Pester Lloyd, März 1869 (Jahrgang 16, nr. 49-74)
TAT a ” . fi Priginatoepejeben des Pefter Lloyd. Szigetvár, 1. März. (Original? elegramm.) Voftmeifter von Selige hat sein Amt verlassen und soll nach Slavonien gegangen sein. Von der Postkasse fehlen 3501. Mien, 1.Migg. OriginalsZelegramm.) Das „Tageblatt" meldet von vium amd dem Honvevorganifation gepflogen Verhandlungen, welche wegen einer Zusammenkunft des Kaisers mit Victor Emanuel gepflogen werden sollen. Ferner erfährt das genannte Blatt, daß die Verhandlungen, welche zwischen dem ungarischen Meiniftes gemeinsamen ‚Kriegsministerium in Betreff her ins Stocken gerathen sollen hier abgelehnt Bukarest, 28. Feber. Der österreichische Generalfonsus Zulauf überreichte Heute seine Affrekitive unter dem üblichen Zeremoniell. — An die Stelle des Generals Golesco wurde Oberst Bolcano zum Kommandanten der Nationalgarde ernannt. Konstantinopel, 28. Feber. Hobbart wurde zum Großadmiral ernannt. Maris, 1. März. Troplongist im Sterben. Florenz, 1. März. Trogdem die Verhandlungen mit den ausländischen Häusern wegen der Kirchengüteroperation abgebrochen wurden, ist die Regierung entschlossen, mittelst anderer vorgesehener Mittel und aus den durch den allmäligen Verkauf von Kirchengütern erzielten Einnahmen den Zwangesurs aufzuheben. Madrid, 28. Teber. Die in Barcelona am 24. Feber stattgefundene Bewegung war kommunistisch. Die Aufrührer wurden durch Freiwillige zerstreut und die Chefs verhaftet. Wien, 1. März. (8orberne) Kreditaltien 294.90, Tramway 180.—, Staatzbahn 320.—, Yordvahn —, 1864er Eofe 129.10, 1860er €ofe 106.80, Steuerfreied —, Rapaleons 9.81, ung. Kreditaltien —.—, Lombarden 233.10, Fünflichner ——, Anglo-dungarian —.—, Alföldo ——, AngloHuitrian 291.50, Franz-Josephsbahn —, Bank —, Brandleib —, Lobonszer —, Elisabeth —, Rudolphsbahn —, böhm. Nordwestbahn —, Nordbahn —, Galizien —.—, ungarische Bahnanleihe —, Bardubiger —, Theißbahn. —.—, Innerberg —, Francobank 147%, Generalbank 2772, Rente 64.50, 65.50, 72.59, Papierrente —, Handelsbank 117. Liebhaft. Frankfurt, 27. Tebr. Mbenprozietät Kreditaktien 282.50, Staatsbahnaktien 308.75, 1860er Lofe —, 1864er Lofe —, neue Steuerfreie —, Elisabethbahn —, ung. Kredit —, Amerikaner —, Bankaltien —, Nationalanlehen —, Lombarden 224.50, Franco-Austrian —, Silberrente 589. München, 27. Feber. (Getreidemarkt) Weizen 17.48, Roggen 12.46, Gerste 14.33, Hafer 7.45, Widen 11.31, Leinsamen 21.38, Gesammtumfas 14.768 Scheffel. Amsterdam, 27. Feber. (Getreidemarkt) Roggen per März 193, per Mai —, per Oktober —. Neps per April —, per Herbst —. Der per Frühjahr —, per Herbst —. Lindau, 27. Febr. (Getreidebericht) Weizenpreise für sehwere Sorten freihaltend, leichtere etwas billiger. Stimmung im Allgemeinen matt. Prima 26—26”, bezahlt. Hamburg, 27. Feber. (Getreidemarkt) Weizen flau, Roggen stille, Weizen per Feber 117, per Feber März 117, per Frühjahr 117, Roggen per Feber 88, Feber März 88, Frühjahr 87, Hafer, Müböl per Feber 207, per Feber März 21079, per Frühjahr 21 °/,, matt, Spiritus per Feber 2042, per Frühjahr 20 ° ,. Antwerpen, 27. Zeber. Betroleum flau, 57 Franca per 100 Kilos. — Das Gesuch des Fürsten Mlerander Karagyorghevicg, womit er sich gegen Gutstehung der Herren Peter Csernovics und Baron Ludwig Földváry bis zur Austragung seines Kriminalprozesses auf freien Fuß zu stellen hat, wurde in der heute abgehaltenen Sagung des hierortigen Strafgerichtes, im Grunde des G. §. des VII. G.A. vom Jahre 1715, laut welchem die eines Kapital-Verbrechens rechtlich Beschuldigten selbst gegen Kaution nicht auf freien Fuß gestellt werden dürfen, — abweislich beschieden. ‚Der sind. Wesentliche sein. Punkte der werben, ungarischen Vorschläge zu den Wahlen. Die Partei Klapka’s in Temtesvár hat an den General ein Schreiben gerichtet, worin sie ihre Freude darüber, Hab er die Kandation angenommen, und ihre Uebereinstimmung mit den Grundlagen seines Programmes aussprich. „SZreiheit und Arbeitsamkeit, heißt es darin, ist das Losungswort der Temesvárer Bürgerschaft ; dies haben unsere Väter befolgt, durch Geltendmachung desselben haben wir es erreicht, daß unsere geliebte Stadt in gewerblicher und kommerzieller Beziehung die zweite Stadt im Lande ist. Wir wünschen daher an, daß alle jene bestehenden Institutionen, welche auf die selbstständige Ausübung der individuellen Freiheit und Thätigkeit lähmend wirken, für die Gesettgebung aufgehoben werden, weil wir nicht nur unser Land mächtig, unabhängig und frei sehen wollen, sondern an unsere Stadt zu jener Stufe emporgehoben wissen möchten, auf der Jeder von uns mit dem Gefühle des Stolzes sich einen Temesvärer nennen kann.” Zum Schluß wird die Bitte ausgesprochen, Klapfa möge, da der größere Theil seiner Wähler noch nicht das Glüc habe, ihn persönlich zu rennen, je eher sie mit seiner Gegenwart erfreuen. Die „Tem. tg.” richtet die dringende Mahnung an alle Mitglieder der Klapfapartei, die bisher die Einschreibung in die Wählerhiffen versäumt haben, dies noch im legten Augenblicke nachzuholen und macht dabei auf einen besonderen Umstand aufmerksam.Die Repräsentanz hat festgestellt, daß jeder öffentliche Beamte mit 400 fl. und jeder Privatbeamte mit 800 fl. jährlichem Gehalt wahlfähig sei. Auf diesfällige Anfrage des Zentralcomités hat der Wlinister des Ins nern auf einen Grlaß Szemere’S hingewiesen, der im Jahre 1848 die Wahlfähigkeit schon allen Denjenigen ausgesprochen hatte, die eine jährliche Besoldung von 160 fl. ausweisen können. Der Zentralaugfhuß — Sagt die „Tem. Ztg.