Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1876 (Jahrgang 23, nr. 99-124)

1876-05-08 / nr. 105

. . Re . (Einzelne Nummern 3 Er. in allen Berschleißlokalen.) zza Die Wahl der Delegationsm­itglieder findet, im Ober­­hause am Mittwoch, im Abgeordnetenhause am Dienstag statt. In­­ der gestrigen Konferenz der liberalen Partei wurden die vom Abge­­ordnetenhause zu wählenden Delegationsmitglieder designirt. Die auf Ansuchen der Opposition der Rechten designirten Mitglieder Graf , Ferdinand Bidy und Mar­c Mermenyi dürften si m wahrscheinlich diesmal nicht absentiren. Wir sind in der Lage, die festge­­stellte Kandidationsliste in Volgendem mitzutheilen : A" Designiet wurden als ordentliche Mitglieder: am Bernath, en Bittó, Anton Boér, Bálint Boros, Ernst ántel, Ferdinand Eder, Kornelius Emmer, Klemens Eraußt, Karl,­ ­Fabritius, Mar Fall, Defider Gromon, Sriedr. Hártányi, Kran Karl Kövér, Baron Kolo- dJázman, Sulius Horvath, Moriz Sótai, Kö man Kemény, . Stefan Märkus, Johann ‚Miffics, Georg Nagy, ‚Alois Berettt, De, Diesy, Thadd. Brilepíy, ofef Brönay, Auguft Pulßfy, Graf Gedeon Raday jun, Baron oje " Rudics, ‚Edmund Szeniczey, Defider" Szilágyi, Sofef Szlávy, Ludwig Tia, : ‚Mar Ürményi, Graf Frdinand Zichy, Eduard Sfedényi, Moriz Bahrmann, Gabriel Baradon, Baron Albert Wodianer, Kraljevicz, Mrazovich, Graf Ladislaus Belacsevics, Boncsina, As Erjap 495 KAL der: Stefan Amtonescu, Franz­ ­ Balcay, Béla Csávojy, Alerius Farkas, Albert Gidöfaloy, Koloman + Märiäfiy , Karl Bogány, Dionys PBogonyi, Adaz Ugron, Aurelius Begh, Stefan kutuljevics. — In der gestern 6 Uhr. Abends abgehaltenen Konferenz " der Liberalen Partei wurden lediglich die in die verschiedenen Kommissionen zu m wählenden Mitglieder, mit Ausnahme der aus der Reihe der äußersten Linken zu Wählenden, designirt. In Folgendem theilen wir die Kandidationsliste der wichtigeren Ausscüfse, so weit sie festgestellt wurden, mit. Designirt wurden: AS Mitglieder des­ Finanz-Ausschuisses: Anton Csengery, Alexander Hegedüs, Ludwig Horváth, Julius Kaus, Karl Kerkapoly, Ludwig Kiss, Bela Serkács, Georg Molnár, Paul Mo­­vicz, Merander Muzslay, Paul Ordsdy, August Pulpig, Paul Somffih, Graf Julius Szapáry, Raul Szontágh (Somogy), Mo­ E N­­­ahrmann, Eduard Zsedenyi, Graf Ferdinand Zichy, Johann fivfovics.­­ A­ z Mitglieder des Kommunikations-Ausschus­­ses: Sofef Band, Egid­­ Berzeviczy, Paul Daniel, Alexander Dfy, Graf Aurel Desterwffy, Franz Házmán, Graf Karl Heder­­vary-Khuen, Julius Horváth, KR Houhard, Anton Vakics, Lud­­wig Kármán, Korizmics, Michael Kemény, Sofef Lichtenstein, Yo­om RaRaOKED, Graf Emanuel Bey, Julius M­agályi, Karl Sváb, Szentpály. fi Als ae eh: Unterrib3t-NAusfhufjes: Karl Antalfy, Gabriel Barojs, Anton Csengery, Benj. Kállay, gtins Kaus, Aladár Molnár, Anton _ Molnär, Gabriel Bapp, Liton Poor, Karl B. Szatmárn, Aron Szilddy, Michael Ziilinpky, Julius. Schvarcz, Gabriel Báraoy. . 2. Ms Mitglieder b Wehler-Ausschusses : Alexander Eraußt, Ferdinand Eher, Andreas Gáspár, Paul Királyi, de Lipopnigzty, Aladár Makvay, Stefan Markus, Ladislaus Perczel, August Bulicky, Graf Gedon Naday jun, Nadoplad Rubido, Hof. Szlávy, Ladislaus Tiga, Gabriel Bárady. Als Mitglieder bes Immunitäts-Ausschusses: ler. Bereczíy, Sigmund Gziple Kornel Emmer, Desider Grömon, Ferdinand Horansky, Soh. Hoßtinkkyg, Sofef Kajucdh, Peter ee­al Ragalyi, Nikolaus Szatmáry, Georg Szental, aus Berefs. "As Mitglieder des V­er­waltungs-NAusschusses: August Baranyi, Emerich B. Rudolf Beliczey, Aerander Bu­janovich, Anton Csengery, Stefan Gorove, Julius Gullner, Wil­­helm Sadofle, Ludwig Lehay, Julius Miklós, Yohann Baczolay, Jap Emanuel Bey, Josef Prónay, Kornel Bulay, Graf Julius et Andreas Taray, Anton Tibac, Wilhelm Toth, Friedrich BERN, 7. On die Diarium­prüfungs-Kommission: Babocsay, Ballegh, Baron Bánffy, Baron Banhidy, Nur. D. Bernáth, X. Biro, K. Dejjewify, Felkeghy, Fügh, B. Gábor, Kacse fovics, Krajcsii, S. Már­affy, 3. Bédy, Baron Perényi, X. Bo­gány, Graf A. Bongrácz, Brepeliczan, Ruprecht, Olivier Szlávy. · Jn·d1eBsibliotheks-Kommissron:Csav·ofsy, I·e;·onymt, Rönay,D.Szilägyi,K.Töth,M.Uermenvt,T. cey. ·JndieRechnungsrevisions-Komsicission: Bart-Il- Duka,Földväry,Hedry,Plahy,Pußt,Szlnha,U-:ba- Die äußerste Linke wird ihre für die einzelnen Kommissionen designirten Mitglieder erst bezeichnen. Nach Beendigung der Kan­didation meldete Baron Stefan Kemény eine­nterpellation in Angelegenheit der verfügten Aufhe­­bung des N.