Pester Lloyd, Februar 1869 (Jahrgang 16, nr. 26-48)

1869-02-05 / nr. 28

. F [5­ahrgang. 4869. Ar. 28. ee ARTEN" Bram­meration: Mit­tägl, Postvers, Morgen, und Abendblatt ganzjähr. 22 fl., halbj. 5 fl.50 fl., 2monatl. 4 fl. imonatl. 2 fl. 5. W., mit separater Berjen 30 fl. mehr. — Für Pestofen in’s Haus gesandt : ganz. 20 fl., «« « ung, Bel fr­a1.10.,viertelj.5fl.m­­oiiatl 1fl«80kk·ij.«.-Mai­praniimerirtsrissest-OfentmExped.-Bin­·eaudes,,PeirLi­d­« . balb Best-Ofen mittelst frank, Briefe duch alle Postämter. — Einzelne Morgenbt. 6 Te Abendblatt ee mittied­rnigen­er pistersorse und Rornhalle vom 4. Jänner. Erpebitionsburean : Dorotheagaffe Nr. 14 im 1. iPird bei ein­m­aliger Insertion mit 11kr­.,bei zivecincil.iiiit9kr.,beiinchrinal. In­sertion­ m­it7kr.,an­ Sonn-u.Feiertageiiiiiii2kr.b­ei­rer,rm.,foenen­ Sprechtag in die Petitzeile iiiit25kr.be­­rechnen­ Der In­ser­tion­sstempel beträgt so Akkr.—Inserates werden im Expeditionisbureau­ ange­­n­om­m­en.—In­ Wien­ übernehmen In­serate die Herren­ Haufensteinchog im Wollzeilever.9. Manuscripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Freiburg Herr Ferdinand Noßmann, im Ausland die Herren Nudholf Moffe in Berlin, Eugen Fort, Sachse & Comp, in Leipzig, Haasenstein & Vogler in Hamburg-Berlin- . fu­rt-a.Pi.-Leipzig-Basch-3jjxjchn«H»»-Lass»» I § 9 g-Berlin-grant affier & in Paris, place de la Bozrre 8 frantfurt Ev. n. Fäger’sche Buchhandlung, Vertretung f. Holland : Se 2 Vendtiun in Amm­terdam. uffardt’sche Bud Kirnf . « . 29: 070208 Ba 11 fl., viertel bendblattes monat = EEE » » Ket . .. .. wien­er Horsentelegramm­iv.«4.Iann­et. frebitattien. . . 266.60 Die erste mis.Dampfschiffgutsgesellschaft hat Die g Stod. — Infertion: Der Raum einer Wetitzeile Dppelit, A. Niemes in aM. 6. 2. Daube u, A SM In, 5 ug 5 « "66.85 Gilberagio Uac11...­. . I 1880er Dampfschiffahrten Nordbahn. SR: « «»«« —. Rückblick­ aufbi-Handelsverhältnisse des Jahres 1868. « V.Was Nun? Wir«haben unseren Lesern ein Bildskizid­ von einigen der wich­­tigsten Zweige des ungarischen Wirthschaftsebens im Jahre 1868; unvollständig,leider nur zu unvollständig mußte es bleiben,dahin er n­och nicht jene Entwickelun­g sorgfältiger Auszeichnungen und Zusam­­m­­enstellu­ngen Platz greifen­ konnte,welche es beispielweise in England so leicht macht, fast gleichzeitig mit dem Jahresschluffe eine umfassende und erschöpfende Darstellung aller wichtigeren Bok­ommnisse auf wirthschaft­­lichem Gebiete zu liefern. So waren wir denn vorerst gezwungen, uns mit Bruchíuüden zu begnügen, wie eben das vorhandene Material, sie lieferte, und müssen ng vorbehalten, andere bis seßt nicht oder nur vo­rflächlich berührte Verhältnisse eingehender zu behandeln, sobald gün­­stige Gelegenheit geboten ist. Immerhin aber gestattet wohl schon das Wütgetheilte, über die gegenwärtigen wirthcchaftlichen Verhältnisse Un­­arns sich ein Urtheil zu bilden ; und der TIhatsachen erhellen unzwei­­elhaft : die eine — zu Freude und Stolz berechtigend — daß ein frü­her, froher Geist durch dieses fruchtbare Land weht, ein Geist, der von po­­litischen Erfolgen gekräftigt, nunmehr auch das materielle Gebiet zum Gegenstande seiner Machtausübung erkoren und den herrlichsten