Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1867 (Jahrgang 14, nr. 126-146)

1867-06-11 / nr. 132

Pest­ 11.Juni.Pest’ek Waaren-und Effek­­tenbörse.In Produkten ruhiges Geschäft,Schweine­­fettanhaltend flau,«Stadtwaare 36fl.G.,36­­4fl.W.,Land­­fett35fl.W­,serbische532fl.W.Zwetschkenruhig,Faßwaare pro Oktob.-2)Tov.lieferbar 123,-«4fl.G.,127,-«fl.W. In Effekten war die Börse in matter Haltung,die Kurse blieben bei geringem Verkehr fast unverändert.Erste Ofen-Bester Mühlaktien 650W.,Ofner Fabrikshofaktien 485­G.,487W.,Erste ungarische Assekuranzaktienä 572 geschlossen, blieben 572G.,575W.,ung.Nordbahn verkehrten zwischen 701X2—71,bl­ieven 701-2G.,71W.,Straßenbahn 337G., 338W.,Concordia-Mühlaktien bliebenä59)offerirt,Dukaten 5,88G.,5.88W. G­eschäftsbericht der Kornhalle."Bei geringfügigem Verkehr erhielten sich die Weizen und Haferpreise unverändert,Roggen und Maism­atter.­­ aber habe sich in’s Mittel gelegt und habe den Kater Napoleon zum Aufgeben diesestanes bewogen-Die Gesichte scheint weder wahr noch ist sie gut erfunden. . Die kaiserliche Familie von Frankreich ist natürlich durch den Mordversuch sehr tief impressionirt besonders die Kaiserin selbst. Der Kaiser rief einmal über das andere aus : c’est une honte, c’est une ignominie ! Der unglückliche Beregousti leidet an furchtbaren Dualen. Sein ganzer Unterarm in der die erplodk­enden Waffen zerfleischt worden und heute mußten ihm zwei Finger abgenommen werden. Er hat die Nacht im traus­tigsten Zustande zugebracht. Wehiigend wollte er gern sehen, was die Zeitungen über sein Attentat sagten und war sehr be­trübt ,­­ als man ihm dies der­ Gefángnibordnung entsprechend verweigerte. Er sol der Polizei schon als nicht unbedenklich avisirt gew­esen­ sein und diese ihn während dieser ganzen Tate beobachtet, aber in der ungeheuren Menschenmenge, die sich fast auf eine Million belief, aus den Augen verloren haben und gerade in diesem Augenblick hat er seine verwegene That aus­­geführt. — Der uns vorliegenden Korrespondenz zufolge ist es na­mentlich auch die Lage in halten,welche das Unbehagen der Pariser Geschäftswelt vermehrt. Nach den neuesten Berichten­ hat das Ferrara’sche Finanz­­projekt sehr wenig Aussicht aq un nah­e und vor diesem Wider­­spruche des Parlaments wäre der Rücktritt des Finanzministers gewiß,aber auch der Rattazzi’s nicht unwahrscheinlich.Ricasoli würde darauf mit der Linken zugleich die Regierung übernehmen und damit käme dann wieder die antifranzösische Richtung in Italien zur Herrschaft.Auch fürchtet man für diese Eventualität einen­ Staatsstreich.Jedenfalls wird auch durch die Verwerfung der Erlanger’schen Affaire die Unsicherheit in den italienischen Finanzen von Neuem verlängert. Garibaldi hat in den jüngsten Tagen an alle Re­­präsentanten der auswärtigen Mächte zu Florenz, mit Ausnahme des von Frankreich, ein Memorandum erlassen, worin er gegen alles seit 1849 zu Rom Geschehene protestirt. Was er hiermit bezwehen will, ist nicht leicht einzusehen. Garibaldi scheint fest seine Hoffnung auf die italienische