Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1879 (Jahrgang 26, nr. 100-125)

1879-05-02 / nr. 101

III spi bet mú rés (Einzelne Nummer­n 3 fr. in­­ allen V­erschleißlokalen.) Budapest, 2. Mai. — Wien hat gestern ein schönes Beispiel gegeben, wie ein dankbares Bolt die Vertreter der Presse, die ihm seine Nechte, feine Freiheiten erkämpfen halfen, zu ehren weiß. Das ganze Bürgert­um Wiens it seinen besten Re­präsentanten und die windigsten Vertreter der politischen Welt versammelten sich an dem Sarge Michael Etienne’s, um Zeugniß abzulegen von der Anerkennung, von dem Danke, die sie dem Wirken der P­resse schulden, und der b­ervorragendste politische Mann in Oesterreich, Dr. Herb­st, hielt auf offener Straße eine Rede, in welcher er nicht nur das Wirken des Verstorbenen pries, sondern die Breite im Allgemeimen glorifiziere und ihr den ihr gebührenden Antheil an der Entwicklung des staatlichen Lebens in freiheitlicher Hinsicht vindizirte. Wir erwähnen den Fall, weil er in der That politisch und jozialistisch bemerkenswert i­st, und weil er beweist, daß mit der fortschreitenden Entwicklung des öffentlichen Lebens im Volke auch jene Achtung vor der Breite einkehrt, die mir dort fehlt, wo ungebildete Bölter in politischer Umweise vegetiven. — — — Die Nachricht der „Morning Bolt”, daß alle Signe­­tarmächte mit Ansnahm­e Oesterreich-Ungarns und Englands den Vorschlag Nußlands bezü­glich der­­ Verlängerung der russischen Ossupation Ost-Nunesiens bis zum 3. August genehmigt Haben, wird uns in einem Wiener Briefe als inferiert bezeichnet. Das Dementi, so bemerkt un­­ser Korrespondent, bezieht sich nicht sowohl auf die Anga­­ben der „Morning Bot“ über die Haltung Oesterreich- Ungarns und Englands, mit welcher es wohl seine Nichtigkeit hat, als auf die Thatsache, daß in der Räum­ungsfrage überhaupt schon so bestimm­te Aenderungen der anderen Mächte vorliegen. Die Mission, die Graf Scha­­waloff in Wien zu erfüllen hatte, lag darin, über Die­buch die­­ Verhältnisse aufgeworfenen und noch in der Schwebe­­ befindlichen Fragen eine Verständigung zu erzielen. Die modifizirenden Vorschläge, die das Petersburger Kabinet in dieser Hinsicht gemacht hat, wurden der österreichisch-unge­­tischen gemeinsamen Negierung mitgetheilt. Diese ihrerseits früpfte daran Einwendungen und Bemerkungen, welche von Grafen Ecrnwaloff ad referendum genommen wurden. So weit die Mittheilungen unseres Wiener Korrespondenten. Um uns über die Natur der russischen Vorschläge und M­o­­difikationen zu­ orientiren, sind wir auf englische Quellen angewiesen. Da erfahren wie denn, daß Rußland von sei­­nem Widerstande gegen die eventuelle Applikation des Ar­­tikels XVI des Berliner Vertrags in Betreff der Berufung türkischer Truppen in die Provinz Ost-Numesien bereits abgefonmen, ja daß das Petersburger Kabinet sogar das Prinzip der Majoritäts-Entscheidung in der Kommission für diesen Fall, wie für alle anderen zugestehen will. Graf Schiuwaloff soll wiederholt Anlag genommen haben, jede­­ Sorge in dieser Hinsicht zu zerstreuen und die äußerste Nacgiebigkeit Nurlands in diesen Brnften in Aussicht zu kellen. Das hört sich allerdings recht gut an, allein dies partielle ruffische Entgegenkommen wird im seinem Effekte jeher­­ beeinträchtigt: Durch die nnoch folgenden Propositionen des rufsischen Kabinets. Eine Der­­selben geht dahin, daß so Lange die mili­­tärische Ossupati­on Bulgariens und‘ Ost-Rumeliens andauert,auch die pro­­visorische ruffische Zivil-Verwaltung in diesen Provinzen in Sanktion bleibe. ‚Es soll diesseiner der Pun­kte sein, auf welche Rußland­­ am hartnädigsten und auch erfolgreich bestanden hat. Es wird allerdings gemeldet, daß Fürst Dondukoff-Korfatoff vor seinem Abschiede von Zirnova als russischen Behörden er bulgarische Beamte erlebt hat. Ob jedoch das Wort „erfett" hier wörtlich zu nehmen, ist wohl zu bezweifelt. Der Umstand, daß die Beamten gerade fest, unmittelbar vor der Ankunft des neuen Fürsten, vom­ früheren Gouver­­neur Donduroff eingefegt werden, it ein genügender Be­weis dafür, da wir es sehmwerlich mit einem neuen, sicher­­lich aber mit einem russischen Regime zu thun haben. In Ost-Rumelien soll nach der Ansicht Muklands das gegenwärtige russische­­ Verwaltungs-­Regime oh­­ne jetz­­ige Modifikation bis zum 3. August fort­­dauern Dies sehr erwähnte Datum soll den Termin der Räumung bedeuten, wogegen Oesterreich-Ungarn und Eng­­land in der That Widerspruc