Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1875 (Jahrgang 22, nr. 99-121)

1875-05-11 / nr. 106

.. rg Bu­dapest,.11.xl)lai.­­Die Gründe für die Abberufung deszbermaligen­ französischen Botschafters in Wiem Marquis d Han­cou­rt und dessen Versetzung""nach London sind durchss aus nicht in irgendwelcher Erschütterung seiner bisherigen Stellung zu s­uchen Schon im vorigen Jahre trat an den Nicarquis die Aufforderung seiner Regierun­g heran,dont Posten in London zu übernehmen. Herr v. Harcourt bat­ jedoch, auf ihn nicht zu reflektiven, da er in Wien sowohl bei Hofe sich solcher auszeichnenden Behandlung zu er­­freuen habe, als auch in den diplomatischen und­ gesell­­schaftlichen Greifen si so behaglich fühle, daß er lebhaft wünschen wsse, seinen Aufenthaltsort nicht zu vertauf­en. ‚AS die französische Regierung heuer wieder mit der Auf­forderung an Herrn v. Harcourt herantrat, den osten in London zu übernehmen, appellirte sie förm­ig an seinen Patriotismus, und indem sie gerade ihn vermöge seiner Begabung und­ seiner vielsagen Familienbeziehungen für besonders berufen erachtete, in London Ersprießliches für die Sache seines Vaterlandes zu wirken. Marquis d’Har­­court folgt diesem Rufe und verläßt nächster Tage Wien, wo ihm alle Streife, mit denen ihn seine Stellung­ in Ber­­ührung brachte, Sympathie und Achtung bewahren. An der Soige Des neuen griechischen Kabinets steht Zritupig, eine politische Versenlig­keit, der man nach ihrem Vorleben eine gewisse Animosität gegen Die Türkei zumuthen dürfte, die [hleht mit den vom Kabinet Bulgaris inaugu­­riten freundschaftligen Beziehungen Griechenlands zur Pforte Harmonist hätte. Darauf bezieht sich wohl das uns aus Athen zugehende Telegramm, Demzufolge der neue Ministerpräsident­ erklärt hätte, die auswärtige Politik werde dur den Kabinetsmechtel unberührt bleiben. " Die von der Regierung festgestellte Thronrede wird — nie , donn erfährt — nur ganz allgemein gehalten sein. Der Souverain wird, al eine über den Parteien stehende Autorität, der neuen Parteigestaltung mit seinem Worte gedenken. „ eber den Besuch, melden der Kaiser Alexander eben“ fest am Hofe zu Berlin abstattet, enthält die „Wiener Abendpost an der Spite ihres Tagesberichtes die nachfolgenden Bemerkungen :­­ Im Vordergrunde der­ politischen Ereignisse steht­­ der Ber­­uch, den Ge. Majestät der K­aiser Alexander von Rußland heute am kaiserlichen Hofe von Berlin abstattet. E$ bedarf wohl kaum bes ausdrücklichen Hin­weises darauf, daß dies Ereigniß, immitten ‚der mannigfachhsten und zum Theile willkürlichsten Darstelungen ‚der Situation. Doch gerade von den berufensten Organen der ‚öffentlichen Dleinung im Sinne einer neuen Kräftigung der Inter­­­­essen des allgemeinen Friedens und einer Verstärkung der Bezie­­­hungen‘ beleuchtet wird, welche sich zwischen den drei Kaiserreichen in einer auch für Europa so bedeutungsvollen und segensreichen Meile vollzogen haben. .. sk Nach den neuesten Verfügungen reisen außer den Minis­­stern:«Baron Wenckheim und Bela Szende auch der Han­­­delsminister Baron Ludwig Shwonyi nach Fiume,wo unter dem Präsidium Sr.Majestät sein M­inisterrath z stattfinden wirds » (Einzelne Nummern 5 ff. in allen Berschleißl­raten.) Gy ae Lom. Aus dem Retchgtage Präsident Koloman Ghad­h eröffnet die Sigungch Abgeordnetenhauses mit Will­, Wächter,Riihälyi­. Als Schriftfü­hrer fungimt: ITombotn s­­. «« verlesen und Aus den Ministersau­teuils:Szäll,Tipa,Perczel, PechU,Tr­esort. —­Das Protofoll der gestrigen Sitztma wird authentizirt.