Pester Lloyd - Abendblatt, August 1875 (Jahrgang 22, nr. 174-198)

1875-08-02 / nr. 174

EN - « —"­­«-­­RR sz je \ S A »k-- % z "s.« « - ’ - Bar s ÆF.::"";:; ERTEILT NH - = Ueber die Verhandlungen bezüglich der Bantfrage Vriligk-,Kelet Nöpe«einen­s Schriftwechsel zwischen den beiders feirigen­ Finanzministern,welcher allerdings,wie das Blatt in der Einheit uns versichert,Wasser­ ordentlich interessant"ist,jedoch,wie wir versichern können­,,cm dem Fehler leidet,­daß er aus bloßer Kombination beruht­»Die ganzes Mittheilung des »Kelets Nöpe«entspricht det­ Thatsachen nur insofern,als Herr v.Szåll seine Ansicht erc über die Lösuung der Bankfrage dem öster­­reichischen Finanzminister übermittelt hat;von einem Noten­­wechsel jedoch kann nicht die Rede sein,dass eine Erklärun­g des österreichischen Finanzministers noch nicht ein­gertztkgt ist,und was die Darlegungen der Propositionen unseres Finanzministers betrifft,so kommt dieselbe der Wahrheit nicht einmal nahe Ohne Zwika dürfte der ungarische Finanzminister mit seinen Plänen bezü­glich der Banffrage nicht allein lange hinter dem Berge halten, und es m wird sich der öffent­­lien Meinung wohl wo­rerzeitig Gelegenheit bieten, ji über die projektirte Lösung der wichtigen Angelegenheit ein Urtheil zu bilden ; einstweilen jedoch glauben mir nicht fehl zu geben, wenn wir annehmen, daß die Ansichten des Herrn v. Szell über die Bankfrage kaum wesentlich verschieden sind von denjenigen, welche wir in­ unserem Urtitel vom 8. Juli entmictelt haben. = Ministerpräsident Baron Werdheim it — wie wir an anderer Stelle melden — gestern Abends nach Wien ab­gereift. Wie , tapfe" erfährt, besteht der Zweck seiner M­eile haupt­­sächlig darin, Sr. Majestät über den Budget-Entwurf, wie der­­selbe in den Ministerraths­oigungen von Freitag und Samstag festgestellt wurde, vorläufigen Bericht zu erstatten. Wie dasselbe Blatt erfährt, wurden in Budget-Entwurf des Finanzministeriums namhafte Ersparungen erzielt, welche zum großen Theil aus der Auflassung mehrerer Steuerämter und Güteriireftionen resultiven. Hinsichtlich der Verwaltung der Norartalgüter treten neue Normen ins Leben ; die Darauf bezüglichen Verordnungen w­urden theils schon erlassen,theils wird dies binnen Kurzem ges­chehen.­­Die Zollverhandlung ob­ welche im Schoße der ungarischen Regierung gepflogen w werden,sind bereits so weit vor­­geschritten,daß vor gestern Nachmittags die Einvernehmung der Sachverständigen erfolgen konnte.So wurden­ die Fabrikante ix Gschwindt und Müller über das Verhältniß der Spirims- Fabrikation zu den Zollsätze­n beziehungsweise über die Einwirk­ung der Zölle auf die Spiritus-Fabrikation befragt.Heute findet die Expertise in Angelegenheit der chemischen Fabrikate,im Laufe der nächsten Tage der Webe-,Lehren-und Schafwolls Fabrikate,der Bakemwollst und anderen Artikel statt.Der­ Zweck,der­ die Regierung mit diesen Verhandlungen verfolgt,ist—wie«Hon« .bemerkt—lediglich der,sich allseitig auf das grü­ndlichste zu informiren k um sodann ihre Entschließungen­ treffen zu können.Der Natur der Sache nach könne schieb-Verhandlungen nicht vor­ die Oeffentlichkeit gebracht werden. s­ Der Gesetzentwurf ü­ber die polizeilichen Ausschreis tmb­u wurde vom Staatssekretär CZemegi bereits voll­­endet.Dem erwähnten Entwurfe wird ein auf das formelle Ver­­fahren bezüglich erfolgen,sodaß,wie»PestiNaple«erfährt, sichere Aussicht vorhanden ist,daß die erwähnten Gesetzentwürfe noch in verderbftsession dem Reichstag vorgelegt werden­.