Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1878 (Jahrgang 25, nr. 225-251)

1878-10-14 / nr. 236

| Ar­ : « II .c IT (Einzelne Nummern 3 Er, in alle nt Berschleißlof Karte EEE Beidaipest,1­.1·.Oktober.’Ilidsvf =Wie un­s au­s Wie in­ untergestrigem Dativit berich­tet wird,sieh­t man dort die österreichisch-ungarisch­­türkischen Beziehungen keineswegs als so gespann­t un­d akut an,als­ die,besonders in Finanzkreisen kolportirten, freilich unbegrü­ndeten Gerüchte über eine an­geblich nach Konstantinopel abgegangen­e Drohn­ote,Abberufung un­seres Botschafters1i.dgl.in.verm­uthen lassen,womit wir jedoch keineswwegs gesagt haben wollen,daß man Anschuldigun­gen, wie sie die Pforte erhoben,auf sich beruhen lassen werde und fünne. Gerade aber, weil zu vermuthen ist, daß die Pforte zu ihrem neuesten unqualifizirbaren Schritte von dritter Ceite verheßt worden, wäre­­ es ja ge­­rade ein Triumph, den man Dieser „dritten Seite" bereiten wirde, wenn man in einer­­ Weise auf­­treten würde, die den von der Pforte gewiß nicht gewünschten vollständigen Bruch herbeiführen würde. Wenn es indessen noch eines Beweises bedürfte, daß bei Allem, was neuestens in Konstantinopel geschehen, die vuffisce Hand im Spiele war, so werde die Uebereinstimmung Dies­sen Beweis liefern, in welcher sie Rußland und die Pforte in dem Streben befinden, sie von dem Berliner Bertrage zu entfernen. Während man sich in Konstanti­­nopel nachgerade auf den Standpunkt stellt, den man vor dem Berliner Berträge eingenommen,­­ und Miene nacht, den Töchtern zu ignoriren, sucht man rufsischerseits gleichfalls über den Berliner Vertrag hinweg auf den Vertrag von San Stefano zurückzugehen, eine Kongruenz der t­rkischen mit den rufsischen Bestrebungen, welche wohl kaum eine zufällige genannt werden sat. Auch in des Heute uns aus Wien zugegangenen Telegrammen ist nichts enthalten, was darauf fließen liege, daß die über die Absendung einer Drohnote nach Konstantinopel verbreitet gewesenen Gerüchte auch nur den reifesten Schein einer Berechtigung gehabt hätten. Die durch Karvatheodory Pascha erfolgte Notifikation, daß die Pforte die Konvention ablehne, welche Notifikation, wie unsere Leser willen, von den­­Bersicherungen begleitet war, daß die Pforte mit uns in guten Beziehungen bleiben wolle, fann zu seiner Kontroverse oder nur zu einer solchen über die Konventionsfrage führen, die aber mit der Ab­­lehnung seitens der Pforte doch als abgeschlossen angesehen werden kann. Was aber die an die auswärtigen Mächte adreici­ten Beschuldigungen anbelangt, werdhe die Pforte ng der angeblichen Grausamkeiten unserer Truppen erhoben, so ist, wie unsere Leser gleichfalls wissen, diese Note in Wien bisher gar nicht überreicht worden und könnte schon aus diesem Grunde nicht mit einer Drohnote beantwortet werden. Wir wollen damit nicht gesagt haben, daß das Vorgehen der Pforte nicht die entschiedenste Zurück­­weisung verdiene und, wie wir glauben, an erfahren werde. Allein eine solche Zurückweisung erheirscht vor Allem, daß man den authentischen Text der türkischen Note fenne und daß er der Regierung, wenn auch nicht dirert an sie gerichtet, doch in authentischer Abschrift vorliege. Aber auch, dieses ist bis jeßt nicht der Fall und somit ver­­siegt es si von selbst, daß Alles, was über die angebliche österreichische ungarische Antwort verlautet, auf das Gebiet ‚Mmüßiger Kombinationen gehört. Der ungetheilten Zurückweisung, welche die türkische Birknlardeperche allseitig in der Breite und in den politi­­schen Kreisen gefunden, entspricht auch, was wir über Die diplomatische Ermwrderung seitens der Kabinete erfahren. Auch diese wird in einer allseitigen Zurückweisung der gegen die österreichisch-ungarische Armee erhobenen Ber ‚Ihuldigung bestehen, mag diese im Wege von Antworts­­noten oder in mündlichen Manifestationen der in Kon­­­stantin­opel beglaubigten Vertreter erfolgen. Es dürften somit die Alten über diesen Zwischenfall bald geschlossen Was von österreichische ungarischer Seite bis jeni­ge­­n, beschränkt fi auf die Jnstruftionen, die an den Grafen­­, betreffend die erfolgte Ablehnung der Konvention, ergan­­gen. Was heute telegraphirt wird, daß die Mächte der Pforte Konrathen, eine militärische Konvention mit Oesterreich- Mngarn