« « »«« ««« Der Präsident hatte merlex Einläute anzumeldm Albert Venedikty«ü­berreich s­reilt Privattgesuch,welche­»D- dem Petitionsausschüsse zugew­iesen wird. « Geza Remete interpellirt den Kultusminister,ob derselbe die Verhandlungen wegen­ Reinkorporirrung des Mur-Delta zu eif1exs­ung an Diözese zu einem erfolgreichen­ Resultate«z11sü­hren hoffe, um dadurch der panslavistischen«Propagat­da ein Ende zu machen­, welche durch de­r Agram­er Erzbild 291«in Mur-Delta verbreitet wird. Ob der Minister in der Lage«zudem hofft«schon dem nächsten Reichstage hierü­ber eine beruhigende Vorlage zu t­nterbreiten. Kultusminister August Tisofort:(Beehrtes«Ha11s!Au1f die artlich gerichtete Interpelektr­otik an nicht sofort kurz erwide­rn­, daß die Regier­ung«die vonx«.T­­errn«82«Abgeordneten berührte­n Be­­stände kennt,daß dieselbertxtxiserer Aufmerksam­kett nicht entgangen sind und daß es unseriebhafter Wunsch ist,den­ Uebelständen ab­­zuhelfen. Die Verhandlungen über diese Angelegenheit sind seit Langem im Zuge und ich hoffe, daß dieselben nicht ohne Erfolg bleiben werden, so daß aller Voraussicht nach die Regierung in der Rage sein, wird zu Beginn der nächsten Reichstagsression dem geehrten Haufe das Resultat der Verhandlungen vorlegen zu kün­­nen. (Zustimmung.) « ««« Geza Retzteterstva der Antwort befriedigt;das Haus nimmt dieselbe zur Kenntniß.« «« «« Koloman Toth interpellert den Kommnikations-Monster, über die Battapeker Linie auszubauen,dieselbe mit einer der gross­­en Bahnlinien in Verbindung zu bringen gedenke,damit aus den­ Sekundärbahn endlich eine große Westbahn werde TI Kommunikationssslm­inister Pechy erwidert,daß er wohl m­üsse,daß die genannte Linie nur du­rch den Ausbau,durch Ver­­­bindung mit einer großer Bahn zur Bedeutung gelangen könne, doch sei die gegenwärtige Finanzlage durchaus nicht darnach an­­gethan,dem­ Staatenet­e,große Lasten auszubürden. Das Haus nimmt die Antwort zur Kenntniß. Es werden hierauf die gestern erledigten zwei Eisenbahn- Gesetzentwürfe in dritter Lesung acceptirt und dem Oberhause zur Verhandlung zugeschickt. — Es folgt die Fortsetzung der Debatte ü­ber die Woll­­machts-Vorlage.«« Als erster Redner stimmt das Wort Ignaz Helfy.Er unterstützt den vomlksraten Apponyi eingereichten Beschlußantrag. Paul Moricz wendet sich gegen den Vorredner,der im­ Verlaufe seiner Rede unter Anderem behauptete,daß die Regierung bei den bereits geordneten Eisenbahn-Angelegenheiten sehr bedeu­tende Beträge von den Forderungen der Bau-Unternehmer in Art­­ag gebracht habe, und daß daher im selben Verhältnisse die Allmacht für alle anderen Entschädigungs-Forderungen reduzirt werden müßte. Die Regelung der einen Angelegenheit kann nicht als Maßstab für sämmtlihe Entschädigungsansprüche dienen, denn es ist sehr Leicht möglich, daß ss unter den noch reich­enden An­­spruchsforderungen viel reellere befinden, welche nicht so leicht reduzirt werden können. Bezüglich des zweiten Theiles des Gefeg- Entwurfes der Beschaffung von Betriebsmitteln für die Eisenbahnen wurde auf das Beispiel fremder Bahnen hinger­iesen, die sich auf Basis ihres eigenen Kredites Verkehrsmittel anschafften. Dies kün­­nen mehr Bahnanstalten thun, die über einen mehrfeilen Kredit verfügen, nicht aber solche, die seinen Kredit, eben in Folge der nicht geordneten Entschädigungsensprüche haben. Mehner ist überzeugt, daß es der Regierung nit angenehm it, Die Verantwortlichkeit für die Ordnung zu übernehmen, sie übernimmt dieselbe aber, weil sie die Meberzeugung hat, daß die Tragen gelöst werden müssen und seinen Nusshub erleiden. Die betreffenden Unternehmungen wurden schon seit Jahren mit Versprechungen vertröstet und würden sich lieber mit einer eringeren Summe zufrieden geben, als mit einer weiteren Bertre- A (Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) la Maariäffy erklärt nach einer längeren Rede, in welcher er sich über alle möglichen Fragen geäußert, "Negierungs­­und Parteiverhälnisse beiprogen, Daß er zu dem gegenwärtigen Ministerium der PB­raten sein Vertrauen habe und die Vorlage nicht acceptire.