Pester Lloyd - Abendblatt, April 1878 (Jahrgang 25, nr. 75-99)

1878-04-08 / nr. 81

| 1878. — Ur. 81. rn (Einzelne Nummern 3 Tr. in allen Berichtesfiloralen.) aeg” . Montag, 8. April, mit RE­AL FERN sz „Rözvelemeny“ veröffentlicht heute eine Aufforderung an die Mitglieder der unnabhängigen liberalen Partei, sich aus der Hauptstadt nicht zu entfernen, verp. an ‚die­ Abinvesenden, nach der Hauptstadt zurückzukehren, da in der am 10. b. abzuhal­­tenden Bartei-Konferenz das künftige Altions:programen festgestellt werden soll. « 933 egy Wie fede auch. das Zustandeformen Budaypest, 8. April. == Aller Blide sind heute wieder nach St. Petersburg gerichtet. So dein man auch in Berlin wünsten mag, ob der Friede erhalten bleibe und ob man auch geneigt scheint, Hiezu durch allerlei Pressionen beizutragen; des Kongreses ge­­bk« Illtfu««pai­­ uqie-i":wird und wie berechtigt die Hoffnung a·uchist,­­.·N«·"«1«S"«und mit dem Zirku­lar Lord Salisbur­ys nicht das 3«Æ gesprochen haben wolle,so hangt doch Alles welche Entsclüffe man in St. Petersburg 2a „aan dort daß Zirkular Lord Salisbury’s einer = ön Per österreichisch-ungarischen Forderungen anderer­ Orten werde, Das Verlangen nach einem 8 solches wohl von seinem ernsthaften Poli:­ivd, hat zu allen Zeiten nur den Gin, daß ui glriegerischen Wege das erreichen wolle, was ez Anmddie, die vor en, u Boghant ; man läßt Kosz zug, die nichte mini man indessen Szilay ehet. Verech­tigleich, leichte Wege nicht zu erreichen ist. Wenn daher in 4 auf die Forderungen der Monarchie Kid­­ih hi, Ar werden sollte, so wirke hierich selbstver­ Gi Í A Yenen der Boden entzogen, die den Krieg mit Lift in Ha jeden Preis wollen. Allen Bünschen, die Defter­­di im Detail ausgesprochen, geht aber der allgemeine oran, daß der Kongreß zu Stande fomme, fente diplom­­­an, fo it ... «­­ sar Ai Ren die einzige V­orausfegung ist, unter welcher eine Scherzung der speziellen Winsche und eine Bürgschaft für fen, x gewonnen werden könnte. So steht die noch nicht ausfädig aufgegeben Kongreßhoffnung mit den Erwartungen, Le:­den gerechten Ansprüchen Oesterreic-Ungarns bezüglich der Wahrung seiner interessen Neigung getragen werde, in fachlichen Zusammenhang. Im dem Rahmen des Kon­­ greßgedankens­ — so meint man in Wien — fände Alles Kaum, was Lord Salisbury in seinem B Zirkular vorge­braght und was die „Nordd. Allg. 3tg." in ihrem gestri­­gen Artikel, sofern man in demelben eine Art Programm des Fürsten Bismarc vermuthen darf, ausgesproc­hen. Durch den Kongreß, das Heißt durch die europäische Behandlung der schwebenden Fragen würde auch Rumänien zur Berück­­sichtigun­g jener Forderungen gelangen, welche den russischen Vergewaltigungs-Drohungen gegenüber berechtigt erscheinen und da Herr Bratiano in Wien auf die Nothwendigkeit der europäischen Behandlung der fiywebenden Fragen und auf die Forderungen Oesterreich-Ungarns hingewiesen wor­­den worden, deren Erfüllung indirekt eine Sicherstellung Rumäniens gegen Gewaltakte zur Folge haben müßte, so­lt es natürlig, daß unter den Versionen, die über die Stimmung zirkuliren, in welcher Herr Bratiano Wien ver­­lasfen, diejenige die richtige ist, welche ihn als befriedigt von den in Wien gemachten Wahrnehmungen nach Berlin weisen ließ, um sich auch der Ddeutschen Unterstügung für den Fall, als der Kongreß zu Stande kommen sollte, zu vergewissern. Soigen sich indessen die Verhältnisse in Konstantinopel in der Weise zur, wie solches zu befürchten steht, so können wir leicht von dort aus durch Nadividuten über unerwartete Ereignisse überrascht werden, die alle gut­­gemeinten Kontroversen über Verständigungen nach der einen oder der andern Nichtung und über die Zustandebringung des Kongresses illusorisch machen. Ueber den bekannten Artikel der „Nordd. Allg. 3ta.", dann über die Mission Brationo’s schreibt einer unserer Wiener Korrespondenten : A Wien, 7. April. Die Regierungen der „Nordd. Allg. tg.” über die Chancen des Kongresses und des Friedens werden hier als höchst bedeutsam aufgefaßt 7, 06. in diesem Falle direkt in­­spirirt oder nicht, das­ Blatt enthält zu intime Beziehungen zu den leitenden Kreisen Berlins, als daß es nich­t im Großen und Ganzen die Ansichten eben dieser leitenden Kreise wiedergeben könnte und sollte. Dies vorausgefich­t, it es man allerdings von unverkennbarer Bedeutung, daß das Blatt bei allen Sympathien für Nupland, aus melden es auch diesmal kein Hehl macht, doc­heinen Anstand nimmt, das Vorgehen Nuplands in einer Weise zu­­ würdigen, wie sie troß der makvollsten Form fachlich schärfer nicht gedacht werden kann, und daß die eingehende Darlegung