Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1871 (Jahrgang 18, nr. 100-123)

1871-05-08 / nr. 105

­­s ABENDBLA­TT DES PESTE (Die einzelne Nummer fostet 4 fr. 5. 3 « 1778 & évet =Se.k.L Hoheit Erzsherzon Aseph bat auf seiner bes sonnen-n­undreisebehufsinspektion der Honvedtruppen in den Ko­­mitaten Trencsin,Arwa,Liptau und Zipsen,den6.l.M.in Leut­­schau die traurige Nachricht von dem Ableben der Erzherzogin Ma­­ ria Annunciata erhalten, auf welche der Erzherzog ohne Verzug nach Eperied eilend, von dort schon gestern den I. M. mit dem Kaskauer Train um 3 Uhr Nachmittag in Veit anlangte und von hier mit dem Machttrain mit der Erzherzogin Glotilde nach Wien fuhr, um dem heute stattfindenden Leichenbegängniß beizumahnen. = Us in der gestrigen Konferenz der Dealpartei ber Beschlag des Justizministers in Betreff dei Gehalt 3:Kate­gorien bei den Richtern — von mehreren Mitgliedern hart be­­kämpft — zu Falle kam und hierauf der Minister die Konferenz drin­gend ersuchte, wenigstens bei den Gerichtspräsidenten die aufgestellten drei Klassen 3009 — 2400 — 2100 fl. beizubehalten, sol, die wir hören, den gereizten Widerstand dagegen hauptsächlich das unter den Mitgliedern verbreitete Gerücht verursacht­ haben, m wonach der Justiz­­minister geronnen wäre, die Mitglieder der königlichen Tafel, als Justiz­reformer, in die­ Komitate zu atsenden, diese aber hiezu ohne 8000 fl., das heißt ohne ihren jegigen Gehalt, nicht­ verwendet werden könnten. Sei es nun, daß man in den jegigen Beisigern der E. Tafel nicht die Depo­­sitürs aller turisischen Kenntnisse erbliden will, oder daß die in Ungarn vorherrschende Empfindlichkeit gegen die Heberfluthbung der Komitate mit Zentralbeamten die Bewegungsgründe waren, genug an dem, jener Berdacht genügte, um den Borschlag des Ministers bezüglich des Gehaltes der Präsidenten abzuw­­erfen und nachdem bei näherer Berechnung der finanziellen Var­­theile, welche die im Allgemeinen aufzustellenden Kategorien über­­haupt gewähren sollten, nur die Summe von 120.000 fl. fid) als Cr. sparnis herausstellte, sprach ich auch Dent für die Beibehal­­tung der durch das 2Ber­-Komite festgestellten Ge­halte aus, worauf einhellig in dieser Hinsicht der Antrag­ des 2er:Komites angenommen wurde. —= Bezüglich des in unserem Sonntag-Morgenblatte mitgetheil­­ten Entwurfes für den Bericht in der Banffrage erhalten wir heute nachfolgende Zufah­rt : · Ichersuche Sie zur Berichtigung der heutigen Mitheilung des ,,Pester Lloyd·'zu bemerken,daß der Bericht des 7er Komites noch nicht festgestellt wurde Pest,den 7.Mai 1871. Graf Ferdinand Zichy.­­Nach einer Mittheilung des«Ell.«,wie auch uns bestätigt wird,ist Graf Viktor nicht­ für die Obergespanswürde des Pester Komitats ausersehen.­­Die neue Wendun­g,welche die Angelegenheit der Ge­­richtsorganisation genommen,bildete den Gegenstand der Berathung in der gestrigen Konferenz im Klub der Linken.Es wurde beschlossen, dem von der Regierun­g vorgeschlagenen und von der Denkpartei ac­­ceptirten Modus von Seiten der Linken nicht beizutreten und darauf zu beharren,daß der Generaldebatte das Operat der Fünfundzwanziger ·Kommission zu Grunde gelegt werde. 7. ij ' · · Bo­um s Yasdemgleichstage Präsident Soms sich eröffnet die heutige Sitzung des Ab­­geordnetenhauses um 10 Uhr. Auf den Ministerfauteuils:Gorove,Dr.Pauler,·Szlavy. Das Protokoll der jüngsten Sitzung wird authentizert, zu we Der Abgeordnete des Ö­ Ranizfaer Wahlbezirkes im Bácser Ko­­in de­mitat, Franz­ 9­063, überreicht je Mandat. Dasselbe wird dem vor­l­ständigen Berifikationsausídhtik zugew­iesen. Der Präsident meldet sehrere Gesuche an, welche ebenso wie die von den Abgeordneten Ju fommisione­n Ragályi, Theodor Matropvics, Luwig Deátz, Johann Bidats, Rosepp Bano, May Wahrmann (Be Erstebe, juch der Pelter ungar. Kommerzialbant, daß die im Gelegentwurf über die Bodenkreditanstalt diesem Institut vorbehaltenen Begünstigungen ren Rt auch der petitionirenden Bank und allen übrigen, Pfandbriefe emitti: " Bauer der Altsohl-Neusohler Bahnlinie. renden Anstalten zugewendet werden), Birgit S­zi­lágyi und Karl Szentiványi eingereichten der Rek­tionskommission zugewiesen werden. gavislaus Gonda richtet an den Finanzminister eine Inter­­pellation in Bezug auf die Steuer, welche die protestantische Kirche für ihre Liegenschaften zu entrichten hat. Die Interpellation wird dem Finanzminister zugestellt.