Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1872 (Jahrgang 19, nr. 100-123)

1872-05-04 / nr. 103

) ABENDBLATT DES PESTER LLOYD. (Die einzelne Nummer Kostet 4 Br. d. W.) .——-—.—————————-—-—-—-——.­ EN Sun. 2 mnnaniissah te SE a —— eszaki a Die Abreise Hr. Majestät des Königs e folgte heute Vormittags zur festgefegten Stunde vom Oster Lan­­du geplage der Donaudampfsc­hifffahrtsgesellschaft. Lange vor der Ab­­fahrt hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge an den beiden Donau­­ufern versammelt, um Zeuge der Abfahrt des Monarchen zu sein. Im Landungsplage entwickelte sic ein wirklich interessantes schönes Bild. Zuerst kam der seitlich geschmücte Dampfer „Franz Sofer“, wel­­cher zur Aufnahme Sr. Majestät bestimmt war. Die I. f. E. priv. Donau­­dampfschifffahrtsgesellschaft hat sich in dem außerordentlich eleganten, se­hmachvollen Arrangement an Bord dieses Schiffes selbst übertroff­­en. Obwohl wir in solchen Fällen, wo es sich um die würdige Reprä­­sentirung der Gesellschaft handelt, gewohnt sind. Vorzügliches zu sehen, waren wir wirklich überrascht, als wir das prachtvoll ausgestattete S­hiff besichtigten. Die zur Aufnahme St. Majestät bestimmten Gemächer bestehen im unteren Schiffsraume aus einem komfortablen Schlafzimmer mit einer prachtvollen, vom Herrn Direktor v. Caffian selbst angetauf­­ten Toilette, einem Arbeitszimmer; dann folgen die Zimmer für den Leibbüchsenspanner und den Kammerdiener, an welche sich die Kabi­­nen für die Hofbegleitung anschließen. Alle Räume sind mit Aufwand und Geschmad eingerichtet, der Salon am oberen Ded­it reich mit Blumen und Silber geschmückt, am Salondech ein Garten angelegt und das ganze Dech mit Teppichen belegt. Jeder der Se. Majestät begleitenden Minister, Generaladjutant Graf Bellegarde, Erzbischof Haynald, Oberst Bed, Hofrath Papay, wurden mit einer Kabine versorgt. Die­­ Restauration wird gleichfalls von der Donaudampfschifffahrtsgesellscchaft beigestellt, und wird an den Vergleich mit der Hofküche auszuhalten verstehen. Gleich nach dem „Franz Joseph“ legte die reich mit Flaggen ge­schmückte „Elisabeth“ am Taban an, und hat die Deputation des Pester Komitats unter Führung des Obergespans Viktor Grafen Zichy an Bord. Se. Majestät erschien künstlich um 10 Uhr am Ufer, wurde dort von den Ministern Grafen Julius Andrásy, 2önyay, Kerfäpoly, Tóth, Zita und Baron Wendheim feierlich und unter lauten Elsenrufen der dicht angesammelten Menschenmenge empfangen. Auf der Landungsbrücke har­ten Gr. Majestät die Ver­­treter der ersten Tr. E. pr. Donau:Dampfschifffahrt-Gesellsschaft, Se. Grzellenz Herr Baron Kaldhberg, als Repräsentant der Admini­­stration, Here Betriebsdriester Nitter v. Caffian und Verkehrs: Direktor v. Medgyakay, an­melde Se. Majestät nach geschehener Vorstellung der den Herrn Grafen Lonyay einige sehr freundliche Worte richtete und die allerhöchste Befriedigung über daz pün­ktliche, bübische Arrangement aussprach). An Bord erwarteten Se. Majestät der Kommandant des „Franz Joseph“ Herr Kolospary und dessen Second­ Kommandant Hepyl­­mann, ferner die Deputation des Reiter Komitates,­­ welche St. M­ajestät auf das obere Salonded folgten, wo der Obergespan Graf 3199 folgende Ansprüche an Se. Majestät richtete: Di­e Kaiserliche und apostolisch königliche Majestät, allergnädig, wo Mit tiefer komagialer Huldigung und innigstem Dankgefühle begrüßt die Deputation des Better und der mit demselben geießlich vereinigten Komitate Ew. königliche Majestät. Ew. Majestät eilen, der Stimme ihres väterlichen Herzens folgend, zur Bevölkerung der von Schicjalsschlägen hart getroffenen Gegenden unseres Vaterlandes, um Troft zu spenden den Leidenden und Kraft den MWanfenden. Gottes Segen mögen Em. faiserliche und königliche Majestät geleiten! Uns aber sei gestattet, zum­ Zeichen der unverbrüchlichen Treue, welche die durch uns vertretenen Komitate für den königlichen Thron stets bewahrten, Em. faiferliche und königliche Majestät auf Ihrer so hehre Zwecke verfolgenden Reife bis zu den Grenzen unseres Komitates zu geleiten.“ Se. Majestät geruhten hierauf Folgendes zu antworten: „Das Schidsal meiner getreuen Völker bildet den Hauptgegen­ fand Meiner väterlichen Fürsorge. Ich empfinde mit ihnen ihre Freuden und ich begleite mit innigster Tceilnahme die ihnen von der Vorsehung zugemessenen Leiden. Deshalb reife 34 im die frucht­­baren Gegenden Niederungarns, eines theils um mir von den durch die Clemente angerichteten " Verheerungen und von der Wirkung der zur Linderung derselben von Meiner Regierung schon bisher getrof­­fenen Anstalten persönlich Ueberzeugung zu verschaffen, anderentheils um gegenwärtig zu sein bei dem Beginne eines solchen Werkes, von welchem nebst der Hebung des Handelsverkehrs, die Herstellung der für 248 Land so hoctwichtigen Berieselungswerte und die möglichste Be­­se­ dgung ähnliger Schäden wie die gegenwärtigen, bestimmt zu er­­warten it. Im Uebrigen nehme Ich Ihre Begrüßung herzlich entgegen und erm­iedere sie mit Meiner königlichen Gnade. Ihre Begleitung auf dem Gebiete Ihres Komitates nehme Ich mit Vergnügen an.