Pester Lloyd, Mai 1870 (Jahrgang 17, nr. 99-123)

1870-05-04 / nr. 101

Mit 1. Mai beginnt ein neues Abonnement. Wir ersuchen unsere geehrten Pränumeranten, deren Pränumeration mit Ende April abläuft, ihr Abonnement jezeitiger erneuern zu wollen, indem font, wenn die Pränumerationen spät einlaufen, leicht ohne unser Ber­­fhulden Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten können. ·­u­t Dieter­ei Zusendung ded A­bendblattes Die Adminiftration des ‚‚Pefler Lloyd“. Best, 3. Mai. (B.) € 8 war vorauszusehen, daß die vierzehn Tage zwi­­schen der Veröffentlichung des kaiserlichen Manifestes, in wel­­chem die Wähler Frankreichs aufgefordert wurden, ihre Stim­­men über die konstitutionellen Reformen des zweiten Kaiser­­reiches abzugeben, und dem 8. Mai, wo die allgemeine Ab­­stimmung stattfinden soll, eine Periode der fortwährenden Agitationen sein werden. Die französische Treffe wimmelt denn auch seit mehreren Tagen von Korrespondenzen, Proklamatio­­nen, Parteimanifesten, welche von Zmwedt haben, die Wähler für das Plebiszit zu enthusiasciren, oder sie gegen dasselbe zu erbittern. Außer den verschiedenen Parteien und Fraktionen sind auch fast alle bedeutenderen politischen Persönlichkeiten, vom Kaiser und seinen Meinistern angefangen, bis zu den Re­präsentanten der früheren Shiteme und den Wortführern der noch nicht geborenen politischen Zukunftsideale in die Aktion getreten. Alles dies konnte man mit Sicherheit erwarten, und dieser Hölfenlärm, den der Kaiser und seine Minister, die Präfekten und Journalisten, die Politiker und die Schreihälfe der republikanischen Versammlungen um die Wette fehlagen, hat auch wohl Niemanden überrascht. Zu diesen Elementen der politischen Agitation gesellte sich aber noch ein neuer Fak­tor, welcher auf die politische Stimmung der Bevölkerung nicht ohne eine tiefgehende Wirkung bleiben dürfte. Wir mei­­nen die Entdeckung eines gegen das Leben des Kaisers Napo­­leon geplanten Attentates. Die französischen Blätter und Korrespondenzen,welche über das Komplet mehr oder weniger ausführliche Berichte bringen,enthalten sich sorgfältig jeder meritorischen Mei­­nungsäußerung über diese Angelegenheit und beschränken sich auf die trockene Registrirung der verschiedenen Gerüchte.Zum Theile mag dies in einer wahlberechtigten Vorsicht begründet sein,da ja die Redakteure des»Reveil«,des einzigen Blat­­tes,welches in Verteumderischer Weise die Komplettnachricht zu bezweifeln wagte,eine Einladung vor das Zuchtpolizei­­gericht erhalten haben.Andererseits ist es aber auch nicht zu leugnen,daß,gänzlich abgesehen von der Furcht vor einer derartigen unangenehmen Einladung,es einem gewissenhaften Journalisten in diesem Momente noch kaum möglich ist,über diese neueste Kompletaffaire,über deren Ziele und Motive eine einigermaßen begründete Meinung abzugeben.Das Eine aber liegt als unzweifelhafte Thatsache vor uns,daß dieses Kompletgerücht,welches noch vor drei Tagen über die Be­­deutung eines Börsencoups nicht hinausging,und auch von Jedermann als ein solcher aufgenomm­en wurde,mit jedem Tage gleich einer Lawine größere Dimensionen annahm und heute bereits zu einer cause célébre ange­wachsen ist, welche die Aufmerksamkeit von ganz Europa herausfordert. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß­­ die Gegner des Kaiserthums die ganze Kompletgeschichte für ein Polizeifunft­­stüc erklären werden; es ist bei ihnen einmal ausgemacht, daß jedes Attentat, jede Ruhestörung ein Werk der Kaiserlichen Regierung ist. Die ultraimperialistische Partei hingegen wird diese Gelegenheit kaum unbenugt lassen, um die Loyalität der bäuerlichen Bevölkerung für den Kaiser und dessen Familie zu entflammen, besonders aber nebenbei die neuesten Konzes­­­sionen an den Konstitutionalismus als die wahre Ursache des Komplots erscheinen zu lassen. Die beiden extremen Parteien, die revolutionäre und die reaktionäre , sind in ihrer ganzen Deukungsweise einander so verwandt, daß sie in ihren politi­­schen Kombinationen fast immer analoge Nichtungen einschla­­gen. Beide sind geneigt, gewaltsame Mittel anzuwenden und deren Anwendung durch Andere für wahrscheinlich zu halten ; beide sind argwöhnisch, mit dem einzigen Unterschiede, daß die . Einen überall Reaktion, die Anderen überall Revolution mwittern. Es ist eine eigenthümliche Logik , welche in der Auf­­fassung dieser beiden politischen Parteirichtungen