Pester Lloyd - Abendblatt, August 1880 (Jahrgang 27, nr. 175-199)

1880-08-02 / nr. 175

«-( « [di 1 1880. — Ar, 175. ER (Einzelne Tummmern Sfr. in allen 2. | " · ‚nHal­i Közlöny“ : — Zur abgeordneten Wahl in Gr.­Ranizsa berichtet Die Wähler-Konferenz, in welcher die Kandida­­tur Solar’3 erfolgte, fand am 23. Sult im Gasthaufe „zum Hiridgen" in Gr.­Ranizsa statt. Die oppositionellen Tendenzen waren in der Konferenz durc die Herren Bil­or Tuboly und Ga Mer­m­ete vertreten. Diese Herren bekannten sich zur Unabhängig­­keitspar­tei und bekämpften sehr heftig die von mehreren Seiten auf­­gestellte Kandidatur Yolav’s. Schließlich erklärte die Konferenz sich als eine Parteikonferenz, worauf die oppositionellen Mitglieder sich entfernten und von den Aurid gebliebenen Sekar’s Kandidatur pro­­klamier wurde. Der Kandidat der gemäßigten Opposition ist Sofef úilaty, Pfarrer zu Pacsa, jener der Unabhängigkeitspartei Alois Unger, Budapester Advokat. — Die Wahl findet am 12. August statt. =Die»National-Zeitung"erhält aus Kons­estantinos sek Iskittheil1ungen,on1achein«­plötzliche Wendung im konziliatorischen Sinne von Seite der Pforte nicht ausgeschlossen wäre.Mart schreibt deu­tgenannte b­latte: »Daß eine sofortige Lösu­n­g des vielverschlungenen Knotens ohnenxektere Mitt­e11 durch den Umschwung der Anschauungen über das,was unterweglssch in den Umständ i­n der Pforte sich empfehlen dürftis erreicht werden könne,sei nich­t wahrscheinlich Alleix die Gefahr eines crxiftl·å;!)cITB:­11c­z·cs würde imm­erhin dadurch beseitigt Iverdanmd siIUtCst1’e»lt;3setzt.Beobachter­,die in der Luge waren,der und der Entschlichtungen und Bestrebung­sumfeldm Moskau­s nächster Nähe zu überwachen,sind der Ansicht,daßtt·1r­­Die möglichen Folgen « . tilgevieite ein Widerstand quand-mäme nie beab­sichtigtnxordexh und die darüber UmlaufendenL Gerüchte mit schlauer Reised­ixilxlllgumneutlich nur in der Vorentstellung aus­­gestrei­t worde­ en,den sm bind­en Skrupel und Bedenken über ein«­wider die Türkei in Anmendung zu dringenden Gewaltpolitik zu erwecken.Dadurch sei fü­r den Divan von allem zü­mfandin eine­ Alternative offseu geblieben.SJn keinem Feille lmbe er d­umYleuß ersten kommen lassen wollen.Zu den Belegen hiefür könne man auch die Stimmung des­ Sultans rechnen-Diejenigen­­,welche denslsonarchen in dm jüngsten Tagen sahm,wissen zu erzählen, daß er d­er guter als übleerme sei und dam­it druck eines Ellkenmcs mache,der gelassen un­d ohne Besorgn­iß des Ausganges der Berwicklungyarre Das wäre nicht möglich,wetmverzweifelte Schritte gepls­­nt wu­rden.Man hat,mtd zwar in der Wiener und Londoner Presse,den Türken die Absicht nicterstellt,da doch Alles verloren sei,indessthalle,wo es sich­ um den definitiven Verlust der europäischen Provinzen schon jetzt handle,m­indestens mit Ehrett die Position aufzugeben und sie nur mit dem Schmerz in der Hand,der liebermach­heichend,zu verlassen­.Dergleichen Darstellung­ sind auf sensationelle Wirkung berecht­eh Unter den heute leitenden türkischen Staatsm­­ännern dürfte sich nicht Einer finden,der da glaubte,daß man an solcher äußers­­ten Grmze bereits angelangt sei.Jurgentheil hält man die eigene Lage wohl für­ wesentlich verbessert,nachdem man untrü­gliche Bürgsch­aften dafür in Händen hat,dass große europä­ischechichte ihr eigeneinteresse mit demjenigen der Erhalt 211 sg der Türkei für­­ identisch erkennem Gleichwird dh wirke im Allgemeinen wenig sentis« Inentalisch läßt aikch­ die osmanische Politik sich nicht leicht durch AhixIMFFU bestimmen und,mit den reellm Dingen rechnend ist sie einer«Umschüchterung nunnentlich dann erhoben,wenn dic drolcht­ den Gefahren nicht unmittele sind.« Budapest, 2. August. " Mit Gewalt und Milde, mit "Skotten-Demons­­trationen and gütlichem Zureden wird abermals auf die Pforte zu wirken gesucht, um sie zu bestimmen,­ sich dem Dik­at Europas oder dem, was man so zu­ nennen überein­­gekommen ist, si zu unterwerfen. Daß die“ Flotten-Demon­s­­tration noch immer auf dem Programm­ steht,, it gewiß; England beharrt Hartnädiger denn je auf­ diesem odiosen Schritt. Andererseits bestätigt es fid, daß die Mächte, um die materiellen Besorgnisse der Albanesen zu beschwichtigen, fidh anheisschig machen wollen, der Pforte eine Art Bürgs­­chaft zu bieten für den Schub des Eigent­ums und für die gerechte Behandlung jener Muselmanen, die unter griechische oder montenegrinische Herrschaft­­ geratten wü­r­­ten. Die Erfahrungen, die die Muselmanen in Bulgarien traurigerweise gemacht haben, lasfen eine derartige Garantie unter allen Unständen näglich erscheinen; aber, daß die Albanesen daraufhin ihren Sinn ändern und die "bee. vor der utegrität des