Pester Lloyd, Dezember 1866 (Jahrgang 13, nr. 293-317)

1866-12-01 / nr. 293

Kaiser Napoleon und Mexiko, MWest, 30. November. In der mexikanischen Frage hat die französische Oppo­­sition eine Genugthuung erhalten, welche ihr sest dem Bestand des zweiten K­aiserreiches nie zu Theil geworden war. Die Yules Favre und die Thies versuchten es vergeblich, die par­­lamentarische Regierungsreform, die Grundlage von 1789 mit der Geswalt einer unübertrefflichen Beredsamkeit und den Waf­­fen einer unübertwinblichen Beweisführung zu vertheidigen ; ihnen stand der Erfolg gegenüber, vor dessen Macht sich von jeher die Maffen beugten. Der Erfolg, welcher DIS zu Beginn dieses Jahres die Schritte des Kaisers begleitete, fehlen den Opponenten im Vorhinein Unrecht zu geben, fehlen die Kontrole überflüssig zu machen, auch welche man die Verant­­wortlichkeit der Exekutive erhöhen wollte. Der Erfolg, auf den sich die Anhänger der Regierung immer berufen haben, er­zeugt man gegen Napoleon. Die Opposition hat, wie man weiß, den Ausgang der Dinge in Mexiko gleich beim Ber­ginne der ganzen Unternehmung vorausgesehen ; sie hat es an energischen Mahnungen nicht fehlen lassen und sie kann den thatsächlichen Beweis liefern, daß, wenn man ihre Nach­­flüge befolgt hätte, Frankreich eine große Niederlage und schmerzliche Verluste erspart worden wären. CS ist nun ziem­­lich gleichgiltig, ob der „Meonitein“ sein Schweigen noch eine Zeit lang fortsett, oder ob die Leiborgane der französischen Regierung einige Un­wahrheiten mehr verbreiten . 618 zur Zeit, wo sie das Corps legislatif versammelt, wird man über die mertianischen Verhältnisse sehr genau unterrichtet sein. Uebrigens handelt es sich ja nur um Einzelnheiten. Die Hauptsache ist jedem jeit aller Welt an, daß die nordamerika­­nische Republik einen Sieg über das französische Kaiserthum davon getragen, daß der Staatsseretär Seward den Kai­ser Napoleon zum Nückzuge zu zwingen wußte. In dem Kampfe, der um Mexiko geführt wurde, waren Frankreich und Nordchantes u­m­ die Matadore, während der­mertianische Thron einerseits und der Präsident Yuarez andererseits nur dazu dienten, um die Bb einerseitigen Stellungen zu massiren. Das Spiel des Kabinets von Washington war sein Teichtes ; es durfte die Gründung eines französischen Filialstaates nicht zugeben, um nut den Einfluß der Union auf die fünftige Gestaltung der jenseitigen Hemisphäre zu kompromittigen ; die Monroeboltrin mußte ohne Verzug zur Geltung gebracht werden, dam­it nicht an andere europäische Mächte Luft zu Ähnlichen Unterneh­­mungen verspfren. Andererseits mußte ein Krieg mit Frank­­reich nag Möglichkeit vermieden werden. Die Unnabhängigkeit Nordamerikas hatte Ludwig dem X­VI. vierzehn Hundert Mil­­lionen loves und große Opfer an Menschen gefoftet. Man hat das in Amerika noch nicht vergessen und ein Krieg gegen Frankreich widerspricht den Gefühlen der Bevölkerung. Ein noch weit sehtwerer fniegendes Motiv war der Zustand, in dem Nordamerika selbst sich nach dem Bürgerkriege befand. Es bedurfte der Ruhe und musse seine Kräfte für die innere N Reorganisation in Anspruch nehmen. So blieben die Kunst der Diplomatie und eine geheime Agitation das einzige Melitel, um Frankreich aus Mexiko hinaus zu ma­növriren. In Europa hat die Meinung plaßgegriffen, daß diplomatische Noten nicht die geringste Wirkung hätten, wenn nicht sofort einige Humberttausend Bajonette zur Un­­terstügung derselben bereit stünden. Greward Hat sich be­­gnügt, den Anhängern des Auarez geheime Unerfiügung zu­­kommen zu lassen und in Paris mit aller Energie auf die Räumung Mexikos zu bestehen. Bis zu Rüstungen ist es nicht gekommen und dennoch machte Napoleon bestimmte Zusagen und ließ sich zu einer Vereinbarung herbei, wie sie nur im Winige Nordamerikas liegen konnte. Napoleon zeigte gleich anfangs, nachdem ernste Beschwerber von Washington gekom­­men waren, eine so große Nachgiebigkeit, dass er dadurch in eine nachtheilige Stellung gerieth. Er erinnerte sogar wieder­­holt an die alte Freundschaft zwischen der Union und Frank­reich, nur um den Zorn der Republik zu beschwichtigen. Der Tod Lincoln’ wurde zu förmlichen Ovationen