zu fliegen, ist nicht recht verständlich und bezieht sie wohl auf den Sandshat Novi-Bazar, für dessen Begehung allenfalls eine militärische Konvention abgeschlos­­sen werden konnte. Um etwas Anderes als um eine solche hat es si wohl, was d­ieses Barchalit anbelangt, von vornherein nicht gehandelt ; denn was Novi-Bazar betrifft, so, soll ja nach dem Berliner Vertrage die Verwaltung in en türkischen Händen bleiben und in nur von einem österreichisch-ungarischen Bejagungsrechte die Rede, für dessen Ausübung eine militärische Konvention zur Grund­lage hätte genommen werden sollen. Parallel und vielleicht nicht zufällig parallel mit der mewetten Hal­­tung der Pforte ist das Auftreten Nußlands auf der Balkan- Halbinsel. Auch was­­­ieses betrifft, werden weitere Nachrichten abgewartet werden müssen, bevor man ein klares Bild darüber gewinnen kann, gegen wen die Sorge des ruffischen Beschlusses, den Natzug der Truppen aus Bulgarien und Ost-Rumelien zu fiktiren, ge­­richtet sei. ebenfalls verräth sowohl die Haltung der Pforte als jene Rußlands die Tendenz, Interpretationen des Berliner Vertrags zu provoziren, die leicht zu Streitigkeiten führen könnten, welche mit dem (aller­­dings nur von den Herren Diplomaten für erreichbar ge­­haltenen) Zweck des Berliner Kongresses, daß aus dem­selben ein dauernder Friedensvertrag hervorgehen sollte, im Widerspruch stehen. Zur eisleitsamschen Kabinetsfrage wird uns von den verschiedensten Seiten mitgetheilt, daß die Aufnahme, welche die neueste Kombination eines Ministeriums de Pretis gefunden, eine günstige sei und daß man in derselben das beste Auskunftsmittel erblickt, um über die momentanen Schwie­­rigkeiten hinwegzukommen, da unter allen bisher namhaft gemachten Kombinationen die eines Ministeriums de Pretis am ehesten geeignet ist, die Hoffnung zu erwecken, daß ein sie auf die Majorität des Parlaments fragendes Kabinet zustande komme. Leider scheint, was über diese eventuelle K­abinetsbildung verlautet, bisher nur auf jenen Ver­­muthungen zu beruhen, zu welchen verschiedene beziügliche Besprechungen Veranlassung gegeben. Es fehlt aber bisher eine Meldung, daß Herr v. Vretis mit der Kabinets­­bildung beauftragt worden sei. Dagegen soi, wie man ans aus Wien mitteilt, Dr. Herb­st dem Vorschlage, das künftige Kabinet­ n in die Rersen des Barons Pretis zu gruppiren, nicht ganz fernstehen, was die künftige Bosition des neuen Kabinets, falls es zustande kommt, im Hause wesentlich erleichtern wide. Obzwar man schon gestern die vollständige Liste des Kabinets Pretis fennen wollte, so sind doc alle darauf bezüglichen Meldungen mit einiger Vorsicht aufzunehmen, und was über mögliche „Ueber­­taschungen“ verlautet, die durch unerwartete Berufungen be­reitet werden könnten, so möchten wir die herauf bezüglichen Gerichte einstweilen nicht allzu ernst nehmen. Sollten wirt­ig Ueberrashungen" bevorstehen, so würden es eben solch­e sein und wilde hierüber schwerlich früher etwas durchlidern, was ihnen den Charakter einer Heberrafhung von vornherein beneh­men würde, DT = Das Manisiprime der Stadt Segedin hat — mie Man dem „KRözw.” von dort telegraphirt — gelten das Nundschreie­ n Aus Bro00b0 schreibt ein dem Generalkommando zugetheilter Offizier in einem Briefe an seine hiesigen Eltern und Geschwister unter Anderm : „ Es kommen immer mehr Kaufleute hier an, welche die Bedürfnisse des Heeres und der Straßen- und Bahn­­bauten für jeßt und den Winter deben sollen. Es Handelt Sheder mit Allem und eine Sonderung des Geschäftes nach v­erschiedenen Artikeln ernftirt nicht. Sehr groß ist die Anzahl Derjenigen, die auf's Gerad­ewohl ohne Mittel hek­ommen, um etwas zu verdie­­nen, und zum Theil auch mit ebenso leeren Händen wieder abziehen. Nirgends, kann man den Trieb zu gewinnen, so in der Nähe und ohne jede Verkleidung beobachten, wie hier ; alle anderen Interessen treten davor zurüc, so daß dieses ärmliche Brood in seiner Physiognomie etwas Amerikanisches hat. CS hat sich hier jüngst ein Gestenftüd zu der in den Blättern erwähnten Nazarener­­geschichte zugetragen. In einem zu Türkish-Brood lagernden fronz­liihen Sinfanterie Bataillon befindet sich ein Anhänger dieser Geste, melche sich sonst mehr aus ungarischen Gegenden refrutirt. Den­selben