albanesischen Bodens, für Die sie bisher eingestanden sind, plöglich im Stiche lasfen werden, das it wohl nicht zu erwarten. Man darf vielleicht auf den guten Willen der Pforte in der montenegrinischen Trage rechnen und die Idee, daß ‚die Türkei selbst unter Umständen an der Flotten-Aktion in "ein unabänderlicer it. ‚ihr diese Brämiffen belaunt waren, den albanesischen Ge­wäsfern partizipiren könnte, erscheint immerhin denkbar, obzwar kein Mensch glaubt, daß es im Exuste dazu kommen werde — aber aus­erdem Be­­reiche jeder Transektion und jedes Kompromisses sieht die griechische Grenz­­frage Die Mächte haben erklärt, daß sie sich über eine besti­mmte Grenzlinie geeinigt haben und daß ihr Beschluß Die Pforte ihrerseits hat, nachdem geantwortet, daß sie die empfohlene Grenze nicht acceptiren könne. Man müßte den Thatendrang und die tief eingemurzelten Vorurtheile Gladfime’s schlecht rennen, wenn man annehmen m­ollte, das englische Kabinet werde siegt Die Engagements betreffs der Flotten-Demonstration lösen. Darauf ist nichts zu Hoffen. (Es gibt nach der gegenwärtigen Gestaltung der Dinge nur einen Weg, der die Nachfchr zu norm­alen V­erhältnissen und zu einer ruhigen Entwicklung der Beziehungen Europas zum Orient in Aussicht stellt und dieser Weg wird nicht früher frei werden, ehe nut das Kabinet Gladstone gefallen ist. Und es hat den Anschein, als fü­nde Europa troß aller­­ Vorgänge der Textern Zeit einer so erfreulichen Even­­t Menscliches pafsirt­­unalität heute noch jeher fern — wenn nit — was gewiß Niemand w­ünschen mag Herrn Gladstone etwas Das Regime Gladston­e hat in­ der funzen Zeit seines Bestandes mehr Fehler begangen und mehr Schlappen erlitten, als die Liberalen jemals dem Kabinet Beaconsfield zum V­orwurfe machen —— konnten, aber innerhalb einer bestimmten Wahlperiode sind­­ die englischen Barteiverhältnisse von einer beharrlicheren Stabilität, als dies auf dem Kontinente der Fall it. Glad­­‚one hat die Affaire Bradlaugh, er hat die irische Bill gegen den Willen vieler seiner Barteigen offen und doch mit ihrer Hilfe ourchgebracht. Er steht ihm demnächst eine­­ grobe Prüfung bevor, wenn die irische Bill im Oberhause zur Beratung gelangen wird, wo Beaconsfield und Salisbury die Vorlage mit allem Eifer angreifen wollen. Doc wird Gladstone wohl au, diesmal noch mit heiler­­ Haut davonkommen und wie die Dinge stehen, wird Eng­­­­land und Europa gut oder über das Regime dieses Unruhbe­­stifters und Friedensstörers noch eine Zeit lang zu tragen haben. Die Abhandlung»T­ apolitique du présent«ist",wie ihre Aufschrift bezeugt,im Jahre 1864,wirde zwar i­n«Mcss des gedach­­ten Jahres verfaßt worden und offenbar bestimmt gewesen,’einer hochstehenden,aber nicht der zü­nftigen Diplomatie angehörigen Pers­son,aller Wahrscheinlichkeit nach dem Kaiser Alexanderl­ selbst, ü­berreicht zu werden.Form und Inhalt des Aktenstückes weisen direkt auf diese Bestimmung hin,welche außerdem durchhygisejik punkt der Abfassung derselben deutlich indizirt wird. v Dies vorjangeschicktz geben wir nachstehend die« «Pocitit der Gegenwartckolitiq qua Präsent­«« «überschrieb­ene, mit dem Datum»1864«bezeichnete Den­kschrift im Wortlaut wieder:­­ „Die Politik, welche das Kaiserliche Kabinet unter gegenwär­­tiger Regierung befolgt hat, steht uns zu nahe, um Erz zusammen­­gefaßt zu werden. Sie beruht auf Verträgen und Altensunden, von denen viele nicht ander als mündlich dargelegt, werden könnten. Ueberdies ist diese Polität von Umständen abhängig gewesen, welche mit jedem Augenblick mwechselten. "Gehört dieselbe doch einem Zeit­alter an, das zur beweglich ist, um ein unverändertes Fortschreiten in­ der nämlichen Richtung zu gestatten. zi­nn der Einleitung, welche Ew.­erlaudt unterbreitet worden " Haben wir die Hauptphasen der gegenwärtigen Situation angegeben ebenso die Erfahrungen, welche mwir den legten acht Jahren ver­­danken. Wir glauben uns mit dem vorliegenden Entwurf begnügen zu können, indem wir uns eine vollständigere Arbeit so lange vor­­behalten, bis unsere Studien der Borgeschichte beendet sind. Um den bereits überreichten Abriß zu vervollständigen, genügt es, die gegenwärtige politische Situation und die Sinteressen darzulegen welche die Aktion des katserlichen Kabinett bestimment. 