erhoben haben, die Tinker aber keine Einwendung gemacht hat. Ja noch mehr. Die „Times" erzählen, daß nicht einmal der 3. August so ganz pünktlich zu nehmen ist; im Verlaufe der gegen­­­wärtigen Verhandlungen ist vielmehr vorgeschlagen worden, daß ein Theil der russischen Okkupations-Arm­ee, eine Division beispielsweise, noch drei Monate länger in­ der Provinz bleiben salle, bis die Miliz und Gendarmerie organisirt, das neue Statut in Wirksamkeit getreten und die Grenzbesti­mmung dem Balkan entlang vollzogen sein wird. Wie schon erwähnt, it man in Konstantinopel diesen Vorschlägen nicht so fer abgeneigt, als man es im wahren Interesse der Türkei sein sollte, und dieser Umstand würde das Entgegenkommen Nußlands in Betreff des Artikels XVI nicht blos erspärlich, sondern auch Sehr Harmlos erscheinen lassen. “ Die „Agramer Zeitung” veröffentlict folgendes aber höchstes Handschreiben : „Lieber Freiherr» Philippovtes! 34 habe der Gesammtbevölkerung beider Neidshalften für die Kundgebungen der Liebe und Treue, sowie für die Uns dargebracgpten Glüdwünsce Meinen und der Kaiserin Dant ausspregen Hafen und feite eine vollinhaltliche Abschrift Meines bezüglichen Handschreibens zu dem Ende an Sie, um es auch der Bevölkerung des ihnen anvertrauten Verwaltungsgebietes in entsprechender Weise zu ver­­lautbaren. Wien, 27. April 1879. Franz Sofer m. p.* — Das Amtsblatt veröffentlicht folgendes allerhächstes Handbegreisen : Lieber Baron Wendheim! Als Anerkennung für die gelegentlic­her Okkupation Bos­niens und der Herzegovina in Angelegenheit der Feldpost, beziehungs­­weise Def­elttelegraphen geleisteten vorzüglichen und täglichen Dienste verleihe Sdh, dem ungarischen Potdirektions-Sekretär Vin­­dem Nádor, sowie den wmigaciischen Telegraphen-Beamten Adolf Intödy und Oskar de St. Firmin das Ritterkreuz Meines Srranz=- Sojef- Ordens; dem­ ungarischen Bollbeamten Suk­ns Novotny ud Zeadmand Sabl, so­wie den ungarischen Telegraphen-Beamten Bela Bany und Betr Zarics das goldene V­erdienstb­eug mit Der Krone; den ungarischen Boltbeamten Alexander Fischer, Ehmad Franz, Karl Dittrich und Elias Lip, sowie den ungarischen Telgraphen- Beamten Karl Eisherich, Peter Biscontini unnd Stefan Bezerovics das goldene Berdhernfib­euzy; ferner: den ungarischen­­ Bojt- Kondukteuren Samuel Mayer Hole Saklın Stefan Mihalek, Johann F­renkrup und Betr Brugovicziy, sowie den ungarischen Telegraphen-Aufsehern, Daniel Kajano­­vics und Ladislaus Dob­oje das silberne Berdienst­­freuz mit der Krone, den ungarischen Boft-Kondukzeugen : Fran Nagy und Sol Fihtl, dem ungarischen Briefträger Solt Zacszbazgy, dem ungarischen Postantsdiener Mierander Kagy, sowie den ungarischen Telegraphen-Aufsehern Raul 3­er­tovits und Kal Kangyár das silberne Berdienst Even 3. — Aus demselben Anlasse habe Ich duch Meinen gemein­­samen Kriegsminister Meine belobende Unerkennung aussprechen lassen: den ungarischen­ Bolt-Offizialen Gusta­v Hendl, Karl Klement, Anton Weinberger, Karl Simon, Alex­ander Toperczer und Adolf Wolf, ferner den ungarischen Telegraphen-Beamten: Sofer Lindenbach, Kai Lentey und Évorfréd Matajics. Li»ieIk,25.Aprile7F­). Franz Zofer m. p. Baron Béla Wendheim m. p. x = Der FE. ung. Minister fü­r Acerbau, Gewerbe und­ Handel hat betreffs Marsgebung der gegen Salizien bestan­­denen strengen Grenzsperre und Anordnung der im § 3 des GA. - Art X. umschriebenen Grenzbewachung:an die betreffenden Grenzlimitate folgende Berordnung erlafen:­­_ · ,,Die ist Galizien herrschende Rinderpeshst nach dem letzten mutlichen Berichten in Aufhörich begriffen­ und sind die noch ver­­seuchten Kreise von unseren Grenzen sehr weitcmlegen.Aus diesem Grunde finde ich mich bewogem die gegen­ Galizien­ bestandene strenge Grenzsperre aufzuheben unch statt derselben den§.3 des GeskArL XXJHM ins Leben treten zu lassen.In­ Folge davon­ verordtte ich,daß Sie wegen sofortiger Zurückziehung der entlang Se­ren­ze nennend­ isten QJ Militärs Grenzwache Anstalt treffe 11,für die durch Zivil­­wächter zu geschehende Grenzbegrad­nng Sorge tragen und um der Grenze Einbrunchsstationen organisiren,deren­ Nam­en sowie die Namen-und Wohnsitze der Besdik1u-Kom­missions-­Din­gäeder Siemir je eher zur KMntuiß zu bringen haben-Buda­pest,28.April 1879.