“ b Die Worte Sr. Majestät begleiteten begeisterte Elfen. — Se.Majestät richtete nun einige freundliche Worte an den Ober: Han Grafen Zichy und den Vizegespan Beöthy und leß sich die einen Deputationsmitglieder vorstellen, worauf dieselben sich auf­­ „Elisabeth“ begaben. Se. Majestät sprach nun die Minister Tóth het Andräsy an, konvertirte mit denselben einige Zeit und reichte illen zum Abschie­de die Hand. Nun ertönte das Signal, das Schiff sichtete die Anker und fuhr langsam unter fortwährenden Elfen der Bevölkerung und der Schiffsmannschaften aller hier ankernden Schiffe um 101­ Uhr ab.­­ Heute Abend kommt der»Frannoseph«nach Bezdan,wo Se. Majestät am Bord übernachtet,am morgen m­it dem der I.k.k-priv. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft gehörigen,ebenfalls sehr schön­­ dekorirten Dampfer,,Ebersdorf'«nach Sztapar auf dem Franzens­­kanale zu fahren.Es ist dies seit dem­ Bestehen des Kanals das ers­te Räderschiff,welches­ denselben passirt. Die Deputation des Brester Komitats geleitet den König bis nach Baja, hätte, theils durch seine P­rinzipiengenossen übergeben lieb. In diesen „Denkschriften” betitelten Berichten sind theils die geheimen Kon­­ferenzen, welche die Mitglieder der froatischen Opposition mit einigen czechischen Oppositionellen und mit mehreren ausländischen politischen P­ersönlichkeiten gepflogen hatten, theils die vom Ausschusse der froa­­tischen Nationalpartei gepflogenen Berathungen ausführlich beschrie­­ben. Herr Boncina behauptet, daßs diese Berichte über nicht abgehaltene Lisungen im Auftrage des kroatischen Banal-Sosumtenenten B­a­l­az­novics und des Baron N­aud und zwar zu dem Frecce errichtet worden wären, damit durch dieselben der ungarische Ministerpräsident über die wirkliche Lage und die Bestrebungen der Eroatischen Oppo­­sition irregeleitet werde. Uns gebt in dieser Angelegenheit die Mittheilung zu, daß Herr M­afanovics den Bericht Nr. 4, aber au­chlos­e diesen einen Bericht, dem Grafen Lonyay in Begleitung eines Privatschreibens eingeschicht und in diesem Privatschreiben bemerkt hat, das der Bericht jedenfalls „interessant” sei. Die übrigen drei Berichte (I, II, 11) hat Herr Batanovics dem Grafen Lónyay nicht eingeschicht , und zur Charakterisirung dieser Be­­richte wollen wir unsere Leer blos an den einen Umstand erinnern, daß jener Fasta, um welche es sich in denselben handelt, seinerzeit, wenn auch kürzer, auch in den Blättern Erwähnung geschehen. CS war nämlich mehr als einmal erwähnt, daß gemeilte, in den Berichten benannte Personen nach Agranı gereist und daselbst mit einigen Mit­­gliedern der Nationalpartei zusammengekommen seien. Ferner leugnet Herr Voncina mit seinem Worte, und es it au eine offenfindige Sache, daß der sogenannten Nationalpartei zu Wahlzwecken große Summen zu Gebote stehen. Am Uebrigen wünschen wir blos, daß Herr Voncina und seine Partei, wenn der Landtag zusammentritt, auf Grundlage der santtio­­nirten Gefäße im Interesse des friedlichen Ausgleiches und Beilegung des Barteihaders aufrichtig wirken mögen ; bieduch werden mir erst recht im Stande sein, Jedermann davon zu überzeugen, daß die in jenen angeblichen Berichten erwähnten Dinge vollständig unbegrimbdet sind.” — Der türkische Zolltarif, werden die Vertreter der tür­­kischen und der österreichisch-ungarischen Regierung festgestellt und un­­terschrieben haben, hätte am 27. April ins Leben treten sollen. Nach­­dem aber von Seite der österreichisch-ungarischen Regierung die defini­­tive Beitrittserklärung zu diesem Tarife noch nicht abgegeben wurde, so wurde das Tälebentreten des neuen Tarifes auf kurze Zeit wieder aufgefhoben. Der Tarif it übrigens sowohl von dem österreichischen als auch vom ungarischen Handelministerium schon überprüft und von seiner der beiden Negierungen irgend­eine Einwendung erhoben worden. Wie „Heti Krönifa” bemerkt, erübrigt nur mehr die Druck­legung des Tarife und mird dann die definitive Bublikation vorge­­nommen werden. a — — Das Amtsblatt bringt folgende a­­b. Handschreiben : Lieber Graf Károlyi! Ih ernenne Sie hiemit für die duch das Ableben des Grafen Johann Barkóczy erledigte Stelle eines un­garischen Obersthofmeisters und indem Ich Sie zugleich von Ihrer Milde eines ungarischen Kronhüters in Gnaden enthebe, beauftrage