­­ Referent des Finanz und Eisenbahnausschusses Koloman Széll überreißt den Bericht über den Gefegentwurf in Betreff des Der Bericht wird in Druck gelegt und den Sektionen zuge­ch­sen. K­ommunikationsminister Gorove ütberreicht einen Gesetzent­­r«­sktwurf über ein Virement,welches im 1871er Budget unter den Kosten oder Bauarbeiten zwischen den­ ungarisch-kroatischen und den Militän rent-Seehäfen zu gestatten sei;ferner einen Gesetzentwurf über die Bestattung der 1869er Kosten der Straßen und Kanäle in der Mili­­tärgrenze.Beide Gesetzentwürfe bewiesen. Ministerbeam­ern Wilhelm­ Toth beantwortet die Inter­­pellation, die Daniel i Sztäanodyi an ihn vor mehreren Wochen in An­­gelegenheit der Gefangennahme und Auslieferung des Arbeiterführers Friedrich Wilhelm Ra­spe gerichtet. Der Minister verliert zuerst die — pon­ung seinerzeit mitgetheilte — N und Fährt dann fort : Es ist bekannt, daß Raspe in Preußen wegen Vergehens gegen das Straf- und Preßgeseß zu neunmonatlicer Haft verurtheilt wurde, jedoch vor der Strafe entfloh ; es ist ferner bekannt, daß das Korneu­­burger Gericht gegen ihn eine Untersuchung einleitete, vor der er nach Ungarn floh ; es ist auch bekannt, haß das Korneuburger Gericht um die Auslieferung des Flüchtlings die ungarischen Behörden anging. Die ungarischen Behörden haben aber Raspe nicht an das Kor­­neuburger Gericht gewiesen, sie haben ihn nicht ausgeliefert, weil man die Auslieferung verlangt hat.­­Raspe wurde eingesperrt, weil er auf zweimalige Vorladung vor der Behörde nicht Keller also sich der Behörde widerlebte. Ausgewiesen aber­ wurde er, weil er in einer ver­­botenen Arbeiterversammlung eine Rede hielt, also sich wieder eine Miver jeglichkeit zu Schulden kommen ließ, ferner weil er hier unter den Arbeitern Wühlereien begann, endlich weil er seinen ehrlichen Erwerb nachrweisen konnte. Naspe wurde keiner ausländischen Behörde übergeben, sondern in Bruch in der Mitte der Brücke von der Gsforte niedergeseht. Was dort mit ihm weiter geschah, das weiß ich sieht. (Heiterkeit) Hier wurde er darum im Militärgefängnisse inhaftirt ge­­hhaften, weil die Arbeiter gedroht hatten, ihn aus dem Gefängniß der Styothauptmannschaft mit Gewalt zu befreien.­­c«­­­Herrernyi fragt,ob ich Das Vorgehen­ meines Vorgängers «im«mete billige.Jchv­itnicht·o·er·ufen,über meines Vorgängers Handlungen Billiguxxg oder hebt Utguna auszusprechen.Auf die Fragt-IMME-its-ähnlichen Fällen thunWüW exekklå reich-daß iches «-msi­kbt erachten würde,die Ruhe und Sicherheit im Lande fUVmeMSssis-s» -«—--«-mit solchen Mitteln, Für die ich die Ver: aufrechtzuerhalten, und zwar .. EN B­antwortlichkeit vor der Krone und VOT diese Haute übernehmen kann. Itendes Elsen von der Rechten.) «(Lebhafgen?:bhat r gen y í bedauert, daß die Antwort auf seine machen: alte Interpellation­ gerade heute gegeben wurde, ba bag Days seit der Demonstration vor dem Parlamentsgebäude gegen die Abeiter ungünstig gestimmt it. (Obho eigenen,­­ von der Hechten,) nicht Er fieht in der Aus­lieferung Hospe's eine Verlegung des politischen Asylrechts. Er mun­­dert sich übrigens nicht über vieles Vorgehen ; ist doc selbst die Si­­cherheit der Staatsbürger garantirt, erst bie­der das Vorgehen des vorigen und die gegenwärtige Erklärung für den von Ausländer! Renner mißbilligt Ministers des des neuen Ministers ist nach jan, fejet charakteristisch titutionellen Antwort des Ministers mit Majorität (Rechte gegen Linke und äußerste Linke) zur Kenntniß. · Unterrichtsminister Dr.Theodor P­aule­r beantwortet die ne terpellation Emanuel griechisch-fatholishen ‘des bie Hrabar's, weßhalb im Konkurs ausschreiben auf die Peter und" Maitener Maria-Theresia-Stipendien fatholische Sie Unteri­eivung Bewerber" auf­ einem Schreibfehler Bewerber Konfession heflen­ würdig sind, erhalten üt werden mit zur Bedingung gemacht und folglich die g­rie hi­c­h-fatholische ausgeschlosfen wird, — dahin, daß beruht, ebenso wie rd mi­t b Die Gesuche der der römlich: fatholischen in Betracht gezogen, und wenn die Bewerber al.-tatholischer der Aufklärung zufrieden, doch wünscht er, daß in Zukunft so grobe Schreibfehler nicht vorkommen mögen, übergeht, tat als erster Gegenstand die Wahl eines, durch den Tod NY Ar ys noth­­wendig gewordenen Mitgliedes des Unterrichtsausschusses. Das Haus gibt eine Stimmen für Gabriel Barabolny ab. Das Mahlresultat wird nach Zusammenzählung der Stimmen bekannt gegeben werden. Der zweite Gegenstand ist die dritte Lesung der Gefegentwürfe über den Konsularvertrag mit Nordamerika und der Nachtragsfrebit für die Militärgrenze. Die Gefegentwürfe­ werden endgültig angenom­­men ; die auf die Annahme bezügliche Stelle des wird sofort authentizirt und in Begleitung der Gefegentwürfe duch den Schriftführer Majläth dem Oberhause übersendet. Folgt die Fortlegung der Spezialdebatte des Gefegentwurfes über die Negulirung der Fön. Gerichte erster­ Instanz. „Ce. In Disziplinarangelegenheiten“ Bleibt unverändert. . .,§­25.Der Wirkungskreis des königlichen Anwalts in den Fällen des Disziplinarvergehens ist im Gesetze über die Richterverant­­wortlichkeit bestimm­t. · ··· Außerdem ist der k.Anwalt verpflichtet,diejenigen Disziplings­­fälle, wegen deren die Einleitung des Verfahrens nicht zu seinem Wire fungskreis gehört, dem­ Oberanwalte anzuzeigen.