benügt und es war sein Zweifel mehr, daß Napoleon für die offenen und geheimen Pläne, welche er während des Bürgerkrieges gegen die Republik geschmiedet hatte, Abbitte thum wollte. Es ist wahrscheinlich , daß Napoleon nicht aus Furcht vor Nord­­amerika allein einen rettenden Ausweg aus den merilanischen Berwidlungen suchte, sondern daß er von der Mederzeugung durchdrungen war, das malsilise Rei habe im glücklich­­sten Falle seine Zukunft. Allein um­so unverantwortlicher ist , dann, das er überhaupt das Fostspielige Unternehmen ein­­leitete und Mexiko zum Kirchhofe der französischen Armee machte. War es aber auf die Spaltung der Union, auf den Sieg der Frontöberirten Nebellen abgesehen, so durfte ein Mann, der sich als auserlesenes Werkzeug der Vorsehung betrachtet, der sich mit der Strahlenfrone eines Safars schmückte, nicht davor zurückehrechten, an dem Bürger­­kriege theilzunehmen. Die Juste-milieu-Boliti! taugt nicht für die Napoleoniten. In Mexiko ist entweder zu biel oder zu wenig geschehen. Dur Enthüllungen und Erklärungen ändert man das thatsächliche Gefultet nicht ab... Durch die Räumung Meritos ist die Alleinherrschaft der amerikanischen Union auf der jenseitigen Hemisphäre anerkannt. Sogar den Leuten der Börse wird es begreiflich werben, daß Napoleon nit allein das Schidsal der Welt in Händen trägt. Und erst jene Wermsten, welche auf die merianische Lotterie so große Hoffnungen bauten, was werden sie von der Allmacht ihres Kaisers denken ?_ Ja, der Schimm­pel hat gefolgt, daß die merifanissche Frage tief in das framuris. Mt gebrungen. Domit soll das merifanische Anlehen gebedt werden ? Nie und nimmer wird Suarez sich zur Anerkennung jenes Anle­­hens bereit finden lassen und an Nordamerika wird sich nicht zu Garantien verstehen. Eitle Hoffnung ist es, wenn Frank­reich die Häfen befegt zu halten und fi babur die Einnah­­men aus den Zöllen zu sichern gebentt. Ein ähnliches Arran­­gement ist nicht mehr ausführbar. Wenn i­ndessen nicht zu leugnen it, dag die Sache Frankreichs in Mexiko verloren war, so ist es body anch andererseits gewiß, dag sich das Unternehmen auf eine glück­­lichere, weniger auffällige Art hätte beendigen lassen, als dies isst geschehen ist. Selbst der „Newport Herald“, deen re­­publikanische Gesinnung hoffentlich nicht angezweifelt wird, ist über die Behandlung entrüstet, welche man dem Kaiser Mark mitten zu Theil werden ließ. Man ist in Amerika von Sy­pathien für den Fürsten erfüllt, der ein Opfer des Verraths und der Treulosigkeit geworden ist. Die Unterhandlungen mit Nordamerika, das Auftreten Bazaine’s, die Mission Castel­­nau’8 — bag sind Dinge, die dem Kaiser Napoleon zur Last fallen und die sich nie rechtfertigen lassen werden. Wir brauchen laut hinzuzufegen, daß der Eindruck der meritanischen Affaire gleichsam verdoppelt wird durch das Fiasso, das die Napo­­leon’sche Politik in der deutschen Frage erlitten hat. Es ist im Laufe eines Jahres viel geschehen,­ um den Kredit Napo­­leon’8 zu erschüttern. Auf welche Weise wird der Kaiser den Anklagen der Opposition im gefeßgebenden Körper zuvor zusommen suchen ? Durch die Unterprüktung der Abdreßdebatte , das wäre das wohlfeilste, aber auch das schlechteste aller Mittel. Das Biefe erklären, daß man die Opposition fürchte und mag sie im Nechte­fel! Auch sollen ähnliche Vorschläge vom Kaiser bereits zurück­­ge­wiesen worden sein. Durch eine wirkungsvolle Rede allein wird sich die Opposition nicht mehr einschüchtern lassen. Der bewegliche Geist des Franzosen sieht die Abwechselung und die große Phrase, das volltönende, oraselhafte Wort wurde zu oft angewendet , als das es noch einmal seine Schuldigkeit thun sollte. Wie alle bei Stepsis verfallenen Menschen wollen auch die Stanzosen Shaten sehen, ehe sie dem Schalter wieder ihr Vertrauen zuwenden, ehe sie sich mit gewohnten Nespelte vor seiner Autorität beugen. Eine Politis der Aktion ist für Vranfresh eine Notabwendigkeit geworden, um die Scharte von Mexiko auszuwegen. Wie und wo sich die Gelegenheit niezu finden wird, ist eine Frage, die wir hier nicht zu beantworten brauchen. Soviel aber scheint gewiß, daß die Ereignisse in Mexiko nicht