Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1876 (Jahrgang 23, nr. 25-47)

1876-02-01 / nr. 25

| (Einzelne Nummern 3 ff. in allen Berichteißlokalen.y ! « ··«’-.L«..·-""-’ - | N Dienstag-l. ckz«..--.2.·-..-»..­­ FranzYeak. Das ist Ungarns Chorwoche!——Zu Tausenden und aber Tausenden zieht das Volk durch die Straßen der Hauptstadt,unter und zwischen Trauer- Emblemen dahin,selbst auch in tiefer Trauer.Der Anblick, den die Straßen bieten,ist geradezu ü­berwältigend und namentlich in der innern Stadt gibt es kein öffentliches oder privates Gebäude, das nicht eine Trauerfahne ausge­­secdt hat. In der Wallnergasse bilden die Fahnentücher, wenn sie zeitweilig von einem Windhaub­e gestreift werden, einen mächtigen schwarzen Baldachin, unter dem eine große Dienge schmeigend dahinschreitet. In den Straßen, welche der Leichenzug paffiren wird, trifft man bereits Vorbereitun­­gen zur Deform­ung der Häuser und schon sind viele Balkone schwarz drapirt. In allen Schaufenstern der inneren Stadt ziehen Büsten und P­orträts des großen Todten, mit Vor­­der- und Eichenfränzen geschmüct, die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden an — und diese leiteren halten Alle eine Nichtung ein —, nach dem Palaste der Akademie, wo Die irdischen Ueberreste Franz Deáfs aufgebahrt sind. Tau­sende Menschen bededen den Franz Sofersplag, und in immer größeren Schaaren strömt die Menge herbei. Kein Laut der Ungeduld wird aber hörbar und einige wenige behördliche Organe genügen, um den immensen Andrang zu bewältigen. Seder har­t geduldig , bis die Neihe an ihn kommt, noch einen Blick zu werfen auf das vom Tode verklärte Antlig helfen , der Dieses Landes größter Bür­­der mit... Die Aufbahrung ist eine des Todten, wie der Trauernden wirdige, einfach und groß. Die mächtig auf­­strebenden Säulen des Bejtikules schwarz umkleidet, Wände und Boden schwarz bezogen. Nur hie und da ist das düstere Schwarz von einem flammenden Kerzen-Bouquet, von dem Wappenschilde Deals unterbrochen. Inmitten des Raumes der Skatafalt mit flammenden Kerzen und Leuchten umstellt, alle Stufen der Estrade mit Kränzen bedeckt. Zu Füßen des Sarges auf den Betichemmeln der Kranz, den der König hier niederlegen­ep, rechts und links die Kränze des erzherzoglichen Paares Sofefs und Elotildens, und von diesen wieder je rechts und Links jene, der Hauptstadt und der Innerstädter Wähler, um das um­­forte Keuzifie geschlungen der Kranz des Reichstages, oben am Sarge aber, am Herzen Deals, der Kranz der Köni­­gin, Dessen Bandschleifen zu beiden Seiten niederwallen. Und das rührend bleiche, im Tode erstarrte theure Antlik, auf schwarzem Kiffen gebettet, leuchtet herab auf das Trauergepränge und zu seinen Häupten über der schwarz ansteigenden Freitreppe das emporstrebende weiße Kreuz . Die folossale Statue Börösmartyr im Fonde, gleich­­falls in Trauer gehüllt, blickt geistergleich auf den nun auch verklärten theuren Freund. . . . Den Katafall um­­stehen die Abgeordneten-Stollegen in Trauergala als Ehren­­wache — das Bolt kommt und geht, still und lautlos, immer und immer neue Kränze am Sarge niederlegend. Die Ehrenwache am Sarge Franz Dedi’s hielten : Bon 7,9—7­,10 Uhr Vormittags: Andres Schmauß, Oliver Szlávy Stefan Antonescu Andreas Taray, Karl Antalffy und Sofef Lichtenstein. Bon "/ 10—9 11 Uhr Vormittags: Bertrand Play, Eugen Marfonpfy, Raul N­efaly, Ludwig Simo, Sofef Esillaghi, Graf Ludwig Degenfeld. Bon "/,11—"/,12 Uhr Vormittags: Albert Gidofalvy Eugen Szentpály, Aoloman Mariaffy, Anton Mol­­nár, Karl Követ Ladislaus Tomcdanyi, Graf Gedeon