-Engeder Gerichtshofes an, worauf die Konferenz ge­schlossen wurde. = Die Sektionen des Abgeordnetenhauses haben sich nach der heutigen Unterhaus-Lisung in folgender Weise Konstituirt : I. Sektion: Präsident Paul Somffig, Schriftführer Julius Antal; II. Sektion: Präsident : Graf Emanuel Pedhy, Schriftführer Anton Molnár; IIL Celftion:­­Präsident Stefa G­­­ro­ve, Schriftführer Eugen Bédny; IV. Sektion: Präsident Ladislaus K­orizmics, Schriftführer Aurel Begb; V. Sektion: Präsident Nikolaus Ujfaluffy, Scrift­­führer Desider Bernáth; VI. GSeftton : Präsident Zosef Szlavy, Schriftführer Gabriel Baroff; VII. Sektion: Präsident Thomas PBlahy, Schriftführer Eugen Lammersberg; VII. Sektion: Präsident Graf Gedeon Ruday, Schriftführer Graf Andreas Bethlen; IX. Sektion: Präsident Eduard Zsedenyi, Schrift­­führer Kornel Bulay. § . — Die offizielle Publikation der Ausgleichs-Prälimi­­narien ist nun an in Oesterreich erfolgt ; die „Pol. Korresp.“, das offiziöse Organ der österreichischen Regierung, brachte nämlich am Samstag die „wesentliaften Punkte der von den beiden Regierungen getroffenen Ausgleichs-Vereinbarungen“. Die Mittheilung enthält zwar Nichts, was nicht bereits früher bekannt gewesen wäre, indessen dürfte doch die Form interessiren, in welcher österreichischerseits die Präliminarien bekanntgegeben werden und wir reproduziren Daher in folgendem die von der erwähnten Korrespondenz veröffentlichten fünf Punkte: " · ·· I-Das Zoll-und·Handelsbündniß wird an drei Jahre wesentlich in der gegenwärtigen Fa­ssung­ erneuert ; eine Kündigung deselben vor dem neunten Jahre ist ausgeschlossen.­­ "2. an Ansehung des allgemeinen Zolltarifs einigte man sich dahin : a) für einige rg­rtifel, insbesondere zum Schuße der Zertil-Industrie, die Zolljäge in einem den wirklichen Bedürfnissen der Industrie entsprechenden B Verhältnisse zu el b) bei einigen Artikeln der­andwirtsch­aftlichen Produktion theils die bestehenden Zollsäge beizubehalten, theils dieselben zu erhöhen ; c) den Ausfuhr­­zoll auf Hadern beizubehalten ; d) auf eine Reihe von Konsumtions- Artikeln, insbesondere Kaffee, Südfrüchte, Petroleum, Mein und dergleichen im Interesse der Vermehrung der gemeinsamen Zoll­­einnahmen höhere Zollräge zu legen. ·· · .b­etreff der Verzehrungssteuer weingte man sich dahin, daß die Verhandlungen über die nothwendige Reform der bestehen­­den Gesetze über die Zucker-und Branntweinsteuer ehesten­s zum Abschlusse gebracht,und daß die beiden landwirthschaftlichen Bren­­­­nereien entsprechende Begünstigungen zugewendet werden sollen. 4­ n Ansehung der Beitragsleistung zu den gemeinsamen Angelegeneiten wurde sowohl das bisherige Quotenverhältniß als der Abzug der Steuer-Restitutione11·von de­n gemeinsam­en Zoll­­erträgniß beibehalten,mit der Modifikation jedoch,daß die beiden Reichshälften an der Restitution für exportierten Zucker,Branntwein und Bier in dem Verhältniß partiziptren,in welchem Jahr für Jahr die Brutto-Erträgnisse der Steuern für diese einzelnen Artikel in beiden Ländergebieten zueinander stehen. 5.Das Recht zur Errichtung einer­ selbständigen Zettelbank wurde von beiden Regierun­gen sich gegenseitig zuerkannt.Für die nächstenzet Jahre jedoch soll unter prmchieller Anerkennung,der Einheit der Note und ihrer Bededung in den beiden Ländergebieten­ur ausschließlichen Ausgabe von Banknoten nur eine Bankgesells­­chaft mit zwei koordinirten, in Wien und Budapest zu errich­tenden Bankanstalten und mit einem paritätisch zusammengeleg­­ten Zentral- Organe ermächtigt werden, indelfen Mitribute auf jene genden beschränkt sein sollen, die aus der Einheit der Note und der Verwaltung des Bankvermögens mit Nothmendigkeit