“ — scheint sich diesem Grlaffe und dem Repräsentantenbeschlusse gegenüber noch seine bestimmte Ansicht gebildet zu haben. Jedenfalls aber halten wir es, damit Niemand sein Wahlrecht verliere, für geboten, hab „Jeder, der eine Besoldung von wenigstens 100 fl. jährlich ausweisen kann, sich in die Konstriptionslisten eintragen lasse. «· Wie dem»Hon«telegraph1rt w1kp,traf der von der Linken aufgestellte Kandidat des Lengtzels Tåtter Wahlkreises(Somogyer Komitat)Gabriel Clementittz amn 27.Federithoglkjrein, wo er mit einem Banderium empfangen und von einer großen Anzahl Wähler nach Zelle begleitet wurde, uno selbst er am 28. seine Wahlrede halten sollte. Von den beiden deätistischen Kandidaten des Bartfeld-Szetescher Bezirks, Dienes und Bibor Hollán, zwischen deren Wählern befann siich in Bartfeld eine blutige Schlägerei ausbrach, ist Hollan, wie dem „B. N.“ gemeldet wird, nunmehr freiwillig zurückgetreten. Mir beglüdwiünkenden , hoffnungsvollen jungen Dann, jagt „PB. N.“, zu diesem Entschluß, der hoffentlich die Rube in jenem Bezirk wiederherstellen wird, und unserer Ansicht nach die beste Lösung des Konfliktes war. Aus Hajdu:Bökörtény, wo drei Kandidaten der Linken aufgetreten sind, wird gemeldet, haber Eine, Dion. Margitay, die beiden Andern am 20. Feber zu einer Konferenz eingeladen hatte und dort den Vorschlag gemacht habe, vor einem unpateilichen Schiedsgericht die Frage entscheiden zu lassen, welcher von den Dreienls Kandidat aufzustellen sei, vor dem Mann die übrigen zurückzutreten hätten. Die beiden Rivalen wären jedoch auf diesen Vorschlag nicht eingegangen. Klaus Szap-Negen, 25..Feber, läßt ihh „M. B" telegraphiren : „Heute hat die Linke im Ballsaale eine Generalversammlung abgehalten, die so besucht war, daß ein Theil der Wähler im Saale nicht Plas fand. Das Programm unseres Kandidaten Szentfirályi wurde mit großer Begeisterung aufgenommen und die Reden Ladislaus Tipa’s , von denen er eine in deutscher, eine in romdznischer Sprache hielt — machten einen tiefen Cindrud. Tiha und Szentkirályi mußten ihre Neven für diejenigen Bürger wiederholen, die beim ersten Male in den Saal nicht hatten herein können. An dem hierauf stattgefundenen Bankett nahmen 120 Wähler Theil. Es wurden Zonfte aufgebracht auf ihre Majestäten, auf Ghyczy und Tia, auf den Kandidaten Szentkirályi und auf Andere.” Die Szamos:Mjvarer Linke hat Georg Sankovics eingeladen, als ihr Kandidat aufzutreten und hat derselbe in einem Schreiben aus M.Bilal vom 17. geber bereits zugesagt. Unter den Kanzidaten der Rechten für Szamos-Ujvár wird jebt auch Gubernialrath Satob Bogdán genannt. Die Deputirtenwahl findet am 13. März d. 9. statt. Bet. 1. März. I In dem großen publizistischen Kampfe, der bei ung nunmehr seit Jahr und Tag über die Ausgleichsfrage geführt wird, begegnet man nur selten neuen Argumenten, neuen, bis jegt nicht betonten Standpunkten. Soeben ist unter dem Titel: „Der Ausgleich von 1867 und die Bolfsbündnißpolitif Bocstays, allésbhbáznya, Bethlens, Rakóczy's” eine politische Broschüre erschienen, welche wir in die bessere, leider minder reiche Kategorie der neuesten publizistischen Produkte dieser Art tangiren müssen.*) € 3 werden hier nicht die längst abgeprochenen Gründe zur Vertheidigung des Ausgleiches und der Bolitit Deats angeführt, die für einen Mensgen von Geschmad das Durclesen eines auf den Ausgleich bezüglichen Artikels bereits so zu sagen moralisch unmöglich gemacht haben, sondern der ungenannte, aber, wie, seine Schrift bemeist, historis$ und politisch tüchtig durchgebildete Berfasser liefert eine, k óczy népszövetségi politikája, Pest. Aigner és Rautmann, Preis 40 th > ő a) Az 1867-ki kiegyezés és Bocskay, Illésbázy, Bethlen, Rá gerade an die Gejdichte ber Nevolutionen nalen in den mächtigen revolutionären Führern zehnten Jahrhunderts erbliden zu dürfen, gerne als die geistige Nachkommenschaft hundert sich politik. Man pflegt nämlich bei uns die Geschichte der sekigen Parteien bis zur Schlacht von Mohács duch die Geschichte zurückzuführen, der legten drei Jahrhunderte Hauspolitik der Habsburger im Bunde den Waffen e. CS ist Thatfadıe, daß ein Gegenfasi wie ein