Raday­sen, Salob Bojnics. Von "12 bis. "­, 2 Uhr hielten folgende Mitglieder des DOber­­hauses Wache : Graf Ludwig Zi­chy, Graf Philipp Zsigray, Graf Raul Festetits, Baron Géza Radvanffy, Baron Alexander Bay, Graf Emil Kornis. Bon "/.1 bis 42 Uhr hielt wieder die erste, von °/,2 bis "/,3 Uhr die zweite Partie Wache. Bei der zur Lebennahme der Kränze entsen­deten Kommiliton wurden bisher folgende Kränze überreicht: Bon Gr. tai, Hoheit dem Erzherzog Josef, mit der Inschrift : „József föherezeg — tisztelet jeléül"; von der Gräfin Béla Ha­­dir geb. Helene Barkóczy; von Frau Gyertyäanffy geb. Wilhelmine Karatsonyi; vom KRoloser Komitat; von der Handel3-Afademie („A kereskedelmi akademia — a haza bölcsének") ; von dem Budapester Schweizer Hilfs­­verein; von dem Ungarischen Zentral-Fröbel- Verein, durch eine zahlreiche in tiefste Trauer gehüllte Depu­­tation überbracht ("Magyar központi Fröbel-egylet hazánk bölcsé­­nek") ; von der königl. ungarischen Landwehr ("Magyar kir, honvédség, mély fájdalma jeléül"); von dem Beamtenkörper des königl. ungarischen Ministeriums des Innern; von den Munizipium des Kraffóer Komitat; von dem Beamtenkörper des fünf ungarischen Ministerpräsi­piums; von dem Freiheeren v. Sina aus Wien („A legnagyobb hazafi­­nak s nemes barátnak") ; von dem Ungar. Hausfrauen- Verein; von einer zahlreichen Deputation des Frauen- Bildungsvereins („Az országos nökspzö-egylet haladatos­­ságból Deáknak“) ; von der Jugend des Helvetischen Ober Gymnasium­s; von der P Vorleserin der Königin Frl. 30a v. Ferencyy („Deák Ferencznek tisztelete jeb­ül“) ; von dem Zandes-Kleinfingerbewahr-Berein (der Frau Samuel Bonis) ; von dem Bester wohlthätigen Frauen- Berein (durch eine von Frau Johanna v. Bohus geführte Deputetion). * + x Es gehen uns folgende,­ auf den Trauerfall bezügliche telegraphische Mittheilungen zu : Wien, 1. Feber. Fast sämmtliche Meorgenblätter besprechen das kaiserliche Handschreiben an Tipa auf das sympathischeste. Die „Neue freie Breffe" wünscht, daß der Seit der Mäßigung in Ungarn als lebendige Erbschaft des großen Z Todten fortwalte. Wien, 1. Feber. Wie das „Fremdenblatt" erfährt, wird der Kaiser bei dem Leichenbegängnisje Des durch­ den ersten Flügeladjutanten Baron Monde vertreten sein. — Der Bolen-K­lub des Abgeordnetenhauses­ ge­­denkt die Theilnahme an dem Hinscheiden Ders durch besondere Vertretung des Klubs bei den Leichenfeierlichkei­­ten in Veit auszubrücken. Im Wiener Ge­­meinderath wird heute ein von vielen Mitgliedern unterzeichneter Antrag folgenden Inhaltes eingebracht werden : Die Vertreter der Stadt Wien sprecgen der Stadt Budapest ihr Beileid aus anläßlich des Todes des großen P­atrioten Deuf. Wien, 1. Feber. In der heutigen Sigung Des hiesigen Gemeinderathes werden Gemeinderath, Wie­­ner und Genossen folgenden ug einbringen : „Franz Desk ist todt! An dem Sarge des großen Ba­trioten, des edlen Bürgers, des treuen Freundes unse­­ren Vaterlandes trauert auch das Österreichische Bolt. Wien, die erste Stadt des Neid­es, ist vor Allen be­­rufen, Antheil zu nehmen an der gemeinsamen Trauer. Die Unterzeichneten beantragen: Der Ge­­­meinderath wolle beschließen, es sei der Stadt Buda­­p­est durch das Präsidium feitend der Ge­m­einde-Ver­­tretung Wiens Das tiefste Beileid über den Verlust ihres ersten Bürgers auszudrücken. Für den Antrag wird Die Dringlichkeit verlangt werden. Bilad, 31. Jänner. In Folge einstimmigen Beschlusses der städtischen Generalversammlung wird die Stadt beim Leichenbe­­gängnisse Fran Deáfs vertreten sein; von den öffentlichen und Privatgebäuden weben