Pester Lloyd, November 1868 (Jahrgang 15, nr. 262-286)

1868-11-01 / nr. 262

»N. Mickie Dskotjemkser beginnt eittweites Abou­­nement Wirersuchen unsere geehrten Post-Pränumerantext,de­­ren Pränumeration mit Ende Oktober abläuft, ihr Abonnement je zeitiger erneuern zu wollen, indem sonst, wenn die Pränu­­merationen spät einlaufen, leicht ohne unser Berfhuldigen Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten können. Die P­ränumerationspreise Ganjähig 22 sind mit fl., fl., monatlich 2 fl. mit Postver­­ne um monatlic 16 fl. 50 fl., Halbjährig AL fl., dreimonatli­cl. SO fr., zweimonatlich 2 separater Ver­­sendung bes Abendblattes pr Monat 30 fl. mehr. Xn Loco : Für Pest-ofen und Haus gesandt: ganzjährig 20 fl., halbjährig A0 fl., vierteljährig 5 fl., monatlich 1 fl. 80 fl. Sendung: Zur undern Politik Desterreichs. III. ++ Ungleich sehlwieriger als die von der äußern Politik im Osten geforderte Aktion Desterreichs war die im Westen einzuhaltende politische Taftif. Machen wir uns die Lage dar, ohne die Schwierigkeiten derselben irgendwie verdeden zu wollen. Der unmittelbare Nachbar im Westen Desterreichs ist der Sieger aus dem Jahre 1866. Der Sieg wurde nicht blos über das Reich selbst erfochten, sondern zugleich über alle der alten Bundesverfassung treu gebliebenen Staaten Deutschlands. Iat auch die Ursache des die Welt überraschenden Sieges we­­sentlich eben in der Weberraschung und den Fehlern der österreichischen Heerführung zu finden, so kann doch nicht ver­­fannt werden, daß der Gegner durch jahrelange Vorbereitungen sie mit dem intendirten Zwecke, nämlich der Zertrümmerung » Oesterreichs im Einflange stehende großartige Angriffsmittel geschaffen hatte und sie mit einer durch Nichts aufgehaltenen Rückichtslosigkeit gebrauchte. Die militärischen Rüstungen Preu­­ßens waren bekam­tlich gegen den Willen der Landesvertretung durchgeführt, man wählte zum Beginne des Krieges einen Augenblick, wo Desterreich gerade zur Bekämpfung äußerer Feinde Deutschlands mit Preußen ein Speialbündniß abge­schlossen hatte. Preußen alliirte sich gleichzeitig mit der bis dahin immer bekämpften europäischen Revolutionspartei, und brach während des Krieges die wesentlichsten Bestimmungen des europäischen Völkerrechtes. Aus Allem dem mußte man mit Sicherheit folgern, daß Preußen die Zerstörung, die Ver­­nichtung Oesterreichs an die Seite seiner Politik gestellt hatte, wenn so ungewöhnliche Entsc­hlüsse faßt man nicht, wenn es sich nicht um das Aeußerste "handelt. Die vor Kurzem bekannt gewordene Usepom’sche Depesche wie das bekannte Zirkular des Freiherrn v. Werther bestätig­­ten vollständig die aus der ganzen Natur des preußischen Krie­­ges gezogenen Schlüsfe bezüglich der Ziele, welche Preußen­­ Desterreich gegenüber verfolgte. Oesterreich weiß gegenwärtig, was­­ früher nur vermuthete, daß Preußen nur auf den Augenblick wartet, wo­­ das angefangene Werk wieder auf­nehmen und Desterreich „ins Herz” treffen kann. Daß es Die­ses Werk 1866 nicht vollenden konnte, iu­nächst dem Wider­­stande, der in Desterreich selbst Hätte noch überwunden werden müssen, zunächst Frankreich zu verkaufen, demselben Frankreich, welches sich in Italien bisher als der B Vorkämpfer gegen Desterreich erw­iesen hatte, welches aber in dem Momente, wo es durch die überraschende Niederwerfung Desterreichs seine eigene Be­drohung und hierin den begangenen schweren Fehler einsah, für seine eigene Sicherheit eintreten mußte. Es wird so wohl Niemand darüber täuschen,, daß der Prager Friede in den Nikolsburger Präliminarien zunächst von Frankfreich bittirt wurde. An den Artikeln IV. und V. des Prager Friedens hat Napoleon jene Grenzen scharf markirt, bis zu welchen er die Ausdehnung und Festigung der preußi­­sen Macht dulden könne,­­ ohne Frankreich selbst gefährdet zu sehen, und in der Markirung dieser Grenzen hat er klar aus­­gesprochen,, daß ein Miederschreiten Frankreich aus Notdwehr zum Kampfe treiben müßte. Nicht österreichisches, sondern z­u­nächst rein französisches Interesse war es, welches Die Arti­­kel IV. und V. des Prager Friedens bitterte; ein großer Ge­winn lag jedoch in diesen Artikeln auch für Desterreich, denn sie