rother Faden hindurchzieht. Auf der einen Seite sehen wir die mit der jesuitischen Reaktion gegen die Verfassung des Landes und den Protestantismus ankämpfen, auf der andern Seite stehen der Protestantismus fonstitutionellen Partei, welche die politische und religiöse Freiheit bald auf friedlichem Wege, bald auch mit Die heutige Linke, die ihre meisten Vertreter wirklich in der kafvinistischen Bevölkerung besitz, liebt es, sich als nativglaubt ihre politischen Vorgänger und fieben möchte, breitete Selbsttäuschung der Linken deren Erinnerung eigentlich darauf gerichtet waren, doch gegen diese meitwerauf und trachtet auf Grundlage der historischen Thatsachen nachzuweisen, daß die Endziele jener großen Freiheitskämpfe, den Clorientgeindition umleuchtet, jegt noch das Herz jedes Ungarns höher schlagen läßt, ein Bündniß auch mit den von zu Stande zu bringen, Bethlen Wahrheit erkannt hatte, daß eine bloß von der Dynastie gewährleistete verfassungsmäßige Stellung der genügenden materiellen Garantien entbehrt. Um die Wichtigkeit dieser historisch-politischen Untersuchungen genügend würdigen zu können, muß man nun willen, daß das eigentl lhe Stechenpferd der Linken darin besteht, daß der Ausgleich nicht blos mit dem „ungarischen Könige”, sondern daß derselbe nit fictionem denn” die reine Personalunion, wie viefelbe freilich juris vor dem Jahre 1848 bestand — hergestellt, sondern in den Delegationen auch einen gejeglich geregelten Berührungspunkt zwischen den „Wölfen“ dies: und jenseits der Leitha geschaffen hat, man berücksichtigen, dab, wie gesagt, ferung des Landes, der eigentliche Kern der Linken, deshalb an die „Salvinistische Partei“ und XVII. benamtet reformirte Bevel Jahrhunderts, als ja auf jene Freiheitskämpfe des XVI. ein Heroenzeitalter der nach Freiheit ringenden nationalen Idee mit einer unbesreiblichen Begeisterung zurücklidt, und hab man bei ihr kaum mit irgend etwas mehr ausrichten kann, als wenn man ihr die Worte und Beichlen äber ‚gewollt ! es als einen sehr glücklichen Griff bezeichnen, wenn man in diesen Tagen der Partei-Aufregung, wo die schlagenolten Ver, hochgehenden nun figernde Mogen der gegen den Ausgleich gerichteten Bewegung auch nur einigermaßen zu zähmen, aufhiese zarte Saite der heiligsten Erinnerungen der Nation mit dem Finger des wahrheitgetreuen Historikers berührt Viele, die im Mahne lebten, dieren Erben jener Traditionen sind, interiß des XVI. und XVII. Jahrhunderts seße die Berhlen fort, und darffeinerlei Gründe mehr sich eines Deljeren belehren ließen, werden si bewogen fühlen, si ber Sahne Deals anzufließen, wenn sie einsehen werden, daß er und seine Partei die wahdte uns aus der trostlosen Finster, ebensoviele Freudenfeuer der freiheitlichen und nationalen Idee entgegenleuchten, Grundgedanke, der den Kern der Politik jener kühnen Vorlämpfer ni blos mit der Dynastie, sondern mit den der der religiösen und politischen Freiheit bildet, der Gedanke eines Bastums Grundgedanke des Ausgleiches von 1867 it. vertheidigen, febung ebbe Dynastie da anlehnende allein ftifch = legitimistischen, entgegenhält: Sehet, das bat idon Räköczy, ber um biftorifche Bartei zu betrachten und Die vorliegende neue Flugschrift der reaktionären de XVI. und XVII. Jahr: Rechtfertigung der Ausgleichs aug mit den „übrigen Landes und die Lührer der die geschichtliche Fort: Hristokratenpartei tritt nun die Deafpartei und der dyna: erscheinen "affen in der Hand dieser legteren freisinnigen und beherrschten übrigen Böllern Sr. Majestät abgeschloffen, mit einem Worte, ie müssen bereits als sechzehnten während sie der Kollonitse staatsmännliche Geist eines Boczka — Rátóczy nicht mehr damals nur besonders die genügen, — Bocsian um per bie derner hat, — Betitit und ver: der Ten: auf eines bie große des großen dab muß die man Völkern auch Mittheilung fo, g von einer Seite, die auf obige Vermuthung bringen mu b. *) — Eine politische Schrift von Fischhof, zur Lösung der Nationalitätenfrage, soll fest in kürzester Zeit erscheinen., C3_soll hier die brennendste Frage Oesterreich, so weit es in der Theorie möglich ist, mit Tiefe und hohem Gerechtigkeitssinn gelöst sein. *) Mir geben diese mysteriöse, für uns völlig unverständliche wie sie uns zukommt, vielleicht folgt eine Aufklärung nach. Die Ned. XX Wien, 28. Feber. Die Frage des Artikel XIV des Konkordats taucht Form auf, verurtheilte Priester richtig, indem blitation beit, heute Wie es heißt, Geistlichen erfreuen soll, in einem Blatte wegen weijährigem Kerker verurtheilt wurde, schon XIV auch in dieser Richtung Kar. Minister Gistra it gestern Abends noch unter einer anderen hat das hiesige Oberlandesgericht in einem speziellen Falle jüngst die Entfernung getroffen, daß im Hinblickk auf die Bestimmung der Staatsgrundgefege, nach welchen alle Staatsbürger vor dem Geige gleich sind, die