«· =Auffällig ist«­bemerkt die»Deutsche Zeitung"——die besondere Liebenskvn­­digkeit,mit dem­ nun von Noman sieht Oesterreich­-Ungarn und Alles Oesterreichische behandelt Es mag ein Zufall sein, daß der neue , Ball" des Malteser-Ordens, Graf Cescigi di Santa Croce, ein dem Scafferhaufe treu er­gebener Wälfhti­ofer aus Trient ist, welcher Oesterreich zur Zeit seiner Her­rschaft im Lombardisch-Benettantichen hervorragende Dienste geleistet hat als Delegat in Padua, Bicenza und Mantua. Aber auffällig tt es dennoch, dab Bapst Leo XII., als er am 24. März 1.9. nach 71 Jahren zum ersterfinale wieder einen souveränen Großm­eister ernannte, diese außerordentlich­­ hohe Würde einem österreichischen Unterthau, natürlich im Himverständnisse mit dem Kaiser, verlieh. Seit 1808 hatte der Heilige Stuhl diese fü­rstliche Stelle nicht mehr belegt. Ein „Bali“, deren es mehrere tin­eiden gibt, pflegte das Amt des Großmeisters als Stellvertreter zu verwalten. Keiner der Päpste dieses V­ahrhunderts, mit Aus­­nahme Biud VII. hat er für passend gehalten, nach dem O Verkuite der Fel Malta, deren Besis 1798 von den Malteser-Rittern an Frankreich­ überging, regierende Großmeisten zu ernennen. Nur Pius VI. erwählte nach dem Tode den Grafen Home­peich, welcher die Kapitulation von Baletta am 12.­­ Siui 1793­ unterschrieben hatte, noch zwei aufeinanderfolgende Großmeister, nämlich zunächst den wulfischen Salier Raul I. und schließlich 1802 den Toscaner — Giovanni­­ Tommati aus Gortona, welcher 1808 sarb. Weder Leo XII. und Pius VIII, noch Gregor XVI. und Binz IX. badeten daran, meister des­ Fodamiiter-Ordens einen, Nachfolger «des Pap­ ftes gegen­ Oesterreich­ U11­­ax"11. zu groß­­geben. Heute fragt man daher erstaunt nach dem Grunde, d.x Leo nach so langer Unterbrechung veranlaßt­ hat, den Grafen Cesht zum Groß­­;Slattort DÖNT ©: Baran- Siamdiserzd- Die ; Entgegenkonmen An den eríten Kardinals­­ bang des Grafen Cesht allein beschränk­ sich das Konsistorium, welches Leo­ XII. am 12. Mai abhalten wird, gedenkt er zwei österreichisch-ungarische Kirchenfürsten auf besondern Wunsch und auf Präsentation Se. Majestät den Purpur zu verleihen, we­lch dem Erzbischof von Kalocsa Haynald und dem Gubischof von Dimas Landgrafen von Fürsten­berg. Neben diesen großen Freundschaftsbezeigungen vergißt er XIII. übrigens an die Kleinen nit. Ein öfteweihn­ h-ungerischer Monsignore, Graf Zi­yY des Botschafters in Konstantinopel, gehört zu den AS welche das Kardinals-Barett an die künftigen Kardinäle überbringen. Das sind Missionen, die Ehre und veie Gesdhenke eintragen. Monsignor Zihy wird das Barett dem Birger von Poitiers­ über­reichen. Man steht daraus, daß Leo XIII. nicht undantban­nt. Oval Zihy Vater war nebst dem französischen Botschafter Funenier in­­ Konstantinopel der Hauptfriedenstifter im armenischen Schisma­­meister zur befördern. Wer wird die sehr betracht­e 300,000 Frmtes jährlich ercegen!D Aber nicht auf dem leten. XIII. Aus dem Reichstage. Vize-Präsident Barady wöffnet die Lisung des NXige­­ordnetenhauses nach 10 Uhr. — Schriftführer: Antal, molnár, dorváth. — Auf den Ministerrgauteuils: Tip, Tiéfort, Szapáry, Szende, Wendheim, Kemény, Bawlexr =. · Das Motokoll der gestrigert Sitzung wird authentizirt. Präsident legt mehrere Gesuche vor,die enldeichtitiexis- Ausschuß gewiesen werden. Dr. Kornel Emmer überreicht den Bericht Derifitationsausschusses, welchem zufolge Kornel SÜü­gigem Vorbehalte für verifizirt erklärt wird. Hierauf geht das Haus zur­ Tagesordnung über, auf welcher die Fortlegung der Debatte über die Einführung des obligatorischen Unterrichtes der ungarischen Sprache steht. Es sprechen: Stefan Rakforofy, Soham H­offaroff, Scan­ Surapet, Miles Dimitrievics­, Gmerid) Svankta, Georg Rapp, Stefan festo. Den ausführlichen Bericht tragen wir im Morgenblatte nach­ dem ständigen Bullay mit Tagesneuigkeiten. (Ihre Majestäten) werden — wie bereits ge­meidet — morgen, 3. Mai, in Budapest eintreffen und im Bahnhof von einer Deputation der Hauptstadt empfangen werden. Wie „Belti Hirlap" aus sicherer Duelle erfährt, it in Bürgerkeiten eine lebhafte Bewegung im Zuge, daß ihren Majestäten et dem­onstra­­tiver Empfang bereitet werde, um ihnen die Huldigung und An­hänglichkeit der Bevölkerung unmittelbar fundzugeben. Schübengabe Sr Majetät­ Hrn Dr Eduard Kopp ließ Se. Majestät gestern durch den General-Adju­an­­ten FMEL. Sreiheren v. Mondel eine ebenso prachtvolle ab­ Xoffbare Ehrengabe zu dem aus Anlaß der silbernen Hochzeitsfeier des Herr­­scherpaares vom Wiener Schüßenverein veranstalteten Festichtegen zufenden. Das Geschen i­st eine auf einem Hirschkopfe ruhende, tutte­voll