Pester Lloyd - Abendblatt, September 1867 (Jahrgang 14, nr. 199-223)
1867-09-02 / nr. 199
vorgestivrt und daß dichsr wirklichung der an diese Bahngek11üpftentmeinungen schon in nächster Zeit eintreten dürfte.—Das Eisenbahnnetz enthält noch folgende Bahnen,wobei zu bemerken ist,daß die Anmerkung derselben durchaus nicht etwa die Rangfirikgebe zühllich der Wichtigkeit bezeichnen soll Mad dem Nordosten: 4. Die Szerencs:Máramaro3:Szigeter Bahn, über Sátoraljasbihely Esap, Beregbáp, Nagy-Szöllös, eteháza und Hupt. Diese Linie hilft den Schwierigkeiten des Gastransportes ab und bringt die Gruben und anderen Produkte Bereg 3nd der Máramaros in den großen Verkehr. Bezüglich der Abschnitte zwischen Szerencs und Csap und zwischen Teleháza und Máramaros-Sziget sind die Vorarbeiten 10 weit gebieden, da die Richtung der Linie im Allgemeinen bestimmt werden und das weitere Vorgehen demgemäß eingerichtet werden kann. ZZwischen Csap úno Tereháza sind jedoch bisher noch seine Studien gemacht worden; da wird die Verbindung zwischen diesen beiden Ortsschaften wohl auf seine besonderen Schwierigkeiten stoßen. 5. Die Szatmárer Bahn, von Debreszin über Nagy, Károly und Szatmár Niemeti nach szetebáza , respektive gegen Nagy:-Szöllds, — eigentlich also die Debreczin-Maramaroser Bahn. Diese Bahn bringt den Hauptort Nagy: Károly mit den beiden äußersten Punkten des Szatmárer Komitates in nahe Berührung. Zivischen Debreczin und dem Nagy: Szöllös gegenüberliegenden Teleháza beträgt diese Bahn 1842 Meilen. Vorstudien sind in so weit gemacht worden, daß im Allgemeinen das bei der Mahl ver Richtung entscheidende Vorgehen ermöglicht it. Nach dem Nordwesten enthält das Neb folgende Linien : » 6.Die«L"iaschau-Oderberger Linie 7 von Kaschau über Abor,ngö,.8«5radik,siutka,Teplicza,Szucsa11,Zsolna und durch den Jablunkaer Paß nach Teschekich und Oderberg. Diese Linie versieht durch Industrie und Fleiß hervorrachnde Gegenden mit Kommunikationsmittelm Jh Schsammflänge bks trägt 46 Meilen,bis zur Grenze 37 4 Meilen,«wozu noch die von Abor nach Epelies zu erbauende Flügelbahn in einer Länge von 2 Meilen zu rechnen kommt. « » Diese Linie ist bereits konzessionirt und im Detail ausgearbeitet,nur die bezüglich einiger nachträglicher Bestimmungen der Konzession noch in der Schwebe befindlichen age haben bisher die Ausführung aufgehalten, nachdem nun dieselben definitiv beendigt sind, ism mit Grund zu erwarten, da der Bau dieser Linie fattisch in Angriff genommen werde. Die Bedeutung vieser Linie für das Land wird sich vesto mehr heben, wenn sie in ihren legten Ausläufen als Ergänzung jener Bahnrichtung dienen wird, welche, vom Mittelpunkte des Landeskommunikationssystems ausgehend, ven internationalen Verkehr nach dem Nordwesten vermittelt , indem sie bei Oderberg den Knotenpunkt der in nördlichen Richtungen abzweigenden europäischen Bahnen erreicht. — Eine solche Linie ist: 7. Die Beft:Dverberger, respektive die Fortlegung der Lofonger Bahn bis Szucsan. Sie ist als eine Hauptlinie zu betrachten , weil sie von Nordwesten mit dem Orient, die oberen Meere mit den unteren verbindet, und unser Vaterland vom Mittelpunkt aus auf kürzestem Wege in unmitelbare Berührung mit Norddeutschland bringt.Sie durchscheidet die alten Bergwerke des Baterlandes und