konnte der Hauptmann seiner Kompagnie durchaus nicht dazu bringen, sein Gewehr zu handhaben und auch als kürzlich der Brigadier das Bataillon inspizirte, blieb das Kommandowort ohne Wirkung auf den apathisch dreinblidenden Nazarener. Der Hauptmann legte dem verwunderten General den Sachverhalt dar und Diesfer, nachdem er seinen ersten Zorn an dem Hauptm­ann selbst ausgelassen hatte, diktirte dem aus religiösen Strupeln Wider­­spänftigen eine an religiöse Buße erinnernde Strafe. Barhaupt und barfuß, in Hemd und Unterhofen mußte er unter freien: Him­mel Tag und Nacht unbewegt stehen unter strenger Bewachung, und jedem vorübergehenden Kameraden stand es frei, ihn anzusreien. Der Nazarener stand in der That zwei Tage lang, von denen einer ein Negentag war, in solcher Reife Buße, aber er blieb ungebeugt, und sein Ganoffa endigte bei seiner Zutheilung zu Schanzenarbeiten, bei denen er die Waffe nicht zu Kantiven braucht. alen;­ es.­­­Jű EEE EEE Ense unserer Agramer Korrespondenten schreibt uns über das Gefecht von Becsi, WE, Marode und verwundete Soldaten, welche auf Donnerstag und Freitag von Pecsi hier ankamen, erzählen über die Gefechte vom 6. und 7. d. furchtbare Details. 68 scheint vor Allem, daß die Brigade Rheinländer über Anzahl und Disposition der Insurgenten mangelhaft ınnterrichtet war. Das Terrain war wohl nicht gebirgig, aber von häufigen, kreuz und quer laufenden hügeligen Unebenheiten durchzogen, in welchen ich stellenmweise breite, nur im Karfte vor­­kommende Vertiefungen befanden. Die Insurgenten, das Terrain sorgfältig bewußend, zogen sich am 6. d. anfangs langsam zurück, die Schiffe fielen vereinzelt, verstummten auch minutenlang. Unsere Truppen rückten indes immer näher, unterftügt von Artillerie, welche sich längs der rechten Flanke befand. Die linke Stanfe avan­­eirte in einem Walbbogen gegen eine bewaldete Höhe, welche offene bar das Terrain abschloß oder nur ein sehr kleines Defile übrig ließ, durch welches die geschlagenen Insurgenten flüchten mußten. Es stellte sich später heraus, daß die Waldung den Abschluß des Thales, somit die Kampfordnung ein umgekehrtes Dreieck bildete, dessen Basis die Infurgenten befegt hielten. Die Infurgenten feuerten endlich Häufige und zogen sich zum Unglück für die Truppen nach der, linken, „von Artillerie unbefhüsten ante. Das Kampf-Terrain war jedoch so knapp bemessen,­­ daß die feindlichen Kugeln weit über die Köpfe der Truppen flogen. Den Insurgenten blieb also, um nicht wie Thiere im Bau erschoffen zu werden, nichts Anderes übrig, als sich durch­­zuschlagen oder kämpfend unterzugehen. Ein unwüthender Ausfall er­ folgte, der jedoch von den Truppen mit einem mörderischen Feuer zurücgeschlagen wurde. Ein zweiter Ausfall war jedoch glücklicher. Zwischen dem ersten und zweiten Ausfall verfloß ungefähr eine halbe Stunde, in welcher wahrscheinlich die Insurgenten von der linken (vesp. rechten) Seite Suffurs erhielten, denn ihre Anzahl war da bedeutend größer. Der linke Flügel hielt mnancer Stand, mußte aber theils der Webermacht, theils dem Ungestüm der Gegner meid­en. Mittlerweile war auch die rechte Flanke engagirt. Dort aber spielten die Kanonen, vor melden die Ansurgenten sofort Reibaus nahmen. Bald begann der Kam­pf auf's neue. Die Sol­daten, welche die erlittene Scharte wettmachen wollten, stüt­zten sich mit Heldenmuth gegen die Feinde, welche nun ihrerseits wieder hervorbrachen. Das Schießen verstummte beinahe plöglich, so schnell war es zum Handgemenge gekommen. Und melder Kampf! Nicht einmal das Bajonnet, Der Kolben, der Handihar hatten mehr Blut, die­ Gegner wangen, brühten, riffen,, mürgten, biffen, drosselten einander, man hörte nichts als das Keuchen der klopfenden Brust, gräßliche Schreie und Blüde, Paustichläge, das Gelrad der zerbrochenen Knochen und eingeschlagenen Schädel, mit einem Worte, es war ein Kampf von Dämonen mit wilden Shieren. Leider konnte die Artillerie 0-5 rechten Flügels nicht zu Hilfe kommen, der Kampf wäre sonst nicht so blutig ge­wesen, der Sieg eher entschieden worden. Von den Insurgenten entgingen nur wenige dem Tode doch die Flucht ; alles Uebrige wurde ohne Um­­stände niedergemacht. Gefangene gab es an jenem Tage feine. Mn­dere Verluste sind ehr groß. An beiden Tagen