Begünstigung Triest zurückgekührt. Auf seiner Nachreise bewüßte derselbe da, die ihnen zuerkannten Strafen in geistlichen Strafanstalten abbüßen künnen. In vieser Form ist diese Mittheilung nicht den Parteien seit der Bu erachtet wurde. Al Beleg hierfür diene die Thatsache, dab der Kuratbenefiziat Herzog von Mödling, der des Verbrechens der zu seit mehreren Monaten eine Strafe in Suben abbüßt und sich der Gesellschaft eines anderen des Artikels u treten. Ar dhe rath statt. entfallen, die erwähnte Konkorvatsbestimmung íchon im Angelegenheit der Interpellation Bratobevera’s, scireiten ver Staatsgrundgefeße wie Statthaltereien in Laibach und Graz in diesen Städten, als ipso facto aufgehoben Diese Thatsache stellt die Frage von zu speziell aber in Laibachh Neichsrathswahlen, findet Nothzucht seinem Ausfluge nach die Gelegen: und mit in Berührung betzref: ein Minister: inspiziren morgen Wächler-Erzeile. 483 der äußersten ulig ) welche eine Korrespondenz des „Hazant“ aus Kalocsa, ende3 berichtet: Kaloejla ist es zwischen Wählern der gemäßigten und Linien zu einer blutigen Schlägerei gekommen, über 26. Feber, Folgg , Den Nachmittags um 5 Uhr hielt Johann Ratóczy seinen „Einzug“ in Begleitung von 9 Reitern und sechs Wagen. Gram von Duna-Patay, wo Mavarap ihn in einer zweistündigen Rede empfohlen hatte, worin er alle Uebel, die wir fest zu tragen haben, „wer nicht Fish und nicht Aletich Politit” des linken Zentrums in die Schuhe fhob, natürlich, da "diesem der Gegentandivat angehört. * „Ich habe mich nie einen Anhänger der äußersten Linken genannt, hatte Natoczy am 23. gejagt, und ließ dennoch am 25. fid) im Hauptort des Wahlkreises der Mandarab proponiren. Letterer war nicht sh Kalocsa mitgekommen. “ = n, ee Abend begannen die Anhänger Naloczy’3 fi vor dem Hause zu sammeln, in’tem er war und zwar mit Gröden, Knitteln, Hugabeln, viele al mit Messern und Bittelen bewaffnet (einige Male wurde auch geschaffen, wie sie behaupten, nur blind). Dieser einige hundert Köpfe starke Haufen, zum großen Theile aus jungen Burscen und aus der Hefe des Pöbels bestehend, schrie und lärmte nach seiner Weile ; man kann getrost behaupten, waß nicht 20 Mähler sich darunter befanden. Gegen 9 Uhr fing auf die Partei Spänta’s an fi zusammen zu thun und mit Fahnen und Mufti durch die Gaflen zu ziehen, doch hatte sein Einziger auch nur einen Stob bei ih. Sie zog an der Ntäreczypartei vorüber, und schmenkte dann in eine Nebengasse ein, um auseinander zu gehen. Da bringt die erzwähnte Horde beim andern Ende der Gasse herein , in welcher Absicht? zeigte sich bald, denn sie stürzte sich unter aunflächigen Berwünschungen und mit dem Rufe: „Schlagt die Hunde, schlagt die Becfovice nieder!” auf die Spaniapartei, und schlug zu mit den Sahnenstangen und allen Waffen, die sie mit sich führte, auf jeden, den sie erreichen konnten. Sehr viele wurden jämmerlich zerbrochen, drei aber blieben zwei verwundet in ihrem Blute schwimmtend auf dem Plage Liegen. Die Spanka-Partei war auf so etwas nicht vorbereitet gewesen, und ergriff daher die Flucht, und das war noch ein Glück, sonst hätten sie gewiß noch viel schredlichere Dinge begeben. Hierauf fehrte der Haufe — tanquam re bene gesta — mit den Trümmern der erbeutesten Fahnen zurück vor die Wohnung Rakóczy’s, bis endlich die zur Gskortigung der Bolt hier Stationirte Kavallerie requirirt wurde, welche den Haufen auseinander trieb und ins Haus umstilte. » Wir wollen nicht die Ratóczy’sche Bartei für alles Geschehene verantwortlich machen, denn es war dies eine zügellose Bande. Doc hätte Nakóczy, wenn er zum Fenster seiner Wohnung hinaussah, die Knittel und Mistgabeln sehen müssen, wenmit diese verdächtigen Anhänger bewaffnet waren, und es hätte ihm nur ein paar Worte gefoftet, um sie zur Ordnung zu meilen und nach Hause zu fhnden , daß er er nicht that, darüber künnen wir nur unsere Verwunderung und unser Bevauern aussprechen. » » Am anderen Morgen um 10 Uhr hielt«Rakoczy im Hofe des Stadthauses vor einem sehr zahlreichen Auditorium seine Wahlrede, in welcher er,nachdem er sein bekanntes Programm entwickelt hatte, sich dagegen verbiigte,als predigte er demagogische,revolutionäre und kommunistische Grundsätze Diesmal verlief AUes in guter Ordnung.