­­s=Das Amtsblatt bringt nachstehende Verordnung de königl­ingOu Ministeriums in Betreff der NeorgaUM- rangdktstistinstanzlichen königlichen Gerichte. Kraft der im§.1 des G.­A.XXXVI.1875 erhaltene­ne­­mächtigung ordnet das königliche Ministerium an­ . §. 1. Von den königlichen Gerichtshöfen erster Instanz iver­­den mit dem 30. September 1875 der Abrudbányaer, BE Hl Dfner, Gsatathurner, Graner, Fogarafer, Gyergyd-Szent-Miklöfer, Hajon Bögörmenger, Hatbeger, Hubter, Nagy-Szölöfer, Napöder, Bapacr, Sepfi-Szent-Öydrgyer, Syamos-Ujvärer, Szeniczer, Szol­­nofer, Zornaer, Turöcz-Szent,Maartoner, und Ungvärer Tönigl. Ge­richtshof­ erster Instanz aufgehoben. §. 2. Die im §. 1 aufgezählten Königlichen Gerichtsh­öfe er­ster­­ Instanz werden vom 1. Oktober 1875 an in die Sprengel der nachstehenden erstinstanzlichen €. Gerichtshöfe folgendermaßen eingeteilt : » 1.Der ganze Sprengel des Abrudbänvaer erstinstanzl königlichen­ Gerichtshofes wird zuitr Sprengel der Karlsburger,» . der ganze Sprengel des Belen­ye fer Tf. Gerichhs­ > I. Sinstanz zum Sprengel des Großmarcheiner f. Gerichtshofes . Instanz geschlagen ; 3. vom Sprengel des De­nner f. Gerichtshofes I. Instanz wird der zum­ Territorium der Hauptstadt Budapest gehörige Theil in den Sprengel, des Pefter, und der auf dem Territorium der g.v..KomttatePest-Pilis-Soltgelegene«TheilindenSprengel des Pefterk(Landbezirks­)königliche GerichtshofeglJnstanzem­ ..4.vom Sprengel des Csakathurtcerk.Gerichtshofes in Justank wird jenchheil,welcher den Sprengel des gleichnami­­en.-k·.-Beuksgerichtes bildet,u­m den Nagy-Kanikzsaets, und jener Theil, welcher den Sprengel des Mijs-Lendvaer T. Bezirksgerichtes bildet, in den Zala-Egerkeger Gerichtshof Sprengel ein etheilt ; . 5. der ganze Sprengel des Graner kön. Gerichtshofes I. Inftanz wird zum Romorner; Sofes Gerichtshofes 9. der ganze Sprengel des Hätheger 1. Gerichtshofes I. Inftanz zum Devaer, «10. der ganze Sprengel des Hupter Tf. I. Inftanz zum Dlarmaros - Szigeter Ihlagen ; 11. vom Sprengel de­s Nagy-Szöllöfer 2. Gerichts­­hofs 1. Instanz wird jener Theil, bvelcher den Sprengel des gleich­­namigen 1. Bezirksgerichtes bildet, in den Beregkaper jener Theil aber, welcher den Sprengel des Halmer 1. Bezirksgerichtes je in den Szaimar - Nemetier Gerichtshofs-Sprengel ein­­getheilt ; 12. der ganze Sprengel des Makader TI. Gerichtshofs I. Instanz wird zum Biltinger, 18. der ganze Sprengel des Papaer E. Gerichtshofs I. Sinstanz zum Bepprimer, 14. der ganze Sprengel des Gepsi- Szent- Györgyer Í Gerichtshofs 1. Instanz zum Kezdi-Wäsärhelyer, 15.. der­ ganze Sprengel des Szamos - Ujvärer I. Gerichtshoffs I. Instanz zum Desser, 16. der ganze Sprengel des Syeniger I. Gerichtshofs I. Instanz zum Neutraer, der­ ganze Sprengel des Szolnofer I. Geritshofs I. Instanz zum Barczager, « 18.»der ganzeprengel des Tornaersk.Gericht­ Jl,cf.­3 I.Instanz.zum Kaschau«er,s 19.der ganze prenel des Thuröcz-Szentstärs toxie·rk.Gerichtshoft.Instanz zum Neusohler,1.und 20.d·erganze·Spreng’el.des Ungvärer­ Gerichtshofes zum Beregpäßer Sprichtslzossprexigel»geschlage­n. $. 3. Kraft der im Blatt 3 des $. 