Trauerfahnen. * * * Der Ministerpräsident hat auf das an ihn gelangte BDeileids-Telegramm des italienischen Gesandten Grafen Nobillant folgendermaßen geantwortet : „Le ministre-president de Hongrie remercie Votre Excellence de la sympathie, quelle a bien voulu temogner au nom de la nation italienne pour la douloureuse perte, que notre pays vient de subir en la persenne de notre bien aimé patriote Francois Deák." (Der Ministerpräsident Ungarns dankt Em. Exzellenz für die Sym­­pathie, welche Sie im Namen der italienischen Nation auszuspre­­chen so freundlich waren, über den sehmerzlichen Berlust, welchen unsere Nation soeben in der Verson unseres geliebten P­atrioten Franz Deát erlitten hat.) Aus Venedig telegraphirt man dem „Nemzett Hirlap” : Sämmtliche italienische Blätter schreiben mit großer Theilnahme von Deal’ Tod. Der König von Italien nahm von tiefem Schmerze durchödrungen die Kunde von dem Trauerfall. Die hier lebenden Ungarn werden am 3. Feber in der St. Markuskirche einen Trauergottesdienst veranstalten. Die Präsidenten beider Häuser des Reichstages haben an die hier residivenden Konsuln der fremden Mächte be­­sondere Einladungen gerichtet. An den englischen, französi­­schen, belgischen, türkischen und italienischen Konsul in fran­­zösischer, an die übrigen in ungarischer Sprache. Wie wir aus bester Quelle vernehmen, wird das ganze DODffiziers­-Corps der Garnisjon Budapes­t an der Leichenfeier Franz Dedi’s in corpore theilnehmen. Gleichzeitig geht uns die Mittheilung zu, daß Se­ Erzellenz der Kommandirende General schon am Samstag fünstliche Militär-Stationskommanden telegraphisch ange­­wiesen hat, daß in all jenen Garnisonsorten, wo zu Ehren Deeds eine kirchliche Trauerfeier abgehalten wird, die Offiziere des gemeinsamen Heeres fi hieran zu betheiligen haben. Die Opposition der­Nechten feierte gestern Abends in pietätsvoller Weise das Andenken des großen Todten. Der Prä­­sident der Partei, Mierander Lipovniczty,, gedachte in warnen Worten der erhabenen Bürgertugenden und unvergänglichen Ver­­dienste des Verblichenen und gab dem von jedem Einzelnen tief­­gefühlten Schmerz über den unerreglichen Verlust Ausdruck. Mach, dem sich noch mehrere Mitglieder in diesem Sinne geäußert hatten, wurde beschlossen, daß die Partei vollzählig beim Leichenbegängniß erschein­en werde. Der Kultus- und Unterrichtsminister hat an die Direktionen der seiner unmittelbaren Aufsicht unterstehenden Hoch- und Mittel­­säulen (beziehungsmeise an die akademischen Senate) die Aufforde­­rung gerichtet, aus Anlaß des Hirnheidens Franz DeáVs im Schoße der Anstalt eine Trauerfeier (beziehungsmeise bei den mit römisch-katholischem F konfessionelen Charakter einen Trauer- Gottesdienst) abzuhalten und von dieser Anordnung, auch die protestantischen, griechisch-orientalischen und israelitischen Schul­­behörden zu verständigen, mit der ausgesprochenen Hoffnung, daß auch sie nicht ermangeln werden, einer derartigen Kundgebung der nationalen Trauer sich anzuschließen. · Der,,Borsßem Janke«entspricht in schöner Weise der na­­tionalen Stimmung,indem er als seine Pränumeranten anstatt des regelmäßigen Blattes folgende Mittheilung in Trauerrand versen­­det:»In jener Woche,in welcher­ die in Trauer versenkte Nation die Bahrer anz Deäk’suttk steht,verstummt der Schmerz.In den Kummer des Vaterlandes,in daz Tönen der Glockenmenge sich weder Gelächter 1­och das Klingeln der Schellenkappe.Die dies­­wöchentliche Nummer des,,Borspem JanFi­«geben wir leicht aus. In der künftigen Woche entschädigen wir unsere Leser mit einer Doppelnummer.