Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1877 (Jahrgang 24, nr. 1-25)

1877-01-02 / nr. 1

, , ’. -«« ) = | .. .­­Budnpest,2.Jänner. ,IUcberdenStandderOrientfrage reproduziren wir an einer andern Stelle des vorliegenden Planes eine Rei­he von Telegrammen der«Deutschen Ztg.», die­ zwa­r.wege­n Linienstörung verspätet eingetroffen sin­d, abeer"i­mmerhin so viele interessante Einzelheiten ent­­halten,daß sie ung der Wieder­gabexverth erscheinen- Von anseren eigenen Korrespondenten erhalten wir nachfolgende Schreiben: —­­"52Wie11,1.Jsänne­r.Es läßt sich nicht verkennen 11Ud spe­­ziell die «verhäl­tnißm­«1sßig glatt zu Stande gebrachte Verlängerung des Waffenstillstandes spieibi­l dafür,daß sich auf allen Seiten die Neigung kundgibt,die Orien der Tage einer friedlichen Lösung zuzu­­führen oder doch­ wenigstens der fritschlichen Lösung nicht direkt ent­­gegenzuarbeiten,aber das ist auch das Gün­stigste,was sich sagelt 1eißk..Das Jahr·18­75 schließknit dekdstekreichischexkgxieforms Noke ab­­und man glaubte in ihr die Basis einer Verständigung gefunden zu haben; statt­dessen häuften sich die Vermittlungen und zu der Insurrestion gesellte sich der Krieg. Der Schluß des Jahres 1876 bat­ vorläufig die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten noch weiter hinausge­goben ; e wäre aber mehr als gemagt, die fortgelegte Waffenruhe als die Bürgschaft des Friedenswerkes zu befragten. . Mitten­­­ın­ oe . Konferenz . Sergunvınupen­gave ist vor­­ allen Dingen die türkische Verfassung gefallen, und wie man auch sonst über sie urtheilen möge, sie gestattet, ígon weil sie ernft­rt, nicht eine Erledigung der schwebenden Fragen durch die Regierung des Sultans allein, sondern sie bedingt eine entscheidende Einflußnahme der neugeschaffenen Reichtvertretung und die Konferenz, wird nicht umhin können und wollen, diesen neuen Faktor mit in Rechnung an­ziehen, der möglicherweise in über­­raschendem Maße zur Grfeeinung bringt, die wenig manches malgre lui von auswärts her beschüigte Clemente sid die ihm zugedachten Benefizien abteudiren zu lassen geneigt is. Allerdings ist es bnö­­tigt, zu glauben, daß die Wüsten-Araber sich mit den cristlicen Bulgaren über einen konstitutionellen Kamm scheeren lassen können, aber der Rahmen der ER verfündigten V­erfassung ist weit genug, um provinziellen Institutionen Raum zu geben, weldhe auf die Grundlage der für das ganze Reich gleichmäßig aufgestellten Prin­­zipien den nationalen, religiösen und kulturellen Anforderungen und Bedürfnissen der einzelnen Theile Rechnung tragen. Der ver­­en Waffenstillstand gibt der Pforte Zeit, Die fest noch auf dem Papier stehende Berfaffung zu aftiviren, und wenn sie aftivirt it, wenn ein türkisches Parlament­ zusammentritt, so entfällt die Re­­forme und die Garantiefrage und es bleibt nur die Friedensfrage, die ih­m­ dem Augendliche erledigt, wo Rußland aufhört, aus ftammvermandtem Leder ruffische Riemen zu schneiden. Hieran fließen wir den folgenden Brief unseres Berliner Korrespondenten. — — Berlin, 31. Dezember. In unseren politischen Kreisen, selbst in solchen, welche direkte Nachrichten aus Konstantinopel zu erhalten pflegen, hat­ man noch keine Betätigung der Meldung, daß die Türkei sich bereit erklärt habe, die Reformpunkte der Konferenz aus­­nahmslos anzunehmen. Man weiß im Gegentheil, daß die Bevoll­­mächtigten der­ Pforte eine Reihe von Gegenvorschlägen den Kon­­ferenz-Mitgliedern unterbreitet haben, ehe sie noch, die von ihnen verlangte prinzipielle Zustimmung zum Elaborat der Konferenz aus­­spraen. Ganz abgesondert hievon ist die Frage der Verlängerung des M Waffenstillstandes behandelt worden. General Ignatieff, wahrscheinlich in Berücksichtigung der heftigen Greranfung des russischen­­ Ober-Kommandanten, Großfürsten Nikolaus, machte nicht mehr, wie er früher gedroht, die Verlän­­gerung des Waffenstillstands von der vorgängigen Annahme des Konferenz­piogramms abhängig. Trogdem hoffen die Mitglieder der Konferenz, daß ihre besondere Aufgabe spätestens bis Mitte Jänner beendet sein werde. Der Marquis of Ga­isburg wenigstens rechnet darauf, bis zum 15. Jänner Konstantinopel verlassen zu können. Die noch zu erledigenden Angelegenheiten sollen dann­ der Obfolge der Botschafter allein überlassen werden, indeß die außerordentlichen­­ Bevollmächtigten in ihre Heimath zurückkehren wü­rden. An hiesigen englischen Kreisen