Pester Lloyd - Abendblatt, April 1881 (Jahrgang 28, nr. 74-98)

1881-04-01 / nr. 74

- . . : RUD- A úg; F | x 4 (Einzelne Pummern 3 Fr, in allen Verschleifspielen.) EIN SS INTÉZET 7­ 191. — A. eszt xi a N­ag­ Büdespest,s1.April.­­Bis zur Stunde haben die Mächte die"Vorschläge der Botschafter in Betreff der Lösung der­ griechisch-türkis­­chen Grenzfrage formell noch nicht genehmigt, man sagt gar, daß das Kabinet von St.­James, sichh­­ einigermaßen ehrgierig zeige, allein die schließliche Zustimmung der Me­dierungen der Signatarmächte wird nicht in Zweifel gezo­­en. Daß die Pforte Feine Schwierigkeiten, erheben wird, Jofüe birgt der Umstand, daß Die Grenzlinie „der Botschaf­­ter mit der Yeßten Proposition der Pforte so ziemlich iden­­tsch it, und daß auch Griechenland sich schließlich mit die­­er Lösung abfinden wird, dafiie spricht nebst den Mängeln einer­ Kriegsausrüstung die Thatsache, Daß die­ Provinz, ie ihm zugesprochen wird, eine der ergiebigsten, frucht­­harten und wohlhabendsten der ganzen Balkanhalbinsel i­. A(Z so Schlechte Geschäftsleute Haben sich), die ‚Griechen nie gezeigt, als daß man ihnen zumuthen könnte, einen­­ solchen Handel von sich zu weisen. ··'" «Die Nachricht vo­r der Resigtxation des Generals Loris Melikoff taucht inc Peters­­burg immer vor hellem auf;sie ist vielleicht nur ein Symptom der herrschen­den An­gst vor dem Ungewissen,die die Gemüther erfüllt. Sollte die Reaktion triumphiren, so, A äußert sich ein der russischen Regierung sehr wohlgesinntes­­ Blatt, dann würde die allgemeine Unzufriedenheit in einem Maße Losbrechen, daß die exnstesten Gefahren daraus ent­stehen müßten. Der Kaiser aber, so wird weiter versichert, ‚fenne diese Lage und sei bereit, die Reformen da aufzırz nehmen, wo sein Vater stehen geblieben. E83 wird erzählt, daß ECzar Mlerander II. an demselben Tage, an dem ihn die­ tödtliche­ Bombe getroffen, wenige Stunden vor seinem Tode einen Ukas signirt habe, welcher die Einberufung einer die fi mit der Berathung der Trage befassen sollte, in welcher Art die Theilnahme der Vertreter der Bevölkerung an den Geschäften und Auf­­gaben des Staates möglich wäre? Der neue Star soll diesen Ufas seines Vaters als vollgiftig anerkannt haben und es wird erwartet, daß die bezeichnete Maßregel also bald ins Werk gelegt werden wird. Dabei wird besonders hervorgehoben, daß die Kommission, welche­ sich mit dem wichtigen Gegenstande zu befassen haben wird, nicht­­ ans Ernannten der Negierung, s sondern aus Des­legirten der Bemstwos, der bereits bestehenden Bros­­pinzial- Vertretungen, zusam­mengeseßt werden sol. Es bleibt abzuwarten, ob und wie dieser Gedanke reali­­eit werden will. Nach­hoberflächlichen Betrachten scheint die Sache einige Aehnlichkeit mit dem „verstärkten Reichsrathe“ zu haben, den die Wiener Machthaber nach dem unglückichen Feldzug des Jahres 1859 einberufen haben. Wenn es dem neuen Czar darum zu thun it, Dem­ ruffischen Volke die Ueberzeugung beizubringen, daß er ein Regime des Rechtes und der Gerechtigkeit zu etabliren ent­­schlossen ist, dann müßte er vor Allem all Denjenigen Amnestie gewähren, welche in Folge administrativer Ber­­fügungen, ohne Untersuchung, ohne Gericht und ohne Urtheil nach Sibirien deportirt worden sind. Die Befreiung dieser nach Hunderten zählenden Er­l­vten, gegen welche nie eine Anklage in geieglicher Form erhoben, nie ein Urtheil in geieglicher Art gefällt worden ist, ist die nothwendige­­ Siühne, die dem Rechte werden muß, damit­ überhaupt der Glaube an ein Regime der Gerechtigkeit in Rußland Boden gewinne. Aus Genf wird uns unterm 29. März geschrieben, daß die Bevölkerung sie in großer Erregung befinde über die Anklagen, die aus dem Zaxger der russischen und deu­tschen Regierung gegen die Schweiz im Allgemeinen und gegen Genf insbesondere erhoben werden. Es sei ganz und gar willkürlich, Genf das Hauptquartier der nihilistischen DBer­ Schwörungen zu nennen. Die wenigen Flüchtlinge, die dort­­ leben und zumeist arm­e Teufel seien, könnten ganz wmöglich eine Beschwärung divigiren auf fold eine weite Distanz, wie sie Genf, von­ Petersburg trennt. Eine Konspiration, der die Verschwörer per Post and­­ Telegraph mit­einander verkehren müßten, verdiene Diesen Namen nicht. Wohl sei es richtig, daß ein erheblicher Theil der revolutionären Literatur von Genf seinen Aus­­gang nimmt und es könne auch geschehen, daß Diese Er­­zeugnisse ihren Weg über die ruffische Grenze finden; allein das sei Doch nicht Hinreichend, um eine Stadt als das Hauptquartier des Nihilismus zur bezeichnen. Im Allge­meinen seien die Flüchtlinge, die in Genf leben, solglich be­­strebt, ihr Betragen so einzurichten, daß dem Lande, dessen Gastrecht sie genießen, aus ihrem Aufenthalte keinerlei Ver­legenheit erwachsen könne.­­ Ueber die Vorgänge im Berliner Reich­e schreibt einer unserer dortigen Korrespondenten : #: Berlin, 30. März. Der heutige Situngstag des Neid­­­tages gehörte den Sozialdemokraten an; nahm doch einer derselben, der Abgeordnete Auer, die Aufmerksam­keit des Hauses volle 2%; Stunden in Anspruchh ! Unter diesen Umständen wird man zufrieden sein müssen, wenn die vertagte nicht geschlossene Debatte schon mor­­gen zu Ende geführt wird. Jedenfalls it die exste Xefung des Unfallversicherungs-Gefeges­ auf die Tagesordnung vom Donnerstag zehn dekorationsweise gefegt worden als in der ernstlichen Absicht, dieselbe wirklich zu erledigen. Noch hat sein Vertreter einer andern als der sozialdem­okratischen Partei (menn man den ganz persönlichen Stub, einer gez­wungenen Mäßigung, die den Hörer zwar, zum Rechtfertigungsversuch des Abgeordneten Stumm duch seinen Freund Herren v. Kardloff, wie billig, außer. Adt Täßt) zu dem Rechenschaftsberichte über die Anwendung des Ausnahmegefeges das Wort ergriffen, und doch findet diese jährlich wiederkehrende Verhandlung diesmal unter Umständen statt, welche eine politische Stellungnahme fast gebieterisch fordern. Der Schatten der Peters­­burger Blutthat fällt breit und starf auf die Debatte; die in immer lauterem Tone aufgeworfenen Fragen einer internationalen Beschrän­­kung des Asylrechts, einer Gleichstellung des politischen mit dem gemeinen Morde, einer Beschränkung des Handels mit Sprengstoffen ec. bilden den Resonanzboden für die Berathung des Meidstages. Demnach ist es möglich und sogar geboten, bei­ der Beurtheilung der deutschen Sozialdemokratie, ihrer Propaganda und ihrer Ziele, streng fachlich innerhalb der deutschen Grenzpfähle zu bleiben und Die mehr theoretischen Sympathien als prakttichen Anknüpfungspunkte, melde sich zu den Umsturzparteien anderer Länder ausfindig machen eben, erst in zweiter Linie zu berücksichtigen. Die Frage wird immer nur so gestellt werden dürfen: Hat das Sozialistengesäß die beabsichtigte Wirkung, nämlich eine Zurückdämmung der bedauerlichen Irrlehren sozialistischer Fanatiker, erreicht? Und wide dieser Amee mit der nöthigen Schonung bürgerlicher Freiheit, mit dem möglichst geringen