Ich Sie, die bei Ihnen untergebrachten Schlüssel der heiligen ungaris­­chen Krone Meinem inneren geheimen Nathe Grafen Georg Fek­etics, den IH mit der provisorischen Führung der Agenden des Kronhüters, bis zur Zeit, als für die Belegung dieser Stelle im Sinne der Ge­­lege durch den künfzigen Reichstag gesorgt werden wird, betraut habe, in der üblichen Weise zu übergeben. Schönbrunn, 25. April 1872. Franz Joseph. Graf M. Lónyay. Lieber Graf Feitetics! Indem Ich in Folge der Ernen­­nung Meines inneren geheimen Nathes und Hüters der heiligen un­­garischen Krone, des Grafen Georg Károlyi zu meinem ungarischen Obersthofmeister ihn zugleich von seiner Würde eines­ Kronhüters in Gnaden enthoben habe, betraue ich Sie mit der provisorischen Führung der Agenden eines Kronhüters bis zur Zeit, als für die Belegung dieser Stelle im Sinne der Gefegesverordnungen doch den fünftigen Neichstag gesorgt wird, und Ich beauftrage Sie, die bei dem Grafen Károlyi untergebrachten Schlüssel der heiligen ungarischen Krone in üblicher Weise von ihm zu übernehmen. Schönbrunn, 25. April 1872. Franz Josepp. Graf M. Lónyay. — Graf Dominit Teleky, der gewesene Abgeordnete von Ma­­rosbéf, einer der ausgezeichnetesten Kämpfer aus der alten Garde, soll — wie „M. Bolg." berichtet — erklärt haben, daß er sich vom poli­­tischen Gebiete zurücksehe. Es ist zu wünschen, daß diese Nachricht je eher dementirt werde.­­» . =Der,,B.-P.Közlöny««bringt heute folgendes im­­muntun ... ,,Ein Mitglied der kroatischen Opposition,­Herr Voncina hat in der heftigen Nummer der«Magyar Ujság«vier Berichte mitgetheilt, elche angeblich der Herz kroatische Banat-Lokomtenent Vakanovic i­m Ministerpräsidenten Grafen Lönyay theils persönlich übergeben Wahlbewegung. Man schreibt uns aus Miskolcz: Im Borsolder Komitat wird die Denkpartei am 9. Mai die große Konferenz und Generalver­­sammlung abhalten, in welcher die Kandidaten der Partei für sämmt­­liche Wahlbezirke festgestellt werden sollen. Vorläufig können folgende Kandidaturen als gewiß betrachtet werden: &. Horváth in Misfolcz, Lad: Brezovay im Krövesper, Baron Ludwig Bay im Grazer Be­­sitz, welchen verfelhe vor seinem Amtsantritte als Obergespan im Neichstage vertreten hat. Der edle Freiherr ist nämlich entschlossen, und zwar zum größten Bevauern Aller, ohne Parteiunterschied, der Morde des Obergespans zu entsagen, welche zwar im hochbegabten Sohne desselben, Baron Béla Bay, einen würdigen Nachfolger er­­halten sol. Für die hiedurch erledigte Deputirtenstelle in Szirma Berengeöd hat die Linie den Gutspächter Ernest Kishely zum Kan­didaten erforen ; wir zweifeln aber, ob mit Erfolg, da von deätistischer Seite ein ihm sehr gefährlicher Gegner aufgestellt werden dürfte. Wenn wir schließlich erwähnen, daßs die Linie in Mistolcz für die beiden früheren Deputirten 2. Mocsuary um Sohomn Kun in die Schran­­ken tritt, so haben wir alles Thatsächliche erschöpft, was sich für heute bezüglich der Wahlbewegung in viesem Komitate mittheilen läßt. Aus Unghrär, 2. Mai, wird uns geschrieben : „Ich hätte es unterlassen, Söhnen über die am 28. v. M. „von einigen Mitgliedern der Unger Deáfpartei" einberufene Versammlung vedfistisch gesinnter Wähler Bericht zu erstatten, wenn nicht unsere oppositionellen Karteie aus dem Umstande, das in Folge der ruthenischen Osterfeiertage die industrielle Volksklasse am Erscheinen zu dieser ersten Wahlbesprechung unserer politischen Gesinnungsgenossen verhindert sein mochte, Kapital zu ihren Parteizwecken geschlagen hätten, indem sie nach Best telegra­­phirten: „Zu der Versammlung ventistischer Wähler sind fünf Bürger erschienen, Alexander­ Nehrebecziy hat im Bewußtsein seiner sicheren Niederlage ss aus­weichend geäußert.“ In Wirklichkeit waren 80 bis 90 Wähler in der Versammlung erschienen, zu welcher der Zeitpunkt allerdings nicht am besten ge­­wählt war. Nach einer Begrüßungsrede Johann Orys wurde von sämmtlichen versammelten Wählern einhellig beschlossen, eine Deputation, bestehend aus 20 der intelligentesten Mitglieder der Unger Deifpartei, zum Herrn Ministerialrath) Alexander Nehre­­beczty, bisher Vertreter des Großbereznaer Bezirkes, mit dem Auf­­­­trage zu entsenden, Alles aufzubieten, um Nebhrebeczky, der sich um die Stadt Ungbvár bereits so große V­erdienste verschafft, zur Annahme des Abgeordnetenmandates für den Z­entralbezirk des Unger Komitates zu gewinnen. Die Deputation, geführt vom Grafen Anton Sztáray, dem verdienstvollen Präses des Unger Denkklubs, wurde vom Herrn Nehrebecziy aufs Zupor­ommenpolite empfangen. Der Herr Mini­sterialrath betonte, wie sehr er sich dur das ihm angebotene Mandat geehrt, ja beglüht fühle, erklärte aber auch gleichzeitig, daß