gearbeitete Base aus gediegenem Silber. Die Minister Tiga, Szapáry und Wendheim) sind heute Morgens aus Wien Hier eingetroffen. (Der Kultus und Unterrichts- Minister hat — wie und gemeldet wird — die Oberfläch­enbehörden ersucit, den die Matrisen führenden Seelsorgern die Weisung­ zu e­rtheilen, bei der Eintragung von Todesfällen immer den Sterbetit­el­ maßgebend zur betrachten und daher die in ihrer Parodie ver­­kommenden Sterbefälle selbst in dem Falle einzuregistriren, wen Die Leiche in einen andern Pfarrsprengel zur Beerdigung überfü­hrt wurde. Dieser legtere Umstand­ ist jedoch in der Matvit exrsichtlich zu machen und der die Beerdigung vornehmende Geistliche ist vor­­aus davon zu verständigen. Bei der Eintragung­ der Geburten in ein analoges Verfahren zu beobachten. (Anlaß zu diesem­ Ersuchen gab, daß Fälle vorgekommen sind, in welchen der betreffende Seel­­sorger einen Sterbefall aus dem Grunde in die Matvik nicht ert­­eug, weil die Leiche andershin überführt worden war.) Militär-Stallungen. Um in Hinkunft der Einstellung ärarn­er Pferde in der Stadt auszuweichen, winde der Ban von drei Militär-Baradenställen, und zwar wählt dem­ SHlachthanfe, beim VBaradenspital und nähst dem Bulverb­aum proponti. Der Magistrat hat das Ingenieuramt angewie­sen, hiefür die Pläne und Kostenüberschläge zu verfassen. Ufer-Difupation. Wegen eigenmächtiger Difupe­­tion von Theilen des Donau-Ufers sind die Herren Day Neuilog, Leopold Haas und Felie Lord durch den Hauptstädtiigen Magistrat mit je 50 fl. bestraft worden. Polizeinachrichten) Ram einer Mittheilung von Augenzeugen wurde am Dienstag, im Walde bei Kalad, die Leiche eines ermordeten, unbekannten Wiaings, der bis auf seine feine Leib­­wäsche entkleidet und beraubt worden ist, gefunden. Huber mehreren äußeren Berlegungen waren dem Unbelaunten die Zähne eingeschla­­gen und die Zunge abgeinitten. Das Hemd des Ermordeten fand man mit den Buchstaben A. W. gemärkt. Die Unthat dürfte schon am Krontag vollführt worden seit. — Der Honvéd Martin Balajit hat heute Nachts in Gesellschaft von fünf Kameraden, in mehreren K­ellerlofalen ih amufiet und gevietd. Heu­te früh 4 Uhr in Der Kleinen Feldgare in das Gyalog­­jeje Kaffeehaus, wo er einen Standal provozirte. Al er von dem Caférier zur Nähe erwähnt wurde, führte er mit seiner Seitenwaffe einen wuchtigen Hieb nach denselben, daß ihm der Kopf gespalten worden wäre, wenn­ er nicht im entscheidenden Momente vajch seine Stellung verändert hätte. Der Erzedent wurde arretirt. — Dex absoleirte Philosoph Torday. Einjährig Freiwilliger des Kuffenics-Regm­ents, erfgien schon seit mehr als­ einer Woche nicht in seiner Wohnung und wurde auch in der Kaserne nit gelegen. 68 it sehr wahrscheinlich, daß er sich auf diese Weise seiner Metitärpflicht entledigen wollte und Die Militär­­behörde wird ihn als D.jertem­ kurrentiru. Maifrof­ Us Orohp-Kkanizfa, wird dem , Ellener" telegraphirt­­ entert Abends hatte der Ein aufgehört, um 8 Uhr zeigte das Thermiom­eter noch 5 ° über Nu, so daß wir fon nicht mehr fehe besorgt waren ; heute Früh fanden wir sogar Eis. Bis jest tj­ne an den empfindlichen Wußbäumen die­ Wirrung des­ wahrzunehmen. Beim Roggen sind schon zum­ größten Theil De Aeyren herausgeformen, doc Dürfte­ tünen der Stolz schwerlich ge­schadet haben, umso sicherer aber Dem Steps. Lehmwatter­ Aus Szegdin wi­rde dem „Eynetschts“ azftern telegraphiet : Die Theiß ist bis jun Wlorgen mm 2 of, sither um 1 Zo, das Inundationswasser im Laufe des Tagnes um 2 Zoll gestiegen. Ein Opfer des gettrigen­ Sturmes wu­rde bei dem Arbeiten der Ahlfeld-Bahn gefunden. — Die rummänischen Ar­­beiter auf der Staatsbahn-Linie veroltixten, weil man ihnen einen Abzug machen wollte, bedrohten den Kassier, welcher sich eingesplotten hatte und suchten die Thür, Hinter derer tig befand, aufzuspren­­gen. Die ganze Garnison mußte gegen je ausen­den, mehrere Erz deu­ten wurden arretirt. Auf der Alfsid-Linie wird wieder au­ßer Herstellung der Schäden gearbeitet. Die Sledtyphus-Epidemie in Kronstadt erloschen­ An 23. April ist der legte Fleettypyussgrante. Der Polizeiwachmann 30 Milles aus dem Nothipitale geheilt entlasten worden. In unerklärlicher und nicht ganz aufgeklärter Weise hatte fr die lotatifiste Hausepidermie Mitte März in dem Boltzergebűn­k entwicelt, wohin viefelbe zweifellos von Ober-Tömbs eingeschleppt worden. 