eröffnet von beträchtlichen Steinsohlenlagern Ablag in neuer Richtung. Die ganze Länge der Pelt : Overberger Bahn beträgt 55 Meilen, wovon die 164, Meilen lange Strecke Belt: Salyó - Tarjan Schon dem Verkehr übergeben ist, und das Zustandekommen der 17 Meilen langen Szucsan-Overberger Linie als hinreichend gesichert angesehen werden mon. Von dieser Bahn blieben also no 21”, Meilen zwischen Saly,Tarjan und Szucsán zu bauen , bezüglich selcher jedenfalls eingehendere Beobachtungen, als wir bisher bereiten, erforderlich finden f Menn aus den fortzufegenden und bei meise zu ergänzenden Vorarbeiten sich ergeben sollte, daß die Woronczz Bekterczebáz ryaer Wahn wegen der Steigungen nicht in jeder Weise den Anforderungen des größeren Verkehrs entspräghe, so wäre anstatt verselben int Granthale zwischen Gran-Nana und Bekterggebanya eine Linie zu führen welche von legterem Orte weiter in obenbezeichneter Richtung gegen Dverberg zöge. « » Uebrigens bleibt die Nothwendigkeit einer Graz-Nsina- Beßterczebányaer Bahki selbst darin noch bestehen,wenn ein sorgfältiges Studium der Daten die Zweckmäßigkeit einer Losoncz- Beßterczebänyaer Liitie herausstellen sollte,denn erstgenannte Linie besitzt in topogrphischer und industrieller Beziehung,hauptsächlich aber wegen desreicicerkehrs der Bergstädte und des Granthals»,eine nichtsi esi«inngpdeitt11ng« 8.Die Neuhänsel-Trencsiner Linie,über Neuna und Tapoles isiin fortgesetzt bis tolwa im Waagthale. Das reiche Neutralr und Waagthal durchziehend,durchschneidet diese Bahn zwei Korridate der Länge nach und berührt deren Hauptorte.Ihre Länge beträgt 27 Meilen;es sind bisher für diese weder Vorarbeitere noch Studien gemacht worden.Sie gewinnt an Wichtigkeitsiick viblos bezüglich des allgemeinen Verkehrs,sondern auch aus strategischer Griktdeit,wenn sie bis an die Donau verlängert wird und also 9.Die Neuhäusel Komorner Bahn zu Stande kommt.Ihre Länge beträgt 411 Teilen 5 für sie sind Rechts von 10. Die Göm őrter Linie, vor: Misfolcz im Sajo-Thale über Buthof bis Nofenau, eventuell bis Dobichau. Den Lokalbedürfnissen entsprechend ist es unmöglich, daß die Regierung ihre Vorsorge der Gömdrer ausgedehnten Eisenproduktion nicht zuwende.Selbst das Prinzip der Parität fordert dies, welchem zufolge, da im Interesse der steierischen Eisenindustrie die Nudophsbahn und besonders die Linie Kanizfasgünstichen gebaut werden, im Sünteresse Gömörs , des Hauptliges der ungarischen Eisenindustrie, auch diese Linie gebaut werden muß. Die Eisenproduktion Gömörs nimmt in urserem Baterlange die erste Stelle ein und ist aus diesem Grunde die Feststellung dieser, speziell für die Industrie bestimmten, Linie unerläßlich. Die Länge Ddiejfer Linie beträgt von Miskolce bis Nofenau 1114 Meilen und hat die Theikbahngesellsshaft die Vorarbeiten von vor längerer Zeit ausführen lassen. Auf dem dritten vor fühm westlichen Gebiet, wo die Bahnen Stuhlweißenburg,Raab-Wien und Kanizsa-Derenburg bereits bestehen , wird gegenwärtig blos eine Linie in Borsehlag gebragt, nämlich : 11. Die Linie Raab:Grab, die von Raab über Ripa und Molnari, wo sie die Kanizsa-Oedenburger Linie kreuzt, dann über Fölöstöom nach Graz führt. Diese Bahn wird einen Hauptstapelplan der Donau mit der Hauptstadt Steiermarks direkt verbinden und den