fol­­gen. Von der statutenmäßig emittirten Notenmenge sollen der Bank­­anstalt in Wien 70 Berzent und der Bankanstalt in Veit 30 Per­­ent zur ausschließlichen Verwendung im Bankgeschäfte zur Ber­­es gestellt werden. Zugleich haben beide Negierungen ein Biot­gramm zur Ausführung dieser prinzipiellen Abmachungen formulirt, welches sie, vorbehaltlich der noth­wendig , erscheinenden technischen Modifikationen, in den Verhandlungen mit der betreffenden Bank­­gesellschaft in seinen Grundzügen zur Geltung zu bringen bestrebt sein werden. Dieses Programm enthält insbesondere Punktationen über die Organisation der beiden Bank-Direktionen, sowie des lei­tenden Zentral-Organs der Unternehmung, dessen Wirkungspreis in den unwichtigsten Beziehungen präzisirt­ wurde ; ferner Punktationen über die örtliche Aufbewahrung des einheitlichen statutenmäßigen Metallichages der Bank, über melchen nur das Zentral-Organ der Gesellschaft zu verfügen hat, solwie über die Bildung eines außer­­halb der Bank stehenden Kontrol­ Organe zur Niederwachung des Bestandes des Beweghungsstabes. — Gleichzeitig mit den Gesebentroffiten über die Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses zwischen Oesterreich und Ungarn und über die Regelung der Bankangelegenheit wird, nach der „Budapester Korr.“, in der Herbstression in den beiderseitigen Legis­­lativen eine Vorlage, betreffend die Wahl der Deputationen zur Feststellung der Beitragsquote zu den gemeinsamen Aus­­gaben, unterbreitet werden. Im­ Sinne der zwischen den beiderseitigen Regierungen getroffenen Vereinbarungen wird diesen Deputationen seitens der betreffenden Ministerien der Antrag gestellt werden, um daß der Ablaufstermin des Zoll- und Handelsbündnisses mit dem Duotentermine zusammenfalle, die nächte Duotenperiode derart festzustellen, daß sie entweder sc­hon mit dem Jahre 1877 beginne, oder wenn dies nicht möglich­­ sei, dieselbe nur auf neun Jahre festzustellen, da es im Interesse der Monarchie gelegen sei, das gleichzeitige Erlöschen aller gemeinsamen Vereinbarungen zu er­­möglichen. — Die Beantwortung der Interpellationen der Ab­­geordneten Ürményi und E. Simonyi wird, nachdem die liberale­ Partei über die vom Ministerpräsidenten zu ertheilende Antwort erst am Dienstag in einer Konferenz berathen wird und diese Berathung möglicherweise auch Mittwoch noch fortgefegt wer­­den muß, kaum vor Donnerstag, im allerbesten Falle aber erst Mitt­­woch erfolgen können.­­ Im „Hon“ äußert sich Moriz Nófai anläßlich der Kon­ferenz der liberalen Partei: Die i­ ist sehr einfach und deutlich gestellt. Billigt es die ungarische Regierung sich in den bekannten Fragen auf die Basis des Ausgleiches mit Oesterreich gestellt hat ? oder ‚wünscht sie­ eher, daß Ungarn den finanziellen Kampf gegen Oesterreich auf allen Gebieten heute beginne, so wie es das Recht an ‚Wenn "die «Barteimitglieder glauben, daß die gegen­­wärtigen inneren » und Äußeren­­ Verhältnisse, die Situation der Geldmärkte, die europäischen Zustände,­ gerade am geei­en­eldzug seien damit Ungarn den finanziellen, volkswirthschaftlichen dem­­ gegenwärti­­g gegen Oesterreich beginne, dann möge sie es gen Ministerium jagen und dasselbe zum Verlassen seines Wostens “bewegen. Doch mögen sie die Folgen bedenken und ihren Wählern die winkliche­ Lage ohne­­ Beschönigung darlegen. Keines unserer Rechte wurde aufgegeben ; nur von uns­ hängt es ab, daß sich diese Rechte ihrer Verwirklichung nähern, ‚was doch großen Sleiß, Ent­­behrung, Sparsamkeit, nicht aber nur große Worte erreicht werden kann. Und da Niemand irgend­welche Rechte des Landes aufge­­bar hat, wurde es auch nicht dem, seinen Wählern gegebenen ersprechen untreu. Offen und entschieden müssen aber die Abge­­ordneten das Eine oder das Andere herausragen. Die Regierung muß entweder fallen oder aufrecht erhalten bleiben; sie muß den finanziellen Kampf gegen Oesterreich aufnehmen, oder den Ausgleich annehmen. Die Abgeordneten müssen aber die Verantwortung dafür übernehmen, wenn sie das Kabinet Tiba zum Falle bringen und das Land in unabsehbare