Pester Lloyd, September 1871 (Jahrgang 18, nr. 203-227)

1871-09-15 / nr. 214

PE § 48 .. M IN atti Achtzehnter Jahrgang. Branumerationd-Bedingniffe : ürden,,Pesto-eiyd«»Morg­i-und Abendblatt ürden este'k»Llovt­«(Meren-und Abendblatt ·'stmti·: ·­­ Lebst den beiden Mochenbeilann. M­ochenblatt für a der Wochenbeilage: „Wo ch­­en blatt fir and: ee ee­re nn Sl ä fear bei der ganbe und Borfttwirtbischaft”, , Ung. Illuftrirte Zeitung“. | m. Sorftwirtbihaft“, jedoch ohne Ung. Illuftrirte Zeitung“ Die einzelne Nummer kostet 6 kr. ‚­­nergasse Nr 15. In Wien Ganzj. f. Pet-Ofen fl. 20.80 Ganzj. m. Boftver]. fl.22.80 | Ganzi. f. Peit-Ofen fl.18.— Ganzj. m. Boftuerf. fl. 22.— Redakti da E B Hrn. €. Engel, Auguftimerftr. Mr. g, Sal " 1030 Hő »»« 140 N ,, ,, bog subtil« ,, » ig.— edaktions- um xpeditions- Bureau | fein & Vogler, Meier Markt Nr. ı 4 a tertelj. " 5. ıertelj., . iere. . iere1, , .— . , 22, Mi Niemets Aljero 48­8 Monatlich A = 1.60 Monatlich 5­5; 1.80 Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod, rer er ta­ng REN, en.R.,,Motte, in. Berlin, Mü­nchen, Nürnberg, c­ Bremen: Saafenstein & Bog- Mit separater Wortversendung des Abendblattes 1 ff. vierteljährlich mehr. Man pränumeritt für Pet: Ofen im Expeditions-Bureau des „Beiter Lloyd“; Eirter Briefe Durch alle Boftäm­ter. Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprecht, außerhalb Pech-Ofen mittelst fran­­t a. M., Hamburg und Amtliche Nothzungein Der Mester Waaremund Effertenbőrfe vom 1A. September im­ Expeditions-Bureau angenomm­­en. Manuskripte werden in keinem Haffe,zurik­eft, Maig -­en, Haafen, ei dem Generalagenten bew. 6: « Oppelit, Woll- Roth­we­elyek und Pseitagen werden angenommen für 1 ff. pr. 100, — am 15. September. Inserate werden übernommen : ler im Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Basel, Zürich, Süddeutsche a Er­be Stuttgart, Heilbronn, Reutlingen, Ulm, Köln, Mann­heim, , Bierh­eim, Augsburg, Nürnberg und Wü­rzburg, Säger’sche, Buchhandlung Daube und Komp. üt Frankfurt a. M., Hamburg, Mün­­hen, Augsburg, Nü­rnberg, Würzburg, Bern und­­ Havas Bourse Nr. Brüffel. Place de la 7. Dieselben sind franko an die Expedition beg „Better Bob" zu senden. in gransfurt a. MM. — ©. Lafite-Bulier und Comp., Junge Unternehmungen. Paris, EGE IT VEZET ETO ÉRETTEN E 9 UGYNOK A FETTE ERREGER SSREREEEEE Eee Fondoner Finanz und Handelsheridf. © London, 10. September. Mährend am Kontinente das Getreide sehton Längst ge­­schnitten und zum Theil auch eingeheimst ist, finden wir uns noch in Mitte der Ernteoperationen. Wind und Wetter, sowie die aus den Agris­kulturbezirken einlaufenden Berichte sind noch immer Hauptfaktoren in den Kalkulationen der hiesigen Getreidespekulanten, und die Nachrich­­ten aus den Provinzen insbesondere üben auf die Tendenz des Mark­­tes einen bestimmenden Einfluß aus. It man in dem abgelaufenen Monate in den Fehler verfallen, den Weizenertrag bedeutend zu über­­fläßen, geschieht jeßt ein Gleiches in entgegengefeßter Hinsicht und Haufjefperulanten m wollen dem englischen Rubiitum einreden, daß es nur durch einen bedeutend erhöhten Weizenimport vom Hungertode ge­­retet werden künne. So schlimm ist die Sache denn doc nicht. That­­sache ist zwar, daß der Ertrag ein kleinerer it, als anfänglich erwar­­tet wurde, aber mit einer Erhöhung der Produkteneinfuhr von 1­ bis 2 Millionen D. dürfte wohl der diesjährige Bedarf des Landes ge­­decht sein. Abgesehen davon, sind jedoch die Getreidezufuhren vom Aus: Lande seßt so bedeutend, daß ein viel größerer Ausfall des Ernteertra­­ges nöthig sein würde, um die Preise in irgend­wie Besorgnis erregen­­der