Konstativen eben die identischsten Interessen Frankreich8 und Desterreichs gegenüber eventuellen weiteren Webergriffen der preußischen M­achtgeh­ülfte. Von diesem Augenblickk an lag die Erhaltung und Konsoli­­dirung des dauernden Friedens in Mittel-europa ausschließend und allein in den Händen Preußens e­ine redliche und treue Erfüllung der Artikel IV. und V. des Prager Friedens ga­rantirte den Frieden für lange Dauer und hätte eine fried­­liche Konstituirung der Verhältnisse in Deutschland möglich und dasselbe gegen jeden äußern Angriff statt gemacht ; die defen­­sive Kraft wäre Deutschland in diesem neuen V­erhältnisse im potenzirtem Maße zurückgegeben ge­wesen. » Doch Preußen wollte den Frieden nicht und bei der Un­­terzeichnung desselben­ war er eben durch Preußen schon gebro­­chen.Die noch vor Unterzeichnung des Friedenstraktats den süddeutschen Staaten von Preußen­ aufgedrungenen Militär­­bündnisse hatten dem Kaiser Napoleon­ die Ueberzeugung gebo­­ten,wessen er sich von der preußischen Treue zu versehen habe. Von diesem Momente war die Nothwendigkeit des Kampfes zwischen Frankreich und dem mit den Erruungenschaften von­ 1866 übermüthig gewordenen Preußen entschieden­,und von diesem Momentedatiren die Rüstun­gen Frankreichs,welche,wenn sie wirklich zum Kampfe führen sollten,der Welt das Schauspiel eines Zusammenstoßes bieten werden,dessen Furchtbarkeit man kaum noch ahnen dürfte.Diese für jederman gele offen­­kundige Sachlage war es nun,welche auch für die fernere Politik Oesterreichs die leitenden Momente von selbst bieten mußte. Oesterreich mußte Angesichts solcher einander gegenüber stehender Topfeinde, wie Preußen und Frankreich, mit Äußerster Gewissenhaftigkeit von in Nikolsburg von Preußen aufgestellten und in Prag definitiv festgesetzten Friedensbedingungen nach­kommen. 8 mußte sich sogar im Boraus darauf gefaßt mac­hen, daß Preußen selbst diese Bedingung nicht halten würde, wäre es auch nur, um Anlaß zu neuen Konflikten zu gewin­­nen, wenn Oefterreich unternehmen sollte, auf Erfüllung jener Bedingungen zu bestehen. Defterreich mußte ferner der bisher bestandenen Spannung mit Frankreich so rajh als möglich ein Ende machen und die von demselben für D­esterreich gezeigte Sympathie zu erhalten und vermehren suchen. Er mußte da­­bei aber gleichzeitig vermieden werden, irgend­eine Verbindung oder Verpflichtung einzugehen , welche Frankreich veranlassen könnte, seine feindselige Stellung gegen Preußen bis zum Krieg zu treiben. Bei dem großen Wandel , der seit 1848 über Europa gekommen , haben sich allmälig so viel unvereinbare Gegentäte gebildet, daß mit jedem neuen Zusammenstoß die Gefahr eines allgemeinen Brandes wächst, eines Weltkrieges, in welchen end­lich auch Oesterreich troß der berechnetsten Zurückaltung ein­­treten müßte. Sim einem solchen wilde es sich um die Umge­­staltung der Prinzipien der staatlichen Ordnung Europa’s hatt: dein , und dabei muß jede Großmacht für ihre Unt­ressen ein­­treten, ihre Stimme zur Geltung bringen. ES kann Oesterreich wohl frommen , wenn Frankreich schlagfertig und argwöhnisch, das zu neuem Anfall und weiteren Eroberungen sich systematisch rüstende Preußen überwacht , «o kann ihm frommen, wenn Frankreich neue Üb­ergriffe Preußens für einen Kriegsfall erklärt, und sie dadurch verhindert, wenn er die strikte Einhaltung der Bedingungen des Prager Friedens verlangt. Aber ein Krieg zwischen Frankreich und Preußgen wäre se­in für Desterreich außer­ordentli ® bedentliier Switwenfall. Selbst der Loyalisirte Krieg würde nothwendig auf Desterreiche Finanz und volfswirthschaftliche Lage einen sehr nachtheiligen Einfluß üben, und Kag könnte leicht bei der sch­wierigen Situa­­tion unseres Staatshaushaltes von Bankerott herbeiführen. Do entspricht Desterreichs Unt­ressen nicht , wenn die Territorial­grenzen Deutschlands beschränkt werden sollten,, denn Deutsch­­land ist und bleibt die Kulturquelle Desterreichd. Der Krieg Preußen‘ mit Frankreich kan ferner sofort die Betheiligung‘ Ausland‘ am Kampfe nach sich ziehen, und dadurch Verwide­­en für Oesterreich von fast unabsehbarer Tragweite herbei­gen. Preußen überfiel Oesterreich in Mitte eines , bei der nur