2 enthaltenen Verfügung werden jene Gemeinden des zum Offer erstinstanzlichen Tf. Gerichts­­hof gehörigen Ofner E. Bezirksnernptes,­­ Territorium der A. v. Komitate Bert- Bilis-Solt befinden, den Sprei­­gel eines neu zu errichtenden Ef. Bezirksgerichtes bilden, dessen Sig in der­ Gemeinde Bramontor sein wird.­­ ‚Ssene Gemeinden des gleichfalls zum Diner erstinstanzlichen f. Seichtahof gehörigen Wltofner­­ Bezirksgerichtes,­­ auf dem Zer­tioratni der.g. v. Komitate Beit-Pilis-Solt liegen, werden in den Sprengel des Szent-Endreer - Bezirksgerichtes eingetheilt. Rach Punkt 3 der $. 2 werden sowohl das Bromontorer als aug das Szent-Endreer SE. Bezirksgericht zum erstinstanzlichen 1. Seh­ishof für den Bejter Landbezirk gehören. 8.4 Der Weiter erstinstanzliche­r Gerichtshof wird vom 1. Oktober 1875 an den Titel: „Budapester erstinstanalicer t. Gerichtshof” führen. 85.5. Das zum Budapester erstinstanzlicen E. Gerichtshof künftighin gehörende Diner und Ultom­er, sowie das schon fest dazu gehörige Pest-Sumerstädter, Pest-Leopoldstädter, Beit-Theresien­­städter und Beit:Sojef- und P Flanzstädter I. Bezirksgericht werden vom 1. Oktober 1875 angefangen die Titel: „Königliches Bezirks­­gericht des Budapester I. und IL", „Budapester III", „Budapester IV.“, „Budapester V.", „Budapester VI. und VII." und „Budapester VIII., IX. und X. Bezirk” Führen, Am Sprengel“ des I. Bezirksgerichtes des V. Budapester­­ Bezirk­ m wird die Gemeinde „Neupest” auch fernerhin belassen. Des für die Sprengel des Bejt-Innerstädter, Bejt-Leopold­­städter und Beit-Sofef- und Franzstädter Bezirks zur Aburtheilung von Webertretungen errichteten Tf. Straf-Bezirksgerichtes wird vom 1. Oktober 1875 an den Titel: „RK. Straf-Bezirksgericht des Buda­­pester IV, V., VI, VI, VOL, IX, und X. Bezirks“, abgekürzt: „des IV.—X. Budapester Bezirks" führen, welchem Bezirksgerichte die Aburtheilung der in den aufgezählten Hauptstädtischen Bezirken­ und in der Gemeinde Neupest vorgenommenen Uebertretungen­ über­­tragen wird. « Demgemäß werden die Bezirksgerichte deandapester Land ll.,sowie dem Budapester­ III.Vezirksin,Zivil-und Strafsachen vergeben. §.6.Die vom Ob­ererstinstaulichen k.Gerichtshof auf Grund dess 4 der königl.Ministerialverordnung vom 1.Juli 1871 in Montan-Anelegenheiten und auf Grund des Punktes L der hohe 11 Ministeria-Ve­r­dnung vom 29.Dezem­ber.Z.646JI.M.IO. 1872i11 Finanzangeleenheiten ausgeübte Gerichtsbarkeit wird vom 1.Oktober«1«875«angeangen dem Pester Landbezirks-)erstinstanzs liche 11k.Gerichtshof übertragen. §7Der§.4der am 10.Juli 1871 erlassenen Königt MinistrialsBerordnung durch welche mit der in Montans Angelegen­­heiten-u­nd der«§.5derselben,durch welchen mit der üiber die inx Wege der­­ Presse begangenen und vor den Geschwomenstuhlges­wiesenen strafbarm Handlungen,­und die könsigl Ministerial-Verord­­nung vom 29. Dezember 1871, 2. 646/1.M. E. 1872, duch welche mit der in Finanzangelegenheiten ausgeü­bten erichtebarfei­ die in den zitirten Baragraphen, beziehungsmeise in der zitirten Ber­ordnung genannten erstinstanzlichen königlichen Gerichte bekleidet wurden, werden mit den aus S 1 und §. 6 fließenden Modifika­­tionen auch fernerhin aufrechterhalten. . 8. Die an den im §. 