sich Bund gibt. Die Unversöhnlichen haben gerade vor drei Tagen in einer öffentlichen Versammlung urtheilt Worten und ihn das, was den Kaiser Napoleon zu Tode ber» in bewunderungsunwirbiger Milde zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe begnadigt. Nun kommt Einer, der den Franzosenfaiser ebenfalls des Todes würdig erachtet, der aber, eine ernste Natur, die gerechtfertigt Sie haben zwar Sache nicht die Vollziehung des Urtheils diese Leute dann lassen,­ sondern das gefällte Urtheil an dem Kaiser auch wirklich vollziehen will. Was machen hierauf die Unversöhnlichen ? Sie erkennen vielleicht die geistige und moralische Ueberlegenheit des Attentäters, der nicht, selbst , blos mit hohlen Phrasen poltert Courage hat, er für gut und gerecht hält, auszu­­führen? Nein, nicht im Entferntesten. Die Unversöhnlichen glauben nicht, daß es unter ihren Gesinnungsgenossen wirklich unversöhnlichen „Unversöhnlichen” geben könne. Sie behaupten , die Attentate, um sich Wendung Urtheil gefällt, gefunden , der kaiserliche Negierung nach machen erscheinen ist arrangive bei der eigentlichen Masse der Bevölkerung, dem Landwoife populärer Die Unversöhnlichen Urteil ausführen sollte, herein sie unmöglich , ein vernichtendes Urtheil lächerliche Unternehmen , zu von Paris hinreißen Ijen, der Fabel Partei — zu befriedigen, daher noch es ist weg bei den bloßen selber derlei reaktionäre zu Taffen. Im dieser Auffassung liegt indirekt die Unversöhnlichen über das die Revolutionäre als sie den Kaiser in einer ihrer jüngsten Versammlungen zum Tode verurt­otíten Die Mäuse haben einmal über die Kate ein ähnliches ihrer Mitte Niemanden zu versuchen ge­­wagt hätte, sie haben aber wenigstend einen solchen gefugdt, etwas unternehmen könnte. Aber nicht minder lächerlich Der ihr von vorne die Dok­rin der renk­­tionären Partei, welche für jedes Attentat den Konstitutiona­­lismus verantwortlich macht und aus den Attentaten die Noth­­mendigkeit einer Umkehr folgern zu künnen glaubt. Die kaiser­­liche Regierung ist den­­ Revolutionären nicht argumentirt möglich, immer, liberal genug — ohnehin un­­mit dem kon­­stitutionellen Geflunfer, fehren wir zum alten System zurück. Weil also den Kaiser sind, man nach der Logis der Reaktionäre hafteten, noch mehr steigern, dann werden unseren Anschauungen anschliegen. Wird die Untersuchung gegen Strenge geführt, wird das so muß ihrer Erbst­­die Attentats­­versuche aufhören. Wir unsererseits können uns seiner dieser Parteien in sei am besten, in solchen Fällen sein Urtheil so lange zu sugpendiren, bis der Gang der Untersuchungen oder der Ereignisse Klarheit in die Sache bringt, tatsaffaire nicht ungehuldig gierung wirklich zu einem solchen Mittel gegriffen hätte, dann müßten wir unser Vertrauen nicht nur zu ihrem Liberalismus — von welchem wir gerade nach Gebühr politischen Einsicht, müßte früher oder später doch aus die kaiserliche Ne feine hohe Meinung haben,­­ sondern auch zu ihrer welche die wir bisher verlieren. Das Manövre Tageslicht kommen und dann wäre der etwa erzielte momentane Vortheil einer grö­­ßeren Stimmenzahl bei der Plebiszitsabstimmung hundertfach aufgetragen durch die Andignation, welche unwürdigen Spieles im ganzen Lande erzeugen wü­rde. terung bew­nden a8 zu die reaktionäre beren daß sie vollends zu würdigen welchem wußten, in sondern sie Urtheil an sogar Wir zogen, so verliert die Vermuthung, daß Hand im Spiele habe, Zukunft ein entgegengefetzes Resultat man freilich­ vermuthen müssen, daß , und sich halten die ist. Wenn aber eine wie fie­ber so sondern auch su­hen nicht einmal Einen, daß jemand einftigen sollte, e8 Attentate anstiften, die Ursache glauben, e8 bereit 42 geben soll, mit jede Berechtigung, die Polizei in es Ernst Negierung liefern, — nun, die einen so erbittert gegen Entdeckung des die Ber­­und den Schuldigen voll­­ihre Sollte die so wird der Atten­­ Pränumerationspreis:. Für den,Pesterloyd«(M-)r­ Für den»Pester Lloyd«(Mor­­ea­ u.bendblatt)nebst den beiden ein und AbendblattMbst der­ochenbeilagen!:»Wochenbla­tt Z Wochenbeil. ,,Wochen·blattfür für Land-und Forstwirths Land-und Forstwirtschaft", schaft««und,,Das Haus«« jedochvbnk»Das Haus«. Ganjährig für PestsOfen20«Ganzjähr.für PestsOfenfL18.