zu lange verzögerten, nach den verschiedensten Plänen begonnenen, und deshalb unfertigen und unfoliven Reformmerkes. . Der Schlag traf so doppelt sch­wer, schwächte Oesterreich ganz außer­­ordentlich und die Kräfte, mit welchen weshalb gegenwärtig das Reich seine äußere­ Bolitis unterfragen kann , sind daher vergleichs­weise sehr gering. Aber das Gewicht, welches ein Staat von 33 Millionen Einwohner in die Wagschale werfen kann, ist troßdem immer noch ein bedeutendes, zumal bei der geographischen Stellung Oesterreichs zu den beiden großen Gegnern­­ Preußen nicht reizen, Frankreich sich geneigt erhalten, ohne sich zu binden, neben diesen Mächten vollständig frei und unabhängig zu blei­­ben, wurde glückich erreicht. Bon­­denleberfchreti­­tungen des Prager Friedens nahm Defter veich blos Akt, aber es protestirte nicht dagegen; zu Salzburg wurden die fris­heren Differenzen mit Frankreich be­seitigt und eineliebereinstimmung der Auffassung der schwebenden politischen Fragen herbeigeführt,ohne daß irgend ein Beisprechen in Bezug auf die Aktion Oesterreichs gegeben zu werden brauchte. Es sind von Berlin wie von Paris verschiedene Berz­suche gemacht worden, Defterreich zu bewegen, aus dieser dorz­sichtigen und umsichtigen Neserve herauszutreten, aber bis fett vergebens. Der Berzeis liegt in dem Beschluß, der bezüglich Luxemburg’S getroffen wurde. Wäre Desterreich gebunden ge­wesen, sich auf Seite Frankreichs zu stellen, so wirde Dieses auf der Einverleibung des Großherzogthums bestanden sein ; wäre es Preußen gelungen sich Oesterreichs Unterfrügung zu sichern, so würde jene Macht Yuremburg nicht geräumt haben. In einem wie in dem anderen Falle war der Krieg unver­meidlich. Daß jeder der beiden Gegner von seinen Forderungen nachließ, Luxemburg nicht französisch wurde, Preußen den Bei­trägen Folge leistete und seine Befagung zurüczog und so der Friede erhalten blieb, ist offenbar wesentlich der Aktion Oester­­reichs zuzuschreiben. Desterreich ist schwach,aber es ist nicht kraftlos. Auch wenn es zur Zeit nur halb so viel Kräfte aufbieten könnte, wie die beiden kontinen­­talen Großmächte Westeuropas, so vermöchte es doch, wenn es mit dieser Macht am Kampfe theilnehmen würde, für seinen Verbü­ndeten die Siegeschance in solchem Maße zu steigern, daß dieser, der­­ österreichischen Allianz sicher, sofort den Aus­­bruch des Kampfes prodoziren mwi­rbe. Wenn troß der, bis zum Aeufersten gesteigerten Span­­nung zwischen Preußen und Frankreich der Krieg unterblieben ist, so kann vernünftigerweise die Ursache nur darin gefunden werden, daß Oesterreich nicht zu bewegen war, eine Entschei­­dung zu treffen, sei es neutral zu bleiben oder sich einem der beiden Staaten anzuschließen. So verstehen wir die Politik des Freiherrn dr. Beust, so allein kann sie vernünftiger­weise ausgelegt werden. Iin der absoluten Reserve Oesterreich8 versteht sich seine Ohnmacht, seine Unklarheit oder Schwäche des Willens, sondern faire Be­lehnung, die aufmerksame Haltung gegenüber Preußen ver­­birgt keine Nancine, sondern nur Vorsicht und wohlbegrün­­deten Argwohn, die freundlichen Beziehungen zu Staafreic) resultiven nicht aus einem Bindniß, sondern aus tiefer Er­­kenntniß der identischen Interessen. Preußen hat Oesterreich gezwungen, aus dem deuts­chen Bunde zu scheiden, und es hat den sehnerfälligen, in der O­ffensive schwachen, aber in der Defensive ungemein mächtigen Bundesstaat in einen militärischen, in der Offensive sehr starren Einheitsstaat verwandelt, es hat die uralte historische Form des staatlichen Lebens des deutschen Wolfes zerstört, und diesem eine ganz fremde widernatürliche aufgezwungen, aber Preußen hat sich dadurch einen ewig drohenden Gegner an Frankreich gesc­haffen, der nur auf den Augenblik wartet, um mit Preußen abzurechnen, er hat alle deutschen Elemente in nothivendigen Gegensatz zu sich gebracht. Hoffen wir, daß in Oesterreich das Reformwerk im Innern so rasch und intensiv fortschreitet, daß das Reic­ fünfzig seine Sicherheit nicht in der Paralysirung seiner Geg­­ner durch­einander, sondern wieder in der eigenen Kraft finden kann. Dann wird Defterreich nicht wie bisher blos von einem Moment zum andern