Hoff­­nungen Zuversicht verleiht ; die andere Thatsache aber — ernst mah­­nend — ist die, daß wohl noch lange nicht Alles so ist, wie es sein sollte, und daß der angestrengtesten Arbeit die Fülle geleistet werden muß, um Vieles, Vieles nachzuholen, was anverwärts dhen alte Gewohnheit. ‚Auf die zweiterwähnte TIhatfahe möchten wir nun die Aufmerk­­samkeit der Betheiligten besonders gelenkt wissen. Die Geschichte, Jag‘en die Alten, ist die beste Lehrmeisterin . Nugen gewährt sie nur dann, wenn man beherzigt, was sie lehrt, wenn man ihrem winfernen Finger folgt, wo sie mahnt. Darum wolle man auch hier bestrebt sein, zu bessern , wo die erkannte Sachlage Mangelhaftes aufweist, zu schaffen, wo Nothwendiges fehlt. Sei es uns gestattet, am Schluße unserer Darstellung die leitenden Prinzipien anzudeuten, von deren Durchfüh­­rung wir Heil erhoffen. ‚ Die Gesebe, nach denen fi das Güterleben entwickelt, und welche den Einfluß der verschiedenen bei dieser Entwicklung mitspielenden Fak­­toren bestimmen, sind Naturgefege, somit unabänderlich und allgemein giftig. Die Staatenbildung it gegenüber diesen Gefegen eben nur einer der erwähnten Faktoren, wohl aber einer der wichtigsten und einflußreichsten in Bezug auf die fonfreie Gestaltung wirthschaftlicher Verhältnisse. Die Gelege selbst lassen sich in abstrafter Form ausdrü­­cken, ohne auf die Griftenz oder Form eines Staatskörpers Rücksicht zu nehmen. Anders verhält sich die Sache , sobald es sich um die Be­­trachtung der Volkswirthschaft im engeren Sinne, d. h. der wirthschaft­­lichen Verhältnisse eines bestimmten Volkes handelt ; in diesem Falle it es unmöglich, den Staatsbegriff bei Seite zu lassen, da eben die staatlichen Verhältnisse so wesentlich bestimmend auf die wirthischaft­­liche Entwicklung einwirken. Wir können alle auf die Wirthischaft eines bestimmten Volkes Einfluß habenven Faktoren füglic­h­ drei große Gruppen theilen und zwar : erstens die natürlichen Produktionsquellen, welche das von dem betreffenden Bolte bewohnte Yan biet­et ; sodann die staatlichen Verhältnisse, melde, wenn auch eigentlich ein Ausfluß der Wolfsthätigkeit, sich nach den heutigen Zuständen doc so sehr selbstständig herausgebildet haben, daß man sie füglich als ein für sich Bestehendes betrachten kann. Die dritte Gruppe endlich bildet die eigentliche Gelbstthätigkeit des Volkes, in wirtscchaftlicher Beziehung. Da wir jedoch in Gegenwärtigem nur beabsichtigen, von der wirth­­schaftlichen Zukunft Ungarns zu sprechen,, insofern menschliche Thätigkeit hierauf Einfluß zu nehmen berufen it, so haben wir uns mit den natürlichen Verhältnissen des Landes, als einem Ger­gebenen, an diesem Platz nicht zu befassen. Was uns hier zunächst interessirt, ist die Shätigkeit des Staates und des Wolfes, und wir wol­len versuchen die Prinzipien festzustellen , von welchen diese Beiden fi leiten lassen müssen, damit der wirthschaftliche Aufschwung sicher, rasdh und kräftig erfolge. Der Staat als solcher entwickelt seine Thätigkeit vor Allem nach zwei Richtungen, nämlich nach Außen und nach Innen. Was nun die Thätigkeit nach Außen , beziehungsweise die äußere Polität betrifft, so wollen wir hier nit näher darauf eingehen, und nur der