­— albjährig ,,,,»H0 J Halbjähr.,,» ,,» terteljáb i > n Bierteli. n " Monatlich “ in A­FA j Monatlich 17 % „1.60 beste mit postwerfend. a „ | Ganzjähr. mit Postwerfend. „ nn albjährig „ " albjähr. „ " " Bierteljähr. „ » 5.50 iertel. w n " u emma = Heute haben die 1., 3. und 9. Gestion ihre Berathungen in Betreff des Gefäßentwurfes von den Gerichten erster Instanz beendet, somit wären schon 7 Sektionen damit fertig , nachdem jedoch der Justizminister diesen Gefegentwurf nicht ohne vorläufige Erledi­­gung desjenigen „von den Fen. Anwälten” in den Zentralausschuß bringen lassen will, auch legieren nur dann zusammenzurufen wünscht, wenn alle Sektionen ihre Beichlüfse gefaßt haben, so dürfte dieser Zentralausschuß kaum vor dem 5. oder 6. Mai zusammentreten. — Während der heutigen Berathungen wurde der von der Linken bean­­tragte Zufaß zu dem von den Gerichten für P­reßvergehen handelnden §. 28, wonach diese Verfügung nur insolange Geltung hätte, bis das Geschworenengericht in Betreff jedes Strafverfahrens ein­­geführt werden kann, von den Sektionen und mit Zustimmung des Justizministers angenommen. — Weber den §. 29, der von­ den Grundbüchern handelt, welche unter den dort festgestellten Bedingungen bei den 1. Freistädten, den 16 Bipfer-, den Hajdufen- und Jazygier-Städten all fernerhin belassen werden und der den Justizs­minister ermächtigt, in Bezirkssprengeln, deren Gemeinden von dem Site des fünf Gerichts sehr weit entlegen sind, neben dem Bezirksge­­richt auch ein Grundbuchsamt — aber nur in nothwendigsten Fällen — zu errichten, entspann sich eine lebhafte Debatte, nicht über den ersten Theil, welchem alle Sektionen zustimm­ten, aber über die erwähnte Ermächtigung des Justizministers theils wegen der Schwierigkeiten, Grundbücher in den Orten des Bezirksgerichts genau zu führen, theils wegen der Kompetenz, da das Recht, solche Bezirigfige zu bezeichnen, nur der Legislative gebühre. Dagegen wurde bemerkt, daß es fi hier nur um ein Grund­­buchamt, nicht aber Gericht handle, also nicht die richterliche Eigens­­chaft, sondern nur das Verfahren desselben in Betracht zu ziehen sei, welches — um für die vom Site des f. Gericht3 weit weg mahnenden Grunpbefiger notbbendige Erleichterungen einführen zu können — eine Aenderung insoferne erfahren wird, daß die Einzelnen ausschließlic bei dem im Orte des Bezirksrichters zu errichtenden Grundbuchamte einzureichen sind und diese Eingaben wöchentlich einmal zur Erledi­gung dem 1. Gerichte erster Instanz übersendet werden, weil aber da­­neben auch das Grundbuch selbst eingefhh­t werden muß, immer in solchen Orten ein Duplikat des Grundbuches eingeführt werden wird. Den Erlaß dieser Verfügungen könne man getroff dem Justizminister überlassen, daher der ursprüngliche Tert des Gefeßenumwurfes beibehal­­ten wurde. — Im $. 30, nach welchem in Fällen von Majestätsver­­brechen, Hochverrath, Zäh­lung der Banknoten (bankjegyek) und anderer öffentlicher Kreditpapiere bis zur Einführung des Krimis walf oder der Petter E. Gerichtshof als erste Instanz vorgehen sol, wurde der Anspruch „Banknote beanstandet weil doc zwischen den Noten des Staates und der Nationalbank (legtere sind in Ungarn ge­­feglich nicht anerkannt) ein Unterschied obwalte, daher wurden statt­dessen die Worte gefegt: Fälschung von Geld, Geldeszeichen (pénzségyek) und öffentlichen Kreditpapieren. m $. 31, der von den, dem Wirkungstkreise des Belter Wech­­selgerichtes zuge­wiesenen Gegenständen handelt, wurde in mehreren Sektionen der Zufall angenommen, daß die strittigen Geschäfte der ungarischen Bodenkreditanstalt gleichfalls, wie bisher, in den Bereich desselben Wechselgerichtes gehören. Obige zwei Gesetzentwürfe dürften gegen den 10.Mai zur Ver­­handlung in den öffentlichen Sitz­Ung gelangen.Nach den Aeußerun­­gen des Justizministers in der 9.Sektion,deren Mitglied er ist, müssen­ die Justizgesetze unabweislich früher ins Leben treten,als die neue Koordination der Munizipien vollzogen werden könnte.Die neuen OkchedkkJUskiz Müssen von den jetzt amtirenden Munizipien alle Justizgeschäfte übernehmen,dann kann erst die Ueberantwortung der politii­chen Geschäfte von den alten an die neuen Munizipien er­­folgetUZJm entgegengesetzte Falle müssen die neuen Munizipalorgane, kaum installirt,ohne Kenntniß der früheren Geschäfte,die Uebergabe bewerkstelligen,während die Stuhlrichter z.B.ihre juridischen Ge­­schäfte zuerst an die neuen Bezirksrichter übergeben,dann sich der poli­­tischen entledigen­ können,umso mehr,als statt der jetzigen ungebühr­­lichen Zahl der Stuhlkichkek