Meile in die Höhe zu treiben. Im Augenblick hat es zwar allen Anschein, als ob­ Weizenpreise für einige Zeit ihren niedrigsten Stand gesehen haben. Eigner haben bei etwas lebhafterem Geschäfte um voll 1 s. mehr per DO. für Weizen bekommen, während Mehl gleichweise 6 d. bis 1 s. per Faß und Sad höher bezahlt wurde. Hafer hingegen etwas billiger. Der Wochenimport betrug 28.270 D. Weizen, 3280 Gerste, 11.580 Hafer, 350 Mais und 1996 Fäller Mehl. War das Ernteergebniß sein so gutes, als man erwartet hat, ist doch der Stand der Geschäfte in den anderen Branchen des Handels ein so günstiger, daß der Mehrbedarf des Landes an Cerealprodukten fast gar nicht ins Gewicht fällt. Die soeben veröffentlichen Handelsausweise für August Tiefern ung ganz überraschende Daten über die Ausdehnung, welche die Handelsbeziehungen Englands genommen haben. So be­­trug der Werth der importirten Monaten im vorigen Monate 29 Millionen Pfund gegen %5 Millionen im korrespondirenten Monate des Jahres 1870, der Erportwert über 22 Millionen Pfund gegen 17 Milionen im abgelaufenen Jahre. Dies gibt also eine Zunahme von ungefähr 16 °­, in den importirten, und 30 °, in den erportirten Mag­­ien. Betrachten mir nun die für die abgelaufenen 8 Monate zusam­­mengestellten Zahlen, so finden wir,daß der Importwerth sich bei einem Umfage von 215% Millionen gegen voriges Jahr um 274, Villionen vermehrt hat, der Importwerth bei einem Umfage von 143 °, Villionen Pfund um 12 Millionen höher it. Auf Details übergehend, hat be­­sonders der Import von Kaffee, Meizen unraffinirtem Zucer, Tabat, Mein und Rohseive zugenommen, während der bemerkenswerthe Abfall von 4 Millionen Pfund in Seidenwaaren ersichtlich ist.­ Betreffs des Exporthandels­ zeigt ich da die bedeutende Zunahme von 37­ Mil­­lionen Pfund in Wollen und Gam­mwaaren. und "a Million in Gelden­­waaren. Soweit wir aus diesen trockenen Ziffern ein Urtheil schöpfen können, haben alle Geschäftsbranchen in den legten Monaten vollauf zu thun gehabt, und es ist alle Aussicht vorhanden, daß dieß auch in nächster Zeit der Fall sein werde. x Angesichts der erhöhten Geschäftsthätigkeit der Provinzen und des dadurch hervorgebrachten Mehrbedarfes an Zirkulationsmitteln bleibt der Sgiusfuß an offenem Markte stationär. 1%/,°, ist wo immer der Discontofuß für 3monatl. Rapier , während 6monatliche Bantwechsel mit 27."/o genommen werden. Großver mehren sich die Anzeichen für einen etwas höheren Zinstag und der dieswöchentliche Banfausweis Lieferte uug den Beweis, daß­­ die Geldnachfrage von Seiten des P­ublikums im Steigen ist. Nach einer ununterbrochenen Verminderung des Vortefeuilles seit dem 5. Juli zeigt dieser Bosten endlich wieder eine Zunahme und zwar von 431.009 %., während der Banrvorrath sich abermals um 227.000 £. verminderte. Durch diese beiden Veränderungen im Bankstatus erfuhr auch die N Reserve eine Abnahme von 469.000 £. Eine bestimmte Ansicht über den künftigen Gang des Zinsfußes läßt sich nicht abgeben und die Leer werden wohl die Lage des Marktes am Besten aus dem einen Umstande be­urtheilen können, daß es in der City zwei starre­parteien gibt, von denen eine an eine Erhöhung des Zinsfußes glaubt, während die an­­dere den jegigen Diskontefaß noch Monate lang vorherrschen sieht. Der „Geonomist“ tritt der leiteren Ansicht bei und­ meint, daß die Sucht vor einer plöglichen Kündigung der Depositen seiten Deutschlands gänz­­li­cnbegründet sei, daß a) Deutschland sein Geld nur nach und nach herausziehen werde, b) die deutsche Negierung ohnehin, um die Kriegs­­anleihen (theils in London kontrahirt) zu bezahlen , be­neutende