er die allsogleiche, bedingungslose Annahme eines Abgeordnetenman­­dats, ohne vorher seinen Wählern über seine dreijährige Thätigkeit im Landtage Rehenshaft gegeben zu haben, geradezu für einen Ver­­stoß gegen alle parlamentarische Sitte hielte, und einen solchen möchte er sich jenen Mählern gegenüber, die ihn bisher mit ihrem Vertrauen beehrt, womöglich nicht zu Schulden kommen lassen. Die Deputation, in vorhinein auf eine ähnliche Antwort gefabt, nahm diese Erklärung mit Befriedigung hin, und erstattete der M­ählerversammlung über ihre Million mit dem Bemerten Bericht, Merander Nehrebecziy wäre eben nicht Aler. Nehrebecziy, wenn er eine anderslautende Antwort ertheilt hätte. Unter begeisterten Rufen , Eljen Nehrebeczty !” ging die Versammlung auseinander. Fir nächsten Sonntag. it abermals eine Zusammenkunft der Denkpartei bestimmt.” ; — Vik­or Jftoczky, der Deputirtenkandidat des Munter Wahl­­kreises, hat seine am 29. v. M. gehaltene Programmrede in Drud erscheinen lassen. Er stellt darin als ersten Garvinalpunkt einer guten ungarischen P­olitit vie Erhaltung und Sicherung des na­­tionalen Bestandes auf. Nach einer gründlichen Schilderung der ethnographischen und geographischen­­ Verhältnisse des Landes ge­­langt er zu dem ununiverleglichen Schluffe, dab die ungarische Nation, der ungarische Staat eines Bundesgenossen bewürfe. Als dieser Bundesgenosse aber sei von der Natur und von der­ Ge­­schichte Oesterreich bezeichnet. Darum nimmt er die im Jahre 1867 vereinbarte und sanktionirte staatsrechtliche Basis als eine fole an, auf der allein das von allen Seiten gefährdete nationale und staatseinheitliche Leben gefaürt und förderlich entwickelt werden kann. Auf dieser Grundlage fußend und an ihr festhaltend, verlangt er dann eine Anzahl radikaler Reformen auf dem Gebiete des inneren Staatslebens und legt insbeson­dere auf eine entsprechende Steuer­­reform das erheblichste Gewicht. "" „ Ueber die schon telegraphisch gemeldete gestrige Ankunft Kole­­man Tia’d in Debregzin entnehmen wir den ausführlicheren Be­­richten, daß die Ankunft gegen 4 Uhr Nachmittags erfolgte. Am Bahnhofe, wo ein zahlreiches Bublitum versammelt war, wurde Tipa vom Oberstadtrichter Simonffy mit einer kurzen Rede begrüßt, worauf der Zug in­ die Stadt sich in Bewegung seßte, woran ein be­rittenes Banderium von Stadtbürgern, dann die ASer Honveds mit ihrer Fahne und das Banderium der­­ Rechtshörer, endlich Tiha in einer fünfspännigen Caquipage, begleitet von einer langen Wagenreihe und nachströmendem Bolt. Auf dem Stadtplake wurde gehalten, hier war vor dem Stadthause eine Nepnerbühne errichtet, von der herab der Präses der Debrecziner Linken eine längere Ansprache an Tia hielt. Tiha’s politische Gegner hätten behauptet, sagte der Nenner, wir hingen deshalb­ an Tika, weil er ein Reformirter sei, wir aber hängen deshalb an ihm,­­ weil er ein Reformator ist, was er dann weiter ausführte. In seiner Antwort betonte Tiba, daß De­­breczin seine Baterstadt und daß es ihn deshalb um so mehr freue, seine Grundfüße von den Bürgern der Stadt getheilt zu sehen. Molnár habe von ihm als einen Führer gesprochen, er aber fenne nur einen Führer auf politischem Terrain, und bec sei das Heil des Vaterlands. Er wolle nur das Schwert­­en in der Hand seiner­­ MWähler, das könne im politischen Kampfe zersplittern, nie aber werde er sich beschmusen. Von hier begab Tipa sich in seine Wohnung und empfing b daselbst eine aus 36 Mitgliedern bestehende Deputation des MWahlbezirkes, deren Sprecher Ladislaus Barga machte und welcher Tißa in warmen Worten für den herzlichen Empfang dankte. — Abends wurde Tiba eine Fabelserenade gebracht, welche der Sängerchor des Kollegiums mit dem " Szózat" eröffnete. Von Seite der Wähler hielt Karl Dlah, von Seite der Studierende Ambr. Balog eine An­­sprache, welche Reden von Tipa unter stürmischem Beifall beant­­w­ortet wurden. Der Hajdum­annser Wahlbezirk hat Georg Molnár zur An­­nahme der Kandidatur aufgefordert. Georg Molinár hat der Deputa­­t welche ihn in Debregzin aufsuchte, eine zustimmende Antwort ge­­geben. , Ellener" nun dennoch die Kandidatur­­ Em. IZvanfa­h­t nach für den Szt. Andräer Wahlbezirk angenommen. 