­­ « Franz Pulpke spricht in längerer,stellenweise mit leb­­hafter Heiterkeit aufgenommenen Rede fürOlnnahme der­ Vorlage Ernst Hollän acceptirt gleichfalls die Vorlage und pote­­misirt in längerer Rede gegen einzelne Ausführungen des Vorred­­ners.Wir kommen auf diese Partie der Verhandlung ausführlicher im Morgenblatte zurück. »«« « Blasius Orbán,Ernstspedry,Alex.Körmend­y und Alexander Gubody sprechen gegen den Gesetzentwurf«. Adam Lazar und­ der Referent Szentpally verzichten unter lebhaften Elfenrusen des Hauses«auf das Wort Graf Albert Apponyr empfiehlt kurz den von ihm und seinen­ Prinzipienenossen eingereichten«Beschlußantra.Das Par­­­lament——sagtedner——soll die freie Diskussion sichern; durch solche Ermächtigung werde sie aber unmöglich gemacht und seiner Ansicht nach sei ber Schaden für den Kredit des Landes viel gerin­­ger, wenn die Lösung einiger Wagen verzögert, als wenn eine Rollmach entheilt wird. Nun folgt die von Seiten der äußersten Linken geforderte namentliche Abstimmung, bei welcher 119 mit „Sa“, 49 mit „Nein“ stimmten. Der Gefegentmurf­st demnach mit seiner Majorität von W Stimmen als Basis der Spezialdebatte angenommen. Schluß der Lisung, um 2 Uhr 20 Minuten. & = . Die heutige Sitzung des Oberhauses wurde vom Präsi­­denten Jud excu­sive Georg­ Maxräthnachlluhr eröffnet. Als Schriftführer eh raris und Baron Sulius Nyary.­­ Auf den Minister lauten ist: Baron Béla Wendheim und Koloman Széll - Graf Georg Karolyi überreicht den Bericht der Finac­z- Kommission über den 1875er Budgetgesetz-Entwurf.Derselbe wird die Tagesordnuung der morgigen Sitzung gestellt-Vorher wird der auf Deut über die Besteuerung der Grenzwälder­ verhandelt werden. «. Der Schriftführer Izan Tom­bor über­bringt die gestern im Abgeordneten­hause promulgirten mit der,a.h.Sanktion versehe­­­­nen Gesetze behufsPromulgirung.Dieselben­ werden promulgi ist.­­Ferner den vom Abgeordnetenhause definitiv angenommenen Gesetzs­entor­ f über die Modifikation einiger Bestimmungen des Gemeinde­­gesetzes,die Beschlüsse ü­ber die Schlußrechnungen,ü­be­r die Ab­­lehnung des Gesetzentwurfes bezüglich der Justiz-Organisation durch das Oberhaus und über die Annahme der vom Oberhause vorgee­nommenen Modifikationen an dem Handelsleder. Die Modifikationen werden zur Kenntnis genommen, der erstgenannte Gelegentwurf der staatsrechtlichen, der Belchluß hin­sichtlich der Schlußrechnungen der Finanzkommission und das Nun­tium in Angelegenheit der Reduktion der Gerichtshöfe der Redis­­kommission zugemiejen. Die legtere wird vom Präsidenten ersucht, das Nuntium je früher in Berathung zu ziehen, umd wird der Be­richt an demselben Tage verhandelt werden, an welchem derselbe eingereicht wird. in Nach Authentisation Des Protokolls Tärieft der Präsident um­­ 1 Uhr die Sigung.. Die nächste Sigung findet morgen um 10 Uhr Vormittags Statt. . Sagesweuigkeiten. (E­rnennungen.)Mita.h-Entschließung vom sowpzlli­ sind von Sr. Majestät ernannt worden zu Richtern: der Kon­­zipist am Obersten Gerichtshof Graf Holamnak d$ugonay beim Groß-Kaniziner und der Konzipist an der Budapester E. Tafel Julius Grczey beim Kafchauer Gerichtshof; ferner zu Unter­richtern: die Konzipisten am Obersten Gerichtshof Ludmig Kamarath beim Szatmár-Nemetier, Zolef Kolozsvári beim Malser und Eugen Gál beim I­EBEMÉJAE Bezirksgericht , die Konzepts-Adjunkten an der Budapester TI Tafel Aleranver 2äanczty beim Hasfelder und Julius Nails beim Perbeteer Bezirksgericht, der Notar des Karlsburger Kare­ne Salob Éltes beim Geik-Szeredner und Vizenotär Ludwig Erböbn beim Bajaer Bezirksgericht. Hoftrauer. Für weilans die Brinzeljin ler­endra Amelia von Baiern, eine Tante des Könige­sud­wig I., deren Tod bereits gemeldet wurde, ist über a. b. An­krönung am Montag, 10. Mai, die Hoftrauer anzulegen und wird, wie die „Wien. Abendp.