Sum­­men hier lassen müßte. MNHedrigen3 seien die deutschen Depositen in London durchaus nicht so bedeutend , als man glaubte. Wer in der Sache Recht hat, werden die nächsten Monate zeigen. Thatsache ist, daß die im Laufe nächster Woche ankommenden Goldsendungen zum größten Theile nach dem Ausland dirigirt werden und daß die jüngste Geldnachfrage bei der Bank von England Remittirungen auf Rech­­nung früherer Anleihen zuzuschreiben it. Da aber fortwährend neue Anlehen creigt werden , dürften viele doch nicht ohne Einfluß auf die Tendenz des Geldmarktes bleiben , besonders da noch so viele Privat­­unternehmungen nebenbei das Licht der Welt erblichen. Diese Woche waren es hauptsächlich Die spanische un­d türfische Anleihe, melche die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zogen. Um von ersterer zu sprechen, haben wir ihnen schon vorige Woche deren Beringungen mitgetheilt und die Substription hat unsere damals geäußerte Ansicht, daß der Erfolg ein guter sein werde, mehr als bestätigt. Job der besonders festen Tendenz, „welche seit Monaten für spanische Papiere herrscht, hatte doch sein Mensch sich eingebildet, daß eine Anleihe von 20 Millionen Pfund nominell Tmal siberzeichnet werden würde. Offizielle Daten sind bis jeit nicht bekannt, aber alle Nachrichten stimmen darin überein, daß ungefähr 140—160 Mil­lionen gezeichnet worden wären und der Kurz der neuen Anleihe, 2 °/. Agio, scheint dies auch zu bestätigen._ 3 ist unstreitig, daß das Berz­trauen des englischen Bublik­ums in Spanien fi) stetig hebt und wird über den Stand der spanischen Papiere die Ansicht unserer Börsenma­­tadore eingeholt, erfährt man, daß die 8 °­, Rente das billigste Staats­­papier am Markte sei. Ueber die Größe der Substriptionen waren die verschiedensten Gerüchte im Umlaufe; man sagte sogar, Rob­i­­le hätte für die ganze Anleihe allein applizirt, einzelne Mädler nebenbei nicht ersten Ranges hätten Millionen Pfunde angemeldet Ic. Sei dem mie immer, TIhattache­tt, dab der Erfolg der ersten Finanzoperation der neuen spanischen Negierung ein glänzender ist und für die spanischen Finanzen ein gute Omen ist. Piel mag dazu die Bestimmung beige­­tragen haben, wonach bei Anmeldung nur 2%, Deposit verlangt wurde. Dadurch werde es vielen kleinen Leuten ermöglicht zu applizi­­ren. Einen für die Kontrahenten nicht angenehmen Gegenjab bildete der Erfolg oder vielmehr Miterfolg der neuen türkischen Anleihe. Selbe wurde im Minimalbetrage von 5.700.000 8, zum Kurse von 73 mit einer jährlichen­­Verzinsung von 6%, und Berlofung von 1 °, emittirt. Zinsen und Kapital werden duch die Zahlung eines Theiles des egyptischen Tributes an die Bank von England garantirt. Nachdem die alte 6"­, Anleihe, welche , ebenfalls auf den egyptischen Tribut ge­­sichert it, ungefähr 86 steht, war zu erwarten, daß die neue mit Un­­gestim aufgenommen werde. Trob dem für einige Tage fünftlich in die Höhe gehaltenen Agio von 1, , sind die Substriptionen höchst spärlic eingelaufen. Zu­ erklären ist dies dadurch : die Börse ist fűr tiihen Rapieren von jeher abhold gewesen , während das Bublitum bisher immer bei Substriptionen auf ottomanische Anleihen zu. Scha­­den gekommen ist, jedes Ansehen it seit einer Reihe von Jahren einige Zeit nach der Emission billiger gewesen, als es ausgegeben wurde. Bei der Finanzverwaltung des osmanischen Reiches ist dies auch ganz natürlich. Jahr für Jahr erscheint ein regelmäßiges Defizit von 2 bis 3 Millionen Pfund im Budget und ebenso gleichmäßig wird das Bublikum in einem Zeitraume von 1%—2 Jahren zu weiteren Anlei­hen aufgefordert, um mit diesen die Zinsen auf die