bezeichnet man fon jest als englisches Mitglied der künftigen gemischten K­ontroll-Kommission den bekannten Mr. Barning,­­ dessen Bericht über die Zicherkeffen-Greuel “in Bulgarien seinerzeit so großes Aufsehen gemacht hat. Bon­s belgischer Seite wird übrigens bestimmt in Abrede gestellt, daß Die telegraphisch angekündigte, Neffe des Fürsten Orloff, russischen Bollafters in Baris, wag Brüffel irgendwelche politische Bedeutung habe. Fürst Orloff, der früher russischer Gesandter am belgischen Hofe war, hat seit seiner Berfegung nach Paris wo sein Neujahrs­­jet vorübergehen lassen, ohne dem König der Belgier seinen Stüd­­munjhh persönlich zu überbringen, so daß wenig Urfahde vorhanden scheint, seine diesmalige Neffe zum Jahres­wechsel mit positiven diplomatischen Auufträgen in Verbindung zu bringen. usswaer­­ i­­ 57 : (Einzelne Nummern 3 Er. in allen Berschleißlokalen.) . . 2. . jüntter. Dienstag, 3 ms VESZ a 93 Die Konferenz-Verhandlungen in Konstantinopel. Wien, 1. Jänner. Der „Deutschen Zeitung“ kommen über, die legten Vorgänge in Konstantinopel folgende Telegram­me zu:*) Konstantinopel, 28. Dezember (via Dyurgyevo). Am Dien­­­stag hatte der Marquis Salisbury eine neue Audienz beim Sultan, nachdem er zuvor im tufsischen Botschafts-Hotel gebesen. Der Sultan erklärte ihm, er misse wohl, daß die Lage der Tü­rkei eine sehr bedrohliche sei, man könnte die Zürfen aus Eu­­ropa hinaus­werfen, aber sie­­ würden eine Wüste hinterlassen. Die Propositionen der Mächte könne er allein­ nicht mehr genehmigen, nachdem er die Konstitution erlassen. Nun müsse zuerst die einzuberufende Kammer ihre Bestimmung geben. Salisbuy antwortete darauf, daß England alsdann die Türkei in einem Kriege­ mit Rußland sich selbst überlassen müsse und gab sofort Befehl, die " englische Flotte aus der Befifa-Bai zurückzuziehen und nach Athen abzusegeln zu lassen. Ignatieff ließ am Drittmod die ruffiischen Stationäre „Tamman“ und „Hofol“ heizen und sämmtliches rufsi«­­ jches Eigenthum einbarsiren und auch die Kinder aus den rufsischen Sue ZENE e sees in Eh betet Annatieff ein­ drittes Schiff aus Ddeffa.­Konsolides fielen in Folge dessen auf 10. ai­mes fanfen, da überdies Die Regierung 3 Millionen neue, Raimes ausgeben mit 1 :m 15 Berzent. Die türkissche Regie­­­rung wich bisher der auf sie geidten Pression mit. An der gestri­­gen Konferenz, welche von 2—5 Uhr dauerte, wurde die Prolongation des Waffenstillstandes mit Serbien allerseits zugestanden. Dann fanden­ allgemeine Bourparlers statt, die in der nächsten, Samstag statt­­findenden, wahrscheinlich entspeidenden Sigung fortgelegt werden sollen. Ruhland erklärt fortdauernd die Vorschläge der Konferenz für unreduzirbar, die Türkei dagegen hält dieselben für unannehmbar, es hat sich also bisher keinerlei Einigung ergeben. Die Annahme des Waffenstillstands von Seiten Rußlands gilt für günstig, wenn an Ignatieff nit seinen kriegsdemonstrativen Ab­­reise-Vorbereitungen fortfährt. In Stambul tritt unter dem V­orfige Jia Bey’s eine Kom­mission zusammen zur Bildung der hiesigen Nationalgarde, ohne Unterschied der Konfession, die alle Freitage und Sonntage ererzb­t werden soll. Der Tausendpfünder, melchen Krupp dem Sultan schenkte, wurde nach den Dardanellen geschafft. Aus Amerika kam neuerdings eine Sendung Marting-Gemehre an. " Am Dienstag machte Midhat Pascha bei Ignatieff­t und bei nichts seinen Gegenbesucht dem Pascha wurde zum­ Präsidenten­ des Staats­­rathes ernannt.Midhat erklärte hinsichtlich der Staatsschuldetk, daß das Oktober-Dekret annullirt sei,daß aber zur Regulirung mit den­ Gläubigen sicder Zusammentritt der Kammern abzuwarten sei. Griechenland ließ dur­ einen Delegirten der Konferenz ein Demo­­randum überreichen, ebenso die freienfiichen Flüchtlinge. In Athen herrscht seit geitern Schneefall. Bern, 30. Dezember. (Direkt.) Die heutige Konferenz hatte ein friedliches Gepräge.­ Die Russen seinen nachzugeben. Statt der Belgier sollen ottomanische Gendarmen unter europäischen Offizieren die Entwaffnung vor­­nehmen, die Ausdehnung der Autonomie wird etwas einge­­begrünzt. . Die Türken zehiren Klein-Zoom­if und sind mit der Ver­größerung Montenegros einverstanden. Die Tib­erfeisen werden nicht erpateiirt. onsolides stiegen auf 12. Vera, 31. Dezember. (Divelt.) In der gestrigen Konferenz wurde auf die türkischen Delegirten lebhafte V­ersion ausgeübt. Dies bewirkte, daß Abends den K­onferenzmitgliedern.. die türkischen Gegenpropositionen zugefhict wurden. Heute werden Die euro­­päischen Delegirten dieselben in Berathung ziehen und morgen wird die Konferenz fortgefegt. Bisher liegt nichts. Entsceidendes vor. Konsolide3 stiegen auf 13, welche man ihnen in Ragusa abnahm­,­wiedera­ushändige 11.Der österreichisch-u­ngarische Untersuchungs-Kommissa­r versprach,diese Bitte in Erwägung zu ziehen­ und dieselbe eventuell der Negieru­n­g befürwortend zu unterbreiten.