“ meldet, bis 15. die tiefe, vom 16. bis 21. Mai aber die mindere Trauer getragen werden. Audienzstunden. Finanzminister Koloman Szell empfängt fortan nicht wie bisher am Dienstag, sondern am Mitt­­woch Nachmittags von 3 bis A Uhr. (Die definitive Konstituirung der libe­ralen Partei) des »beit-Leopoldstädter Wahlbezirks dürfte fon in den nächsten Tagen erfolgen. Bekanntlich hat die Deal- Partei in ihrer vorgestern unter Borsig Dr. Burian’s stattgefun­­denen Generalversammlung ihren Anschluß an die reichstägige liberale Partei beschoffen. Sobald die Linke des Bezirkes einen gleichen Beschlup­­ gefaßt haben wird, wird eine Generalversamm­­lung sämmtlicher Wähler dieses Wahlbezirkes einberufen w werden, worin über Die weiteren Agenden berathen werden sol­ — Hm Nachhange zu unserem gestrigen Berichte über Die General­­versammlung der Deák-P­artei theilen wir noch mit, daß Dr. Paul Ullmann zum Schriftführer gemählt wurde. Schügenmesen. Da eine größere Zahl von­ Schügen am 9. 9. M. im Dfner Gebirge ein Zaubenschieken veranstaltete, war die Theilnahme in der Dfner Schießstätte eine geringe Hm­taufe bes Nachmittags wurden insgesammt blos 990 Schüffe ab­­gegeben. Vierer haben getroffen die Herren Johann Szöfe, Josef Birghoffer, Karl Déván, Nikola je zwei, Wilhelm Grund 1. Prä­­mien auf Tiefschüffe erhielten dieselben Herren. Trefferprämien auf den Standscheiben die Herren Grund die 1, Birghoffer die 2, Nikora die 3. Trefferprämien auf der eldscheibe die Herren Szöle die 1., Devän die 2, Nilora Die 3. Wiedas Stempelgefeb umgangenmird,) Die Redaktion des „Nemzeti Hirlap“ erhielt von einem P­ränume­­ranten zwei mit ungerischem Wappen in Wasserbruch versehene Dokumente zugeschidt, melde ungefähr mit folgendem Texte ver­­sehen und: „Lieferschein. Gegen Erlag zeitlicher 160 Gul­­den liefern mir Ahnen bis 12. Leber 1875 in Ihrer Wahl 1 Stüd 400­ Francs-Türkenlos Nr. 1,094.008. Nach Ablauf dieser Frist hört jedes Bezugsrecht ihrerseits auf.” Auf den ersten Blick scheint dies ein einfacher Kieferschein zu sein, auf welchem blos der Um­­stand auffällt, daß die Losnummer angegeben ist. Sieht man den Schein genauer an, so bemerkt man an der Seite die Worte: „Drehung 1. Feber 1875." Hält man dies mit dem Texte des­ Do­kumentes zusammen, so ergibt sich, daß es eine Promeffe ist, melche nur darum nicht die übliche Form hat, damit der 50-fr.-Stempel einspart werde. Der Einsender hat per Stüd­t fl. 50 fr. für Die Promeffe bezahlt und meldet, daß fol­ge im Alfeld in großer An­­zahl zirfuh­ren.. Die zwei eingesendeten Gremplare sind von einer Temesvárer­­ M Wechselstube ausgestellt. , Nemzeti Hirlap" macht den Finanzminister auf den Misbrauch aufmerksam. (Schadenfeuer.) Heute Vormittags, gegen halb 12 Uhr, wurde die Feuerwehr alarmirt und eilte der Dreikronenwasse zu. 68 hat daselbst in dem Stallgebäude eines Hauses Feuer zum Ausbruge gefongen. 