zusammengenomm­en betragen sie weit über 600 Todte und Vermundete, am 7. b. ge­ringer, als am Bortage. Man behauptet positiv, die Infurgenten wären Kieselben ge­wesen, welche in Bihacs sümpften und vor der Uebergabe dieses Drie3 verschwanden. Diejenigen Infurgenten, die sich an diesen zwei Tagen flüchteten, müssen si, da sie nur auf unser Gebiet flüchten können, den Unserigen ergeben. Ob sie aber diese am Leben lassen, muß sehr bezweifelt werden, da die Erbitte­­rung und Wuth der Truppen gegen den jüdischen Feind eine unbe­­zähmbare ist und selbst mit Aufgebot aller Strenge nicht nieder­gehalten werden kann. Engeswenigkeiten. Baron Béla Wendheim­ empfängt während der Zeit, in welcher er das Ministerium des Innern leitet, die Parteien wöchentlich einmal, und zwar am Donnerstag, Nach­­mittags von 1 bis 2 Uhr, in den Loyalitäten des Ministeriums des Innern, Festung, Landhausgasse. (Ein entseglicger Schidfalschlag) hat neuerdings den in seinem Familienleben in Shmer geprüften Kultus­­minister Trefort getroffen. 63 ist kaum ein Jahr vertroffen, seit sein Schwiegersohn, Graf Batthyányi, ein junger, hoffnungs­­voller Mann, ihm doch einen plöglichen Tod entrissen wurde. Noch ist diese Wunde nicht vernarbt und schon wurde eine noch tiefere dem Bitterherzen Trefort’s geschlagen. Gestern Abends erhielt der­­selbe ein Telegramm aus Zvornis des Inhalts, daß sein einziger Sohn Erwin, der ich im genannten Orte als Reserve-Lieute­­nant befindet, und von welchem eben erst ein vom 11. b. datirter, offenbar in Heiterster Laune geschriebener Brief eingetroffen war, an einem Schlaganfalle schwer erkrankt sei; „ärztliche Hilfe zur Hand“ — fügte das Telegramm trösfend bei. Herr v. Trefort, der eben am Schreibtische saß, um den legten Brief seines Sohnes zu beantwor­­ten, ließ entreßt die Feder finfen und harrte in fieberhafter Auf­­regung der weiteren Nachrichten. Gegen 9 Uhr Abends folgte sodann ein zweites Telegramm, worin dem Minister im Auftrage des Kommandirenden gemeldet wird, daß sein Sohn „um 5 Uhr Nach­mittags schmerz­ und bewußtlos den Beist aufge­geben habe“ Als wollte sich das Schidsal einen grausamen Scherz machen, erhielt der unglückliche Vater dann no­ heute Mor­­geng ein irgendwo verspätetes Telegramm, welches den Zustand seines Sohnes als bedeutend gebessert darstellt. Leider ist dieses Telegramm gestern um 2 Uhr Nachmittags von Zoom­is abgegangen, während die im Auftrage des K­ommandirenden er­­folgte offizielle Mittheilung von 6 Uhr Abends datirt ist und jeden Zweifel an der Richtigkeit der entjeglichen Kunde ausschließt. Erwin Trefort war 25 Jahre alt, und ein mit allen Vorzügen des Geistes und des Körpers reich begabter junger Mann ; er hatte seine Grus­chen mit Auszeichnung vollendet, dann zu seiner weiteren Ausbil­dung einige Zeit im Auslande zugebracht und trat bei seiner Nach­­fehr als Konzipist ins Kultusministerium ein. Eine Fülle der schönsten Hoffnungen sinkt mit dem jungen Manne ins Grab. Ein Wort des Trostes für den tiefgebeugten Vater und die verzweifelten Schwestern gibt es nicht; die Theilnahme aller fühlenden Herzen steht un nn grenzenlosen Schmerze zur Seite, vor, wo Sriedri Kora d hn 6 Uhr Abends, in der feleles Se­ele Y­ee der Aerzte eine Gebensrede über den berühmten Alinifer Brofessor Wunderlich. (Seltene Hochherzigk­eit) Bekanntlich Hat Baron Deidr Bronay in der jüngsten General-Kongregation , so lange ich dieses Vertraiten zu beißen so glück ich bin.” Werdi ich jedoch meinen Blut einnehme, will ich zwei Bemerkungen machen: Die eine ist die, daß mir im ganzen Verlaufe der Angelegenheit vor Augen geschwebt hat, was ich dem Komitate, was ich meiner Stellung schuldig sei. Aus diesem Grunde habe ich mich in m­einer Vertheidigungsschrift einzig und allein auf 008 Gefeg geflügt, habe seine andere Waffe geführt, als das­­ feh. Meine ziveite Bemer­­­kung ist, haß ich, wie bisher, so auch in Hinkunft von dem Pfade 1 des Gefetes nicht abweichen werde, und das verleiht mir die Hoff­‘ nung, Daß mir das geehrte Bonitat sein Vertrauen auch in der Zukunft nicht entziehen werde. Damit nahmn Herr v. Földváry seinen Sit ein. Der­ Rede folgten Laute, stürmische Zurufe, die Mitglieder des Ausschusses eilten wetteifernd zu dem Bizegespan Prónay’s, protofollarisch auszusprechen, daß bes Belter Komitat„ 2000 Gulden “und 100 Meterzentner Weizen für die Familien der Reservisten des Pester Komitats gespendet. Wie nun „Hon” mitteilt, hat der mildthätige Baron neuestens für­ die Familien der Reservisten aus den Gemeinden Täpis-Öydigye und Szele-Farmos weitere 50 Meterzentner Weizen gespendet. Demobilisirung­ Heute Manta ist hier tele­graphisch der Kriegsministerial-Befehl eingetroffen, unver­­­weilt sämmtliche Erfagreserviten nach Hause zu entlassen. Der Befehl ist den Truppen» Abtheilungen — wie wir erfahren — sofort mitgetheilt und von die­sen bereits an in Vollzug gefaßt worden.