auf dem­ politischen Felde vol­l ein Drittel der jetzig ungenügen­ diikften oder neben drei juridischen Bezirksrichtern­ ein­ politischer Stuhlrichter. Selbst in dem günstigsten Falle, daß die Justizgefege bis 1. Juli sanktionirt würden, fühnte der Justizminister vor Jahr und Tag, also vor dem 1. Juli 1871, die Uedernahme der jurisischen Geschäfte pur­ die neuen Organe im Lande nicht anordnen — ein Jahr genügt kaum zu den nöthigen Vorarbeiten. LEBE­N war nach Für den Fall — als er inzwischen auf Befürworten der Kommune seine Unterkunft in der Graner Erzdiözese erhalten sollte — seine nor­malmäßige P­ension eintreten wird. Mehrere erfolgte Magistratsernennungen werden gutgeheißen. Dem städtischen Maschinisten Georg Jankovics wird ein Thewe­­rungsbeitrag von 100 den Stermensky’schen De­ferten an Maria Balásy wird verweigert und Bittstellerin auf den bal­digen Ablauf dieses Prozesses hinge­wiesen. Die Sigung fchloß halb 7 Uhr. fl. bemilliget. Die Ausfolgung einer Kaution aus Bur Tagesgeschichte, Pest-IMM­­Kaum hat man die Nachricht von dem einen Attentat über­­standen­ f0 kommt au­ch schon ein neues­ Attentat auf die Tagesord­­nung. Beim Rennen von Longchamps ist ein Mann verhaftet worden, der babin kam, um den RKaiser zu ermorden. Der Kaiser, dievon bez nachrichtigt erfehlen nicht. Das diplomatische Korps mit dem Nuntius an der Spike hat wie üblich dem Kaiser Napoleon sofort zu seiner Rettung Glück gewünscht, weiter aber hat die Geschichte aller Ente büllungen ungeachtet, in Paris wenig Gindrud gemacht. Dan glaubt nit so recht an die Attentate, besonders weil sich die Nachricht ver­­breitete, der im Bois de Boulogne MBerhaftete sei nur ein Geistes­­fronzer und sein Verschwörer ge­wesen. 63 wird jebt Alles auf die Untersuchung ankommen, vieleicht wird es si auch noch herausstellen, daß die Bomben, welche der Eisengießer Lepez gemacht haben soll, wirt sich nur dag ge­wesen als was die Besteller sie ausgegeben — Radber standtheile von Belocipedes. So viel steht übrigens fest, da die Sache schon luftig zu Gunsten des Plebiszits bewüßt wird, Daß in offiziellen Kreisen versichert wird, man habe die Tuilerien, daß Justizministerium und das Palais des Generalstabes in die Luft sprengen wollen, sind die geringsten von den in Paris in Umlauf gebrachten Gerüchten. Die Frage, was mit Griechenland geschehen soll, gibt den Lon­­doner Blättern noch reichlichen Stoff zur Erörterung, wenn auch der erste Sturm des Unwillens bereits vorübergebrauft ist. Die „Times“ läßt sich unter Anderem folgendermaßen vernehmen: Wir haben sein Verlangen der Entscheid­ung, welche die Schulmächte etwa treffen wer­­den, vorzugreifen, indessen das erklären wir unbedenklich, daß sie alle drei oder auch nur zwei von ihnen sowohl wie jede Einzelne das Recht haben, Griechenland zur Rechenschaft zu ziehen und zur Befre­­iung anzuhalten. Griechenland hat das Protektorat der Mächte aner­­kannt und mehr als einmal angerufen. 63 hat gegen die Schußmächte Verbindlickeiten­­ eingegangen, die nicht erfüllt worden sind und aller Wahrscheinh­reit nach nie erfüllt werden. Unter solchen Umständen würde es schwer halten, das Mehr der Mächte zum Einschreiten zu bestreiten, und sollte die griechische Regierung ermangeln den größten Eifer bei Bestrafung nit nur, sondern auch bei fünfziger Verhütung des Räuberunwesens an Tag zu Ligen, so wäre ein entschiedenes Ein­­schreiten nur nur Recht, sondern auch Pflicht. Von den Wochenblättern läßt die „Saturday Review” nach­träglich dieser gemäßigten Erklärung der , Times" gegenüber nochmals den Ruf der sittlichen Entrüstung erschallen, und verbreitet sich neben­­her mit beißender Schärfe gegen die Verhältnisse in Griechenland mit Seitenhieben gegen die windigen Patrioten und die politischen Aber­teurer, die seinerzeit in Kreta das Feuer des Aufstandes geschürt. Der " Spectator" befleißigt sich einer unparteiischen Haltung und gibt den Freunden strenger Maßregeln zu bedenken, dab sharfes Vorgehen gegen Griechenland das Kleine Königreich unrettbar in die Arm Naßlands drängen müse. Generalversammlung der Ofner Stadt­­repräsentanz. Ofen, 1. Mai. Wegen­ plöglichem Unmahlsein des substituir­­ten Bürgermeisters Herrn v. Alvary übernahm für heute der Magi­­stratsrath dr. Betrovics das Präsivium, und wurden sogleich die Ge­­genstände der Tagesordnung in Verhandlung genommen. Der Ministerpräsidialer saß wegen der Wahl