Vollstän­­digkeit halber die ohnehin allgemein anerkannte Nothunwendigkeit der Er­­haltung des Friedens erwähnen — allenfalls noch hinzufeßen­, daß die möglichste Erleichterung des internationalen wirthchaftlichen Verfehres mit allen Mitteln erstrebt werden muß , welche nicht etwa nach einer anderen Seite hin mehr Schaden als sie ihrem eigenen Zweckk wüßen. Indem wir nun auf die Shätigkeit des Staates nach innen überge­­ben, müssen wir zunächst die Zweitheilung der Staatsgemalten festhal­­ten und abgesondert von der gefetggebenden und von der vollziehen­den Gewalt sprechen. Die Größe des Einflusses der Gefete auf die wirthichaftliche Entwicklung eines Staates vorzuthun , erschiene uns hier als über­­flüfig ; wir können sie als bekannt annehmen und davon ausgehend weitere Folgerungen anschließen. Wenn mir fragen , wie sich die un­­garische Gereggebung der nächsten Zukunft in wirthschaftlicher Beziehung gestalten solle? so müssen wir hier vor Allem neuerdings den oft beklagten Umstand hervorheben, daß die Gefeggebung an Ungarns Volkswirthshaft eine große Schuld abzutra­­gen hat ; wir konnten in unserem einleitenden Artikel über die Gestal­­tung der wirthschaftlichen Verhältnisse dieses Landes im Jahre 1868 mit aufrichtiger Freude darauf hin­weisen, daß Ichon in­ diesem eben ab­­gelaufenen Sabre das D­emustie in dieser Schuld zu Tage getreten ist, und auch in mehreren wahrhaft mohrthätigen legislatorischen Arten Anspruch gefunden hat, aber so erfreult und anerkennenswerth auch diese Anfänge sind, so sind es eben doch nur Anfänge, einzelne, joystem: 108 und zum großen Theile eben nur aus zufälliger­­Beranlassung in Arbeit genommene Bausteine, welche noch lange nicht genügen an nur ein halb­wegs anständiges Haus zu bilden, geschweige einen architekto­­nisch vollendeten Prachtbau systematischer wirthschaftlicher Gesebge­­bung €&3 ist daher im ‚Interesse des materiellen Aufschwunges, welcher Dob am Ende die sicherste Basis für jede Macht bildet unbedingt erforderlich, daß man in der Legislaturperiode, welche in diesem Jahre beginnt, den volkswirtschaftlichen Senden, ganz beson­­dere Aufmerksamk­eit zumende. Die staatsrechtliche Basis ist gegen­­wärtig derart festgestellt, daß auf ihr jede freiheitliche und wirtch­aft­­liche Entwicklung möglich ist­­, sie­ht der Verpollkommnung und Ber­­befjerung fähig, aber eine prinzipielle Nennderung derselben wäre ein Unglück für das Land, wäre heute die Vernichtung seiner Zukunft ; die Berbefjerungen, welche daran angebracht werden künnen , sind aber lediglich Detailfragen, deren Wichtigkeit vollständig in den Hintergrund tritt gegen die großen Läden der mittlerchaftlichen Gefeggebung , in welcher es bis jeit eigentlich wo an jedem Gysteme fehlt. Eine Min­­tität im Lande ist zwar leider anderer Anschauung und blieb noch immer der Ueberzeugung verschlossen, hal die geschaffene staatsrechtliche Basis das Beste fel, was dem Lande im gegenwärtigen Augenblicke geboten werden künne. Diese abfällige Meinung findet natürlich auch in der Bosisvertretung ihre Anwälte, ist aber auch da bisher in der Minorität geblieben und wird es hoffentlich auch fürder bleiben. An die Vertreter derselben , melde doc gewiß , die