“ » »« Die Zeichner der größten europäischen illustrirten Blätter, wie,,Graphic««,,,Illustrated Londoxt News«'und»Illustration Universelle«­sind zum Leichenbegängnis Deut’s hierangelangt. Die Bildnisse Franz Decik’s betreffend, werden wir von der Waisenhäuser-Kommission des hauptstädtischen Magistrats um die Aufnahme folgender Zeilen ersucht­­»Da zum Verkauf der Porträts des verewigten großen Pa­­trioten Franz Deck zum Besten der hauptstädtischen­ Waisenhäuser nur die Hauptstadt berechtigt ist,und auch nur diejenigen Bildnisse als echt anzusehen sind,welche mit d­em Stempel der Hauptstadt versehen sind, und somit der Verkauf jedes anderen nicht mit dem Stempel versehenen Bildes zum Nachheil der Waisenhäuser erfol­­gen würde, so wird Jedermann, der das Original- und allein ge­treue P­orträt des unvergeßlichen großen Patrioten sich anschaffen will, aufgefordert und aufmerksam gemacht, aus Nachsicht auf den unwohlthätigen Zinweg auf den auf der Vorderseite der Bildnisse er figtlichen hauptstädtischen Stempel Acht zu haben.” . Der Bodesta von Fium­e, Johann Ciotta, hat über die — uns bereits telegraphisch mitgetheilten — Beschlüsse des dortigen Munizipel-Ausschusses folgendes Telegramm an den Ministerpräsi­­denten Koloman Tipa gesendet : „Die Munizipalität der Stadt Fiume hat in der am heuti­­gen Tage abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung auf die Madrids. vom Ableben Franz Deal’ beschlossen, tausend Gul­­den zu den Kosten jene Denkmals zu liefern, ‚welches die dankbare Nation ohne Zweifel ihrem großen Sohne errichten wird.“ * hd * Der Ober-Bürgermeister von Budapest hat an die einzelnen Mitglieder des hauptstädtischen Munizipa-Ausschusses folgende Zu’­schrift gerichtet : Die entseerten Ueberreste Franz De­áPs, des großen Todten der Nation, werden Donnerstag am 3. meber i. $. mit einer der Trauer der Nation würdigen eierlichkeit zur ewigen Nuhbe bestat­­tet werden. Das MÁT UBER wird am besagten Tage um 11 Uhr vormittags im Vestibule des ungarischen Akademie-Gebäudes mit der folernen Einweihung der Leiche beginnen und von da an fi in Bewegung fegend nach dem besonders zu veröffentlichenden Brot­gramm vor sich gehen. * Die Mitglieder und Beamten des hauptstädtischen Munizi­­piums versammeln si­e in Trauerkleidern — am genannten Tage um 9%, Uhr im Magistratssaale des alten Stadthauses, von wo sie Punkt 10 Úgg in corpere zum Schauplage der Grimweihungs- Zeremonie ziehen. Nehmen wir Abschied von hm, der nur für das Vaterland gelebt und dessen hehres Andenken ewig leben wird. Budapest, 31. Jänner 1876, Karl Rath, Ober - Bürgermeister. Von Korporationen und Vereinen gehen ung folgende Mittheilungen zu : Die Dfner ifr­e Religionsgemeinde hielt gestern Abends 6 Uhr eine außerordentliche Ausschuß-Giltung ab, in welcher aus Anlaß des Ablebens Franz De &P3 folgende­ Be fglüsse gefaßt wurden : ‚1. Dem Schmerz über den unerreglichen Verlust, den der ungarische Staat durch das Dahinscheiden Franz Deáfs erlitten, protosolarisch Ausdruck zu geben. An den festen Ehren­­bezeigungen dur) eine Deputation Antheil zu nehmen. 3. Sonntag, 6. Feber 11 Uhr Vormittags im Kultustempel eine feierliche Seelenandacht zu halten. 4. Des großen P­atrioten in Del gemaltes Bild im Gittngs - Saale anzubringen. 