von drei Mitglie­­der aus der Zahl der­­ Repräsentanz in den Bausenat für die öffent­­lichen Arbeiten in Ofen- Belt, sowie auch wegen Erweiterung der städ­­tischen Baukommission gab zu einer längeren Debatte Anlaß, welche aber mit dem dach Anvorffy gestellten und einstimmig angenommenen Antrage schleß, daß in einer Donnerstag abzuhaltenden Generalver­­sammlung die Wahl vorgenommen und das M Wahlergebniß der Mon­­tag abzuhaltenden Generalversammlung vorgelegt werden solle. Der auf den Nefurs des Dr. Johann Nep. Heinrich gegen einen abschlägigen Magistratsbescheid hinsichtlich Erbauung einer Dampf­­waldanstalt nächst dem Bruchbade erflossene umfangreiche Ministerial­­erlaß wurde vorgelesen und mit dem Bemerken zur Kenntniß genom­­­men, daß hievon der Refurrent mit Bescheid zu verständigen sei, bis war bin aber es wegen einer au­ffällig einzuleitenden Erpropriation des dem Bruchbade angebauten Hauses dur das Ingenieuramt die nöthigen Pläne vorgelegt und der Erpropriationsfond bestimmt sein wird, dem oberwähnten Dr. v. Heinrich die Baukonzession vorbehalten wird. Außer der Tour wurde ein Ministerialerlaß des Inhaltes mit­­getheilt, daß Se. Majestät der König die Diner Glaci-Gründe von faktischen Befigern überlafen habe. — Derselbe wird zur Kenntniß ge­nommen, das Stadtgericht und Grundbuchsamt und die Verschönerungs­­kommission werden davon verständigt, damit sie die Umschreibungen und Ausfolgung der Grund-Befisbögen veranlassen. Auch sollen das Gut­­achten und die Pläne für die Ausführung der Straßen vom Rondeau der Erzherzog, Albrechtstraße bis zum Wienerthore, und vom Nagy den Haufe entlang der Helenenstraße bis in die Spitalgasse verlegt werden. Die Zufchriften des Marmaroser und Torontaler Komitates wegen, in ihrem Spatereffe auszubauenden Bahnlinien werden als die speziele I­nteressen dieser Kommune nicht berührend zur Kenntniß ge­­nommen. Der Zuschrift des Barser Komitates wegen Beisteuer zur Errich­­tung eines Denkmales am Nagy-Sarlöder Schlachtfelde wird durch Ber­willigung des Betrages von 50 fl. entsprochen. Die Zuschrift des Vester Komitates wegen Errichtung eines Landes, Finder­ und Gebärhauses wird aus sanitäts- und humanisti­­schen Rücksichten wärmstens unterstügt. Das Ansuchen des ungarischen Landesfängerbundes, hinsichtlich Bewilligung eines Unterstügungsbeitrages pr. 2000 fl., wurde mit Hin­ meisung auf die mißlichen Kaflaverhältnisse der Gemeinde, ebenso mie hinsichtlich Unterordnung der Kammeralpolizei unter das Fest-Kremite auf die Dauer des Sängerfetes abweislich beschieden. Die Kanalisirung der Fünfsterchenwaffe wird bewilliget und außer dem im Substriptionswege durch die Hausbefiger gesammelten­­ Betrage aus der Stadt Jaffa hierzu die Summe von 557 fl. bewilliget. Johann Bopper, Jakob Bader, Elisabeth Werndel und Perl­­mutter, werden theild recupirte, theilg brach liegende Gründe käuflich überlassen. Das Gefeb wegen der Donaureguliung wird als publizirt­er März und zur Kenntniß genommen. © Bari, 1. Mai. Das „Journal officiel“ enthält folgende Noten: „Seit einiger Zeit war die Polizei auf der Spur einer Berz­­hmwörung, die ein Attentat auf das Leben des Kaisers zum Zivede hatte. Gestern früh um 9 Uhr hat die politische Abtheilung der Prä­­fektur in der Rue des Mouflins einen gemeilten Paulıe verhaftet, der für sich aus England hier angekommen war. Er hatte bei sich eine Summe Gelves, einen geladenen Repolver und einen aus London bat­ierten, von einem der in dem Februar­ Komplotte am meisten somt promittirten Männer herrührenden Brief. Dieses Schriftitüch, sol whe die Geständnisse Baurie’S laffen seinen Zweifel über den Beweg, , nach drantreib und über seinen Entschlag, das beabsichtigte Attentat sofort auszuführen. Im Laufe des Abends wurden andere Individuen in der Barstadt Belleville verhaftet. Bei einem derselben nahm man eine Kiste mit Bomben, eine gewisse Quantität von entzündbarem Paulner und das Rezept zur Bereitung des Yegieren in Beschlag. Diese Beschwörung scheint im Zusammen­­hang mit dem Komplot zu stehen, densen Untersuchung dem Abschluß nahe war. Noch gestern sind die Gerichte zugezogen worden.