Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1868 (Jahrgang 15, nr. 1-25)

1868-01-02 / nr. 1

f- " m Abendblatt des Pester Lloyd. mr Donnerfiag, 2. Ianuer. Nr. 1. (Die einzelne Nummer foster 4 fr. ö. 93.) mostrer TuaSERRER Telegr. Deperchen 5. ,,Pester Tlopo", Bukovar, 1. Jänner. (Original- Depefce des ,Bester t­opwbp.") magorien erklärt. Er sagt, Gesteri haben die Unionisten Bukovars ihrem Landtagsreputivten Daniel Janfovich und ihrem Parteiführer , dem ehemaligen Honveo-Major Eugen Rapum einen folernen Fidelzug gebracht. Ueber 100 Faedelträger und außerdem 10­ über­­ 500 der an­­gesehensten Bürger Bulovars bet­eiligten sich an viesem Zuge. 2 Paris, 31. Dezember. (Fortregung der Situng des geistgebenden Körpers.) Thiers ‚protestirt gegen die Zahlen, welche m­an als die gegenwärtigen Streitkräfte Europas darstellend anführte, und welche man wolle das Land­­erz­iehreden, und behauptete, mit dem achtjährigen und selbst mit dem siebenjährigen Dienste könne haben. € 8 wäre es als Phantas­­für die zu verwerden, welche man für bre­chende Armee jene Ausgaben mobile Nationalgarde auf­wenden wollte. Der Kriegsminister Miel sagte: Unsere Festungen erfordern im Falle eines Kriegs 350.000 Mann. Diese werden die Nationalgarde bilder und vergestalt­eie aktive Armee ganz verfügbar machen mehr bereit sein als zu fortspielig, sind die Zukunft. vermindern. man angenommen. Donnerstag statt. Defrets, Hauptsächlich Heute aber müsse man je. Die permanenten Armeen sind fortspieligen Nationalgarden durch Die Entwicklung der legieuren werde man damit gelangen, die großen Effek­­tivarmeen und die permanenten bewaffneten Gapres Das vorliegnde Gefec­ht also zu ein Gefet der Zukunft. (Beifall.) Tier hält seine Einwendungen aufrecht. Der Artikel 5 wird mit 210 gegen 44 Stim­­pellationsforderungen ein; findet 2. Jünter. Der gestrige „Meoniteur­ be> “richtet: Auf die Anfpache des Grafen v. Gol bei Ge­­legenen­ der Ueberred­ung der­selbe: an den Kaiser erwieberte ber­­zwischen den beiden Ngierungen nehmen zu fonstativen, Krebitive aló Gefandter die Gelegenheit, das bejtehende gute Cinver­­ und bat den Grafen Gott „bei dem Könige von Pfeifen der Dolmetsch seiner Gefühle “ sein. 2. Iamer. Gestern fand großer Empfang Kaisjers S­ournale melden, Ponza di San Martino habe nach einer längeren Unteredung mit seinen in Zurin zusam­­mengekommenen politischen Freunden Die Antwort ertheilt, was er die ihm vor Menahren gemachten Anträge nicht annehmen könne. Florenz, 1. Jänner. (RB) Der König ant­­wortete dem Kammerpräsidenten, werfen Glückwünsche er­­­widernd : Die Zeiten sind wohl rechtwierig, aber mit Aus­­dauer und Eintracht werde man die gegenwärtigen Schiwie­­tigkeiten überwinden. Der König empfing gestern Usedom als Vertreter des norddeutschen Bundes. Mervyorf, 19. Dezember. Die Botschaft des Juarez spricht den Amerikanern ben Dant aus, und bemerkt, daß Merito um europäische Beziehungen nach­gesucht habe. Pater Fischer wurde freigelassen. Der englische Gesandte richtet sich zur Abreise. . Wien, 2. Jänner, 10 Uhr 50 Minuten. Borbörte Kreditaktien 181.20, Nordbahn­­, Staatsbahn 239.60, 1860er Lofe 81.35, 1864er Lore 74, Napoleonsdor­f.734, Steuerfreies za ungarische Kreditak­ien —, Galizier—, Lombdarden 1664 att. .