5. Alljährlich am­ 23. Jänner eine Erinnerungsfeier für den großen Dahingeschiedenen zu veranstalten. Der Bürgerflubh des VII. Bezirk hat in seiner gestern Abends abgehaltenen Blenarversammlung beschloffen, seiner Trauer über das Hinfheisen Franz Deäfs protofollarisch Ausdrub zu geben und sich an der Leichenfeier in corpore zu betheiligen, wovon, sämmlilie Klubmitglieder mittelst Zirkulars ver­­ständigt werden. Die Mitglieder versammeln sich am Donnerstag Vor­­mittags 9 Uhr in der Loyalität des N Redouten-Bierhauses, wo die Trauerabzeichen übernommen werden. Herr Martin Schweiger, Präsident der israeliti­­schen&2andesstanzlei, hat den großen Berlust des Landes sämmtlichen israelitischen Distrikts-Präsidenten notifizirt, welche leitere die ihnen unterstehenden israelitischen Kultusgemeinden zur Abhaltung von Trauer-Gottesdiensten aufgefordert haben. Bei der Zeichenfeier wird die israelitische Landeskanzlei und die Versamme­lung der israelitischen Distrikts-Präsidenten vertreten sein. Irnere Beweise der Pietät seitens der vaterländischen Sudenheit dem großen Berklärten gegenüber sind den Beschlüffen der nächsten Bersammlung der israelitischen Distrikts-P­räsidenten vorbehalten. ‚Die Wochen-Bersammlung des Ungarischen In­genieur- und Architekten-Vereins vom 9. wurde vom Vorfigenden Karl Hieronym­i im Hinblick auf den Zodl Deat’s — auf den nächsten Samstag, d. i. den 5. Feber ver­tagt. Gleichzeitig wurden die Mitglieder eingeladen, sich recht zah veich an der Leichenfeier zu betheiligen, zu in welchem Behufe sich di selben am 3. b. in den Loyalitäten des Vereins versammeln.­­ Um die Betheiligung an dem Leichenbegängnisse des großen Sohnes unseres Vaterlandes Franz Desk zu erleichtern, werden feitend der Th­eiß-Eisenbahn am 2. Feber, Abends, se­parat-Personenzüge von Nyiregyhaza über Debreczin, dann von Großmardein und Arad, endlich von Szerencs über Mi­k folesz nach Budapest eingeleitet werden, bei melcher Tour- und Retourfarten II. und II. $lasse mit 50%iger Fahrpreis-Ermäßi­­gung ausgegeben werden. «· Der Landesforst vertzinbich­ am 31.Jännert unt­er dem Präsidium Ludwing Ba’sel·ne Verwaltungsrathssitzung,·"a welcher Vizepräsident Karl·Wagner,die Ve­rwaltungsrät beGmf Emerich Degenfeld,Adelwaald,Michael SzåkelI)und Sekret Alb.Redetheilnahmex1.Der Präsident beantragte,­zwei Mitglieder zu»entsenden zur Theilnahme an den Leidpenisierlichkeitest und­ es­­möge auch beschlossent perdem daß je mehr Mitglieder aks Deputcks. dion des Vereins erscheinen mögen.Er beantragte ferner die Gründs"­­chung einer»Franz-D­eal-Stiftung«für Fachzwecke.D Verwaltungsrakh gab seiner Trauer Ausdruck beschloß die Ver­­dienste Deals in den Jahrbüchern des Vereins zu vereidigen und eine „Franz-Deal-Stiftung” mit 10.000 fl. zu fundisen mit der Bestimmung, daß die Jahreszinsen dieser Summe zu Preisen für forstwirthschaftliche Literatur verwendet werden. ee: . Die Summe für die „Franz Decik-Stiftung“ ist in erster Reihe aus dem Jahres-Einkommen des Vereins zu bilden und Die erste Rate desselben bildet der Ueberschuß vom Jahre 1875 im Betrage von 3000 Gulden. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß der Verein sowohl beim Leichenbegängnis, als auch beim Requiem duch den Vize-Präsidenten Wagner und durch den Sekretär, Bede vertreten sein wird. Jene Vereinsmitglieder, melde sich der Deputation anschließen wollen, haben sich am 3. Feber 8 Uhr Morgens in den Vereinsloyalitäten einzufinden. * * Die „Agramer Zeitung” schreibt in ihrem Nekrolog ü­ber Franz Denk: Tief trauernd steht die ungarische Nation an der Bahre ihres größten Sohnes. Bittere Thränen des unsäglichsten Schmerzes entströmen ihren Augen; der Mann, den Hoch und Nieder, König und Bauer als Muster salomonischer Weisheit, catontischer Strenge und aristidischer Gerechtigkeit priesen und verehrten, dieser Mann, Franz Deát, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Wie