1. Das Hauptinteresse Auklands it NMNúbhe. Die Erfahrung hat gelehrt, wie wenig wir zu gewinnen und wie viel wir zu ver­­lieren haben, wenn wir uns in die Angelegenheiten Europas milchen. — Wir müssen eine eigenartige Existenz beginnen, unsere Institutionen, Hilfsquellen und Kräfte durch Entwicklung unseres Nationalgeniet verdoppeln. Hierauf beruht unsere Macht und inne­fere Sicherheit. Dieses Zurückehren einer großen Nation zu sich selbst ist ein ungeheueres Ereigniß und zugleich fü­r die auswärtige Polität bestimmend. Eine große kontinentale Macht kann sich aber nicht vollständig ifoliven. Die polnische Krisis und die orientalischen Wirren haben bewiesen, wie eng der Zusammenhang ist, in welchen wir zu dem übrigen Europa gestanden haben. — Da eső min Die Aufgabe des fairerlichen Kabinett ist, diese inneren Arbeiten zu fördern, so wird zu diesem Ende unsere Bolttit konservativ im Prinzip und defensiv in ihren Zielen sein müssen. 2. Unsere augenblikischen Sintereisen bilden: M Im Norden die skandinavische Gruppe. Die dänisch-deutsche Krisis, hat die, 1848 entstandenen Ideen des Skandinavismus wachgerufen. Zu der traditionellen Sorge, welche wir für die Integrität der dänischen Monarchie hegen, gesellt sich no die Furcht, diese Monarchie in die skandinavische Union auf­­gehen zu sehen, falls Dänemark auf Jütland und die Inseln ber Ichränkt werden sollte. Daß diese Kombination, welche die Müns­­chung der Di­fee in die Hände einer größeren Macht brächte, unseren Snteressen entgegensteht, bedarf keiner weiteren Ausführung. Es ver­steht sich vielmehr von seldst, daß wir sie im Auge behalten müssen, ohne indessen ihre prakitichen Chancen und ihre eventuellen Ge­­fahren zu überschagen. Die skandinavische Spee it in Dänemark galt aufgenommen worden, und scheint in Schweden, selbst wenig Sym­pathie erweckt zu haben. England macht Opposition gegen dies­­elbe, unser Bevollmächtigter hat Befehl, sie­­ zu bekämpfen. Falls diese Union sich realisiren sollte, konnte sie doc nur in föderativer Form verwirklicht werden, und das wille ihr einen Theil ihrer Bedeutung im voraus nehmen. An Friedenszeiten würden der Sund und die beiden Belte dem Handel nicht geschlosfen sein, weil es sich hier um zu viele Interessen handelt; in Kriegszeiten würde die Freiheit der Straßen immer von England abhängen und die skandinavische Union daran Nichts zu ändern vermögen. Diese Eventualität, solche diejenige einer Antastung der Siter­arität der dänischen Monarchie bilden mithin Interessen, welche unsere Sorge erfordern, ohne gerade unnsere Thätigkeit in Anspruch zu nehmen. b) Im Zentrum Boten. Polen bildet ein vitales waffisches Interesse und in politischer wie in militärischer Na­dsicht zeigt unsere Geschichte, daß es unser wunder Punkt ist. Diese Wunde kann dur­ innere Maßregeln geheilt werden — so lange sie einfü­rt, wird sie aber fortfahren, 7 unseren Gegnern zum Angriffspunkte zu dienen. Unsere Bolitit muß so berechnet sein, daß wir uns diesen Angriffen auf seinerlei Weise ausfegen. Sieben Jahre lang haben wir solche Angriffe doch unser Umverständniß mit Frankreich vermieden — im entscheidenden Augenblick aber hat die polnische Angelegenheit alle unsere Beziehungen umgestaltet. Anfangend unseres Vertheidi­­gungsmittel erscheint als das unwirksamste die­nteressen-Solidarität, welche die Politik der Kaiserin Katharina zwischen Oesterreich und Preußen duch­ das Theilungssysten begründet hat. Diese Solidari­­tät bindet jene Mächte an uns, wie uns an sie. 68 wird uns viel­­leicht gelingen, die Elemente dieser polnischen age zu verändern. Aber so lange sie bestehen, müssen unsere Verbindungen mit den Nachbarstaaten andauern, und liegt es in unserem Interesse, diesel­­ben zu befestigen. c) Unsere Beziehungen zu Preußen sind fast immer gute gemesen. Wir haben keine abweichenden Interessen, und preußen it uns eine Schugmwand gegen Frankreich gewesen. Wir müssen wünschen, daß Dieser Staat sich befestige — dieser Wunsch aber würde wahrscheinlich nicht so­­ weit gehen, daß wir, im alle eines Angriffs auf den Rhein, die Waffen ergriffen. In dieser Rücksicht muß die Vergangenheit uns zur Lehre dienen. Rußland wird immer stark genug sein, sich zu vertheidigen, falls es im eige­­nen Lande angegriffen würde. Die Sicherheit, welche es uns bieten­­w­rde, Preußen mit den Waffen zu unterfrügen, würde durch die Opfer eines solchen Beistandes nicht aufgewogen werden . Diplo­­matisch aber steht Preußen unsere Unterftügung zu Gebote. Die preußische Monarchie ist aus Eroberungen und aus dem Geiste der Vergrößerung hervorgegangen,­­ die Staaten erhalten sich in der Regel aber durch diejenigen Mittel, welche zu ihrer Gründung ge­­dient haben. Preußen ist ehrgeizig und unruhig. Ohne es darin zu bestärken, haben wir seinen Grund. Seinen Vergrößerungen Wider fand entgegenzufegen, so lange dieselben unsere direkten Interessen nicht schädigen, wi Solange Oesterreich existirt,mu­ssgnwig als Nachbarn wünschen,daß es in Ruhe bleibe und­ mästenwnß mit ihm­ die bestmäglich­n Beziehungen unterhalten-Dieser Staat nim­mt eine so wichtige