­ondon, 31. Dezember. Confols 92/hs, Silber 60%, Amerikaner 725/16, I­taliener 44%,­ Newport, 31. Dezember. M­echtellurs auf London 11045, Galvagio 1335­, Bonds 108 ° , Baumwolle 16, Petro­­leum 2472, Korn 1 Dollar 41 Cents. Mannheim, 31. Dezember. Getreidemarkt. Roggen 14, Weizen effektiv 17­ , per Termin 17, Gerste DER , per Termin 119%, Reps fefter, 19, ungarie­er 18, Stettin, 31. Dezember. Getreidemarkt. Weizen Iofo 87—99, per Frühjahr 981­, Roggen Tofo 73—T7T4­/2, per Frühjahr 744/,, Del lofo 10, per Frühjahr 10, Spiritus Lofo 2074, per Frühjahr 205 s. . Paris, 31. Dezember, Mehlmarktschluß. 91 Fr. 90 Ct., per vier Monate 89 Fr. 75 Gt. Liverpool, 31. Dezember. Getreidemarkt sehr lebhaft, Weizen Haufe 4 Bence, Mehl 1 Shilling höher. x... Amsterdamt, 31. Dezember. Getreidemarkt. age unverändert 307­­, per Frühjahr 308, Apriltaps Sr fl. Antwerpen, 31. Dezember. Petroleum A4%/ı Fr. * Sämmtliche Wiener Blätter enthalten die Nachricht, Ihre Majestäten der König und die Königin werden nebst den Allerhöchsten Kindern Kronprinz Rudolph und Erzherzogin Gi­­sela definitiv am 15. Jänner nach Ungarn abreisen, einige Tage in Ofen verweilen, hierauf nach Göphild übersiedeln und daselbst einige Monate verbleiben. Selbstverständlich — fügen die Wiener Journale hinzu — wird Se. Majestät nur für ganz kurze Zeit­ in Gödöllő verweilen, während die Königin dort ihre Entbindung abzuwarten beabsichtigt. Wir registriren diese Nachricht mit gro­­ßer Freude, müssen aber hinzufügen, daß hier in jenen tref­fen, wo über eine so wichtige Entschließung heute doch schon Näheres bekannt sein sollte, noch nichts verlautet was einer Be­­stätigung derselben gleich sieht. Belt, 2. Männer. — An die Mahnung zur Einigkeit, welche der greise Prä­­sident Szentiványi in seinen Schlußworten an die Mitglieder des­­Unterhauses gerichtet, anknüpfend, sagt Moriz Zelai in einem auf das im der Linken eingetretene Schigma Bezug neh­­menden Artikel der Neujahrsnummer seines Blattes : „Wohl besticht so viel Ginigkeit unter uns, um in ge­­bes a in ven Tuilerien flitt. Die Nede 31. Dezember, Nachts, aktive Armee die weniger Die Sortfegung besser, die Friedhöfe an Paris betreffend. Maris, Paris, norddeutschen Bures Ex ergreife mt Bergnügen It noch unbek­annt, Florenz, E 3 man eine hinwei­­der Debatte Pellets und Lanjulmats bringen unter und zwar ersterer wegen Dei­des (K.-B.) Die­­ Eu GaE­­­­­­­­­­­­­­­ ett, 1868, wissen Fällen für die Gesammtheit der und kindliche Verehrung empfinde, die­ses jeloft der ver­lich, Ganzei­nigkeit um Die erste die Front zu machen gegen Angriffe die Ultras, ja Dealpartei, als eine ungarische Partei die mit uns ein und dasselbe Interesse vertritt, in einem etwaigen Kam­pfe gegen eine dritte zu­­ ismus uns, dak unterstoßen ; wohl herrscht so viel Eis wir mit allen liberalen Parteien der Nation in Solidarität tretend, in der Bekämpfung des Iilibera= Fälle eintreten, in verheimlichen,, mit einer österreichischen Partei eines Sinnes sein und zusammenstehen werden; — allein der Kampf der Meinungsdifferenzen läßt sich gegenwärtig so we­nig unsere Plicht versäumen würden, wollten wir ein Halbwunkel darüber breiten. Namentli mein guter Freund hol. Ghyczy seine gestrige Erklärung mit den tröstlichen Worten geschloffet, daß die rage, ob das linke Zentrum in die Delegationen gehen soll oder nicht, nur eine vorübergehende Meinung spifferen, nicht aber einen Bruch hervorrufen werde in den duch Uebereinstimmung Reihen der Gesinnungsgenossen. Gebe das der Himmel. Die Zeit und das praktische Feld werden binnen wenig Moden ob nach Theilnahme der Mitglieder des Linken Zentrums an der Delegationen wieder eine Einigung unter den bisherigen Gesin­­nungsgenossen Pla greifen wird. In den Delegationen harren ihrer Thätigkeit drei Qualitäten, die Erzielung in der Delegation ihren oppositionellen