Aufgebot polizeilicher Härte angestrebt ? Oder wenn sich aus der An­wendung des Gesetes Mißstände ergaben, werden diese aufgewogen doch Die Vortheile auf der andern Seite? Man wird nit umhin können, die so präzisirte Frage zu bejahen. Die Sozialdemokratie it­that fächlich im Nindgang begriffen, ihre­­ Organisation ü­­ber­­splagen, ihr Kaffenwesen zertrü­mmert, die politische Aktionsfähigkeit ihrer Führer lahmgelegt. Jede Nahmwahl der legten Zeit legt Zeug­­nis davon ab und nicht minder die heigbiitigen Klagen, in denen sich heute der Abgeordnete Auer erging. Aber grade deshalb kann es nicht statthaft erscheinen, die ohnehin schneidige Waffe, melde vor Negierung in die Hand gegeben worden, noch mehr zu verschärfen, wie die Konservativen und Ultramontanen, vor Allen aber Fürst Bismarc, nicht über Luft zeigen, zu thun. Nur wenige Liberale dürf­­­­ten geneigt sein, das Ausnahmegefeb ganz plößlich, ohne Niedergangs­­stufen zu beseitigen, noch geringer it die Zahl derjenigen, welche eine Häufung der Berehigungsmaßregeln, einen internationalen Bund zur Niederhaltung aller Oppositionsbestrebungen wünschen. Da nicht­­ einmal die Ultramontanen möchten so weit gehen, auch sie verhor­­­ zenzigen die Beschränkung des Asylrechts und wollen nur die Rechts­­hilfe der Staaten gegen den politischen Mord Für die mor­­ gige­ Vortregung der Diskussion erwartet man an das Eingreifen des Reichskanzlers. (Hinricht geschehen. D. Ned.) Derselbe folgte der Nede des Abg. Auer mit einer gemissen nervösen Unruhe; ihn reiste offenbar der Ber­uch des Legtern, das herrschende politische System als eine Insequenz und Anwendung de sozialistischen Programms einzu­­stellen. Ohnehin spricht der Abgeordnete Auer mit einer verhaltenen Widerspruch anregen mag, ihn aber auch wider Willen fesselt. Er hebt sich in dieser Beziehung sehr vortheilhaft von dem unangeneh­­men Sattelmann, dem Revolutionär in der Schlafmüge, ab, welcher seine nihilistischen Albernheiten fast, gleichgiltig, beinahe verdrosfen von si) gab. Dieser Extremste der Extremen (seine Kollegen im Reichstag beehren ihn mit dem Namen Spion) wird fe­werlich wie­­der von Amerika nach Deutschland zurückehren , erwartet ihn doch hier, wie heute Herr dr. Puttkamer mittheilte, eine Anklage auf Hoch­verrath und Majestätsbeleidigung., Heren v. Buttlamer’s im Allge­­meinen gefehi­ten Ausführungen litten an einem Fehler, der indessen nur um eigentlich als solcher zu bezeichnen it, da er ohne Breifel beabsichtigt war. Die Mede überbot sich in V Beweisen für den gerin­­gen Erfolg des Sozialistengefeges. Boshafte Zungen wollen hierin einen Hieb nach der Seite des Grafen Eulenburg erbliden. Viel näher liegt es aber, in dieser halben Bankerott-Erklärung die Bitte um Gewährung weiterer Ausnahme Maßregeln zu sehen. Daß die Verhängung des Belagerungszustandes über Leipzig dem­nächst erfol­­gen Soll, gehörte zu den unangenehmsten Uebervaschungen Der Nede des Ministers.­­ Ein zwettc­erliner Korrespondent schreibt uns Folgendes­: i­n Berlin, 30. März, Man kann es dem Reichskanzler nicht nachsagen, daß er gegen die ihm mißliebigen “Persönlichkeiten, nur so lange er zu ihnen in unmittelbarer Beziehung steht, mit allen erdenklichen Mitteln ankämpft ; er thut das auch später noch, wenn es ihm bereits gelungen ist, sich seiner angeblichen Widersacher zu ent­­ledigen. Dieses Schiefal hat neuerdings Gamphaufen, hat Delbrüd erfahren ; er soll auch dem Exminister des Innern v. Eulenburg nicht erspart bleiben, wenn