63 sind im Ganzen 11 Personen erkrankt, von denen 7 genesen,­ 4 dagegen als Opfer der Krankheit gefallen sind. Die an­ den Kranken in Berührung gestandenen Angehörigen minden einer strengen Absperrung, in ihren Wegmengem während 14 Tagen unter­zogen. Auffällig erscheint, sagt die „Rronft. Ztg.“, Day trug der großen Anzahl der Familienglieder der Erkrankten, und to ver wegen Berührung, um der sie mit Den Kranken gestanden, indem sie mit den legieren, in mehreren Fällen sogar das Lager bis zum Aus­bruts wie­ der Siebe getheilt hatten, kein Fall von Anfiedung unter den Frauen und Kindern der Erkrankten aufgetreten­ ist. Effettenschwindler­ .Wosuien, Herzegovina ad Serbien sind die neuesten Schaupläne,­ welche sich die Effekten- Schwindler für ihre anrüggige Thätigkeit ausersehen haben. „tFitgn. Hirt.“ schreibt: „Einzelne Budapest- Schwindler baten bi den dortigen Megterumgeit schon Schritte gethan, ums­ fir die Betreibung ihrer Geschäfte die Verwwilligung zu erhalten: Iie Agenten verkehren fast täglich­ in Sarajevo und Belgrad und, annonch­emn in großen Plakaten den Verlauf ungarischer Gold-Nente Mic­hiv­erfahren, haben sie von der serbischen­ Regierung die Berwilligung wo nicht erhalten. Damit uns in­ diesen Ländern die Sympathie nicht­ noch­ mehr abgewendet werde, fordern wir die Regierung auf anläßlich der im Zuge befindlichen Ft und Handelsverhandlungen dafü­r, Sorge zu tragen, daß die mnngarische Gold-Beute nicht zu Schwindeleien mißbraucht werde. ,(Selbstmordi)Der Szabadkaer Ein­wohner Florisx:: Hilde·31sta·bhatzwkc»9­k«Lapok««erzählen,dieser Tage durch einen Pistolemchnßsem theben ein Ende gemacht Die Polizei­­ 1. Mai, F . Feuilleton, ans Re 69 < Stanz Deik’s Traum. Michaell Hormarth erzählte einige Monate vor seinem Tode in einer Gesellschaft einen Traum Deal’s und erwähnte, daß er denselben auch abgeschrieben habe und später einmal der „Buda­­pestt Szemle" zur­­ Veröffentlichung iüberlassen werde. An Yolae dieser Versprecheng gelangte die Redaktion der genannten Zeitschrift in den Besis des Manuskriptes, welches nun im neuesten (Mai Juni ) Heft der „Budapesti Szemle" wörtlich, ohne irgend eine Aen­­derung mitgetheilt wird. Wir reprodugiren: die sehr interessante Mit­­theilung in nachstehender Ueberfegung.: An einem Tage des vergangenen Hexhites (1875) besuchte ich in den Abendstunden den­ Schwerfronten, großen Batrioten und fand ihn zu meiner lebhaften Freude in einer heiterern Stimmung als wöhnlich. Er hatte einen guten Tag gehabt. Seine Krankheit fchien ort einigen Tagen nachzulassen, er hatte bereits mehrere Nächte in ruhigem, erquidendem Schlafe zugebracht und dad­urch die Skejtizität seines Gemüths wieder erlangt. Während des Gesprächs theilte er och ‚einige seiner anruthigen Anekdoten mit. Dann schw­ieg er plöglich und schien eine Minute im Gedanken vertieft. AS er wieder zu sprechen anfing, sprühte aus seinen auf mich gehefteten Augen, deren Ausbruch während der Krankheit größ­­tentheils matt gewesen war, das alte Feuer auf, erm Yen­hen, daß im ein nicht alltägliche Gebante beschäftigte. „So bin nicht aber­­gläubisch, sagte er, ich gebe nichts auf Träume,­ aber vor einigen Tagen hatte ich einen so lebhaften Traum voll mystischer Bedeutung, daß es mir Seitdem mehrmals eingefallen i­­­ch denke oft darü­ber nach, und jeltfan, üt dem­ Gedankengange bevridt ein so streng wglicher Zusammenhang, daß ich aud) wachend nicht daran aus­regen kann.“ Da ich sah, der er in mitt­eilifanter Stimmung war, so bat ich ihn, ie seinen Traum­ zu erzählen, auf den er mich so neugierig zem­acht hatte. Stevans begann er seine Erzählung in Gegenwart Szál­gálmáns, und wenn ich mich vet erinnere, der Iran Michael Borösmearty. . „Ic fab in einem sehtönen großen Garten im Schatten eines auf den Gipfel eines Hügels stehenden Bannttsó und las eine Weberregung des Horaz, die mir Ignaz Barna im Laufe de­s Tages zerschickt hatte. Da hörte ich ein Geräusch in meiner Nähe mich auf di­dend gewahrte ich einen gewöhnlich gek­eideten, doch sehr am bändig aussehenden alten Man, der sich mie mit einem Korb in der Hand näherte. Sein feingeschnittenes, schönes, vımdes, rothes Bericht, deutete auf ein jüngeres Alter, als sein schneeweikes Haupt­­und Barthaar verrieth. In seinen Augen leuchtete ein, Herzensgüte a­nzunehmen a oft ger­­­­­eifen Gaben,“ und hiemit regte er den Keich drühte auf den VOT nie fregen So ergöste mich einige Augenblicke staunend „Ich bin­ einer jener­ Gugel, die Gott, weil sie sich gegen ihn empört hatten, noch vor der E­rschaffung des