ohne Einfluß auf die europäischen Verhältnisse bleiben werden. “ Die Moreßdebatte im niederösterreichischen Landtag mag das Berbienst in Anspruch nehmen, das Sünden­­register des Ministeriums Belcredi gehörig ausgefüllt, ja in manchen Stüden dabei sogar des Guten etwas zu viel gethan zu haben; über seine eigene Ansicht aber hat uns der Landtag seine Aufklärung gegeben, heute ganz ebenso wie vor acht Tagen sind wir im Duittel darüber, in welcher Meise «x sich) die Wiederherstellung der Verfassung, in welcher Weise von Ausgleich mit Ungarn dient. Mit Necht ber­merkt in dieser Beziehung der „Wor.” : Hätte die Adresse des niederösterreichischen Landtages mit bürs­ten Worten die Einberufung des weiteren Neiderathes vom fid) sofort nach Verkündigung des Federpatentes in dem Hause vor Jahre 1861 verlangt, also bei Heic­erathes all jener Ränder, welche dem Schottenthore eingefunden haben, so könnte die Regierung diesen MWunsch erfüllen, ohne nöthig zu haben, eine Aufforderung zur Ber Ihidung des Reichsrathes zu wiederholen, denn man hatte sa schon im Jahre 1861 alle Länder zu dieser Beileidung aufgefordert. Allein der niederösterreichische Landtag hat dieses Petitum gar nicht gestellt, und doch ließe sich vielleicht darin ein möglicher Ausweg erkennen, ohne Formverlebung aus dem Labyrinth herauszukommen. Auch wäre noch wohl zu beweinen, daß dieser Husweg nur mehr ganz kurze Zeit offen steht ; nur wenige Wochen mehr läuft das Manz­bat des alten Neid­grab­es, für welchen Koch nur die Aufforderung vom Jahre 1861 gegolten hat. Geht vieses Mandat zu Ende, finden neue Wahlen statt, dann müßte, wenn nicht die Steberverfassung volls­tändig über den Haufen getrorfen werden soll, mindestens der Form halbe auch die ös­tliche Reichshälfte zur Befhidung des Reichsrathes aufgefordert werden. Gold eine efseborene aber ist selbst als bloße Formalität gegenwärtig sehlechterbingd nicht mehr denkbar, und mit dem Grieschen der gegenwärtigen Mandate wird eine Wenderung der Federverfassung ohne Offrogirm­a geradezu un­möglich. Wie man hie und da vernimmt, ist einige Aussicht vorhan­­den, daß schließlich die Regierung thun werde, was ihre Gönner im zentralistischen Lager in unbegreiflicher Verblendung so hartnädig von sich weilen. Auf diesem Wege wird vielleicht dam Prinzip der Rechtskontinuität auch diesfeit der Leitha gewahrt: werden können, aber ein Verdienst der Zentralisten wird dies nicht sein, mohl aber werden wir sie dafür verantwortlich zu machen haben, wenn sich die Wahrung dieses Prinzipes schließlich als eine absolute Unmöglichkeit herausstellen sollte. Im oberösterreichischen Landtag hat Wiser den Antrag eingebracht, dass zwei Reichsrat­sabgeordnete gewählt werden sollen. Der Antrag, welcher ohne Zweifel angenommen wird, bezwehkt eine Manifestation für die Verfassung. Vom Landtag in Graz erwartet man eine Abreise , welche den Standpunkt des autonomistischen Programms festhält. Indem Kaiserfeld, Fledh, Carneri, Nehbauer mit dem Entwurf versehlen betraut wurden ; die zwei anderen Mitglieder des Ausschusses , Neu­­pauer und Langer, werden sich voraussichtlich der Majorität anschließen. Dem mährischen Landtag geht uns bereits der More­­entwurf der föderalistischen Majorität zu; derselbe sagt über die Verfassungsfrage : Mit warmer Treue bewacht die Markgrafschaft Mähren die Grundlagen ihres Landesrechtes und wie sie dieselben durch das a. b. Diplom vom 20. Oktober 1860 neuerlich anerkannt und befestigt sah, so wird sie an der durch diesen erhabenen Staat galt unwiderruflich unerkannten Nothwendigkeit der gemeinsamen Behand­­lung der höchssten Staatsaufgaben doch die legalen Vertreter aller Königreiche und Länder als einmüthiger Rechtsüberzeugung festhalten. Mit Zuversicht hoffen wir, daß die legalen Vertreter der Länder der ungarischen Krone bei der Beratbung der der Euere Majestät dens­­elben zugenommenen Vorlagen nur solche Anträge an Euere Majestät stellen werden, welche mit dem einheitlichen Bestande und der Macht­­stellung des­ Reiches vereinbar sind, und gleichmäßig die legitimen Rechte der übrigen Königreiche und Länder beachten. Wenn wir den von Euerer Majestät von legalen