1 aufgezählten erstinstanglichen ft. © eriten errichteten­­ Staatsanmaltschaften hören mit dem 30. September 1875 gleichfalls auf. j Allehtemtt widerspruchsteencik Verordnungen werden mit dems.September M­ä außer Haft gesetzt. Budapest,31.Juli 1875. Baron Béla Wendh beim m.p. Béla Bercezelm p. EIN-getheilt»­­ ; selche sich auf dem melde « — re ge ee­re eine bestimmte Antwort der serbischen Regierung Gerichtshof-Sprengel ge Bur Tagesgeschichte. Die Heife des Fürsten Milan wird rührig biólutirt und allgemein mit dem Aufstande in der Herzegovina und der jild­­slavischen Bewegung in Verbindung gebracht. Nicht nur czechtssche Blätter, die es mit der Wahrheit nicht genau zu nehmen pflegen, sondern auch ernste Wiener Journale, die die , Breffe", geben zu verstehen, der Fürst von Serbien, gediente die Forderung der Pforte wegen Aufrechterhaltung ‚der Neutralität des Fürstenthums gegen­­über dem Aufstande, entweder abzulehnen, oder ‚dafür Kon­­ton ‘machen zu lassen. Die Brager , Bolitit" schreibt nämlich : Ein türkischer Abger um in­­ dieser Richtung in Empfang zu nehmen und, wie uns unser stets mehr unterrichteter K­orrespondent Neutralität eine bindende Form zu geben, sandier it auf dem Wege nach Belgrad, mittheilt, wird Serbien diese türkische­­ Forderung ableh­nend erle­­digen. Die Ablehnung dieser türkischen Forderung wird aber unter allen Umständen die Bedeutung einer formellen Kriegserklärung haben. Serbiens Verhältniß als Batallen-Staat der Hohen Pforte­n­ benannt,­ und so wie die Lage recht beschaffen is, wird man tür eiferseits von Serbien, als dem integrirenden Bestandtheil des Ottomanischen Reiches, Gehorsam fordern und die Weigerung der serbi­gen Negierung mit Ge­waltmaßregeln, mit der Befigung ser­bien Gebietes beantworten.” Die , Breffe" aber schreibt unter Anderem : „Zunächst it es mehr als wahrscheinlig, daß an Serbien wie Montenegro die Nothlage der Pforte sich zu Nusen zu machen und daß die Beiden über eine gemeinschaftlig zu beobachtende Berhaltungslinie sich verständigen werden, um dur­chen Doppel­­bruck die Pforte zur Nachgiebigkeit zu nöthigen. Einer persönlichen Zusammentunft der beiden­ F­ürsten zu diesem Zmede bedarf es. it uns das Ge­wal-Bersum­mlung, das tt von der ihr entgegengefegten Majorität ab fest tritt im Gegentheil das Miinisterium aus feiner Furüdhaltung here aus, und es hat ss nicht geigent, es offen auszusprechen, daß selbst in der Auflösungsfrage die Initiative ergreifen wü­rde, sobal ihm der Zeitpunkt dazu Brem­nen I Miene, Smeifel, das Resultat der legten Kammerdebatten findet. In der Wichtigkeit vollkommen bewußt war, melde die Ar und das Land es sie ein äußerst begleiten das wichtiges gewesen sei und daß die Auflösungsfähigkeit — man gestatte uns diesen Ausdruch,­­— si nunmehr in den Händen der Regierung ber. das Kabine­tr­lärun­gen des Vize-P­räsidenten des Ministerrathes, sowie die des Siegel­bewahrers in Bolt der Kommentare gewinnen konnten, di­e die verschiedenen Parteien voraussichtlich der Regierung nicht unsiebb­­ar, die Linken jedes Mittel zu entziehen, sich eine Wahlteflame dem V­orwande von Auflösungs-P­etitionen aufzuregen.“ .. .. » Au­s Spanien wird der,,Kreuzzeitung««geschrieben:·— s­.Die Einladung der Königin Isabella,soelche allerdii­gs stat gefaden hat,war eine berechnete Täuschung,mit welcher man» Recoder Commissiargaxita ins carlistische"Hauptquartsier.:ve« decken xvolxte That uch erstes,daß die Grafen­ Bartningser persönlich zu Paris waren um der Königin Isabella die Einladun­ges Don Carlos zu überbringen. Diesel dbe üt auch mit großer Dankbarkeit, wenn auch ablehnend, entgegengenommen word Während diese außergewöhnliche Angelegenheit Spanien in un außer­ feinen Grenzen in Staunen­ verfeßte, packte in Pan Bonn Margarita still ihre Koffer und reiste nag Spanien ab. In Beglei­­tung ihres Kammerherrn, de Bonte Leone, pasfiete sie St.