „Brüh oasiper : » 074385 050 30 05028 030­23. — Eisenbahnfahrten. Soap 2 on ÖN­ ch 85 Bun | Geh­emiinhe 074377060­81 05029 03020. — Wien— Báziás. Mistole. . s, 724 n Wd8. 11, 3, Lim. | Harburg . . 074371505081 050 20 03029 = Kalhan 2. Ank. 9,56 von 2,49 „Nm. 2 Die in öfterr. Währung gestellten Bradbeträge Pest—Grosswardein. finden nur dann Anwendung, wenn sich bie tor ee! Kuala: 5. 6. | Geld. Waare. 5. 6. [Seld. Waare. | Ofen 0 AR 60.35M.B", un Aride­on. Ki Den M. Vormittags . > 0... [105.50]105.75[106.— | Stuhlweißend. , 8,504» I9n—n a in Geschäftsberichte, effektive Lieferung der verfauften Maare erfüllt, Ob vieser Fall * pert, 6. Dezember. Witterung ziemlich raub und unfreundl­ich, Mittags 49 R. Wasserstand zunehmend, 2" 10” über Null. Getreidegeschäft. Bei ziemlicher Nachfrage für ven­erport blieben die P­reise des MWeizens unverändert, und wurde 871/2/89prog. Theißweizen &° 3 fl. 27 fl. , 85/89prog. á 3 fl. 15 Er. Raffa bezahlt. — Roggen unverändert. — Öerste und Hafer in Partien ohne Umfag. — Mais Verkauft 500 Mb. alte Waare á 1 fl. 70 kr. Rafla. * Pressburg , 5. Dezember. Stuhlmarst 1120 Mb. Weizen von 3 fl.—8 fl. 55 fl., 819 Ns. Korn von 2 fl. 15—50 fr., 1339 Mk. Gerste von 1 fl. 60 fr.—2 fl.20 fr., 255 Mt. Hafer von 1 fl. 35—50 fr., 218 MS. Kukuruz von 2 fl. 5—20 fl. pr. Mb. * Berlin, 1. Dezember. Die Witterung­ in der vergangenen Moe war fortdauernd milde und häufig vegnig­­ Fachkundige Stim­­men melden, die unter günstigen Verhältnissen geschehene Vollendung der Feldarbeiten. Die dieswöchentlichen Preisbewegungen und Vor­­gänge an unserm Produktenmarkt, waren für viele auswärtige Märkte von bedeutendem Einfluß, ja vielfach tonangebend. Diejenigen, welche dem bhiefigen in seiner Aufwärtsbewegung sehleinig folgten, haben mit dem biefigen gleichen Nacsschlag durchgemacht , während die anderen weniger von der allgemeinen laue zu leiden hatten. Im Roggen­­handel dauert der erbitterte Parteikampf mit­ Auster und großer Hartnädigkeit fort, indek hat in legterer Zeit das­ Schlachten­­lüd — wenn wir so sagen dürfen — gewechselt. Es ist eine­ alte Strahlung , daß ein Grivem das andere erzeugt. Wie im Monat Juni b. 3. die Breite hauptsächlig durch ängstliche Decungsläufe und übermäßige Hauffelpopulation schnell­ auf ihm windelnde Höhe getrieben worden, so glitten sie später von der höchsten Höhe wieder­ herab ,­­und mehr herab, als die Gesammtlage der Dinge es gerechtfertigt erscheinen ließ. Wie sich diese Entwerthung rächte, hat die Folge gezeigt, indem sie daran­ ein neues Extrem zu Tage forderte. "Wenn auf solche An­­strengungen", wie sie­ die Spekulation in der leten Zeit durchgemacht, eine Abspannung­ folgt, 10 darf dies freilich nicht Wunder nehmen. Diese Abspannung ist der Erfolg, den die Gegnerschaft der­ bislang siegreichen Partei in der abgelaufenen Woche errungen. Durch die übermäßige­­ Spekulation war ein Rückschlag unausbleiblich, der aller­­dings um­so­ erheblicher wurde, als das Vertrauen zum Gelingen des ins Werk gefekten Unternehmens manfend geworden ist, weil die Schnell gesteigerten Preise massenhafte Waarenbezüge aus Schlesien , und Ungarn zur Folge hatten. Inzwischen finden die ganzen Zufuhren noch immer mit bekannter Energie bereite Aufnahme, und so lange dies in bisheriger­ Weise fortgeht , manl ein