feiteste Absicht haben ihrem Vaterlande nüglich zu sein, tritt nun die Pflicht heran, wahre Bürgertugend zu üben, und nicht durch beständiges und doch gewiß hoffnungsloses Verdrängen staatsrechtlicher Phantome das Gute zu verhindern, das auf Grundlage der gegenwärtig zu Rechte bestehenden Verhältnisse geschaffen werden könnte. Mögen sie immerhin der Sysi­­phus Arbeit fi unterziehen , für ihre Anschauungen Verbreitung zu suchen — die nächste patriotische Pflicht scheint uns aber die zu sein, das Gegebene zum Wohle des Bolfes zu ver­­werthen. Wir haben fon hervorgehoben, daß auf dem Felde der volksu mwirthichaftlichen Gefesgebung in Ungarn noch nahezu Alles zu schaffen it. So sehr dieser Umstand zu beklagen ist, so bietet er doch einen Vortheil, welcher aber, wa er eben der einzige ist, um so mehr ausge­­nüßt werden sollte; dieser Vortheil besteht darin, daß die ganze Menge der zu schaffenden Einzelngehege nach einem systematischen Plane ausgearbeitet werden kann. ‚ragen wir nach dem Gruntgedanken, von welchem dieser Plan ausgehen muß , so müssen wir zuerst einen Blick auf das werfen, was von der zivilisirten Geseßgebung des 19. Jahrhun­­derts überhaupt verlangt werden kann. Die Behauptung Savigny’s, daß unsere Generation femine gesehgeberische Befähigung habe, scheint durch die Thatsachen wirklich gerechtfertigt zu sein; denn werfen wir einen Blick auf die wichtigsten legislatorischen Arte Europa’s, welche in den beiden legten Decennien stattgefunden haben , so finden wir gar wenig Gelegenheit, uns an der Vollständigkeit und Präcision ver er­­schienenen Gefege zu erfreuen. Selbst — um nur ein Beispiel hervorzu­­heben — im vielgerühmten b deutschen­­ Handelsgefegbuche machten h shon bald nach Eintritt seiner Giftigkeit empfindliche Lüden fühlbar, und zwar um so fühlbarer, als sie Verhältnisse betrafen, melde eine immer wachsende Wichtigkeit im Wirthschaftsleben einnehmen, und, wie z. B. das Genossenschaftswesen, diese Wichtigkeit wohl schon erkennen ließen , als die Kommission mit der Ausarbeitung des Gejeges beschäf­­tigt war. Die Ursache der der modernen Gesetgebung anhaftenden Mängel scheint uns in dem Umstande zu liegen, daß man eines allge­­meinen Prinzipes, eines [ar­erkannten Endzieles entbehrt und über den Fleiß, welcher Detailfragen zugewendet wird, vergibt, eine große Idee consequent durchzuführen. Allerdings muß an in den Ländern, wo die Vielregiererei oberstes Prinzip gewesen, den heutigen Gefeßgebern­­ Gute gehalten werden, daß sie so viel mit der Beseitigung von leberständen zu thun haben , daß ihnen für ein groß, angelegtes Schaf­­fendes Wirken kaum Zeit und Kraft erübrigt. In dieser Hinsicht hat allerdings die ungarische Geseßgebung leichteres Spiel, und es ist ihr die Gelegenheit geboten, wenn sie anders ihre Aufgabe richtig erfaßt, in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Serie volkswirthschaftlicher Gejege zu schaffen, welche an konsequenter Durchführung der Prinzipien mo­­derner Wissenschaft so­wie an systematischen inneren Zusammenhänge für ganz Europa ein Muster abgeben könnte; doch an dies zu erreic­hen muß die Thätigkeit in allen ihren einzelnen Omanationen von einem Grundgewanken ausgehen, und wir