Pester Lloyd, Dezember 1869 (Jahrgang 16, nr. 279-303)

1869-12-01 / nr. 279

Für Pest-Ofen in’s Haus gesandt : Sechszehnter Jahrgang. get­ee­lt PS ränumeration mit tägl. Poftverf.: "Ikøtsen-undsllsendblatt ga vig 22 fl. « a Morgens und Mbenbblatt übri. , " ni ks ag . " " " " " " vierteljübr, 5 fl.50fr. " " " " " " ee 4 fl. " " " „ „ „ imonatlih 2 fl. " " " A; Man pränumerirt fiir PersDfen im Erpeditions-Bureau beg „Wefter Lloyd“; alle Bestämter. außerhalb Berl-Ofen mittelst frankirte Briefe dur i ti­ungen der Peter Körfe und Kor­­ anzjährig 20 fl. Abb­es 10 f Bierteljähr. 5 a in son ıimonatliy 111. 80 tr. . . ber. huzz had 1 —|PBe Fr. 1 Semlin DIDWUOMDIICUUI Dorotheagasseptr.14,ersten Stock.­­ By Inserate und Cinshaltungen für den Offenen Sprechsaal werden Einht im Expeditions-Bureau angenommen. Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. au 3 [0-5 na Belgrad -20 rz"Na mitte Nu — Baia Beft FR — A - Bon pa Sr­. — = Baigen— eft täglich 8 Uhr rih. 1­1136 U. Sr­. Bet 8 N NIC,­­det! Mat­os Mesa vágj Hy ötéves ee Wy—&r.­Maros täglich . 14, 4. Oppelnt, MWollzeile 2211. Wiener n Pressburg Herr Ferdinand NRoffmann. rt a. M., Leipzi­g rid. ,, 4,19, Nordbahn. zt Nachmittags, Ung. 9n 25n 48 , em mm. „ n Al „ Bora. RAN IE, Beit— SalgösTarjan. A. SU. . PREIS » |bei 5 E . “ erin Mar Nufchpler Vertretung f. Holland­e Seyffardt’sche Buchhandlung in Amsterdam. aube & Comp; Bavads Laffites-Bulier & €, Paris, Place de la Boursa­in.Berm.Ch.Banzer London 98, London Wall E f. Cugland und 1. Desember Inserate Übernehmen : Bien die Herren Saafenstein , Vogler, Neuer | Jäger’sche Buchhandlung. — Agentie in ef im Ausland:dieHm Rudolfpross kuz Berlii Frankfurt-»M.S.L.D «Gngendokt,Sachses Co­np.rufen-Irg- Saafenstein le­in au­s Berlin, Frank­| — Vertretung 12,40, 4, Am. _60.13M.R. »6n53 , 157. Damyffgrifffagrten | PELESLETRRRRFIEN | ORaEHeR an Tagen ungesab. Daruus ern Ur SılBer—Effegg—Semlin— Belgrad sagen nee: welter art. 7 u. Bet. Belt— Raab an Tagen geraden Datums 72 Uhr) ohnes Montag, Mittw. u. Samstag Mittwoch u. Walser Drfova—Waladyei Sonntag u. seitlich Srn dad . tírdmer eisenbagnzuges, ee a 7 und BR vot) Baia Drohács Wiittwoh, Donnertag au ee Sin . 1 egg düttwog un EMÖT n 6nő5 en Őn Samstagsjeachmittagg.». BE Tu főzsbáni en und der Walagei Mittwoch) Nach " Eisenbahnfahrten. j REDE run gi 8, 20, 7TU.1OM. : " 80 " ls p Fr. 00.—M. Ab.lCsaba 54 41 „ NR. n Br. tt 9162. an Sn „ „58 Öt. mach Öt la " mo" Wien Ählnfichen ? " Ranissa— Ofen *) 8 Ant. 2, 53, 4 Ankunft 12 , , 7, 28 , DE. 10,27, „39 I reib die Kolonien bei in Arad ben A u Km, „ 5.11, „ Selb, UF. 50.21M. Fr. 121. Be.­n In mon 3 »20 " Nm. »9»37»»s­­o " „ 55 Hi = hr I 6. Das Börsenschiedsgericht. Heft , 30. November. In unserem gestrigen Abendblatte haben wir einen Auszug des Artikel 3 gebracht, welchen Herr Dr. Busbad) gegen den Fortbestand des Börsenschiedsgerichtes geschrieben und im , Hon" veröffentlicht hat. Der Gegenstand ist so wichtig, daß wir nit unterlassen dürfen, die Ausführungen, welche den Inhalt jenes A tifels bilden, zu widerlegen. Zunächst geht der Artikel von der