der Situ­a­tion in die Konklusion ausläuft, Rußland werde die unveränderte Durchführung des Vertrags von San Stefano nur um den Preis eines neuen Krieges, und zwar eines Krieges von unberechenbaren Dimensionen haben können, « 38 Ueber die Resultate der Missiont des rum­änischen Ministers­präsidenten in Wiest wird viel gefaselt.Daß Oesterreich Ungarn sich für die rumänischen Schmerzensschreie sofort in einen Krieg mit Rußland stürzen werde,hat wohl die rumänische Regierung selbst nicht erwartet,aber auf der andern Seite ist es vollständig unrichtig,daß Graf Andrássy den Minister mit dem kühlen Be­­dauern«,nichts für R­umänien thun zu können«,abgespeist und ihn vorläufig,weil,,Oesterreich-Ungarn mit Deutschland gehen müsse«, »nach Berlin gewiesen hätte.Dem Wortführer Rumäniens ist viel­­‚mehr — daß er auf den ausdrücklichen Wunsch des Fürsten Bisz­mard nach Berlin weitergereift it, sei nur nebenher bemerkt — die Auffassung der Wiener Regierung in der bestim­mtesten Weise dahin prägisirt worden, hab nur Europa berufen, und berechtigt sein könne, zwischen Rußland und A­umänien zu entscheiden. Die Möglichkeit ist übrigens jedenfalls sehr nahe gerückt, daß die bessarabische Frage, die am Ende seine Frage erster­ Ränges it, zu einer rumänischen Frage auswachse; die rumänische Frage aber ist unleugbar eine europäische und zugleich eine eminent-österreichisch­­ungarische Frage.­­ Aus dem Breichstage. Präsident Koloman Ghyczy eröffnet die Sigung des Abgeordnetenganges nach 10 Uhr. — Schriftführer: Molnár, dorvátich Zombor, Orbán. — Auf den Minister-Gauteuilö­­­gs Br­­edhy, Szende Bedeflovid, Trefort, erczel. Das Protolol der besten Gitung wird verlesen und authentiqit. Fe · ··Proisident legt mehrere Gesuche vor,die·an ders Petetxonss Ausschuß gewiesen werdetk und m­eldet,d·aß die Strafs­actheilung des Budapester k.Gerichtshofes angezeigt habe,das ersttnstanzstchel­rtheit in dem soch verrathspwzesse deZ Abg«Dr· Milettesse unun derb Tafel vollinhaltlich bestätigt wordikn, und daßf obwohl"den­ Staatsanwalt als der Verurthellte appellirt hättest«·Wordgutschxmtmpf genom­men. · Finanzministerk Szökl reicht folgende Gesetzentwürfe em- I.Gesetzentwurf-tiv·er die Vepeckutkg der von den 1877ec Del·egattonettvottrteitNachtrags­­crediteprolsiz­· · · 2-Gesetzentwurf·überdxspr·ovisorischeB­ szeug­­tzung der axtf dem Territorium der provinzialis­itrten serbisch-battater und r·umänisch-banater Grenzregimenter gelegenen.·bisher steuerfreien Forste und der auf »dem Gebiete des rumänisch­­banater Grenzregimentes gelegenen bisher steuerfreien Alpenmweiden; ’· szGescsentiputfüb’erden-Anmeldungs-Ter­mzni der mit dem­ G.-A.N­.1868 aufgehobenen Weins Vergsk Schuldigkeitem Hierauf wird die Generaldebatte Schlag für 1878 fortgesetzt. · Gustav Novcjk verurtheilt das·gesamn·1te Regie­ unngs- Systexttdes·gegentwärtige1·tMinisterium­s,die gimenismnqn Angele­­genheiten,die­ unse­lbständige Haltung der i­iberalen Partei.Beton­t, daß nu­r das Aufgewänder brsherig erzstaat­srechtlichen Pasts fü­r das Hand von Segen sein könne und ich lsem mit der Erklärung,daß er das Budget nicht vottre, ü­ber dett Staats-Vor«an«­ ·Da kein Redner mehr vorgemerkt ist,erklärt der Präsidentt die Genera­ldebatte für geschlossen. Berich­terstatter·PaulOrd··Gdy bemerkt,er wolle nur darauf kurz reflekterem was über das Budget gesagt worden und die anderen zur Sprache gebrach­tet.Fragen nicht berufzretpsst vertheidigt die präliminirten Bedeckungsperstemmenxentlichcmnt­­­blich auf die Behauptung, daß das Defizit 20 Millionen betragen werde und die Lage sich demnach verschlimmert habe. Aus den Schlußrechnungen von 1875—1877 gehe hervor, daß die Einnahmen reell präliminirt worden. Er bittet, das­ Budget anzunehmen, da er dieses dem Ziele, der Regelung des Staatshaushaltes, näher ringe. Sanaz Helly, (der als Einreicher des Separatvotums das Necht zu sprechen hat) polemisirt zunächst gegen den Finanzminister und hält seine Behauptung aufrecht, Daß die Regierung vor Drei Jahren unter den möglich günstigsten Umständen übert­ommen habe, was er eingehend durch Zitate aus früheren Reden zu beweisen suht. Auf die Ausführungen Graf Szapáry reflektivend, sagt er. Schon der Umstand, daß Die Negierungspartei gegen die angestrebte Be­r­einigung der Opposition sei, besti­mme ihn, die­dee, für gut zu halten. Er wünscht, daß diese Vereinigung auf prinzipieller Grund­­lage erfolge und es sei bedauerlich, daß idon jet Schwankungen vorhanden sind, wie z. B. die Differenz in den V­erwaltungsfragen beweise. Im Grunde habe nur die Partei des Rechners ein be­stimmtes Programm; _das Programm