­­­ Wie sich nachträglich herausstellt,war weder der Fürst noch­ das M M­­inisterium bei der Begrüßung der österreichischen Flagge vor­ den Festungswällen aus anwesend;nur der neu ernannte Komman­­dant der Festung mahnte der feierlich geleisteten Satisfak­ion bei. Uebrigens ist diese Frage völlig geordnet. In einigen­ Blättern furchrte die Nachricht, General Niki­­tin habe das Kommando über die Armee an Stelle Tihernajeff's übernommen. 34 fann ihnen, auf authentische Informationen ge­­fragt,­ versichern, daß an dieser Nachricht kein wahres Wort ist. Nikitin ist­ aktiver General in Rußland und­­ kehrt nächstens nach Wilny zurück, wo er einen hervorragenden Posten befleidet. Uebrigens­ dürften die­ ruffischen Freiwilligen jammt und Tonders Serbien­­ verlassen. General Dandenille befördert­ täglich größere Truppe nach Makland, und zwar stets unter dem Befehle eines Offizier. Bis zum 1. Leber dürfte sich kein russischer Freiwilliger mehr auf­ serbischem­ Boden befinden. Die Situation trägt einen friedlichen Charakter und Alles läßt hoffen, daß noch im Laufe des Jänner der­ definitive Friede zwischen Serbien und der Pforte abgetroffen werden wird. Der Ezar­­ scheint allen friegerischen Be »p. EEE UNE Sina DH, agens 4 Belgrad, 31. Dezember. Drig.-Rorr.­ Wie der Tele­graph Sie bereit in Kenntniß gefegt haben dürfte, ist die Bildung eines neuen Ministeriums nicht gelungen. Es thürmten sich so viele und so große Hindernisse auf, daß Fürst Milan an deren Beseiti­­gung nicht deuten konnte. Bis zur Entscheidung in der Kriegs- und­­ Friedensfrage wird das Kabinet Steff ihn am Ruder bleiben. Wie bereits gemeldet,wurde­ beschlossen­,die 57 Buulgaren, von denen in den Blättern nunschein über Gebühr gespro­­chen wurde,von einer gemischten Kommission vernehmen zu lassen. Diese Bernehmung hat nunmehr stattgefunden. Die Bulgaren er­ Härten, daß sie von Niemandem gezwungen wurden, hier ans Land zu steigen, und baten den f. i­. T. Vertreter, er möge ihnen die Pässe. 7) Alle diese Depeschen sind gegen Linienstörung verspätet eingetroffen ; sie enthalten aber so viele interessante , bisher nicht­­e Einzelheiten, daß sie uns dennoch der Wiedergabe mwerth erscheinen. « SZHT ET TEN EEE EEE ET ZTTK BEÉRTE SÉKEL OZTIHRZEKES KZT ZONTA ZMAZSEE TMOSZAK ORTES SER TEATRO MOSZ SAKK TEN SEIEN ERSTES TELLER OS ENNE BEKA A ASZT KSE SZEKERET KISA ÜBER ee: Bagesnenigkeiten. (Ueber den Gesundheitsgutandb des Herren Erzherzogs.Sojef).erfahren wir aus bester Quelle, daß der­­selbe fi mesentlic­h gebessert hat und zu seinerlei Besorgnissen Anlab bietet. Se. £. Hoheit it wohl etwas geschmäh­t. Doch befindet­ er sich auf dem­ Wege entschiedener Besserung. Die Rückkehr der erzherzoglichen Familie aus Cannes dürfte übrigens nicht so bald erfolgen. «· : Hof und P­ersonalnachrichten.­ Finanzminister Koloman Széll ist heute Früh abgereist. So meldet „M. Hirabö”, wohin ? ist nicht gesagt. — Die f. und Fr. deutsche und ungarische Garde, die Hof-Gendarmerie und Die Hofdienerschaft sind gestern von Wien hier eingetroffen. Meidinger redivivus­ 8 mar — so erzählt , köz vélemény" — während der Zollverhandlungen, als unsere Minister in Wien weilten. Die österreichischen Minister hatten­­ von den unfrigen ein Zugeständniß von einigen [umpigen Millionen er­wirkt, da bot de PBretis als­ höfliche Kompensation Koloman Ezék eine Zigarre an. „Nun, mie schmedt Em. Erzellenz diese Freimaurer- Zigarre”, fragte Fürst Auersperg im weitern Verlaufe der V­erhand­­lungen den ungarischen Finanzminister. — „Die könnte wahrlich ebenso gut aus einer meiner Fabriken herstammen, antwortete Szell, aber mit melchem Rechtstitel nennen Erzellenz diese Zigarre „Frei­­maurer- Zigarre“? — „Einfach deshalb, erwiderte Auersperg, weil alle Zigarren meines Freundes de Pretis so beschaffen sind, daß dieselben nur „Maurer“ und auch diese nur im „Freien“ rauchen können.