Freimaurerei zu sehen, deren einer Großmeister er ist. Er hat ein Zirkular an den Oberrath des Ordens zu Palermo gerichtet, auf daß dieser dasselbe an alle unter ihm stehenden Logen vertheile und eine jede der legteren einen Bevollmächtigten zu einer Constituante nach Neapel sende. Dieses Aktenstüc lautet wie folgt : „Florenz, 18. Mai 1867. An den Oberrath zu Palermo. So wie wir noch sein Vaterland haben, weil wir Nom nit haben, so haben wir auch seine Maurerei, weil wir getheilt sind. Wenn die alte Wölfin­ Diplomatie einerseits und die Apathie des Mosfes andererseits und Rom vorenthalten, so wird doch sein Bruder es wagen, und ein Vaterland, ein moralisches, ein marrerisches Nom streitig zu machen. Ich bin der Meinung, daß die Einigfeit in der Maurerei auch die politische Einheit Italiens zur Folge haben wird. 63 ist daher mein lebhafter Wunsch, daß eine Versammlung zusammenberufen werde, welche sich als ‚Con­­stituante erkläre, aus welcher die maurerische Einheit hervorgehe. Binde dann diese Maurerei die römischen fasces, die wir trop Theil des italienischen Volkes. Sehen wir daher die Tonfessiones- Ich Leidenschaften auf die Seite und schaffen mir, der hohen Mission bewußt, welche dem edlen Institut der Maurerei anver­­traut ist — die moralische Einheit der Nation. Bir haben die materielle Einheit wo nicht, weil uns die moralische mangelt. rüder ! Ich füge sonst nichts bei. hr seid von der heiligen, aber unglücklichen Erde der Initiative — ihr werbet und) als wür­­dine Söhne der Männer der sizilianischen Vesper zeigen, wenn ihr zu enerem politischen und patriotischen Ruhm noch den hin­­zufügt, die Morgenröthe der moralischen, der maurerischen Re­­volution heraufbeschworen zu haben. Einigen wir uns und mir werden starr sein und thatlächtig das Later durch die Tugend, das Böse durch das Gute besiegen und das Vaterland und die Menschen seien euch dankbar sein. . . . Brüder’! Die Enthal­­tung it Unthätigkeit, —­it Tod. 68 thut Verständigung drin, so" vieler Anstrengungen in der Politik nicht zu Stande zu brin­­ge vermochten. Ich halte die Maurerei für den auser­wählten Präsident Johnson wird der An­klage glücklich erwe­i­sen.Das vom Kongreß in Washington eingesetzte Komité hat beschlossen,sich mit einem Tadelsvotum zu begnügen. | j | gent Noth, wir werden uns Euer Garibaldi.” einigen wir uns in Bezug auf die Absichten und über das Handeln gleich verstummigt haben.­­ ·­ ­­en * Wien, 10. Juni. Am Biingstmontage war in der Eifettensozietät ein spärliches Publik­um , und wenn an etwas höhere Notigungen vorkam en, so­lt daraus doc auf die Tendenz wenig zu Schließen. Arevitaktien festen 185 ein (man hatte privatim schon am Sonntage zu 185.10 gehandelt, doch gingen selche wieder auf 184.80 zurück. In Napoleonsp­or war 10.05 Geld. Staatsbahnaktien m wu­rden­ zw 231.40—231.50 in ganz Kleinen Bolten verkauft. Sonst­­ herrsschte tiefe Stille. Um 12 Uhr notirte man : Kreditaktien 184.30, Napoleonspoor 10,05, Staatsbahnaktien 231.40, Karl-Ludwigsbahnaktien 237.25. H. B. Siffert, 8. Juni. Die