der liberalen Partei Heike Koloman Tiba. Der Name Denkpartei, Kossuthpartei Hat einen Sinn, denn da Stellt man sich ein Haares Programm vor; aber hat zipa ein Programm ? · · Er gleichttit diefb­eziehtung dem Grafen Andras,der in dem­ inneren Fragebrauch kein bestimmtes Progxattti­chatte-listi­­wettit man auch die glänzenden Eigenschaften Tignka anerkennzt,·so mußnmn dogh zugebem daß eine solche progrmktmlostz Regtermkg nicht zum Hetle führen könne-Erbtttet schließlich sein Separat­­votum anzunehm­en. · Bei der hierauf exisolgten Abstimmung wurde der Budget- Voranschlag pro 1878 uit überwiegender Majorctiit zur Basis der Spezialdebatte angenommen,ebenso Anträge des Finsmzs Ausschüsses ohne­ Bemerkung angenommen. Hierauf folgt die Verhaildrittig über das Nunmum des Ober­­hauer betreffen­d die Modifikationen an dem Strafloder. Nach Ber lefung des Puntiums des Oberhauses ergreift das Wort · Justizminister Perczel:Das Oberhaus hat cm·einem Ausdruck des lx.Abschnittes­ des Strafgesetz-Entwurfs»übc:··die Ver­­brecherk und Vergeherige gett die Religion und Pere11·freie·stitts­­übxmg«eine Renderung vorgenommen.Eherci meine Ansichten über diese Modifikatios­ ausspreche,sei es nur gestattet,an1e·ne Phaseikett erinnern­ welche der in·Rede stehende Punkt bereits durchgemi­acht hat.Der­ von der stegierung·vorgelegte Eptttrupf gebraucht in dem bezeichneten Paragraphent,hgjfeitZkvcckestft,die religiösett Zeremonien vorgewaltsatxtei­ Angr·n­fenzittbewahrin,dm Ausdruck»die vom Staate anerkannte Religion«,1petl·dcese···Be­­zeichnung sden vom der ungarischen Gesetzgebu­n­g mentsch­lag­gen Fragen gebrauchten Ausdrücken(G.-A.xx:184s und G.-A.Lill. 1868)am meisten entspricht.Das Abgeordnetenhaus hat dagegen­ von dem Prinzip der Getrissensfreiheit artszgehen­d,dm Ausdruck »die gesetzlich nicht verbotene Religion«subjntuert,da es bei­ Ansicht war,daß kraft jenes Prinzips jede Religiote,·tyelche durch das Gesetz nicht verboten ist,gegenr gewaltsame Angriffe und Störungen geschützt werden müsse. ·· Das Oberhaus hielt diese Bezeichnung jener Religionen, deren Ausübung im Lande gestattet ist, für nicht präzis genug und accep­­tirte seinerseits die Bezeichnung : „die vom Staate anerkannte Religion.” Das Abgeordnetenhaus schloß sich der Modifikation nicht an, sondern acceptirte wegen Anbahnung eines Ausgleichs zwischen den divergirenden Anschauungen jenen Ausdruck, welchen das in einem großen Theile des Landes, so in Siebenbürgen, in der Mili­­tärgrenze , in Kroatien und Sinne, wo heute geltende österreichi­­sche Strafgefehlung bei der Definirung der Religionsstörung im 3. 122 gebraucht : „die im Staate bestehende Religion.“ Das Ober­haus acceptirte auch diese Nenderung nicht, behauptend. D­ieser Aus­­deu­ter unbestimmt, sehr dehnbaren Sinnes, könnte leicht zu Fol­gerungen Anlaß geben, welche die Jutereslen des Staates gefährden, und er verblieb bei seinem ersten Beschlusse. Es it nun die Frage, welche dieser Bezeichnungen nunmehr angenommen werden sol. ‚IH empfehle die Modifikation des Oberhauses zur Annahm­e, weil dieselbe den Intentionen des g. H­auses nicht widerspricht und nit präjudiziet. ·· DerAusdru­ck»die vom Staate anerkannte Religwkx«·kann —wenn von dem Schutze derselben­ gegen gewaltsame Angriffe die Rede ist—1ci·cht·nur auf jene Religionen angetwendet werdem welche der Staat gesetzlich wich also offenem erkannt hat,sondern­ nich auf jene,deren öffentliche Ausübung den Staat gestattet und dems zufolge deren rechtlicher Bestand stillschweigen­d anerkannt hat. · Wer·kinuntez.B-behaupten,daß in­ unserem Vaterlande­ die jüdische Religion nicht zu den vom Staate anerkannten Religiossen gehört-obgleich der§22 des G.­A.L1v.1868 den Justizminister« etm­ächtigt,daß Verfahren in Ehe-Prozessext bis auf weitere legis­­latorische Verfüung im Verordnuungswege zu·regeln? oGhinomiti"il­er·s­eugt,daß auch·be·t5.lbn·nahme der Mod­i­fikation­ des Oberhauses die vom Staate stillschweigend anerkannten Religionen jenen Schutz finden werden,dessen die offen anerkannten Religionen theilhaftig werden. Da nun die Modifikation des Oberhauses das angestrebte Resultat nicht gefährdet, bitte ich, dieselbe anzumehmen und so Ba­eges re­des Strafsoder zu ermöglichen.