alten Schulden zu zahlen. Daß eine solche Wirtbschaft nicht fortbestehen konnte, war anzunehmen und es ist nur Wunder zu nehmen, wie sich überhaupt ein Haus gefunden hat, das das M­agnih übernahm, eine türkische Anleihe auf den Markt zu bringen. Viel Vertrauen in ihre Operation scheinen die Herren Dent, Balmer und Komp, selbst nicht gehabt zu haben , denn die Anleihe ist, wie Sie sich erinnern, von Mode zu Woche ver­­schoben worden. Der Titel, welcher der neuen Anleihe gegeben wurde, it an und für sich bezeichnend : „Ottomanisch-Gayptische Tributanleihe”. Damit it also zur Genüge bewiesen, daß das Hauptgewicht auf die Sicherheit des egyptischen Tributs gelegt ist oder in anderen Worten, daß die Anleihe eigentlich eine egyptische it. Nun sind aber 7%, Eapp: ter 79 notirt, trugen also etwas mehr als 6 °/, Obligationen der neuen Anleihe zu 73. Daß also unter diesen Umstän­den das Bublitum Lieber 7 °/, Goypter kauft, ist naturgemäß ; insbesondere , wenn man bedenkt, daß die Sicherheit der Lepteren ungleich größer ist. Im Falle einer Verwidelung im Osten könnte ja der Vizekönig den Tribut Fündigen und dann hätten bei dem Stande der türkischen Finanzen die Obliga­­tionen besiger das leere Nachfeben , während die Zinsen auf die ägyp­­tischen Staatspapiere noch immer bezahlt werden würden. Immerhin­ ist es bemerkenswerth für das Vertrauen in türkische Staatspapiere, daß die Anleihe, obgleich die Herren 2. Cohen u. Sons (die bedeutendste Bör­­senfirma) die Faifeure waren , so fhm nach gezeichnet wurde. Von son­­stigen Emissionen wären noch 1.400.000 Dollars 7 °%% Bonds des Staates Georgia zu 78 durch Crews, Habicht u. Komp. herausgebracht, zu erwähnen. Zinsen und Kapital sind hier und in Amerika zahlbar von der Börse selber ist diese Woche wenig zu berichten. Im fremden Markt war das Hauptgeschäft in Spaniern und zum Theil an in Lombarden. Französische Rapiere höher ; türkische in Folge der geringen Zeichnung auf die neue Anleihe niedriger. Ebenso waren hei­­mische Bahnen mit Ausnahme einzelner Aftien flau, während die in den legten Wochen von der Spekulation besonders bevorzugten Papiere (Asphalt und Kunstdüngeraftien) auf­­ Realisationen bedeutende Einbu­­ben erlitten. „Bhorphate Sewage” fielen 8 2. pr. Stüd, Bal de Travers 7, Neufchatel 6. Die Schlafcourse sind : Konsois 93", ("4"/a niedriger), 1882er Amerikaner 93%, (*,°/, niedriger), 5 °%/, Anleihe per "4 disc., ao Bonds 90%, (4 °, niedriger) , Slinois 1112 (2"s"/a höher), Eries 26 °, (174%, höher), französische Nente 56, 6 °, französische An­­leihe 99%, (unverändert), 59, französische Anleihe 7 °, Agio (5 °, bes­­ser), Italiener 59%, (*,%%, niedriger), Spanier 33 (/2"/o höher), 3%, neue Spanier 17/a Agio (*/g °, besser), 5 °/, Türken 4594 (/9/, miedri­­er), neue 6%, Türken 4% Desagio, Egypter 794. (unverändert), ombarden 16"/s (*/, 2. höher), Anglo-Austrian 11 prm., Anglo:Hun­­garian par. Dem großen Geschäfte, welches im Laufe der vorletten Woche auf dem Liverpooler Baummollmarkte gemacht wurde, ist in dieser wenn möglich ein noch größeres gefolgt. Bei bedeutenden Umfäsen, hauptsächlich in amerikanischen Sorten, stiegen Preise um fast %. d. per Pfund. Sea Island gefragt, ohne weitere Verände­­rung Quotirungen, Brasilianische "i. d. besser bezahlt, ebenso egyptische Sorten Ostindische (bessere Qualität, z. d. höher, schlechtere )a­b. Das Lieferungsgeschäft war ebenfalls ein bedeutendes ; die Umläbe betrugen 118.940 Ballen, von denen Fabrikanten 82.470 nahmen. Der Import erreichte­ die Höhe von 50.435, der Export von 8123, und der heutige Vorrath wird auf 521.430 Ballen geschäßt. Der