auch die neue Attaque, wie sie in einen inspirirten Artikel der „Deutschen Nevve” gegen den Textgenannten Staatsmann gerichtet ist, deshalb umso weniger durch die Verhält­­nisse geboten erscheint, weil Herr v. Culenburg bislang fett seinen Austritt aus dem Ministerium nicht gerade die Neigung an den Tag gelegt hat, in irgend­welche­ aktive Opposition gegen den Neid­ekanzler einzutreten. Der Artikel der „Deutschen °­eve" zeigt das Bemühen, in welches einen beinahe komischen Weis geschmach hat, den Minister des Innern mit den fortschrittlichen und sezessionistischen B­estrebungen in Verbindung zu bringen, denen duch das System der Selbstverwaltung bedeutende Konzessionen gemacht worden seien. An der Residenz selber haben diese Sintene­tionen darin Ausdruck erhalten, daß der Miinister in dem Verhältnisse der Stadtverwaltung zum Polizei-Präsidium die erstere in ungehöriger Weise begünstigt habe. Bei dieser Gelegenheit ‚bietet sich Anlaß genug, gegen die auf die Bismarck’sche Prostriptionsliste gerechte städtische Verwaltung von Berlin diejenigen Vorwürfe zu fehlen> denn, die erst jüngst eine so unliebsame Erregung hier hervor­­gerufen haben. s SEN Auch persünste Beziehungen aller Art werden bieher berührt. Während man bisher der Meinung war, daß der Kad­er durch Die Demission Eulenburg’s unangenehm überraft war, wird in dem Artikel der „Deutschen Revue” behauptet, daß der Kaiser gegen das Eulen­burg’sche System schon lange eine D Verstimmung in sich trug, indem wer Kaiser an demselben nicht Die­pezifisch monarchischen Prinzipien in vollem Maße wahrgenommen habe. Außer dem Kaiser wird als eine derjenigen Persönlich­­keiten, welche dem Minister gram zu sein Veranlassung hätten, der Wolizer-Präsident Madai persönlich aufgeführt, der bekannt sich beim Kaiser als persona gratissima gilt. Auf der an­­dern Seite aber wird als Sulenburg’s Freund der Ober-Bürger­­meister v. Fordenbed genannt, eine Harmonie, die gelegentlich bei Anordnungen zur Hochzeit des Prinzen Wilhelm mit der Medereinstim­­mung zwischen, dem Kaiser und dem Polizei-P­räsidenten in schroffen Gegenfaß getreten wäre. Zu Eulenburg und Fordenbed steht aber hinn wiederum, wie man weiß, der Kronprinz in einem sehr unwohl« mollenden Verhältniß, so daß unter diesem Gesichtspunkte betrachtet die Enthüllung der „Deutschen Nevue“ eine Konfiguration, von Personen enthält, melde auf unerqundliche Meinungsverschieden­­heiten an erster Stelle Hinzudeuten geeignet erscheinen könnte, wenn sie solche nicht vielmehr, ohne einen sonderlichen Anhalt dafür zu haben, hervorzurufen bestimmt war. — Wenn man, die in dem angezeigten Wixtitel enthaltenen Angriffe auf den Absolutis­­mus der Fortschrittspartei Tieft, möchte­ man , der auffälligen Thatsache, daß im " der geitrigen Guirée beim Reichskanzler endlich wieder einmal die Fortschrittspartei mit einigen Vertretern erschienen war — die Gezessionisten waren ebenfalls vertreten — nicht gerade die Bedeutung beilegen, daß zwischen dem Neichstanzler und den Liberalen über Nacht ein freundlicheres Verhältniß zu Stande gekommen. 