wollen versuchen biesen Grun­dgedanken in großen Umgriffen zu flizziren. Die irrthümlichen Anschauungen über Staatswesen sowohl , als auch über die Natur der Volfswirthschaft, haben in der vergangenen Zeit das Entstehen von Gehegen und Einrichtungen zur Folge gehabt, welche, wenn sie vielleicht au, oft aus der besten Absicht m­ancer sind, doch das gerade Gegentheil von dem bewirkten, was ihr 3wed war, oder wenigstens als solcher angegeben wurde. Die naturgemäße Entwicklung wurde der Durchführung falscher Theorien zu Liebe ge­­hindert, und statt einer Verbesserung oder Veredlung wurde eine Ver­ früppelung zu Tage gefördert. Die Folge davon ist die Gratenz vieler Verhältnisse, welche mit jeder vorurtheilsfreien Anschauung in Wider­­spruch stehen und heute, wo die richtigere Erkenntniß größere Berbreiz­­ung gewonnen hat, selbst von ihren Vertheidigern und von ewen, die unmittelbar an ihrer Aufrechthaltung interessirt sind, nur unter der Rubrik der „nothuwendigen Uebel” angeführt werden. Wir wollen nur auf ein Beispiel dieser Art hin­weisen , auf die Monopole. Durch die Existenz solcher naturwidriger Verhältnisse sind aber­ eine Menge Konsequenzen entstanden, welche mit dem ganzen wirthschaftlichen Or­ganismus derart im Zusammenhange stehen , da­ die Beseitigung der­­selben nicht einfach und pröglich durchgeführt werden kann, ohne we­­­entliche Störungen hervorzurufen. Dennoch ist ein gesundes Wirth­­schaftsleben nur denkbar, wenn die erwähnten Natur­widrigkeiten­ beseiz­tigt sind, und es muß daher in erster Linie als leitendes Prinzip der Gesettgebung gelten, daß sie die vollständige Wiederbew ftellung der natürlichen Grundlagen anstrebe. Wir haben soeben der aus dem Bestande der naturwidrigen Ge­­see hervorgegangenen Konsequenzen Erwähnung gethan, und wir wol­­len nun in Kürze untersuchen , in­wie­weit dieselben bei der Durch­­führung der Wiederherstellung natürlicher Grundlagen berücksichtiget werden müssen. Diese Konsequenzen sind entweder staatsfinanzieller oder im engeren Sinne volkswirthschaftlicher oder endlich privatrechtlicher Natur. Soferne die Staatsfinanzen in Frage kommen, wie dies haupt­­sächlich bei den Schon früher als Beispiel angeführten Monopolen der Fall it, erfordert allerdings speziell die bekannte leidige Situation der fortwährenden Klemme, in der sich unser Staatsjädel befindet, die größte Aufmerksamkeit ; allein nicht Spesto weniger scheint es uns noth­­wendig,­ daß diese Aufmerksamkeit nut in einen vollständigen Mangel an Muth ausarte. Möge man doch neben dem allerdings leicht und unmittelbar zu berechnenden Ausfalle an Staatsein­nahmen auch die ungeheuren Vortheile berenten, welche aus der Beseitigung so kolossaler Entwicklungshindernisse für den Aufschwung des Wolfswohlstandes er­­wachen müssen, und aus denen doc nothwendigerweise ein nach jeder Mischtung vorzuziehender Erfalt für das Aufgegebene resultien würde, 63 lösen sich bei näherer Betrachtung alle in dieser Beziehung so viel­­fach geltend gemachten Schwierigkeiten in eine einfache Berechnungs­ Frage auf, und es wird sich eben nur darum handeln die richtigen Anläse zu finden, um zur befriedigenden Lösung zu gelangen. as die aus bestpränzenden Gehegen