­­ (Die beiden Donau-Monitors«Mar­os« und»Leitha«)sind bekanntlich hier eingeriffen,um auf der Altonaer Werft ein Trockendock zu geh­e­n".Anlaß zu dieser Verfü­s­sung bot die rapidsinkende Temperatur,welche erwarten ließ,daß die Donau zufriere. Die bei der Explosion Verwundeten bleiben in Semlin in ärztlicher Behandlung zurück. Die Wunden sind fast durchwegs Brandmunden, entstanden dur die Entzündung des P­ulvers. Die Katastrophe selbst, über welche eine Untersuchung so­­fort eingeleitet wurde, kann nicht, wie man annahm, dur das Fallenlassen der Granate entstanden sein, denn es stellte sich heraus, daß das Geschoß bereits in das Geschosrohr eingeführt war als­ die Explosion er­­folgte, Zeugniß Dessen, daß ein Stück des Granaten-Mantels im Rohre stak, während gleichzeitig der Berschluß des Laderaumes nach rückwärts herausgedrüht wurde. Die V­ermuthung, daß eine in den Geschoslauf einschlagende Flintenkugel das Geschoß zum Erplodiren brachte, ist in fachmännischen Kreisen vielfach verbreitet. Die hauptstädtische Finanz- Kommission verhandelte­ in ihrer heutigen­eigung über­ das Erfuhhen der Regie­rung, : e3­ molle die Kommune zur Erbauung eines Strafhauses die nöthige Grundfläche unentgeltlich überlassen. Das in dieser­ Angele­­genheit­ entsandte Romu­s bezeichnet als Baustelle den Grundrampfer an der äußern Kerepeferstraße, hinter der Waffenfabrik, nächst dem Balong-Wäldcen.­­ Dieser Komplex umfaßt im Ganzen ( God) 34 Duabdratklafter, wovon ungefähr 5 God Eigenthum der Kommune sind und der Mejt Privaten­s angehört, daher abzulösen und zu erpro priiren wűre. Das Komite schlägt­ vor,­­diesen­ Grundsompler , dem Aerar unentgeltlich an Überlassen,­­jedoch nur unter der Bedingung, daß vorher der Reichstag die für den Bau eines Strafhauses ber­nöthigten Summen wollte und daß das Eigenthumsrecht des Bar­grundes sofort an die Stadt wieder heimfalle, wenn damit das auf demselben errichtete Gebäude seiner eigentlichen Bestimmung entzo­­gen würde. Die Finanzkommission asceptirte nach kurzer Diskussion diese Vorschläge.. — Der Übrige Theil der Situng war Heineren laufenden Angelegenheiten gewidmet. Es waren Dies die folgenden: Georg Kalenda in Steinbruch bittet um eine einjährige Frist­­erstredung für die Entrichtung einer fälligen Schuld. Die Kommission beantragt, Die Stift zu beroilligen. — Die Unternehmer des Ver­­bindungsbahn-Baues weichen ein Offert ein, betreffs Bachtung eines Ucheiles des ehemaligen Bakony-Mäd­chens. Die Berpachtung wird gegen die Bedingung vierteljährlicher Kündigung und Entrichtung eines jährlichen Bachtzinfes von 100 fl. angerathen.­­ Der Bade ter der Marketenderer in der Melless-Kaserne bittet um einen Mad­lap von dem jährlichen Bactzinfe. Die Kommission proponirt einen Nachlak von 500 fl. für Das Jahr 1876. — Der Pächter der New­porter Insel offeritte der Kommune in Betreff der Auflösung des bestehenden Badtvertrages einen Ausgleich. Die Kommission lehnt das Offert ab und entsendet ein Subsomtté, um über die­ hier in Betracht kommenden Verhältnisse Bericht zu erstatten. — Dia wurde die Lisung um "soll Uhr aeshloffen. (D·ieCs­tadtwäldchen­-Kommission)hatt, dem Maguguies das Ansuchen unterbreitet,in Anbetracht des Um-"« Standes,daiz ip] Angelegenheiten in den­ meisten Fällen der Braut­achtung der Trämenaden-Kommission unterbreitet werden, den Prä­­sidenten Dieser Kommission, Herrn Nik­laus Talácsy zum Mit­gliede der Stadtmwäldchen-Kommission zu wählen. Der Magistrat hat diesem Anruchen Folge gegeben und Herrn Talácsy zum Mitgliede dieser Kommission ernannt. ,(A­bgewiesenes Ansuchen.)"Der Homöopath. DuTthumer Balogh hatte beim Magistrit­ angefacht,ihn mit der­ unentg­eltlichen Leitung einer für diphtheritiskrinke Kinder zu errich­.t.,­tenden besonderen Kranten-Abtheilung zu betrauen. Der Magistrat hat auf Grund des Gutachtens, des­ Ober-Rhysimus, das Gefüch ab­­­weislich, beschieden. Werrigens erimmt wereus Jr wir um we Diphtheritis erkrankten Kinder eine besondere Kranten-Abtheilung. a (Die nac Ko­nstantinopel reisende Deputa­tion) der fluchtenden Jugend geht am 4. Jänner, Morgens, von Budapesti ab, weshalb auch die Delegirten der Akademien Idok am 3. 