Vertretern der übri­gen Königreiche und Länder vorbehaltenen gleich ge­cichtigen Ausspruch über die Verh­auplungsresultate des un­­garischen und des kroatischen Landtag exit nach den uns hierüber zusommenden Vorlagen abzugeben berufen sein werden, so glauben wir body schon bermal allerunterthänigst aussprechen zu müssen,, daß jeder Bericd­ter Behandlung der höchsten Staatsaufgaben durch eine andere ald dur die nach dem a. b. Diplome vom 20. Oktober 1860 hinzu berufene, aus unmittelbarer Entsend­ung der Landtage der einzelnen Königreiche und Länder zusammenge­­fegte Vertretung von den erniterten Folgen für die Einheit und Macht­­frelung des Reiches, für die Einigung seiner Bölter sein würde. Gleichzeitig wird aus Brünn gemeldet , daß der Antrag Bra­­zat’3 in Betreff der Renderung dr Landtagswahlord­nung mit 46 gegen 45 Stimmen bei der ersten Lesung verworfen ward. Es wird hiedurch Constatirt, daß die verbündeten Feudalen und Czeden auf die Majorität in diesem Landtag nicht zählen können. Die Fudenfrage bet dem Reichstage. VI. —zu Welt, im November. Sowohl der, in der Sigung vom 19. Juli des 1848er Pester Reichstages eingebrachte An­­trag, als auch der Szegebiner Emanzipationsbeschluß vom 28. Juli 1849 Haben die Gestattung der Mischehen zwir­ren Juden und Christen mit in den Bereich des Inderemanzipationsgefeges gezogen, und «8­ft­ung nicht ent­­gangen, tak manche auch heute in dieser Bestimmung nicht blos einen Theil, sondern sogar eine Bedingung der Emanzipa­­tion sehen wollen. Was unseren Standpunkt in dieser Frage betrifft, ist­ derselbe ein sehr einfacher. Ein ungarises Staat­s­gefeß, ein Gefeß des Königs Ladislaus I. war es, welches die Mischehe zwischen Anden und Christen verbot ; die Gefeß­­gebung des ungarischen Staates ist somit auch allein Berufen, dieses Verbot aufzuheben , und die Juden , wie sie das Verbot = nn nicht veranlaßt haben, werden desselben sein Hinderniß bereiten, der jüdlichen und ristischen und wie werden auch an sie sicherlich auch; der Aufhebung König Kabislaus war dar­­auf bedacht, das junge Christenthum zu befestigen , ihm mußte es daber darum zu thum­meln, die Innige­stattung der Mischehen als eine Feige Verbindung ziwifdgen b­­rgerlichen Gleichstellung sei, und wir können noch weniger begreifen, w­ie sie gar eine Bedingung derselben werden sol. Diejenigen, die der regteren Ansicht Hulbigen, gehen offenbar von der falschen Vorauslegung aus, daß dem Kreiven des Ge­fees auch thatfäh­lig die Schliefung zahlreicher Mischehen folgen werde ; wir aber sind der Ueberzeugung, daß Mischehen lange Zeit selbst im besten Falle zu den zählen werden. Scheidewände, wie die Gefege ein neues Machtwort der Gefekgebung in die Luft sprengen ; der Geist muß sie allmälig abtragen und zerbrödeln. Bin man uns die Menschehen also nicht aufzw­ingen, etwa wie König Koloman that, der den Asmaeliten verbot, Andere als Christinen zu ehelichen, und ihre Töchter an Andere dem­ Christen zu verheirathen, bedenfen, so Rat die Verbindung Täten, und mir finden sein Eheverbot begreiflich. Wahrscheinlich trirb ver jekine Reichstag nach erfolgter Emanzipation darauf bedacht sein, pe neuen Staatsbürger je inniger mit der Nation zu verbinden, er die­se der bürgerlichen Gleich­­stellung betrachten sollte. Wir sind aber nicht der Meinung, daß die Aufhebung des erwähnten Eheverbotes ein Theil der großen Seltinheiten selbst aufgerich­­tet und das Vorurtheil Jahrhunderte Hindurch mit stete AENER Wällen umgeben hat, Laffen sich eben nicht durch der Aufklärung an der Misch­­ehen mit der Yudenemanzipation gar seinen Zived ; wohl aber gefährdet sie das baldige Zustandekommen des Emanzipations­­gefeges selbst ! — Nicht zum ersten Male sind die Deputirten der ungarischen Nation bereit, den Yuden das langersehnte Bürgerrecht zu ertheilen ; und wir sind überzeugt, daß es den Vertretern der ungarischen Nation auch Heute an dem ernsten Willen hiezu nicht gebricht ; aber sie ‚sind nicht die einzi­­gen Sartoren der Gefäßgebung und wir zu eine Sippe ist, zu schel­­teen brot ? — Wir Juden Haben seit dem Jahre 1840 an viele Täuschungen erlebt, und wer sich die Mühe neh­­men will, die Geschichte