63 glühte, Dasselbe alsbald zu unterdrücken, bevor wo ein nennenswerther­ Schaden geschehen war. In der Kriminal-­Uffaire gegen Adolf Totis und (Sanic3ary) wurde heute die Verhandlung vor dem Beiter Strafgericht fostgelegt. Im Laufe des Vormittags wurde das Beweisverfahren beendet und die Plaidoyers­ fowie die Urtheilsfälung auf 4 Uhr Nachmittags vertagt. Ausführlicheres ragen wir im Morgenblatte nachh. (Die Theis) it — wie das in Crop-Becsseret erschei­­nende Blatt „Zorontal” meldet — in Folge der zahlreichen Ne­­gengüsse in der legten Zeit so angeschmolzen, daß die größte Be­fahr zu befürchten Steht. Die Meder längs des Theikdammes stehen bereits stämmtich unter Wasser. Meder das Scheitern des „Schiller“, hejfen in unseren Telegrammen in Kürze bereits Ermahnung geschab, ehen der „Neuen fr. Preile” aus Hamburg nähere telegraphische Mitheilungen zu. Die Strandung erfolgte nach diesen M­ittheilun­­gen am vergangenen Samstag drüb zwischen 1 und 2 Uhr in dem dicen Nebel auf Retarrier Ledge, einer Inselgruppe bei Bishopsrod. Das Schiff zst geborsten und liegt auf der Seite unter Wasser. Bei der rechten Abrechnung stand der „Schiller“ mit 2.112.000 Mark beiwerthet. Derselbe tt bei den Hamburger Nijeruranzen mit 980.000 Mark rein versichert. An Bord des gesceiterten Schiffes befanden si in der ersten Kajüte 59, in der z­weiten 75 und auf dem BZmir « Graf Viktor Bihy-ger- nommen von morgen «-.--.-—». ... Use-. «—..«; ana 4 FEJES re — ..» ...-» ZB REITER TEE Te Tegyen mer en kere. gis-klagtKesselchen-«draYeflerDlaydx «Carola,10.Mai.-")«Der Kaiser ritt gestern Früh bei herrlichem etcer nach«herzlichem Abschiede von Castelnuovo über die Enclave der Sutorena,woo selbst eine türkische Ehrenkompagnie unter Kommando eines Majors die Honneurs machte,wurde·pon den Lattd genaetnden enthusiastisch b«en w)illkommt,Und in Ragusa-­­Vecchra feierlichtt empfangen;der Kaiser besuchte die öffentlichen­ Anstalten,schiffte sich sodann auf der „Miramare“ ein und langte Abends auf der Nordwestseite der Insel Meleda, in Borto Bajazzo ein, wo selbst Nachtstation wurde. Heute Morgens nach halbstündiger Fußmanderung fahrt nach Drebie nach dem etwa auf­gehalten durch die Insel erfolgte die Weiter­­der Halbinsel Sabroncello, wo selbst der Kaiser Mitta­s eintraf, und mit lebhaften Ervina-Nuten be­grüßt wurde Ge. Majestät besichtigte die Kirche 10 Minuten entfernten Gurzole, wurde mit begei­­sterten Zurufen empfangen, nahm die Aufwartung der Geistlichkeit, Behörden und Gemeindevertretung entgegen­­ »« ein, wozu fuhr und ertheilte mehrere Audienzen, besichtigtigte sodann die öffentlichen Gebäude und nahm das Diner an Bord der­­„Miiramare” die Honoratio­­ren von Curzola und Drebie geladen waren. Abends findet Beleuch­­tung Statt. .« Curzola,10.Mai.Der Kaiser wohnte auf der Halbinsel Sabioncello mit besonderemit Interesse der Kiel­­legung des erstencmf der dortigen Schiffswerfte gebauten Schiffe­shri,wurde daselbst von der Volksmenge mit leb­­haften Hochrufen begrüßt und begab sich sodann nach der unweit gelegenen Insel Cu­rzola.Das Befinden Sr Bla­­jestät ist sehr befriedigend. Nachts-Bei Curzola,10.Mai, Dämmerung ,wurden die Stadt und die Anhöhen mit Lampions und Transparenten beleuchtet ; um halb 9 Uhr Abends wohnte der Kaiser der Darstellung eines orientaliten fortämirten Waffensatzes bei, welcher Moresca genannt wird. Derselbe wurde prächtig durchgeführt und mt Hochrufen geschlossen. Der Kaiser besichtigte die Stadtbeleuchtung und schiffte ss sodann unter enthusiastischen Ovationen auf der „Mi­­ramare” ein. Morgen erfolgt die Fahrt nach Lesina, wo an mehreren Punkten der Insel gelandet wird. 28ien, 11. Mai. (Orig -Telegramm) Nach einer Pariser Meldung des „Zagblatt” verlautet, daß Bismard’s Absicht bei der Kaiser-Entrevue dahin gehe, von Kaiser Alexander eine schriftliche und öffentliche Garantie des status quo, wie ihn der Frankfurter Friede geschaffen, zu erlangen. Wien, 11. Ma. (Original-Zelegt) Die Mor­enblätter stellen die auswärtige Situation als