­­ Die Hauptorganisatoren der Pariser Abtheilung der­ Interna­­tionalen',einer unerlaubten Gesellschaft­ deren Sitz außerhal Frank­­reichs ist,sind in die Hände der Gerechtigkeit ausgeliefert worden. Herr Lermine ist unter der Beschuldig­ung,in einer öffentlichen Versammlung Beleidigungen gegen die Person des Kaisers begangen zu haben, verhaftet worden. Ueber die Persönlichkeit des Hauptangeschuldigten weiß der "Gaulois" Folgendes zu melden : Die von dem „Moniteur” in Umlauf gefaßte Angabe, daß die Besschworenen beabsichtigt hätten, die Tuilerien, die Polizeipräfektur, das Hotel des Generalstabes von Paris und das J­ustizministerium in die Luft zu sprengen, wird selbst von de sensationstüchtigen „Baulois” als eine lächerliche Ente bezeichnet. Dagegen erzählt er vom Kaiser folgende heroische Anekdote: AS Napoleon III. vorgestern im Begriff war, auszufahren, ließ er den Gouverneur des kaiserlichen Prinzen, General Frofsard, zu sich kommen und sagte zu ihm: Gene­­ral, der Prinz darf in diesen Tagen nicht ausgehen, ich habe eben den Po­izeiprüfetten geseh­n. € Es liegen wieder Attentate:Anschläge vor. — Sie, sagte der General, das Leben des Prinzen wird bedroht? — — Nein, antwortete der Kaiser Lächelnd, es handelt sich nur um mich ; aber gleichviel, man­ könnte sich in dem Magen täuschen.­­ In Lyon soll man gleichfals elf Mitglieder des Internationale verhaftet haben. Unter den Verhafteten von Paris befinden sich vier der drei Redakteure der „Marseillaise”. Die Polizei soll die Bemeise in den Händen haben, daß die Bomben von Flourens befreit und be­­zahlt worden sind. grund seiner Reise Durch, die Prairien Nordamerika’s. (98—125 Grad westlicher Länge und 35—45 Grad nördlicher Breite.) Bon Banl Schumacher. Original: Bericht des „Better Sloyd“­ VI, Vorwärts geht es wieder durch rauhes felsiges Land, darauf der Salbei in Büschen dicht nebeneinander wähst und auf dem unfrucht­­baren Boden fortwuchert, so weit das Auge zu sehen vermag ; hin und wieder werden Hafen aus ihrem Lager gestört und veranstalten dann auf eigene Faust Wettläufe mit der Lokomotive, oder schlagen si seitwärts in die Büsche. Glenntbiere, Rehe, Antilopen und Hirsche flüchten in Rudeln auf ferne Hügel, von wo aus sie verbußt dem Eisenroß nachbauen; Hügel, Thäler, und Schluchten wechseln, das Geraffel der Magenräder verstärkt sich, indem wir dur einen Engpaß fahren und schwächt sich wieder, wenn wir uns auf flachem Lande hin­­bewegen. In den langen Waggons ist Alles so traulich beisammen, denn man rennt sich ja schon feit ein paar Tagen und macht Be­kanntschaft ohne jede Zeremonie. Der oder die Fiest, schaut zum Fenster hinaus oder spricht mit dem Nachbar — e3 sind Geschmitter, Ver­­wandte, Mann und Frau oder auch nur Neifegefährten. Ein junges Mädchen — e3 mag 18—20 Jahre zählen — ist unsere Nachbarin, sie kommt von Chicago und reist nach San Francisco und zwar ganz allein die 2350 Meilen Weges durch die Prairie mit ihren Bränden, die wir schon zweimal in ihrer Glorie und ein butendmal­en miniatur gesehen, denn im Herbst wird das Gras absichtlich niedergebrannt. Die Amerikanerin reift oft allein und macht die größten Touren mit der Mederzeugung, unangefochten durchzukommen. Sind ihrer gar zwei Schwestern oder Freundinen, dann könnte man glauben, sie amü­­sirren sich während der Reise viel besser, als wenn die Eine ein Bruder wäre ; auch werden viele Bekanntschaften gemalt, die hier jedoch nicht so eigenmäßig ausgebeutet werden und werden können, wie dies seitens der besschnurrbarteten, glattrafirten oder gar noch beflaumten Reisenden in Europa oftmals geschieht, wenn die Amerikanerin ist, ganz abge­­sehen von dem gefehligen Schuß, den sie genießt, viel zu praktisch dazu, und fragt gleich, was daraus entstehen erde. Jeder männlige Helfende bietet aber gerne seine Dienste einer einzeln­e Dame ab, überhaupt Damen an, welche ohne männliche Begleitung reifen . Nies ist hiesiger schöner Gebrauch , die zumeist interessanten und hübsschen Gefährtinen aber lassen sich solche Galanterien als obligaten Tribut gerne gefallen und danken dafür mit einem freundlichen Lächeln. Man führt die Damen zu Tische, erobert für sie die besten Schüfleln von der Tafel der Herren, nimmt möglichst viel Trauben und Aepfel in Beischlag und annektirt besonders die feinen Spezialitäten des Ger­­ades, wozu mehr Zucer­al Mehl verbraucht zu sein scheint; von dem Deflert wandert auch ein Theil, auf Rechnung des festen Preises, in die Taschen des Kavaliers, der da willen mag, dab Damen solche Süßigkeiten stets willkommen heißen. it das Eisen vorbei,­­ich erin­­nere an die Zeit meiner Reife, und außerdem befinden mir ung jegt auf einer „Speisestation” und nicht im „Special:Erpreß" mit feinen Hotelmaggons, wo der Neger mit den Platten herumgeht und erst die Damen protegirt, bevor er daran denkt, den Mest hinzubringen zu den single gentlemen) ist da Zusammentragen entsprechend gefunden, dann hat man seine Freude daran, wenn man das Vergnügen seiner Schüslinge beobachtet, im Gedränge so gut unweggekommen zu sein ; doch sie revanciren ung­ießt, wo wir im Vorzug sind, hab sie und Alles weht handgerecht machen und und das Beste von den Greifen teferniren. Bald entsteht abermal ein rush — ein Gedränge und zwar gegen die Thüre an der Kafja vorbei. Pass the ladies! schreit man dem Kaffier ins Gesicht und hält ihm dagegen die entsprechende Anzahl Greenbads unter die Nase, sobald man ihn erreichen kann. Nun hat man noch einige Minuten, die man auf dem Perron (dem sogenannten) zubringt. Seine Schüßlinge findet man hier wieder, die Rechnung wird beglichen, über etwaige Bemerkungen gelacht und etwaige neue Reisende begrüßt. Mit wahrer Gier raucht man fest feine Zigarre, wozu die Da­­men once für all die Erlaubniß­ gegeben. Seidenfleisder rauchen, die feinsten Parfums duften hier in freier Luft, Geshäder und Gelächter vermischt sich mit kräftigen Stimmen, und das Alles zusammengehal­­ten mit der kahlen Station, mit den wenigen Bretterhäusern, den zahlreichen Leinwandhütten, den chinesischen Strohpäckern mit deren mandeläugigen Bewohnern und den herumlungernden Indianern gibt einen Kontrast, als wenn man mitten im Winter durch einen veröber­ten Garten schritte und plöglich in das Warmhaus mit feinen bunten Blumen und saftigen Gewächsen gelang­e. Läßt man sein Auge auf einem beschränkten Umkreis ruhen dann könnte man si versucht fühlen zu glauben, man stehe auf dem Netrogorler Broadway, nur rennt man sich hier besser, und ein Mensch, der sich angenehm zu machen versteht, ist gar bald gefangen in­ einer Gruppe schädernder Mädchen, Frauen und Männer, die da­mit Verwandten und Freunden zu Verwandten und Bekannten in eine in den w­eisten Fällen neue Heimat g­reifen. Sind aber alle tiese Anstimmlinge in die Städte­­ hineingefluthet , selten wirst Du dann einen von Deinen einstigen Reisegefährten wiedersehen, und nur in Ausnahmefällen einen Dei­­ner unweiblichen Schädlinge, die hier auf anderem Boden stehen, auf einem Grund, der ihnen das Recht gibt, Dich zuerst zu grüßen *) — *) Die amerikanische Sitte (welche von der englischen entnom­­men ist) stellt er der Dame anheim, dadurch, daß sie zuerst grüßt, dem männlichen Bekannten das Recht zu geben, und dies geschieht selten, denn dazu muß man vorgestellt sein. Unter den „Passagieren machte­ ein —' Hund besonderes Auf­­sehen. Dieser Baflagier machte gleich den anderen feinen Nachmittags- Spaziergang im Vorhofe in einem gravitätisch­wurzen Trott mit auf­­wärts gefrümmter Nuthe, sehr zufriedenem Gesichtsanspruch und über­­aus freundlichen Nasenlöchern. An seinem Hals trug er eine Karte befestigt mit der Aufschrift: „Care Omaha to Promontory , passage paid.” 63 war ein Bluthund (wie man diese vordem im Süden hatte, um die fortgelaufenen Sklaven zu heben), ein schönes Gremular, dessen Legitimationskarte so oft beaugenscheinigt wurde, daß er schon hübisch stehen blieb, sobald man nur auf ihn zuging, um seine Bar fanntshaft zu machen, W wozu er in der mohlerzogensten Weise sein „habe die Ehre” — „ihr Diener” u­­mwedelte. Die Reisenden hatten viel Spaß mit dem travelling dog , dessen Schnauze manches Zuder­­bregel erfegnappte ; mich erinnerte er an eine ähnliche Art des Reifens im Osten, wo ich, von Washington kommend, mit einem kleinen Buben zusammensaß; er aß Candy und Kuchen und hatte eine Karte am Kragen der Jade angeheftet, und darauf stand geschrieben: „Washing­­­ ton to Philadelphia every-body’s care” (S$edermanns Sorge). Diefer Heine amerikanische Staatsbürger der sich gar wenig um seine Ums­gebung kümmerte, fuhr seinen Weg ganz sicher und wurde in Phila­­delphia von einem Herrn in Empfang genommen, gerade als er — das lebte Stüd Candy aß. All on board — Westwards ho! Schneller, als nöthig, wor: Ihm winden die rauschenden Seidenkleider , verduftet der feine Barfum und verhallt das freundliche Geschäder, öde und Fahl ist die Station wieder geworden , der Chinese unter seinem flachen Strohdach wendet sich auf die andere Seite und legt ein neues Krümchen Opium auf seine Pfeife, damit seinen beschwänzten