“ Wird ohne Bemerkung angenommen. ‚D. Yu fficht über­ die Gefängnisse" Bleibt unverändert. »P. M.Der Anwalt beaufsichtigt das Gerichtsgefängniß UNd achtet beonders darüber,daß dies hinsichtlich der Behandlung der Ge­­fangenen,ihrer Bewachung,Verköstigung,Bekleidung,der Reinhaltung der Gefängnisse und überhaupt hinsichtlich der Gefängnisz-Hausordang und Diszziplin bestehenden gesetzlichen Anordnungen pünktlich erfü,gt werden,und zu diesem Decke prüft er die Gefängnisse monatlih minn­destens einmal.« Thomas Pechy beantragt die Weglassung des Paragraphens DanielJränyi­ und Adam Lazär beantragen Modifikationen,die indessen abgelehntt werden.Der­ Paragraph bleibt unverändert. »Drittes Hauptstück. Wirkungskreis des königl.Oberanwalts. Bleibt unverändert. « ,,§.27,Derten.Oberanwalt kann im Sprengel derjenigen kon. Tafel,welcher er beigeordnet ist,alle Anwaltschaftsagenden vor welchem Gerichtshof immer entweder persönlich erfüllen oder zu diesemeecke seinen Stellvertreter oder auch einen­ der ihm untergeordneten Anwälte exm­ittiren,oder durch welchen seiner Stellvertreter oder untergeordneten Anwälte immer sie erfüllen lassen. Die sämmtlichen im­ Sprengel der betreffenden­ Tafel ange­­stellten Anwaltschaftsm­itglieder sind dem Oberanwalt untergeordnet.«' Adam Lazar beantragt die Weglassung der ersten Armen. Baron Ludwig Simonyi schließt sich diesem­ Antrage an. Referent Hodoffy:·Die Worte zum Schlusse der ersten Ah­nen»oder durch welchen seiner Stellvertreter oder untergeordneten Anwälte immer sie erfüllen lassen«sind nur aus Versehen im Text des Zentralausschusses stehen­ geblieben,sie müssen,wie auch aus dem Zu­­sammenhange hervorgeht,wegbleiben. Bei der Abstimmung wird der Paragraph(natürlich mit Berück­­sichtigung der Hodossy’schen Bemerkung)unverändert angenommen. Joseph Madaraß unterbricht hier mit Berufung auf die Geschäftsordnung den Gang der Berathung durch die Frage an den Präsidenten,ob er Kenntniß davon habe,daß vor wenigen Minuten innerhalb des Hauses in den Korridoren eiandividuum­­ arretirt wurde und ob er den Quästor ermächtigt habe,zur Aufrechterhaltung der Ordnung in­ solcher Weise Gewalt anzuwenden?Denn wenn er den­ Quästor nicht ermächtigt hat,so ilt§­167 der Geschäftsordnung veretzt. Präsident-Ich habe,wie dies im Sinne der Geschäfts­­or­dnun­g selbstverständlich ist,dem­ GerrnOuästor ein­ für allemal die Vollmacht ertheilt,für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnun­g in diesethause zu sorgen­.Eine spezielleerolmächtigung für jeden einzelnen Fall ist weder möglich noch nöthig. Was übrigens die heuti­­en Vorgänge betrifft, so habe ich Kenntniß davon erhalten, daß eine affendeputation eine Retition überreichen wolle, und um dies zu vers hindern, habe ich von Herrn Duäster ermächtigt, die Wachen bei den Eingängen überall zu verdoppeln. Von der Verhaftung eines Indivi­­duums innerhalb des Hauses kann ich seine Kenntniß haben, da ich meiner Pflicht gemäß immer hier im Saale war. · «Quästor Ladislaus Kovács erklärt,dass er die Ordnung nicht habe wiederherstellen können,nachdem je weder im Hause noch auf den Galerien auch nur einen Augenblick anggestörtt wurde Aller­­dings aber wurde ein Individuum,das sich den Trabanten widersetzte und mit ihnen eine Rauferei began­n,auf der Treppe des Hauses durch die städtische Behörde verhaftet,und der Stadthauptmann bat sich um die Erlaubniß,den Verhafteten unter dem Treppenthore bewachen lassen­ dürfen,bis die Strenge sich verlaufen haben werde und man keine Üdersetzlichkeit von Seiten derselben zu fürchten habe.In diesem Augenblicke ist das erwähnte Individuum bereits aus dem Hause ab­­geführt. Ernst Simonyi peoteftirt mit Entschiedenheit dagegen, daß aus diesem Hause, dem heiligsten Orte des Landes, ein Gefängniß ge­­macht werde, und er verlangt, daß sich Solches nicht wiederhole. Nach dieser Unterbrechung wird die Spezialdebatte fortgesetzt Innern Zustand, in dem wir Das ge­nimmt Emanuel Hrabar Konfession werden dem Finanzausschusse zu­ entschieden Paul Rainer leben. · · g Das Haus nimmt die Antwort zur Kenntniß.