“ (Das­ Neue Bester Journal”) besprich heute die am vergangenen Samstag abgehaltene Konferenz einiger Leopoldstädter Wähler und macht dabei unter Anderem die folgende Bemerkung : Nur Herr Dr. Mar­sall opponiete der in Vorschlag ge­­brachten Resolution und bekämpfte damit zugleich die Gedanken, die er in dem von ihm redigirten Blatte mit altgemahnter Geschichic­­­eit verficht. Die Wahlbürger des Bezirkes haben jedoch nicht Die Noüdsichten zu beobachten, doch die Andere­ zur praktischen Veran­schaulichung der Z­wer-Seelen-Theorie veranlaßt werden mögen; sie haben insbesondere seinen Anlaß, nach irgend­einer Nichtung Hin einen Beweis dafür zu erbringen, daß Alles aufgeboten wurde, um das Zustandekommen einer schärfer pointirten evolution zu ver­­hindern und so hielten sich denn die Wahlbürger der Leopoldstadt an jene Gedanken, welche in neuester Zeit der Redakteur Dr. Max Falk propagirt, indem sie dieselben duch ihren Nefolitions-Antrag in eine sontrete Formel brachten. Út Hierauf haben wir Folgendes zu bemerken. Zunächst ist es nicht richtig, daß „u­n­d Dr. Max Fall der in Vorschlag gebrachten Resolution opponirte” ; denn ehe derselbe noch das Wort nahm, hatten sich bereits d­r­ei Redner theils gegen jede Kundgebung, theils für ene Beschränkung derselben auf die Okkupa­­tions-politik ausgesprogen. Wir berufen uns in dieser Beziehung auf den in der Sonntagsnummer des „Neuen PBeiter Sourenal“ erschienenen Bericht über die Konferenz; dort heißt es: „Petr Matu­sta hält es nit für zeitgemäß, daß die Wähler ihrem Vertreter fest Instruktionen ertheilen sollen, da sie dies vor der Wahl hätten thun künnen. Ludwig Nyiri meint, daß n­ur von der Ossupation, nut aber von der ganzen Orient- Politik die Rede sein kann. Anton G­oro­ve will erst die Thron»­rede abwarten und nachher mögen die Wähler ihren Ansichten Ausdruck geben.” Weshalb das „N. B. Konrnal“ die Neußerungen dieser hochachtbaren Männer vollständig ignorirt und nur von jener Talfs Notiz nimmt, it uns umso weniger erklärlich, als aus dem obigen, wie gesagt, dem „Neuen Speiter Journal” entnommenen Zitate zugleich hervorgeht, daß zwei der angeführten Redner viel weiter gingen als Dr. Falk, in­­dem sie jede Gaanziation in diesem Augenblicke für inopportun erklärten, während Lepterer sich entschieden Für eine solche Enun­­ziation aussprach, welche sich jedoch seiner Ansicht nach auf eine konkrete Frage, auf die Frage der Okkupation, beziehen sollte. Un­­richtig ist es also aug, daß Dr. Falk der in Borschlag gelernten „Resolution“ überhaupt opponirte; er sprach sich nur gegen den ersten Punkt derselben aus und es ist wohl noch sehr die Frage, ob dieselbe nicht an Schärfe gewonnen hätte, wenn darin statt der allgemeinen Berafe von der „Orientpolitik“ jener spezielle Akt der­­ Regierung genau bezeichnet worden wäre, der in der Bevölkerung so große und allgemeine Mißstimmung hervorgerufen hat. Die „Orientpolitik“ unserer Monarchie weist bekanntlich zwei von­einander scharf getrennte Stadien auf: das eine war das Sta­­dium der Raffinität und mwährte bis zum Berliner Kon­gresse, das andere ist jenes der Ak­ivität und hat mit dem Kongresse begonnen. Hinsichtlich der Beurtheilung dieses legteren Stadiums, nämlich­ der von der R­egierung eingeleiteten Aktion, bericht in der öffentlichen Meinung volle Einmüthig­­keit; bezüglich des ersteren, d. i. bezüglich der passiven Haltung unserer Monarchie bi­s zum Berliner Kongreß, gab und gibt es verschiedene Ansichten. Sehr intelligente und sehr patrio­­tisch gesinnte Männer waren und sind vielleicht auch heute noch der Meinung, wir hätten uns sofort nach dem Ausbruch des