0. in der Hauptstadt sein müssen... Seitens der Deputation wer­­den bei Ybdul Kerim B­afha Julius Szücs, bei Mirhat Balga Julius Lufács, beim Sheil-ul-Islam Eugen So58 und bei Savfet Barda Nikolaus Szemere spiegen. Ein Theil der Deputations-Mitglieder von den Akademien ist [den hier, die anderen werden für den 2. b. erwartet. Bei Gelegenheit der Ernennung Viidhat Bajhas richtete die Jugend folgendes Tele­­gramm an ihn: „Erzellenz! Empfangen wie die ehrerbietigsten Glühwünsche der ungarischen Jugend gelegentlich Ihrer Ernennung zum Großwezir, und gebe Gott, daß Ihre konstitutionellen Reform­­bestrebungen der größte Erfolg fröne. Im Namen der ungarischen Jugend: Szücs, Lufacs, Szemere.“ Der Ohrenfähel ist, wie bereits gemeldet, vollendet und­­ im „Hotel National” ausgestellt. Fortwährend drängt sich zahlreiches Bublik­um in das Zimmer, wo die Ehrengabe zur öffentlichen Besichtigung erpank­t if. Der Säbel ist ein sehr schönes Erzeugniß der Heimlschen Industrie und gefällt allgemein. Die Klinge, aus der Zeit Maria Theresias stammend, ist aus bestem Damaszener Stahl. Der elfenbeinerne Griff trägt das Emblem des Sechziger-Ausschhsses. Auf der Klinge ist die Inschrift eingegraben:: „A magyar ifjuság Abdul Kerim­­nek, a djunisi gyözönek 1876" (die ungarische Jugend dem Sieger von Djunis 1876), dann das Wappen und die Schugpatronin Ungarns. Die mit Gold und Silber eingelegte Scheide zeigt die Gestalten eines Türken und eines Ungars, die in die Hände reihen und die historisch treuen Porträts von Zrinyi, Rafóczy und Wesse­­lényi. Der Ohrensäbel wird an einem (ebenfalls ausgestellten) Kiffen überreicht, das die Witive 3afe 8 anfertigte und das in seiner Art ein Meisterwerk genannt werden darf; in der Mitte ruht ein Sammt-Bouquet, umgeben von reicher Goldfu­cherei. Säbel und Kiffen kamen auf ca. 800 fl. zu ziehen. General Trajan Doda,­ melcher bekanntlich Mitglied des ungarischen Abgeordnetenhauses ist, aber noch niemals im Neich­­­tage erschien, wird, wie man der „N. fr. Brejje” meldet, in Kalafat erwartet, wo derselbe als Generalstabschef der rumänischen Armee verwendet werden soll . ’».««« (Todesfall.)Gestern Abends ist w­ Akchikmkde­s Perier­-­ Komitates, Herr Emerich Gerlóczy, der Vater des Bize-Bürger­­meisters Karl Gerlóczy, in der Wohnung seines Sohnes, des Pro­­fessors Julius Cierlóczy, wohin die ganze Familie geladen war, in­folge eines Schagflusses, plöglich gestorben. Der verstorbene Ger­­loczy war 69 Jahre alt. Gestern den ganzen Tag über mar er heite­­rer als sonst gemesen. (Duell) Wie „Budapesti Napilap" meldet, fand gestern. . hier ein Duell zwischen dem jungen Novofaten und Schriftsteller ‚Dr. R. und einem andern Mitgliede der jeunesse dorée statt. Das Duell wurde wegen einer hauptstädtischen Schauspielerin ausgefoch­­ten. Einer der Duellanten soll vier schmere Vermundungen erhalten haben, dog war Alles so vorsichtig arrangirt, daß seine weiteren Details bekannt geworden sind. Neue Blätter) Außer­­„Közvelemeny“, dem Organ der unabhängigen liberalen ‘partei, welches in seiner jüngsten Nummer dem Wunsche­ nach der Heimkehr Koffuch’s Ausdruck gibt, sind mit Beginn des neuen Jahres noch zwei neue Blätter erschienen : „Magyar Hirlap", welches an den Heineren Tagesblättern zählt, und "Petöfi társulat lapja", « 08A Ég 7 " · Daniel Deromda. Bon George Eliot. — Deuti von Adolf Hfrodtmann. Vierter Band. — Siebentes Buch. Mutter und Sohn (117, Fortlegung.) 49, Kapitel. Zu diesen aufdringlichen­ Gedauken, denen er so viel Wider­­stand leistete, wie man in der abgespannten Stimmung ungeciter Erwartung Wi­derstand gegen irgend etwas zu leisten vermag, ge­­sellte sich beständig eine unruhige Sorge, die er nicht zu verbannen bemüht har,­­ bei der er vielmehr mit einer Trauer vermeilte, welche und oft als die beste Sühne erscheint, die wir jemandem­­ daranbringen vermögen, dessen Anforderungen wir nicht haben ent­­sprechen können. Die Sorge bezog sich auf Gmendolen. In den wunderbaren Mischungen unserer Natur gibt es ein Gefühl, unter­­schieden von jener extlusiven leidenschaftlichen Liebe, deren einige­­ Männer und rauen (durchaus nicht alle­ fähig sind, welches doch, nicht gleichbedeutend mit Freundschaft oder mit einer 5108 wohlmol­ Menden — jei es bemundernden, sei +8 mitleidigen — Rücksicht fst. Ein Mann — denn es ist ein Mann, der hier in Frage kommt — stellt si diese Schattirung des Gefühls gegen ein meibliches Wesen kaum deutlicher vor, als mit den Worten: „Ich hätte sie geliebt, m wenn...