Ansicht aus, daß Ausnahms­­gerichte stets ein Armuthszeugniß für das Justizwesen des betreffenden Landes sind ; sehen diese Meinung scheint uns nicht ganz richtig. Aus­­nahmsgerichte sind eben nur für Ausnahmsfälle eingefekt; es gibt aber ganze Kathegorien von Ausnahmsfällen, welche unbedingt eine andere judizielle Behaudlung erfordern als die große Menge der ger­wöhnlichen bürgerlichen Streitigkeiten, die sonst zur gerichtlichen Aus­­tragung kommen. Entweder sind besondere fachliche Kenntnisse nöthig, um nur die Natur de Streites richtig aufzufassen, oder auch — wie dies insbesondere dort der Fall it, wo dar Streitobjekt dem Berber­­ben unterliegt — die Gerechtigkeit kann im Wesen (nu­ blos in der Form) nur dann gewahrt werden, wenn die Entscheidung unmit­­telbar nach Entstehen des Streites gefällt werden kann. (Es entsteht nun — wenn man auch solche Fälle ausschließlich den sogenannten ordentlichen Gerichten vorbehalten will — das Dilemma, daß entweder Gerechtigkeit von praftischem Nusen nit gefunden werden kann, oder daß in dem Gang der ordentlichen Gerichte eine solche Unregelmäßig­­keit Plaß greifen müßte, welche ganz bedeutende Verschleppungen für die „ordentlichen Rechtsfaden im Gefolge hätte. Daher müssen immer in größerem oder geringerem Mabe Ausnahmsgerichte existiren , wie denn all die Handelsgerichte eigentlich Ausnahmsgerichte sind. Darin also, daß man für spezielle Streitfälle eine spezielle Rechtssprechung zuläßt — deren Gristenz und Anerkennung schon die freiwillige Grundlage geriwister Verträge bildet , liegt noch lange sein Armuths­­zeugniß für die übrige Justiz ; er bemeist höchstens, daß man auch den Spezialinteressen, so lange es sich nur um ihre inneren Angele­­genheiten handelt, ihr Recht laßt und nicht die Sache der Form , son­dern die Form der Sache anpassen will. Wäre aber die Existenz eines Ausnahmegerichtes in einem ber ftimmten Falle selbst ein Armuthszeugniß für die übrige Justiz — nun so spricht das höchstenő gegen diese übrige Justiz ! Wenn jemand einem Anderen ein Armuthszeugniß ausstellt, so sagt er, daß der Andere arm­ ist , und darüber kann man doch dem M­ussteller , wenn er die Wahrheit spricht , wahrlich seinen Vorwurf machen; und die Zurück­nahme des Armuthszeugnisses konnte nur verlangt werden , wenn der Andere nicht mehr arm­et. Nun nehmen wir den vorliegenden Fall: das PVpster Schiedsgericht it in der That ein Armuthszeugniß für die übrige ungarische Justiz — aber war und in denn diese Justiz viel­­leicht so gut, daß das Schiedsgericht überflüssig war? Oper ist dieses Schiedsgericht vielleicht das einzige Armuthszeugniß, welches der unga­­rischen Z­ustiz ausgestellt wurde? Das wahre Armuthszeugniß liegt nur einmal in der Konstituirung dieses Schiedsgerichtes, sondern in dem Umstande, daß sich ihm der Handel so gerne unterwarf. Erst seit der Existenz des Schiedsgerichtes ist in dem hiesigen Handelsperfekte die Salivität und strenge Regelmäßigkeit so allgemein geworden, daß auch das Ausland gerne mit Belt verkehrte und sich gerne den hiesigen Urtheilen unterwarf. Was wäre denn