·· Auf der Tagesordnuung,zu der das Haus nun wie bie die sie das Stipendium, · in Folge. · Sigungsprotokoll­­ ·· « Zur Jagengeschichte. Wie wir bereits mitgetheilt haben,ist seitdem­ der Schwer­punkt der Situation,insoweit es sich um Deutschland und Frankreich, namentlich um das Letztere handelt,na­ch Frankfurt a.M.verlegt wor­­den,wo deutscherseits Fürst Bismarck,französischerseits aber Favre und Pom­er-Quertier den Friedensvertra endgü­tig feststellen sollen,nach­­dem es nicht möglich war,in Brüel zu einer Einigungu gelangen. Favre war zwar bereit, nöt­igenfalls nach Berlin zu ee um an das Billigkeitsgefühl der deutschen Regierung in der R­esidenz zu appel: Viren, doch designirte Bismard aus Höflichkeitsrücsichten, und wohl auch aus dem Grunde, damit Kaiser Wilhelm, der nicht gern um etwas gebeten wird, ungeschoren bleibe, Frankfurt als Zusammen­­kunftzort. Dorther wird nun unterm 5. b. M. gemeldet: Fürst Bismarc ist heute um 8 Uhr Abends hier eingetroffen. Obwohl die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft des Fürsten erst nur­ vor seinem Eintreffen bekannt geworden war, so hatte I doch eine zahl­­reiche Volfsmenge auf dem Hanauer Bahnhofe eingefunden,­ welche den Reichskanzler bei seiner Ankunft in enthusiastischer Meise begrüßte. Während der Fahrt in das Hotel zum „Schwan“, in welchem Fürst Bismarc Absteigequartier nimmt, wurden demselben überall stürmische Ovationen dargebracht. — Jules Favre und Pouyer-Quertier sind um 70­­ Uhr Abends hier eingetroffen und im Hotel de Ruffie abgeft­gen. Unterm 6. wird berichtet: Bismard, begleitet von Arnim, hatte noch gestern Abends eine Bes­techung mit Favre und Bouyer-Quer­­tier im „Ruffischen Hof“. Heute Vormittags fand eine Konferenz im „Schwan“, dem Absteigequartier Bismard’s, unter Anwesenheit sammt,­licher, betheiligter Diplomaten statt, die Abends fortgefegt, eventuell ge­schlossen werden soll. Geheimrath Thiele referirte heute wiederholt dem Kaiser. Die Hauptschtwierigkeit bietet Bouper-Quertier, der das Arran­­gement der Kontributions-Entrichtung gemäß den Kräliminarien für unausführbar erklärt und das Vequivalent für Konzessionen von deuts­scher Seite seinerseits Nachgiebigkeit bezüglich der Verlängerung des nee­te und­ in der Ostbahnangelegenheit bietet. Fapre verl­angt die ungeräumte Wederlassung der Forts Charenton, Nogent, Rosny x. an die Regierungstruppen, Aushilfe durch Zurückgeben von Waffen und Munition und die rasche Rackeförderung der noch zurück­gehaltenen Gefangenen ·· ·· Bismarck zeigte sich zwar gegenqutenachgiebig,erklärte jedoch Pouyer-Quertier gegenüber,auf den Simulationen der Präliminarien unverrückbar bestehen zu müssen und h­et­zte Anleihen­ bei ersten eng­­lischen,französischen und deutschen Bank-Instituten­ Wie weiters er­­wähnt wird,betonte Bismarck in der Konferen­7 wiederholt,daß eine längere Verzögerun der Friedensverhandlungen üble Folgen für Frank­­reich, Feiehundonere für die Versailler Regierung haben künne. Auch mit Rothschild soll Bismard wiederholt Besprechungen gehabt haben. Wie anderweitig angedeutet wird, hätte Bismard für den Fall, daß der Friedenstraktat perfek­ gemacht werde, der Versailler Regierung eine Art indirekter Unterstügung zur Einnahme von Paris zugesagt. Mebrigeng verweigern die­ deutschen Truppen um Paris, wie gemeldet wird, schon jegt den Durchzug für Paris bestimmter Lebensmittel durch das von ihnen belegt gehaltene Gebiet und gaben der Kommune über ihr wieder­­holtes Ansuchen nicht einmal eine Aufklärung über die Beweggründe, von denen sie sich bei dieser Maßregel leiten Lieben. — — Mieverholt ist im offiziösen Berliner Korrespondenten die Nach­richt aufgetaucht, über den Eintritt, Curemburgó ins deutsche Reich würden Verhandlungen epflogen, seien bereit dem Abschulse nahe oder gar abgeschlossen. Die Nachricht Hang wenig glaublich, wenn — so wünschenswertb der­­ Wiederanschluß des Großherzogthums an Deutsch­land an ich sein möchte — die Schwierigkeiten, melde die Bismarck’­­sche politik selber geschaffen, Liegen auf der Hand. Sehr Legt denn auch der Berliner Offiziere dee "A. Jg." das nachfolgende Geständnis ab: „Das Großherzogthum Luremburg wird nach der Welterzeugung der Nationalpartei gewiß einmal im Laufe der Zeit in eui­hen Meiche zurücehren. Dies bedarf seiner weiteren­­ Ausführung. In der Sten­d­enzeit spielt die Nachricht des Eintritts des Großherzogthums in das Reich, so wie die darüber bevorstehenden oder abgeschlossenen Vertenged, die Nolte der Geeihlange. Auf alle folge Nachrichten it bis jeßt nichts zu geben" ·­ · · Der,Köln.Ztg.«·wird aus Berlin folgende Note zugemittelt: Die von oiziöser Seite enthüllte Behauptung des Herrn Thiers, Frankreich könne die in den Präliminarien festgestellte Kriegs·entschädi­­gung weder in der von Deutschland verlangten Frist,noch im Allge­­meinen Paarzahlen,z weil solche Kapitalien gar nicht vorhanden wären u.s.w.,stimmt auffällig mit der Sprache überein,’·welche Lord·A­­Loftus vor dem Abschlusse der·Prä·liminarien hier vernehmen lied und die auch,wie es glaubb­ürdig hieß,in einer an den englischen Boschafter gelangte Instruktion seiner Regierung enthalten war. Dies sollte hier nicht mitgetheclt werden,blieb­ aber doch dem Jnhaste nach geeigneten Ortes in irgendeiner Form­ nicht unbekannt und