Standpunkt nicht über die allgemeinen Debatten hinaus erstreden und bei den Abstimmungen ihr Votum, behuft wieder sie energisch käm­pfen wer= e8 voraussagen, und — erfolglos, wie wir e3 vor= ausgesagt haben , ohne an den vorgefaßten Plänen der Regier­­ung etwas ändern, ohne ihren eigenen Grundfähen irgend­eine Geltung erringen zu können. In diesem Falle werden wir, wenn­ sie zurückgekührt, einander in die Aime schließen, wie wir uns umar­mt als wir uns trennten ; ohne zu reden, ohne ein Wort darüber zu verlieren, wer habt, werden wir dann mit vereinter jeblichen Mitteln dahin trashten, daß eine zweite Delegations­­wahl in Ungarn die Sonne nicht schaue. Der dritte Fall endlich wäre der, wenn es unseren gutere Freunden gelänge, in der Delegation der Negierungspolitik ge­­genüber den von der Opposition formulirten Grundfäßen unter mit Ansichten moralisih den, wie ihnen gemeinsame Sache gelernt und für sich nullifisiren sie­­ erste Eventualität halte ich nur für jener Eventuwalitäten eintreten könne, denen wir auch daß wir dichtgeschloffenen jedoch für Mitglieder des linken und Genteums der Opposition machen, nicht voraus von jenen aadern Gompatrioten, lange Reihe von Jahren als Verfügung stellen sollten ; denn damit würden Plas in den Reihen des rechten Centrums. Das nit und eines Totaleffektes, erörtere es daher auch nicht. Der zweite Fall ist der, daß als fompake menschen möge die nämlich, daß sie als Oppositione also glaube ich und mit allen ges ja es fünnen Antwort darauf geben Jch glaube daher nicht, ungarischen Majorität hat Even in der unmöglich, und see sie daher auch, die ich dur eine lautere Oppositionsstreiter fennen die ich auch heute eine wahrhaft brüderliche sich vollen Anspruch erwerben auf einem vak­tur von uns beiden Hecht ges­traft BET­en 1 ‚Memoiren eines gendarmen . Noman von Pouson du Terrail. *) Be I Saint Donat, 4. September. Im verganenen Jahre habe ich dem Vater Sauterean, Brigadier­ der Genarmerie, zugesagt,Beines Tages seine Memoiren zu schreiben. Von drei Tagen, das ist Freitag Abend, als wir bei Sonnenunterang von dem ersten Jagdausfluge dieser Saison­ zurückkamen, der junge Doktor &... und ich, begegneten wir dem bejagten Rigadier nächst dem Hagebuchenbussche. Year Niklas Sautereau ist jegt nicht mehr Gendarm, er hat seinen Abschied genommen, nachdem er kurz vorher befoh­rt worden war. Er hat ih auf sein kleines Resistrium am anderen Ufer der Loire im Bal zurückgezogen ; er­st dies ein weißgetünchtes Häuschen, welches auf der einen Seite von einem Weingarten und auf der anderen, von einem Joe Adergrundes umgeben ist. Dieses bescheidene Erbe gehört seiner Frau. Er selbst hat es für die Esparnisse aus einer fünfunddreißigjährigen Dienst­­zeit, eine Einschreibung im Staatsrentenbude erworben. Sauteeau und seine Frau befisen heute ein Einkommen von jährlichm achtzehnhundert Arancs. Das kleine Dorf Saint-Gratienzau,PBal, welches sich in der Nachbarschaft seines Häuschens befindet, befähe­ den ausge­­dienten Begadier gern zu seinem Maire. Dieser jedoch hat diese Ehre stets ausgeschlagen, a­n Nein, nein, meine Kinder, antwortete er Jenen, die samen, ihm viese Auszeichnung anzubieten, der mein ganzes Leben war ich die Lebendige und wolft­äumliche Verkörperung des Gefeges, jebt bin ich der Matorität müde und will ausru­­hen. Wenn er eines Tages einen Rath benöthigt, dann kommt immerhin zu mir, aber etwas Anderes verlanget nicht. Freitag Abends also errinnerte mich der alte Brigadier an mein Versprechen ; er hat mir übrigens die Arbeit wesent: Ti­dad erleichtert, dab er mir ein dides Manusfei­t über­­gab, in welches er selbst Tag für Tag die wichtigsten Ereig­­nisse seines Lebens verzeichnet hatte. Indem ich nun diesen Aufzeichnungen folge und mich mit der Nolle eines bloßen Ne­­datteurs begnüge, will ich diese eigenthümliche Lebensgeschichte fest erzählen. f­ Bor vierzig Jahren war die Solagne norch ein ganz ver­­wahrloster Landstich. Man hatte daselbst weder ausgerodet, noch etwas für die Berrefferung der Gesundheitsverhältnisse gethan- Unter dem Stechgnitzer Stand ein schlammiges Wasser, und die Mähder, welche fast ohne Unterbrechung das ganze Land bedeck­ten, ließen nichts als einige magere Halden frei, die mit einer sandigen und unfruchtbaren Groschichte bedeckt waren. Die Weiler waren nir sehr schichter gefäet und größer­e Dörfer befanden sich nur in weiten Z­wischenräumen von­einan­­der, während die Verbindung zwischen ihnen eine sehr fehmwierige, um nicht zu jagen unmöglich war. Die schwächliche und­­ ärmliche Bevölkerung hatte große Noth, ihr Leben durchzubringen. Der Pächter wußte fi nicht anders zu helfen, als indem er von Badtzins nicht zahlte. Der Bauer, wildfchüste mit dem Gewehre, der Schlinge und allen möglichen Hilfsmitteln, ohne daß irgend jemand etwas dagegen einzusenken fand. Da Wildsclsilxzentikimiwarst-KIND in der svlagne zu einem offen eingestandenen Gewerbe geworden, und großer Gott­­­ ein anerkannter Gr=­werb und die wenigen Drumdbefiger der Solagne, die selbst Jäger­­ waren, hatten nicht einmal daran gedacht, demselben entgegen: sie freien, als beiläufig um dieselbe Zeit, als der Herr Marquise ; Daurchamps zum Deputinten der Präfett des DR ] | — ! | : , was für ein Gewerbe. Das Milopret­­hon in den Städten sehr wohlfeil, war den Schüsen bis fünf Spus. Einen Nehbod selbst, oft nicht mehr als ein Land, bezahlte mit der dem Fieber unterworfene Splognate ist sanft und harmlos.... Gier, Butter und die Meierhöfe und vie und bezahlte einen Hafen mit 18 bis 25 Sous, ein rothes Feldhuhn mit sechs und ein graues mit vier ernannt wurde, bei ihrem Begim­e. Der neue Präfekt Herr v. B... war selbst Jäger und auf die Privilegien der Jagdgerechtigkeit ehr eifersichtig, auch der­­ Marquis von Vauchamps, der in der Solagne zwischen Bomoz H­vantin und G­albris sehr begütert war, hate das Wildihüsen­­­­wesen vom Herzen. Der Präfekt und der Deputirte verstanden si ;­ch wini­­ger als Aabrerfrist wurden alle Gendarmerieposten verdoppelt, alte Feld- und Malohüter abgeföst und ihre Stellen an Männer, die nicht von der Gegend waren, vergeben. Auch das Tribunalgericht von Ramarantin trat in die Verbindung­ ein und zeigte sich­ sehr Strenge ; die armen Gola=s­onaten wurden umzingelt und vorkommenden Falles verurtheilt. Man konfisziere die Gewehre, und für rüdfällige Wilddiebe öff­­neten sich­ die Kerker. An einem südlichen Lande wurden diese Maßnahmen gewiß. zu Nevelten mit bewaffneter Hand geführt haben, allein für Stüd­troß werth. Hütten der Pächter Einer jener Geschäftsleute, welche Das Wildfhüsenthum war demnach Geflügel handeln, durchstreifte das , einem Pfunde Bulvers, er in­­ Loir­et,Cher:Departement3 gewechselt wurde. All dies ereignete ich der Neger mit unter der Nestauration und zwar .) Obwohl verschiedene deutsche Blätter ihren Lesern die Hittheilung dieses interessanten Romans in Aussicht stellten, wird deselbe dort nich­t erscheinen, da wir für den „ Better Hoyp“ das ausschirchliche Webersehungs- und Eigen­­tribumsyaht erworben "haben. ma szei

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