Mißlingen der Operation nur dann gedacht werden, wenn jeder Verkäufer seinen Vertrag durch aber möglich , bleibt ebenso zweifelhaft, demnach hält es schwer, ich eine bestimmte Ansicht über den Ausgang der eingeleiteten Unterneh­­mungen­ zu bilden , da Legtere den Verkehr aus seiner Natürlichkeit gebracht und zur Unsicherheit beigetragen. Die Preise sind seit unserem legten Bericht bis zum Mittwoch um weitere 3 Thle. gewichen , inz­wi­­schen erhalten sie sich bis heute um 11% Thle. , theils dur­ Decungs­­läufe , theils durch vermehrte Spekulationsfrage für die entfernteren Termine, wodurch auch der Deport etwas Feiner wurde. Am Effektiv­­geschäft fand nur ein sehr geringer Umfaß statt, bei weiblichen Zufuh­­ren blieb unter Lieferungspreisen zu laufen, und zu Kündigungszwecken wie für den Konsum wurde gehandelt 80/81prog. 521/%.531/ Tblr. ab Bahn und ab Bonen, defekter 511/ Thlr. ab Bahn, 80/82pfog. 521. — 52 Ihle. ab Boden, 80/81pfog. 50­%—50 °% Ihle., 4 Ladungen sofort zu entlöschen zum Versand á 50 Thle., 80/81pfog. 51 Ihle. ab Boden, 52 Ihle. frei Bahn, 501% Ihle. ab Bahn, 80/81pfog. 51—519/, Ihle. ab Boden und ab Bahn, 80/81pfog. 501. —52 T­hlr. ab Boden, 5114— 52 Shlw. ab Bahn. Der Abzug mit den Eisenbahnen betrug in dieser Mode laut Angabe der Waageanstalt 150 MW. gegen 59 W., zu Wasser 317014 98. gegen 2163 W., zusammen 332019. 38. gegen 22221, 98. in voriger Woche. An den Konsum gingen 1361­, 98. gegen 279 98. Zu Boden 1358 98. gegen 1197 W. Zur Anmeldung gelangten int. Prolongationen . 6900 9. gegen 4600 " Stettin, 4. Dezember. Das­ Metter blieb neblig und bis­­weilen vegnig, bei niedrigerer Temperatur. Hier blieben die Zufuhren ziemlich aus, doc berichtet man von den meisten Provinzialmärkten, daß die Landi­irthe sehr wenig heranbringen. Besonders ist dies in Vorpommern der Fall, wo die Ernte im Allgemeinen sehr Eein ausge­­fallen sein sol. Roggen scheint nicht einmal für den Bedarf der Yan­­wirthe genügend, gebaut zu sein, und von Weizen bleibt ebenfalls der Ertrag gegen den vorjährigen zurück. Gerste geht­­ von dort zum Be­darf der Brauereien nach Mecklenburg , wo in den örtlichen Distrikten die Ernte im Allgemeinen wenig befriedigt. . Nehnliche Klagen hört man aus der Provinz Preußen , welche noch überdies in’3 benachbarte Nußland B Versendungen machen muß , um den Konsu­m dort zu befrie­­digen, während sie Meiber von dort einen­ großen Ueberschuß zum Ex­­port erhielt. Weizen blieb bei festen englischen Märkten gut be­­hauptet. Die Bestände haben bei­ einer­ Zufuhr­ von ca. 5000 M. im November um ca. 4000 W. abgenommen, so daß der Abzug also troß der vorgerückten Jahreszeit umfangreich wat. Am November sind die Preise um 3—4 Ihle­ gestiegen und ist der Neport pro Frühjahr etwas größer geworden. Wern auch die benachbarten Distrikte wenig Ueber­­schuß an den Markt bringen können , so läßt sich doch bei Fortdaner ver heutigen Vreise erwarten , daß von Galizien , Ungarn 20." größere Zufu­hren eintreffen werden. . Ueberhaupt muß bei der steigenden­ Be­­völkerung der­ benachbarten Provinzen und bei der Ausdehnung der Viehzucht,, sowie des Anbaues von Zuderrüben x. unter Getreide­­exportgeschäft ins Abnehmen kommen, wenn nicht tief aus dem In­­nern größere Zufuhren herangeschafft werden. Der Ausbau der ga­lischen und