“, wobei das „wenn“ das Vorhandensein einer frü­heren Steigung oder sonstige Umstände verhüllt, die ein innerliches Brot B Hibitiogefeg als ein Hemmniß w­ider die Gefühle gebildet haben, die das Gleichgewicht der Seele zu stören drohten. Das „wenn“ ent­­ielt in Deronda’s Fall Gründe von beiderlei Art; dennoch hat er es­ seinen Beziehungen z­uendolen niemals von denxmm­issen »Es-Bewußtsein freigewiesen,daß er nicht allein in Betreib hrer,son­­derns auch in Betreff seiner selbst von irgendetwas arzf der Hi­t sein müsse—­vorcin­et(110rsck)ttelle 11 Offenbarung geworströmenden Gefühls-—einem verderblichert Uebergriff des nur Momentanen in­­«,d"ei1sdauernd erkorejten Schatz des Herzen­s,—­ein Verletzen ihres "·Be*rtrauens,das jetzt au­f ihm d­aftete wie der Verzweifluungsschrec­k eines unglücklichen Geschöpfes­ das von schnellen Reitern oder schnell "lekanogen ergriffen und seinem Anblick entrissen zu würde,me­hrend feistle eigene Kraft nur ein stärkeres Gefühl von Unmacht sei.Wiss konnte sein Gefü­hl für Gwendolen jemals feine Gefühl fü­r andere »,we"i­bliche Wesen ganz gleich sein,selbstive21n»ein­ solches vorhanden —wäre".T­"afkijesfe11 Seite er fern von ihnen­ zustehen wünschtejsJhise -G«estalt drängte sich seltsam in die Wilder von seiner Gegenwar­­t«und«Zuku­nft;seltsamnmach wie es jetzt schierc.betriibe11d)ware11 ihke«bdidercS»d­icksale in Berü­hrun­g m­iteinandergekomm­e11,das ihre beschränkt persönlich,dass einige mit fernreichenden Empfäng­­""sicheiten,svielleicht mitdauernden Zwecken belastet,die ihr kaum­ verständlicher waren,als die Ux-fachen,­wesha­lb Menschen ihr Heim bei­lassen,den Vögeln verstjndlich sind,die nach den gekrohnten Brodkrümchen suchen und sie nicht mehr finden.Nicht daß Deronda allzu­ geneigt gewesen wäre,sich die»höchste Wichtigkeit für ein weib­­liches Wesersveiztjlmessenx alleinjkhreflehendechorte,daß er ihr snahebleiben müsse,­sie nicht verlasscht dü­rfe,kamen ihm beständig wieder in den Sinn mit der Deutlichkeit und Ausdringlichkeit ein­« -gebildeter Zone, die ung, mie Dante jagt, gleich Pfeilen duchbohren, deren Spipen die Schärfe des Mitleids haben : „Lamenti saettaron me diversi Che di pietà ferrati avean gli strali.“ Tag auf Tag verstrich. Selbst die Luft Italiens schien von dem Bemwußtsein erfüllt, daß der Krieg an Oesterreich erklärt wor­­den sei, und jeder Tag war ein Gilmarsch der, beflügelten, Zeit zur meltumgestaltenden Schlacht von Sadowa. Mittlerweile rourden in Genua Die Mittage heißer und heißer, die Tonpergiven den Außen­­­ wege tiefer mit weißem Staub bedeckt,die Oleander in den Kübeln längs der Gartenmauern sahen mehr und mehr wie ermüdete Sonntagsgäste aus, und dem Lieblichen Abend fiel eine veränderte Aufgabe zu,­­ denn er ließ Diejenigen, welche vor dem schmalen Mittage Schuß gesucht hatten, sich inmgshin zerstreuen und belebte alle Straßen mit luftigen, geselligen Tönen, mit dem Geflimper, der Maulthierichellen und dem Gescwirr und Geflm­per der Garten, mit leichten Schritten und fröhlichen Stimmen, während die die Stadt umschließenden, mit orts­gefrönten, mit schönen Häusern und Gärten bepflanzten Höhen gleichfalls hervorzulugen und nach ihrer langen Siefta in voller Schönheit umherzublichen Schienen, bis jede grelle Farbe in der Aluth von Mondlicht zerschmolz, welche die Schatten Still und reglos über die­ Stufen der Kathedralen und an den SFacaden hoher Paläste entlang gleiten ließ, und dann langsam mit dem untergehenden Monde Alles in tiefe Nahht und Schweigen versank und nichts mehr einen Schimmer verstrahlte, als die Hafenlichter der großen LerrwittHurmslaterne in der schwarzen Finsterniß drunten, und die blintenden Sterne in der Schwarzen Finsternib droben. Deronda beobachtete diesen Wandel der Tage, wie er ein wunder­­bares Uhrwerk betrachtet haben würde, wo der Schlag der Stunden einen feierlichen Austeich erhielte durch alterthü­mliche Figuren, die in ernst mahnender Prozession hervorträten und sich wieder zurüde zögen, während er stets sein Ohr für eine andere Art von Signal offen hielt, das auch s einen feierlichen Draft haben würde. Er bes­gann der Beschäftigung müde zu werden und betrachtete nachgerade alle Thätigkeit mit dem stumpfen Blide eines Gefangenen, der Die Stunde der Erlösung erwartet. In seinen Briefen an Mardochai und Hans Hatte er es vermieden, über sich selbst zu schreiben, ab­er gelangte thattádlig in jenen Gemüthszustand, snel­em alle Des­genstände persönlich werden , und die wenigen Bücher, die er mit­gebracht hatte, um eine Zuflucht in seinen Studien