dieser Täuschungen zu gehen, wird durch­­Ernst unserer Frage begreifen. Doch angenommen selbst­­gebung wü­rden ihre Zustimmung zur Aufhebung des Ehehin­­dernisses der Religionsverschieenheit ertheilen, so. Könnte diese Aufhebung doch nicht mit dem Subenemanzzipationsgefeße ver­­bunden werden, ohne daß Biebuch das Zustandekommen des legieren um ein Bedeutendes Denn die Mischehe ist bedingt durch die Einführung der Institution der ZipfleHe. Diese Institution aber erfordert ein Ehegefeß ; sie erfordert geietliche Bestimmungen über Zivilstandsregister, Ehehindernisse, ein solches zu berühren. ChHefegeibung biese Gefege fehlen uns Ehe bisher als ein rein kirchlicher Ast betrachtet, folgerichtig nach rein kirchlichen Grundtäten behandelt, und daher temmt es, daß ein eigentlich ungarisches Eherecht gar nicht existirt. *) Da man aber body die Mischehen nicht etwa nach katholischem Kirchenrechte beurtheilen könnte, Zivilehe ein vollständiges Zivilehegefeg Täßt sid­lichen Gefegbuches , sicherlich verzögert wilde, und Auflösung nicht in Ungarn der Gejeg­­ber Ehe. tation des Reichstages vom Jahre 1843/4 findet sich die so müßte vor Einführung her sein, und über Nacht zu Stande bringen. Wir glauben daher, daß der Reichstag die ohnehin nicht dringende Frage der Mischehen getroff der Kobilikations­­kommission überlassen könne, welche bei Abfassung des bürger­­namentlich bei der Kobifizirung des Eher­rechtes, diese Frage ohnehin zur Wösung bringen muß. No einen Punkt, den letzten und zartesten, Habe ich betreffenden Repräsen­­die­ndee die Juden von Staats­wegen zur Reform „belasteter Gebräuche “) Auch über die Ehegefeße der Yuben findet sich in Mu ‚garns Gefeßsammlungen kein Wort. Wir folgten in dieser Be­­ziehung ausschließlich den Sagungen unserer Religion. — Die Verordnung vom 2. November 1863 erst oft reyirte den Suben ein Ehegefeß, welches aber dem religiösen Anschauungen der Ju­den in so wesentlichen Punkten widerspricht, daß nicht so sehr eine Revision, als vielmehr eine Aufhebung derselben zu win­­sen wäre. - | enger | ber­­ aus gesprochen, daß Wenölferung zu das begreiflich finden, wenn ob die Frage der Mischehen nicht die ganze ben Subenemanzipation tiefen sämmtliche ganz; denn im­mer die Subenfrage ihrer religidfen Formen, bitten fie, abermals flüchtig Faltoren vorhanden wurde Alle Die Vollendung der Wandgemälde im städti­­schen Redoutengebäude in Pest. K. G. Die Freste ist Die monumentale Malerei par ex­­cellence. — „Wohl der ganzen Kunst — ruft ein Aesthetifer unserer Tage aus — wenn in ihrer Mitte die fresse blüht ; sie hebt alle Zweige mit sich empor und läßt nur die Spreu zu Boden fallen.« Die Wichtigkeit ihrer Rolle muß Yedem einleuchten , denn­­gleichwie Die Skulptur für die Schwesterfünfte,, so ist die Wandmalerei für alle übrigen Zweige der Malerei die Lehr­­mei­sterin des Grylp. Im Bereich der Tresfe ist der Zauber der T Farbe bes­chränkt, jede P foretterie mit leerem sinnlichen Reiz unmöglich, ein mächtiger Raum ist mit großem, bedeutungsvollem Stoffe auszufüllen, und deshalb fordert dieser Zweig der Malerei einen ganzen Menschen, einen fertigen Künstler. Die eigenteh­mliche Technik, die rasch trocnende Farbe fordert eine entschlossene, ber­­ußte Hand,­­ das Uebergewicht der Zeichnung einen plastis­chen Sinn, die Nothwendigkeit großer Formen und Charak­­tere ein entschiedenes Streben nach Styl. Und das Streben war Styl? i­st gleichbedeutend mit dem Aufschwung aller bildenden Kunst, denn der Styl ist eben nichts Anderes, als das Wesen der Erschei­­mung, die, von allen Zufälligkeiten und Mängeln losgelöste, gereinigte Form, oder, wenn Sie wollen, die Duintes- Tenzolberform. Das Bolt, welches an dem Wandbild Geschmad findet, wird empfänglicher für allen künstlerischen Schmud des Lebens. Das Bewärfung nach Schönheit der Umgebung wird immer reger, der Rufus nimmt eine eplere Richtung und daraus entspringen jene tausendfach anregenden Berührungspunkte zwischen Kü­nstler und Publitum, deren Ergebniß wir in dem sogenannten Auf­­blühen der Kunst und Kunstindustrie zu bezeichnen pflegen. Der erste Erlösungsigritt ist nun aug bei uns gethan. Die Bollendung der