hervorgegangenen Conse­­quenzen rein volkswirthschaftlicher Natur betrifft, so beziehen sich­ diesel­­ben wohl zumeist nur auf die nothgedrungen zur Gewohnheit geworbe­­nen Formen des Verkehrslebens. ES mag nun allerdings durch die Ber­­eitigung der Gründe solcher Gewohnheiten und die durch diese Besei­­tigung nothivendig werdenden Aenderungen manche momentane Unannehm­­lichkeit entstehen. Von einem effektiven nachhaltigen Scharen kann aber hier die Nede nicht sein ; und wie wir das schon oft miterlebt haben, wird sich eben der Verkehr in seinen Formen wie auch in seinen eventuell zu beobachtenden Vorsichten in Kürze der Neugestaltung der Dinge an­schließen, und zwar um so leichter, als diese Gestaltung die naturges­mäßere, daher bessere sein wird. Mir kommen nun zur dritten Gruppe, zu­ den dur die Giftig­­keit gewissen Gefete geschaffenen privatrechtlichen Ver­­hältnisse und viefe Gruppe scheint uns die wichtigste. Die An­­erkennung und Beihtigung wehlerworbener Rechte wurch den Staat ist nicht blos ein Interesse einzelner ; denn der Nechtsfhus im konfres­ten Falle ist nichts Anderes als eine Omanation der großen Nechtsidee, deren praktische Durchführung einen der größten und wichtigsten Theile des Staatszweckks bildet. Er ist unter Umständen allerdings noth­wen­­dig, daß das Privatinteresse , oder Privatrecht des Einzelnen sich dem allgemeinen Interesse , soferne es im entgegensteht, unteriwerfe. Das Bewußtsein dieser Nothwendigkeit findet seinen konkreten Anspruch in dem allseitig anerkannten Gepropriationsrechte des Staates, einem Rechte, ohne welches kaum die Gristenz , viel weniger die fortschrittliche Entwicklung des Staatswesens wentbar wäre ; allein dieses Grproprias­tionsrecht kann doch stets nur so verstanden werden, daß dem von sei­­ner Ausübung Betroffenen für das, was er aufzugeben genöthigt wird, ein vollkommen entsprechender Grund geboten werde. Keine Berufung auf das öffentliche Wohl wäre aber im Stande, einen wirklichen und förmlichen Rechtsbruch zu rechtfertigen , indem jede in einem einzelnen Falle zur Durchführung kommende Verachtung des Rechtes ein­schlag ist, den fi der Staat ins eigene Antik verlegt. Ma das Interesse der Gesammtheit die Beseitigung eines speziellen Rechtsanspruches drin­­gend erheicht, ja möge dieselbe Gejammtheit auch dem Einzelnen, der sich ihrem Interesse unterwerfen muß , den Ch­ab bieten für das, was fein begründetes und mehlertworbenes Medi it. E3 scheint ung daher als zweiter Grundfaß, neben dem Bestreben der Herstellung natürs­iicher en­chtung vor den erworbenen Hechten aufzustellen. hi­es (F­ortfegung folgt.) Börsen- und Handelsnachrichten. % Veit 4. Feber. — Ausweis der Lebensversicherung schanf Haza pro Jänner. Eingereichte 748 St. Anträge 804,138 fl Kapital,in Schmwede blieben vom vorigen Monat 839,054 fl., zusammen 1,643,192 fl. Hiervon wurden ausgestellt 845 St. Anträge 722,368 fl., in Schmwede blieben 853,864 fl., abge­wiesen wurden 66,960 fl., zusam. 