finanzielle Wirren stürzen; aber eine Situation, wo die Regierung nur aus Grbarmen geduldet wird, kann wieder die Regierung noch die Partei acceptiren. „ Die Mittheilung des „ Kelet Nepe“, daß als Nachfolger des Handelsministers Baron Sintonyi Ladislaus Korizmics und des Justizministers Werezel Stefan Telepky designirt seien, wird von der „Bud. Korr." als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. — Vorige Woche wurde vom Präsidenten des Abgeordneten­­hauses und vom Justizminister eine aus 16 Mitgliedern bestehende Deputation aus den BSand der Kontitat empfangen, welche um Erhaltung des K­omitats und um das Verbleiben des aufzu­­lösenden Malóer Gerichtshofes petitionirte. Die unter Führung von Aurel Béghb stehende Deputation legte dar, welche wichtige Umstände das Verbleiben des Malóer Gerichtshofes nothwendig erscheinen lassen, betonte das unanz­weifelbare Interesse der magya­­rischen Nationalität, und unterfrügte mit überzeugenden statistischen Daten das Gesuch des Csanáder Komitats. Der Justizminister ver­­sprach in einer ausreichenden Antwort, er werde das Gesuch des Komitats zum Gegenstande eingehenden Studiums machen und die Angelegenheit des Maföer Gerichtshofes vor den Ministerrath brin­­gen. Gestern wurde — wie , Kelet Mtépe" meldet — die Deputation ferner auch vom Ministerpräsidenten empfangen. Derselbe erklärte mit Bestimmtheit, das Csanáder Munizipium Fenne hinsichtlich seines­ Fortbestehens vollkommen beruhigt sein; denn es sei der Regierung nie eingefallen, dieses lebensfähige, patriotische, tüchtige Komitat aufzulösen, und was den Matóer Gerichtshof­ betreffe, so werde ein Beschluß des Ministerrathes über denselben entscheiden. — Der Finanzminister hat das Präsidium des Abgeordneten­­hauses um Mittheilung des Namens-Verzeichnisses der Beamten und Diener des Hauses ersucht, damit von den Finanzorganen für die­­selben — bis 1868 zurückgreifend — die bisher nicht repartirte Steuer um­gelegt werden könne. Der Präsident des Hauses hat — wie „Nemz. Hirlap" erfährt — das verlangte D Verzeichnis mitgetheilt und daran das Grfuchen geknüpft, daß die in Rede stehende Steuerumlage nicht — oder nur in geringerem Make — rückwirkend werde und zwar weil es hauptsächlich dem Versäulniß der betreffenden Finanzorgane zuzuschreiben it, wenn die Beamten und Diener des Hauses in den frühern Jahren die Steuern nit ent­­richtet haben.­­Im Saale des Hotels»Hungaria«traten gestern unter Vorsitz des Abgeordneten M.Földväry jene 55 Abgeordneten der liberalen Partei,welche mit dem va der mcgarischen Regierung­ abgeschlossenen Ausgleich nich­t einversrand­t sind,zu einer Konferenz zusam­men1 und beschlossen,»daß sie die im Parlamente zu ertheilende Interpellations-Beantwortung des Ministerpräsidenten «weder gutheißen,noch ablehnen werden««.Sie werden dieser ihr Verhalten in der Klub-Konferenz eingehend motiviren und haben mit dieser Motivirung den Abgeordneten Chorin betraut. — Man schreibt und aus Konstantinopel vom 2. Mai: „Mit dem Erfolge, den Mushtar Basha im Duga-Baffe er­­rang, wird hier großes Aufheben gemacht. Mushtar selbst teles . graphirte dem Sultan am gestrigen Tage: „Mit der Gnade Gottes bin ich soeben nach Gacslo zurückgekührt. Gestern hatte ich noch ein lebhaftes Gefecht zu bestehen. Der eklatante Sieg, den wir er­rungen haben, wird mit Gottes Hilfe das Env des NAufstandes zur er haben." Ebenso telegraphirte Ali Baia Tags zuvor aus Ostar: „Ich habe heute Früh alle unsere Missionen in Europa von dem Siege verständigt, den unsere Truppen bei Pressera er­­fochten. Ich prophezeie , viel Gutes von dieser glänzenden Waffen­­that." Unterdessen­ ist es sehr interessant, etwas über die Genesis dieser Waffenthat zu erfahren, was aus türkischer, also gewiß un­­bedentlicher Duelle verlautet. . .3 war nämlich schon ausgemacht, daß die Verproviantirung von Nikfics durch Die Br des Fürsten von­ Montenegro erfolgen werde, der sich anbeüichig machte, die türkische Proviant-Kolonne nicht nur über nach Dítrov, an der Grenze, sondern bis in das Ort Nitfics zu­­ geleiten und sich