Kolonialprodpustenmarkt war diese Woche ohne besondere Bewegung. Zudem leblos mit Ausnahme von wenigen Transaktionen in mestindischem­ Rum unverändert zu vorwöchentlichen P­reisen. Kaffee bei großen D­orräthen lebhaft, bessere Sorten unver­­ändert, ordinäre etwas billiger. In. Reis etwas Geschäft, doch nicht sehr bedeutend. Schwarzer Pfeffer unverändert, meiß er fest. Duedsilber­er 11­8. per Flasche , Leinsamen lebhaft. Für Salpeter bessere Jacyfrage. Bom Kolonialwollmarste micd fortdauernde Fertig­­keit seit dem Schlusse der festen Auktion gemeldet. Die Nachfrage war aber hauptsächlich für heimische Rec­nung, während für fremde die Transaktionen gleich null waren. Die Zufuhren für die nachte Auk­­tion, welche am 14. beginnt erreichen die Höhe von 37.683 Ballen Sydney, 26.089 Bort Phillip, 36.587 Neu­­seeland, 9433 Adelaide, 943 Ban Diementland, 294 Schwanenfluß und 20.781 Kapwolle. Im Ganzen dürften ungefähr 140.000 Ballen zum Beilaufauf­kommen, während die Tendenz allem Anscheine nach steigend sein wird. Die Transaktionen auf dem Seidenmarkt waren­­ im verfloffenem Monat von feinem großem Belang, und Preise sind zum Theile niedriger. Die bedeutenden Zufuhren von Chinaseide haben dazu das Ihrige beigetragen, und feine wie mittlere Tsattees fielen 5 °/,, Ja­pansorten vernachlässigt, feinere Qualität fest, ordinäre bis 5 °­, nie­­driger abgegeben. Canton weide unverändert. Bengal in Limitirter Nach­­frage. Die Ausfuhr von Shanghai dürfte den jüngsten Telegrammen zufolge 50.000 Ballen betragen, von denen 10.000 ihren Weg nach Frankreich finden werden, 5 N Pro BJ­ Hör­en- und Handelsnachrichten. Veit, 14. September. — Russisch -rumänische Bahnaufschlüsse. Den neuesten Nachrichten aus Odessa zufolge ist die Eisenbahnstrecke Ziraspol-Kijchenew am 15. und 27. August v. a. dem öffentlichen Ver­­fehre übergeben worden. Der Bau der Eisenbahnstrecke von Kifchenem nach HELHÁA zum Anschlusse an die von Jaffy dorthin zu führende moldauische ahn­it bereits in Angriff genommen, und soll binnen der nächsten 2 Jahre beendigt werden. Für­ die Ezernovig-Jaffyer Bahn wird dies von großer Bedeutung sein. — Steigerung von Eisenpfeisen. Befiker von G Eisengießereien in Westfalen und Nordfriesland kündigen ihren Abneh­­mern eine­ Preissteigerung von 3 Thalern auf ihre Brodukte an, und zuvar vom 1. September d. 3. an. Ursachen vieser Preissteigerung sind die hohen Kohlenpreise, der stets steigende Preis von Scheisen und die hohen Arbeitslöhne. D­m Öle das deutsche Eisenbahnwesen soll in Ber­­lin eine zu deren Leitung eigene Zentralstelle innerhalb des Reichskanz­­leramtes errichtet werden. Baiern weigert sich jedoch bisher, seine Eisen­­bahnen einer oben von Berlin ausgehenden Ueberwachung zu unter­stellen und erhebt dagegen energische Reklamation. — Während der nächsten Michaelismesse wird sich der deut­­schhedabrisantentag in Leipzig versammeln. Hauptgegen­­stand der­ Tagesordnung wird dem ‚Vernehmen nach die Berathung derjenigen Maßregeln sein, welche gegenüber den in­ den, Arbeitertref­­fen von Tag zu Tag ,rndsichteloser und gehäfsiger auftretenden Agita­­tionen gegen die Arbeitgeber eventuell als nochm wenig erscheinen. ZU Moskau wird im Jahre 1872 eine große Au­f­­stellung von Gegenständen der technischen und anderer Wissen­­shaften, der gesammten gewerblichen Industrie und des Gartenbaues unter dem Namen „Bolotechnische Ausstellung” abgehalten werden. Die Eröffnung dieser Ausstellung findet am Tage der Feier des zwei­­hundertjährigen Jubiläums dor Geburt Beter3 des Großen, das ist am 39. Mai, statt, und ihre Dauer beträgt drei Monate. Hauptzied ist, auf die­ tägliche Anwendung der Naturwissenschaften für das Leben sowohl in wissenschaftlicher wie­ in praktischer Beziehung hinzuweisen und zugleich eine anschauliche Darstellung der verschiedenen Fabrika­­tionszweige zu geben, also überhaupt belehrend zu wirken. Auch Aus­­länder können an dieser Exposition t­eilnehmen. 