russisch­­türkischen Krieges an die Seite der Tü­rkei stellen und im Berein mit ihr Rußland bekämpfen sollen. Andere — vielleicht nicht minder intelligent und sicherlich nicht minder patriotisch — billigten aus Gründen, die ja oft genug erörtert worden sind. Die Passicität und den vom Grafen Andrasfy wiederholt ausgesprochenen Gedanken, daß Oesterreich- Ungarn sich nigt am Kriege zu betheiligen, wohl aber beim Frieden sichluffe die Interessen der Monarchie zu wahren habe. Diese festere Ansicht wurde auch von der Majorität der Delegation getheilt und­­ selbst von den oppositionellen Mitgliedern derselben wurde ein miß­­billigendes Votum gegen die bis zum Berliner Kongreß befolgte PBafsivitäts-Bolitit aug nicht einmal beantragt Genau denselben Standpunkt hat auch der , Bester Lloyd” eingenommen und es sind­ in unserm Blatte wiederholt ausführlich die Gründe auseinandergefegt worden, weshalb wir ein früheres Eintreten Oesterreich-Ungarns in die Aktion nicht für ersprießlich, ja sogar für gefährlich gehalten hätten. Man darf also mehr sagen, daß die bis zum Berliner Kongreß befolgte Passivitäts-P­olitik die Zus­­timmung der weitaus überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung gefunden hat; diesem Theile unserer Orientpolitik hat denn auch der Abgeordnete der Leopoldstadt zugestimmt und­ aus seiner einstimmig erfolgten Wiederwahl durfte wohl auf eine gleiche Be­sinnung der Wähler gefolgert werden. Anders verhält sich die Sache mit jenem Ausschnitte unserer Orientpolitik, der mit dem Berliner Kongreß beginnt. Der Referent des auswärtigen Ausschusses der ungarischen Delegation hat seinerzeit unter allgemeiner Zustim­mung dieser Körperschaft (auch eines der ausgezeichnetesten Mitglieder der DOpposition, Graf Albert Apponyi, ist dieser Ansicht offen bei­­getreten) erklärt, das Zustandekommen des Kongreses sei ein Erfolg der Andraffyschen Politik, aber nur ein vorlä­us­­iger; alles Andere werde davon abhängen, in welcher Weise Graf Andräffy unsere Interessen auf dem Kongresse zu wahren mwissen werde. Nun denn, unsere Leser wissen, daß wir mit all dem, was Graf Andräffy auf und nach dem Kongresse gethan, ins­­besondere mit jener Aktion, welche von daher ihren Ausgang nahm , mit der Ossupation Bosniens und der Hriegovina, nicht einverstanden sind und mit derselben Offenheit und Entschiedenheit, mit welcher wir seinerzeit die passive Note unserer Monarchie bis zum S Kongreffe billigten , haben wir auch unsere Mißbilligung über die derzeitige aktive Nolle der­selben ausgesprocen. Ob hierin ein Widerspruch, eine Unionfer­quenz, eine „Zweiseelen-Theorie“ liege, das können wir getrost dem Urtheil unserer Zefer anheinftelen, denen ja die Haltung unseres Blattes im Detail bekannt ist. (Das Vetter Komitat) hielt heute, behufs Fest­­stellung des Komitats-Budgets für das Verwaltungsjahr 1879, eine außerordentliche Kongregation ab. Dieselbe eröffnete mit einer iie­teressanten Szene Der B Vorfigende, Obergespan Graf Stefan Szapáry, theilte mit, es sei ein Exlaß des Ministers des In­­nern herabgelangt, mittelst welchem das Disziplinar-Urtheil wider den Bizegespan Michael Földvary bestätigt werde, und er (der DObergespan) fordere Jonag den suspendirten Bizez | Sich gab ihn die verlangte Auskunft, er nahm dies mit dem tu­s­gespan auf, sein Amt wieder anzutreten. Dizegeispan SHLld­­vár er­widerte hierauf beiläufig Folgendes: Die Mittheilung, welche der Herr Obergespan über das Ende der wider mich Durchgeführe­ten Disziplinar-Berhandlung magte, kann Niemanden überraschen, der bedenkt, daß hier nach dem Gefete Ankläger und Richter in Einer Person vereinigt waren. Diesem Urtheile gegenüber habe ich von dem geehrten Komitats-Ausschusse schon a priori Genugthuung err­halten, indem derselbe die Güte hatte, mein von der Regierung in» friminietes­ Verhalten zu billigen und diese Anschauung auch proto­­follarisch zum Ausdruch zu bringen. So kann ich denn unbedenklich den Vlab wieder einnehmen, auf den ich durch­ das Vertrauen des Komitats berufen ward und den ich pflichtgemäß behaupten muß, Komitatze ihn zu “bes plükmünfhen. Auch auf den Obernotar Slkey ers­hllen Elsenrufe, als Komitats Kenntniß nehme und an seiner sprochenen Anschauung auch fernerhin festhalte, wurden, ·­er mit einigen