geschehen in den Erportjahren, wenn nicht das Schiedegericht so trefflich und — wir heben dies speziell hervor — mit aller Unparteilichkeit fungirt hätte ? Getreide im Werthe von Millionen wäre vielleicht zu Grunde gegangen, weil Streitigkeiten betreffs Lieferbarkeit d­er Terminverlegungen bei den „ordentlichen” Gerichten anhängig gewesen und wahrsceinlich heute noch nicht entschieden wären Der erwähnte Artikel beschränkt sich übrigens nicht darauf, die Insti­­tution in abstracto anzugreifen, sondern er macht auch dem bestehenden Gerichte konkrete Vorwürfe — insbesonder den der P­arteilichkeit. Diese Vorwürfe nun müssen wir entschieden unbegründet nennen ; wir waren selbst zu oft Zeuge von­ Verhandlungen, um nicht aus eigener Erfah­­rung die vollständige Unparteilichkeit, das Streben nach voller Gerechtig­­keit in der Uxtheilsprechung anerkennen zu m­üssen. Aber nicht nur wir allein, sondern auch Andere, die gewiß ein kompetentes Uxtheil haben, bestätigen dieß; im Auslande haben uns viele Getreidehänd­­ler, welche mit Pest in Verbindung stehen, gesprächsweie versichert, daß erst durch die Existenz und Funktion des Schiedsgerichtes ein ausge­­dehnterer Handel mit Veit und Ungarn möglich geworden sei; und all die Grundbefiser haben fon viel zu viele Brozesse bei der Börse gewonnen, als daß die Klage über ihre Benachtheiligung begrün­­det gen­nnt werden könnte. Was endlich den Vorwurf betrifft, daß einige Mitglieder des Börsenkomité fallit geworden sind, so scheint es uns ein sehr gefährliches Argument, gegen eine Körperschaft das Un­­glück oder den Fall einzelner Mitglieder geltend zu machen. Hat es doch wirklich auch schon „ordentliche” Richter genug gegeben, welche fal­­lit oder Verbrecher geworden. Uebrigens — die Frage, die gegenwärtig eigentlich auf der Tages­­ordnung steht, ist ja ohnehin in n­ur die der interimistischen Belastung des status quo ante, bis etwas Befferes an die Stelle gefegt werden kann. Dies wird wohl zugestanden werden — das B­ef­fe­re aber wird mehr noch einige Zeit auf sich warten lassen. Don der ofafintischen Expedition. Mir verdanken einem Freunde unseres Blattes die Mittheilung des Berichtes, den Herr Emanuel Cserey aus Pest, Mitglied der ostasiatischen Expedition und deren Referenz über Schifffahrt, Trachten, Kommunikation, Bank­, Kredit­, Affeturanzmwesen und ungarische Produkte dem Ministerium einsandte und entnehmen demselben Folgendes : Der Frachtmarkt der chinesischen Pläge Hongkong und Shanghai bietet der Schifffahrt das ausgedehnteste Feld, denn zuvörderst ist der Verkehr dieser Pläge mit Europa, Amerika und Australien bedeutend, andererseits geben die benachbarten Länder Siam, Cobindhina, Luzon, nur selten auch Singapore ihre Frachtaufträge dahin, endlich ist auch­ das Küstengeschäft bei den lebhaften Beziehungen der chinesischen Wläße untereinander und mit den mehr oder minder entfernt gelegenen Küsten der benachbarten Länder ein sehr umfangreiches und beschäftigt die weitaus größere Zahl von Schiffen. Das Haupterforderniß für Fahrzeuge, die im Osten Beschäftigung finden sollen, ist, daß