groß Franz Deut war, der in und außer diesem Lande müßte es nicht , wo die unaufhaltsam fortschreitende Macht der Zivilisation sich ein Yledchen Erde eroberte, dort ist der Name Desk nit unbekannt. Ueberall sind mit seinem Namen die Begriffe der höchsten Bürger­­tugenden, des glühendsten Batriotismus unzertrennlich verknüpft. Die Nation, die einen solchen Berlust erleidet, läßt sich nicht trösten, der Schmerz, der so allgemein ist, verliert Dadurch nichts an seiner Größe, daß ihn Millionen theilen. Aber anch wir Kroaten betrauern in Franz Denk einen mächtigen«,­s«­­urtdedle­nBef»chikser unserer heiligstean-«xiT" teressert.Das«historisch gewordene»weiße Blatt«,dazu­ den«­ Vertretern des Dreiei­igen Königreich­es darbot,die Reden,die er­.«T t­nteresse desseren hielt,werden sein­ Andenken auch in uns.. fortleben lassen...Wirznüssen trachten—so sprach er am 24.Jän­z­ner·1872—deß verschiedenen Nationalitäten Ungarn,die­ vater·.·. ländischen Justikatenenlieb,und das Vaterland selbst wohnbar zu«­­machen".Ukrichbet desselben Gelegenheit­ es war von Errichtung von Bildungsanstalten bie Nede­m sagte er weiter: „Ich weiß, mie ihmer es in meiner Jugend war, sich seine Bildung in einer todten (der lateinischen), dann in einer uns fremden (der deutschen Sprache) zu holen ; darum müssen mir traten, den Weg zur Bildung Sedem zu erleichtern und dies geschieht nur, wenn mir es Ledermann er­­möglichen, sich in seiner Sprache auszubilden.” So mnwar er und so starb er... Und wenn sie ihn zur einigen Ruhe tragen werden, werden auch unsere P Vertreter das offene Grab Hate ‚büstern Antliges des Freundes gedenkend, der nun in die kalte Grube ge­­senzt wird. Sie werfen eine Hand voll Erde auf den Sarg und rufen: Gesegnet Dein Andenken! &3 wird auchin uns emwig leben! Der Artikel der „Times“ über Denk liegt uns nun im Wortlaute vor. Der an erster Stelle veröffentlichte Artikel mie währt wird. Wir Hoffen, für sein Land und für Europa nicht verloren gehen und daß.man sich seines Beispiels bedienen wird in kritischen Perioden. Er war der Typus eines i­r « ne­ ­ — siebt Roman aus dem Englischen von Wilkie Collins. (Autorisirte Mederießung.) Dritter Theil. (38. Fortlegung.) Nachdem ich von­­ verschiedenen Beschäftigungen — noch immer, merken Sie sich’3! den Beschäftigungen eines Gentleman — Erfolg gehofft und meine Hoffnung schließlic­h doch getäuscht sah, wurde ich endlich Unterlehrer an einer Schule. Es war dort, daß mein falscher Name entdeckt und meine Identität wieder festgestellt­­ wurde — ich habe nie erfahren, durch wen. Irgend ein geheimer Feind verrieth mich anonymer Weise. Mehrere Tage hindurch schien es mir, al wäre Ledermann3 DBetragen gegen mich verändert ! Die Ursange davon kam, erst in Andeutungen, dann in rüidsichts­­losen Wißeleien, Heraus, während ich die Spiele der Knaben im Freien beaufsichtigte. In der blinden Wuth des Augenblicks flog ich nach einem der ältesten und unverschämtesten unter den Sci­- Teen und lernte ihm eine ziemlich ernste W­erlegung bei. Die Eltern hörten davon und drohten mir mit einer gerichtlichen Klage ; die ganze Nachbarschaft kam in Aufruhr. Ich mußte bei Nacht und Nebel entfliehen, auf daß der Böbel den Sohn des­­ Verbrechers nicht zum Kirchspiel hinaussteinige. “ Unter einem neuen Namen kehrte ich nach London zurück und wandte mich, als legte Zuflucht vor dem Verhungern, der Schrift­­stellerei zu. Meine literarische Laufbahn begann ich als Zeitungs­­schreiber von der niedrigsten Sorte. Meiner Talente bewußt, suchte ich sie dur ein Originalmerk zu bethätigen. Aber meine Welt­­erfahrung