Austausch de Meizens und Mehls der einen Gegend mit dem Eifen und den Montanprodukten der anderen Gegend vermitteln. Papa und westen Umgebung mit ihrer Fabrik und Eisenindustrie, mit ihrer landwirthschaftlichen, namentlich Mehl: und Meinproduktion, sind zu wichtig, als daß man sie bei der Feststellung dieser Linie unberücksichtigt lassen könnte. Die ganze Linie ist 30 Meilen lang. Die Sektion von Raab bis Bápa ist 51% Meilen lang ; von Bápa bis zur ungarischen Grenze beträgt die Entfernung 16 Meilen ; folglich entfallen von dieser Linie auf Ungarn 21 Meilen. Die Vorarbeiten sind bezüglich der Sektion Naab-Präpa fdion durchgeführt, bezüglich der übrigen Theile der Linie aber in der Durchführung begriffen und bereits so weit vorgeschritten, daß die Hauptrichtungen schon in nächster Zukunft entschieden werden festgestellt werden können. Aus dem südöstlichen Gebiete,das sich mit seiner breitesten Seite ganz auf den Süden stützt,werden in Folge seiner grossen Ausdehnung die meisten Linien in das Eisenbahnnetz aufgenommen,nämlich: 12.Die Linien Mutakcresztúr-Fünfkirchken, die mit Berührung von Zsiktmy,Barcs und St.-Löri11cz bis Upeg geführt wird und alle Gegenden,die Fünfkirchen als Schwerpunkt des Verkehrs benutzen,mit der Kanizsch Pragerhofer Linie in Verbindung setzL Ihre Länge beträgt 18 Meilen,wovon 9IX4 leicht auf die Section Murakerept111-Barcs und Bsstollen auf die Sektion Barcs-Uszög entfallen.Die ganze Linie ist bereits konzessionirt,und wird der Bau,nachdem die Regierungskommission ihre Aufgabe zu Ende geführt haben wird,faktisch in Angriff genommen werpe 13. Die Linie Stuhlweißenburg: Fünf flrhen über Gimontornya nach S.Löring, wo sie nach Umgehung des Mecsek-Gebirges mit der Linie Kanizsagünf Eichen zusammentrifft. Diese Bahn würde eine an Verkehrsmitteln Mangel leidende Gegend in den Verkehr einbeziehen, besonders wenn eine Sammelbahn, die in der Richtung nach Kaposvár die reiche Somogy schräg durchschnitte, zur Hebung dieses Verkehrs beitragen würde. Die Länge dieser Linie beträgt 20 Meilen und bieten die auf versellen angestellten Barerzhebungen hinreichende Garantien für die Nichtigkeit der gewählten Nichtung ; nichtsdestoweniger sind dort noch eingehende Detailstudien erforderlich. » 88 ·· 14·Die Sixite Vixbuly-Essegg,die,aus der Btegtung·der Mohitess Fünkirchener Eisenbahn bei Villaf1y ausgelei«1d,einerseits Fünfkirchen,andererseits Mohács mit Essegg verbindet. »Durch diese Linie erhält die von Bezdan her überkommende Alfoldbaln ihre Fortsetzung sowohl auf der Fünfkirchensxancziner,als a11cl)auf den Esseggs slavonischen Linien und ist susebcchkms dem Grunde nothwendig,damit die Alföldbahn d rer»Bestimmung gemäß sich nach zuweikjichtigen spalte.Ferner itein, für allemal auch der Gesichtspunkt hervorzuheben, daß jede Bahn, deren Knotenpunkt fünflichen ist, vermöge der unerschöpflichen und ausgezeichneten Steinkohlenbergwerke jener Gegend auf einen weiblichen Verkehr rechnen kann, indem die Steinsohlen des Baranyaer Komitates nach allen Richtungen ein mit Sehmucht erwartete Brennmaterial abgeben werden. Die Länge dieser Linie beträgt 612 Meilen und wurde noch Feine retailfirte Trackung vorgenommen, dahit ihre Wichtigkeit für alle Bahnen augenfällg, deren Schwerpunkt Fünfkirchen oder Bilenz i. .b. Die