Nachfrage für den Kon­­sum hat auch diese Mode sowohl für Weizen als guten Banater Mais angehalten, und haben die Breite beider Artikel sich be­hauptet- Die Lager von geeignetem Müllerweizen sind beinahe ganz erschöpft, ebenso sind die von Banater Mais höchst beschei­­den. Hafer war der einzige Artikel, der für den Export gefragt wurde, die Preisanbote waren jedoch zu niedrig, als daß si­ wie Befiber zu Verkäufen hätten verstehen können. Unter dies id­­deutlicher Umfas beziffert sich auf : Weizen 5500 Wiegen, marun­­ter Theiß- und Banater 86—87pfo. á 6 fl. 35—50 fr . 88pfb. 6 fl. 55—60 fr. , Dreiviertelfrucht 1600 Mb. 84/86pfo. 5 fl. 20—40 fr. Mais 3000 Mb. Banater 83 fl. 25—80 fl., bio. 9540 Me. bosn. in Transito 2 fl. 80—90 fl., gereuterter 3 fl. Hafer 4500 Mk. diverser Qualitäten 1 fl. 35—57 fr., Gerste 400 Mk. Brauwaare 69Ipfl. 3 fl. bis 3 fl. 20 fl. Verkäufe ab Schiff und Magazin. Die Witterung war stets heik und teoden. In Kroatien, Slavonien und dem angrenzenden Bosnien wird sehr über Dürre­n geklagt, namentlich soll die Maispflanze darun­­ter Leiden. Gestern Nacht hatten wir einen anhaltenden Regen. Flüsse im Abnehmen. Save für volle Ladungen fahrbar­e Lindau, 8. Juni. Geschäftsbericht von 6. Staf­­fel. Die abgelaufene Woche machte sich bei anhaltend günsti­­ger Witterung durch besondere Flauhen­ bemerklich und es muß­­ten Verkäufer , um doch einige Absehlüfe zu ermöglichen , ihre Forderungen gegenüber der Vorwoche wieder um circa 1 Frei ermäßigen. Die geitern von Paris gemeldeten höheren Preise vermochten nur in der Westschweiz einige Kaufluft‘ hervorzurufen, ohne daß deswegen jedoch bei ung. eine Erhöhung der Breite durchzuseßen gewesen wäre. Lestere sind, wie folgt, zu notiven : Prima IheißMeizen effektiv 32%, —82 °/, Fre3. , Banater dto, 315/,—321/, Fre3., oberösterreich. 30—31 Fred., baierischer 29 bis 30 Fred., Hafer 19 —20 grcs. pr. 200 Zoll Bruno franto Romanshorn oder Rom­bach, verzollt: G. München, 8. Juni. (Schrammen: und Produkten:­markt.) Witterung : V­eränderlich. Me­iz­en (niedriger 28 fr.) Megen Aussicht auf gute Ernte flaues Geschäft, und wurde nur gute Maare für Konsum gekauft. Umfas 2210 Scheffel­, KReft 2078 Scheffel. Gute Waare‘ 340-350 Zollpfw. 2325 fl., ges­ringere Waare 330—336 . Zollpfo. 20—22 fl., Durchschnitts­­preis 22 fl. 32 fl. — Roggen (niedriger 14 kr). Für Ex­­port weniger Nachfrage. Umfat 1709 Scheffel, Mejt. 882 Scheffel. Gute: Waare 310-350 Zellpro. ya y 5 zum Maare 290-300 Bollpro. .. 15%, —16% fl., Durchschnittapreis , 16 fl. 26 fl. — Gerste(höher 25 Er). Umfag 96 Scheffel, . „Geringere Waare 260—270 jolbro. 