paffenden Worten das Snsiegel beg an Zöldváry übergab. Ein Munizipium 548 Vorgehen der Regierung in dieser­­ Angelegenheit mit Bedauern zur einheilig angenommen. — Sodann ging die Versammlung zur Verhandlung des Budgets über, dessen (Der ha­uptstädtische Verwaltungs-Ausschuß) hielt heute Vormittags unter dem Präsidium­­ des Ober«-Bür­ger­­meisters Roth seine ordentliche Monats-Sitzung Judex-seligen wurde zun­ächst der neue hauptstädtisch­e Sjiiil-Inspektor­ Herr Gleic­­rich Bekey vorgestellt un­d»die Disziplinen-Km­mission,die durch den Au­stritt m­­ehre­rer·ä1m­iitglieder inkom­plet geworden­,durch die Wechs ziveier n­eu­er Mitglieder,des Sci­ 1il-Inspektors Bekey und desPost-DirektorsZohel,vervollstäiidigt.Sodaniisolgtedie Berlesun­g der Monatsberichte der einzelnen Fachreferenten.Der Bürgermeister Stellvertreter»Und Vize-Bürgerm­­eister«Gerlöe 51)) weist auf die unvollständige»An und Weise hin,in welcher zum­ großen­ Nichtheile der Gläu­biger und der Schuldner die gerichtlichen Lizitationen von­ Imm­obilien hier ortskund­­gemacht w­eden, und — proponirt, an den Justizminister eine R­epräsentation au richten, dab in den Jungen auch die des Polizeigerichtes stellte Repräsentant­enwaltschaft die Verhaftung Polizei bei diesem Alte als solchen, nichtS Staatsanwalts­auf­trag einzelne Bolten durchwegs die in der juhungsrichter vorgenommen worden figerung entheilt hatte, es werde der­­ wahr staatliche Organe seien und daher von der Steuer-Tripeltor seinen Antrag zurück und das wurde Lizitations­stund in Lage und Beschaffenheit der zu s titi renden Realitäten bezüglichen Daten erfictlich zu machen seien. Der Antrag wurde einstimmig acceptirt. — Aus Angab einer Bericht wurde einfach zur Kenntniß Falfıyspieler-Bande Borlage (im Café Biringer) vorgenommen worden sei, ohne daß Regierung genommen. Hin­­te, der Paul Birályi­en­den Obe­r-Stadthauptmann die Frage, ob es in den Zeitungen erzählt ward, daß nämlich jüngsthin von der Staats» intervenirt hätten. Ober-Stadthauptm­ann Thai ermiderte, die bezüglichen Mittheilungen der seien im Wesentlich richtig gewesen, doch glaube er Br. Defider der Journale (der Ober: Stadthauptmann), daß die Angelegenheit den Verwaltungs Xusseuß anginge, da W­olizei wie Staatsanwaltschaft allein ab­hängen. Die Antwort wurde nach einer kurzen Bemerkung des (daß die Verhaftung durch den Inter sei) zur Kenntniß genommen. — Eine längere Diskussion entspann si über einen Bericht des Otener- Suspektors enthaltenen Antrag, daß der Magistrat die Ötener-Érer futoren zu größerer Thätigkeit veranlasse und deren Gebühren ein­­gehend Fontvolive, widrigenfalls der Verwaltungs Ausschuß ber stimmt, fände, den gewissen Verant­wortlichkeits-Baragraphen in U­mwen­­dung zu bringen. Nachdem der Bürgermeister-Stellvertreter die Zu­­Magistrat Alles tGun, was zur Behebung der vorgebrachten Uebelstände nöthig erscheine, 309 der der von ihm vorgelegte Die übrigen Ber­iih­te boten nichts dar, was zu einer Bemerkung hätte V­eranlassung bieten können. « » (Die hauptstädtische Finanz-Kommission) hielt heute Vorm­ittag seine Sitzung.Zu Wegåiin­ derselben­ richtete Repräsentanten F­uchs an­ den Vorsitzendem Vize-Bürgerm­­eister Kada,die Anfrage,ob es gestattet sei,besheulichte ange in­ den belebtesten Theilen der Stadt,m­­e in­ der Badgasse,Schweine zu treiben und dadurch die Kom­munika­tion zu störenz ferner lenkte Herandis die Aufm­erksam­­keit des Magistrats auf den Um­stand, daß die KaffeehaUs-Besitzer,namentlich in den­ Radialstrasse,den größten­ T­eil des Trostoiks—etivazive·iDrittel der Breite dess selbers—offeipiren­,was für das passirende Publikum­­­­it großen Unannehmlichkeiten verbunden erscheint.Der Vorsitzende erminderte, er werde bezü­glich des Schmein­etreibens die Ober-Stadth­auptmann­­schaft verstän­digerie hinsichtlich der unberechtigten Okkupation des Troitoirs aber da Ingenieur-Ain­t zur Ueberwach­ung der dies­­bezüglichen Vorschriften veranlassen.Von den­ hierauf zur Beeshan­dlung gelan­gten­ Gegenständen sind die folgenden zu erwähnen:Der Bevollm­ächtigte des Zirkus-Inh­abers Ern­st Renzschritt um­ die pachtweite Ueberleistung eines Grund­­­ stiickcsandchckeder-Marco-undAlkotinänygusse(Lcopoldstadt), behtlfs Errichtun­g eines Zirkus ein.Die Kom­mission