Stellung an u unseren Grenzen ein,daß sch­all eine anarchische Verwirrung hervorrufen würde,deren Folgezrauch · Es liegt iniI unserem Interesse,daß Oesterreich die heterogenen Elemente,aus welchen es zusammen­­gefegt it, in einem Aggregat­ Zustande erhält, welcher und vor jeder anarchiischen Beunruhigung ihnst. Diese Notabwendig­­keit mag und wider­wärtig sein. Sie ist aber einmal da, innere Unruhen in Oesterreich würden augenblic­­k­) auf uns zuVüchirken, wirken doch alle gegen Oesterreich­­ gerich­­teten revolutionären Unternehmungen unvermeidlich auf Polen ein. Alles dies kann sichh mit der Zeit und unter Umständen ändern Sebt aber iit ed so, und wir müssen uns nach demP Bestehenden richten. Diese Erwägungen haben zwischen uns und Oesterreich eine Art von Annäherung herbeigeführt. Zu dem 3wec, den entfesselten Unitary-Elementen in Europa eine Präventiv-Aktion entgegengeben zu können, haben wir. uns mit dieser Macht in Hinverständniß ge­­fest. Es ist schwer zu sagen, bis wohin diese Gemeinschaft gehen würde, falls wir zu einer repressiven Aktion greifen müßten, 63 wird das wesentlich von den Umständen und von dem Maße ab­hängen, in welchem unsere Interessen dabei engagirt sind. Wenn Oesterreich in Ungarn angegriffen würde, ohne daß eine solche Krise direit auf Boten einmirkte und uns gefährlich würde, so dürften wir unsere Aktion von 1849 nicht zum zweiten Male wiederholen. Auf alle Fälle wirde Se, Maiestät der, Kaiser fi volle Freiheit des Handelns vorbehalten, und nur insoweit unsere Interessen es erforderten, ein Ginverständnis mit dem Wiener Kabinet Blat greifen lassen. Wenn der Angriff in Venedig Haft fände, so dürften wir nicht dazwischentreten, obgleich, e­in unserem Unteresse liegt, daß Oes­erreiht nicht aus Italien vertrieben wird, diejenigen Stäb­e des österreichischen Staates, welche zur Zeit in diesem Lande absorbirt werden, werden und gefährlich erdern, wenn sie in Die Lage fämen, sich auf den Orient konzentriren zu können. Unsere Beziehungen zu Oesterreich. Fund ütmer unsicherer Natur gewesen. Dieser Staat wird immer und aus allen Kräften unserer Entwick­­lung Widerstand leisten. Aber so­lange es in unserem­nteresse liegt, auf dem­ althergebrachten Wege zu bleiben, wird Oesterreich gezwungen sein, uns zu folgen. Wir müssen darüber wachen, daß es un nicht weiter fortreißt, als wir gehen dürfen. — Nachbarstaaten können einander ebensogut Schaden­ zufügen, wie Dienste erweisen. Gewöhnlich wird es in ihrem­ Interesse Liegen, sie zu mäßigen und eine Wolitit der Chilane und der Nepresfalien zu vermeiden, Die leicht zu ihrem eigenen Nachtheil” führen fern. Denn sie, ihren Verschiedenheiten Rec­nung tragend, dieselben mil­­dern, ihre Berührungspunkte entwickeln, so können sie in Frieden leben und vortheilhafte Verbindungen unterhalten. So ist es ge­­segehten, daß mir troß unseres Antagonismus nie mit Oesterreich in offenem Kriege gewesen sind. Diese Beziehungen könnten indessen nur aufrecht erhalten werden, wenn wir nicht alte Rechnungen mit­einander auszugleichen hätten. . Obgleich nun die italienische Beleg­­nahme der Lombardei für den Berhaft Bellarabiens weichliche Zah­­'a und mußten wir dieselben jungen. Jung geleistet hat, so sind die Wunden, welche uns während des Krimkrieges von Seite Dosterreichs geschlagen wurden, immer noch böhrt Schmerzhaft ! ‚Kann au im Webrigen nicht bestritten werden, daß man, um die Ereignisse wirklich leiten zu künnen, über nationale Leiden­­schaften erhaben sein muß, so ist die Erfüllung vieser Bedingung angesichts des großen Antheils, welchen die öffentlige Meinung und die Presse an den Staatsangelegenheiten aller Länder nehmen, doch außerordentlich schwer. CS bedürfte dazu einer gemeisten Gleichheit der Verhältnisse, welche nicht existirt. Oesterreich besteht aus einen Gemisch unter­einander nicht zusammenhängender Nationalitäten, unter denen die berufchende die numerisch schwächste ist. Von allen Seiten den feindlichen Berührungen Europas ausgefegt, ist der öster­reichische Kaiserstaat leicht verleglich und erhält er sich nur durch ein merkwürdiges Gleichgewicht. Im Gegentage dazu, repräsentirt Nußland eine mächtige H­omogene Nationalität, welche sich nur an ihren äußersten Grenzen einige heterogene Nasen - aggregirt hat, die es mit dem Schwergewicht seiner Macht beherrscht. Rußland hat wenig diverse Berührung mit Europa und it in sich umangreif­­bar. — Dieser Gegentag it frappant : es it der Gegenfab zwischen einem in Derfall begriffenen­­ Volle, dessen Sortbeftchen Staunen erregen muß, weil sein­ Sturz unvermeidlich it, — und einer műdje­tigen, in der Blüthe ihrer Kraft stehenden Nation, welcher eine uns geheure Zukunft