65 gibt ja allerdings verwegene Politiker, welche zu prophezeiten wagen, der Neichstanzler würde für den Ball, daß in der nächsten Legislatuperiode des Reichstages eine überwiegendt liberale Majorität zu Stande­ kommt, eine Anlehnung an den entschiedenen­ Liberalismus nicht zurückweisen, da ihm sein Verhältniß zu den politischen Parteien doch immer in als ein mehr oder minder nebensächliches, Mittel zum­ Smed erscheine. Jndeß müßte denn doc, dam­it sich eine solche Bermut­ung bestätige, beim Neichskanzler die Hoffnung vorherrschen, daß er Dud einen solchen Anschluß an die liberale Majorität seine Vorlagen durch­­bringen würde, eine Aussicht, die deshalb nicht vorhanden sein kann, weil der Neichskanzler Groß aller seiner prophetischen Behauptungen wohl weiß, daß seine Vorlagen nicht aus fachlichen Gründen von den liberalen Parteien bekämpft werden. Ferner rühmt jene Vermuthung mit der Annahme, daßs der Reichskanzler si zu einer Anerkennung des Parlamentarismus versteht,, den er vielmehr völlig ignorist, "Ko1«1·;missionbezweckte, bei tag­­­ en = = 2. = ran ».· o » Aus dem Reichstage. Präsdent Behy eröffnet die heutige Sigung Bed­ehgeorbustenganfes um 10 Uhr. — Schriftführer: Antal, Barosf und Molnár. — Auf den Ministerfauteuils: Tipa, Bauler Szende, Trefort, Szapáty. Das Peotofoll der gefirigen Sihung wird verlesen und authentizier. 5 Bensident legt vor: das Gesuch Des Torontäler Komitats betreffend die Dislokation der ungarischen Regimenter, Der Stadt Ezegled betreffend Die Regelung des Marktrechtes, endlich ein Gesuch­ezüglich der Errichtung eines griechisch-orientalischen Bisthums in Hajdu-Dorogh. — Diese Gesuche, werden dem Petitions-Ausschusse zugemiesen. — Die­ Gesuche der Handels-Korporationen zu Drosháza und Kecskemet betreffend Die Börsen-Schiedsgerichte werden in der Kanzlei des Hauses deponirt. —­­Alexanderscchü S ü­berreichx die Berich­te des Fistanz-211ts­­schusses über die Gesetzentwü­rfe betreffen ich die Steuerfreiheit der an­ dem­­ echten Donau-Ufer de­r Hauptstadt­ in der Albrecht-un­d Helenen­­straße,sowie ixi der Csal­akgasse zu erichtenden Gebäude,betreffend die Errichtung eines Gebäudes in Szegedin zur Unterbringung der dort befindlichen Gnter des Kommunikations-Ministeriums, endlich betreffend die Steuerfreiheit der aus den mittelst Liebesgaben für Szegedi gebildeten Fonds verabfolgten Bau-Darlehen. Alexander Barclay überreicht den Bericht des Finanz Ausschusses über die Modifikationen, welche das Oberhaus an dem Gelegentwurfe betreffs der unmittelbar zu entrichtenden Gebühren vorgenommen hat. _­ · » Stefa M­akoVsky überreich­­t die Berichte des Fina 113- Ausschusses üb­er die Gesetzentwürfe betreffexnd den Ankauf des Palais­­ Pallavicinii 11 der Festung zur ständigen­ Unterbringun­g der Rentier des Ministeriums desJnnern und betreffed die Steuer-,Stempel­­und Gebührenbefreiung der Mobilisirten. Alle diese Verscchte werden gedruckt und mit U­mgehung der Sektionen auf die Tagesordnung gestellt werden­· . Folgt die Tagesrichtung:Gesetzentwurf über die Verlängerung der Amtsdauer des für Szeges­dinemnaniktenkönigl.Kommissärs. Referent.Eugen Pökssy weist kurz auf die im Motivenberichte enthaltenen Gründe hin,laut welchen im Interesse der erfolgreiche­t Durchführung des Szegediner Rekonstruktionswerkes die Verlängerung des Szegedinerkönig-kom­­issariats in der That wünschenswerth erschein­t.Er empfiehlt daher die Vorlage zur­ Annahme. Otto Hornsian findet die Motivirung zu dürftig.Bei dem­ lebhaften­­ Interesse,­welch­es das Land und die ganze zivilisirte Welt der Wiedererrichtung Szegedziks entgegenbringt,wäre es nothwen­­dig gewesen,der zu Hause einen Bericht u­nd Akts1reis über die bis­­herige Thätigkeit des k.Kom­missmonats vorzulegen-Redner­ hätte freilich auch dcum gegen das Gesetz gestimm­t,weil er equeind jeder Diktatur ist«In Szegedin sind die Verhältnisse jetzt schon im