soll dann auch gelegentlich die entsprechende Erwaderin erhalten haben. Man kann dies dahingestellt sein lassen. Die Uebereinstimmung­ der von Thierd gegen die deutschen vertragsmäßigen Forderungen ing­­elb­eführten Argumente mit den notorischen Redewendungen des engli­­er Vertreters vor dem Abschluffe der Präliminarien, it jedenfalls eigenthümlich und rechtfertigt die Vermuthung, daß England, gelinde AR, mine wer non nn wc gesagt, auf den schleunigen Friedensschluß in Brüssel im Sinne der Deutschen Forderungen nicht gerade hinprängen wird. Englands etwaige Ermuthigung beg dilatorischen Treibens des Herrn Zhiero würde jegt so wenig fruchten, wie es früher der Fall­ war. . · Sehr uneingenehm schein·t das Verhältniß zwischen der franzö­­sischen und·der italienischen Regierun werden zu wollen.Wie nämlich der Florentiner Korrespondent der,,···a1ly·News«wissen will,­hat­ die­s··etztere die Ernennung eines·französischen­ Botschafters in Rom seh­ r Übel aufgenommen.Es liegt eine Diagung darin,sagt der Berichter­­statter,wenn nicht galt etwas SchlimIneres,und die Sache kann nicht verfehlen, die unangenehme Stimmung gegen Frankreich noch erheblich zu verstürzen. Die italienische Regierung, die sich Preußen und Frank­­reich gegenüber in gleicher eife verpflichtet glaubte, hielt unter solchen Verhältnissen während des Krieges die strengste Neutralität aufrecht und verweigerte ein von Thierd nach Sedan nachgesuchtes Hilfskontin­­gent von 150.000 Mann. Darauf­hin erklärte Thiers, mit den freund­­lichen Beziehungen zwischen Frankreich und Italien werde es bald zu Ende sein, und nachdem, was mitlerweile gescheben ist, so sagt der Correspondent, wird sich das italienische Kabinet allerdings in die Noth­­wendigkeit verseßt sehen, sich nunmehr offen für Deutschland zu erklären. Amerikanische Blätter veröffentlichen den Wortlaut der Botschaft des Präsidenten Grant über die Einverleibung von San Domingo. 63 heißt darin, daß die betreffenden Wünsche der Bevölkerung von Do­­mingo Anlaß gegeben hätten, eine Kommission einzufegen, welche sich nach jener Insel begeben, und untersuchen sollten, ob diese onen allgemein und gerechtfertigt seien. Beides wurde fonstatirt und obwohl der Annexionsvertrag im Senate nicht das erforderliche Zweidrittels­­votum erhalten habe, so wolle er (der Präsident) in Anbetracht, daß der Senat in geheimer Situng verhandelte, die Frage seit dem Reprä­­sentantenhaus vorlegen, damit das Bolt selbst sich ein Urtheil über die Sache bilden künne. F. C. Baris, 4. Mai. Die Beschießung des Forts von LifYy dauerte auch gestern fort. Eine Bombe flog unter unseren Augen über die Porte de Bersailles hinweg in die Hauptstraße der Vorstadt Ban­­girard und tödtete dort ein Omnibuspferd. Das Fort it, was die Or­gane der Kommune auch jagen mögen, gänzlich außer Vertheidigungs­­zustand und die kleine Garnison erwartet in dumpfer Unthätigkeit hin­­ter den Schanzen den feindlichen Sturm, um, wie es noch immer heißt, sich und die Angreifenden mit den Resten der ECitadelle in die Luft zu sprengen. Die Regierungsarmee ist einstweilen vonıit beschäftigt, die Al­rten des Forts von Sy, also namentlich das Fort von Banyres und die unter dem Viadukt des Point-dussour geborgenen Kanonen­­boote, zu paralofiren. Chatillon fließ daher gestern den ganzen Tag auf Banyres und von der Brüde von Grenelle konnte man das höchst malerische Schauspiel des Artilleriekampfes zwischen den erwähnten Kanonenbooten und den Höhen von Meudon, Breteuil, Brimborion u. s. w. genießen. Diese schwimmenden Batterien, gestern drei an der Zahl, sind den Bersaillern ebenso unbequem als unerreichbar ; ihre Zahl soll, da die Seine im Wachen ist und also die Bewegungen ver Heinen Slotille begünstigt, noch vermehrt werden. Um ihnen die Spike zu bieten, haben die Versailles auf der Insel St. Germain glücklich eine Batterie errichtet, die indeß gestern nur ein­e Brobeschürle zum Beten gegeben hat. Die Absicht der regulären Armee geht offenbar dahin, Bangres und die Kanonenboote Lahmzulegen und gleichzeitig das Fort Ip so dicht einzuschließen, daß die Garnison sich nicht mehr zurückziehen könnte, sondern, wa man ihrem heldenmüthigen Entschluffe wenig Glauben schentt, sich auf­ Gnade oder Ungnade ergeben müßte. . Mach dem „Mot d’ordre” wäre es noch gestern Abends in dem Dorfe fi zu einem neuen und erbitterten Kampfe gekommen. Die Nationalgarde hätte ihre Barrikaden wieder genommen und, allerdings nicht ohne blutige Opfer, den Feind aus dem­­ Dorfe verjagt. Kein anderes Organ der Kommune (und sie schöpfen sonst alle aus den­­selben Quellen) weiß et­was Aehnliches zu melden. Dagegen zeigen sie w­ieder neue Personal: und Neffort:V­eränderungen in der Armeever­­waltung an. In diesem Augenblicke ist also wieder einmal