den Krieg verhindern, sondern auch den Frieden dauernd sichern künnen, was er zur Stunde nicht vermag, denn Oesterreichs eigene Sicherheit beruht gegenwärtig lediglich in der abschwebenden Gefahr des Krieges zwischen Trankreich und Preußen, nicht aber­­ in der Gewißheit, beim Ausbruche dieses Krieges seine eigenen Unt­ressen vollständig wahren zu können. Er darf daher nichts thun, um diese Gefahr zu beseitigen, «8 muß jedoch Alles aufbieten, damit sie [ich nihht bi zummwirfli­chen Ausbruche des Krieges steigere ‚fig mit Stillsc­hweigen übergehen. ett, 30. Oktober. (H.) Nachdem wir den Majoritätsentwurf des Nationalitä­­tengesetzes mitgetheilt, erfüllen wir nur eine Pflicht der Bilfig­­keit, wenn wir auch das Minoritätsvotum wenigstens nicht völ­­len text desselben mitzu­­theilen, wäre allerdings Zeit- und Naumverschwendung, allein auch die Erwähnung der Hauptmomente wird genügen, um nicht nur ein klares Bild der Tendenzen der Minorität zu bieten, sondern auch ein motivirtes Mxtheil darüber zu er­­möglichen. Eine aufmerksame Durchlegung des Minoritätsvortschlages führt unbedingt zur Erkenntniß, daß dieser Vorschlag ein social­­politisches System vorausfegt, oder besser gesagt anstrebt, wel­­ches, statt dem Drange unserer Zeit nach freier Entfaltung der individuellen Kräfte zu entsprechen, die persönliche „Frei­­heit" im fünftlich errichteten Netz von forporativen „Weis­heiten” erfu­den und den zivilisatorischen Motor der ehrli­­chen Konkurrenz der Kräfte aus unserem Staatsiwesen verban­­nen würde. Nach dem Minoritätsvorschlage würde unser Staat nicht eine Genossenschaft von freien Staatsbürgern, sondern ein Kon­glomerat von sechs sogenannten „Historischen Kandes Nationen" werden. Die erste Aufgabe unserer Legislative­n würde darin bestehen, eine Negrifolardeputation zu entsenden, in welcher eine jede Nationalität nach dem numerischen Ver­­hältnisse vertreten wäre und welche die Aufgabe hätte, eine neue Territorialeintheilung der M­unizipien des Landes nach Maßgabe der Landesnationen auszuarbeiten und dadurch ben vische, sexbische, rumänische Je. Wojk­opinen. In den derart ges­bildeten Munizipien wu­rde dann das Syitem der Majorisirung zur Geltung Tommett, des Landes der Gebrauch die Höheren von d. h. und die Ungarn und die Deutschen, welche in allen, au­ch von andern Stämmen bewohnten Theilen Mittelklassen fast ausschließlic ausmachen, würden ganz einfach multifiziet werden. Unter den Vorrechten, welche die neu zu schaffenden Kor­porationen der „Landesnationen“ beanspruchen mn wirben, nationalen Fahnen Fahne der Krone geduldet werden, wissen nicht, wie man unseres Landes aussehen würden, Minoritätsvorschlages anzuwenden dieser oben gebrauchen würde fände at. Die jetige Fahne von Ungarn, welche bekanntlich keine magyarische, au­­f eine deutsche , serbische oder rumänische ist, aber die einzelnen Stämme müßten sich nette Farben und Fahnen wählen, um dieselben bei allen öffentlichen Feierlichkeiten men, den Magyaren und Deutschen gewennen , zu können. Wir den übrigen Stäm­­aber von zwei Stäm­­können wir mit ziemlicher Sicherheit behaupten, daß sie mit der Fahne des Landes­ zufrie­­den sind. Welche Mittel übrigens um diese zwei Stämme zu zw­ingen , sich meugebadfene Nationalfarben und Fahnen anzu­­schaffen ? Den öffentlichen Unterricht scheinen die Verfasser des Minoritätsvorschlages nicht so sehr als eine Aufgabe des Staa­­tes , denn als eine Aufgabe der als politische Korporation zu organisirenden Nationalität zu betrachten. Sie fühlten wohl, daß der a­lten politischen Institution , wenn sie nicht gänzlich sinnlos sein soll, irgend­ein In­halt gegeben werden müse. Zu diesem Inhalte haben sie nebst den holfswirthschaftlichen Interessen die Förderung der intellektuellen Kultur auserforen. Die Kulturpolitik sol also den Inhalt der Nationa­­litätsinstitution bilden und zu diesem Behufe soll nach dem Plane der drei Minoritätsmänner für jeden Stamm, ab­ Aus­­brut seiner Nationaleinheit ein Nationalkongreß ge­schaffen werden, der die Kulturpolitik der einzelnen Stämme aus speziellem Nationalitätsstandpunkte in die Hand nehmen und zugleich die Befugniß erhalten würde, die Mitglieder der betreffenden