­­ de Su3 und betrat bei Panda den spanischen Boden. Sitzonde waren die Wagen fett einiger Zeit fon bereit gehalten, um die Herzogin von Madrid ins Hauptquartier ihres Gem­ahls zu führen. Der Zweck dieser Reise, die absichtlich Fo­ge beimmißvoll ausgeführt ward, ist, nag Aller Ansichten, die gefun­­deren Hoffnungen, die wartelmüthigen Seelen der cartistischen 60 daten wieder zu heben. Donna Margarita befist nämlich unte­ren Kriegern ihres Gemahls grobe Sympathien, und ihr Erscheinen nach den feineren Tagen dieses Monats dü­rfte vielleicht zu einigem Einfluß sein. — Wenn si ein Theil der Breffe bemüht, die Einladung Isabella’3 zu bezweifeln, 19 liegt das eben in die Unglaublichkeit der Sache an und für sich. Die Gesandten Da Sarlos’ sind in Paris bei der Königin Isabella gebesen, die Vor­­bereitungen, welche bei Pater Sta. Cruz an der Grenze traf, waren zu ihrem Empfang bestim­mt. Wenigstens sprachen die­ dienstlichen Briefe, Die der Pater in dieser Angelegenheit erhielt, ji in dieser Hinsicht aus, und weil die ganze Sage ebenso unglaublich war, gestattete Sta. Cruz Jedem, der es zu lesen wünscht, Die Einsicht in jene Briefe. « Die klerikalen Kommunalwahlei­ in F­lorenz Genuaz Bestedigu.s»w«sollen den Fürsten Bism­arck beunruh« U zu einertitfrage bei demc italienischen Kabinet veranlaglic­hen.·­So melden die Journale der italienischen Linken,in««inde sie versichern,der deutsche Gesandte sei in aller­ Eile von Ancoji sah Rom, genommen, um Information über die legten Kommunale mahlen einzuholen, welche den Fürsten Bismarc außerordentlich bespäftigten. Einige fügen hinzu, Herr. v. Keudell hätte Nach­for­gungen­­ angestellt, aus­ melden si die Uebereinstimmung des Ministeriums und des Batilans, den Sieg der Klernkalen zu­ ere leichtern, ergeben habe. „Wenn man auch glauben will,” schreibt darüber Die „Opinione“, „daß die Quellen, von meiden jene Jour­­nale ihre Nachrichten beziehen, sehr rein sind, so fann man bieten tet, würde es nur den Wunsch bedeuten, mit einigen der Gemeind­vertreter zu wechseln, mit deren Verwaltung man nicht zufrieden ist. Vielleicht beliebt es­ den Journalen der Linken, die Bedeutung der Wahlen zu übertreiben , oder sie m­ielen eine sehr gemagte P­artie. Sie werden nicht müde zu behaupten, daß sie die Majorität des Landes repräsentiren, daß die mahren Dolmetscher der­­ Öffentlichen Meinung sie sind, nur sie, und daß die Anderen nur eine Feine Minorität vertreten, und bad­en sie tiefe Besorgnisse wegen der administrativen Wahlen und lassen mit wenig Anstand die Diplomatie interveniren, indes sie ihr Besorgnisse zu­­begreiben, welche sie selbst nicht einmal haben sollten und wahr­sHeinlich nicht haben, daß, wenn erklären wird, Noch glauben, daß erst Run unterliegt in durften also jagen, eg Tein das Kabinet vor der Nationalversamm bak diefer Augenblid ee it, die 3 fei bemerkt, hat allem Anfeine gemäß einer eine sehr geringe sein wird, unter műrber zu mache­n Roman von Moriz Jókai, Autorisiere Mederfegung von Karl Geist. Zweiter Theil. „Der Standesgerr.“ (23. Fortfegung.) Der Mechanismus der,.Posau­ne vo11 Jericho«.