vorbehalten ist. Die Chancen sind zu ungleich. Desterreich fann und Schaden, seine Bilfe brauchen wir, Gott sei Dank, nicht. Ohne uns könnte es nicht bestehen und es würde uns ein Leichtes sein, bei der ersten Gelegenheit seiner Here zu werden. «­­­Fü­r’s­ erste aber liegt das nicht in unserem Interesse. So lange die Nationalitäten, aus welchen Oesterreich sich zusammen­­sett, nicht zu derjenigen politischen und sozialen Organisation ges­chehen sind, welche ihnen eine unabhängige Existenz ermöglicht, würde der Wegfall einer zentralisirenden, diese Nationalitäten zusammen­­haltenden, Autorität, das Zeichen zu einer Auflösung geben,­­ welche uns ebenso gefährlich werden könnte, wie, ihnen. Die stufenweise Entwicklung der Völker Oesterreichs zu politischem Leben liegt über­­dies in der Natur der Sache, zumal seit Die Versuche der öster­­reichischen Politik, diese Nationalitäten durch Germanisation zu ev ftifent, gescheitert sind. Desterreich kann nicht mehr umhin, die in Nohe stehenden Nationalitäten anzuerkennen und ihnen im der Re­präsentation 98 Neiches eine Stelle einzuräumen. — An uns wird es sein, Diese Frage zur Reife gelangen zu lassen, indem wir von unserer Seite die moralischen ‚Elemente ent­wickeln, welche unsere Bande mit unseren Stamdes- und Glaubensgenössen beseitigen. Ins­zwischen aber werden unsere Beziehungen zu Oesterreich eine Ge­stalt annehmen müssen, welche, den Anforderungen der Gegenwart volle Genüge leistet, ohne diejenigen der Zukunft zur Schädigen. e) Die nämlichen Grundsälle sind auf die Tim­fei anzuwenden. — Seit den Zeiten, aus denen die uns von der Kaiserin Katharina hinterlassenen Traditionen standen, hat sich viel geändert. Da­­mals bedrohte der türk­ische Fanatismus die Christen mit Zerstörung Henze it eine solche Zerstörung unmöglich, einmal wei! unter Beitalter dergleichen nicht mehr ges­­tattet und zweitens weil die Türken dazu nicht mehr im Stande sind. Die Ohnmacht und Zivilisations-Unfähigkeit der Türken. Die Bolygamie, welche sie entvölkert, die militäriige Waschedung, welche sie sich als Privilegium vorbehalten haben und durch welche sie dezi­­mirt werden. — Alles bag weist auf ein sie vorbereitendes defini­­tives Webergewicht des­chriftlichen über das türkische Clement hin. Dieses Webergewicht ist schon gegenwärtig eine bloße Zeitfrage. CS genügt darum, die Dinge ihren natürlichen Weg gehen zu lassen und sie zu unterflügen, ohne ihnen doch allzu Prompte Beschleu­­nigung zu Schaden. « » Die heute den Ch­risten des Orients droben­d·e·Gefahr»rü­hrt nicht von den Türken,sondern von den zwischen diesen Christmbes stehenden Zerwürfnissen her­.Sie selbst haltert das Pandzerftöxj, dessen Symbol das gleiche religiöse Bekenntniis war und sich in feindliche Gruppen getheilt.­Die Pforte b­­erzieht dara­ls Nutzen­, indem sie die eigene Herrschaft zu­ befestigen und zu verlän­­gern sucht. N Si ALS fernere ernste Gefahr, ist die politische, religiöse und revolutionäre propaesada des Abendlandes anzusehen. Die Lateiner wollen die orthodoxe Kirche stürgen ; sie werben unter den Bulgaren für den Katholizismus, sie latinisiren die Donaufürstenthü­mer und suchen die heiligen Stätten der Güter zu berauben, welche dieselben in jenen Fürstenthüümern befisen. Die polnische Emigration hat die Walachei und Moldau zum Schauplan ihrer­ Imtriguen gemacht. England wühlt Griechenland auf, indem es sich populär zu machen ist, um dereinst feinen Einfluß auf die hellenischen Namen unserem Einfluß auf die Slaven entgegenzufegen. " Gegenüber einer solchen Lage der Dinge hält das katserliche Kabinet die Aufrechterhaltung­­ der türkischen Autorität für nothunwendig, um jene Länder vor Ber­­wirrungen zu bewahren, die ihnen verderblich wären, ohne daß wir im Stande wären, aus denselben Nasen zu ziehen. Unser Ziel ist,darauf gerichtet, die Differenzen unter­­ Den Christen des Orients zu schliegten und auf Diese Weise voreiligen Kämpfen zuvorzuformen, welche zum eigenen Schaden der Bethei­­ligten ausschlagen müßten. Wir bleiben auf dem Boden des DBen­­trags von 1856. Wie unvortheilhaft dieser Vertrag immer gewesen sein mag,­­ zur Zeit sichert derselbe den Türken ihre Stellung und befestigt ex diejenige der Christen. Das Recht, von den Tü­r­en die Beobachtung dieses Vertrags zu verlangen, können die Christen des Orients indessen nur in Anspruch nehmen, wenn sie sich selbst vor Beilegungen desselben hüten. Außerhalb der Verträge gibt es kein anderes Recht, als dasjenige der Stärke: bei der gegenwärtigen Lage der Dinge und so lange wir der Donau und 025 Schwarzen Meeres beraubt sind, wi­e ein Bersuch, Gewalt zu gebrauchen, aber weder ung, noch den orientalischen