Stiegenhausfressen im städtischen Redou­­tengebäude ist ein erfreuliches Fal­um von solcher Wichtigkeit, daß wir dasselbe gar gerne als Wendepunkt in unseren Bisher so frendelosen Kunstzuständen auffaffen möchten. Liegt doch in dem Gelingen des schönen Werkes ein mächtiger Ansporn für Pri­­vate und Vereine, ihre demnächst entstehenden Paläste mit üthe­rischem Schmuck zu befah­ren. Die Casa Bartholdi zu Rom wird allgemein als die Wiege der deutschmo­dernen Monumentalmalerei hinge­­fielt. Täuschen wir uns nicht, so dürfte es erlaubt­ sein, der städtischen Neboute eine analoge Wichtigkeit für die ungarische Kunst beizulegen , und fängt erst das schöne Beispiel an, seine Tegensreiche Wirksamkeit innerhalb der Mauern unserer Haupt­­stadt auszuüben, dann sind auch wir um das Schicsal unserer unterländischen Kunst nicht weiter besorgt. Die Fresse wird sie verebeln — die Spreu mag immerhin zu­ Boden fallen ! Doch genug der fanguinischen Wahrscheinlichkeitsfalkule ! Menden wir ung zurück zu dem Ausgangspunkt unserer schönen Träume, zu den Fresken des Stiegenhauses. Ihren Inhalt bil­­det — wie bekannt — das vollsthümliche Märchen „Trün­­der Ilona“ Der poetische Werth desselben ist nicht allzue groß — und von zweifelhafter Originalität, bie Symbol darin nur schwer zu ertappen. Auch haben sich in die Erzählung des Mäzens, wie sie unseren Wandgemälden zu Grunde liegt, einige Widersprüche und Widersinnigkeiten eingeschlichen, welche trogdem der künstlerischen Fassung keinen Abbruch thun.­­ Der Vorzug des Stoffes Liegt in der mannigfaltigen Ab­­wechslung der Szenen , welche sämmtlich, dem schweren Erben­­leben entrüdt, in den poetischen Regionen der Teenwelt vor sich geben und nach Kampf und Trennung durch die bleibende Vers­einigung der Liebenden, des Königssohnes und der Tünder Ilona, einen heitern und festlichen Abflug erhalten. Im Interesse der Verständlickeit is es aber nothwendig, auf den Inhalt des Märchens näher einzugeben. Als ältester Bearbeiter unseres Märchens erscheint Albert Görgey aus dem 17. Jahrhundert, welcher gleich in der ersten Strophe benennt, dasselbe nach italienischem Vorbilde in ungarische Reise gebracht zu haben. Der vollständige Titel die­­se8 ziemlich umfangreichen Gedichtes lautet : „Historia egy Árgirus nevű királyfiról ds egy tündér szüzb­ányröl.“ Der Name Tündér Ilona kommt jedoch in diesem Ges­chichte nirgends vor und die Ansicht 3 poly­is des verdienst­­vollen Berfaffers der „ungarischen Mythologie“, geht dahin, es sei biese, gleichwie andere Erzählungen, durch die weit früheren Berührungen Ungarns mit Italien zu jener Zeit bereit bek­­annt gewesen,, und habe sie mit dem ähnlichen und speziell ungarischen Märchenfreife der Tünder Ilona allmälig affimis­­irt. Auf diese Weise wäre dies Märchen in vielfachen Bar­­ianten zum Lieblingsbude des Volkes geworben , als welches dasselbe auch heute noch gilt. BenTo war der sonderbaren Meinung, man müsse in unserem Märchen die symbolische Dar­stellung der Eroberung Daciens der Trajan erkennen, und Senßelmann eint, es sei blos eine Bearbeitung des umfassenden Märchenkreises, welcher den Kampf der Frühlings­­sonne mit dem Winter um den Befig oder die Erlösung der Lenz» oder Blumengöttin zum Gegenstande hat. Letztere Erklä­­rung hat den Vorzug der poetischen Deutung für sich, ich finde sie aber weder in Ip­oLyis „Mythologie“, noch in Fol 998 „Handbuch der ungarischen Poesie" angegeben. S­­ei dem übrigens wie ihm wolle, wir nehmen das Märchen wie es ist, ohne uns über die Symbolik desselben erst lange den Kopf zu zerbrechen oder gelehrte Studien darüber anzustellen. — Der Inhalt ist dem Wesentlichen nach folgender : Tünder FI Llona (Helene die Freenjungfrau) steht den jüngsten der drei Söhne des Könige Argirus Um sie ihm zu nähern, pflanzt sie in den Garten seines Vaters einen bezauberten Apfelbaum, welcher allnächtlich goldene Früchte trägt. (Sriesgemälde Nr. 1 rechts.) Das Pflüden verselben bes forgt sie selbst mit ihren Gefährtinen aufs Punktlichste, indem sie die Wächter des Baumes mittelst eines wirktsamen Wind­­hauches in tiefen Schlaf verteuft. (Bild Nr. 2.) Die beiden älteren Söhne des Königs versglafen ihr