ausdindlich erbat, daß eine österreichisch­­ungarische Kommission, diesen Zug begleiten möge, um sich zu über­­zeugen, wie er dabei ganz loyal vorgehen werde. Diese Broposition war schon angenommen und der „Baffiret“, das hochoffiziöse hiesige Organ windigte­ -im-seiner- Nummer vom 28. an, daß dieser Trans­port bereits an den Ort seiner Bestimmung gekommen sein dürfte. Er sollte jedoch anders werden. Tin der Pforte erwachte nämlich plöglich ein Mißtrauen wider die Absichten des Fürsten Nikita und wer, glauben Sie, soufflirte ihr dasselbe und bestärkte sie in dem PVor­­tate, sein Anerbieten zurückzumessen? General Ignatieff in eigener Person. Wenn daher am Dugapak nebst dem Blute der Türken auf das von Christen floß, was ja troß der südflavischen Bulletins nicht zu bezweifeln ist, so möge sich die NRajahb bei dem briefigen­­­ertreter Nußlands dafür bedanken dessen unerforstl­ichem Ratbschlusse es gefiel, die Pforte zu dieser Aft sn die für sie einen soglücklichen­ Ausgang hatte, Bi­bereden. Freilich, ob General Synar­ul­at erwartete, wie es Mushtar errang, in ‚die Bartei, da ‘dazu­ hat. Sy a | ...-— s. EEE WEN -_ N­ ­­a­a­ae ” új, ·· ·· · « Aus dem Reicstage. Präsident Koloman Ghyd­za eröffnet die Sigung des A­bgeordnetenhanges um 10 Uhr. — Als Schriftführer fun­giren: Gunther Wächter um Orbán. — Auf den Mi­­nister­ Fauteuils: Tipa, Széll, Simonyi, Perczel, Treefort, Szende. — Das Protofoll der legten Situng­ wird verlesen und authentizirt.­­ Der Präsident meldet folgende Fan Ein Beileids­­reiben des Veßprimer Komitats über das Deal 3. (Wird zur Kenntniß genommen.) Das durch den Abgeord­­neten Sojef Birava eingereichte Gesuch des gemetenen Abgeordneten Peter Csernovics um nem­ss seiner zurückgehaltenen Diäten , wird dem Retitions-Ausschgusse zugeriesen Der Abgeordnete Aerander Farkas sucht zur bei jenen­­ Gesundheit um einen mehrwöchentlichen Urlaub an, mir erwilligt. Cmeid Szivát überreicht den D­ericht des M Petitions- Ausschusses über die 18. Liste der Gesuche ;— die Drucklegung wird angeordnet. . Anton Molnár legt den Bericht des BE Berifi­­kations-Ausschusses vor, in dessen heutiger Sigung das Wahlproto­­koll des im Szeniczer Bezirke gewählten Abgeordneten Grafen Heinrich O’Donnell geprüft und vollkommen in Ordnung befun­­den wurde. s . ·Der genannte Abgeordnete wird mit Vorbehalt der isl­lichen 30 tägigen Frist für verifizirt erklärt. · ·Der Schriftfüh­ r·er des Oberhauses,Graf Franz Batthyányi­­überbringt das Nuntiu 111,betreffend den Gesetzentwurfi über die« Volksschulbehörden. Die vom Oberhause vorgenommen­en Modifikationen werden«­­dem Unterrichts-Aussch­usse zugewiesen- Ministeripkonsident Tkpu zeigt vom Hause an heißer an--«-7 die am­ letzten·,Samstag an ihn gerichtete Interpellas­tionen YJinermetryi7si undErN­ft Simonyi’s a·mnä·ch1ten Donnerstag antworten werde. Mög­­­licher­eise werde er dam­alsza11ch die Interpellation DanielJrängis beantworten-Gle·tchz·ertegric)tet Redner an das Haus die Bitte,in Anbetracht der Wichtigkeit des Gegenstandes und damit die Inters­pellenten auch antworten können,die Zeit der Interpellations-Ver­­handlung früher als IXteIhranznberaumen A·uf Antrag Gabriel Varady’s wird die Zeit der­ In­­terplaums-Beantwortung auf 12 Uhr Mittags anberaumt. ‚. € 5 folgt die Verhandlung der auf die Delegations­wahlen be­­züglichen Deskripte.­­ ·Auf·Vorschlag des Präsiden­ten wird die Wahl der Delega­­tionsmitglieder für morgen(Dienstag)einberaumt." Das Haus zieht h­ier au­f den Berith des Rechtsausschusses 1(ber·dk·epornOberhan­sean1 Wech­selgesetz-E11tw 11 die vorgenomm­enen Modifikationen in Verhandlung. infcheiden Franz l —- —­ — Das verkaufte Hey. Eine Erzählung von Max Ring. (5. Fortlegung.) FRE « Mehr als Alles aber erfreute Robert die möglichende Freund­­lichkeit und Anerkennung, womit Natalie von seiner Schwester sprach. Wie sie wiederholt ihm versicherte, fühlte sie die innnigste Freundschaft und Verehrung für die treffliche Frau, der man es sogleich ansehen konnte, daß sie aus einer feinen Familie stammte und die ein besseres Solidjal verdiente, als ihr Teider zu Theil ge­­worden. ·­­,,Sie glauben gar nicht«,sagte sie,,,wie sehr ic­hre«Schwester liebe,sie hat etwas so Distinguirtes in ihrem Wesen,etwas wirklich Bornehmes und dabei weiß sie sie mit so vielem Anstand in ihre Rage zu finden. Bapa meint an, daß sie nicht an ihrer Stelle wäre und hofft noch immer, ihrem Schwager zu einem bessern Bosten bei einer Gesellschaft zu verhelfen, deren Aufsichtsrath er ist.