«· AWien,27.Feber.Die den Konferenzmächten zur Kenntniß gebrachte Depesche,welche das neue griechische Kabinet an seinen Gesandten in Paris gerichtet,hat,dem Vernehmen nach,von Seiten Frankreichs,und zwar mit dem bestimmten Beifügen,daß es damit dem Gedanken der sämmtlichen Konferenz mächtetreuen Ausdruck zu geben glaube,bereits eine Antwort erfahren.Das französische Kabinet bedauert,dass Griechenland,statt die ihm dargebotene Gelegenheit,auf der Konferenz selbst und Angesichts speciell der Pforte seinen Standpunkt zu vertreten,zu benutzen,erst nach beendeter Konferenz und nachdem es sich den Beschlüssen derselben fügen zu wollen erklärt,sich zu Erläuterungen und Rekriminationen herbeigelassen habe,welche allerdings seinen bindend ausgesprochenen Beitritt nicht alterben,wohl aber seine ehrliche Absicht,den von ihm acceptirten Grundsätzen praktische Folge zu geben in—hoffentlich grundlosen——Zweifel ziehen lassen könnten,und es glaubt betonen zu müssen,daß Griechenland welchem Niemand die Chancen bestreite,die die anunft ihm möglicherweise aufbehalte,die Sympathien der Mächte,welche nie aufgehört, ihm Beweise ihres thätigen Wohlwollens zu geben nur verscherzen würde,wenn es,statt der ruhigen Entwickelung der Dinge zu vertrauen,die ein Aufbau des jungen Staates auf der Grundlage freiheitlichen und materiellen Fortschrittes begünstigen werde,dieser Entwickelung durch feindselige Agitationen vorgreife,eine gewaltsame Katastrophe herbeizuführen berechnet,und geeignet,welche Europa hintanzuhalten das dringendste Interesse und den entschiedensten Willen habe. “ Wien, 27. Feber. Nach mehreren Anzeichen zu urtheilen, hat das cigleithanische Ministerium ein mißgünstiges Auge auf die Kandidatur des Redakteurs des „Better Lloyd” geworfen : — mindestens sind Maßregeln getroffen worden die Bedeutung derselben zu entstellen S. Wien, 28. Feber. Heute hat im jüdischen Tempel der innern Stadt eine sonderbare Feier Bongelenen: Ein Brautpaar wurde zum zweiten Male getraut. Die Braut hatte nämlich bei der ersten, vor etwa drei Monaten vorgenommenen Trauung verheimlicht, daß sie getauft sei; das war ruhbar geworden und die Trauung somit ungiftig. Nachdem die Braut nun den Rücktritt zum Sudentribum vollzogen, wurde heute erst mit der Wiederholung des rituellen Aktes der Ehe das Siegel der Giftigkeit aufgebrüht, — Was wohl die Braut ohne die Maigerebe gethban hätte ? Der Schahmatador Kolitsch hat endlich den so lange erwareten Schahmwettkampf aufgenommen und siegreich zu Ende geführt. Kolifeh spielte „blind“, d. h. ohne auf die Bretter der Gegner zu sehen, drei Partien. Originell war die Gruppirung im Saale. Am ©opha lehnte Kolifh , eine Zigarre Schmardend und hie und da Soda yaffer Schlürfend. Von den Spielern trennte ihn eine dichte Gruppe von Zuschauern, die die Spieltische umstanden. Bei der Partie A — mit Dr. Schwarz — „Libißte” der Landesmarschall Bratobe vera, Partie B — um 100 Gulden mit Rittmeister Walter — hatte den Reichsfchwanzminister Freiherrn v. Bede zum „Kibi“, während die Partie C mit Dr. Libarzit von den Zufhausen — wenn auch nur kurze Zeit — bleibt wurde. Den Verkehr zwischen Rolijch und seinen Gegnern vermittelten Sekundanten, die die gemachten Züge ansagten. Während der zur Wederlegung gegönnten Zeit von fünf Viz nnten plauderte Rolifch mit den Umstehenden ; er hatte, wie er fagte, immer acht Züge mit ihren Varianten vorausberechnet. Die Partie C war zuerst beendet. Beim neunten Zuge schon sagte Koliih „in zwei Zügen matt” an und erfüllte seine Zusage unter nicht geringer Heiterkeit der Umstehenden. Anders war er mit den beiden anderen Partien, von denen die Partie B die weitaus interessantere war. Mit außerordentlicher Gewandtheit wußte Nittmeister Walter Kolijh dreimal aus der Offensive in die Defensive zu drängen ; ein schönes Bauernspiel gewann schließlich Kolisch die Partie fast in demselben Momente, wo er durchupirendes Opfern eines Thurmes Dr. Schwarz zum Aufgeben der Bartie zwang. Die reiterwähnten Partien hatten drei Stunden lang gedauert. De esd ááá ldssasasai —ad— Wien, haben in ihre Prüfung abgelegt; ich berichtete Ihnen bereit Erzherzogin Gisela in der Physik gemacht und über den Besuch im Telegraphenbureau. Am 23. und 24. bestand Kronprinz Erherzog Prüfungen aus über die Kortschritte, der Religion, der die die Frau Dr. 3hischmann, der Prüfung, ginoer Rudolf strenge deutschen Sprache und Gablehre, aus der Naturlehre, der geometrischen Anschauungslehre und Arithmer tn, dem Latein, der Geographie und Geschichte ; es prüften den Erzkelleg die Lehrer: Oberhofkaplan Dr. Mayer, S4ulrath Becher, J. Krift und Stesultate ergab, Kaiserin, Rudolf die wohnten Ihre vollste Zufriedenheit auszusprechen geruhten, Meihbischof Kutschker Hofrath Arneth, Doberst Ebner vom Geniecorps und Negierungsrath Bramwlomsti (Direktor des Theresianums) , der "Reiter der Erziehung des Konprinzen Oberst v. Latour, Major Graf Bälffy und Hauptmann Spindler. — Kronprinz und Erzherzogin der Kaiser und die Gisela hatten überdieß in verflossener Mode Gelegenheit die Beweise ihres eminenten Forttrittes in der Tanzkunft unter Leitung ihres Lehrers des Hoftanzmeisters Herr 3. Raab in Gegenwart Gr. Majestät des Kaisers abzulegen. Die kaiserlichen Kinder führten folgende Tänze aus: Csardas, Bolta, Walzer, Mazur, Menuett un Duadrille-- alles mit außerordentlicher Verve und Alkurateffe. Se. Majestät lobte die Kaiserlichen friedigung mit dem