Nationalität zur Erreichung der durch die Fü­hr­­er als „nationale Interessen” hingestellten Ziele zu besteuern. € 8 bedarf wohl nicht eines weiteren Beweises, daß dieser Plant geradezu geeignet wäre, den Staat des innersten Kernes seiner Kulturmission zu entledigen. Wozu aber dann ein solcher Staat noch im XIX. Jahrhundert einfü­ven sollte, warum er sich, wenn ohnehin zu einer leeren Schale herabgefunden, nicht gleich in seine Nationalitäts-Elemente auflösen sollte, ist kaum zu be­ greifen. Darum werben alle, die die Exittenz eines ungarischen Staates mit vollem Ernste wollen, nie und nimmermehr zus faffen, daß berlei Grundsäte bei uns zur Geltung gelangen. Um von andern, minder wichtigen Forderungen, z. B., daß das heimische Recht auf der Universität in jede Sprachen vorzutragen und die Unterrichtssprache der mittleren und höhe­­ren Lehranstalten die Sprache des betreffenden Nationalterri­­toriums sei, gänzlich zu schweigen, wollen wir nur no den vierten Paragraph des Entwurfes der Aufmerksamkeit unserer Leser empfehlen, welcher fü­r die „Landesnationen” das echt verlangt, im Oberhause und in allen öffentlichen Aemtern und Wü­rden, welche durch Ernennung befeßt werden, ents­pre­chend, d. h. nach der Staatsphilosophie der Nationalitäts­­schwärmer nach dem numerischen Verhältnisse der Landesspra­­chen vertreten zu sein. Bei der Belegung der öffentlichen Ren­­ter sol also nicht die Befähigung, sondern die nationale An­gehörigkeit den Ausschlag geben. Wir machen Die Yefer auf­­merksam, daß diese Forterung seinerlei Analogie mit der in allen Staaten geltenden und ganz selbstverständlichen Vorschrift hat, daß der Beamte der Amtssprache mächtig sein und daß somit die Kenntniß der Amtssprache ein Element der Befähi­­gung bilden mü­sse. Es handelt sich hier um etwas ganz An­­deres. Alle öffentlichen Aemter sollen, abgesehen von der in denselben geltenden Amtssprache, nach der Verhältnißzahl der Nationalen v­ertheilt werden. Nicht die bloge Opportuni­­tätsrücksicht, ob Jemand irgend­eine Sprache verstehe, sondern die Frage, ob jemand oder jener Nationalität sich zu­rechne, sei bei der Befehung der Aemter ein mitbestimmender Faktor sein. Die Krone könnte nicht einmal die Ministerportefeuilles nach ihrem Ermeffen­ verteilen, denn in Bezug auf jede Bortefeuilles wäre sie bis zu einem gez­wiffen Grade gebunden, da sie ja von jeder „Landesnation” mindestens einen Minister ernennen müßte. Daß auf diese Weise das auf parlamentarischen Majoritäten beruhende Syitem der verantwortlichen Meinisterialregierung eo ipso zu Den Tod­­ten geworfen werden müßte, versteht sich­ von selbst. Allein nicht blos die Gebundenheit der Krone bei der Ernennung der Meinister, sondern auch andere Umstände würden die parlamen­­tarische und verantwortliche Regierung bei dem vorgeschlagenen Ernennungssystem zur Unmöglichkeit machen ; die Meinister, selbst das Resultat einer beschränzten Wahl von Ceite der Krone, wären hinwieder auch ihrerseits in der Wahl ihrer Organe bis hinunter zu den untersten Stellen­­ beschränft und gehemmt. Die Resultate eines solchen Systems lassen sich leicht ermessen. Es ist offenbar, daß bei dem vorgeschlagenen Einen­ die Nationalfahnen von woyf als Die Berfaffer bes mát mem 1 Tema eme. e ee . Theaterbriefe aus Wien. Bon Emil Sub. Ende Oktober. Dem ernsten Menschen wird es rechr Schwer gemacht, der Bühne Aufmerksamkeit, geschweige Theilnahme zuzuwenden ; und wenn er zu­­gleich billig wenfend ist, so wird er zaghaft an eine Besprechung gehen, welche das Theater zum Gegenstande haben soll. Denn der Weberzeugung, das das Theater aufgehört hat, ein Institut der Bildung, eine Kunst­­anstalt, ein politischer Hebel zu sein, gesellt sich dann noch die Scheu, Personen anzufragen, während der Vorwurf fäglich nur den Umständen gelten könnte ; diese aber entziehen in ihrer Natur nach jeglicher Kuns­t. Wenn wir nun einmal missen, daß die Kraft der deutschen Bühne abgeweh­t ist, wobei wir uns den winterlichen Charakter verselben ein­­fach aus dem allgemeinen Defet des Blühens und Bierblühens erklären, so werden wir doch seine unfruchtbaren Klagen anstimmen, daß es so gekommen ist, nach weniger werden wir