dieselben im guten Stande und namentlich gute Segler seien, 250-550 Tonnen Tragfähigkeit befigen und nicht über 12—13 Fuß tauchen , weil die Einfahrt tiefer tauchender Schiffe in vielen Häfen unmöglich ist. Schiffe, welche diese Eigenschaft nicht befssen, können nur schwer plach­t werden. Speziell ist auch Gewicht darauf zu legen, daß die Fahrzeuge wenig Ballast brauchen, weil dieser an einigen Plät­zen sehr theuer ist und oft nicht schnell genug beschafft werden kann. Eine gute und sichere Mannschaft ist ein Umstand, der der Beachtung der Nheder namentlich empfohlen werden muß, denn nirgends kommen Vertragsbrüche und Desertionen häufiger vor als in China, wo En­­gagirungen unverhältnißmäßig theurer sind. Bei den Küstenfahrten kommt es oft vor, daß Paslagiere mitgenommen werden müssen, und sollte daher bei der Kajüteneinrichtung stets Nachsicht hierauf genommen werden. Unerläßlich ist es, daß der Kapitän ein aktiver, intelligenter und nüd­erner Mann sei und daß die Korrespondenten, an welche das Schiff gewiesen wird, die Interessen der Nieder­energisch und gemis­­senhaft zu vertreten den Willen, die Befähigung und das Verständ­­niß haben. Schwerer als anderswo lassen sich die Verhältnisse hier überbliden und kommt es daher ganz und gar auf die Vertretung an, wenn man seine Interessen gehörig gewahrt willen will. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich an nicht, den Kapitänen der Schiffe zu weit gehende Bollmachten besäglich des Abschlusses von Frachtverträgen ein­­zuräumen. Die großen Erfolge, welche die norddeutische Rhederei in den chinesischen Häfen davonträgt, ist zum großen Theile der genauen Würdigung dieser Verhältnisse zuzuschreiben, die Beliebtheit ihrer Schiffe aber unbedingt den guten Eigenschaften ihrer Kapitäne, die sich dur Sparsamkeit, Slüchternheit und Ordnungsliebe auszeichnen. Gelegenheiten zu Reparaturen sind namentlich in Hongkong, Mahampoa, dem Vorhafen von Canton und Shanghai vorhanden, wo ss wohl eingerichtete Werkstätten und Docs befinden. Die Kosten sind jedoch sehr beträchtlich, ein Grund mehr, nur gute und tüchtige Schiffe herauszusenden. An S Hafenantoften haben die in chinesische Häfen einlaufenden Schiffe blos die Tonnengebühr von T. — 45 Et. Shanghaiwährung zu entrichten. Dieselbe gilt für alle Häfen, muß aber von 4 zu 4 Monaten erneuert werden. Honglong it als briti­­sche Refisung Freihafen, und sind die daselbst einlaufenden Schiffe von Sonnengeldern befreit.­­­­ Das Lootjenunwesen ist von den unter europäischer und amerika­­nischer Zeitung stehenden Hafenbehörden genau geordnet. Die Lootjen­­gebührt beträgt in Canton und Shanghai für Segelschiffe 5 Taels und für Dampfer 4 Taele per engl. Zum Tiefgang. In Smatow und Foo­­how 4 °­,­ meritanische Dolars , in Tientsin und Newhwang: 3 Taela per Fuß. Hongkong und Amon haben so leichte Einfahrten, daß die Lootjengebühr daselbst entfallen kann. Bei der Einfahrt in Shanghai sind 6 Segelsgiffe, namentlich wegen der Enge des Fahrwassers, oft ge­­nöthigt sich schleppen zu lassen, was 14 Fuß tauchen­den Schiffen eine Auslage von 85 