Menschen bestrafte. Sch hatte an der Empörung eigentlich nicht theilgerammten, sondern ging, von dem kühnen Vorhaben meiner Genossen in Kenntniß geregt, zu ihnen, um sie davon abzureden. Der Allmächtige Hatte sich zum Genius der Beredsam­keit getraffen, und meiner Macht vertrauend, ging ihh mit aller Zuversicht auf Erfolg zu­ ihnen, ohne dazu von Gott die Erlaubniß erbeten zu haben. Aber meinen Dantel folgte die Strafe sogleich ; es gelang mu­r nicht, meine empörten, Ge­noten zu besesven. Es überfam_mich falsche Scham über­ diesen Mißerfolg, und die Negung des Miiileids, daß ich gerade meine Tiebsten Genosfen unter den empörern fand. Ich begann zu fwan­­sen, ob ich zu dem Gwigen zurückehren oder am Geschich meiner Genofen t­eilnehmen solle. Schließlich­, behielten die­ Gefü­hle Der Freundschaft die Oberhand und ich blieb­ bei meinen sündigen Ges­nojjen. Doch bald erfiell die donnernde Stim­me Gottes, die uns vor seinen Nichterstuhl berief. An wir dort erschienen, sondert der Einige mir von den Webungen, und nachdem er über diese das Wxtheil ge­­sprochen und Sedem in gerechter Weise die Strafe zuerkannt hatte, sprach er zu mir gewendet wie folgt: „Ich weiß, daß du an der Empörung deiner Genossen nicht theilgenommen Haft, ja daß du zu ihnen nur hingingst, um sie zur Besinnung zu bringen und zu mir zurüczuführen. Aber meil­en deine Genossen mehr geliebt Haft als mich und deinen Schöpfer verliebert um des Geschöpfes willen, so hast auch du gesündigt und mußt büßen, mein auch in milderer Weise, als deine findigen Genossen. Du weißt, daß ich die Welt nicht an gatzer­ Boll­ommenheit erschaffen habe. Cody habe ich Geist und Stoff die Fähigkeit verliehen, daß Alles in seiner Art­­ und feiner N­aturgemäß figentr­ideln und vervollk­omm­en könne. Dem­ Wohns­ort wird der dritte größere Planet der Sonne sein, die Erde, die dort unten leuchtet,­­Ziehe sogleich bin und lebe dort in Gestalt des vernunft­­begabtesten Wesens des Wl­aneten, den Menschen, den ich erst später erschaffen werde. Deine Aufgabe wird der Gartenbau sein, die Ver­vollkommmung der Pflanzenwelt. Vor Allem bereite an der Stelle, wo du die Erde betri­­st, einen schönen Garten zum Wohnort für den Menschen, den ich erschaffen werde. Wenn dieser Garten bestellt und die Frucht feiner Bäum­e veredelt sein wird, so wirst du in andere Gegenden ziehen und überall dieselbe Arbeit verrichten, bis ich Dir einen Boten senden werde, um dich von deinem fünftigen Soldiat in Kenntniß zu fegen. Denn dur wirst nicht ewig ein Bewohner die­­ser Erde bleiben, sondern wenn die Tage deiner Buße erfüllt sind, deiner menschlichen Gestalt entkleidet, in meiner himmlischen Herr­­lichkeit wieder den dir bestimmten Pla einnehmen. Dein mensch­­liches Leben wird so lange währen, bis eine Gattung Xepfel, die durch Dich veredelt, deine Lieblingsgattung sein und im Leben des ersten Menschenpaares eine große Nolte Spielen wird, auf der gan­­zen Erde verschwunden ist. Ueber diese Zeit und über das, was du weiter zu thun haben wirst, wird mein Bote dich Schon verständigen.“ Mach diesen Worten schwieg Gott und ich schwebte auf seinen Mint mit Flügeln des Geist­s­ auf die Erde, und nahm hier eine Erhalt an, ähnlich dem Leibe des Menschen, aber doch vollkommener. Von den Gebrechen des Leibes, von Müdigkeit, Hunger u. |. w. war ich zwar nicht frei und ich fühlte eben­so, wie die Menschen, das Bedürfniß der Speise, des Trans und des Schlafes; allein ob,­gleich seitdem Sachrlaufende über michh hinunweggezogen sind, so mar ich) Doch niemals frank, wo wurde mit der Zunahme meines Alters meine Kraft geringer, meine Gestalt änderte sich nicht, wie es bei der Menschen vorzukommen pflegt, sondern ich behielt bis zu den legten Tiehen stets das Hussehen eines Mannes von mitt­­lerem Wien. So lebte eine lange Methe von Sommern und Wintern an der Stelle, welche die Menschen dann Paradies nannten. Sahı- Gunderte mögen bis zu dem Zeitpunkt verflosten sein, wo der Einige Adam und Eva schuf. Ich war Zeuge ihres jungen unschuldigen Lebens und erfreute mich unaussprechlich” an diesen ersten vernunft­­begabten Bewohnern der Erde. Mit ihnen 3wiesprache zu­ pflegen, war mie nach den Gebot des Unendlichen verwehrt. Über uns zähligemal belauschte ich sie­ in der Dämmerung des Abends und in den Stunden mondscheinheller Nächte, wenn sie ihre Gedanken und­­ Gefühle miteinander austauschten, sie des Lebens erfreuten und in Leben des ersten Menschenpaares kaum