“ „Ihr Herr Vater würde mir dadur im höchsten Grade ver­­pflichten“, ermiderte er sichtlich erfreut. „Das wird er gereiß mit Vergnügen thun, da er auf Sie so große Stücke hält und sich so lebhaft für Sie interessirt, wie noch nie für einen Bekannten.” „" wünsche nur", verfegte Robert galant, „waß Sie ein wenig diese­­ Öesinnungen theilen.” „Daran dürfen Sie nicht zweifeln“, ermiderte Natalie mit einem bezaubernden Blide ihrer feurigen Augen, von denen sie,­­ wenn sie wollte, den besten Gedraug zu machen wußte. "Jo länger Robert ih mit seiner Nachbarin in dieser Weise unterhielt, desto reizender erschien sie ihm, desto mehr gefiel ihm das liebensunwürdige Mädchen, welches zugleich so geistreich und gemüth­­voll war. "Selbst­ die Heinen Kofetterien, womit sie ihre Reden be­­gleitete, standen ihr zum Entzüden und störten nicht nur, sondern verstärkten vielmehr den hinreißenden Eindruck ihrer verführerischen P­ersönlichkeit, so daß er völlig von ihr geblendet wurde. s Nach aufgehobener Tafel verfügte sich die Gesellschaft in den anstoßenden Salon,um den Kaffee indes­ lächerlich kleinen Mokka­­·to,sse·in üblicher Verbindung mit echtem Cognac und den feinsten Liqueuren einzunehmen.Die Herren brannten sich die herumge­­kreischten Zigarren an,welche nach der Versicherung des Wirthes «­direkt aus der Havanna kamen,und überließen sich dem angenehmen Geschäft der Verdauung,während die Damen die neuesten Moden, die Schlechtigkeit der Dienstboten und das beliebte Kapitel der Verlobungen abhandelten,wobei es nicht an zarten Anspielun­­­gen fehlte. Herr Bandemeier benutzte eine in dem lebhaften Gespräch «eingetretene Pause,den Musikdirektor Rabe aufzufordern,etwas von «seiner Kunst zum Besten zu geben,da er von dem Grundsatz aus­­ging,daß jeder der Gäste durch eine entsprechende Leistung sich nütz­­lich machen und zum Amüsement der Gesellschaft beitragen mußte. «­Der gefällige M­usiker verstand den Wink und erklärte sich bereit, ·eine·Komposition von Lißt vorzutragen,unter der Bedingung,daß seine reizende Schülerim Fräulein Natalie,welche eine so ausgezeich­­tete Gt und so glänzende Fortschritte machte, ebenfalls lentes ablegen sollte, ein Borschlag, der mit Natürlich sträubte sich anfangs die junge Dame, ließ sich aber endlich erbitten, besonders als Robert versicherte, daß sie ihm damit das größte Vergnügen bereiten würde. Von ihm zum Klavier ge­­führt, sang sie eine große brillante Arie von Verdi, welche sie für dergleichen Fälle stets bereit hielt, mit solcher Bravour, daß ihr der rauschendste Applaus dafür zu Theil wurde, der ihr auch nicht ge­­fehlt hätte, wenn sie minder gut gesungen hätte, da ihre Zuhörer doch wenigstens durch Tantes­ Klattehen für das Diner ihren Dant abstatten mußten. Der die Sanitätsrath, der sich für einen ausgezeichneten Kunstrenner hielt, behauptete, selbst von der Lucca seinen so reinen Triller, seine so vollendete Koloraturen gehört zu haben und be­­dauerte nur, daß ein sc­­hönes Talent, nicht der Bühne angehörte, worauf Herr Bandemeier Schmunzelnd bemerkte, daß seine Tochter es Gott Lob nicht nöthig habe. Die Majorin v. Schmalheim mit ihren Töchtern waren ganz außer sich vor Entzügen, obgleich sie im Stillen den Gesang seelenlos und die Stimme unbedeutend fanden ; dagegen war der Enthusiasmus Mobert­s umso aufrichtiger und un­­geheuchelter, da er die von ihm gepriesene Arie nicht, wie die Ma­­jorin, zum zwölften oder fünfzehntenmal gehört hatte. Als er der Sängerin voll Bewunderung für den hohen Genuß daufend die tosigen Fingerfpigen füßte, glaubte er einen leisen Druck ihrer schönen Hand zu spüren, der ihn wie ein elektrischer Funke durchzuchte. „Sie sind gewiß aug musikalisch,“ sagte­ sie freundlich lächelnd. „Ich bin nur ein gewöhnlicher Dilettant, aber ich liebe die Musik über Alles.