­­"Nun,Freund Napolex 111,wie sagt ihnen die Redaktion der ,,Posaune von Jericho«­zu 2 Haben Sie m­it Ihren Kollegenc,meinen Mitarbeitern,Bekanntschafft gem­acht·?Es sind das durchwegs aus­­gezeichnete junge Leute. Da haben wir Herrn Buffy, einen Mann­­ von bedeu­tendem Wissen ; er überfest aus dem Englischen, Fran söffgen und Italienischen.. . . . („Mit Hilfe eines deutschen M Wörterbuches.” — in der Patenthese­pricht immer Bruder Na­­poleon.) Er­st der Leiter unserer auswärtigen Rubrit. So viele Male­ ex Viktor Emanuel einen Sünderräuber, Bismarck einen Her­zodes nennt, so viel Stück Zigarren bekommt er zum Monatschlug als Extra-Bonifikation. — Da it ferner Herr Bethendy, ein Mann von ausgezeichneter Gelehrssamk­it. Er schreibt die Sachen aus de Gebiete der Nationalökonomie, der Kon­jefturalpolitik, der Kirchenpolitik und der hohen Diplomatie. (Siehe „Staatslek­ton” von Rotter und Welder.) Szene har­tere, hochgemachene Gestalt mit dem ernsten Blide, Herr Stomfals,­­ ist ein ganz besonders unfräsbares Individuum Seine Aufgabe ist, alle die Nachrichten zu sammeln, welche auf die Magnatenkreise Bezug haben, die unserer Partei angehören : die Ankunft und Abreise der Herrschaften zu signalisiren, von erz­freilichen und betrübenden Ereignissen in den betreffenden Familien Meldung zu machen, Schritte und Möte hervorragender Prälaten mis­ Aufmerksamkeit zu verfolgen, unwohlthätige Spenden, Stiftungen und Verfügungen derselben mit Anerkennung zu lohnen, Samml­­ungen von Beterspfennigen daufend zu registriren. Herr Ügrif führt die. Ehenter-Hybrit. Er steht ganz und gar auf der Höhe seiner Aufgabe: er Festifirt die Stüde mit gänzlicher Außerabtlaff­ung all des ästhetiigen und finstlerischen Beiwerkes ausschließlich vom Gesichtspunkte des Dogmas. In dieser Richtung entgeht nichts seiner Mufmertsamkeit, und er verfolgt jeden Mißbrauch mit flam­­mender Geißel. — Herr Taple, der Herr mit dem blonden Biegen­­bärtchen und den Blatternarben auf der Nase, referirt aus den S­igum­­gen 028 Abgeordnetenhanfes und der Hohen Mignaten; er weiß die Vor­­träge der Redner mit geistreichen Apzceus zu mirzen und liefert von den hervorragenderen Bersönligkeiten treffende Silhouetten. („Und durchläbert sich allenfalls aufmwärmen liegen.” —) Herr Bamba arbeitet mit unumschränkter Machtvollkommenheit in spiritualibus. („Und in spirituosis“,) Er führt eine harte, scharfe, in Scheidewasser ge­­tauchte Feder. Er schont Niemanden und wählt niemals seine Worte; er trifft genau dahin, wo es am ärgsten schmerzen muß und revozirt auch nicht ein Jota. — Schließlich haben Sie mehr aug unsern Freund Raratan gesehen. Ex arbeitet dem Anscheine­nag gar nichts ; man sollte fast meinen, er habe weiter seine Mau­gabe, als in die Redaktion zu kommen, um die Anderen zu infesti­­ven, mit Anekdotenerzählen die Zeit todtzuschlagen und Niemanden zur Arbeit kommen zu lassen. Wenn dann der Metteur-en-pages nach Manuskript Schreit, greift exit jedermann über Hals und Kopf zur Schere und Schneider Fül­fel und Frösche aus anderen Blättern was das Zeug hält; „[chließlich, wenn es gar nicht mehr anders geht, wird Freund Sharalan mit vereinten Kräften zum Bureau hinausgeworfen, damit die Herren nach ihrer Arbeit sehen können. — Und gleichwohl ist dieser Mann entschieden das unentbehrlichste Mitglied unserer Redaktion. Hören Sie und flanmen Sie, wie pfiffig ich den Feldzug organisirt habe. Wie Sie — und