Eupdes Kommandant von Yiy, La Cecilia Kommandant von Banvres, Dombromsti Oberfeldherr der ganzen stäpt. Armee, das Plab- Pong­ne endlich in den Händen Roffels mit dem Kriegsministerium vereinigt. Der Lebtere richtet an die , Béríté" folgendes Schreiben : Bürger Redakteur! Ich habe mit Bedauern die umständliche Fabel , welche man Ihnen über die Mieverbewegung des Forts von Jily erzählt hat. Der General Bluferet ist zuerst und in Begleitung des Generals La Cecilia und der Obersten Nohart und Wesel in das Fort von Zip wieder eingezogen ; sie führten das 137. Bataillon, wel­­ches ungefähr 300 M. stark war und auf diesem Marsche etwa 10 Mann verloren hat. 34 muß auch der Angabe, waß der General Cluferet ver­­sucht hätte, Bataillone gegen die Regierung der Kommune aufzureizen, ein ansprüchliches Dementi geben. Der General Cluferet, der für mich stets ein wohlwollender Vorgejegter gewesen ist, war eines solchen Anschlages oder auch nur bei Gedanken an einen solchen gar nicht fähig. Es liegt mir daran, nit doch mein Schweigen eine Mitschuld an den üblen Gerüchten zu tragen, denen der General Eluferet in seiner gegen­­wärtigen bedauerlichen Lage und bis die Gerechtigkeit der Kommune über eine Handlungsweise erfannt hat, ausgefegt sein kann. Gruß und Brüderlichkeit, Noffel Die Zeitungen veröffentlichen folgende Rapporte vom 3. Mai: Asniéres. Am Abend vom 2. Mai intensive Kanonade. Man glaubte an einen Angriff ; es fand aber sein folder statt. Die Ruraur hießen a, auf die­ Eisenbahn. Des Mittags Rube ; Panzerwaggons durch­­stöbern Asnieres. Um 2 Uhr lebhafter Kampf, der Feind wird zurück­­geworfen. Um 3, ur bemerkt man Signale von der Kirche von Neuilly ; man forscht ihrer Bedeutung nach. Die Versailler schießen mit P­etrolbomben ; die Thatsache ist durch eine Bombe, welche nicht plante, außer Zweifel gestellt. · · Neuilly. ·»Un­ 4 UhrN­orgens prächtiger Artilleriekampf;der Erfolg fü­r die FoderIrten.Umthranhaltende Kanonade aus dem Lager der Versailler.Um 2 Uhr werden die Feindseligkeiten auf beiden Seiten eingestellt. ·· · Vanves undJssy. In Vanves ist die Nacht ruhig.Von 7 Uhr dauert dann wieder das Bombardement biss Uhr.Die Ruraux werden mit Nachruck zurückgeworen.Starke Feuersbrunst in Clamart.Jansydesachte lebhafte Kanonade. · · É Montrouge und Bicétre. Angriff over Berfailler von Bagneur her. Der Feind wird zurückgeworfen. ©eitern bis 3 Uhr Nachmittags ist Alles ruhig. Dann aber bricht eine­ furchtbare Sanonade aus; die Berfailler Batterien von Meudon, Brimborton, der Orangerie, dem Kirchhof von Glamart und der Gensparmerierstaserne von Clamart sendet einen Regen von Ge­shoffen auf das Fort von Slip, welches mit Wuth antwortet (2). Un­­sere Kanonenboote betheiligen sich im Verein mit den Bastionen 67 und 68 an der Partie und Dank dem wirklich außerordentlich sicheren Schießen der Kanoniere du Perrier, Veron und Coulon werden die niederen Batterien von Breteuil fast gänzlich­ vernichtet und gezwun­­gen, ihr Feuer auszulöschen. Um 5 Uhr etwa wird eine Truppenbes­­egung in­ der Gegend der Moulineaux bemerkt; das Kanonenboot Liberte sendet einige Schrapnells ; die Truppen mwichen zurück. Die ganze Nacht wechseln Gewehr­ und Gefding-Feuer ab. Kapitän Berde von der Liberté belobt wegen ihres Muthes folgende Bürger: Melin, Ka­­noniermeister ; Balet, Matrose ; Coreuf, Feuerwerker Lefebure, Me­­chanifer ; Gariches, Seizer; Monton, Pilot; Le Mole, Matrose. Auch die übrige Mannschaft verdient nach dem Bericht des Kapitäns wegen ihrer guten Haltung volle Anerkennung. Baris, 3. Mai 1871. Für den Marine-Delegirten: Bolton. Konferenz eine Kommission entsendet worden. Ihr Referent Kovács, beantragt im Namen der Kommission das Asyl in re «" Dien Fi errichten, und die Kartells in Teteny und Abid unberücsichtigt zu lassen. Die Versammlung nahm diesen Antrag an und­ beschloß die Bauarbeiten sofort in Angriff nehmen zu lassen.. 63­ wird ferner der­ Antrag angenommen, an den Finanzminister die Bitte zu richten, bie a EL ta fe an a PL Jah­rr zu zahlenden Taren er: . | _tellte der Präses mehrere Anträge,­­ deren folgende Beischlüsse gefaßt wurden : Er · ··1·Das Verm­ögen des töonvödafyls soll durch eine verantwort­­licher Infexkommission verwaltet­ werden,welche über den Vermögens­­stand jährlich einen Axistyers in den Blättern veröffentlicht.2.;Die­­­nach Erbauung und Einrichtung des Honvedasyls verbleibende Summe soll sich erangeligt werden in der Weise,daß das Kapital als fodck PSFdUbIFIUOU funfojet hab­en sich auf­zehrt,wodurch eine lazRente erzielt wird.3.Für die­ Aufnahme ins Asyl wird folgende Reihe­folge festgestellt a) Erblindete ; b) foldbe, denen beide Hände oder Süße fehlen ; c) anderweitig Verstümmelte, welche mehr weniger er­­werbsunfähig ; d) duch, Alter oder