beruhigend dar. Nach der „Neuen Freien P­resse” Tünne von Reklamationen Deutschlands gegen die französische Armee-Reform seine Rede sein. — Dasselbe Blatt kündigt die Ernennung Chlumed­y’s zum Handelsminister für die nächte Woche als bevorstehend an. — , Tagblatt" meldet den Rüctritt Banhans’ als definitiv. Graz, 10. Dai. Original-Telegramm) an der heutigen Gemeinderathgseisung waren Die Stadt­­repräsentanten fast vollzählig versammelt. Bürgermeister Kienzl erstattete einen Turngefaßten Bericht über die Vor­­gänge der besten Aprilmedje. Derselbe fließt : Die Ruhe ist unwiedergekührt ; Graz ist wieder eine friedliche Stadt. — Professor Winter beantragt, dem Bürgermeister für sein umsichtiges, menschenfreundliches Vorgehen Dank und Ver­­trauen zu wollten. Der Antrag wurde unter Borsig des Bize-Bürgermeisters einstimmig angenommen. Baris, 10. Mai. Das „Sournal DOfficiel” wird morgen die Ernennung des Marquis d’Harcourt, des Grafen Bogut und des 7) Aus dem Morgenblatte miederholt. und Schule, en . EEE RENT REATETN­E FRIER EEE .«... »O tncehejtandodrarga Romanin d­er Theilen von Franz v. Nemmersdorf Dritter Theil. (63. Fortlegung.) Schrille Töne der Verzweiflung, Schreie, rasende Ausrufun­­gen drangen herab auf die öde Galle. Otto’s Freund feste, nachdem er dieses gehört, seinen Weg befriedigt fort bis zum weißen Häuschen. Das Kind befand sich schon in Marie's Händen und Leopold’ Goufine bemühte sich, das erschrecte, weinende kleine Wesen zu beschm wigtigen. Otto ja erschöpft auf dem Sopha, seine obidon passive Hölle bei dem Maube des Kindes hatte ihn angestrengt. „Sie werden nun sehen, daß wir Costa und all’ die Freunde Hdriana’s auf den Hals bekommen“, jammerte er dem Gin­­gestenden zu. »Bah,toh­ habe it auch unsere Bundesgenossen,«'entgegnete— Dr«,8Violin...,der erste Schritt gelang,wirf und im Besitze andrer­­s mager­.Unsere Bedingungen zu diktirm Dann bringe ich aber noch eine bessere Nachricht.Ihre Fraut war wie rasend,als sie die Ge­­schichte erfuhr.«« »Wenn wir es mir beweisen können.« »Dies findet sich,Sie werden die eine Gattin losrind ,erhalten die andere dafür­ Usbck dies werden Sie Verwalter von Pypig7s großem Vermögen,nebst der EckzieleN Sie eine bedeutende Rente fü­r sich selbst«Sie sind ein glücklicher Menschzss ,,Wenn nur die Bangigkeit nach Tisch nicht wäkes­,seufzte der glückliche Mensch« 1­33. Im Kreuzggange von San Gregorio. Der kurze Wintertag­ war zur Nüste gegangen, nur fahle Lichter fielen auf einen alterthümligen Slotterhof. Slänzende Raum­e­ und Steintauben, recht schmärzlich, erscheinend, hoben sich von wunderbaren Bogenballen ab. Die Säulen erhoben si­­chattenhaft in mystischem Halbdunkel, die Schleier der Nacht um­ Hülten herrliche Säulenm­äufe, Iunitreich gearbeitete Kapitäle­ .Weiklich leuchtete der Marmor der Monumente dur die von der Zeit geschmwärzten Steine. Als das Hömerreich zusammenbrach, die antike Welt unter fürchterlichen Zudungen unterging, da entstanden die Lauren im heißen Mrika. Die entjegten Menschen entflohen der Welt, das dunkle Fatum der Alten hatte die Form eines­ garnenden Dorfes angenommen, N­ehovaba, der straft und rächt. Ihn zu der­­änftigen, bedurfte es unerhörter Menschenopfer. In einsamem Sehnen, in krankhaften Gebilden des Wahnes verzehrte sich die Nonne, der junge Mönch wanderte oft ruhelos durch die Kreuz­gänge und murmelte feine Iaternischen Gebete — umsonst. Sie ent­­hielten feine Heilformel für ein ruhendes Her, die Blätter der Bäume, rauschten die Berlen der Fontaine. Ent­­fage und stirb­­­eehrte die finstere Megel,­­ der bange Menschengeist verwirrte sich und die süß im Bunde schlagende Nachtigall me die Höllenqualen in der