8. Geschäftsberichte. Veit, 14. September Witterung schön, doch berbstlich fühl , Thermometer + 16 °, Barometer 28” 7", Wasserstand unverändert. Im Getreidegeschäft wurde Nachmittags nicht­ verkehrt. Sffeffengeschäft. Die Börse verkehrte heute in unver­­änderter Blauheit und Geschäftslosigkeit. Das Aufgebot in einigen Merthen war in Folge der Geldknappheit dringend. Ung. Eisenbahn­­anleihe, zu 109 gemacht, blieb 109%, 6., um "/4 fl. billiger, Brämien, lose drühten sich von 98 auf 97­­, , ung. Kredit, zu­ 11092 gemacht, blieben 110, , um %4 fl. billiger, Franco-ung. miden von 88 auf 86'.,, Reiter Boltsvant zu 49 gemacht. Von Sparlassen kamen Haupt­­städtische zu 179%, in den Verkehr, Theresienstädter 48", ©., Straßen­­bahn, zu 295 gemacht, blieben 293 ©., Haza feiter, 123 6. Mühlen offerirt, Union mußte zu 175. ein Boften abgegeben werden, Bannonia zu 540, Louisen zu 122 , Blum’sche zu 175 offerixt. Steinfohlen- und Riegelwerte 119 Geld. Valuten und Devisen unverändert flau. Du­­taten 5.72, 20: Stanfenstüde 9.47, Silber 118 °, Raffenscheine 1.79­6. An der Abendbörse war ein lebhaftes Geschäft in österr. Kredit, sie variieren zwischen 288.30 . und 289.50 und Schließen 283.30 . u­g. Kredit wurden zu 109g begehrt. Frankfurt a. M., 11. September. Die in meinem lethten Bericht umgedeutete Haufje Bewegung des Französischen Marktes für Weizen machte im Laufe der ver­iefenen Woche­­ weitere Fortschritte, unter deren Einfluß unsere tonangebenden Pläbe und in Wechselwir­­kung auch der hiesige Markt xvatch höher gingen, wobei namentlich bessere Weizensorten bedeutend gewannen. Speziell am hiesigen Blake blieben Zufuhren in neuem Weizen bedeutend hinter der Nachfrage zurück, so daß, um nur einigermaßen den einlaufenden Ordres begeg­­nen zu können, die spärlichen Offerten norddeutscher Eigner zu höchsten P­reisen acceptirt wurden. Roggen leichter, verläuflich. Auch Gerste fand mehr Beachtung und erholten sich Preise bei größerer Nachfrage. Am heutigen Markte waren Offerten von altem Weizen belangreicher, ohne weder für Export noch für den Konsum Verwendung zu finden, weil bei­­ den geforderten hohen Preisen Käufer Lieber hübsche neue Maare nehmen. Neuer Weizen dagegen war beliebt und wurde rasch verkauft. Heutige Not­zungen : Weizen je nach Qualität per 200 Zoll Bio. 14; —15 °% fl., Roggen dto. 10% — "ls fl., Gerste je nach Quali­­tät dto. 9/— 10a fl., Hafer leblos, nominell dto. 8 fl., Hülfenfrüchte ohne Geschäft, Neps 227, fl., Mohn beliebt, 29 fl., Nübel per 100 Bollpro. 27 fl, Mehl war leicht zu plack­en bei etwas höheren Preisen. Hambur , 11. September. (Bericht von Franz Kroepkien.) Metter : Schön. Wind : Oft. London: Wetter schwül. Seit meinem legten M­orhenbericht war die Witterung sehr schön, bis auf einige Gemü­ter­­regen, die das Einbringen des nach draußen ‚stehenden ‚Getreides zwar etwas verzögert haben, indeß wird da in dieser Woche im Norden Deutschlands, ebenso in Dänemark, die Ernte als beendet zu betrachten sein, die auch in Schweden vom Wetter begünstigt­­ wird. In England it die Witterung im Allgemeinen zwar auch schön, aber heftige Negen­­güsse störten die Ernte, die in Bezug auf Weizen doch viel zu wünschen übrig zu lassen scheint, indem fast alle englischen Märkte ihre steigende Tendenz verfolgen, zumal solche