Glüc. Nun kommt die Reihe der nächtlichen Warte an den Jüngsten. Er ist schön wie der Sonnengott , und die Zaubernaht mit ihrem mohn­­streuenden Zephir hat seine Gewalt über ihn. Er flieht bereits die goldenen Aepfel reifen, und auch die schalkhaften Diebinen lassen nicht lange auf sich warten. Schon spannt er den rä­­henden Bogen, da­s entwaffnet ihn die blendende Schönheit der goldhaarigen Tünder Ilona. (Bib Nr. 3.) Die erste Begegnung übrigens frönt bereits alle Wän­de der Le­benden ; nach einer selig durchschwärmten Nacht ereilt dieselben unter dem Apfelbaum ein tiefer Schlummer, während bessen die ihnen feindlich gesinnte alte Zauberin der Tünder Ilona eine goldene Rode vom Haupte [chmeidet. (Bild Nr. 4.) Schmerzli­ ZTinder Ilona muß nun Taut des Erwachen und Trennung. . dem feenkober ihren Geliebten auf ewig meiden. Kaum gibt , | | . . | | | | | sie ihm nur einen schwachen Hoffnungsshimmer und­­ Fin­­gerzeig zur Wiedervereinigung. (Bild Nr. 5.) Dies Wiederfin­­den der geliebten Fee ist nun freilich ein schweres Stüdk Ar­beit. Unser K­önigssohn macht sich jedoch rüstig dran ; ihn bes herrshht nur der eine Gedanke, sein Glück wieder zu erjagen. Er nimmt Abschied von Eltern und Freunden, Haus und Hof. (Bild, Nr. 6.) Auf seiner Wanderung begegnet er zuerst einem gutmüthigen Niefen. Um den Weg und Yeenland befragt, läßt ihm der Niefe durch seine Herren die richtige Auskunft geben,­­ auszunehmen sind. (Bild Nr. 7.) So gelangt er zu drei anderen Niefen, die sich eben um den Befug des väterlichen Erbtheils, eines Mantels, einer Pfeife und einer Beitehe streiten. Wir brauchen nicht hinzuzufügen, daß Dies alles zauberkräftige Dinge sind, die uns ferem Helden zum Zwecke seiner iüberwenschlichen Aufgabe die besten Dienste zu leisten verspiegen. Er wird zum Schlichen des Streites aufgefordert und läßt sie nach der bekannten Weise einen entfernten Wettlauf unternehmen, während bessen er sich mit dem rostbaren Neifeservice davon macht und, von den nachge­schleuderten, Feldstäden der Niefen verfolgt, dem Feenlande zu­­eilt. (Bild Nr. 8.) An der Pforte desselben bekämpft er siegreich den obli­­gaten Lindwurm, und zieht mun ein in den prachtvollen Garten der Sommerresidenz seiner Geliebten, jeden raubenden Hexe: Hier unterliegt er noch einmal dem feindlichen Einfluß seiner alten Widerfahrerin, der Ermüder von der unerhörten Pracht und dem Glanz des Teenaufenthaltes, läßt er sich unter einem Baum einfullen und verschläft die Ankunft seiner Geliebten, deren lau­­tes Wehrlagen und Thränenvergießen ihn zu drei wiederholten Malen nit aus seiner todtenähnlichen Erstarrung zu weden vermag. Trostlos und ohne Hoffnung ihn wiederzusehen, nimmt sie von der lebenden Leiche Abschied, und der Königssohn, aus dem jüdischen Schlummer erwacht und von der wiederholten An­we­­senheit und dem Verschwinken seiner Herzensfee unterrichtet, will sich nun verzweiflungsvoll ins eigene Schwert fü­h­ren. Dodd der Roman sol nicht auf so traurige, irdisch-moderne Art zu Ende spielen. „Die gütigen Teen, sie walten und schalten”. Einige von diesen erlaub­en den richtigen Moment und retten ihn vom­­ Selbstmord, indem sie ihm den TALtoS, ein mit Menschenverstand begabtes Flügelroß vorführen, welches ihn dem schon mehrmal entschwundenen Ziele seiner Sehnsucht nahes bringen sol. (Bild Nr. 9, 10 und 11.) Auf diesem stürmt er nun, silberbepangert, ein herrlicher Jüngling, heran und sieht­ sie f einer angebeteten Yeenkönigin gegenüber, die am Fuge eines frystallenen Baches im Schatten des Lorbeerbaumes sich die lan­gen Oolohaare mit goldenem Kamme tammen läßt, und beim Anblick des vielgeprüften treuen Seladon’s ihm freudig erregt entgegenlüdelt. Dies die Szene, welche dem folosfalen Mittel­­bilde von Than als Gegenstand dient. Zur Rechten ver Tün­­der Ilona tanzen ihre Gefährtinen einen fröhlichen eigen , zu welchen der Windm­abe (szel-urfi), auf dem­ Lorberbaume postirt, die lnstige Weise aufspielt. Hirmen bringt die brennende Bader, Amoretten machen ihre Badsprünge , und bag­getreue Gespann der Fee, der flotze Schwan schmiegt sich sehmeichelnd an die Gebieterin. Gefolge, schwebende Frauen tragen feine Waffen, eine