Grfolge auszusprechen, wer Kaiser be dem Lehrer seine wollete. Mit der Adaptirung der Stiftskaserne (in Mariahilf) zum Behufe der Tranzfehrung bruch und theilt, Genieakademie von Kloster: Der Artillerieakademie von Meislichen wird dem’rächhh begonnen werden; die gegenwärtig in der Stiftskaserne untergebrachten Truppen (Infanterie) werden in die anderen Kasernen vergemwehre wird, wie wehr ir Börnöl iden Fabriten bisher gewefen, über eingegangenen Verpflichtungen Wie es heißt, zu schnellen Abwägung journalistischen Kreisen Mitarbeiter der „Wanderer“, Nordmann, Redaktion und Wörnpl:an wie ungarische Land: Leistungsfähigkeit eine so geringe bleibt, als sie es gegen nicht vor zwei Jahren nachkommen. Bis August losst derselbe 60.000 Gewehre fertig zu bringen Benusung befindlichen 3 vons maschinen gelegen sein. Aus übernimmt; (2). in der mit zu berichten, daß der bisherige bezannte 3. 3. Khaffnigg vemnächste verantwortliche Redaktion des „Wanpverer” Here Johannes ver Die bezügliche An: derredaktionsänderung. beim „Wanderer“ ist der Preßpolizei bereits angemelet. zeige ven legten abgegeben wegen ver 27. Moden Kinder werden. Feder. Die Kaiserlichen bei Ihre Majestäten der größte Theil kommt Die erste Bartie und dee in ich höre, Mein geruhte wer so kann derselbe feinen soll das Haupthinderniß dem Kriegsministerium einer raschen Erzeugung tritt zur „Neuen freien Breffe" “ fertig werdenden die ein. Die vorzügliche die neue große Augartenfaterne, der zur Bearbeitung der frommen Flächen der duch seine „pilanten“ Feuilletons duch Jahre das Blatt führte, feheidet auszu nehmen werden, um auch heute wieder das Herrenhaus für ihre „getete Sade” zu gewinnen. _ · Vor Jahren hatte ein ehemaliger Ingenieur der Westbahn, Namens Mayerhofer(derselbe,wil dichtmtmkigawahre durch seine unglücklichen Hersnautis-Verrufe im Prater eine förmliche Emeute veranlagte) die Free zur Errichtung eines Sofaltelegraphen gefaßt und hiefür, nach unsäglichen Mühen, auch die Konzession der Staatsverwaltung, ja sogar die Einwilligung der betreffenden Hausbefiger zur Befestigung der Telegraphedrähte an ihren Ainsburgen erhalten. Es fehlte ihm nur eine Kleinigkeit — das Geld zur Ausführung seines Unternehmens, und viel‘3 konnte er sich troß aller Anstrengungen nicht verschaffen. Jebt hat die neue Handelsbank die Face aufgenommen und wird sie auch ohne Zweifel durchführen, ob aber mit Gewinn, daran dürfte noch gezweifelt werden. Innerhalb der Linien Wiens kann man dur Absendung eines Dienstmanns um den nämlichen Preis, welcher für ein Solartelegramm berechnet werden soll einen Brief von beliebiger Ausdehnung, je selbst ein kleineres Pädchen in die fernste Borzstadt finden und braucht fs nicht erst auf die Telegraphenstation zu verfügen und zu warten, bis die Linie frei is. Das ist, nach unserem Erachten, die gefährlichste Konkurrenz für den Lokaltelegraphen. tt Triest, 27. eber. Unsere Stadt rüstet sich bereits, um Se. Majestät von Scaifer, dessen Ankunft auf unserer Aheve am 18. März erfolgen dürfte, würdig zu empfangen. Wie man hört, it eine Beleuchtung der Stadt und der Höhen um Triest, so wie ein Feuerwerk auf dem Meere in Aussicht genommen. Besondere Vorbereitungen für die Ankunft St. Mai. des Kaisers trifft der „Lloyd“ ; derselbe rüstet drei Schiffe aus, um sie St. Maj. dem Kaiser in Fiume zur Verfügung zu stellen und beabsichtigt dem Kaiser mit einer ganzen Dampferflotille bis Capo d’Istria entgegenzufahren. Der Niederkunft des Ministers. Giofra waren alle politischen Motive ferne; versellte folgte einfach einer Einladung, welche der Schiffsrheder Tonello anläßlich des Stapellaufs der „Liffa” an das Gesammt-Ministerium in Wien, darunter an an den Grafen Beust richtete Allerdings bewußte der Minister des Innern auch seine Anwesenheit in Triest, um die dortige Statthalterei zu inspiziren. Die Aufnahme, welche Minister Gi’fra hier fand, zeigt, daß sich derselbe auch unter unseren 3ífimi lebhafter Sympathien erfreue. 19. Juni treffen, L. Wien, v. a. ist die Zahl der Wähler in Niederösterreich von 12 bis 13.000 auf 25.000 gestiegen, und da sämmtliche Mitglieder der Handelskammer in Wien ihre Mandate niedergelegt haben, so mehr eingetreten war. Der mit dem Präsidium der Kommission vom eine vollständige Neuwahl von 48 Kammerräthen statt; ein Fall, der seit 18 Jahren — das ist seit der Konstituirung der Kammer Die Wahlkommission glaubte, mit Rücksicht auf diesen Umstand und bei der bekannten Indolenz unseres Kleingewerbes standes, etwas thun zu müssen, um die MWahlbewegung in Gang bringen und machte daher den Vorschlag, Sprechungen zu geben und den Bürgermeister sowie die Gemeindebezirke zur Einberufung fordern, von der Nüslichkeit zu Mahlbes ber Mählerversammlungen aufzu beauftragte Iegierungstommillär legte aber gegen diesen Vorgang Protest ein und brachte denselben zur