ihrer Glückeligkeit Gebete zum Herrn des Lebens stammelten. Was ich­ zur Vermehrung ihrer Bequemlichkeit und ihrer Freuden thun forte, das that ich angesehen; denn ich liebte sie und fühlte mir mit väterlicher Neigung zu, ihnen hingezogen. I­n der Stille der Nacht, wenn sie in tiefem Schlaf ruhgten, legte ich meine sehmad­­haftesten Früchte neben ihnen nieder, damit sie beim Erwachen ihre Nahrung bereit finden. Ich sammelte fü­r sie feines weiches Moos und duftige zarte Kräuter. Damit, fie Dieselben auf ihr Lager breiten. I meiner Zärtlichkeit bereitete ich ihnen allerlei kleine Ueber­tafhgungen und freute mich, wer sie sie das Alles Dankgebete an Gott richteten. Do, ihre Glückeligk­itt währte nicht lange. Wegen ihres Ungehorsams, wegen der Schwäche der Neugierde zogen auch sie die Strafe des Herren­ auf sie und mußten das Paradies verlassen. Seitdem hatte auch ich dort länger seine Nähe. Ich forschte­ nach, wohin sie wandern und auch ich ging in jene Gegend, wo sie si niedergelassen ; denn sie dauerten mich und ich beschloß, auch dort ihre Stüge zu­ sein, infomweit­ ich es unsichtbar thun Töne. So verflossen die Sahre nach einander und brachten in das Ipaatı eine andere Abwechslung, als daß sich Dasselbe zu einer immer zahlreicheren Familie vermehrte. Die Freunde, welche bei dem Anblicke ihrer Schön gedeihenden Kinder­­ beglückte, ließ sie allmälig, die Freuden des ersten Paradieses ver­­gessen ; die Erziehung ihrer Kinder, die Arbeit und der­ Erfolg der­­selben boten ihnen fest Grfng für jene Freuden. Yn nüglicher Ar­­beit, welche sich hauptsächlich auf Herstellung ihrer Nahrung, Klei­­dung, Wohnstätte, auf die Deckung­ der ersten Vedutrm­i­fe des Lebens bezog, fanden sie .Seither ihren besten Zeitvertreib und der Erfolg ihrer Arbeit bildete ihre schönste Freude. Diese ihre Freuden mehrte auch ich nach Kräften. In der Nähe ihrer Wohnstätte pflanzte ich viele solche Gewächse, die ihnen Nahrung und Kleidung, lieferten. Die Wildlinge veredelte ich duch Verfegung, Kreuzung, Dkul­rung und ich war von großer Freude erfüllt, als ich sah, daß sie die von mir gepflanzten Gewächse pflegen, das Geheimniß des rechten Ge­­brauches und der Veredelung derselben allmälig entdecken. Der Er­folg, den sie in dieser Weise hatten, diente ihnen als Sporn zum Denken, zur Findigkeit und zum­­ Fleiß. Und­ die liebgemonnene Ar­­beit sc­hüttete hundertfach ihre Früchte, ihren Segen und ihre Freuden über ihren gedeihenden Haushalt aus. So verfloffen Jahrhunderte; das Menschenpaar vermehrte sich zu einem ganzen Bolte, dessen einzelne Mitglieder sie immer weiter von dem Mr Wohnsis ansiedelten, um zu ebenso vielen Stämmen besonderer Völker zu werden. Dieser Unstand erweiterte immer mehr auf den Kreis meiner Aufgabe, erleichterte mir aber zugleich die Arbeit. Ich mußte nunmehr nicht zur Machtzeit und verftohlen wirken. Ich konnte getroft unter ihnen e­scheinen, ohne dem Verbote Gottes entgegen das Geheimniß meines Wesens zu verrathen. Nach einiger Zeit suchte ich Daher die ferner Ange­­siedelten auf, mengte mich unter sie, und mit Wort und Beispiel sie belehrend, kam ich leichten zum Bier. Bei jeder Niederlassung brachte ich mehrere Jahre zu, um mich von dem Erfolge meiner Belehrungen zu überzeugen. Ich 309 exst dann weiter zu einer an­deren Menschen-Ansiedelung, wenn ich den Erfolg schon dauernd be­gründet ah. Im langen Laufe der Jahrhunderte kührte ich auch öfter zu einzelnen Völkergruppen zurück, um die Lüden in ihren Kenntnissen auszufüllen, das Vergessene in ihre Erinnerung zurüd­­zurufen, ihre Entwichng zu fürden. Wo ich in Folge des milden Himmelsstriches und der Em­­pfänglichkeit des Boltes diese Entroicklung größer fand, unterrichtete ich die Leute auch in der Kunstgärtnerei. Alle Neuerungen und Beschönerungen, welche im der alten und neuen Welt auf­­ dem Gebiete der Hortzkultur auftauchten, entsprangen zumeist durch meine Initiative. Alle nam­hafteren Gärten, deren Andenken die Geschichte der alten und neuen Welt aufbewahrte, waren unter meiner Ret­tung und nach meinem Kathe entstanden. Egypten und Klein-Asien, Babylonien und Persien, Rom und Konstantinopel und alle jene Provinzen, in denen die Hortikultur blühte, hatten neben dem gi­ftigen Klim­a, m einer Spntiiative ihre berumunderten Gärten zu danken. Der Sturm der Völkerwanderung brachte eine große Defadence in die Hortk­ultur ; an vielen Orten geriethen sie gänzlich in Verfall ; die einfachste Pflanzenwartung