Federmann — wissen, ist die Aufgabe der „Rosaune von Sericho” keine andere als: Jedermann die Wahrheit zu sagen. Das geschieht denn au, mit geißeln Ledermann, der ein Gegner unserer Gage ist. Das ist nun aber ein gefährliches Wagentüch. Unsere ganze Griftenz ist einen Kreuzzuge zu vergleichen. Das Lager der Rectgläubigen braucht einen Richard Lömwenherz, der da bereit ist, unsere Fahne aug mit dem Schwerte in der Faust gegen die Ungläubigen zu vertheidigen. Dieser unter Richard Lömenherz nun­nt Herr Raratan. Haben Sie diese Arme, diese Schultern gesehen ? Ein Samson! Ein Fehter mie f ein zweiter, mit der Rechten wie mit der Sinten. Er war Militär, mußte aber der unaufhörlichen Händel und Paufereien wegen quittiren. Er band mit Jedermann an und verunglimpfte die Welt. Er ist mit hundertfünfzig Gulden engagirt („ Ecclesia militans“) — jam wohl, zu den Zwece, damit der franc-macon, wenn ihn etwa die Luft um­wandeln sollte zu den modernen Gegenargumenten Zuflucht zu nehmen und seine Sache an die Degenfolge zu appelliren, al bei uns Jemanden finde, der der Mann it zu Derlei erhalien. Von dem Schilde dieses jederzeit gemappneten Ritters gedecht, kann Federmann frei und getrost schreiben. Unsere Artikel erscheinen sämmtlich pseudonym. Unser Freund Karajan it stets bereit, für jeden derselben Ritterschaft­ und­­ Verantwortlichkeit zu übernehmen und falls sich jemand verlegt fühlen sollte, fig mit ihm zu Schlagen. Er ist es aug, der si vorkommenden. Fall es dem Breßgerichte stellt; wird er verwrtheilt, so fißt er bit er — Run, und hat Herr Karajan in Folge der „Rosaune” fon viele Duelle gehabt ? — Kein einziges. Aber aug nicht eines. Die Herren Kollegen wissen ganz wohl, wie sie unsererseits bedient würden und getrauen Artikel Der sich nit zu machen. D­­ie bitten sich wohl, uns den Handraub hinzumerfen. — Gehen Sie, das it ein großer Miebelstand. Sie haben dafü­r gesorgt, daß Sie gerittet seien, aber nicht all dafür, Sie an­gegriffen werden. Wie ?­Was? Das verstehe ich nicht. D dub. Die „V­ofaune von Seriho” kämpft gegen ihren eigenen Schatten — sie hat seinen Feind. Die anderen Blätter per lemisiven nicht mit ihr, sie nehmen nicht einmal Notiz von ihr, sie fehlveigen sie todt. Sie haben eine Liga untereinander errichtet und sind übereingenommen, die „Rosaune von Yeriho” möge über sie schreiben und sagen, was sie will, sie möge sie selbst verdächtigen, Silberlöffel gestohlen zu haben: es solle nichts als Beleidigung aufgenommen werden. Daher kommt dann einmal der Weberstand, daß neunzehn Zwanzigstel des Publikums gar nicht wissen, ob wir denn überhaupt in der Welt sind. Die übrigen Blätter machen eben die Seite nicht neugierig auf uns. Ein weiteres und noch weit größeres Uebel aber ist, daß unsere hohen Gönner und Protestoren unsern ganzen Eifer am Ende für überflüssig Halten miüsfen, da wir immer nur allein schreien und seine Seele uns widerspricht. So hören wir allmälig auf, ihnen dringend nothrwendig zu sein. Sie verstehen nicht, weshalb mir uns ereifern, da uns da Niemand ein Leides thut? Sie begreifen nicht, was wir denn eigentlich vertheidigen, da ja doch nichts angegriffen ist ? Ja es gibt zimperliche Patrone unter ihnen, deren Geschmach von der Xefthe­it dermaßen verdorben ist, daß sie unsere gesunden, gerade herausgesagten Kernausbrüche nicht opportun finden, da von den Gegnern Niemand ähnliche