Menschenbrust. Beschwunden sind die Lauren von Afrifas Boden, auf den alten Stätten des Christenthibums haut der Muselmann. Im Zeit angebrochen, sie hat Mönche und Nonnen befreit. Stieber gerissen ü­­ber Dom, zerbrödelt das Steinmeil der Mauer, die Menschen trennte von Menschen, nur die festen Bogen­­ballen stehen no. Die Natur grünt und blüht fort unter dem Beifalle, wie sie es that, als der Saturnring eines starren Glaubens die Erde umspann. Zum eilen verliert si ein liebendes Baar in den verlassenen Klosterhof, da­raufc­en Küffe, wo sonst Seufzer fangen. Mitunter wird das scheue Wort des Hochverrathes an der alten Stelle ge­sprochen und häufig woird dort eine lichtscheue That bevathen. An den herrlichen Kreuzgang der alten Abtei von San Gregorio tritt am dittern Winterabend ein einzelner Mann. Die schlanke Gestalt verhüllt ein Dichter Mantel bis zur Unfenntlichkeit, das Besicht­it vom breitframpigen Oute beschattet. Dem Manne liegt mehr viel daran, nit erlannt zu werden. Märe es nur ein wenig heller, so vermöchte er das Wappen seines eigenen Hause an den Wänden zu entdecken, denn sein uraltes Treibinnengeschlecht ist den Klöstern großmüthig gemesen mit frommer Schenkung und reicher Stiftung. Was der Engel hier sucht, es würde die friegerischen Vorfahren empören, die an Östt glaubten. Die Frauen liebten und über Alles, doch hielten die Ehre. Eben weil der Mann einen fteigen Namen, eine ehrenvolle Stellung einzufegen hat, verbirgt er si so jede. Es handelt sich um die eine große Leidenschaft seines Lebens. Drei Generationen, Mutter, Tochter und fest dem Enkel gegenüber hat er um das eine große Bier gekämpft. Bei der Welt weltlich in die feinen Tagesinteressen verfunden, verlor er seine herrschende Begierde nie aus den Magen. Sein Gehissen hat er beschwert, jahrelang gewartet, bäu­fig schien alle Hoffnung vernichtet. Dann tauchte sie plößlich mieder auf, gleich einem Irrlichte. Die Zeit,die ärgste Feindin des kurzlebigen Ml­tenschens­geschlechtes,hat ih­n seine Jugend geraubt,er steht nun schon an der Grenze der mittlere 11,reiferen Jahre. In dem Maße, als er das ersehnte­ Gut minder genießen, abs­er es minder voll ausnasen kann, hat sich die Hite des Be­­gehrens gesteigert;; es ist gemachten, wie der die Seele umnachtende Wahnsinn mach­t, sich nährend an seinen eigenen Gebilden. Der einsame Mann sehreitet fieberhaft erregt zwischen den alten Monumenten umher, Dohlen miegen sich auf Tahlen Zmeigen, sie sind seine einzigen Gefährten. Er denkt zurück, die lange Reihe von Wechselfällen zwischen ihm und dem Ziele. Mitmalig ist er an der Gegenwart angelangt, und er wundert sich, daß er sich überhaupt hier befinde, somie daß er sich noch immer allein befinde. (Er­ tritt hervor aus der finstern Bogenhalle in den etwas liptem­, freien Raum, matt von einigen Sternen beschienen. Lin­­willürlich hebt er den Kopf auf gegen den schwarzen Nachthimmel mit feinen goldenen Litern. Ex zeigt ein aristokratisches, schönes, steiges Gesicht. Tief hat das Leben feine Furchen darein gegraben, ohne die ursprüngliche feine Form zu verwirhen. Eine unsägliche Trauer Sprit aus den dunkeln Augen, dem peinlich geschlossenen Munde, ii­tt die Trauer, melde den Menschen erfaßt, nachdem ihm Glaube, Liebe und Hoffnung unterging. So sah Gatanas aus, der fgene Engel, als er gefallen war und ihn der Herr ver­­toßen hatte, es mag auf ebenso gut eine zu seltsamem Rendezvous hat sich der nächtliche Salt der Abtei von San Gregorio hergegeben, Falle verbergen. Aubig prüft,er den Mepolver in seiner Brusttasche und tritt Hierauf, da er leichtes Geräusch vernimmt, wieder in den Schatten der Bogengänge zurück. Der einsame Klosterhof