vergaß man,­ch­­rämte mich da­­mals sehr, als ich die Arbeit vieler­ Jahrhunderte vernichtet seher mußte. Gott stellte meine Ausdauer­ und Hingebung auf eine große Probe, als ich auf meinen Wanderungen sah, daß ich die Arbeit von vorn beginnen miüsse. Schließlich jedoch legten sich die Stürme der­ verheerenden Kämpfe und ich­ feste meine Arbeit fort. Zur ner­rende gewahrte ich, daß in der durch die verhallten Stürme erfrischten, verjüngten Menschheit, and Hinsichtlich die­n­t­e jes Zweiges der Kultur die Empfänglichkeit eine viel größere war, als bei den Völkern der alten Welt. Viel half. mir der bitman: Geist der christlichen Religion, und die Mörd­e in den Klöstern waren meine ersten amtl. levnbegierigen Schüler, die­ sodann außer den an­­deren Zweigen­ der Agrikultur auch Die Kunst der Bartnerei unter ihre Obhut nahmen. In wenigen Jahrhunderten blühte die Horti­­en auf, bis­ sie die Heutige hohe Stufe der­ Entwichung erreichte, , ‚Sie sehen — sprach er nach einer einen­ Pause weiter —,­ daß­ ich mein, Lebensalter nach Jahrtausenden­ zähle. Doch der Ewige wird meine Geduld, meine Ausdatter und meine Resignation‘ in die Schlüffe der V­orsehung sehen in: Bälde belohnen. Meine, Zage in diesem Erdenleben sind Gott sei Dant bereits gezählt. Bor einigen, Wochen, erschien mir endlich im Traume der vor Jahr­­tausenden verheißene Gottesbote und verkündete, das Ereignis, an das die Dauer meines Lebens geknüpft war, sei­ eingetreten: das legte Reis jenes Baumes im­ Baradiese, von dem­ das erste Dienschen­­war. Évítend, gekü­ndigt Hatte, sei endgültig ausgestorben auf der­ Erde und der Einige werde mich, binnen wenigen Tagen zu ih, berufen. „Bevor dies jedoch geschieht. — To, schloß der­ Himmelsbote seine Rede —, gebe hin an das­ Ufer der Donat und Jude auf jenen alten, frauen Mann, den seine Mation den „alten Herrn" nennt, Franz Denk, den Gott binnen Kurzem, zu sich befeierden wir.” Dieser alte Mann zerbricht fi­­­ebt den Kopf darüber, ie er, da ihn das Clüd nicht mit Schägen gesegnet, die er auch nicht gesucht, in der kurzen Spanne Zeit, die er noch zu leben hat, seinem­­ Baterlande, daß er sein ganzes Leben Hinduch über Alles heiß ge­­liebt, noch­ etwas Gutes erweisen könne. Bring ihm einen Kork voll von dem schönsten Obst, das du hast und besonders von jener Eozie Pfirsiche, welche du einst in Persien veredelt hast, zwölf Stüd. Sag’ ihn, er soll sie sich s­chmecen lassen, aber die Körner ja nicht meg werfen, sondern sie troden und sorgfältig in feinem Schrankl­auf beiwahren, denn bis der Mond dreimal voll wird, vamwandal er sie sich in ebenso viele Diamanten. Diese Diamanten werden einen unermeßlichen Werth haben. Drei Baare davo­r soll er nach Paris, zwei nach London und ein paar nach Berlin an die reichten Bank­häuser senden. Diese werden mit Vergnügen das Stich mit einer halben Million bezahlen. Die so zusammen fon­menden sechs Mil­lionen soll er jenen wisenschaftlichen und Humanitären Schuflasten seines geliebten V­aterlandes schenten, die es a meisten verdienen.“ Nachden er dies gesagt hatte, varáwand der Vote, ich aber — Sprag der alte Gärtner — erwachte, füllte diesen Korb mit ObH und eilte damit hieher­ zu Söhnen, um den Befehl des Hexen zu voll­ziehen. Denn daß tt der That Dieser Befehl sein leerer Tran ger­­wesen, fand ich bei meinem Erwachen an mir selbst in zmzweifelhar­­testen Weise erprobt. Denn doch jene Jahrtausende, seitdem der Allmnächtige zu feinem Erdenm wallen sich mit einem menschlichen Leib befleivet hat, behielt ich beständig dieselbe Gestalt bei, die eines Mannes ine mittleren Alter. Die lange Reihe der Jahrtausende hatte weder mein Haupthaar noch meinen Bart gebleicht, noch auf meine Kraft abgeschwägt ; ich blieb unverändert bis zu jener Nacht, wo der Bote des Herrn bei mir erschien. Als ig erwacht war, ver­­mochte ich mich kaum selbst wieder zu erkennen. Das Silberhaar und der schneeweiße Bart, die mit dem Greifenalter verbundene Schwäche, die ich meinen Gliedern fühle, das Alles überfiel mich plöslic über Nacht. CS it das ein untrügliches Zeugniß von dem gnädigen Rathschluß des Allnächtigen, meiner Grlösung. Hierauf erhob er sich und weichte mir die Hand zum Absschied : , Gott mit Ihnen, sagte er, bis auf baldiges Wiedersehen im Jen­seits!" Und indem er dies sagte, schlitzelte er mir mit so starkem Druck die Hand, daß ich beinahe aufschrie, und ich einwachte.“

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