gebraucht. Kurzum, was uns fehlt, ist ein Feind, der uns Tag für Tag mit vergifteten 'feilen bei'hießen, mit den Zähnen zerfleischen,, auf Glasferben H­rum­­mwälzen m wirde, damit wir uns auf unsere Wundmaule berufen, unser Martyrium dokumentiren könnten. Einen tüchtigen V­ollblut« Kampfbahn von Widersachern brauchen wir, damit der Werth unseres Ringens und Streitens ins gehörige Licht gelegt werde. — Napoleon! Sie sind wahrhaftig ein gelungener Mensch Ja, Sie haben Recht — er it in der That unser größtes Malheur, dab ung Niemand mal zu Leide thun mag. Aber wie last sich da helfen? Wie kann­ man jemanden bewegen, ü­ber uns herr­­zufallen und ver unbarmherzig mit und umzuspringen ? — Und da ist es die unerläkliche P Vorbedingung eines Kampfes, einen Feind zu haben, siegreichen der sich ígla­gen lügt. 3 A — Könnte man nicht irgend einen desperaten Winkelftire­benten bestehen, daß er ein Pamphlet gegen uns erscheinen Tasse? — Das Pamphlet ist eine gute Idee, aber der Winkelstri­­bent taugt nichts. Erstens einm­al bleibt ein solcher nicht verborgen und mal uns­ nur lächerlich. Ferner ist eben sein besonderes Huhn dabei zu holen, wenn man genöthigt ist, gegen das leere Geschimpfe irgend eines Hohllopfes zu polemisiren. Nein, wir stauchen einen M Widersacher, der den Kampf ernst nimmt, der aus Heberzeugung spingt, in dessen Ausführungen deen und Geban­­ten niedergelegt sind, der ferner im Stande ist. Die einmal begonnene Bolemis au mit vollem Feuer und Anteresfe fortzuführen, die endlich eine gesellscchaftliche Stellung einnimmt, die ihn noch ein strenges Integnito zu bewahren und sie nicht erkennen an Lassen, — Stapoleon ! Sie haben schon einen solchen Dann! Eine den höheren Kreisen angehörige Persönlichkeit ? Wie ? Re — Ich sage weiter gar nichts. Es genügt, Ihnen einen Wink gegeben zu haben, was ich beabsichtige. Alles Webiige ! meine Sorge. — Napoleon, Sie sind ein großer Mann ! An welcher Weise Napoleon des Weiteren vorging, mag einst­­weilen Geheimniß bleiben. Vierzehn Tage nach der obigen Unterredung erschien bei einem Bester Buchhändler, der in dem Geruche stand, dem „Gro Orient” anzugehören, eine Fluzschrift unter dem Titel" Men Shefel, Upharfin !" . Die Broschüre erregte allgem­eineö Aufsehen,die erste K­lage war binnen drei Tagen total vergriffen. Die Schrift befundete einen von hohen Gesichtspuntten a­llerheilenden Geist. Die Schreibwesse war fein ironisirend,­­ aber degagirt; die Richtung des Buches war entschieden gegen die ultramontanen und konservativen Ideen gerichtet. Der Autor t vezifchte nicht viel, sondern führte Daten an; er verrieth Dierst­heit in den hohen Kreisen der Gesellsschaft, gab scharfe Charakte­ren der leitenden Kapazitäten derselben, mürzte feinen Bord­ mit pifanten Anekdoten und geflügelten Worten, lüftete hie und in bisfreier Weise einen geheimnig bergenden Schleier, nicht : dabei ahnen zu lassen, daß­ derselbe noch weit mehr verhülle, als — der Autor — mitzurheilen für gut befunden, und fchonte selbst: die weibliche Titelzeit nicht. — — bag !­a­ng (Fortlegung folgt.) a Bi Ss it XI. F.C. Baris, 29. Juli. Wenn die geographische Ausstellung, die gegenwärtig hier abgehalten wird und hinreichend Anklang findet, aus Vorsicht nicht die vollkommenst: genannt werden kann, die man sich Überhaupt denk­en könne, so ifi

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