16— 17 fl., Durchschnittäpreis, 15 fl. 17 fl. — Hafer (niedriger 11 fl). Umrat 1888 Scheffel, Rest 836 Scheffel, Durchschnitts­­preis 8 fl. 20 fl. — Leinsamen 24 fl. nach Qualität. — Rep3 18 fl. nach Dualität,pr. Scheffel. — Müb­el 25 fl. ohne Faß. — Leinöl 28 fl. ohne ja Bitter:­­&hmalz, eingegosfenes 39—40 fl., eingestampftes 37­— 88 fl. pr. Zt. — Spiritus. Meingeist 90% Tralles 24 fl., fein Spiritus 90% Tralles 22 fl., Alkohol 90% Tral­­les 21 fl., Branntwein 50% Tralles 101% fl. pr. Eimer. ‚x Straubing, 8 Juni. Wochenbericht von Wilhelm­ Weiß. Ergiebige Gewitterregen folgten gestern der lange aus­gehaltenen Hite. Die heutige Schranne war, wie gewöhnlich vor den Feiertagen, 'ebenso gering befahren ‘,als von fast feinen Händlern: befuht, so daß die Breite, ziemlich, unverändert blieben... ae nah, Qualität wurde bezahlt : Meizen 20—23 fl, Noggen 171% bis 1814 fl., Gerste ohne Umfas, Hafer B big 9 fl. — Nachtehend die Resultate "ver heutigen Schranne u Strauss­­ing: —­­Umsatz Resthöchster mittlerer niedrister geallentien;. adi. SA Durájáníttápets | fr. cet jő Meizen 606 155 fl. 2147 21.— " 19.58 —­ 4 Roggen 225 "33 , 18.17 1742 1712 17 — Hafer era­ie­n "a 8.19­9 2:57 12 —­­und der­ gestrigen vanne zu Landshut: Deizen 1180 944 fl. 21.43 19.90 17.24 6 % = Roggen­­ 783 280 ,, 16.02. 15.28 15.01 83 — Gerste 13.0), 13.57 71 13.82. 013.80 —_ 5 Hafer 585 42 „ 8.32 1.56 7.16 —_ 3 Sehr [hönen ungar. Weizen nollte ih­m 7 fl. 25 Fr., gen begeteánt * London, 7. Juni. Wolkibericht von Fed. Huth: und Komp. In den Auktionen von Kolonialwollen stett PH einschließlich dato 11,751 Ballen Sydney, 39,880 Port, Philipp, 3755 Ban D’Land , Swan­ River, 95,000 Noc­enberichte­ten 11,365 Moelaide vom 31. v. , 12,436­ Neuseeland , 18 762­ Ballen Diverse , zusam­men 89,758 Ballen den Hammer pafsirt , so. num noch circa neigen die Preise im Allgemeinen eher zu Gusten der Käufer. Zu den bil­ligsten , unserem_letten . M. gemeldete größere Kaufluft hat sich in den jüngsten 4—5 Tagen theilweise wieder verloren, indem die Käuferzahl abgenommen hat, und obwohl alle Gattungen, bes­­onders, aber in besserer Waare, fortwährend guten­ Begehr finden, eine eigentliche­­ Reaktion also nicht eingetreten­ ist, Port Philipp, Scouted und. Wließtvol­­wathene aujtraliiche Kammmollen. 1—1%, walhene billiger als im März, Sydney und Kap 13 M. bi3. 52 Alles unverändert, , — Heutige Amsterdam B. , desgleichen unge: MWechselfurte IL fl..19%,—­, 120% fl., : Ge: Hamburg , Antwerpen 25 Fred. 37­,—40, Frankfurt 31. 321, —371­,,­­­­Rost 111 Scheffel. & 6 fl., Haferá 4 Sorten gehören Ballen fl. Bu­pr. 15,795. Rap, 8­1 gu offeriren bleiben. von mittlerer 14--1 B. per Pfund, 9­.—" 2 d, Wien 12 f Bolltr. franjo Die Dagp dab in fl. 75-8244, Paris 25 Fres. 3 M. Paris t. S. 25 Fre... 15-20. on bto und mangelhafter Natur. Wir notiren ‘: Petersburg Rog­­Straubing aubi 3549 @ingesendet. Ein Brattitant aus anständigem Bau der deutischen und ungarischen Sprache in Wort und Sc­ri­ft möchtig, wird in einer Wechselstube, placitt..— Näheres in der Expedition dieses Blattes, 3419 - 3...-i- Atailänderl Losh Haupttreffer 100,000Frcs., Stehung amkx 16.Juni..·».·» Das Dampfschiff-PBromeffen, Ziehung am 1. Sul 5 fl. — fr... Antheilscheinet 10 sresittore 8 Ei­b L 10. 1864er. L. ADLER, Medielstube, Dorotheagasse. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weißfircher, auf Echterba zur Treffer-Einlösung: , " 1-1­05 fir monatlich.

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