Christen zum Bier geweichen. Aus diesen nämlichen Gründen haben wir uns so eifrig Der sextifchen und der montenegrinischen Gage angenommen, als die Pforte, die Umstände und ihr Lebergewicht bewusend, dieser gegen­­über Gewalt gebrauchte. Eben deshalb haben wir uns auch entschie­­den gegen den Fürsten Cufa ausgesprocen, „is­t Dieser nicht allein seine Pflichten gegen die Pforte, sondern auch Diejenigen gegen uns und die Kirche übertrat. . “ Diese Volitif der Mäßigung und Beruhigung nöthigt uns zu einer beschwerlichen und undankbaren Arbeit. Weder vermögen wir den Ansprüchen der Christen gerecht zu werden, die zu Leidenschaft­­lich sind, um prak­tisch zu Werke zu gehen, no­ch mit unseren eigenen nationalen Sympathien genug, weil die Lebhaftigkeit der­selben vernünftige Erwägungen unmöglich­ macht. Das­­ kaiserliche Kabinet aber weiß, Daß und immieweit jeder im Orient acthane Schritt auf unsere politisce Stellung und von da wieder auf unsere innere Stellung und namentlich auf unsere Finanzen zurücwirkt: mit Nacsicht darauf kami es einen anderen Weg nicht einschlagen. — Was die Vforte anbetrifft, so hat sie uns in früherer Zeit alle christ­­lichen Sufurreltionen zur Last gelegt. Seht, wo der Augenschein fehrt, daß die kosmopolitische revolution die Urheberin dieser Be­wegungen ist und daß dieselbe It­ sogar gegen uns gewendet hat, ist die türkische Negierung eines Befjern belehrt und in ihr Ver­­­hältniß zu uns ein besseres geworden. Die Konsequenzen, welc­he sie daraus zu ziehen wünscht, können mir freilich nicht acceptiven. Die Pforte träumt von einen engen Verbindung mit uns und Defter­­n reich, un­ das Prinzip der Nationalitäten zur exitiden. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß im Drient das nationale Prinzip eng mit dem christlichen verbunden it. — Die wahre Gefhhdlichkeit besteht hier, wie Oesterreich gegenüber, in­ der Fähigkeit, Mab zu halten. Auch in diesem Verhältnisse hat sich gezeigt, daß in der Bolitit die Allianzen durch Interessen bestimmt werden: diese Anteressen aber bestimmen zugleich die Dauer und die­­ Grenze der Allianzen. (Fortlegung folgt.) (Dr. Immanuel 23m) Gegenüber der dem „Gyorsfutär” entnommenen Nachricht, als würde Herr Dr. Löw, Ober-Rabbiner in Szegedin, eine ihm angebotene P­rofessur an der Landes-Nabbinenschule abgelehnt haben, werden wir von kompetenter Seite ersucht mitzutheilen, daß an der Landes-Nabbinenschule über­­haupt seine Professur zu befegen ist und daher eine solche weder an­geboten noch refusirt werden konnte. Todesfälle) Gr Kohbarnn E­sefontes ist — wie und telegraphisch gemeldet wird — verfroffene Nacht in Ziombolya gestorben. (Graf Soh. Nep. Elefoni­eg, Luk Geheimrath, war geboren am 14. November 1809.) — eltern Mor­­gens ist in Totis der Chef des h­iesigen priv. Großhandlungshauses Moriz Gold u. Sohn, Herr Moriz ©­o­­­b, im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Berblicjene, ein in den weitesten Kreisen bekannter und hochgeachteter Mann, ein Hervorragender Wohlthäter der Armen, war der Gründer der seit mehr denn 30 Jahren bestehenden oben­­genannten Firma. Herr Moriz Gold war der Schwiegervater 065 Reichstags-Abgeordneten Moriz Wahrmann und der Vater des Königl. Kommerzienrathes und Direktors der Oesterreichtsgh-Ungar­­­­­­en Bank Sigmund Gold. — In Naab ist Herr Zoff Beha­­meister, einer der angesehensten und verdienstvollsten Birgie der Stadt, Kaufm­ann, Präses der dortigen Sparkasse, Mitglied der Stadtrepräsentang, gestern im 69. Lebensjahre gestorben. Herr Jeg­meister, der Schwiegervater des Universitäts-professors und Neu­s­­tags-Abgeordneten Dr. 3. Kant, nahm an allen öffentlichen­­ Angelegenheiten stets regen Antheil und trug Vieles bei theils zur Gründung, teils zur Förderung von Anstalten und Vereinen, die sich einer soliden Blütge erfreuen und auf die Hebung des male vneren Wohlstandes nicht geringen Einfluß üben. A Unglücksfall auf dem Doran d Dam­pf­schiff „Dran“. Auf dem im der Bergfahrt von Balz nach Budapest begriffenen Dampfer „Dran” ereignete sich gestern nm 10 Uhr Nachts bei Dunaföldvár ein sehr bedauerlicher Unglücksfall. Das Auströmungs-Stubenrohr der Dampfmarine darfi­nänlic und der eben mit dem Stellen der Maschine beschäftigte Wärter Bözsa wurde durc den ausströmenden Dampf auf der Strife getödtet. Zwei Heizer, beiche auf die Detonation herbeieilten, wur­­den­ verbrüht und­ ist der eine leicht, der andere schwer­ verlegt wor­­den. Beide wurden in das Spital von Dunaföldvár gebracht. Das von Mohács kormende Dampfshift Neptun" nahm die Baffagiere auf und dieselben kamen mit geringer Verspätung in der Hauptstadt an. Dis Ski „Dran“ erlitt Tonft Feineriei Beschädi­­gungen. Unfall am Donau-D­rai­ Borgestern Abends rannte der Nemorguur „Saad” an den vor der Netloute besittür­lichen Landungssteg der Propeller-Unternehmung an und zertritute merte den Steg vollständig. Es ist ein Clüd, daß ichh eben Nie­­mand auf dem Steg befand, sonst Hätte eine intreghte Katastrophe eintreten können. 