2. Wien, befindet sich 3. Mai. Die neuesten diplomatischen Meldungen — Die Eisenbahnlinie Bilbao-Miranda aus Madrid bezeichnen, obgleich sie die räumliche Ausdehnung der Insurrestion zu geben, gleichwohl dieselbe als wenig gefährli, da es der Regierung, oder vielmehr dem König Amadeo persönlich gelungen sei, die einen Augenblick drohende Verbündung zwischen den Garlisten und den Nacifalen e3 follen sogar deren Führer, in der Gewalt der Garliften, welche übrigens den regel­­mäßigen Dienst nicht unterbrochen haben, zu verhindern, und die Deputirten Cajtelar, Figueras und Marzall, in das Ministerium einzutreten, nicht abgeneigt sein. „ES Wien, 3. Mai. Obgleich die Journale mit einer Genauig­­keit, die Schon Fomifch wirkt, über die gestrigen Berathungen der Mi­­nister unter dem D­orfige des Kaisers zu berichten willen, so­lt es doch nichtöbejtoweniger Thats..die, daß seine dieser Meldungen auch nur annähernd auf Richtigkeit Anspruch erheben kann. 68 ist sehr leicht zu kombiniren, daß vieses Konfeil mit dem Wiederzusammentritte des Reichsrathes in Verbindung gestanden sei, allein was über den Inhalt der Berathungen und der Berathungsobjekte verlautet, it rein erfunden. Emm Gleiches gilt von einer anderen Nachricht, die sich mit Ha­tnädigkeit erhält, wahrscheinlich um dadurch an Glaubwürdigkeit zu gewinnen, der Meldung, daß die Regierung bei der Wiedereröff­­nung des Neihysrathes mit erneuerten bestimmten Zusagen in der Wahlreformfrage hervortreten werde. Aus der Form, in der diese Nach­­richt gebracht wird, könnte man fast herauslesen, als hätten die schon einmal von der Ministerbank aus abgegebenen Erklärungen seinen Glauben gefunden, da man sie erneuert geben will; allein dazu hat ja doc das gegenwärtige Kabinet noch seinen Anlab gegeben, daß man in seine Er­lärungen Zweifel fegen darf. Begreiflich wäre es, wenn die öffentlichen Organe die Wahlreformvorlage selbst fordern würden, allein auf die erneuerte Zusügung derselben drängen, hat gewiß sei­­nen politischen Sinn. Im Angelegenheit der von einem Blatte heute gemeldeten Erhöhung der diplomatischen Dotationen erfahre ist, daß sich diese Nachricht zum Theile bestätigt , da einige diplomatische Ko­­sten eine erhöhte F­unktionszulage erhalten sollen. Was die gleichfalls gemeldete Vorlage in Angelegenheit der Erhöhung der Zivilliste an­­langt, so ist dieselbe erst in Vorbereitung, wird jedoch mit dem 1873er Budget vor­­ das Parlament gelangen. (Re) Wien, 3. Mai. Ich bin in der Lage, einige interessante Mittheilungen über die Stellung des Kultusministers Stremayr dem Griffopate gegenüber geben zu künsen. Kurz nachdem bei Neid­erath die 500.000 fl. zur Aufhesserung der Lage der katholischen Seelsorger bewilligt hat, erschienen Kardinal Schwarzenberg und Bischof Audi­­gier im Kultusministerium, um den Modus der Vertheilung zu bespre­­chen. Nachdem sich Herr Stremayr persönlich beim Kardinal Rauffer Nath geholt, wurde in einer Konferenz der genannten Kirchenfürst­e mit Zustimmung des Kultusministers, der dieser Konferenz beimohnte, ver Beschluß gefaßt, die Betheiligung von dem Urtheile der betreffen­­den Konsistorien über den „Elek­talen Lebenswandel” abhängig zu machen. Bekanntlich haben damals zwei offiziöse Journale von einer Abfertigung gesprochen, die Herr Stremayr den Kirchenfürsten ange­­weihen ließ. Diese Abfertigung bestand aber ganz einfach in der Aus­­lieferung der 500.000 fl. an die Konsistorien, die natürlich nur jene Seelsorger betheilen, welche insoferne einen „Lleritalen Lebenswandel“ führen , daß sie ohne Aufhören gegen die interkonfessionellen und Schulgefege beten. Der Neidsrath hat nun Herrn Stremayr zu dan­ ten, daß die 500.000 fl. lediglich dazu verwendet werden, um die Op­­position gegen die Verfassung aufzufüttern. An parlamentarischen Kreisen hat dieses Vorgehen die größte Indignation Herrn Stremayr gegenüber hervorgerufen, dem man seit einigen Monaten überhaupt mit großem Mibtrauen begegnet. 63 fursiven sehr seltsame Geschichten , die ein eigenthümliches Streiflicht auf das Verhältniß werfen, das den Kultusminister an gemeinte Kreise bindet. Diese Stimmung dürfte in einer Interpellation, die gleich in einer der ersten Sitzungen des P­arlamentes gestellt wird, sehr offenen Ausbruch finden. Stene’sche Heeresausrüstungsverträge brauchen, weil die Sfene’schen Verträge dann gegenstandslos würden. Webrigens wolle Redner dem Herrn Vorsprecher auf das von ihm gewählte Terrain der Schlagfer­­tigkeit der Armee folgen. Seiner Ansicht nach trage der Vertrag nach dieser Richtung eine große Gefahr für Oesterreich in sich. Der ganze Armeebedarf sei in eine Hand Lahm gelegt worden, in der Stunde der Noth dem Staate die größte Bedrängniß bringen könnte. Militärische Autoritäten, hätten bei dem Baue des a in Wien seinerzeit schon auf die Gefahren konzentrischer Beschaftungen hingewiesen und wirklich, was wűre geschehen, wenn 1866 die Breu­­ben Wien befest hätten? Man werde erwidern, da­ in dem Vertrage für den Kriegsfall der Regierung großen Theil der Fabriken, schon heute von militärischen Lieferungsarbeiten ganz abzusehen. Kommt dann das Aerar zu Kriegszeiten, in Bri­e­denszeiten zu Grunde gerichtet habe, sagen: est