“ »Dann müssen Sie recht oft zu unsern musikalischen Abenden kontriiert,weil11 Sie nichts Besseres vorhaben.« .,Ich werde gewiß nicht verfehlen,von Ihrer gütigen Erlaub­­niß Gebrauch zu machen.“ Förmlic berausdgt von Nataliens Liebensunwürdigkeit und der glänzenden Aufnahme von Seiten ihrer Eltern verabschiedete sich Robert von der Familie Bandemeier unter wiederholten Freund­­schaftsversicherungen, Dankfragungen und Händebrüchen. Auch das Schwarztopf’sche Ehepaar befand sich in der glücklichsten Stimmung und sprach auf dem Heimweg seine Zufriedenheit in wahrhaft be­­geisterten Reden aus. „Ein erzellentes Diner!” sagte der sonst so stille und immer fragende Sekretär, vor Entzügen mit der Zunge schmalzend. „So gut habe ich noch nicht gegessen. Der Rheinlachs war wunderbar und der Rehbraten schmolz Einem förmlich im Munde. Von dem Johannisberger Foster gewiß die Flasche fünf Thaler, mo nicht mehr.” „Und das Tafelservice”, stimmte ihm die Frau bei, „war prächtig, alles vom feinsten Porzellan, grade wie bei unserw­seligen Eltern. Die ganze Einrichtung so geshämadvoll, komfortabel, für st­­ch. Hast Du die großen Auffäße von Silber bemerkt? Die Leute müssen wirklich gediegen reich sein!” „Man schäst Bandemeier auf eine­r Viertel-Million; er muß wenigstens des Jahres seine fünfzigtausend Thaler verdienen. Dabei ist er gar nicht so stolz wie andere reiche Leute, im Gegentheil er schämt er nicht, offen zu gestehen, daß er mit Nichts angefangen und einmal ein armer Teufel war.” Die gefällt Dir Natalie ?" fragte Frau Sch­warbkopf plöß­­li) ihren Bruder, der sehmeigend, in Gedanken verfunden neben ihr berging. „so finde sie sehr Schön und Liebensunwü­rdig,v ermiderte er, wie aus einem schweren Traum auffahrend. „Ein reizendes Mädchen, voll Geist und Gemü­th. Das wäre einmal eine Frau für Dich, wie ich sie Dir von ganzem Herzen wünsche.” , 280 denkt Du hin? Ich glaube, daß Fräulein Natalie weit größere Ahnsprüche macht und einen reichen Bankier oder einen ade­­ligen Offizier wählen wird.“ »Da b­rst Du Dich;sie ist viel zu bescheiden und besonders zu klug,um einen Mann zu heirathen,der sie nur wegen ihres Vermögens­ lehnten würde.Außerdem scheint sie sich fü­r Dich zu interessiren.Du hast wirklich eine Eroberung in ihr gemacht.«« „Die Fannst Du nur so b­öricht fein! Natalie denkt nicht daran —“ . „Darauf verstehen wir Frauen uns besser als die Männer. Gott Lob, ich bin nicht blind und auch nicht auf den Kopf gefallen. Wenn ein Mädchen wie Natalie sich fortwährend mit einem Herrn unterhält und für keinen sonst Augen und Ohren hat, so weiß man, was das zu bedeuten hat. Und dann war sie noch nie so auf­­merksam, und zärtlich gegen mich wie heute. Nach Tijch hat sie mich in eine Ehe gezogen und mir unter vier Augen gestanden, daß sie von Dir entzüdt sei und zum Abschied Hat sie mich gesaßt und mir eine große Düte mit Torte und Konfitüren für die Kinder mitgegeben, woran sie sonst nie gedacht hat.” „Das beweist nur, daß sie ein gute Herz hat und Deine Kin­­der liebt.“ „Auch hat Sie Dich zu ihren musikalischen Abenden eingela­­den. Du wirst doch jedenfalls hingehen ?" „Du weiß noch nicht, ob ich Zeit haben werde.“ „Du wirst Schon Zeit haben“, verfegte die Schmelter mit mach­­fendem Eifer. „Es mure eine­ unverzeihliche Sünde, ein himmel­­schreiendes Unrecht, eine so schöne Gelegenheit zu verpafsen. Eine solche Partie findet man nicht alle Tage ; ich begreife nicht, was Du noch mehr verlangen kannst; ein schönes, gebildetes Mädchen und dazu noch einen vermögenden Schwiegervater. Du wirst doch nicht ein solches Glück zurücstoßen !