3 (Polizeinachrichten) Kel Bien, 32 Jahre alt, gewesener Weinhändler aus Szegkard, tt getern Mittags 3 Uhr von der Mitte der Kettenbrüche in die Donau gespru­ngen. Derselbe wurde duch den Steuermann Sofef Szamwald und zwei Matvofert gerettet. — Der Spazereihändler Zofef Kraus, Denkplas Nr. 5, übergab gestern dem Agenten Mar Hirshbein für die Firma 23. Hode’s Nachfolger zwei Güde Kaffee zum Breite von 159 fl. Hirshbein verkaufte sofort diesen Kaffee der erwähnten Firma mi 33 fl. billiger. Den Hausm­edr Samuel Toma, der den Kaffee führte, sandte Hirshbein von der Straße mit einem Zehnkreuzer- Stüd zur Firma Rode unter dem V­orwande Geldftüd falsih sei. Bis Toma yım­itkehrte, war Hirschbein mit dem bei Node erhaltenen Gelde verf­runden. Derselbe ist 25 Jahre alt, von mittlerer Statur, hat rothen Bart und ebenjoldhes Haar. — Heute Früh it in der Szehengigarre ein ausgebrannt. Die Feuerwehr erchten und unterdrückte den Brand. — Heute Vormittags gegen 10 Uhr fiel ein Taglühner, welcher Rehricht ausichgütten wollte, zwischen der Edreimmidgale und er Ruderhaufe bei der Kettenbrücke im die Donau. Der Mann war anscheinend berauscht. Der Eigent­ümer der Schwimmschule m­achte es sofort bereit, dem Berunglücken beizu­bringen, als Schwimm-Meister löste einen Kahn los, allein der Extruntene kam nicht mehr zum­ Borfchein und nur sein Hut und der Korb, den es getragen, zeigten sich auf der Oberflüge 005 Wailerz. Drohungen gegen die Juden­ SnMa wurden in legter Zeit, wie man „Sügget­enfeg” berichtet, wiederholt Zettel gefunden, welche Drohungen gegen­ die Juden enthielten und mit den Worten „Der Vizepräsident des Erekutin-Komites” unter­zeichnet waren. In diesen Betteln werden die Juden aufgefordert, den Wucher zu laffen, da­ sonst am 19. August ein Blutbad anger­­ichtet wird. Die Zettel lassen übrigens nach ihrer sehr mangelhaften Stylisirung und Orthographie keineswegs auf intelligente Migeber fliegen. ( Die Honvedfahne in Belgrad) Zu der unter diesem Titel in unserm Freitag-Abendblatte nach „Bert Naple” reproduzirten Notiz gehen uns von einer, an den betreffen­­den Vorfällen in betreibender Weise beteiligten Seite die folgenden Einzelheiten zu:­­ Here Baul Balin, ein angesehener, wohlhabender Bürger der Stadt Zombor, ein Bediensteter des Bäcder Komitats, war im Jahre 1848 Kommandant der Zomborer Nationalgarde. Der Förderer der Sache der Landesvertheidigung, ließ er für seine Bataillon die in Nede stehende Fahne anfertigen. Am die Frei­­schaaren der Geresaner mordend, plündernd und brennend die Umgegend überflut­eten und der Stadt immer näher kamen, bes mächtigte sie der Bevölkerung von Zombor panischer Schweden. Die Nationalgarde löste ich auf, ein Heines Kadre­berselben, den Kommandanten Balun an der Spige, 309 fi) zur, um womöglich ein ungarisches Lager zu erreichen, wer in immer in der Lage war, die Stadt zu verlassen, flüchtete, worin ein Weg offen stand. Bevor Baul Balın Zombor verlieh, erschien er am selben Tage gegen 11 Uhr Vormittags in seinem dortigen Hause, einem stattlichen, zwei Stock hohen Gebäude, welches seit Generationen ein Eigent­um der Familie Balun bildete. Er hatte in­­­iesem Hause einen Hausbesorger Namens Adam Mutter. Derselbe war von­­ Geburt ein Thüringer, wie deren viele in zahlreichen Ortschaften die südöstlichen K­omitate bewohnen ; er war ein mwnderer, ehrlicher Mann, im Alter von 49 Jahren, Vater von zwei Kindern. Seine Frau und seine zwei Kinder Hatte Mutter in Sicherheit gebracht; er selber war nicht zu bewegen gewesen, das Haus seines Dienstgebers und seine Wohnung zu verlassen; er wollte nicht daran glauben, daß ihm, dem ruhigen, anspruchslosen Manne irgend Senand vernünf­tigerweise Etwas anhaben konnte. Balun kam zu seinem Hausbefore­ger und übergab ihn die Fahne des dieselbe im Hause fo figer als nur immer möglich, zu verbergen, dann folgte er dem abziehenden Häuflein seiner Gardisten. Die Serefaner rückten am andern Morgen in die Stadt. Der Ruf Schonungsloser Staufankeit, der ihnen duch das Land vorausgegangen war, ward in grauenvollstem Umfange gerechtfer­­tigt ; die Opfer der wilden, unmenschlichen Banden zählten an ersten Tage nag Hunderten. Das Balım’sche Haus war­ bei der Plünderung ziemlich glimpflich davongefongen. Am nächsten Tage früh Morgens aber erschien ein Detachement von Severanern im Hause und der Anführer desselben