Entscheidung des Ministeriums. Er war zwar ebenfalls und Yriedmäßigfeit der vorgeschlagenen Maßregel überzeugt, aber er fand im Geseke seinen Anhaltspunkt für das bezügliche Vorgehen der Wahlkommission. Auch erregte es ihm Revensen, daß eventuell die Kammerkasse für die Kosten der Wählerversammlungen in Anspruch genommen werden könnte. Das Handelsministerium hat sogleich seine Entscheidung im Sinne der Beschlüsse der Wahlkommission getroffen und vieselbe ermächtiget, alle zwedmenligen zu fordern, um das Zustandekommen von Wahlbesprechungen zu ohne jedoch eimn anderen die Wahlen anzustreben. ‚Das Ministerium bei diesem Anlasse den Wunsch aus, daß die Theilnahme an den Wahlen möglichst angeregt werde, um eine würdige Vertretung des niederösterreichischen Handelsstandes zu erzielen, ften der Wählerversammlungen, dieselben gefunden würde, auf das Kammerbudget übernommen werden. 68 wird sich nun zeigen, ich ein votirt, ob sprach und Gewerbe:monalorganen nit das wünschenswerthe Entgegenkommen vie Ko, ob die Wähler aus dem Kleingemerbestande wird, so großes Bedürfniß fühlen, eine zahlreiche Vertretung in der Handelskammer zu finden, wie sie bisher versicherten. Gestern hat das Abgeordnetenhaus in dritter Lesung das Gefet der von von großen Verkehrsanstalten zu entrichtenden Steuern auf diejenigen Ländern normirt, welche von den betreffenden Verkehrslinien berührt werden. Es ist dies ein wesentlich dezentralisirendes Gefäß, welches in einer vorhergegangenen Legislaturperiode eingebracht, damals an dem Widerstande des Herrenhauses scheiterte, es heuer ein glücklicheres Schicsal haben wagen wir nicht zu behaupten ; in Wien befürchtet man es, und viele Furcht ist auch insoferne begründet, als die alte Donaustadt dadurch wesentlich in ihrem Kommuunaleinkommen verkürzt werden würde. Die Gemeinde Wien hat nämlich das Recht, von den bezüglichen Steuern den Stammunalbeitrag einzuheben, und wenn von nur 40 oder eventuell gar nur 10 Berzent für Niederösterreich vorgeschrieben werden dürfen, so ist als der Gemeindezuschlag um so viel geringer für Wien zu bemessen, welches Die aufgeschlagen, Österreich8 liegen, und wenngleich, nach dem dermaligen Antrage des Abgeordnetenhauses, all für diesen Fall noch immer eine Kleine Duote für Niederösterreich belassen würde, daß die Väter der Stadt Wien, Alle befreundeten Bairs in Anspruch Hinkunft in Triest. 1. März. Nach die Vertheilung obschon viele dem von falls Handelskammer:Gesehe 10 kann man doch versichert sein, daß wider Vermuthen bei den Komtür wird, diesen Steuern künftig haben ihren Sit in Wien Bahnen ganz außerhalb Nieder: die meisten Eisenbahngesellsschaften Initiative und fand auch sein Bedeuken darin, dieser findet zu — nicht Vorstände Ginleitungen als den im Gefege gegründeten Einfluß auf Politische Aundihan, 1. März Von allen Seiten laufen frießfie Nachrichten ein. Die verschiedenen Regierungen überbieten einander an Bereicherungen ihrer friedlichen Gesinnungen, nur von Florenz dringen, worauf wir schon hingewiesen haben, allerlei Krieger rfhe Gerüchte zu uns herüber. Glücklicherweise ist Italien für die europäische Politik noch nicht maßgebend, und wenn anders die Mächte wirklich Friedensgedanken hegen, so werden die Heißsporne Italiens von Frieden wohl kaum stören. Nun mögen die Mächte sich beeilen, auch thatsächliche Beweise ihrer Friedensliebe zu geben, die fast gleichzeitig sowohl von Preußen wie von Frankreich in die Welt geschleuderte Erklärung, daß von einer Entwaffnung nn die Rede sein könne, ist gerade sein Beweis dafür, daß man vom Wort auch zur That schreiten und den Frieden eben in anderer Weise als dem bekannten „para bellum" zu sichern gedenke. Was die Blätter von bevorstehenden Verhandlungen zwischen Frankreich und Belgien melden, ist, wie Berliner Offiziere berichten, entschieden Kombination. CS wird vorerst dabei sein Benennen haben, daß, so lange die Luxemburger Bahn ohne eine Subvention der französischen Negierung nicht bestehen kann, fie die Genehmigung einer Fusion mit der Ostbahn in Brüssel nicht erhalten wird. Der angekündigte Nachtrag zum französischen Geldbuche wird, wie es heißt, außer den Protofollen über die Konferenzfigungen auch ein Rundschreiben des französischen Ministers des Auswärtigen, Herrn v. Lavalette, an die Vertreter Frankreichs im Auslande enthalten, welches, nach einer Würdigung der glücklichen Erfolge der jüngsten Konferenz, ebenfalls den Wunsch ansprüde, daß künftige internationale Verwicelungen gleichfalls auf diesem Wege gelöst werden möchten. Nachdem sich inspirirte Bariier Journale, wie „Constitutionnel” "und , Batrie" in demselben Sinne äußerten, so scheint daraus hervorzugehen, daß es der französischen Negierung in der That ernstlich daran gelegen ist, jenen Weg einer internationalen Vermittlung mehr und mehr eingeflagen zu sehen. Tie , Nordo. Allg. 3ta." registrirt das Baltum und fügt hinzu, die preußische Negierung habe doch die bei dem griechisch-tarksichen Konflikte ihrerseits genommene Initiative gezeigt, wie sehr sie jene Wünsche theile. Die Verhandlungen über das italienische Kichergütergeschäft mit Rothiehild und Fould werden, nach einer Pariser Depesche der „Refr. Br.", als gescheitert angesehen, und man vermuthet, waß dabei der Einfluß des hiesigen Hofes im Spiele war. Roıhihilo hat die Nutizung der österreichischen Rente an der Pariser Börse mit Aussicht auf Erfolg beantragt. Die Verhandlungen Daud Bardhas wegen den türkischen Bahnen sind hier aufgenommen worden; die hiesigen Gel mächte wollen nur im Zusammenhang mit dem Wiener Konsortim operiren. Der hier anmwesende Südbahnpriester Bontour hat die Modalitäten vereinbart, um den Git der österreichischen Südbahngesellschaft mit der nächsten Generalversammlung nach Wien zurückzuverlegen. In einer Betrachtung der Wandlungen, welche das Bapístbum während der legten 20 Jahre überstanden hat, prübt die „Limes“ die Ansicht aus, es vollziehe ihm Umfhmwung in der katherischen Kirche zu einer liberalen Richtung. Sei erst verlebte Rest des weltlichen Registhums geschwunden, so werde man vielleicht die Kirche als Kämpferin für die Demokratie und als Verfechterin der Medte des Volkes gegen die veralteten Traditionen der Monarchie und des Aders aufstehen sehen. Unter den zu erwartenden Reformen nennt das leitende Blatt in erster Linie Aufhebung des Calibats und glaubt, wie in einzelnen orientalischen Zweigen der katholischen Kirche die Briefterehe nicht ungewöhnlich sei, so werde ich auch wahrscheinlich und wohl zuerst in Italien das Vorurtheil, was man auch im 15. Jahrhundert noch in England gegen verheiratete Geistliche gehabt, verlieren und die Zeit kommen, wo das Kölibat überhaupt aufgegeben werde. Den Anfang zu einer solchen Bewegung sieht die „Times“ in einem Vorfalle in Neapel, wo sich ein katholischer Geistlicher zur Ziviltrauung gemeldet habe. Die Rede, mit welcher Marshall Serrano die ihm übertragene Miarede am Haupt der ausübenden Gewalt annahm, ist uns exit im telegraphischen Auszuge bekannt. Jedenfalls verdient sie danach den lebhaften Beifall, welchen ihr die Bersammlung gespendet, und es ist bezeichnend, daß auch die Opposition ansprächlich ihre „Genugthuung darüber Eundgegeben hat Auch diesmal wieder, wie im Beginn der Revolution ist es Serrano, welcher seinem Kollegen Prim den Rang abgewinnt. Man kann nicht einfacher und würdiger die Obergewalt der sonftituirenden Errsammlung anerkennen, als er es gebban. Auch diejenigen, welche mit der bisherigen Haltung der provisorifgen Negierung nicht zufrieden waren,ja ihre entschiedenen Gegner werden dies zugeben. Er beglackwünscht si, daß er nicht in der Lage sein wird, die ihm anvertraute Gewalt zu mißbrauchen, da dieselbe aller gefährlichen Vorrechte, wie des Rechts über Krieg und Frieden, des Veto entleidet; er erkennt in der Minorität den rechtmäßigen Ankläger des Ministeriums, in der Majorität dessen unerbittlichen und unbeugsamen Nichter ; er erklärt, er werde auf seinem Posten ausharren, so lange es nöthig sei, aber die Nation Ffönne ihm seine größere M Wohlthat erweisen, als ihn so bald als möglich in sein Haus zurückkehren zu lassen, nachdem er seine Pflicht erfüllt und seinem Lande gedient. Die Mapriver Briefe melden, war schon in der Aue, welche Serrano bei Niederlegung seines Amtes hielt, ein Bafjus ganz besonders aufgefallen und vielfach erörtert worden, die Stelle nämlich, worin es heißt: „Möge es dem Himmel gefallen, daß aus dem Votum der Eortes ein Washington hervorgehe, und daß ihm seine Freunde die Bitterniffe ersparen, welche dem amerikanischen Washington reichlich zugefallen sind." 3 liegt nichts näher, als darin den Munsch zu lesen, daß die Cortes fi für eine Republik entscheiden möchten. Aber wenn bei den bekannten Sympathien Serrano’s eine solche Voraus fegung unwahrscheinlich erscheint, so beweisen Bo jene Worte zur Gesnüge, daß der Marschall aus den vier Monaten seiner Verwaltung gelernt hat, seine Wünsche denen der Nation unterzuordnen. Eagrsneuigkeiten. (Für die Reife Sr. Majestät) ist nach den neuesten Berichten aus Agram das Programm in folgender Weise festgehet : Am 8. März Abends zwischen 8 und 9 Uhr Ankunft in Agram, Stadtbeleuchtung. Am 9. März Vorstellung der Behörden und Mitglieder des Landtages, sodann Besichtigung der Kasernen und öffentlichen Gebäude, Abends Theatre paré. Am 10. März Neue über die Garnison, Audienzen, Besuch des Marimirparts, Konzert. Am 11. März Ausflug nach Bellevar, am 12. Ausflug über Siffet nach Petrinia, am 13. Besuch Karlstadts, täglich Nachkunft nach Agram. Am 14. Abreise nach Fiume über Sanct Peter, von dort Ausflüge nach Portore, Buccari und Zengg. Am 16. Abreise nach Bola und am 19. März