auch durchh lebhaften Gryort nach Bel­­gien und Frankreichh befestigt wird. Da nun auch Süddeutschland Ber­darf entwickelt, der uns die gehofften Zufuhren vom Oberlande theil­­weise entzieht, so überstieg auch hier­ die Frage das Angebot, und es machte sich lebhafte Kaufluft für­­ hönen neuen Weizen bemerkbar, wenn­­glei eine gewisse Zaghaftigkeit nicht zu verfennen it, da man fürchtet, daß, wenn die Produzenten exit mehr Zeit zum Dreschen haben, Frank­­reich und Belgien leicht überführt werden können, wie es schon­ einmal in diesem Jahre der Fall war, und Englands Märkte noch ganz be­deu­­tend steigen müssen, wenn­­ unsere bereits fehr­en­greise dahin vendiren sollen. Die Frage beschränkte sich hauptsächlich auf guten neuen Weizen, "besonders beliebt ist der schöne farbige Magdeburger, der auf Lieferung im Gewicht von 129 Bfd. bis 171 MR. (69%, Thle. pr. rt. franco Harburg) bezahlt wird, während etwas geringerer 128pfo. und 129pfd. neuer Saal und märkischer auf Lieferung Sonnabend noch zu 172 M. erlassen blieb; 128—129—3830pfo. bis 134pfo. neuer holstein. und meclenburger bedang in Loco 166—169 M. (86 °/,—88*/s Thir. pr. Ct. franco Harburg). Alter nicht farbiger Weizen bleibt vernachlässigt, und 120—124pfd. medlenburger ist zu 145—162 M. erlassen, während man für­ befferen 121—22. 125. 126—27pfd. medlenburger 154—162 bis 163 M. betwilligte. Ab Auswärts zeigte sich für neuen Weizen ziem­­lich rege Kaufluft, und haben im Laufe der vorigen Woche mehrfache Umfäbe stattgefunden, wobei natürlich diejenigen Bartien, welche bald disponible sind, verhältnißmäßig höhere Breite bedangen. Bezahlt warb zuleßt für 128pfo. neuen ab Dänemark per 1. Oft. disponible 144 Thle. B­o. per 5300 Pfo., für 128pfo. neuen ab Helsingborg, 1. Oktober disponible, 143 Thle. und für 40 Laft 127—28pfo. gelben schwerischen ab Gothenburg 141 Thle. Beo. Roggen fand in den schweren Sorten mehr Beachtung; 122—23pfo. amerikanischer ward in loco zu 112 M. (59 Thle. pr. Crt. franco Harburg), und 121—22. 126—27pfb. neuer dänischer zu 112—115 M. (59—60­ 9, Thle. pr. Crt. Franco Harburg) in loco und auf Lieferung nicht unbedeutend umgeseht, während die leichten geringen Sorten noch recht unbeachtet bleiben, und 113pfd. euffischer zu 102 M. (54 Thle. Franco Harburg) verkauft wird. Auf Lieferung it zu diesem Preise und vielleicht noch billiger anzukommen. Ab Auswärts will noch seine rechte Kaufluft aufflammen und fanden von neuem NRoggen nur diejenigen Partien ab jütländischen Plänen Nehmer, welche mit Hamburg in Eisenbahnverbindung stehen ; zulegt ward 122—23pfo. ab Jütland per 1. Oktober disponible bis 85 Thle. Eco. per 5000 Pfo. bezahlt, während desgleichen per 15 Oktober bisz ponible zu 81 Thle., desgl. per ult. Oktober disponible zu 83 Thlr. erlassen bleibt, für 115—16. 117—18pio. ab St. P­etersburg per Mai würde wohl 65—67 Thle. Bco. pr. 16 Ticketwert zu bedingen, und BOpfb. ab Ostpreußen per April-Mai zu 84—85 Thlr. Ben. per 5000 Bio. anzuschaffen sein. Das Gerätegeschäft befindet sich noch immer in dem­selben Bustande, wie ich es bisher geschil­dert habe. Was bisher von magdeburger Chevalier genommen wurde, ist in der Hoffnung gekauft, daß die englischen Malzer endlich doch die schöne Qualität würdigen und zu Ankäufen schreiten werden, aber bis jept beharren dieselben in ihrer bisherigen Zurückhaltung, weil sie doch noch nicht malzen künnen und auf die hohen Preise nicht eher eingehen wollen, bis sie über ihre eigene Ernte mehr im Klaren sind ; lebt sie, bisher sehr vom Wetter be­­günstigt, ist in den legten Tagen durch heftige Regenschauer unterbro­­chen, und überdies