die Ursachen der unerfreulichen Erscheinung in dieses oder jenes Individuum hinein verlegen und vor Allem werden wir uns hüten, b­örichte Erwartungen an die nächste Zukunft zu knüpfen. Seit Edhof’s Auftreten bis in die legten Vierziger Jahre unseres Jahrhunderts hatte das Theater in den deutschen Län­­dern zu seiner Höhe sich entwickelt ; bald schlug das eine Ness des viel­­verzweigten Stammes in Blüthen aus, bald das andere, heute zeigte sich hier Lebensfülle, morgen dort. In allen Richtungen und in allen Fächern, wie die Theatersprache sich ausdrückt, war Gutes, war Vortreffliches geleistet worden. Endlich fing auch diese Herrlichkeit an, sich zum Ende zu neigen. Dieses Ende erleben wir selbst. Aber freilich ist der Nieder­­gang des deutschen Theaters, der unaufhaltsame, beschleunigt worden. Und derjenige, welcher sich rühmen kann, das Seinige beigetragen zu haben, daß das Wiener Burgtheater früher, als er muthmaßlich sonst geschehen wäre, zerbrödelte und zerfiel, heißt Heinrich Laube Sein Regisseurtalent war ein hervorragendes, sein Fleik war ein uner­­müdlicher. Er wußte in der Technik des Theaters Bescheid, wie Wenige, er hatte die Fähigkeit, Schauspieler zu dreffiren, in beachtungsz mwerthem Grade. Aber ihm fehlte jedes poetische H­artgefühl, ihm fehlte das Auge für den dichterischen Duellpuntt. Er gab stets nur auf die Wirkung des Stüdes, ihn kümmerten nie die Mittel, wodurch die Wirkung erreicht wird, und zwar die äußerliche, die ge­­meine Wirkung. Er dreilirte die Schauspieler, natürlich die neuge­wor­­benen, aber er bildete sie nicht , er kurirte gleichsam den Franken Fin­­ger, das laufende Ohr, aber die Wurzel der Krankheit ging ihn nichts an. So lebte er mit seinem Theater vom Abend auf den Abend, von der Hand in den Mund, nach dieser Seite ein Oesterreicher, wie man fi ihn nur wünschen mag. Daher kommt es nun, daß die nette Zigeunerwirthschaft zusammenzubrechen droht, kaum daß er ihr den Rüden gewendet hat. Wem es Vergnügen macht, der kann hier no — immer seine Berichte über das Burgtheater lesen, welches er ganz gelodert, ganz verm­irrt findet, seit er nicht mehr Direktor ist. Und wer Gelegenheit hat, zu hören, was seine „jungen Schauspieler” über ihn sagen, der kann si an den Bekenntnissen derselben erbauen: sie müßten nicht mehr, wie eine neue Rolle anfafsen, wie eine Rede fprez bekannt, daß unsere erste tragische Schauspielerin sich die Rollen, welche sie übernommen, von ihm vorspielen, die Beife, in welche sie vorzutragen hatte, von ihm vorschneiden, zurechtlegen ließ. Nun Laube hinter den Zöglingen steht, sondern vorne ficht, nämlich Schwansen und ästhetischer Sündenfall im großen Style. Laube aber nimmt alle Sünden öffentl­ich zu Protokoll, schlägt Angesichts des Bublikums die Augen entfegt zum Himmel auf, wehklagt und jammert, nicht wirtungsvoller die Verdienste des abgetretenen Direktors zu erhöhen, ist des Burgtheater: ; wohl aber indem das Werk desselben als ein über Nacht gebrochenes schildert. A, die braz­maturgischen Briefe Heinrich Laube’s sind seine unwahrheitsgetreue Art, sind viele Vorstellungen im Burg­­theater eine anschauliche plastische Kritik seiner einstigen dramaturgischen Thätigeit. Namentlich ist es die Tragödie, welche in ihrer gegenwärtigen Gestalt auf dem Burgtheater des tiefsten Mitleids merth ist. Aber gewiß nicht aus dem runde, weil Heinrich Laube die regierende Hand von dieser Bühne abgezogen hat, sondern weil er nur Jahrzehnte bestrebt har, die älteren Mitglieder zurückzudrängen und die „hoffnungsvollen“ und „vielversprechenden“ ausschließlich das in den Vordergrund reihe stellen. Dadurch verschwand die gute Tradition, diese wunderthätige Heilkünstler ein, welche zwar nicht im Stande ist, die schöpferische Kraft hervorzus­zaubern, wo sie mangelt, Schwung und geistige Ueberlegenheit zu er­­wecken, wo sie ausgeblieben sind, welche aber allerdings im Stande ist, vie­rtens theilweise für das nicht mehr vorhandene Muster, stens vor­­ Verwilderung, welche früher oder später hereinbrechen muß, wenn sogar das Anwenken des Ausgezeichneten untergegangen ist. Die Kunst tragischen Schauspielers hätte an ohne Heinrich Laube’s Theaterleitung über kurz