­­Beifall im enivum. Daniel Jranyi bedauert, daß der Justizminister sich im Oberhause nicht bestrebt hat, den Unterschied zwischen­ der vom Ab­­geordnetenhause und der vom Oberhause angenommenen Tertirung zu erklären. Statt­dessen bat der Stellvertreter des Ministers, Staatssektetär Esemegi, nachdem er hier dem Beschlusse des Ab­­geordnetenhauses beigetreten, im Oberhause die dortige Tertirung untersfttigt. Durch den Ausbruch, „die vom Staate anerkannten Re­­ligionen“, seien nicht alle Glaubens-Bekenntnisse geihüst. Rebner bittet das Haus, nachdem es einen Schritt im Geiste des 19. Jahr­­hunderts gethan, nicht wieder einen Schritt im Geiste des Mittels­alters zu thun und bei seinem Beschlusse zu verharren. (Beis fall lints.) fi 7 « , , , Karlecmegt konstatert,daß die Regieng in Ober­­hause mit aller Entschiedenheit fü­r de­i Beschluß des Abgeordneten häuer eingetreten sei,allerdings für den Beschluß in jenem Sinne, welchen derselbe nach der im Berichte des Rechtsausschusses enthal­­tene Interpretation hatte.Die Frage,ob die jüdische Konfession uistet­ Den»v0111 Staate anerkannten Religionen«verstanden sei, unterltegekeitten zum eifelzkvischen»rezipirte11«­und,,anerka­nten« Religionen seiern Unterschied und der Entwurf gebrauche vorsätzlich den Ausdruck,,anerkmmt«,nicht,,rezipirt«·Daß aber die Ju­den van Staaten an­erkannt·sind,gehe daraus hervor,daß der Staat mit den Religionsgemeindem mit der Vertretun­g der genannten Judenschaft im­ amtlich­en Verkehr steht,daß ihre Seelsorger und Lehrerafs solche das Wahlrecht ausü­ben,daß die von­ den jüdischen Seelsorgern geführten Matrizen den Charakter öffentlicher Urkunden haben. Im Medrigen unterscheide jeder Staat zwischen­ der Ber wilfensfreiheit und der Freiheit der öffentlichen Religionsübung ; die legtere sei doch die Anerkennung des­ Staates bedingt. Darum sei aber der häusliche Gottesdienst noch nicht vogelfrei; denn Ge­walt werde unter allen Umständen­ bestraft, das Hausrecht unter allen Umständen geihüst., (Lebhafte Zustimmung.) . Rach einer persönlichen Bemerkung D. Sranyi’s wird ab­­gestimmt ; die Majorität nimmt die vom Oberhause empfohlene Modifikation an. Damit sind die Differenzen, welche zwischen bei­­den Häusern bestanden, beseitigt und der Strafgeleg- Entwurf wird nun zur königlichen Sanktion unterbreitet. Mach Erledigung dieses Gegenstandes begann debatte über den Staatsvoranschlag. Morgenblatte. Schluß der Situng um 2 Uhr. ··· ·die Sp·ezigl­­htcruber berichtent thm mofti" und der „Mostowsk­ja Wedomofti. Die Lestes­sen beleuchten die Zirkulardepeiche vom Standpunkte des Kongresses aus, halten sie mit den Resultaten eines solchen zusammen. Was das Londoner Kabinet in jener offen ausgesprochen, das hätte es auf diesen geäußert, würde es auf ihm wiederholen, wenn er doch zu Stande kommen sollte. Und Angesichts bdieser Gewißheit rufen sie aus: „Do! wie, viel sicherer würden wir gehen, ‘wie viel besser wäre es, wenn wir Garantien nicht auf einem Kongresfe,­­ sondern an den Dardanellen und dem Bosporus suchten !” Wehnlich schrei­­ben auch die „St. "Pet. Wedomosti: „Den Engländern Die Dardanellen zu entreißen, sie für immer in unsere Hände zu bringen — das ist die Hauptaufgabe des zu erwartenden Krie­­ges mit England, der Zweck, den wir verfolgen und um jeden Preis erreichen müssen. Wie müssen­­ das thum, um Die Schlinge abzumerfen, die England uns in den Hals­ gelegt und die sie jeden Augenblic anziehen Emin. Sowohl der Feldzug nach Ins dien, als die Unternehmungen­­ der Kreuzer werden­ im inn­eren Kampfe mit England nur Balliativmi­ttel sein. Das Zentrum des Kampfes werden aber unbedingt Die Dardanellen bilden, wie es 1854-1855 Sebastopol war ; dort wird sich die Jahrhunderte alte Brage entscheiden, wer im Orient zu regieren hat: England oder Nußland ?" Um Medingen sprechen sich die „St. Bet. Wed." dahin aus, daß England allein den Krieg mit uns nicht aufnehmen wird ; das fabe ihm nicht ähnlich, dazu, műve es auch zu Schmwad. Nur dann wird es mit­­ der friegerischen Aktion beginnen, wenn es Desterreich-Ungarn, die Tü­rkei an seiner Seite weiß, oder irgend eine andere Koalition zu Stande gebracht hat. · Auch der»Golos-«spricht sich für den­­ Krieg au­ s:»Die- Maske ist abgetoorfert.·Deråljtmsthts Salisbury hat ms·e·u·1er. neuchinisterrolle mit einem diplomatischen Dokmnetztdebutirt, das die Geschichte als ein Muster unverhü­lltester Offenheit­··med­zinischer Prahlerei aufbewahren wird....Ju­dequngland··Irmen Bei­ tastenden speziell dazu­ verpflichtet war,Europa Erkl­usung erk abzugeben,wechselte,hat es mit Corneilleks Modm gesprochen: „Moi seule et c’est assez !", führt es nun eine Herausfordernde offene Sprache, ohne diplom­atische Winkelzüge­ zu machen. Um so besset ! Der Marquis hat Rußland einen großen Dienst ermieten, insofern, als er der Ungewißheit der Lage m­it einemmale ein Ende gemacht hat. Er hat uns­ die Hände frei gemacht und der­ ruffiichen Negierung die Möglichkeit gewährt, nun ihrerseits die eigenen ruffischen Suteresiin