b­orussischen Eisenbahnen wird, bei entsprechender Herab­­fegung der Tarife solche theilweise bringen , aber vor Allem würde die Ausführung des mehrfach erwähnten Projektes einer Verbindung der March) mit der Oder Stettin zum Seehafen für Mähren , Böhmen und den größten Theil von Ungarn machen. Bon It­og a­en blieben die Preise gut behauptet. Die Zusammenstellung der­ Bestände hier und in Berlin ergibt , daß sie seit Anfang des Monats auf beiden Moden zusammen unverändert blieben, wenn man die ca. 4500 Mint., welche in Berlin als „am Wassermarkt” befindlich aufgeführt sind, mit­­zählt , obgleich dies nach Hamburg , Stettin 2c. abgeladene Waare ist. Abgesehen von dem von Berlin nach hier gesandten Noggen sind­ im November an beiden Plänen ca. 22.000 Wipl. zugeführt , so daß also der Abzug ganz außerordentlich stark getreten ist. Hier betrug verfelle über 7000 Wipl. Bei den gegenwärtigen Breiten dauert aber auch die Zufuhr in Berlin und von dort nach hier fort und sind die Bestände an beiden Plägen zusammen feßt auf einer Höhe, die­ wahrscheinlich zu dieser Zeit früher nie erreicht ist. Wenn die Produzenten nicht bald die Pfandmärkte stärker befahren , so ist es wahrscheinlich , daß in vie­­sem Monat der Abzug wenig kleiner­ wird , und daß also die Fort­­dauer­ einer, in Folge der bekannten Berliner Lieferungsverbindlich­­keiten außerordentlichen, Zufuhr. im­­ Dezember uns am­ Ende des Jahres keine größeren Lager geschafft haben wird. In Sommer­­getreide wenig verändert. Nabdöl­it in fester Haltung. Das wenige Angemeldete wird prompt abgenommen und pr. Bahn versandt. Die­ Vreife sind steigend. Spiritus it in nahem­ Sichten flau ge­­worden, da die Zufuhren beträchtlich sind , spätere Termine haben sich behauptet. An der Börse. Wetter trübe. Iherm. + 59 N., Barometer 28.1. Mind NO. Weizen höher bezahlt, lofo pr. 86pfog. gelber 56— 71 Thle., poln. bunter mit Auswuchs 64 Thlr. bez., 83/85pfog. gelber Dezember und Dezember-Jänner, 70% Zhlr. bez. , 71 The. Br. , 7017, zhle. B. , Frühjahr 74, 7434 , /. Zhle. bez. , Br. u. G. , Mai-Juni 751% Zhlr. Br. u. G. Noggen fest und höher, pr. 2000 Pfund Sofo 511,­521/ Ihle., Dezember und Dezember-Sänner 5214, 52 The. be. a. ©., Frühjahr 521%, 58, 52% , 53 Ihle. bez. Br. u. a., Mai Juni 5834, 54 Ihle., bez. u. Br., Juni-Juli 54%, Ihle. bez u. ©. Gerste pr. 7Cyfog. Overbr. feine 44 Ihle. bez. . $ af er 47/öcyfog. Frühjahr 30 Ihe. bez. u. © Nübel fest , foto 17%, Thle. Br., Dezember 17%, Ihle. Br., Dezember-Jänner 17% Thle. Br. , Jänner: Feher 171As Ihle bez. , ? 6 Thle. Br. , Amil-Mai 16%, Ihe. Br. u. ®. Spiritus wenig verändert, loto ohne Faß 142% bír. bez., Kleinigkeiten 14%, Ihle.. bez., mit Jas 14­/,, Ihle. bez., Dezember:Jän­­ner 1417 Thle. Br. u. a., Frühjahr 152%, " 12 Ihle. bez. , Mai-Juni 16, 1511/45 Ihle. bez., 16 Thle. Br. * 2­ondon, 2. Dezember. Aus anfänglich gevrüdter Stimmung hat ih­rer Liverpooler Baummwollmarkt allmalig und stetig zu einem festen Tone gehoben , 10 daß ich eine Avance von 1 d pr. Bio. notizen läßt. ES wurden verkauft 96,520 Ballen , davon 18,190 an Spekulanten und 19,940 an Geporteurs. Auf den Av­ Lonial­ und Spezereimärkten war das Geschäft be­­schränkt ; Robruder, hat eine Neigung zu weichen ;.