1,643.192 fl. Die Totalsumme ver­­ Beginn der re­ver Bank bei ihr ungereihten Anträge beträgt 17,386.084 a = Aus © he­tet, 31. Jänner, wird geschrieben : Am Schlusse einer dreimonatlichen Amts-Gebahrung hat heute die hier neuerrichtete Spartasia ihren Geschäftsbericht, der eine Ziffer von 55,858 fl. 25 Er. aus­weitet, veröffentlicht. Die Ausfertigung der Aktien it im Zuge. Mie verlautet, soll die hiesige Filiale der Eroatisschen Defomptebant fhon Mitte Feber d. h. ihre Operationen beginnen und die Geschäfts­­lettung einer hiesigen tüchtigen, allgemein geachteten Kapazität über­­tragen worden sein, welcher die hierartige Handelswelt ihre Anerk­n­­nung zollt, und von deren foulantem Geschäftegebühren sie versichert ist. Unter dem allgemein empfundenen Drude bestehender miplicer Konjunkturen freut es uns fehr, auf solche national-ökonomische Erz­eignisse hinweifen zu_können, zumal_hier, wo dem Fortschritt zum Beffern noch immer so viele Hindernisse im Wege liegen, wurden bei 25,000 Mb., wovon %, auf den Export entfallen. 5 fr. Geschäftsbeam­te, $ eft, A. Feber. Nachdem es regnete es des Morgens und hatten wir Thermometer + 5 °, Barometer 287 9 °", Wasserstand zunehmend. Getreidegeschäft. Heute Grport weizen etwas stärker, und wurden diese Gattungen Rorräthe hievon gesichtet sind, hier unter all wohl spärlic ausgeboten , allein andererseits erhielten sich die Pfeise, deren Körner war geringes Ausgebot und s­chwacher Verkehr waren war als die Kaufluft merklich gering und unverändert. Umgefegt Iw­ans höher in der auch bezahlt­e mittlere Nacht ziemlich hitte war die Nachfrage um zu festen P­reisen feine gefroren, scharfen Wind. gehandelt, mit und leichte die , da Weizen zu un­ fich ein belangreicher Verkehr zu steigenden Kursen. Eisenbahnansehen Bei veränderten P­reifen. Zur Notizung gelangten folgende Schlüffe:: Theiß: 1000 Mb. BZpfo. á 3 fl. 821% fr., 500 Mt 83"/2pfb. forn­­schüffig á 3 fl. 75 kr., 3000 Ms. g3pfo. á 3 fl. 97'e fr. Alles Katja, 500 ME. 86 °/,pfb. á 4 fl. 62%/ tr., 200 Mb. 86'/apfo. á 4 fl. 55 Te, 450 Mb. 86pfo. á 4 fl. 50 fr., 200 Meten 86pfo. á 4 12.00 Vb 50 Meten g7pfo. á 4 fl. 627/., fr. Alles 3 Monate, 1100 Meten 83pv. a3 fl. 95 fr., 600 Meten S7pvfo. fehlerhaft & 3 fl. 85 Kr. Baczlaer 6000 Meben B2pfo. a 3 fl. 90 fr. , Alles Kalla, Pester Boden: 4000 Mb. B6pfo. á 4 fl. 65 fr. ab Mühle, Weibenburger 200 Mb. 86­/opfo. á 4 fl. 50 fr., Beides 3 Monate und Alles per 3olt:Zentner. Gerste 800 Mb. 70/72pfo. á 2 fl. 50 fr., 2000 Ms. Tapfo. a 2 fl. 35 kr. ab Gregled, Beides Rafa. Effertengeschäft. Bei animirter Stimmung entwickelte hoben sich um %, fl. auf 103%/,, Beiter Kom.,Bant, zu 622 geschloffen, blieb fo, 4 fl. höher als gestern; Ofner zu 230 und 232 _ gehandelt, behauptete gestrige Notiz 230. Ung Kredit zu 104 °/, geschloffen, avan: eirten um */, fl. auf 104%,­­ Anglo:Hung. zu 1217, und 121 °, ge­­tauft bliebenf mit 1219, um */, fl. unter gestriger Notiz. P­eiter Spartasia hob sich um 10 fl. auf 1520, Diner um 2 fl. auf 500. Bon Bahn: papieren avancirten Alföld:­Flumaner um 4'e fl. auf 1617, und Fünf:­tirchen:Barczer um 8 fl. auf 188. Lebhaftes Geschäft entwickelte sich in Kettenbrüdenaftien, welche zu 545 u. 550 getauft, auf lebterer Notiz um 12. fl. höher als gestern fehloffen. Bester Straßenbahn zweite Cm. 442 , dritte Cm. zu 364 u. Erste Aftienbierbrauerei zu 565 gekauft, blieb so 10 fl. höher als gestern. Baluten und Devisen fast unverändert. Abendbörfe,­ Kettenbrüche zu 555 gekauft und blieben so Geld. Lombarden 230%­,— 231, Tunnel 108—110; Großmwardeiner Spirtus á 220 gesucht ; Bejt:Ofner Omnibus 13 °, —14 ; dritte Em. Straßenbahn 162 - 164, Wiener Trammay eröffneten 152, gingen in Bolge­n flauen Depefche rapid auf 151, erholten sich jedoch 13 151 °. S. Werk­heg, 31. Jänner. Das Geschäft auf dem hiesigen Page hat im abgelaufenen Monat seine Variationen durchgemacht. Das Früchtengeschäft konnte in Folge Schwacher Zufuhren keinen Auf­­­hang gewinnen, weil die Sandporräthe nunmehr in festen Händen sind, während die größeren Grundbefiser allenthalben ihre Lager Los­­geschlagen haben. An ven­legten Medienmärkten stellten sich die Wei­­zenpreise folgendermaßen : 82,89"/,pfd. 2 fl. 85—90 fl. , 83/89V/spfv. sämereifrei 3 fl. 10—15 fr. 85/89"5pfv. 3 fl. 50-Ír., 86 89"/9bfb. 3 fl. 50-65 fr. Das Maisgeschäft, welches vor Beginn dieses Jahres einen außerordentlichen Aufschwung gewonnen hat , büßte im abgelau­­fenen Monat in Folge schwächerer Notizungen von oben an Lebhaf­­tigkeit ein, und wurden bei 10,00 Sollztr. frei Bahn­bier & 1 fl. 70 fl. gemacht. In Speed wird heuer auf dem hiesigen Plate­raum ein Viertel dressen erzeugt, als in gewöhnlichen Jahren , da größten­­theils Lebende Thiere erportirt werden. Die Brette halten ss in Stüden, zu 100-129 Pfo. auf 26 fl., mährenddem sehwere bis 180 Pfo mit 28 fl. gehandelt wird. Gerührtes Fett bedingt 36 fl. exklusive Gebinde. Das Meingeschäft bewegt sich in den engsten Grenzen, die Breite haben sich stark geprüft und stehen in ungleichem Verhältnisse zu den ur­­sprünglichen Ankaufspreisen,, gute weiße Weine werden bei beschhänz­tem Verkehr­­ 4 fl. 50—80 fl. gehandelt, während für rothe Weine 6—7 fl. bezahlt wird. Schiller­:Weine für hierländischen Konsum 4— 5 fl. je nach Qualität. —1, Urfahr:Linz, 31. Jänner. Ac­htundvierzig Stunden nach 22" Kälte haben wir wieder 5 ° Wärme und b­aut es bei Tage immer, doch nicht bedeutend. Daß die Kälte einen solchen Höhegrad erreicht hätte, weiß man seit vielen Jahren nicht mehr. Vögel wurden in Menge todt in Folge der Kälte grunden. Das Eis erreichte eine Dice von 10-12 Zoll, während 3 Tage früher kaum 3zölliges zu finden war. Obwohl die Nächte fast sind , so wird das Eis doch schon mürbe und brüchig. Das Ufer eis­­t noch fest, dürfte aber, wenn nicht schär­­fere Kälte eintritt, bald loslösen. Betreffend ven legten Schlachtvieh­­markt, war das Geschäft nicht besonders belebt. Verkauft wurde­­ Horn­­vieh im Gewichte von 400—700 Brd. das Stüd zu 84—203 fl., Käl­­ber per Pfund 15—20 kr. , Schweine 23—29 fl. , Lämmer per Stüd 3 fl. 20 70 fl. und­­ Spanferfel 4 fl. 30—80 fl. Die Getreidepreise hielten ‘ft jenen der Vorwoche fast gleich und bezahlte man im Durch­­schnitte : Weizen 5 fl., Korn 3 fl. 60 fl. (+ 10 fr.) , Gexíte 3 fl. 2 fl. und Hafer 1 fl. 96 fl. Gutes Bferdebeu 1 fl. 60 fl. bis 2 fl. und Schaubstroh 1 fl. 10-40 tr. per Ztr. Brennholz 36" unge­­schwemmtes hartes per Klafter 17 fl, weiches 12 fl., dtv. geschmenmtes 14 fl., weiches 10 fl. 50 Er. Wasserstand : Sisiek, 3. Feber : 5" 8" Pitroviß, 3. Feber Senlin, 3 Feber : 5" 8" ü. N. abn. Megnerifdh.

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