kommit Sit schon verliere, werden die sich, aber nur dann, konzentrirt, die ja im Momente Der Stone’sche Vertrag veranlasse sein, derselben Regierung, Negierung eines oder die Krankheit von 1—2 Menschen von folge und daß in Streitfällen Schiedsgerichte durch Kriege, die eine Invasion durch materielle Schäden insolvent oder leistungsunfähig werden, die dur den Tod Ausrüstungsgegenständen der Appell an die Gesammtindustrie gewährt sei und der Stone’sche Vertrag sodann sie nicht mehr binde. Das berge eine große Ilusion! Die Fabrikation militärischer Bedarfs­­artikel erfordere eine besondere technische und kommerzielle Einrichtung der Grablifsements, genügende Ausrüstungsgegenstände an einen so sei das Gros leistungsunfähig, der Heine Theil aber, welcher als Sublieferant Stene’s für diesen arbeite, werde, wenn er sich schon entschließt, der Regierung zu Willen zu ihn Sept beim Szeneischen Vertrag stets auch während des Friedens im Nachtheil, so sei ziffermäßig unberechenbar, was er bei einer solchen Grentualität indirekt fosten würde. Damit sei die finanzielle Seite für das Militärärar charakterisirt und was eine Armee ohne Schlagfertigteit die Herren Generäle am besten beurtheilen sönnnen. Das Syitem, das dem Stene’schen Vertrag zu Grunde liege, daß fer­tiges und nicht Halbfabrikat zur Lieferung gelange, daß die Abliefe­­rung an die Truppen blieb­ und nicht an Montursfommissionen er­­porzug­­wenn es mit freier Konkurrenz verbunden wird. 63 mit einem Monopol ausführen wollen, heiße es absichtlich ad ab­­surdum zu führen versuchen. Nach dieser über eine Stunde mährenden Nede wurde die Lisung geschlossen. Die nächste Versammlung findet Montag statt, zahle. entscheiden, da? sei Die Enquete-Kommision im Kriegsministerium über den Skene’schen Armee-Lieferungsvertrag. Wien, 3. Mai. L...f. Die Enquetekommission über den Stene’schen Ver­­trag für die Armee.Lieferungen ist bekanntlich in den legten Tagen im hief. Kriegsministerium zusammengetreten und hat in ihrer ersten Sigung nur das sehr umfangreiche Materiale der Vorarbeiten, entgegengenom­­men zur Berücksichtigung von verschiedenen Gesichtspunkten, welche über Antrag des Delegirten der PVelter Handels- und Ge­werbekammer M­ahrmann festgestellt wurden. Es wurde gleichzeitig beschlossen, dab die Mitglieder nach dem Studium dieser Vorarbeiten in einigen Tagen wieder sich zur Berathung des Meritorischen zur zweiten Situng vereinigen würden. Heute hat nun diese zweite, vom Ministerstellvertreter FML. Robbacher präfigirte Versammlung stattgefunden und sollte vor Allem der Geschäftsgang, den die Kommission einzuschlagen hätte, präzisier werden. Der Vertreter des Handelsministeriums, Ministerial­­sekretär Ritter v. Stahl, beantragte, daß mit einer Expertife von unparteiischen­ Fachmännern zur Klärung der Ansichten in der En­­quêtekommission über die Nüßlichkeit oder Schädlichkeit des Skene’schen Vertrages begonnen werden­ solle. R. Stankl, Delegirter der nieder­österreichischen Han­delskammer, sprach sich gegen diesen Antrag aus, indem er eine solche Gepertife für seine Verson als überflüssig erklärte; von kaufmännischen Vertretern seien die Verhältnisse bar ge­­nug; fast sämmtliche Handelskammern der Monarchie, die gesammte Journalistik, Vereine und Private haben den Steneschen Vertrag ein­­stimmig verurtheilt, und wenn noch so viele Experten vernommen würden, es­­­önnte sich sein einziger Unparteiischer finden, wer eine andere Ansicht über denselben äußerte, er als Vertreter der nieder­­österreichischen Handelskammer gehe von gar seinem anderen Stand­­punkte aus, als von dem der Verwerflichkeit des Vertrages, und er würde sich nicht weiter berufen erachten, an den Berathungen Namens seiner Mandanten Zheil zu nehmen, wenn diese Schädlichkeit von der Engustekommission nicht ausgesprochen würde. Er beantragte dagegen folgenden Geschäftsgang, sich zuerst für die Kündigung des Siene’schen Vertrages auszusprechen,­ sodann eine Expertise dafür einzuberufen, um die Ansichten darüber zu vernehmen, welches System bei Armeelieferungen dem Kriegsministerium statt des Stene’schen Vertrages zu empfehlen sei und nach Beendigung der Expertise hierüber schlüssig zu werden. Nachdem noch Wahrmann sich dieser­ Ansicht im Allgemeinen angeschlossen hatte, wurde der An­­trag des Delegirten des Handelsministeriums auf eine sofort einzube­­rufende Expertise abgelehnt und die Generaldebatte über die eventuelle Verwerflichkeit des Stene’schen Vertrages eröffet. CS ergriff das Wort der Delegirte Wahrmann ver­welter Kammer und sprach sich­ gegen das­ Fortbestehen vieles Vertrages vom volta:­wirtschaftlichem Standpunkte auf's Entschiedente und Kernigste aus. Er wies