erhält so zwei weitere Besucer. Die haben nichts zu verlieren, weder Chre­no Befis, so zeigen sie all ihre Gesichter ziemlich offen. Eines it frankhaft, grünlich bleich, rothberänderte Augen blinzeln sejen, dag zweite tt bührcher, der schmale Refler des Sternlichtes spiegelt sich in Brillengläsern. „Sr scheint noch nicht da zu sein,” bemerkt unmuthig der Lesiere. „Er wird sicher kommen,“ betheuert sein Begleiter, „ge­­stehen Sie übrigens, Monneburg, es war ein geschichter Schachzug von mir, daß ich uns diesen Bundesgenossen zuführte.” Che wo Dreit seinem Pylades eine etwas midermillige Anerkennung weihen konnte, fuhren Beide erschrect zurück. Eine schmarze Gestalt kam lautlos hinter einer Säule hervor. &3 mochte der Geist eines alten P­rälaten sein oder ein Häfcher in SFleisch und Blut. Eines mie das Andere entfebte ihre seineimwegs heldenmüthi­­gen Herzen. „Sie ließen mich marten, meine Herren,“ sagte der Zuerst­­gefommene und es sprag ein hochfahrender Vorwurf aus fei­­nem Ton. —­­.,Tausend Entschuldigungen,Herr...« »Keine Namen,«,siel rasch die befehlende­ Stimmeeit:." Hierauf maß der schlanke Mann im Mantel mit unverstells­ter Verachtung die Beiden. .,ihr Freund,vermuthe­ ich»Derselbe,der mir schrieb?" wandte er sich an Otto. »Ja,«entgegnete der Gefragte verdrossen. Otto hatte von dem Manne im Mantel jede Deml­­higung hinnehmen müssen,dieser schätzt den sich zu unerhörtem Glückems­porschwindelnden Abenteurer nicht höher als den Schm­utzer sei­­nen Schuhen,dessen ungeachtet kamen sie umn geheimnißvoll zus­­ammen,um­ gemeinschaftlich zu handeln.»Da anteres beschließt seltsame Bündnisse.Otto unterdrückte seine Wuth,der Andere that seiner Geringschätzung Gewalt an­ , Öut, meine­nDerren, zur Gabe !" ‚Der Ton sang wieder stolz und befehleno; hatte Carlo Mo­­lin geträumt die Zeitung der Angelegenheit in die Hände zu be­­kommen, so sah er sich nun getätigt. Im Ganzen war der Spitalserzt body wieder mehlzufrie­­den mit dem Ausgange der Unterhandlungen, er bekam zwar die somasige Arbeit zugetheilt, aber Daneben würden ihn die beiden Hauptpersonen nicht hindern, si die Taschen vollzustopfen. Am Thore des Bogenganges trennte man sich,für de­ 11 Paar1n im Mantel gab es seine Gemeinschaft mit dem Freundespaar. Er zürnte sogar Adriana, daß sie ihn in solche Berührung brachte, zürnte dem Geschide, dessen Ungerechtigkeit ihn zu richtigenen Tha­­ten zimang. Der schlanke Herr bestieg am Fondam­erc­a delle Zattere eine Gottde.Die Freunde wanderten zu Fuß Arm in Arm nach seiner nahen Kneipe» Carlo Mollin brachte rasch einen Entwurf zu Papier,die Zeit übertrank Otto,ungestört durch Gespräch.Der Spitalsarzt änderte und feilte an seinem Manuskripte,Otto meiligte sich rück­­haltslos dem Weine.« »Ich will Ihnen meinen Aussatz vorlesen... Carlo Molin unterbrach sich hier selbst,denn seines Ge­fährten verglaste Augen bewiesen dem Mediziner zur Genüge. Fener sei nicht länger zurechnungsfähig, töpfschüttelnd, stedte er seine Schrift ein. „Ronneburg, Sie trinfen zu viel“, bemerkte er mit wahrem Interesse, denn gegenwärtig hoffte Molin ,dur Otto ein großes 2008 zu ziehen. „Der menschliche Organismus hält dies auf die Länge nicht aus." « »Was wollen Sie,Molin,ich bin immer durstig und stets traurig ohne Wein«,erwiderte Otto abgespannt..,Jeder lebt eben wie und so lange er fann." Der Spital­arzt versuchte seine weiteren Vernunftgründe vorzubringen, er­kannte deren Wirkungslosigkeit gegen ein Laster. Später leistete er seinem freunde Zootfendienste und bugfirte ihn­ auch glücklich in den Hafen. (Hortfegung folgt.) wenn Abendlande ist die neue j | ; dd ·

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