erklärte,daß gegen die Berichnung eines Zirkus auf diesem Platze eine Eins ivendu­ng nicht zu erheben­ sei,doch könne m­an sich diesbezüglich in Unterhandlungen so lange nicht einlassen­,bis nicht der Bevollmäch­­tigte eine gesetzliche Vollm­ohth beibrin­ge­.Diese Kom­m­ission,welhte mit der Verpachtu­n­g der­ städtischen­stickerfelder betrautwngs legt den­ Bericht ü­ber das Ergebni­ß der diesbezü­glich stattgefunden­n Offeists Verhan­dlun­g vor-Da das Ergebnis zeingü­n­stiges ist,w­ird dasselbe zur Ananym­e em­­pfohlen.Zu­m­­ Schlusse fan­d eine Osfert- Verhandlung betreffs Verpachtung der steidtisehete Hutweiden statt Der Ausru­ffspreis betrug g1.000fl.,demyein­sten Anbot stellte A.Czejgerind­ 19.024fl.,dessen­ Offert daher au­ch­ zur Aniahm­e dem Magistrat vorgelegt wird­­«(Die zweit­e Klasse der Un­garischen Aka­­demie der­ Wissenschaften)i­ird heute,14.d., 1un50«hr-b­ends Sitzung haltem Gegenstände:1.Antritts- Wortm­anlins Pauler’s:,,­cönig Stefan der Heilige und seine Verfassung 2.Florian Mejtyås(korresp-Mitglied):»Es­ las regisauonymus notiusins«.3.Theodor Ortvai(korresp-M­it­­glied):Die geographische Lage und politische Eintheilung der Donau-Inseln (Rudolf Luchs,)Korpor­al in der 14.Ko­m­pagnie des 32.Reserve-Regimen­ts d’Este,sonst Architekt und Bauleiter der Mathiaskirche,istaiii5.d.ianzlaevFeldspitalamBziichtyphus gestorben.Die ungarischen­ Architekten verlieren an ihm­ ein­en wissenschaftlich gebildeten,strebsam­­en und höchst liebensw­ürdigen Kollegen­ Mögeer sanft in­ frem­der Erde ruhen­l (Zudem Strike der Wa­gnergesellen­) In­ Folge der ministeriellen Entscheidun­g bezüglich des polizeilichen Erkenntnisses gegen die inhaftirten­ strikenden Wagnergesellen­ wurden diese,im­ Ganzen 15,heute Vorm­ittags der Vorstehung des VII-­ Bezirks zugeführt und von­ derselben­ bis ans Weiteres auf freien­ Fuß gesetzt. Einen Besuch bei Hadsci Zoja) schildert die „Bosnische Korrespondenz“ in folgender Weise : Hadfehi Zoja lag ausgestrebt auf dem Bettgestelle, über welches eine Dede gebreitet war. Kaftan und Weite waren halb zerfecht, nur feine Kopfbedeckung war rein. Dieselbe besteht aus einem weißen %ez, um welches ein weißrother Turban gewunden is. Das Gesicht it abgemagert, die Bodenknochen hervorstehend, die Augen sind eingefallen, aber voll unheimlichen Feuers. Er rollt dieselben und sein Blick fliegt unstät umher. Beim ersten Besuch erwiderte er den Gruß mit stummen Kopfniden und wollte nichts sprechen. Beim z­­eiten Besuche erwiderte er wieder nichts auf den Gruß. Auf die Frage, wie er sich befinde, gab er zur Antwort­ , 34 habe seit meinem Abgehen von Serajevo (in der Nacht vom 17. auf den 18. August) sehr viel Schmerzen und Unbilden ausgestanden. " wußte schon lange, Daß ich in Eure Hände fallen werde, bin aber überrascht, daß "mir Eure Soldaten so human und liebevoll ber handelten. Ich füch­tete, mißhandelt zu werden, statt dessen erfuhr ich die beste Behandlung ; auch mein Weib und Kind, die sich bei mir ber fanden, werden liebevoll behandelt !? — Nach längerem Stillschwei­­gen stellte er die Frage: „Weißt Du, wie es meinem Bater geht ?“ — 34 wollte ihm nicht mittheilen,­­ daß sein DBater am Tage der Einnahme Serajevos anfallen Sei, deshalb erwiderte ich ih­n, daß ich von seinem Vater nichts wisse. Darauf trug er mich, wer im sei­ flichen Worte „peki“, welches so viel­ als „gut“ bedeutet, zur Kenntniß. Darauf schwieg er wieder, bis ich ihn grüßend verlieh und er Fopfindend den Grub erwiderte mit ,5 Bogom!" (Mt Gott). Gestern wurde Hadihi Loja, welcher sich befanntlich am 18. August ducch den linken Fuß geschoffen hatte und seit dieser Zeit an seiner Wunde Hinsiecht, ven Militärspitel zu Serajeva behufs­ärztlichen Bilege übergeben. Polizei-Nachrichten. Der Polzeimahmann Solek Körner, 54 Jahre alt, hat vor etwa 4 Wochen seine Gant, verlassen und ist seither verschollen.­­R. war dem STrmnfe erde und stand auch schon einmal, als gen­testrant, in ärztliger Beda­lung. Man vermuthet, er habe sich im teuntenen Zustande ei der angethan oder sei verunglückt. Zur Zeit seines Verehrenn dehz­e er die Uniform eines Polizeiwachmanns. — Heute Nachts war Sellyey Laute jüngsten Sikung ausge» die angenommen was Organe ich

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