auf den ersten Blan zu rüden..... Nußland hat es nicht nöthig, auf die Zirtulardeperche des Mar­quis of Salisbury eine Antwort erfolgen zu lassen. Beati possi­­dentes — das ist fortan unsere Devise und unser P­rogramm. Die Gejeglichkeit und Bewehimäßigkeit der englischen Forderungen zu untersuchen — ist die Sache Europas, und es wird sie auch wahr­­scheinlich nicht ohne Kommentar haffen. Unsere Sache ist es, alle möglichen Maßregeln zu ergreifen, un die Bedingsmngen des Veitrags von San Stefano — wenigstens insoweit sie sich auf die in der Salisbury’schen Depesche aufgezählten Ssntsreffen beziehen — zu einem fait accompli zu machen. Wenn das einmal verschehen, dann erübrigt für ung mn, dem DBeitschenden auch den Charakter 068 „Unveränderlichen“ zu­ geben. Wenn unsere Anstweigungen nach dieser Richtung­ hin zum „Kampfe zwischen Noß und Filch“ führen, wie Fürst Bismarc scharfsinnig den Krieg zwischen Nußland und England bezeichnet hat, so. Tünnen wir davor nicht zurück­­weichen. England Hat, sich dur ‚die Offenheit seines neuen Ministers des Reubern in die Lage eines Staates gebracht, mit dem wir den Streit nur mit den Waffen in der­ Hand fortgeben können.“ „Birihbewyja Wedomosti“ betrachtet, von den wahrscheinlichen Folgen der Salisbury­ischen Depesche ausgehend, die möglichen Chancen des Krieges. „Zu Lande wäre ein solcher gewiß günstiger, lauten feine Ausführungen, aber den Unterhalt, der Hentee auf der Ballan-Halbinsel hätte Aukland selbst zu bestreiten, und zwar mit ungeheuren Opfern, während der Unterhalt der Flotte im Marmara-Meer­ England sehr wenig teltet. Eine so uns gleiche Lage würde unsere Kräfte bald schwächen. Außerdem würde die englische Flotte sofort beim Beginn des Krieges ohne Zuweifel im Schwarzen und Baltischen Meere erscheinen und unserer Strand­­bevölkerung Schaden zufügen, ohne Daß wir sie irgendwie angreifen könnten. Alle Bortheile werden in diesen: Kriege auf Seiten Eng­­lands, alle­ Nachtheile auf unserer Seite sein, und amter solchen Umständen wäre es gar nicht wunderbar, wenn Rußland sich mehr als einmal bedeuten würde, wie es einen offenen Kampf mit einem Gegner aufnimmt, dem wir bei der gegenwärtigen Sachlage fühl­­baren Schaden durchaus nicht zufügen können. Die Bolt muß von der­ Bernunft, nicht doch Gefühle, geleitet und bestimmt wer­­den. Wie schwer auch die dem­ ruffischen nationalen Selbstgefühl von Gugland zugefügte Beleidigung­­ ist — Radje können wir für, sie jegt noch nicht nehmen, sondern exit in näher oder weiten, Liegen­­der Zukunft.I­st werden die Resolutiong-- Kuffishe Somrnalstinmen, Beterspurg, 4. April. Von den verschiedenen Fragen, welche heute die Leitartikel beschäftigen, nimmt die englische Zirkulardepesde die erste Stelle ein. Je nach der Nichtung der Blätter sind die Urtheile in der Form und, bisweilen auch dem Wesen nach, von­einander recht verschieden. Immerhin lautet die allgemeine Parole: „Krieg“ ,und die,,Birshewyja Wedotnofti««stehen vielleicht vereinzelt damit ihrer Warnung. Der „Rupkfij Mir“ spricht sich nicht divert aus, er meint blos, daß, „wenn man nur die Thatsachen im Auge hat und alles diplomatische Beimerf bei Seite läßt, man nicht umhin faun, Die Lage Rußlands als eine ungünstige zu bezeichnen. „Wir haben die Dardanellen verschlafen, und obschon nach der Meinung des scharfsinnigen „Sourmal de Gt. Petersbourg” Lord Beaconsfield eigentlich seine lotte zurückberufen müßte, um S Konsequenz zu bes­tweilen in dem Festhalten am Barijer Traktate, so steht die Befifa>­elotte, über die einst so viel gewißelt wurde, Bod) noch immer unerschütterlich fest im Marwara-Meere, da der britische Premier wahrscheinlich das „Journal de St. Pétersbourg" nicht feft. Wenn wir über diplomatische Naisonnements nun au noch den Bosporus verschlafen, so wird das Resultat eine mehr als unbequeme, ja nie haltbare Lage sein.“ . Die „Dardanellen“ und der „Bosporus“ — das sind auch die Stichwörter der „St .Petersburgsk­ia Wedo­­ BE TEEN SERABIN ji ni Bere ern an Dageswenigkeiten. Diber-Staatsanwalt Aler Koyma­ hat jüngst in Großmardein die Gefängnisse besucht, und — wie a­­llenöv" erfährt — über Die gemachten Wahrnehmungen sich im Allgemeinen mit Anerkennung und Zufriedenheit geäußert. Der hauptfräptiche Bermaltungs-Aus­ fed u B) hielt Heute Vormittags seine diesmonatliche Sigung. Bei Uebergang zur Tagesordnung wurde der neue Steuter-Inspektor, Sektionsrath Johann Ludvigh vorgestellt. Here Ludvigh, ein noch junger Mann, dessen kräftiges, selbstberunßtes Auftreten den besten Eindruck macht, legte in kurzen Worten die Grundlage dar, von welchen ex sich in seiner