“ Da Robert nit antwortete, so nahm seine Schmetter mit der den Frauen eigenen Logik sein Stillsch­weigen für eine stumme Dri­­mwilligung, überzeugt, daß auch er nichts sehnlicher wünschte, als eine so glänzende Partie zu machen. Der Gedanke, dem geliebten Bruder eine schöne und reiche Frau zu veri­affen, ließ ihr seine Nähe und sie glaubte ihm den größten Gefallen zu ermeisen, wenn sie die nöthigen Schritte auf sich nahmn, um eine Verbindung zu Stande zu bringen, welche nach ihrer Ansicht seine und auch ihre Zukunft sicherte. Im Geiste sah sie bereits ihren Bruder im Befit der reizen­­den Natalie und eines bedeutenden Vermögens, befreit von allen Sorgen, in den besten­­Berhältnissen, wofür er ihr größten Dank verpflichtet sein mußte. · « jedenfalls zum Auch Robert befand sich seit dem Diner des Maurermeisters in einer fast fieberhaften Aufregung,welche noch durch seine ganze Umgebung und besonders­ durch seine Schwester genährt wurde.Die Atmosphäre der großen Stadt mit ihren höheren­ Anspritäten­,Be­­dürfnissen und Anschauungen,mit ihren Genüssen und Verlockun­­gen; der intime Umgang mit seinem Jugendfreunde Flunker und die gesellschhaftlichen Kreise, in die er nach und nach hineingezogen wurde, übten auf ihn einen zwar unmerklichen, aber bedeutenden Einfluß aus. Almälig wurde auch sein Geist von jenem moralischen oder vielmehr unmoralischen Miasma ergriffen, das sich gleich einer gif­­tigen Malaria in dem Sumpfboden und aus der Fäulniß unserer modernen Zustände entwickelt und selbst bessere Naturen mit der Anstehung nicht versehent. Troß seiner ehrenvollen Gesinnung und seiner gediegenen Grundläse vermochte er sich nicht ganz vor dem unsichtbaren Kontagium zu sehüsen, das fortwährend auf ihn eindrang. Vergebens käm­pfte er gegen die Bereich­ung,welche ihm in «il­ rerverfü­hrerischs­te1­ Gestalt erschien,indem er Schutz bei seiner Arbeit,bei den Erinnerungen an die verlassene Geliebte,bei seinem Herzen,bei seinem strengen Pflichtgefü­hl sttchte.Aberdies Arbeit fiel ihm schwer und er mußte sich gestehen,daß sie ihn nicht so schnell zum Ziele führte,«als er wünschte-Während er mit allem­ seinem Fleiß nur ein bescheiden­es Einkommen sich mühsam erwarb, gewann Flunker an einem Tage durch eine glückliche Spekulation an der Börse das Doppelte, verdiente Bandemeier ohne jede An­strengung duch seine Lieferungen viele tausend Thaler in einem Monat.­­ Diese sich ihm immer mehr aufdrängenden Betrachtungen warfen auch einen düsteren Schatten auf seine Liebe un­d trübten das Bild der holden Rosa.Solange er auf dem Dorf,in ihrer Nähe lebte,sie in ihrer einfachen Umgebung sah,kannte er kein größeres Glück,als sie zu besitzen,erschien sie ihm als das schönste und lie­­benswü­rdigste Mädchen,wie eine reizencde Blume der Au,wie ein mildes Röschen,das ihn durch seine Bescheidenheit,feine Frische und süßen Duft entzückte.Dagegen konnte er sich jetzt nicht verhehs­len,daß sie für den­ Boden der großen­ Stadt nicht paßte,daß ihr gerade all die Eigenschaften fehlten,we­lche ercm Natalien am meisten bewunderte,die äußere Eleganz,die feinen gesellschaftlichen­­ Formen,die sogenannte höhere Bildung,den sogenannten modernen «-Schliff und vor Allem,was er sich jedoch nicht zu gestehen wagte, der goldene Hintergrund des Reichthronis,welcher sie gleichsam­ mit einen­ strahlenden Nimbus umgab.­­ Dennoch zögerte er,die Einladung Nataliens zu ihren mu­sika­­lischen Abenden anzunehmen und den schuldigen Besuch der­ Familie Bandemeier abzustatten.Eine innere Stimme schien ihn davor zu warnen,eine geheime Schett ihn zurückzuhalten.Aber Frau Schwartzs Kopf lag ihm so beweglich in­ den Ohren und stellte ihm­ so dringend­ seine Unhöflichkeit vor,bis er endlich nachgab und nur aus Rücksicht für seine Schwester sich zu dem schweren Gang entschloß. Robert glaubte damit ihr nun ein Opfer zu bringen und ents­­chuldigte sich vor sich selbst mit der Absicht,seinem Schwager zu nützen und ihm durch die Ermittlung des einflußreichen Bau-Unter­­nehmers eine einträglichere Stellung zu verschaffen.­In dieser Weise suchte er,sich selbst zu täuschen­ und die Mahnungen seines Gewissens durch die Pflichten gegen seine nächste 11 Angehörigen zu beschwichtigen,während er bereits den dunklen Mächten­ unbewußt verfallen war. (Fortlegung folgt.) a — —e . — 7 ak VET, EZSZÁTREÁNAB

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