nach, welche Nachtheile nicht nur­ für eine große­ An­­zahl Industrieller, sondern für die Industrie im Ganzen und dadurch für den gesammten Nationalwohlstand entstehe, wenn für einen so großen Konsumenten, wie das Aerar ihn bilde, ein Monopol geschaffen werde ; er schilderte den moralischen Nachtheil, wenn eine große An­­zahl Steuerzahler, statt Unterfrügung beim Staate zu finden, von diesen ganz bei Seite gelassen würde. MWedrigens erklärte er es für eine Täuschung, wenn man glaube, es gäbe ein Lieferungs- Konsor­­tium Sfene. Das Konsortium Sfene sei nur für Tuche wirklicher Lieferant, für alle anderen Artikel nur der foftspielige Sensal des Aterars. Nedner war in der Lage, sich privat das Verzeich­niß der Sublieferanten des Sfene’schen Konsortiums zu verschaffen und produzirte es in der Versammlung. Aus demselben, das von den Vertretern des Kriegsministeriums nicht angezweifelt wurde, geht hervor, daß bei sämmtlichen Artikeln, mit Ausnahme der Tude, das Stone’sche Konsortium nichts thue, als gegen eine hohe Provision die Quittungen auf seinen Namen schreiben zu lassen und daß es sich mit dieser Provision nicht begnügend, entgegen allen Ge­­pflogenheiten des Kommissionsgeschäftes, noch sehr bedeutende Zwischenge­winne nehme. Delegirter Wahrmann fragte, ob es volkswirthschaftlich rationell sei, die Industrie Oesterreich - Ungarns einzelnen P­ersonen tributär zu machen und dem Staate ohne irgend­welche Gegenleistung so namhafte Opfer aufzuerlegen. Ein Vertreter des Kriegsministeriums replikrte. Das Kriegs­­ministerium habe weder die Aufgabe, noch von Beruf, die Pflege volkswirtsschaftlicher Prinzipien zu fultiviren ; er habe der Natur sei­ner Stellung gemäß in erster Linie nur den Vortheil der Armee im Auge zu behalten, was seiner Schlagfertigkeit diene, bleibe entscheidend und allenfalls sei noch die finanzielle Seite zu berücksichtigen, ob ver­gleiche Zmvweh. mit geringeren Auslagen zu erzielen sei. KR. Stankl antwortete, daß ihn der Vorsprecher an Eng­­land gemahne, das man stets ein Krämerpoll nenne, weil es dem volfswirthschaftlichen Interesse jedes andere unterordne und­ das do mächtig fer durch seinen Handel und seine Industrie. Vernichte man durch Mikachtung der volkswirthschaftlichen Interessen die Steuerkraft des Volkes, dann vernichte man die Bedeutung von Oesterreich-Ungarn selbst und man würde gar bald seine auguste Kommission über Aus dem Hauptsächsischen Banrathe­ x DSfen, 2. Mai. Die Lisung wird Nachmittags 4 Uhr auch von Vizepräsidenten Grafen Géza Szapáry eröffnet und gelangen vor Allem zwei Verordnungen des Ministeriums des Innern zur Ver­­lesung, wonach das übereinstimmende Vorgehen und die gleichartigen Beischlüsse des Pester Magistrates und des Baurathes in der Tunnel­­angelegenheit des Stein’schen Hauses am Donautal und in Angelegen­­heit der polizeilichen Sperrung des nun bereits abgetragenen Hauses „zu den 2 Pistolen“ bestätigt wurden und den Befurfen der betreffen­­den Parteien schon aus formellen Gründen seine Folge gegeben wer­­den konnte, da es gegen die übereintimmenden Beschlüsse des Magi­­strates und Baurathes keine weitere Appellation gibt. Der mit den Herren Josef, August und Johann Köstler abge­­ern bezüglich ihrer Realität in der Rabialstraße wurde genehmigt. Weder Rekurs des M. Gallapy kam dessen Bauangelegenheit, Ede der Leopold­ und Wintergasse, neuerlich in Berathbung und nach­dem es sich herausstellte, daß derselbe seinen vierstochohen Bau noch auf Grundlage der im Jahre 1870 erhaltenen Baubemilligung begon­­nen hatte, daß zwar der Bau von den ursprünglichen Bauplänen ab­­­weichend und bezüglich der inneren Eintheilung mit wesentlichen Ab­­änderungen vollzogen erscheint, gegen diese Eintheilung aber aus sani­­tären oder baupolizeilichen Nachsichten sein Anstand ob­waltet ; daß die äußeren Regulirungslinien und die Grenzen des Gebäudes vollkom­­men gewahrt wurden und daß der Baurath erst vor ganz kurzer Zeit Gelegenheit hatte, über diese Frage zu verhandeln, als beinahe schon der dritte Stob aufgeregt war und nachdem endlich Herr Galbavy in gutem Glauben handelte — fand sich der Baurath bestimmt, dem Ansuchen desselben zu willfahren und die Baulizenz zu ertheilen. Aus Anlas der Boulevardirung der Waidner­ und Lan­dstraße wird es nothwendig sein, für die Dauer einiger Monate einen provi­­sorischen Schimenstrang zu legen. Die hiemit verbundenen Auslagen beziffern sich nach einem K­ostenvoranschlage der Straßenbahngesellschaft auf 3018 fl. Nachdem dur­chiese provisorische Verfügung der Be­­quemlichkeit des Vublitums vollkommen Nehnung getragen wird,­ hat der Baurath beschlofen, diese Kosten zu bewilligen, während die Aus­­führung durch die