neuen Stellung leiten au lasfen ent­schlosfen sei: Ex werde bestrebt sein, sagte er, die fixengste Gesep­­ichleit mit Billigkeit, die Anforderungen des Staats-Nerarz mit den Ansprüchen des prak­tischen Lebens und den Bedürf­­nissen­ d­es P­ublikums, thunichst in Einklang zu bringen. Es braucht wohl nicht erst gesagt zu werden, daß Dieses Versprechen, dem man es anmerkte, daß es exruft gemeint sei, die soumpathischefte Aufnahme, fand. — Zur Tagesordnung Übergehend, wurden in erster Linie die periodischen Berichte der Yardreferenten verlesen. Der Bürgermeister-Bericht ist belanglos. Der Bericht des Döber- Stadthauptmanns — eigentlich ein statistischer Ausweis über Bev­­aftungen und Entlassungen — zeigt anscheinend seine zwesentliche Veränderung in den­­ Polizeiverhältnissen der Hauptstadt: Die Zahl der Dezeriiien betrug im PDP Monat März 1235, von welchen 242 ab­­gestraft, 236 nach kurzem Verhör wieder entlasfen, die übrigen aber an verschiedene Behörden zur weiteren Behandlung abgegeben mis­sen. Sehr , wenn auch nicht gerade: erfreulich, ist der Ber rih­t des Steuersänspeltors. Im Monat März tloffen an direkten und Lurussteuern zusammen 229.153 fl. um 117.760 fl. weniger, als im entsprechenden Monate Des Borjahres ein. Der Ausfall­ des ganzen Dunrtals beträgt gegen das erste Quartal des Vorjahres 156.658 fl. und im Vergleiche zur heutigen Vorschreibung 291.620. Das heutige auffallend geringere Steuer-Erträgniß wird damit er­­tört, daß im März des vorigen Jahres von­ der Donau-Dan­pf­­schifffahrt-Gesellshaft eine Steuer von 110.189 ff. eingezahlt wurde. Desgleichen zeigt ih­and bei den unmittelbaren Gebühren und Stempelschuldigkeiten ein­ Ausfall im Betrage von­ 14020 Gulden, und dieser Ausfall wird vom Steuerim­pertor mit den geringern Steuererträgnisse der Niliengesellschaften und Spar­­kasjen motiviert. Die­ Berichte des Schulinspektors, 068 Staats­­anwalts, Bostdiversors, Wartenstuhl-Präsidenten und des sädtischen Fiskals sind nur formaler Natur und werden von der­­ gelangweilten Versammlung resignirt zur Kemmtniß genommen. Der lechte der verlesenen Berichte ist der des Oberphysicus über die Sanitäts­­verhältnisse der Hauptstadt im abgelaufenen Monate. Am­lge­meinen war der Gesundheitszustand kein günstiger, da se­wohl die Zahl der Erkrankungen, als aug der Todesfälle zugenommen hat. Die Gesammtzahl der Patienten und der Verstorbenen betrug nm circa 150 mehr als im Monste Weber. An Lungentuberkulose gingen 257 ‘Personen zugrunde, während derselben in der gleichen Periode des Borjahres nur 198 Personen erlagen. Nach den Ber­ichten folgte die Verhandlung über laufende Angelegenheiten ; darüber berichten mir im Morgenblatte. .„Hauptstädtische Finanz- Kommission­ Dieselbe erledigte in ihrer heutigen Sigung die nachstehenden Ans­gelegenheiten. Auf Ansuchen des Präsidenten des Landes­vereins für bildende Künste, Franz Pulkig, wich dem erwähnten Verein eine Aurschreibegebühr von 211 fl. 60 fl. als Subvention bewilligt. — Die Käufer eines Grundftüdes in Steinbruch, Schönfeld, Dieg und Großmann, welche bereits 1500 fl. abgezahlt haben und noch ebensoviel schulden, bitten, die Kommune möge das Grundftüd, ohne jedweden Niüderlal, wieder zurücnehmen. Das Gesuch wird befürwortet. — Aus Anlaß der Rechnungslegung über mehrere städtische Bonds wird hervorgehoben, daß, wegen Unzulänglich­­keit der zur Aufbewahrung der Miten bewachten Lokali­­täten wiederholt Wirrenftüde in Berlust geriethen. Den Magistrat wird empfohlen, Ordnung in diese Angelegen­­heit zu bringe: — Die städtische Buchhaltung theilt‘ mit, die V­erzeichnungssteuerzuschläge haben in­ seiten halben Jahre 319.419 fl, also um 28.000 fl. weniger e­rtragen, als in der entsprechenden Periode des­ Jahres 1876. Der­ Oberbuch­­halter macht gleichzeitig aufmerksam, daß für das laufende Jahr ein weit höheres Defizit — etwa 70.000 ff. — zu erwarten sei,, welche Mittheilung peinliche Sensation erregt. Befragt,­­ in welcher­­ Reife dieser Ausfall gedecht werden solle, erwiderte Oberbuchhalter Lampk, der Magitret sei bestrebt, Onch­-Restriktionen bei ein­zelnen Borten das Defizit herabzumindern. Tonfreie Vorschläge Binz, werde es jedoch exit Ende April, nach Beendigung der­­­ Schluk­, an a a ROSI rechnungen, zu erstatten im Stande sein. — Damit war die Sagung zu Ende. · (Dorl·e·tzte Spaziergang.)Der Sektionspath· «thckönigl.imgardiche 11 Finanzministerium Herr Ludwig Somossys (Festung,Herrengasse wohnhaft)lud vorgesterchachmittags seine­ Ge­­mahlin zu einem Spaziergange ein,welche jedoch seinenthnsche, anfänglich nicht nachkommen wollte,da sie häuslich sehr beschäftigt war;dochdetektion­srath wiederholte seine Bitten und sagte schkjrzen­d :»Liebe Frau!Thur mir den Gefallen,vielleicht ist’s mein letzter Spaziergan­g.