oder lang das Zeitliche gesegnet, sie hätte sich aber unter einem feinsinnigen Direktor nicht vorher noch in ein Zerr­­bild verwandelt, wessen Anbild uns fest nicht selten einen Ausruf des Entgegens abnöthigt. Heinrich Laube hätte Ludwig Löwe nicht ver­jüngen, Julie Rettich nicht aus einer pathetisch idealistischen Künst­­lerin in eine naiv ideale umschaffen k können, wenn er den Beiden ge­­gönnt hätte, in den ihnen angemessenen Kreisen noch länger si bewe­­gen zu dürfen. Aber die Jüngeren, ungleich geringer Begabten, würden aus der gebührenden Anerkennung der ausgezeichneten Alten durch Laube das Tüchtige als Ziel stets im Auge behalten haben. Laube je­­de pflanzte seine Theorie von der neuen Schule auf, die Theorie von der Glanzepoche, welche mit den Novizen angebroc­hen sei. Anihüs Bürgerliche in demselben nur betonte, das­­ Behäbige, hin und wieder eine bogtragische Szene er das Rhetorische in Anihüs, dem sei. (Dieses fed absprechende Wort stand buchstäblich in Laube’s dramaz­turgischen Briefen.) Das Ansehen der Julie Rettich suchte er bei seinen Schülern zu untergraben, indem er hervorhob, daß sie künftlich sei, daß sie sie gerne dem natürlichen Anspruch entfremde. Auf Ludwig Löwe zeigte er als auf einen Gaufler, welcher über die Weußerungen des Na­­turells, über die­ Iyrischen Stgaffe nie hinauskomme. Seine Schüler laushten diesen Lehren, und freuten sich wahrscheinlich, daß sie anders, daß sie edler geartet seien. Das französische Sitten- oder Grisettendrama, welches Heinrich Laube mit Vorliebe pflegte, brachte eine elegante Tra­­gik, eine verbuhlte Innigkeit, eine Verherrlichung des Wirklichen, mit einem Worte den Kultus der „Modernen” mit sich. Die Gebildeten und Einsichtigen hatten diese Prinzipien und Vorgänge stets bemerkt und dur den Firnip­fi nicht täuschen lassen, mit welchem die nette Zigeunerschaft überfleivet war. Der Hauptmann entfernt sich, die Zigeunerwwirthschaft geräth in Unordnung. Da ertönt plöglich eine Fri­­tische Stimme, welche aus dem P­arterre auf die Bühne ruft: 60 geht’s nicht! Ahr feid auf einem falsschen Wege! Wohin ich sehe Greuel und Verwüstung ! Und diese Stimme ist d­as Eigenthum Hein­­rich L­aube’3. Wie fid­ von selbst versteht, mischen sie begründete und unrichtige Anklagen, vereinigen ich tavelnde Bemerkungen, melde un:­leugbare Gebrechen berühren, mit haltlosen Behauptungen, deren Wur­­zel die verlegte Gitelheit und die Selbstsucht Heinrich Laube’s sind. Ein Hägliches, ein unwiderliches Schauspiel ! Höchst ermöglich war erst vor wenigen Tagen Heinrich Laube’s Beurtheilung der Beibel’schen „Sophonis­be“ und der Darstellung dieses Drama’3 auf dem Burgtheater. Heinrich Laube hatte vor einer Reihe von Jahren eine „Sophonisbe” von Hermann Hersch auf die Wie­­ner Hofbühne gebracht ; ein Machwerf, nicht besser und nicht schlechter, als die Machwerte zu sein pflegen, welche die dramatisirenden Tagelöh­­ner an’s Licht fordern. Von diesem Machwerk hatte Heinrich Laube, meines Erinnerns, nicht gesprochen ab­­er seiner direktorialen Wirksam­­keit Blumen-Kronen und Kränze flocht. Weil aber die neue Intendanz des Burgtheaters eine „Sophonisbe” vorführte, so mußte die Annahme dieses Stückes als ein Fehlgriff bezeichnet werden. Und weil bei dieser Gelegenheit an ein Scärflein Selbstlobes abfallen sollte, so gedachte der Kritiker Heinrich Laube wohlwollend des Direktors Laube, welcher die „Sophonisbe” des Herrn Herih in Szene gefest hatte. Nachdem der Kritiker die unumgänglich gebotene Verbeugung vor dem Lyriker Geibel gemacht, deutete er auf die zwar banale, aber denn boch interessantere „Sophonisbe“ des Herrn Hersh, nur um al in diesem Falle den glück­cheren Auftrnkt des früh­eren Direktors in der Wahl neuer Stüde darzuthun. Ueber die Darstellung sagte er unter Anderm Nachstehendes : „Ich bin erschroden über diesen reißend hereinbrechenden Verfall des Vortrages. Selbst bei Mitgliedern ist er eingeführt, welche durch schönes Organ und Hare Rede früher hervorragten . . . . Fräulein Wolter hat stets mit der Gefahr des Fölnischen Dialektes zu ringen gehabt und mit dem unklaren Hinstürzen der leichteren Rede, welcher die sorgfältige Artikulation fehlt. Diese