forderte von Mutter die ver­borgene Fahne. CS ist niemals aufgeklärt worden, auf welchem­ Wege die Feinde von derselben Kenntniß erhalten hatten; üb­­er Nachbarschaft­ des Balun’schen Hauses sprach man Davon, einer der Einwohner des Hauses habe aus Nahe gegen Die Mutter die Sache verrathen. Mutter leugnete, von einer Sache zu vaten. Die Sereraner fielen über ihn her und mißhandelten ih derart, dab er, aus­ siebzehn Handschar­ und blutend, sterbend in der Einfahrt des Hauses liegen blieb. Dann. Baromtetbieben stürzten sie in ganzen Gebäude Alles von oberst zu unterst; je euch suchten jeden Winkel von der Kellersohle bis hinter das Dach) nó fanden endlich die Fahne in einem Treppenverschlage verborgen. ALs sie mit der Beute abzogen, trafen sie Mutter, der sr mittler­­in hatte.­ Es war gemeinci dach 35 Muruheilisten verhaftet wurden. Zwanzig davon wurder bereits nach Gran gebracht; die ü­brigen werden nachfolgen. Die Verhaftung­­md Eskortigung geschieht duch Militär, Rädelsführern sind je 10-20 Mann einquartiert. nicht entsprungen.)Die Nachrich­t,als ob­ der be­­rü­h­tigte Räuber Gabrichoboscmsdchtraquasjal­qullava entsprungen wäre,wird von der Direktivik der Anstalt demenurt. DREI-Mund,,ss.«i'igg.sgirl.«erhält aixs Kätcgylpärcc Graden Komitat Holgend­ TelegrmannJn»»der Nachbar-Jemand- Elekistums-Liuli angeblich diix asiatischehholera arisgebrocheni»: Eleker Einwohner flüchten sich hieher­.Denqurnehmenstach sollen auch in March,B.­Bößör1nöm­ und Armud(Biharchonmaz) ähnliche Fälle vorgekom­men seim Obgleich dis Aerzteblos die (·’holc­·i1-nosjmskonstairt haben. . (ll:«vetter.)Au-3Groß«Zc-11s."csoritkirdunsunterwismy glingrschm­olsen: JnSzontm Priz1kchUa-Szt.-Jokii:und Apatinipbtcgestdm ein schrecklichessUnwetter;unt­ J Uhr AbendsinndüktettpftchdeU Himmel,schwarze drohende Wolkennurden sichtbar,d«k·e Gutesahnen ließc11.Sä­1x1ercT1­ o;)fctxficlen nieder,dahorteman plistzlich­e"munheimliche-D-Rauschen und Prasseln·Esbegin1n«.zn l­agern­.Anfangs waren es blos kleine Schlosse 11,spä­terczperfzexcit solche in der Größe von Hühnereiscrn und zmm»Schlunc«einge Minuten lang ksopfgroße Eis­ kmme Dächers logend mutkters Telegmphenstungen nu­rzten gleich Strohhalmen um „Schreiber dieses mal zu jener Zeit eben im Bahnhofe von B-Szt­­van. In einem Augenblicke waren die Thiren und Fenster des Wartesalons zerschmettert. Das einige Schritte entfernte Waagenhaus der Bahn und bald stand es ohne Dach da. Der Kutscher und der Expeditor 908 im Bahnhof eingetroffenen Bostwagens waren über und über mit Blas bewedt. Mednlic­ erging es den zahlreichen­ Seldarbeiten, denen es nicht mehr gelang, ein fliügendes Dach zu erreichen. Das Dorf selbst ist kaum zu erkennen. Nichts als Verwüstungen! Schuchiger wo­­ weile bis in den Hofraum geschleppt hatte, am Boden liegen ; sie slachen dem Sterbenden beide Augen aus und­ überließen ihn jenem Shitfal, Mutter farb noch am selben Tage. Er liegt in Zombor mit neunzehn anderen Opfern dieser grauenvollen Tage in einer ge­meinsamen Grube bestattet.­ Seine Witwe und seine beiden Söhne leben bis heutigen Tages hier in der Hauptstadt. Zu den Unruhen Unter furchtdarent Gepraifel fielen die Eisfuude auf. »fü­r u 116 unberechenbar wären zurü­ck, vaß Ddieses Greissergemölb theilmeise einer Dev Dei vet. Ein eifrie Bataillons mit dem Auftrags nichts x Einem gecieges xemæYenäåscsrcfki Die Vor einigen Monaten erschäenene und mschists-NM ge­­sprochene Schrift»Berlin und Petersbur­g.Preu­­ßische Beiträge zur Geschichte der russisch-deutsch­en Beziehungen«hat sich bei ihren Ausführungen über­ die vermeintlichen oder wirklichen letzten Zwecke der russischen Politik wiederh­olt auf eine»La poli­­tique du présent" überschriebene, im Jahre 1864 im Auftrage des Fürsten Gottschatoff verfaßte geheime Denkschrift berufen schiedene Ausführungen derselben nach dem­­ und vers französisgen Original mitgetheilt. Eine Abschrift dieser Denkschrift (die sich in ihrem Ein­­gang als im Auftrage des russischen Reichskanzlers Fürsten tihakoff verfaßt und als Glied einer ganzen Kette derartiger Arbeiter bezeichnet m­it der Redaktion der „Deutschen NRund- Han“ zur Verfügung gestellt worden und wir reproduziven Niefelbe im Folgenden, .­­..­­ G­or x Kageswenigkeiten Die Schriften golf ut hs­ find — ı wie ‚Füge. Hr.‘ meldet — in englischer Sprache in drei Ausgaben erigienen ; außer der berechtigten Londoner Verlagsfirma haben näm­lich zwei­ amerikanische Verleger Nachdrüche veranstaltet, welche­ vermöge ihrer Viligkeit sich auch in England einer großen Verbreitung eve freuen. Der erste Band dieser amerikanischen Ausgaben Tostet bl08 2 Franca. .­­ en

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