zu finden, mit den umlesbar, weil der Anschauungs-Standpunkt, welchen das Leben ihm aufnöthigen würde, Ti in jenem aufregenden Momente der Ungemeißheit befand, welcher der Entscherbung unmittelbar vorausgeht. W­ar viele Nächte durchwachte er,indem er aus dem offenstehen­den Fenster seines Zimmers in das zwiefache,kaum unterbrochene Dunkel des Meeres und des Himmels hinausblickte,oft schmek­­kämpfend mit dem erdrü­ckenden Skeptizismus,der ihm sein beson­­deres Schicksal trotz aller Bedeutung,welche er Mardochac demselben beimessen ließ, als so wenig von dauernder Wirkung wie ein Traum darstellte,­­ als eine Reihe von Veränderungen, welche die Leidenschaft für ihn herbeiführte, welche „aber, von seinem­ Bewußt­­sein abgesehen, nichts mehr als ein merklicher Unterschied der Zahl oder Schattirung waren ; zumeilen mit einer Reaktion des Gefühls, welche selbst der erlittenen Guttäuschung, selbst dem erfüllten Opfer­­verlangen den Charakter befriedigter Energie gab, umb seiner neuen Zukunft, welcher Art dieselbe auch sein möchte, den Reiz hingeben­­der Dienstwilligkeit verlieh ; zumeilen mit ‚einer süßen, unwider­­stehlichen Hoffnung, dab die allerbeste : menschlicher Möglichkeiten — die Bereinigung einer­ ungetrübten persönlichen­ Liebe mit einem er­­meiterten Pflichtreife — ihm zu Theil werden würde, und zumeis­t Kreatur bleibt dieselbe erspart ?) gegen die Dinge im Allgemeinen, weil sie so und nit anders sind, — eine Stimmung, in melcher Gmwendelen und ihr z­weideutiges Gefhid, sich wie unruhige Bilder deffen, mas in der Welt verkehrt sei, mit den Geheimnissen ver­­mischten, die er als eine Gransamkeit in seinem eigenen Leben empfunden hatte, und die fest in Gestalt eines schmerzlichen Zr­ei­­fels hinsichtlich der Mutter auf ihm lasteten, welche sich fast ange­­kündigt hatte und immer noch fern blieb. Zulest jedoch war sie angelangt: Eines Morgens in der drit­­ten Woche seines Harrens wurde auf ungewöhnliche Art an seiner Thür geflopft. Ein Diener in Egerh­orde trat ein, überbrache in französischer Sprache die mündliche Botschaft, daß die­­ Prinzessin Hannı-Oberstein angekommen sei, daß sie den Tag über ausruhen müsse, aber daß sie obligirt sein werde, m wenn Monsieur Früh sein Diner einnehmen und sich um Sieben bereit halten solle, an welcher Zeit sie im Stande sein werde, ihn zu empfangen. 50. K­apitel. Als Deronda an der Zimmerthür seiner Mutter im Aibergo dell’ Italia stand, empfand er ein gemiltes­­ Wiederaufleben seiner Knabenzeit mit ihren frühreifen Anregungen. Die beiden­ Diener im Vorgemaß betrachteten ihn mit auffälligen Bliden, etwas über­­rascht, dab-der Doktor, den ihre Harn fonsultiren mollte, dieser “imponirende junge Herr sei, dessen äußere Erscheinung selbst den ersten Sontouren einer Abendtoilette das Ansehen einer Pierde verlieh. Derenda vermochte indeß auf nichts zu achten, bis er sich, als­ die zweite Thür geöffnet ward, angesichts­­ einer Gestalt befand, die am andern Ende des großen Zimmers seine Ankunft, erwartete. Deew·a1­,·mit Ausnahme ihres Gesichtes und eines Theils ihrer Arme,tn schwarze Spitzetc gehüllt,die lose vom Scheitel ihres Fxgrauendenddankes bis zu der langen Schleppe herabhingen,welche ihre schlanke Figur abschloß.Ihre Arme,­vom Ellbogen1 unent­­blößh mixs von einPemrreichen Armbändern umschlo­ssen,waren auf deerustverschränkt,sind die edle Haltung ihres Kopfes fük denselben schöner erscheinen, als er in Jintidzeit war. Deronda fand jedoch seine Zeit, sie zu betrachten, bis er­ dicht vor ihr stand, die Hand, melche sie ihm entgegenstrebte, ergriff und­ sie dann an feine Lippen führte. Sie hielt immer wo ihre Hand in der feinen, und sah ihn prüfend an, während er vorherrschend das Bewußtsein hatte, der­ ihre Augen durchbohrend auf ihm ruhten und ihr Gesicht 10 bemöglich sei, daß sie im nächsten Augenblick nie eine ganz an­­dere Rerson aussehen könne.­­ Denn selbst während sie ihn forshend betrachtete, ging­ ein zu über ihre Brauen und Nasenflügel, das einer stummen Sprache gli. Deronda magte fi nicht zu , da er außer Stande mar, zu begreifen, welche Art von Kundgebung ihr­ Gefühl, verlange ; aber er fühlte, daß er selbst die, Sarbe mege selte wie ein­ Mädchen, und wunderte sich Doc, über seinen Mangel an Erregtheit: er hatte in seiner Vorstellung so viele Begegnungen mit seiner Mutter durchlebt, und sie waren ihm wirklicher ‚als diese erschienen ! Er konnte nicht einmal muthmaßen, in welcher Sprache sie mit ihm reden werde.