Straßenbahngesellsschaft zu geschehen hat. Die Stadt Oien wünscht die Herstellung des Weges zum „wil­­den Mann“ zu veranlassen, nachdem es aber außer Zweifel ist, daß diese Straße großen Umstaltungen entgegensieht, welche sich" jedoch für den Augenblid nicht bestimmt angeben lassen, wird die Stadt Ofen ersucht, das Nöthige zu veranlassen, damit die Straße fahrbar bleibe, andererseits wird das K­ommunikationsministerium gebeten, den Ausgangspunkt und die Höhlenverhältnisse der Margaretheninselbrück ehestens bekannt zu geben, denn nur auf Grundlage dieser Daten fan die endgiltige Regulirung obiger Straße vorgenomm­en werden. Nachdem von Seite des Kommunikationsministeriums die Zus­­icherung ertheilt wurde, daß der Dualbau rechts und Linie von der Kettenbrüde noch im Laufe­ des Jahres beendigt werden dürfte, mithin die Negulirung der Pläge immer nothwendiger wird, stellt der Bau­rath an den Herrn Finanzminister das Ersuchen, verfügen zu wollen, daß die Radgebung der Granittandelaber, welche die Zußpassage heute so sehr hemmen, und die Herstellung der Granittreppen sowohl beim Klusemann’sc­hen als bei dem Kettenbrüden,Haufe noch im Laufe des Sommers veranlaßt werde. 8 Nachdem die aus Paris bestellten Modelle von Lampen und Kanvelabern bereits eingelangt sind und beim Gasometer aufgestellt wurden, wird die technische Komm­ission viefelben besichtigen und dem Baurathe ihre Wahlmeinung vorzulegen haben. Aus Anlaß eines Offertes des Herrn Ladislaus Magyar wurde eine neuerliche Lizitation des Koronay’schen Grundes angeordnet und Bi­chefelbe unter den bisherigen Bedingungen die nächste Woche statt­­zufinden. Bezüglich der Negulirung und Pflasterung der Kerepeterstraße konnte troß mehrstündiger Verhandlung sein Resultat erzielt werden und wird die Angelegenheit neuerdings an die technische Kommission zurücgewiesen. Bezüglich des Ausbaues des Äußersten Theiles des Boulevards wurde bestimmt, daß vom Nordpoint hinaus zu freistehende Villen zu bauen sein werden, daß deren Jacade wenigstens 4 Klafter von der Straße entfernt sein muß, daß jedes Gebäude nach allen vier Seiten ausgebaut werden muß und seine leere Feuermauer bewilligt wird. Hingegen werden dem betreffenden Eigenthümer bezüglich der Lage, der Höhe, des Styles und der Fagaden feine Schranken gelest, indem eben die hiedurch zu erzielende Abwechslung dem äußeren Theile der Straße einen doppelten Werth geben dürfte.­­ Folgende Baubewilligungen sind zu ertheilen:«Ignaz Fischer­, Franzstadt Soroksärergasse 118.65;·Stefan Schandriichitz,Theresien­­stadt,Wesselönyigasse;dem ungarischen Ingenieur-und Architekten- Vereine, talk­a Smeihafengasse ; : der Steinbrucher Sparlaffa in Steinbruchh, Georg Lee, Zosefstadt, Nofergasse 397, und dem Sofer Sigmund, Innere Stadt, Müllnergasse 166. Mit der Authentization des Protokolls werden die Herren, Bop­­manitiv und Stangl betraut. Tagesmagn­ettem (Auszeichnung:)Se.Majestät haben de­n Westrimer Grundbesitzer Stephan Anyos als­ Anerkennung seiner durch eine lange Reihe von Jahren um die öffentlichen Angelegenheiten erwor­­benen Verdienste den königlichen Rathstitel tax-frei allergnädigst zu­ ver­­leihen geruht. (Justizielle Ernennungen.)Von Sr.­Majestät sind zu Richtern ernannt worden und zwarz beim­ Temesvárer Gerichts­­hof der gewesene Temesvárer Stadtrichter Alexander Bugarsky; beim Arader Gerichtshof Johann Kovacs,gewesener Richter des Zalaer Stadtgerichtes;bei­m Székely-Udvars­elyer Gerichtshof der ge­­wesene Urbarialgerichtsbeisitzer Michael Janofiz beim Fünfkirchner Gerichtshof der Fünfkirchner Advokat Anton Pilch;ferner zu Un­­terrichtern,u.zw.­beim Großschenker Bezirksgericht der gewesene Ersatzrichter beim Sepsi-Szent-Györgyer Urbarialgericht Alexius Qui­­tin;beim Leschkircher der Repser.Anwalt Viktor Saxenheim, beim Silleiner der Preßburger Advokat­·Karl«Csex­evinka und beim Marosvüsarhelger der geweseckjd Reisiger des Klausenburger Stadtgerichtes Otto Gspan. (im gemeinsamen Finanzministerium)"sind fol­­gende Veränderungen vor sich gegangen.Es wurden näm­lich von Sr.Majestät ernannt:Ministerialrath Ritter Karl Reislin von­ Sonthausen zum Sektionschef,Ritter Eduard Ofenheimer von Feinheim zum Ministerialrath,der mit Sektionsrath-Titel und Rang bekleidete Ministerialsekretär Alexander Märey de Rapointère, und der Ministerialsekretär Franz Ritter zu Sektensräthen,der mit Titel und Rang eines­­ Ministerialsekretärs bekleidete Ministerial­­konzipist Josef Schneider und Ministerialkonzipist Anton Renner zu Ministerialsekretären.­­Das Sekretariat des ungar.­Ingenieur-und Architektenvereines)ladet im Namen­ des Architekten Herry.. BER f 5 BABES TERN ; Ri Be

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