Taern verursacht. Tiefer tauchende Schiffe zahlen im Verhältniß mehr. Die beste Jachtperiode für Küstenfracht ruhende Schiffe währt vom Jänner bis Juni. Im diesen Monaten ist das Reisgeschäft aus den Reishäfen Siams und sind Cochindhinas am lebhaftesten, und Frachten am ehesten zu Kontrahiren. In den ersten Monaten des Jahres werden all die meisten für die nordischen Häfen Tientsin und Nemhmang, so wie die nach dem Amur bestimmten Schiffe gechartert. Das Theege­­schäft beginnt im Juni und finden Schiffe nach Europa und Amerika, die für Theefrachten geeignet sind und sich namentlich als gute Segler bewährt haben, leicht Beschäftigung dahin. Die brillanten Ergebnisse die no vor 3 Jahren im Küsten­­frachtgeschäfte erzielt wurden, sind in der lechten Zeit, wenn auch nicht ganz anfallen, wo theilweise geschmälert worden. Einestheils haben die ausgezeichneten Frachten, welche die in der Küstenfahrt beschäftigten Schiffe in den vorhergehenden Jahren durchfegten, eine bedeutende Zahl Schiffe nach China gezogen, was seinen Einfluß auf den Frachter­­markt nicht verfehlte. Andererseits haben die guten Reigernten, deren figg China in den Jahren 1867 und 1868 erfreute, der Messzufuhr von Hinterindien,, Siam und Cobindhina Abbruch gethan und damit das Küstenfrachtgeschäft beeinträchtigt. Die zunehmende Zahl der Küsten­­dampfer brüht nicht minder auf das Gegelschifffrachtgeschäft. Troß dieser Umstände kann das Küstenfrachtgeschäft im DOsten immerhin noch als lohnend bezeichnet werden und könnten unsere Rhe­­der ihre Schiffe in den dortigen Gemäslern noch mit Vortheil unter­­bringen , insbesondere , wenn sie bei deren Ausdehnung die für den Bewed geeigneten Maßregeln treffen und dabei die speziellen­­Berhält­­nisse, deren der Bericht selbst ausführlicher gewenkt , nicht außer Acht lassen. Jene Theile des Berichtes, welche die Aussichten einer eventuel­­len österreichisch-ungarischen Dampferlinie nach China betreffen, behal­­ten wir ung vor demnächst zu geben. in Börsen- und Handelsnachhidien, X Beft, 30. November, dahingehen,, melde bereits nach den amerikanischen Häfen, zunächst . Die nordamerikanische Getreideernte. Bei dem Umstande, an die in den legten Wochen auffällig starken Zufuhren von amerikanischem Getreide nach den europäischen Märkten, zumal nach jenen Londons, eine höchst deprimirende Wirkung auf die Getreidepreise ausgeübt haben und hiedurch auch unsere Getreidepläne in Mitleidenschaft gezogen wurden, dürfte die Reproduktion eines in der "Zimes" veröffentlichten Schreibens, welches Aufschlüffe über die diesjährige Getreideernte Nordamerikas bringt, von besonderem In­­teresse für viele unserer Leser sein. Das Schreiben ist an die Redakteure der „Times“ gerichtet und lautet: „Seit einiger Zeit weisen Sie wie­­derholt darauf hin, daßs die Getreidezufuhren aus Nordamerika in den jegten Monaten diejenigen des Vorjahres bedeutend übersteigen und führen diese Thatfadhe als einen Beleg dafür an, daß die heurige Ernte Nordamerika’s jene des Jahres 1868 um ein Bedeutendes über­­treffen müsse. Nun bin ich aber in der Lage, Ihnen