Krankheit Entkräftete, und e) wenn aus den obigen Kategorien keine mehr vorhanden, sonstige Vetenten nach ihrer Anciennität. Nachdem noch mehrere Anträge von Einzelnen erledigt worden, da­ute der bisherige Zentralausschuß ab und wurde vermittel­t geheimer Abstimmung zur Wahl des neuen Nussschufses und der oberwähnten Fünferkommission geschritten ; das vollständige Resul­­tat des Strutiniums wird erst heute bekannt gegeben werden, vorläufig nannte jedoch der Präses als gewählt, zum Präsidenten Andreas Gáspár, zu­m Vizepräsidenten Gab. Clementiß und Alb. döldvárd und zum Notar Jn. Kühnel. Hiemit wurde die Sigung geschlossen. Abends fand im Hotel Frohner ein freundschaft­­liches Banket statt, an welchem gegen achtzig Mitglieder t­eilnahmen. Der Landes-Honvedunterffüßungsverein hielt gestern Vormittags unter Theilnahme zahlreicher Delegirter der Honyépvereine und in Gegenwart eines ansehnlichen Publitums seine Generalversammlung im großen Saale des Beiter Komitatshauses ab. Der Präsident des Zentral-Honnenvereines, Abgeordneter Emerich Späanka, eröffnete die Sibung um 10 Uhr mit einer kurzen Ant­sprace, in welcher er die Vertreter den Honveovereine begrüßte und hervorhob, daß die große Anzahl der Erschienenen (es waren 34 Ver­­eine durch 82 Delegirte vertreten) für das rege Interesse birge, welches man allenthalben im Lande den Angelegenheiten der 1848/9er Honveds entgegenbringe. — 68 folgte nun die Berathung über die auf der Geschäftsordnung stehbenden Gegenstände, z­uerst wurde der Jahresbericht verlesen,in welchem der Zentralausschuß Rechenschaft ablegt über die von ihm unternommenen «Schritte,­um den Honveds die moralische Anerkennung und Unter­­stützung von Seiten des Landes zu erwirken.Diesbezüglich beauftragt die Versammlung den Ausíduk, auf dem betretenen Siege fortzufahren und auch fernerhin jede Gelegenheit zu ergreifen, welche zu dem vor­­geiteten Ziele führen könne.­­­­ Der Präsident eröffnet nun der Versammlung-dass der Zentral-Ausschu­sz­ Schulden in der Höhe v­on 1030 ff.habe,deren Deckm­aus die Honvedvereine repartert wurde.Viele Verein­e haben den"gut sie entfallenden Theil bereits eingezahlt,viele aber­ nicht Die Vertreter derjenigen Bereine, welche ihren Z­eil noch nicht bezahlt haben, erklären si bereit, die Ginkaffierung der Zufhülle besorgen au­fallen jene Bereine, deren Vertreter nicht zugegen sind, werden Schriftlich aufgefordert werden, die auf die entfallende Summe bis 1. Juli 1. 3. einzusenden. 3 . Zu Gunsten des Hongedasyls sind bisher 87.115 fl. ein­­getroffen ; die Sammlungen sind jedoch noch nicht geschlofsen und es ist Aussicht vorhanden, daß diese Summe noch um­ ein Nambhaftes an­­machjen wird. ‚Zur Berathung über die­ Frage, wo das Asyl errichtet werden sol, in Zereny, Akód oder Pet ? war aus der vorgestrigen .. si «­e­e Tageswenigkeitett. (Zur Boulevardfrage) Nachdem dieser Tage­fon eine Deputation von 120 Theresienstädter Hausherren unter der Führ­rung Dr. Julius Schauers im Klub der Rechten vorsprachen, um dort um Fürsprache für einen beim Landtage einzureichenden Protest wider das Vorgehen der Erpropriationskommisationen zu bitten, fanden sich dieselben Männer gestern auch im Klub der Linken ein, wo Roloz­man Tiba und Mori­ JsEai versprachen, sich der Sache im Lande­tage anzunehmen. Die Protestation enthält folgende vier Punkte: 1. Schaben die Ex­propiationskommissionen die Objekte sehr oberflächlich, in­­dem sie weder auf die Lage noch auf die Bauart­ derselben Rüdsicht nehmen, und oft Bauten, die 50—60.000 Gulden werth sind, in drei Minuten abgeschabt haben. 2. It für diesen Zived die Summe von 4 Millionen 800.000 Gulden präliminirt, wo doch die Gesammtobjefs einen Werth von mindestens 7 Milionen repräsentiren. 8. It für b Geschworenen Fein Normativ vorhanden, nach welchem sie in ihrem Urtheile vorzugehen haben, und 4. endlich soll der Landtag­ die­ Heber­­prüfung (!) der bereits gefchäßten Objekte anordnen. Diese Retition wird im Laufe dieser Woche im Landtage eingebracht werden. (Die gestrige­ Einnahme des Frauenbazard) zu Gunsten der Ueberschwermtes hat nach , EI" die Summe von zehntausend Gulden überstiegen. Heute wird der Bazar von II bis 5 Uhr geöffnet sein ; morgen ism Ruhetag — für die eifrigen Wett­läuferinen sowohl, als das besuchende und Faufende Publik­um — und Mittwoch um 8 Uhr Abends nach dem Wettrennen sollen die Verlaufg­­halfen der Wohlthätigkeitskonkurrenz noch einmal erschlosfen werden, a welcher sich das Sport:publitum voraussichtlich T Lebhaft betheili­­gen wird. wa­rbeiterdemonstration.) Heute Vormittags gegen 2/10 Uhr erschienen gegen hundert, dem Arbeiterstande angehörige In­­dividuen vor dem Landhause und begehrten Einlab. Da nur die Wer­nigsten Eintritt­sarten­­ besaßen, so wurde ihnen