««Sie gab schließlich dem Drängen ihres Gatten nach, und erwiderte lächelnd, daß ein Mann von funder Körperkonstitution, wie er, voraussichtlich noch in der Lage sein werde, Spaziergänge zu machen. fold ger lange nicht wahrgenommen. fi) zu Bette, da er angab, sehr müde zu sein. Gegen man den Gestionsrath bewußtlos Mitternacht hörte man plöglich einen Aufschrei in seinem Zimmer, und als man dasselbe betrat, fand . Sofort war der­­ Arzt herbeigerufeks,doch zwar jede Mühe vergeblich, das Bewußtsein führte nicht mehr zur, Gin Schlaufluß hatte seinem Leben ein Ende gemacht, Tode hat in Beamtenkreisen tiefe Theilnahme exr­wedt. Sektionsrath Ludwig Sompfig hat dem Stante nahezu 40 Jahre gedient und ist 65 Jahre alt geworden. Außer der trauernden Gattin hinterläßt er noch eine erwachsene Tochter­ auf Kent (Polizei-Nach­richten.)Gestirn Nachmittags sind Bublitums” 3 Heine Kähne durch den Muthwillen ihrer Bemamung umgestanzt ; die jungen fente, welche natürlich­ gelangten glüclich, aber Neupeiter Hafen­änfel entkleidete jahrte Frau, Donan zu baden. Dieselbe stand auch bereits bis zur, Brust im Wasser, an welchem 3med Banertiwagens im, der Schloffer, herbeigeeilt Fam und die Badende nen erlitten, d­en. Diese rannten Hat von der ft. Die Runde von seinem eines zahlreichen 1m den Teich fielen, Ufer. — Nächst der Nachmittags eine bes als ihr Gatte, ein Maschinen. Donau holte, er selbst in das Wasser gehen mußte. Er gab an, daß seine Frau schon seit Monaten an auffallender Geistesschwäche leide und schon einmal,­­ im Weber, bei strengster Kälte, gang ent­leidet eine Promenade in den Stadtmaierhof machen wollte . An der Ede der Lilien- und Mestergafse entstand gestern zwischen dem Doberland­ier Theer und dem Wundergesellen Kofer Ki­s ein Nauf-Erzeß. Theer verwundete hiebei mit seiner Seitenwaffe den Einvergeselen am Kopfe. Das Publikum nah den­­ Soldaten fest, wobei es natürlich, an Büffen nicht fehlte und übergab ihn einer Patrouille. — Auf der Sprosjarerstraße wurden die Pferde eines mit dem Wagen an einen Baum, wobei das Fuhrwerk in Brüche ging. Der Eigenthü­mer des Wagens fiel auf die Straße und hatte am Kopfe mehrere Kontufige . Die Gesellschaft vom N Rob­benfreny) £. pr. östere. Dampfsgifffahrt-Gefell- T hat drei Remorqueure und eine entsprechende Anzahl von Schlepp­ fegiffen angelauft; zwei Dieser auf der hiesigen Werfte gepark­ten Schlepper wurden mit 1500 Betten versehen und der dritte Henoxs gefegt. Der Dampffiff-apitän O­tto it3 wurde an von der Beseitschaft vom Hoh­en Kreuze engagirt und geht mit diesen Schiffen an ihren Bestimmungsort ab,­­ die Bastei-Pyromen­ade und weideten in Ofner Gebirge. Ja in er sherzte sogar, Bulgarien queur für um zur emprquente und find und als sie sich an der heimgeführt Nachtmachte saßen, war ex so guter Laune, Bette, diese zum ‚Stadtwäldchen-Teiche „zum gang Kranfentransport bestimmt, Kriegszwece bestimmt zu sein scheint. Morgen Schiffe Abfahrt Vergnügen während du schnäßt sich Sie viele Jahre gingen auf herrlichen Aussicht Der Sektionsrath war gesprächiger ans gestern „waren aus der als sonst und bein die man an ihm­ schon Bald nag dem Nachtmahle legte ex nach der unsern Donau in Bereitschaft in seinen werden ,­­­­­ aus dem Landes-Agrifultur Bereine, Kraft und Hagel ein Heilm­ittel in den Versicherungs-Austalten findet, sowie gegen die Dim­­e nue Die Sektion für Wirthschaftsregulirung des Lan­des-Agri­fultur-Bereing hielt am 7. D. M. im Körteleb unter dem Pre­sidium des Herrn Ladislaus Koriz­mics eine zahlreich befischte Ber­samm­ung ‚ab, ‚deren einziger Gegenstand ein Vortrag des Here’ Stefan Türr über die Berwertbung der Demwalfen sowie die Abwendung der auch Die Gewässer ver­ursachten Schäden bildete Redner betont,daß während die Landwirthschaft gegebcden, sich dieselbe gegen den Wasserüberfluß, durch­ d­ie Flußregulie­rungen­,Schubdämme,W­asser­­absettungen untd durch die Bericlelungschü­tziens könne in einem Historischen Nadblide auf die Entwicklung dieser Frage in Ungarn führt Meder an, daß schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, als das Banat zu Ungern gefügt und dessen Verwaltung dem Grafen Dargenvenu übertragen wurde. Dieser geniale Mann Kanäle in der Gegend errichtete ; er regulirte die Temes und verbesserte den Begatanal, den er schiffbar machte, leitete die Moräste ab, wurde aber bald darauf aufs Schlachtfeld berufen, wo­­ er fiel: „Mit ihm fand auch das Wohl des Banats.” Später überging das