ziffermäßig nach­weisen zu können, daß der Meberiduk, von dem sie sprechen, nicht aus dem Jahre 1869, sondern aus dem Borjahre her stammt. Die Einwirkungen der legten Ernte konnten sich do erst im Monate August äußern. Nun waren aber die Zufuhren von Mehl und Ge­treide in den Häfen unserer Seen seit dem 1. August d. 3., wo die Ernte begann, bis zum Anfange des laufenden Monate um volle 2 Millionen Bushels geringer, als in der entsprechenden Periode des Borjahres , eine Zhatfahe, welche die Angabe des Ngrikultur- Bureaus der Vereinigten Staaten vollkommen bestätigt, daß die heutige Ernte von Sommerweizen (der Hauptfrucht des Landes) 10 Berzent unter einer mittleren ist, ein Berzentjas, welcher so ziem­­ich der gesammten Grportkraft Nordamerika’3 gleichkommt. Im Interesse billigen Brodes , welches bei der mangelhaften englischen Ernte, von der Fortdauer der gegenwärtigen Zufuhren aus Amerika abhängt, ist eöinum nöthig, daß wir uns rechtzeitig einen baren Einblic in die höchste eigenthümliche Situation werfchaffen. Die Parität ame­­rikanischen Sommermweizens bei dem gegenwärtigen Preise in London von 42 Sh. per 496 Bf. ist 117 C. in­tern dort, 80 E. in Chicago, für den armer , lieferbar auf den Eisenbahndepots , in mittlerer Entfernung von den Seehäfen sogar nur 60 C., Alles per 60 Pfr. E3 sind das aber Preise, welche bei den hohen amerikanischen Arbeitslöhnen einen sehr bedeutenden Berlust involviren. Der amerikanische Farmer wird deshalb , wenn die Breife sich nicht erhöhen, es vorziehen, feinen Mais, für welchen Rarität mit England besteht, zu veräußern und feinen Weizen zurückzubehalten, und die Zufuhren nach England werden nothwendig zu fioden beginnen, und nur jene Quantitäten , an a­ie nach New York birigh­t sind. Uns ist er nur von Interesse zu wis­­sen, welche Weizenvorräthe sich beim Schluffe der Kanalschifffahrt, der demnächst erfolgt, in Neu-Nork befinden werden. Diese werden nach genauen, auf Grund der in New-Nork bereits lagernden Borz­räthe und der dahin resignirten Quantitäten angestellten Berechnun­­gen, raum volle 5.200.000 Bushels (650.000 Quarters) erreichen. Von diesen 650.000 Quarters braucht das New-Yorker Gebiet für seinen eigenen Konsum bis zur Wieder-Eröffnung der Kanalsgiff­­fahrt am 20.. Mai des mindsten Jahres 450.000 Quarter, so zwar, bab, selbst unter der Annahme, das der ganze briefige Borrath zum Konsum geeignet und nicht vielmehr ein Theil hievon nur für Destilirungszwecke verwendbar sein miürde, kaum viel über 200.000 Duartres für den Export erübrigen werden. Ohne Zweifel wird demnach der riesige Grport America’s nach England demnächst ein Ende finden und hat England jedenfalls nicht mehr auf große Baufuhren von dieser Seite zu rechnen.” Seshäftsbericht, Beit, 30. November. Witterung Vormittags heiter. Nachmitags trüb und dicht bewölkt; Thermometer + 4 °, Barometer 28, 6%, Wasserstand steigend. Getreid­eL ft. Wir hatten au heute ein a starkes Geschäft in Weizen, die Zuzüge fangen so spärlich ein, daß sold sollte faum dem Lokalbedarf genügen , in Folge dessen un­­sere Mühlen gezwungen