­doch waren­­ Thee und Kaffee in mittlerer Nachfrage. . Die Kolonialwollauk­­tion ist fortwährend wohl besucht und Wreife steigen. Hanf fand mäßigen Ablag, gereinigter ruffischer zu 34 %, date dagegen matt rund niedriger. Die Hauptflustuation in Me­­tallen ist die Preiserhöhung heimisshhen Sinne um 2­8, frems de3 ist gleichfalls theuver. Das Kupfergeschäft war zwar sehr Flacs it sehr fest, teizbar, aber fest ; schottisches NRoheisen erzielte 58 8 6 4 d—58 s 9 d Kalla, gemischte Nummern. Das Delgeschäft it stiller, Leinöl_ wich auf 38 5 9 d pr. Stv. lofo; Betroleum aber it fest. Die T­algpreise deuten auf binhende Symptome hin, B. 9. C. notirt 48 s 6—9 d pr. Ztr. Tofo und 50 s 6 d pr. März Ab­­lieferung. * London, 1. Dezember. Seit dem 24. vorigen Monats ist der Negenfall sehr bedeutend gewesen, begleitet von ©.- und SW-Wind, gestern wehte es aus N. und NW. , heute aus NO. Der Ton des Handels war während der Mode im Allgem­einen flau und da wo Verkäufe foreizh wurden, nahm man niedrigere Breite. Durch den Man­­gel an englischen Weizen in Solge des nassen Wetter ward der Werth dieses Artikels behauptet. An Schottland dagegen kam Spekulations­­frage auf und es ward daselbst eine Avance von 1 s pr. Or. erzielt. Malzgerste muß 1 s billiger geschrieben werden, aber Futterpaare sowohl als Hafer, Bohnen und Erbsen haben alle eine steigende Ten­­denz. Mehl ist in recht guter Frage und die Notizungen behaupten sich. Die Hufuhren an der alte von mit Getreide und Saat beladenen Schiffen bestehen aus 137 Ladungen, nämlich: 74 Weizen, 38 Mais, 1 Grbsen, 10 Gerste, 2 Roggen, 1 Hafer, 6 Leinsamen und 5 Baum­­wollensamen , und inkl. der von früher übrig gebliebenen sind noch 69 zum Verkauf ab­ : 45 Weizen, 15 Mais, 3 Gerste, 2 Roggen, 1 Erb­­sen, zwei Leinsamen und 1 Baummwollensamen. Feiner Weizen in guter Kondition , welcher war­ und gefragt war , brachte eine Erhöhung von 1 s pr. Or. , und blieb die Tendenz des Marktes eine steigende, wäh­­rend geringe Proben vernachlässigt wurden. Mais war fest aber keineswegs lebhaft. Gerste ist 6 d—1 s pr. Dr. gestiegen.. Roggen blieb nominell. Leinsamen war wiederum theurer und dabei viele Läufer. Bezahlt wurde fir: Meizen, Berdianft 445—46 s, Maria­­nopol 45 s, Taganrog Ghirfa 41 s 6 d—43 s 6 d, Dpefla Ghirka 42 s 6 d—45 s, Nicolajeff 43 s (9 Bud 30 Pfo), harten Dpefja 43­8, harten Taganrog 43­8 6 d pr. 492 Pd. und polnisch Ddefja 42­8 6 d—43 s pr. 480 Pf. Die Zufuhren von englischen Weizen, Hafer, und­ fremdem Getreide waren Hein, von englischer­ Gerste gut. Der heutige Markt war mäßig besucht und volle Montagspreise wur­­den für englische Weizen bezahlt, fremde Proben von den Ständen hielt man auf legte Notizungen, aber es ging nur wenig darin um. Sommer­­getreide aller Art war zu jüngsten Notirungen gut gefragt. * Dopeffa, 25. November. Die Lage des Marktes ist unverän­­dert. Die Berichte von Stille und selbst Nachgang im Ausland und die Seltigkeit der hiesigen Befiger hinderten unsere Exporteure neue Opera­­tionen zu unternehmen und deshalb waren die Umfäße in Zerealien in dieser Woche sehr beschränkt und betrugen nur 831,000 Ticht. Feine Mollen dagegen und Talg waren in Gunst. Umgefeßt wurden : Weizen bei 13.000 Zidt. Merkantilmaare 9 PB. 22 Pfd.—I­B. 39 Po. zu Mb. 8.45—9.25, Ghirfa 10,400 Ticht. Merkantilmwaare 9 B. 35 Bfd.