hatte mich unfähig gemacht, meine deen in populärer Form wiederzugeben : ich konnte bittere Wahrheiten nur mit bittern Worten sagen, ich stellte scheinheilige Heuchelei zu offen bloß; ich sah die Laster vieler Respektabilitäten und verhehlte nicht, mal ich Sad­e kurz, ich nannte die Dinge beim wahren Namen ; und sein Verleger wollte sich mit mir einlassen. So blieb ich denn bei mei­­nem niedern Handwerk; schrieb für Blätter dritten Ranges, die Zeile zu einem Benny, überlegte aus dem Französischen und dem Deutschen, und beging Plagiate an todten Schriftstellern, um ge­­fhieteten V Bücherfabrikanten als ich es war, das nöthige Rohmaterial zu liefern. In diesem Leben fand ich einen Vortheil, welcher mich für wiel Elend und Erniedrigung und bittere Enttäuschung entschä­­digte : ich mußte das Geheimniß meiner Herkunft in vollster Gicher­­heit. Mein Ruf war Hier von seinem Belang . Niemand kümmerte sie um das, was ich war — und was ich einst gemefen — das Gal­genmaul war endlich ausgetilgt. Indem ich so vom Abschaum der Literatur lebte, machte ich die Bekannthaft eines Mädchens von guter Geburt und anständi­­gem Vermögen, deren Sympathie oder Neugier ich zufällig ermöchte. Sie und ihre Eltern nahmen mich günstig auf als einen Gentle­man, der bessere Tage gesehen, und einen Schriftsteller, den das Bublikum unverdienterweise vernachässigt habe. 63 ist nicht der Mühe mwerth zu beschreiben, wie ich das Vertrauen und die Achtung dieser Familie erwarb, ohne meine Vergangenheit zu enthüllen. Daß ich es that, können Sie sich leicht denken, wenn ich Ihnen sage, daß jenes Mädchen mit der vollen Zustimmung ihres Vaters einwilligte, meine Gattin zu werden. Der Hochzeitstag war bereits festgefeßt, und ich glaubte Schon allen gefährlichen Nachforschungen mit Erfolg entronnen zu sein — doch ich irrte. Ein Verwandter der Familie, den ich nie gesehen hatte, kam wenige Tage vor der Hochzeit in die Stadt. Von An­­beginn empfanden wir gegenseitige Abneigung. Er war ein kluger, resoluter Weltmann, und erfundigte sich privatim in wenigen Tagen mit weit besserem Erfolge wag mir, als seine Familie es in meh­­reren Monaten gethan. Der Zufall begünstigte ihn seltsam . Alles wurde entdeckt — buchstäblich Alles — und man wie mir ver­ächtlich die Thür. Konnte ein achtbares Mädchen einen Mann heirathen (gleichviel, wie würdig er in ihren Augen war), dessen Vater als Verbrecher hingerichtet worden, dessen Mutter im Irren­­hause gestorben war , der unter falschen Namen gelebt hatte, und aus einer ehrenmerthen Gemeinde vertrieben worden, weil er einen harmlosen Schulfnaben mißhandelt hatte? Unmöglich ! Dieses Ereigniß machte meinem langen Kampfe mit der Welt ein Ende, an mit andern Augen. Meine erste Hoffnung, troß Widermärtig­­keiten und Erniedrigung meiner Geburt gemäß zu leben, meinem Nam­en einen guten Klang im Ohr der Menschen zu geben, die Schande meines Vaters wegzumachen — sie war auf einig dahin- Der Ehrgeiz, melcher — ob ich nun Zeitungsschreiber, oder reisen­­der Porträtmaler, oder Unterlehrer an einer Schule mar — mir einstens zugeflüstert: So tief du auch unten auf düsteren Wegen i­rst, du bit doch auf dem Pfade, der aufwärts zu hoher Stellung im hellen Sonnenschein des fernen Glückes führt. Du arbeitest nicht, um Neichb­aum für einen Andern zusammenzuschaffen; unabhängig, selbstvertrauend, wirst du für deine eigene Sache — der tühne Ehrgeiz, der mich also beratben, er starb endlich in meiner Brust. Der starke finstere Geist war gebrochen durch noch stärkere finstere Geister: — Armuthb und Schande, Da schrieb ich