Territorium auf die Wiener Bank, welche Dori die Ableitung der Moräste und die Kolonisirungen bewerkstelligte. Das CBanat verdankt sein Aufblühen nur den dortigen beiden Kanälen, indem auch die Ableitung der Gewässer eine Area von vielen hundert­tausend Sec der Landwirthschaft zugute­kam und andererseits die Schifffahrt gefördert wurde. Die Zahl der aus Würtemberg und Baden gelongenen Kolonisten, welche 6400 betrug, flieg noch vor Ablauf eines Jahrhunderts auf 60.300, welche fest gut fituirte Gutsbesiger und dabei ungarisch-gesinnte Bürger sind. Der Franzenskanal wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts durch einige Magnaten zu Stande gebracht. Nach­ dem Ablauf des kaufunagwangigjährigen Privilegiums übernahm die Regierung ein Territorium im Werthe von beinahe 10 Millionen Gulden statt der ehemaligen Moräste, die auf der Landkarte als „Kaiserliche Moräste” verzeichnet waren. Nachdem aber gegen das Ende der Privilegirms­­zeit der Kanal vernachlässigt wurde und versandet war, und man vor der Streik­ung der Dazu nöthigen Millionen zurück­rat, sprach man im Jahre 1836, troß der bereit erreichten ersfenlichen Presultate das Todesurtheil Über den Kanal aus und beschloß Die Verstopfung desselben, nur darüber war man nicht einig, wer die K­often dieser Einfargung tragen soll, die Regierung oder das Kos­mitet. Zur Klärung Dieser Frage wurde Graf Vichy, der Vater des gegenwärtigen Besandten, als Königl. Ko­mmissär an Ort und Stelle entsendet. Dieser, überrascht durch den bedeutenden Fort­schritt der Gegend, sprach hierüber seine Freude vor den dortigen Kolonisten aus. Da trat ein alter deutscher Landiwirth zu ihm und sagte: „Ales was mer ‚habe, verdante mer dem Graben“. Von mitt an wendete der Graf seine Aufmerksamkeit nicht der Verigliegung, sondern vielmehr der Herstellung des Kanals zu. Seit jener Zeit geschah wohl viel, in jener Gegend im Suteresse Der Wasserfrage. Die Angelegenheit gerieth aber auch wiederholt in Verfall. Als Hepner nach einer 2edjährigen Ab­wesenheit ins Baterland zurückkehrte, fand er den Franzens-Kanal in einem beflagensinwerthen Zustande, demzufolge er dann im Interesse dieser Trage zu Schreiben und Pläne zu entwerfen bes­gann und endlich in Gemeinschaft mit seinen englischen Freunden trog mancher Schwierigkeit den Franzens-Kanal wieder herstellte. Eine der Hauptaufgaben des F­ranzeng-Kanals, nämlich seine Bere­­indung mit dem Bega-Kanal könnte wegen Ungunst der Verhält­nisse noch nicht gelöst werden, trog dem auch die Negierung vie Sade in die Hand nahm. Nietsdestoweniger bot der Kanal viele Bartheile jener Gegend , denn ohne Denfelden wären nicht nur große Hunderttausenden plasgreiten müssen.­Dorfkanal,wenn er auch seiner Auf­gabe heute noch nicht vollkommen entspricht, hat seine Lebensfähigkeit schon bewiesen. Auf einem Territorium von 4 Millionen Soh wurden die Wärfer abgeleitet, und die Steuerkraft jenes Territoriums, welc­hes sonst gar keine Steuer zahlen würde, wählt gegenwärtig von Lahr zu Hahr. Will man aber, daß jene, Steuerbasis erhalten werde, so ist es unumgänglich nothwendig, für die Investivung zum Zwecke der Ableitung der Wäffer und der Berieselung Opfer zu bringen, wiewohl Redner recht wohl fühlt, dab gerade fest nicht der günstigste Clement sei, derartige Opfer vom Lande zu verlan­­gen. Warnend macht Redner darauf aufmerksan, daß die Dürre vom Jahre 1363, welche dem Lande einen Schaden von 126 Nik­tionen verursachte und außerdem den Richstand sehr Dezimirte, sehr leicht, ja wo den Daten einer h­undertjährigen ‚Statistik wahrscheine sich wiederkehren werde. Ein Mibjahe bringe «dem­ Lande mehr Schaden, als ein Krieg. Redner verweist auf Subdien, wo die Wäle­ser durch die Engländer vernachlässigt ‚wurden, und bieduch, eine solche Noth eintrat, daß England im vorigen Sabre gegen 200 Mil­lionen nach Sudien finden mußte, um„“die Seite“ vor dem Hinigexe tode zu retten, indem 25% der Bevölkerung , dich ,denselben bins gerafft wurden. · -«-- - =, „a Ber erfreuliche Resultate mit der Berieselung bei uns erzielt » werden Tönen, in dieser Beziehung verliert Neöner einen sehr inter­essanten Ausweis des Ingenieurs 9­o­nd a und verweist auf einzelne Outshefiger, welche in dieser Hinsicht ‘bereits seit 10-12 Jahren mit ‚dem besten Grfolge thätig sind. Sichtlich der gänzlichen oder theilweisen Eliminirung des Ausfalles ® Bar, en a. Mit wieviel Schwierigkeiten das Stehen in der Frage der ‚Ausnäsung der Gemäsler an Sümpfen hat, in dieser Beziehung führt­artige Schäden entstanden, sondern es hätten auch Steuernahläffevn £

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