—9 B. 38 Pd. zu Ab. 9.25—9.40 und 400 Tieht. orbinär 9 B. 8 Bfo. zu Ab. 7.75. Roggen 500 Tiht. 8 B. 34 Bfd.— IB. zu Ab. 4.9714/5—5.5. Leinsamen 5500 Tiht. rein zu Ab. 15.80—13.90 und 1300 Zidt. darg. zu Ab. 12.40—12.62­ ,, Auf Lieferung 3000 Tiht. Rübsamen pr. Oktober 1866 zu Ab. 12. Morle 7000 8. fein fertig von der nächsten Schur zu Ab. 8.50—9. Talg 25.000 Buch zu Ab. 4.971/5—5. Kurs auf London 3 M. 763— 766, Genua 75—329­ 1­, Livorno 330. In Frachten war bei ent­­muthigenden Berichten vom Auslande nur wenig Geschäft die Zahl der disponiblen Schiffe ist sehr beschränkt und Raten unverändert. Von Desterreichern wurde gechartert: „Conservatore" nach Bristol oder Glocester zu Ch. 41.6, „Olymp“ nach England zu Sch. 43 und „Car­­melle" nach Marseille zu Fr. 2.30. Außerdem zahlte man nach Eng­­land an 1 Medlenburger Ch. 48.6 von Nicolajeff und an 1 Italiener Ch. 47.6. Nach direktem Hafen Englands an 1 Engländer Sch. 40.6 und an 1 Italiener Sch. 40. Nach dem Mittelmeer an Italiener Fr. 21/4. Nach Marseille an 1 Ital. Fr. 2%. Nach Amsterdam an 1 Meclenburger Sch. 47.­­ * Zur Spiritussteuer. Wie man der , Breffe" aus Prag schreibt , beabsichtigen die­ böhmischen Spiritusimdu­­triellen eine Petition an das Finanzministerium zu richten, be­­züglich einiger Abänderungen der Steuerbestimmungen , und d­ird zu dem Ende am 10. d. M. in Prag eine Versammlung derselben statt­­finden. Vorläufig vernimmt man als angefochtene Punkte: Eine län­­gere Fährdauer, und soll diese von 60 auf 72 Stunden erhöht wer­­den ; ein Eintreten des Steuernachlasses für unvorhergesehene Betriebs­­störungen auch unter 48 Stunden Dauer. ; · VNeues DampfkesselgefeF Auf Veranlassen des»»·ö­sterrei­­chischen Handelsministeriums tagt gegenwärtig eine Kommunion zur Berat­ung eines neuen Dam­pfkesselgesetzes.Als Grundlage zu diesen Berat­ungen dient derselben ein vom österreichischen Ingenceturverein ausgearbeiteter En­twurf,und dürfte ess nicht oh­ne Interesse sein,,di­e­­ses Elaborat in allgemeinen Umrissen kennenzulernen.—Gv1stm demselben das Prinzip de­z Präventivmaßregeln fallen­gelassen,un­d da­­gegen bei eintretenden Unfällen durch weitgreifende Repressaliengegen­ über den Kesselbesitzern und Kesselerzeugern die Erreichung einer m tog­­lich­st großen Sicherh­eit angestrebt­——Ferner wird das Institut der Assekuranz für Dampfkessel wie sich solches bereits i11 andere 11 Staate 11 glänzede bewährt hat,anempfohlen.Ein­e weitere,wesentlich­ ne1te Bestimmung liegt in­ der völligen­ Freigebung der Blechstärke;ferner wird für Vornahme der amtlichen Probe auff eine Reihe hiezu von der Behörde zu autorisirender Personen hingewiesen,und werdenpzabel außer den Fachmännern bei öffentlichen Lehrcnnstalten und technischCll Aemtern,insbesondere auch die autorisirten Zivilingenkeur e2c.«an­­empfohlen.Ueberdies ist dem Entwurfe eineLlI­leichting für Beifertiger und Beliker von Dampffesseln beigegeben. 1 op. II Auszug aus dem­ Amtsblatte des , Sírgóny", Zizitationen, In Pet 183. Dogember III. B., Haus Nr. 211 in der Hutgasse, 37,118 ff. , im städtischen Grundbuchsante, zweiter Termin. — 19. Dezember u. 30. Jänner 10 1. 8., Haus r. 928 und 929, Cd der Yabriss: und Aravergasse, 25,213 fl., im städ­ischen Grundbuch samte. — In Neupe­st 14. Dezember und 15. Jänner 3 U. N. Haus des Fabian Hrahaf in R.­Balota, 592 fl.

Next