andere senft Trönend den Kranz auf das Haupt der Feenkönigin, unter dieser Gruppe aber tauchen und plättern fhelmische Niren in den silbernen Yluthen des schlängelnden Bades. Den Hinter­­grund füllt eine herrliche Landschaft, zur Linken Berg und Hain, zur Nechten die phantastische Pracht des Feenpalastes. Den Abs­chluß des Ganzen finden wir wieder in einem Log’schen Fries­­und der Königőfogn erscheint mit stattlichem gemälde, unmittelbar über dem großen Mittelbild ausgeführt , die prinkvolle Hochzeitsfeier des glücklichen Paares darstellend. Zu bedauern ist nun vor Allem, daß die Wandgemälde, und namentlich die wirklich wunderschönen Friesbilder Log’ in sc­­hwindelnder Höhe, unmittelbar an der Wand unter die Dece angebracht wurden, wo dieselben nicht nur wegen der großen Entfernung vom Beschauer, sondern auch durch die Dun­­­­kelheit des Schattens , bei hellem Wetter sogar kaum deutlich Der Uebelstand wird durch den Goldgrund, worauf die Friesbilder gemalt sind, nur sehlimmer gemacht, da­­ aus Mangel an Beleuchtung und Refler der Goldgrund eine glanzlos dunkle Fläche abgibt, wovon die farbigen Gestalten sich nicht genügend­­ esheben können. Jedoch an das Mittelbild weicht nicht weit genug herab, denn unterhalb dieses bis an die Treppe bleibt ein großer leerer Raum, welcher durch die höchst dürftige,, wiewohl nur provisorische Tünde der Wand einen kläglichen Anblick darbietet. Diesen Mängeln dürfte nur eine durchaus vergoldete Decke, und ein mit feinem Harmoniegefühl durchgeführter deforativer Schmuck der leeren Wandflächen, allen­falls im Geschmach der Batifanischen Loggien, abhelfen können. Ueber die Gebiegenheit und den fünstlerischen­ Werth der Kompositionen, welche in unseren Wandgemälden zur Ausfüh­­rung gelangten, Haben wir uns bereit gelegentlich­ der Ausstel­­lung der betreffenden Cartons des Näheren ausgesprochen. Es bleibt uns nur zu Tonstatiren übrig, daß auch die farbige Durchführung, von demselben echt künstlerischen Geist getragen, einen äußerst prumfvollen und festlichen Einbruch hervorruft, und der Schule Rahl’s als glänzende Rechtfertigung dienen kann. &8 mögen wohl manche unserer Xefer, die im Stiegen­­haufe der slächtishen Nedloute dem ersten Fressogemälde gegen­über stehen darin den feineren Schmelz, der Farben rur , schwer vermissen , welcher ihnen in Del- und Staffeleibildern zum Bedürfniß geworden. Wir­ verweisen dieselben auf das, das , wie Eingangs dieser Zeilen über die Fresse im Allgemeinen ge­­fügt, und wiederholen, daß die feinere Vermittlung "der Farbe buch die Wandmalerei nicht angesterbt werden "segne, deren Aufgabe es ist, auf größere Distanz mittelst großartiger Formen und breiter Iarbenmaffen eine ans Erhabene streifende künstle­­ri­ge Wirkung zu erzielen. Die Cornelius’schen Odysseue-Fres­­­ fen in der Prunkhalle der Münchner Glyptothel sind nicht um ein Haar weicher oder Torretter in der farbigen Ausführung als die Wandgemälde unserer Neboute ; ihre mächtige Wirkung ber ‚„ruht einzig und allein auf dem Neichttum gewaltiger Formen und dem hinreißenden Ernst der Komposition. So, eben au vom Loloristischen Standpunkte sind die Leitungen unserer bei­den Künstler sehr erheblich zu nennen, und sowohl die freudige lebhaftigkeit in den Farben des Mittelbildes von Than, als auch die überraschende Feinheit und das pulfi­ende Leben in den nac­­ten Nierenleibern , und den zarten Fleischtönen der Lieblichen Frauengestalten im Fried von top sind aller Anerkennung werth. Bon vo zügliger Schönheit und überaus malerischer Wirkung sind überdies die allegorischen Einzelgestalten auf Goldgrund von Than, welche die Begriffe der Dichtkunft, Gesang, Dekla­­mation, Tanz, Humor­ und Liebe, von ebenso viel kleinen Amo­­­­retten in Medaillonform überragt, versinnlichen und die leeren­­ Seitenwände auf das Geschmarvollste befah­ren. Schließlich wollen wir neg mit allem gebührenden Lob , der unerwarteten Großmuth des Weboutenpächters erwähnen, der ie8 — aug nach der Vollendung der Festen — für gut ber­­­funden, die bisherige: Besuchstare von 30 Lorenzern nicht weiter­­ zu erhöhen, ESTATTTE ER _ ,

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