an einen Mann von hohem Stande und großem Vermögen, der einst mein Freund gebeten und gleich meinen anderen Freunden schon lange nicht mehr mit mir vers­tehrte, der mich aber, ungleich den Anderen nur mit aufrichtigen Schmerze aufgegeben hatte; ich schrieb und bat ihn, mich heimlich bei Nacht treffen zu wollen. Yh mar zu zerlumpt, um an sein Haus zu gehen, und auch jegt noch zu empfindlich (selbst wenn ich hingegangen und eingelassen worden wäre), um­­ die Gefahr zu laufen, Leute dort zu treffen, denen der Name meines Vaters oder sein Ende bekannt sein könnte. Ich wünschte meinen einstigen Freund ungesehen zu sprechen und bestimmte demgemäß das Rendezvous. Er ließ mich nicht vergebens warten. Als wir uns trafen, sagte ich: 939 bitte Sie um eine legte Gunst. Als wir und vor Jahren trennten, hegte in Fühne Hoffnungen, hohe Entwürfe — sie sind vernichtet. Ich glaubte da­­mals, daß ich mich nicht nur über mein Unglüd erheben könne, sondern daß dies Unglüd sogar die Triebfeder meiner Erhebung sein werde. Sie sagten mir, ig­ sei von zu heftiger Gemüthsart, zu franfhaft empfindlich gegen die fleifeste Anspielung auf den Tod meines Vaters, zu leidenschaftlich und unftät durch unverdiente Leiden und Enttäuschungen. Das mochte damals wahr sein . Heu­te ist es anders; Hunger und Verfolgung haben meinen Stolz, meinen Ehrgeiz gebrochen, und Bertrand ein­­schlafen können, ohne je wieder zu ermagjen, it Alles mas ich noch begehre. V­erhelfen Sie mir dazu. Ich bitte Sie, erstens, als Bett­­ler, mir von Ihrem Ueberflufse genügende Kleider zu geben, damit ich mich bei Tag fann sehen lassen. Und zum zweiten bitte ich Sie, mir irgend eine Stelle zu verschaffen, die mir mein tägliches Brod ein Dach über'm Haupte, und ein paar einsame Mußestunden am. . Abend filtern kann. Sie haben Einfluß genug, dies zu bemerkstelli­­gen und Sie wissen, daß ich ehrlich bin. Keine Beschäftigung ist mir zu niedrig oder zu bescheiden . Inssen Sie mich so tief als möge sich niedersteigen, auf daß der BIT der Welt, in der ich, bisher gelebt, nicht wieder auf mir falle, lassen Sie mich unter Leute gehen, die nicht weiter von mir wissen wollen, als daß ich ehrlich für sie arbeite. Verschaffen Sie mir einen niederen Schlupfwinkel, worin ich mich und meine Geschichte auf ewig verbergen kann und dann überlaffen Sie mich meinem Schiefal. Wenn frühere Freunde nach mir fragen sollten, so sagen Sie, ich sei todt oder auf Lan Shnen will ich meinem Freiheit dienen, manchmal die im Schein der Sonne schlafen zu dür­­fen, ohne als Eindringling vertrieben zu werden. Glauben Sie an diesen Entferuß ? — es it mein letter. Dur feine Verwendung und seine Empfehlungen kam Dienst des Mr. Sherwin. Heute muß ich abbrechen. Morgen werde ich zu Enthüllungen schreiten, die für Sie von höchstem Interesse sind. Wundern Sie sich, daß ich, Ihr Feind durch jeden Grund Ihnen so ausführlich über die Geheimnisse meines Lebens ges­chrieben habe? 39 that es, weil ich von meiner Seite in offenem Kampfe mit Ihnen ringen will, weil Sie gründlich wissen sollen, was Leben das ich führte, von meinem Ein obffures, bes gegangen. bes Wohl Hafses, eintöniges­ Leben, in dem Geist Die Thiere führen glaubte den Sie, ein er das meiselte Leben Heren für Nahrung (Fortlegung folgt.) daran; und Mensch nach dem Charakter zu erwarten haben, gegen 34 hatte einen Bmed, täuschte — ich habe einen 3wed, jebt da ich offen bin. : ich in gleich und Dbdah und­­ er gewährte meine Bitte einen Andern haben‘ kann, als ich Gie . = den « . Hi : ta | B MW

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