Alfeldbahn, von Großmardein über Esaba, Szegevin, Therestopel und Bombor bis zur Donau und jenseits derselben bis zur Linie Ofen-iume. Dieser Linie wird, abgesehen vom Reichstagsbeschlusse vom 22. Miärz T. 9., von ansehnlichen Korporationen eine groe Wichtigkeit beigelegt, welcher sie übrigens nur dann vollständig entsprechen wird, wer die Karlstadt-Fimmaner Bahn eine vollendete Schatfahe geworden sein wird. Die Regierung wird hinsichtlich v dieser Bahn von jenen Ansichten geleitet, welche von dem Skonsortium, das sich im Interesse dieser Bahn bildete, in seinem Memorandum von 5. April 1867 entwickelt , und befürwortet sie unter Beibehaltung der Hauptrichtung blos einige, durch eingehende Erhebungen motiviere Abweichungen. Für die Nichtung dieser Bah jenseits Zombors wird der Punkt entscheidend sein, auf welchen: die Weberbrüdung der Donau am leichtesten und ziehmähigsten: stattfinden kann. In Folge eines Gesuches der betreffenden Spaterefsenten hat die frühere Regierung am 25. Juni 1865 eine Spezztalkommission mit der Aufgabe entsendet, für die Weberbrüdung der Donau an Ort und Stelle zwischen den Punkten Croco, Apatin und Bezpan zu wählen. Die Kommission entschied sich für Bezdan, weshalb in Ermangelung anderer Anhaltspunkte auch in diesem Entwurfe die Nederbrüdung bei Bezdán als Richtungspunkt angenommen wurde. Die ungarische Negierung behält es si übrigens vor, bezüglich der Sportlegung der Alfölobahn, vespertive bezüglich der Donauüberbrückung nach neueren Erhebungen über die technischen und Verkehrsverhältnisse eine Entscheidung zu treffen. Auf der 177% Meilen langen Strecke Graba-Theresiopel sind die Groarbeiten größtentheils durchgeführt, auf der 10 Meilen langen Strecke Theresiopel-Zombor.Bezdan aber ist dies theilweise der Fall. Die Verbindung zwischen Bedan und Baranyavar erheiicht eine Verlängerung von 43 Meilen, jene zwischen Chaba und Großwardein eine Verlängerung von 11%, Meilen. Auf der GStrede Zombor-Bezdäan-Batanpavar wurden bisher erst allgemeine Vorarbeiten vorgenommen. "0.86. Die Linie Effegg-Siffekit bestimmt, die südöstlichen Länder der Krone in kürzester Linie mit Siffer,respektive mit dem Meere zu verbinden und zugleich die Fortieung der Alföldbahn zu bilden. Hiebei war zwischen zwei Brozketten zu wählen. Er fragte sich nämlich, ob die Bahn im Drauthal nach Agram, oder im Savethal nach Siffek zu führen se. da die Draulinie in die Nähe der Mohc3-Naniziaer Linie fiele, erscheint es zweckmäßiger, von Ciegg über Diatovár nach Brod zu bauen, und von hier, von wo aus die Saveschifffahrt immer kroieriger wird, im Savethal Siffet zu erreichen. Nach Siffek werden schon fest aus Ungarn jährlich vier Millionen Mesen Weizen gebracht und Brod wird, da es dem Brunathal gegenüber liegt, der Sammelplan des bosnischen Grportes werden. Die ganze Linie, ist 30 Meilen, die Abzweigung nach Brood 51, Meilen lang. Die Trackting wurde von Privatunternehmern in Angriff genommen. Die Linie Beft-Bancsova ist blos eine Verlängerung der bis Groß-fikinda bereits ausgebauten Bahn und würde über Groß-Beczkerei und Verla nach Pancsova führen. Die zu bauende Strecke ist daher bls 161 Meilen lang, bezüglich welcher übrigens exit stellenweise und allgemeine Studien gemacht wurden. Anstatt der projekteren und