­­ Er dachte sich, es würde nicht Endlich, sein. Blöglich ließ sie seine Hand fahren und legte­ ihre beiden Hände auf seine Säultern, während auf ihrem Gesichte ein Strahl der­ Be­­r­underung birgte, vor m welchem jede Scharfe Linie verschmand und einer erneuten Jugend Blag zu machen schien.. 0... ‚—. Du bist ein schöner Mensc­h jagte sie mit einer leisen, melodischen Stimme, in Tönen, die einen etwas ausländischen, aber angenehmen Accent trugen: Ich mußte, Du mordest das sein. — Dann füßte sie­ ihn auf beide Wangen, und er ermiederte ihre Kü­fie. Aber es war ungefähr eine Begrüßung mie zwischen fürstlichen Personen. Len mieder in einer Stimmung der Rebellion (melder menschlichen Sie schmieg einen Augenblick, während die scharfen Linien in Leid nicht trösten, sagte Die Prinzessin in einem härteren Tone als vorhin, zu einem Sopha hingebend, auf welchem Kiffen sorgfältig für sie zurechtgelegt waren. „Nimm Play!" Sie deutete auf einen Stuhl in ihrer Nähe und fügte dann, als sie eine gemisse Trauer in Devonda’s Zügen bemerkte, sanfter hinzu: An diesem Augen blic, leide­ch nicht. Sich befinde mich fest wohler. Ich bin im Stande zu reden. “ . Devonda lebte sichh und wartete, daß sie weiter rede. Er glaubte sich eher einem geheimnißvollen Schickal, als der langersehnten Mut­­ter gegenüber zu befinden. Er begann, sie aus der geistigen Ferne, im die sie ihn geb­eten hatte, mit neugieriger Vermunderung zu betrachten. ‚Nein, hob sie an, ich lieh Dich nicht kommen, um Trost be Die zu suhhen. Ich­ fonnte nicht vorhersehen — und ich weiß jet noch nicht, — was Du für michh empfinden wirst. Ich biege nicht Die b­erichte dee, daß Du mig sieben fannst, bies weil ich Deine Mut­ter bin, da Du mich Dein ganzes Leben lang niemals gesehen, wo von mir gehört hast. Aber ich glaubte ein besseres 2008 für erforen zu haben, als wenn Du bei mir mitrest, 34 dachte nn dab, ich Dir etwas Werthnolles geraubt Hätte. ES | — Du kannt mich nicht glauben machen mollen, daß Deine Liebe mir mert­los ge­wesen wäre, sagte Deronda, meldjem cS vor­­sam, aló hielte sie inne, in der Erwartung, dab er etwas dr antworte. ». .­­­­— 39 bin nicht gefonnen, schlecht von mir selbst au rei entgegnete die Brinzeffin mit stoiger Heftigkeit, aber ich nicht viel Liebe zur feljetek. Ich mollte­ von zärtlichen Gef nichts willen. Sie waren in mir ersuidt worden. Ich mollte Leben, das in mir war, ausleben, und nicht mit anderen Leben lästigt werden. Du wirst fragen, was ich war. Ich war damals fein Prinzessin. Sie erhob sich mit einer plöglichen­ Bewegung und stand vor ihm, wie sie es querst gethan hatte. Deronda erhob sich ebenso sofort:; der Mihem versagte ihm. s­­. mit TE — Keine Brimelfin in­ diesem zahmen Leben, das ich jegt führe, IH mar eine große Sängerin, und ich spielte so gut, wie ich se­i. Ale Andern waren unbedeutend eben mir. Männer folgten isn von einem Lande zum andern." Ich lebte tausend Leben im Einem 99 bedurfte seines Kindes. (Fortfegung folgt:) ‚ihe Antlig zurückehrten, und sagte dann in einem F älteren Tone 99 bin Deine Mutter. Aber Du fam­st seine Liebe zu mir hegen. .— . habe mehr an Dich gedacht, als an irgend ein anderes Dir in der Welt, antwortete Deronda, dessen "Stimme ner­ds zitterte. . — «­——I­ch bin dem Bilde nic­ht ähnlich,das Du Dir von mir gemacht hamfngke die Mutter bestimm­t,ihre Hände von seinen Schultern zurückziehend und ihre Arme wie vor«hin­verschränkend.Czr hatte sich in seinen Phantasien ihr Bild oftmals als ein mit seinen eige­­nen Zü­gen verwandtes ausgemalt:»M-jetzt,daß einige Aehnlichkeit vorhomden war,aber­ bei einem weit auffallenderen Unterschiede-Sie war ein MWesen von eigenthümlicher Erscheinung. Was mal es, daß ihrem Sohne ein Schmerzliches Gefühl des Fernstehens erregte ? — Ihre verblühte Schönheit hatte etwas grembdartiges an sich, als sei sie nicht ganz eine menschliche Mutter, sondern eine Melusine, die durch geheime Bande mit einer von der unfrigen unabhängigen Meft verknüpft wäve. . . — Ich pflegte an denken, daß Du vielleicht leidend wärest, erwiderte Deronda, der vor Allent ängstlich besorgt war, ihr nicht u zu ih­m. Ich pflegte zu wünschen, daß ich Dir ein Trost sein­önnte. .·--Ich·bin wirklic­­»leidendÅZlber D11 kannst mich in meinem vi­ez( Be) 7.­­ 777% ·­­ 5

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