Kopf neu zu berufeln ; der India­­ner richtet sichh auf und schaut mit einer steinernen Bifage, die Han am Griff, fast und verbittert dem lebten Treiben zu. Das heiße Ziehen der Lokomotive läßt ihn sheu nach dem Monstrum bilden und dann seine eigene primitive Fußbelieivung betrachten in heimlicher Besorgniß, ob nicht der Dampf, welcher seine Füße beweßte, vielleicht giftig sei, denn den Blaßgesichtern sei ja nicht mehr zu trauen mit ihren verteufelten Herereien. Doch nicht mehr lange sehen wir den wilden Sohn der Brairie ung nachbiiden denn zu dem Bilden Fam bald wo das Stöhnen und Schnauben hinzu, ein Nud und Zug und fort rollen wir envlich über Grenville, Ramwlings Spring mit feinen Alfairquelen, Seperation Station bis nach Creston auf dem Roden der Body Mountains. Die Höhe des riesigen Rücgrates, welches ganz Amerika der Länge nag durchzieht, ist hier 7000 Fuß nach den Angaben des General Dodge, doch nahe bei der Station ist dieselbe dur eine Dame, die Frau des Kapitäng 7100­ angegeben worden Obzwar Sherman Station vereinzelt noch höher liegt,so sind wir doch erst jetzt eigentlich auf dem Rücken dieser mächtigen Bergkette. Mülde hier eine Quelle unter dem bizarren Steingeröl und Salbei­­gebüsch entspringen, sie müßte sich theilen und östlich, und westlich ihren Lauf verfolgend, möglicherweise in den atlantischen und pacifischen Dcean abfließen, in diese mächtigsten Gewässer, welche geriissermaßen „am Fuße” unseres momentanen Standpunktes die Ufer Ameritas bes­­pülen. Da glaube man teißdem nicht etwa, man stehe da auf einem steil abfallenden Berge und sehe am Fuße desselben die salzigen Wel­­len des Oceans im Oosten und im Westen, gegen Europa und Asien hin, im Sonnenscheine gligern — bei Leibe nicht! Flach it dag Land troß, seines zerklüfteten Croreides und der steilen Schluchten, flog für den nahen Umblid, und wäre der klare Himmel nicht so fahl und die Luft nicht so dünn und fast über ung und um ung her, man könnte an der Höhe dieses Müdgrates zweifeln. Doch­hauen wir nach dem Norden, dort ragen die Seminole-Berge mit ihrem zerklüfs­teten Kamm, an welchem neue Berge als bizarrer Aufzug hängen ; dann sehen wir mestlic die zaeigen Linien der grauen Smweetwater- Berge an einander gereiht, und zwischen diesen beiden Simmelsrichtun­­gen weit in den Hintergrund gerückt verschwimmen die Schneesuppen der Wind-River-Berge in dem graublauen Aether des Firmaments ; fünlich aber nach dem Bridger-Paß hin sind wilde Felsen übereinander gethürmt, rauh und zerrissen in einem mächtigen Durcheinander, als wäre hierher ein Weltkörper, eine zweite Erde, niedergefallen und hätte, zerborsten, diese großartige Szenerie geschaffen, deren Existenz man, wenn man sie nicht selbst gef­ben, bez­weifeln muß. MWafh­a:Die Station erreichen wir recht, nach ihr kommt Red Desert — dreizehn Meilen davon westlich liegt der „Table Rod" oder Tischfelsen, der aber durchaus nicht gededt it — Bann Bitter Creekt, Blad Buttes, Point of Rodsy in Verbindung mit den bemerkenswerthen Sweetwater- Minen, South Bat City, Atlantic City, Hamilton City, Salt Wells Station Red Spring, Green River Sta­­tion und Green River City. Mlle sind Spaltpunkte in romantischer Gegend, mit bizarren Felsbildungen, in einer wilden, ur­­wüchsigen Natur, die dem ebenso wilden Sohn der Prairie troß aller Militärstationen noch immer eine ziemlich ungestörte Heimath ist, dem Zrapper ein unbegrenzte Jagdterrain bietet und dem­ Biebzüchter in den Thälern noch manche Gefahren zu bekämpfen gibt, bis er­­ dazur gelangt, seine gehörnte Heerde verwerthen zu können. Es ist dies ein Land, merkwürdig in seiner Art und merth, daß Derjenige, welcher Zeit und Mittel darauf verwenden kann, von den modernen Neiferouten für einige Zeit bieber einen Abstecher macht ; er wird hier die mächtige Natur von einer Geste fennen ler­nen, welche er an ihr unter einem anderen Himmelsstrich vergebens­­ sie zu­ rennen und anzureden — es ist dies hier eine lobenswerthe Einrichtung, wo ein anständiges Märchen oder eine Frau vielleicht en passant die flüchtige Befanntshaft eines Strauchdiebes macht und sich dann andern alle dessen weitere Aufmerksamkeit gefallen lassen müßte; — die gesells f­chaftlichen Schichten sind hier nicht so Scharf martiirt , wie dort, und demnach diese Einrichtung ganz zweetmäßig. «»»«-k-TCZ«-...’-«H.J.««»..«-U

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