aufzulaufenden Linie Effegg- Senmlin empfiehlt sich 18. die Linie B Perlaß-Neuffag-ZBombor wegen der strategischen Wichtigkeit von Peterwardein und der kommerziellen von Neufas. Sollen Effegg und Peterwardein durch eine Bahn verbunden werden, so ist eine duchh die Donau gefhüste Bahn jedenfalls vorzuziehen. Die Linie hat eine Länge von 18 Meilen und wurden nn Feine Trackungen vorgenommen. SE 19. Die Linie Arad-Temespär it von gegenfälliger Wichtigkeit, da sie zwei größere Städte und zwei Festungen verbindet. Sie it 74 Meilen lang, doch Fehlen wo alle Vorarbeiten. 20. Die Linie Temespar,Drfona über Lugos und Mehadia ist für die Metallproduktion des Krajicer Komitates wichtig. Ihre Länge beträgt 23 Meilen. Stellennweise wurden schon Erhebungen gepflogen, doch werden seiner Zeit neue Studien erforderlich sein. 21. Die Linie. Arad-Karlsburg, respeftive A [vincz in einer Länge von 261% Meilen, ist bereits Fonzessionier und sind die Croarbeiten stellenweis durchgeführt. Die hiezu gehörende Nebenlinie Bisfir-Petrozseny in einer Länge von 10% Meilen it ebenfalls Konzessionier und wird der Bau derselben gleich nach Ausbau der Hauptlinie vorgenommen werden. Zur Ergänzung des suebenbürgischen Eisenbahnweges endlich werden noch Folgende Linien erforderlich sein: A “ 22. Die Zweigbahn von Kapus nach Hermannstadt in einer Länge von 5/4 Meilen. 23. Die Linie Kronstadt:CSifhereda:Győr- 096:531.:Miklos in Berücksichtigung der Szeller Industrieinteressen mit einer Länge von 15% Meilen, P 24. Die Flügelbahn von Gerend over Hadrév nach Ma 103:Bafärhely, 6% Meilen lang , endlich i 25. Die Linie Klausenburgs-Bistrik in einer Länge von 191% Meilen, welche berufen sein wird, mit der Zeit bis in die Moldau verlängert zu werden. Bezüglich der legt erwähnten vier Linien fehlen noch alle Vorarbeiten. 3 In den Schlußmorten vieses Brotpetzes wird ansprüchlich hervorgehoben, daß mit den hergezählten Linien das ungarische Bahnweg nicht als vollständig abgeschlossen zu betrachten it, indem der Bedürfnissen des Verkehrs entsprechend mit der Zeit gewis noch viele Verbindungs- und Flügelbahnen sichale nothwendig herausstellen werden. Der Zentralpunkt des Bahnwetes st Beit,Ofen, und muß aus diesem Grunde eine Verbindung zwischen den Bahnhöfen von Weit und Ofen hergestellt werden. Die Gesammtlänge der im Prospekte erwähnten Linien beträgt 635 °, Meilen, NEBEN und weiter wurde. Seine reiche Begabung mußte ihm die Männer, seine Liebenswürdigkeit die Frauen gewinnen, und da er überdies — um mit dem Dichter zu sprechen — „das Gold nicht wie der Nömer beachte”, so war die Trauer allgemein, als der heitere, lebenslustige Mann Wien mit feinen Lodungen verlassen und in einem obsluren Dorfe der Militärgrenze seine ferneren Tage verleben sollte. Der Abstand war all so groß, dab Klapfa, den auch vielleicht noch andere Sorgen begrühen mochten , den Dienst aufttte, sich zu einer Schwester nach Siebenbingen zurückzog und dort unausgefeßt — seine Bestimmung vorahnend — höhere militärische Studien trieb. Im März 1848 machte diesem Stillleben ein Ende. Bald war der jung Mann in Weit. Er folgte mit reger Theilnahme der politischen Bewegung, besuchte die Volfsversammlungen und war somit auch Zeuge, Wie der gegenwärtige weit:heithlische Justize und provisorische