nor­­malen Geleisen für die Schutzarbeiten kannt das Munizipium selbst sorgen;die noch zu­ verrichtenden Detailarbeite­t werden durch­ die dortigen Aemter ganz gut erledigt werdet können,somit ist der Fortbestand deskön.Kommissaria­tsnichtmotivirt­ Aus diesen Gründen und auch aus dem finanziellen Gesichtsp­unkte lehnt er die Vorlage ab. Ne Anton Szabél m in anderer Ansicht als der Borredner. Wenn der Abgeordnete Hermann mit Wafferschtig arbeiten sich so viel be­­schäftigt hätte wie Nedner, so wü­rde er die Befugnisse der Stadt Szegedin sicherlich in dieser Hinsicht nicht erweitert wissen wollen. E 3 tauchen da gewöhnlich private Interessen auf, die dem Ganzen zum Schaden geweichen. Seine Wenderung in der Leitung solcher Ar­beiten hat einen Nachfal zur Folge. Aus diesen Gründen acceptirt Nedner den Gefegentwurf. (Zustimmung.) Dlafius Orbán : Der Minister-Präsident leidet an der fost­spieligen Manie, E. Kommissäre zu entsenden. Die Thätigkeit dieser £. Kommissäre stiftet zumeist mehr Schaden als Nuten. Standards ist es, daß diese Kommissäre gewöhnlich aus der Reihe der Abgeord­­neten gewählt werden. Det Herren kann man nicht gut dienen; für die schlecht erfüllte Pflicht werden sie gut bezahlt; das Land aber ist in finanziellen Nöthen.Was die VW·ska­ifft, ist kein einziges ernstes Motiv für den Fortbestands desz Szegedinerk.Ko«1«n­­missariatsvorgebracht·1vorde11.Die Institution der Ko­ nmissare ist überhaupt inkompa­tibel mit den Begriffen der Verfassungs­­mäßigkeit.Er lehnt die Vorlage ab. Bála Komjåthyvot ist das Gesetz Wenn der Schmerzens­­schrei wahr gewesen,mit dem wir die Szegediner Katxksxroyhe auf­­genommen,werl1e der Enthusiasmus,die Opfer williglieit wahr gewesen,welche die Nation der Rekonstruktion von Szegedin gewidmet hat,dann muß das begonnene Werk erfolgreich zut E11de«gef1«ihrt werden,und darunc ist der Fortbestan­d des König-Kommissariats nothwendig-Dei-Abgeordnete Herm­a11 hat schiverl­cl)den Wünschen seiner Wähler entsprochen,indem er sich gegen das ges erklärte. (Herman ist einer der Abgeordneten von Szegedin.) Im eigensten Interesse von Szegedin selbst stimmt Nedner für die Vorlage. (Leb­­hafte Zustimmung.) "Albert Nenzel" lehnt den Gesekentmini ab. An früheren Zeiten hat man mun in seltenen Ausnahmefällen fönigt. Kommissäre entsendet. Zu Bags Zeiten evít­florixte die Institution der faiferl. Kommissäre. Der, Minister-präsident hat " diesen Brand adoptirt, der sich mit konfolidirten Verhältnissen, mit der konsti­­tutionellen Ordnung nicht verträgt. Niedner hat gegen die Berlon 063 Szegediner Fünigl. Kommiffärs nichts einzumenden. me . Er hat von seinerzeit die Ernennung desselben gebilligt und hat sich in seinen Vorauslegungen auch nicht getäuscht. Den­ken. Kommiffär hat alles Menschenmögliche für die Wiederaufrichtung gethan. Allein, es hat sich dort ein schlechtes, bureaufratisches System eingebürgert, das überdies unter den Einflüssen des Kommunikations- Ministeriums steht. Diese Einflüsse vereiteln die ritterlichsten Absich­­ten des fün. Kommissärs. Der Minister-präsident hat in der Be­lesung der Stellen in Szegedin wieder Protestion walten lassen. So fungirt dort unter Andern ein Mann, der vermöge seiner Kr­änklichkeit, seines mürrischen­­ Temperaments Zwist und Unzufrie­­denheit stiftet. Es sind Fälle vorgenommen, daß man­ einen Unter­­­nehm­er, der seinen Verdienst beheben wollte, die Bistole in Gestalt irgend einer­ Klaufel,­­die er vorher unterschreiben mußte, an die Brit