natürlich der Eintritt nicht gestattet. Sie rotteten sich, nun auf der Straße zusammen, ihre Bahl nahm mit jeder Viertelstunde zu, und sie schienen entschlossen, wir wissen nicht in welcher Absicht, um Plage auszuharren. Der findige Hausmeister des Landhauses griff gegen einf­ Uhr zu dem bekannten Mittel, mit dem man in Baris schon Revolutionen besiegt hat : er begann mit dem Wasserleitungsschlauch die Straße zu bespingen , je weiter er mit dem Wasserstrahl vorwärtsrücte, umso weiter zog sich die Menge zurück, und zuleßt war durc­ dieses unschuldige Mittel die Straße in dop­­pelter Hinsicht gereinigt, nämlich von Staub und von den Demonstranten. Allein von dem legteren nur auf kurze Zeit, denn schon nach wenigen Minuten waren die Arbeiter wieder zurückgekührt und verm­errten wie­der die Straße. Nun schritten die Trabanten zu Fuß und zu Pferde ein, denen die Berwachung des Landhauses anvertraut ist, sie zerstreus­ten die Menge und säuberten die Zugänge zum Landhause. Im Hause selbst nahm man von diesen­ Vorgängen auf der Straße natürlich nicht die geringste Notiz. Von anderer Seite wird uns über diese Demon­­stration Folgendes berichtet : „Die strifenden Schneißergesellen versam­­melten sich heute in großer Masse vor dem Langhause, wo das Unter­­haus feine Sigungen hält und versuchten dort zu Gunsten vor und inhaftirten 36 Rädellführer des Strafes zu demonstriren, indem sier dem Vernehmen nach, eine Sturmpetition an den Reichstag richten und die Antwort des Ministers des Innern auf die famstägige Inter­­pellation des Abgeordneten Simonyi vernehmen wollten.“ (6. von Reichstagsbericht.) = Amtliche Haarspaltereien.) Zwischen der städti­­schen Baukommission und dem städtischen Ingenieuramte bestehen zum Nachtheile des öffentlichen Dientes gewiisse Differenzen, in welche auf das Verhältnis der Coordination oder Subordination zurückzuführen sind. € 3 liegt in der Natur der Sache, daß die Baukommission jederzeit das Ingenieuramt zur Hand haben müsse, wogegen sich das ektere als ein Hilfsamt des Magistrats betrachtet und nur dessen Weisungen vollzieht, sonst aber im eigenen Wirkungstreffe selbstständig handelt und seiner wie immer genannten Kommission untergeordnet sein könne. Die Bau­­kommission hat nun erklärt,­daß sie nothwendigerweise mit dem städti­­schen Ingenieuramte in fortwährender Fühlung sein müse und auf einer förmlichen Unterordnung des Ingenieuramtes gar nicht bestehen wolle, dagegen erheifhen es die Interessen der öffentlichen Verwaltung, daß auf kurzem Wege der Baukommission die nöthigen Auskünfte vom Singeniueramte ertheilt werden, wie dies z. B. auf Requisitionen der MWiithihafskommission geschieht. Das Ingenieuramt soi auch vieles Auskunftsmittel nicht acceptirt haben. . . . (Von der Pe­ster Schießstätte)Am 7-Maid.J.· wurden 1772 Schüsse abgegeben mit 1215 Kreisen;getroffen wurdens 5 Nägel,18 Vierer und 157 Dreier-·Getronnen haben die Herren Schuk 2Nägel,P­olacsek und Dr-—Barna­ für sich und, Schifner für Herrn Alessandro je ein Nagel,Schuk4Vierer für sich und 7 Vierer für die Herren Albert und Karl Bauer,Schif­­­­ner und Neubrand je 2Vierer für sich,T.r­·ttner2Vierer für sich und 1 Vierer für Herrn Aul Pilisy,Zoller,Uro­­.. sovits,Pollak und Polacsek je1Vierer für sich.Andere Industriescheibe haben gewonnen die Herren Dr.Barna die erste­­ Prämie mit 23 Kreisen,Trittner die zweite mit 22,Schuk die dritte mit 21,Zoller die viertentitls,Pilify die fünfte mit 17, Neubrand vie sechste mit 15, Schifner die siebente mit 14 un­d Bolacsef vie achte mit 14 Kreisen, , . = (Emerich Madocsányi,)-wer auf mehreren Reichs­­tagen Ablegat gewesen, Vater des Reichstagsreputisten Paul Madoz­csányi, it im hohen Alter­­ von 92­ Jahren gestorben. Pormatin müssen alle galeriten­ an einen bestimmten Rayon außerhalb der Stadt verwiesen werden. Es wurde nun­­ die Frage aufgestellt, ob diese Mafregel auch auf vie kleineren­ gewerblichen Stablissements aus­­zudehnen sei, welche wohl verschiedene Rohstoffe verarbeiten, deren Geruch eben nicht­ angenehm für die Nachbarschaft ist, die je noch eines Fabrikge Charakters entbehren. Die hierüber einvernomm­ene Baukommission hat fs dahin erklärt, daß derartige Heinere gewerbliche Etablissements nicht in die Kategorie der Fabriken rangiren und innerhalb der bestehenden­ Borschriften wie bisher in den bewohnten Stad­theilen errichtet werden­ können. Die Angelegenheit kommt übrigens noch vor die G Städte repräsentant. (Zwei Selbstmorde.)In der verstossenen­ Nachthalb 2 Uhr kam der Schlossermeister Josefnschtak,wohnhaft am Stefanss­platz Nr.6,nach Hause und sahf auf der Brunnenstange im Hofe einenckz Menschenhängexx.Hitschac erstattete sofort hievon die Anzeise htkks 3 .·­­ ··

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