Gefahr wird seit längerer Zeit von ihr unbeachtet gelassen, und der Uebelstand ist nun drohend emporget waschen. Die Bolale a, i, u, 0 werden ganz unfenntlich, und die Rede­­ klingt oft wie das Geräusch, wenn man einen Sad voll glatter Steine fpüttelt ; man versteht sein Wort. Ihr Auftreten ala Sophonisbe­it dem zuhörenden Bublitum ein ungelöstes Räthsel verblieben. Sie ver­­läßt sich auf ihr leidenschaftliches Nature, welches bei großer Zornes­­rede Applaus erzwingt. Das möge sie ja nigt thun! . . . Ich kann selbst den Scipio Herrn Sonnenthal’s nicht loben. Zu Anfang war sein ungarischefhwülstiger Ton hörbar, wer ihn vor zehn Jahren hinderte, und später unterstüßte ihn sein Wesen nicht genügend in der Karl Moor-Szene.” Diese proben genügen. So urtheilt ein Mann über eine tragische Schauspielerin, welche er als den Stern der vorstellenden Kunst an der nämlichen Bühne angesehen und gepriesen hat, welcher er noch vor Jahresfrist als „K­unftleiter” vorstand! Aber das undeutliche, unar­­tikulirte Sprechen, das falsche Accentuiren des Fräulein Wolter war beinahe in jeder ihrer Rollen wahrzunehmen, welche ich seit fünf Jahren gesehen habe. Bald geschah es im ersten, bald im dritten, bald im Schlußalte, daß sie hudelte, bald verwischte sie die Anfangszeilen, bald die Endzeilen einer Rede. Und wie sie unausgeglichen vorträgt, so ist auch im Durchschnitt die ganze Leistung unausgeglichen. Das stille, sanfte Hinüberleiten eines Charakters aus einer Situation in die andere, das münd­erische Führen eines Menschenlebens von den reifen Anfängen zum Gipfel, das Austönen einer Stimmung hat Fräulein Wolter nie zu veranschaulichen vermocht. Den Moment geltend zu machen, wann die Leidenschaft sich entlädt, war­ ihr stet die Haupt­­sache, den Angstschrei anzubringen, denn die gepeinigte Kreatur aus­­stößt, darauf war bei den meisten ihrer Rollen von jeher ihr Gerinne und Trachten gerichtet ; gleichviel ob das hohe C in die Rolle paßte oder nicht. Noch vor Jahresfrist zog­ Heinrich Laube verdrießliche Ge­­sichter, wenn ein Kritiker auf diese Mängel und Uebelstände hinwies ; nach Jahresfrist erlaubt sich Heinrich Laube diese Mängel und Uebel­­stände auf den Personenwechsel in der Direktionskanzlei zurückzu­ führen. Ueber das Geibel’sche Stüc, das erste neue Trauerspiel in der Saison, darf ih min Furz raffen. Der Autor dieser „Sophonisbe“ bringt überhaupt zum Drama nur poetische Empfindung mit und yoriiches Vermögen. Die eine genügt im Drama nur soweit als sie einen gewissen Glanz über die Szenen breitet; die andere dient dazu das Detail zu färben, was es zu leben scheint. Den Aufbau des Stückes besorgt der technische Vorstand. Aber der von Innen heraus organis­ierende Geist, der eine Handlung in selbstständigen Individuen und in der wunderbaren Wechselwirkung derselben gliedert, ward Emanuel Geibel nicht verliehen. Hamilcar’s „Löwenbrut” bekommen mir in dieser „Sophonisbe” nicht zu schauen, ebenso wenig die harten Römer, in denen der Wille das Gewissen vertritt. Die alte karthagische Fabel ist zu einer psychologischen Studie zugeschnitten worden, wie dies Geibel mit der blutigen Nibelungen-Sage gethan hat. Es scheint es darauf abgesehen zu haben, gerade spröde, in ihrer Wildheit charakteristische Stoffe glättend zu behandeln, als ob er beweisen wollte, da­ Orpheus, welcher die Thiere bändigt, seine Mythe sei. Man bändigt aber in der Kunst nur so, indem man die ursprünglicen Elemente erfaßt und beherrscht, nicht indem man sie entmischt, den, denn nur Zaube habe verstanden, immer den Charakter des Surrogats Beiden die Gesammtstimmung zu ist : notddürftiger Erfab. Aber eine gute Tradition Atmosphäre suchte dies­er in bewahren, sie zu leiten. It es doch ziemlich in günstigeren Tagen die der Begriff des Surrogats straucheln und­ stürzen die Armen , ein den Augen seiner Schüler zu verbunfeln, festzuhalten, die und wie melde nicht mehr als Rezensent, ein eifernder Vater es könnte, und mwähnt (Komisches Miverstanonik !) Talent zu schüst indem er marsirt hat, des Schauspiels gewesen ist. Die beste Tradition hat noch entschädigt wenig: wenig: gelungen — 446 . há |

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