Kultusminister, Se. Exzellenz. Nitter v. Ho Ye, eines schönen Maitages von der Freitreppe des Museums herab, eine donnernde Nede an die Maffen hielt. Der Mobsmann Hye sprach mit Salbung und Feuer, und das machte Fi reiht, gut, minder gut, daß er in der Verorgnis, von der Treppe zu stürzen, von einem seiner Begleiter — einem Legionär "sei am Nachhoß halten ließ. Herr v. Hye übergab damals der Stadt Bet einen Schild des Corviners, welcher bis dahin im Wiener bürgerlichen Zeughaufe aufbewahrt worden war. Dieses Debut ves Heren v. Hye , vem Schreiber dieser Heilen nur deshalb so treu im Gewährnisse aeblichen, weil er die Veranlassung war, daß er nach längerer Trennung mit seinem Jugendfreunde Alapfa mieder zusammentraf. Wir verstanden und no: Stlapfa glühte für Ungarns Größe und Unabhängigkeit, ich für Deutschlands Einheit. Daß unsere patriotischen Ziele nicht unvereinbar waren, vielmehr sie gegenseitig dedten, war uns augenblicklich war und bald gehörte ich durch des Freundes Vermittlung in ehrenvoller Stellung mit ihm von Honveds an. Er focht mit Löwenmuth vor Szt. Tamás ; im Oktober führte er mich nach Preßburg, welches gegen Windischgräg befestigt werden sollte. Ab und zu sprach er bei mir ein und dann gab es, wie in alten Tagen, trauliche Stunden, theils bei den „grünen Bäumen“, theils auf einsamen Spaziergängen nach dem Schloßberge oder zu den „Rasenhäusern”. Kapta wartete der liebe, gute Freund von ehedem, bescheiden und aufherzig wie immer, trogdem er schon einige Stufen der Ruhmesleiter ertegen hatte. Er war redlich und uneigenmäßig bemüht,mich empor zu ziehen ; aber ein schwerer Tangmwieriges Siechthum machte mich in den Tagen der Entscheidung kampfunfähig und so trennzten wir unschon im Jänner 1849, als er eben auszog, sie die glänzendsten Blätter seines Lorberkranzes zur brechen. "Ich bin ihm und seinen Leben sest jener Zeit Schritt für Schritt im " Geiste gefolgt, aber von Angesicht zu Angesicht gesehen habe ich ihn nicht wieder. Und nun betritt der reife, im geistigen Zenith seines Lebens stehende Mann wieder seine Heimath. Er hat viel gesehen, viel erfahren , viel gelernt. Das geistig rege Genf hat ihn zu seinem Bürger gemacht, im freien England hat er wiederholt gelebt, den Orient hat er bereist. Auch an literarischer Thätigkeit ließ er ez nicht fehlen: er hat vielgenannte „Mesmoiren”, ein Buch über den „Nationalkrieg in Ungarn and Siebenbürgen“ und ein französisches Werk über den orientalischen Krieg bis zu Ende der Juli 1855 geschrieben. Seine Betheiligung an einem großen Bankgeschäfte hat ihn auf das nationalökonomische Gebiet hinübergeleitet und sein Beriehr mit den Größen der Bewegungspartei aller Länder und Völker hat ihn in jeder sozialen und politischen Frage auf die Höhe der Zeit gestellt. ‘Klapfast daher wie Wenige berufen, wieder thätig in die Geschichte seines Vaterlandes einzugreifen, und, wenn jemand in den Iaionalitätswieren im Süden und Osten zum Besten wathen und thaten kann, so ist er es, wie dies sein Buch „Sur Vavenir de la Valachie“ zur’ Genüge beiweist. Darum möge der aadere Mann getrost sich anfinden: „In stiller Gegenwart die Zukunft zu erhoffen”. — Dieses Trostwert unseres Altmeisters bringt dem Heimgefehrten als unwohlgemeinten herzlichen Gruß bar ein alter kamera) |