sind, V­orkommender zu festen Preisen zu neh­­men; der Umlas kann mit ca. 20.000 Meben beziffert werden und bleiben die Notirungspreise fest behauptet. Zur amtlichen Notirung gelangten : Theiß­ 600 Me. 87pfd. ‚a5 fl. 40 tr., 200 Mb. 86pfd. á 5 fl. 25 tr., 800 Mb. 35­/epfo. á 5 fl. 20 fr., 1600 Mb. 87"/.pfd. á 5 fl. 40 tr., 800 Mb. 86"/.pi. æ 5 fl. 25 fr., 1000 Mb. 87pfo. á 5 fl. 40 fr., 600 Mb. 36"/epfo. & 5 fl. 32"7/ fr . Veiter Boven- 800 86"/opfo. á 5 fl. 30 fr., 800 Mb. 857/2pfo. spisbrandig & 4 fl. 70 fr., Alles 3 Monate , 400 Mb. 86 °",pfo. & 5 fl. 25 fr. Karla ab Mühle, Banater 1500 Mp. 87"/,pfo. & 5 fl. 41 fr., 1200 Mb. 87pfbo. & 5 fl. 40 fr., Weißenburger 2000 Mb. 88"/spfd. & 5 fl. 40 fr. ab Schiff, Alles 3 Monate und Alles per Zollr­entner. Roggen war etwas gefragt, blieb fest; notirt : 1000 Me. 78/80pfb. & 3 fl. 5 fr. 3 Monate. In Gerste war keine Zufuhr. Mais war fest­­gehandelt wurden : 500 Bolltr. a 2 fl. 42%, fr., 500 Zolljte. & 2 fl. 45 fr., 1000 Bolltr. a 2 fl 40 fr. Alles Kafa. Hafer blieb preishaltend ; verkauft : 1000 Mb. 50 Bio. ge­wogen & 1 fl. 87 fr. faffa. 3 Bohnen 200 Solltr. a 4 fl. 50 fr. Kalla. 1 Effertengeschäft. Die Börse verkehrte heute wieder in recht matter Haltung, das Geschäft blieb äußerst begrenzt, und nach­dem sie und da wieder Depotverkäufe realisirt wurden , haben sich vie Course manche I Kategorien wieder gebracht. Bantpapiere leblos, franco­­ung. Bank zu 45 gemacht, blieben 45 ©., Ofner Kommerzial vrüchten sich auf 200. Von Mühlenpapieren wurden Victoria zu 200 , Ofner Vabritshof zu 62"/e, Königsbrauerei zu 134 gemacht, erste ung. Dampfs­chiff zu 120 gekauft, schließen so Geld, Mätzaer Kurden in großen Bosten zu 5 °, (Depot) verkauft, Straßenbahnen gut behauptet, PBelter zu 872, Trammay 131—131"/, gehandelt, Affeturanzpapiere fest, erste ung. 565 ©., Securitas 415 ©., Haza erholten sich von 130 auf 135, Wien-Peiter Nemorqueur zu 31—32"/, unter pari geschlossen, blieben 38 6. unter pari, Salgö-Tarjaner feiter, 94", 6. Valuten und Devi­­sen steif, Napleon d’or 9.94 ©. , 9.97 W., Silber 123%, 6. , 124 ®., Kaflenrheine zu 1.8379—1.84"/,, Bankpläge zu 1.987. geschlossen, Hamburg zu 919/,, Baris zu 49.65 gemacht. Abendbörse . Grammay wurden von 131"/—133"/, getauft, blieben 183—183"/s , PVefter Straßenbahn britte- Em. zu 112 geschlossen. Die übrigen Geschäftsberichte befinden sich auf der ersten Seite der Beilage. Fer­nen MEG TETT een Auszug aus dem Zimtsblatte des „@ S­lönn" Lizitationen. In Szegpärad: 27. De. — 27. Sin. 9 U. B., Haus Nr. 401, an Ort und Stelle. — In Tsteny (M­ieselburg) : AR an — 22. Jän. 9 U. B., Haus Nr. 57 (8033 fl.) im Gemeinde aufe. Wasserstand : Witterung : Heft, 30. November: 77 7" ü. NM. zun. Bemöll. Preßburg 30. November: 10 ° 1* ü N. ft. zun. toden. Szatmár 30. November: 17 ° 10 ° UN. ft. zun. Troden. Spolhof 30. November: 14 ° 5 " ü. N. zum. Xroden. Szegebin, 30 November: 16" 10" ü N. zun. Regneritsch, Arad, 29. November : 5" 4" u. NM. ft. zun. Troden Grohbec­kerei, 29 November. 07­6" N. abn. Troden, EN ng b RN,

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