sprechen jet einige Briefe die Ansicht aus, daß, wenn auch von Schottland die Berichte voll Lobes sind, im großen Ganz­­en doch Feine gute Qualität in England zu erwarten ist. Das Alles aber sind nur Muthmaßungen und ich möchte behaupten, daß man in England selbst noch ganz im Unklaren sich befindet, oder vielmehr sein ungünstiges Urtheil über die Ernte hat, denn font würde doch­ wohl von verschiedenen Seiten sich Kaufluft bemerkbar machen, es ist aber dartum, daß nur von einer Seite für gewöhnliche plumpe magdeby. Chevalier vielleicht 126—127 M. zu machen ist, während­­ solche auf 128—139 M. und besserte Sorten höher gehalten werden. Die Erfah­­rung­ früherer Jahre hat gelehrt, dab nach völliger Geschäftslosigkeit plöglich ohne besondere Veranlassung die Lebhafteste Kaufluft und ebenso auch der umgelehrte Fall eingetreten ist; genug, der Gang des Geschäfts in Chevaliergerste entzieht sich jeder Beurtheilung, weil dieselbe fein ge­­­wöhnlicher Hanelsartikel it und von der nicht zu berechnenden Laune und Liebhaberei einer kleinen Anzahl englischer Malzer abhängt, die heute gar nicht laufen und vielleicht morgen zu jedem Preise hineinge­­ben. Deshalb muß ich mich darauf beschränken, den Markt genau so zu schildern, wie er wirklich­­ ist. Unsere Brauer denken noch nicht daz­uan, Ankäufe von Bedeutung zu machen, und nur in einem Fall wur­­den 800 Str. 112pfd. seine magdeburger Chevalier am Sonnabend von einer benachbarten Brauerei zu 130 Mt. genommen. Mittlerweile sind nun ziemlich viele Kähne angenommen und befindet sich ein recht ansehnliches unverlauftes Quantum am Markt. Für 112pfd. chevalier­­artige Magdeburger ist zulegt 120 M. bezahlt, und gute vollförnige milde Saal und böhmische Landgerste ist 116 M. werth, 108pfd. un­­garische ist zu 114 Mt. verkauft. Von dänischer­ Gerste kamen bereits recht gute trockene Proben vor, und wäre zu 115—120 M. (6042­ bis 63­3blr. pr. Ext. Franco Harburg) anzuschaffen. Ab Auswärts wird 112pfd. ab Dänemark per ultino Oktober disponible zu 72 T­hlr. Ben. per 4560 Bfo. angeboten. Neuer Hafer, der größtentheils sehr schön fällt, wird zu 92—95 M. detaillirt. Ab Auswärts wird B4pfo. gedarr­­ter neuer fcehwa­ter ab Oft schwerden‘ zu 44 Thlr. Beo., 83pfo. desgl. ungedarrter zu 42 Thlr., beides 15. Oktober disponible, erlassen, für legteren aber noch nicht über 40 Thle. geboten ; 84—85pfo. alter ges­dharrter ab Finnland bleibt zu 46 Thlr.unbeachtet und für 82pfo. weißen ab Schonen wird gedarrt 45 T­hlr., ungedarrt 43 Thle. verlangt. Fün­feinste Nappstaat it bis 259 M. bezahlt, für vesgleichen Nübfen bis 242 bis 244 M. zu machen. Möglichst bald disponibler Spiritus ist leb­­haft gefragt und in­ter­quelle Gebinden wohl 2399 Thle. zu machen. Auszug aus dem Amtsblaffe des „Közlöny“, Lizitationen. In Szob­ot : 6. Oktober — 6. November 10 Uhr, Liegenschaften der Erben der Kath. Szábó, geb. Bozsó, im Grundbuchamte. — Sn Gr. Becszferet : 3. Oitoberr — 4. No­­vember 10 Uhr, Haus Nr. 406, an Ort und Stelle. — Sn 3 o­me bor : 27. Oktober — 1. Dezember 9 Uhr, Liegenschaften der Ver­ Lasfenschaft des Sof. Schandelbauer, im Stadthause, Konkurs. Gegen die verw. Lad. Knócz und die Verlasfen:­­haft des Ladisl. Knócz, 10.—12. Oktober zum. Ofner Stadtgerichte; Liuiskurator Georg Merzser. W­atersland: BVest, 14. September : 4 9" ü. N. abn. Troden. Preßburg, 14. September : 4’ 6" ü. N. zun. 17 Szegedin, 14. September : 3 ° 17 ü. N. zun. = Arad, 13. Sept. : 2 4" u. N. unv. ir Großbeckerei, 13. Sept.: 1 ° 7" ü. N. abn. 7 Efsegg, 13. September : 4 ° 10" ü. abn. Bölíterung : »

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