feßte. Aus einer Petition, die diesbezüglich eingereicht wurde, wird sich der Minister-P­räsident von diesen Hebelständen überzeugen, die übrigens nicht die Schuld des Fön. Kommissärs, Tondern Des Schlechten Systems sind. Otto Herman bemerkt in persönlicher Erwiderung Komjáthy gegenüber, daß er (herman) in diesem Hause seiner Ueberzeugung, nicht. den Wünschen seiner Wähler folge. “" Minister-Präsident Tipa bemerkt zunächst,daß gegen jedes begrü­ndete Gravamen Abhilfe geschaffe­n werden soll,wenn es vor­­gebracht wird.In dem von Albert Nåmeth vorgebrachten Falke hat man­—Ivie es scheint—von dem Betreffenden die Unterfertigung einer Klausel verlangt,wonach er kein­e weitere Forderung.­ Das Streben war also,den Staat Vorkehrforderungen zuthutzen und dieses Streben kann Redner dem dortigen,,bureaukratcsch­e11«' System vorläufig nicht zum Verbrecherk anrechnen. » Was­ die Vorlage selbst betrifft,wird jeder,der die Per­hält­­nisse in Szegedin kennt und der das Wohl Szegedins voilt,einsehen­, daß der Fortbestan­d des kön.Kommissariats in seit­en gegenwärtigen engeren Grenzen nothwendig ist.Es fi­­d dort große stad­tliche Investitionen gemacht vordem die es unbedingt erheischen,«daß die obersteZJ­egierungsgewalt amn Ort und Stelle repräsentirt sei.Der­ Bürgermeister—welchen Redner hochschätzt—zumkölt.Kommunär zumachen­,wäre ein sonderbarer Vorgang;denn das hieße,die lo­­kale behördliche Gewalt mit der höchsten Regierungsgewalt in eii­er Hand vereinigen.Das würde woh­l weit eher der Diktatur ähnlich sehen,die h­eute in Szeged ist nicht vorhanden ist.Kann man wohl dort von einer DiktatursprechciVO städtische Generalversammlungen gehalten w­erden und wo Munizipalbeamte die administrativen Aganden besorgen.(Zustimmung rechts.) « Man klagt die Regierung der Mausea 11,kem Kom­missäre zu entsenden.Redner kann sich nicht erinnern,daß die gegenwärtige Regierung außerdem für Szegedin ernannten noch einen andern» köu.Kommissäre wenigstens zu einem solchen Zwecke-Ferne»n«tzen hätte lassen.(2)rufe auf der äußersten Lisike 11:Regieru­ngssommicssäre für Regulirungen. Auf dieseI­ wai­c­enruf bemerkt der Minister,daß die zu Wasserbegulirungsstecke II entsendeten Regierungs-Kommissäre zuxweht auf Verlag1k 1c11 der Interessisten entsendet wurden,theils dam­itfie helfe anom­entane Uebel zu überwinden,theils um von anderer Seite begangene Fehler gutzumachen Dasliebel auf diesem Ge­­biet erst so davdiie Munizipien und die Regu­lirungs-Gesellschaften­ gar zu unbeschrän­kt und unabhängig vorgegangen sind. Allerdings Abt es-Beschwerden gegen die Regierungs-Kom­­pmsäre und es kamnj einzelne Regierungskommisse b­egeben,die in ihrem Vorgehen die Lage nicht gebührend erfaßt haben. Allein, 10 lange seine Gefahr vorhanden ist, klammert man sich an die Autonomie ; tt aber die Gefahr da, dann jagen einander die tele­graphischen Anfuhungen um Regierungs-Kommissäre und Sol­­daten. Die Entsendung der Negierungs-Kommissäre­­ ist daher seine Hanie, sondern wird von den Betreffenden in der Noth, im eigenen Sutexesse verlangt. Albert Jtémetp . Weil sie schon verdorben sind. Minister-präsident Tia: Wie und durch wen sind sie denn verdorben worden ?­ Wenn es — wie man hier sagte — bis zur Zeit der gegenwärtigen Regierung niemals Tönigl. ungar. Regie ne a ah gegeben, wie konnten Diese jemanden ver­­erben ? Hedner weit die von­ einer Seite erhobene Beschuldigung zurüc, als ob das königl. Kommissariat wegen der bevorstehenden Wahlen aufrechterhalten würde. Seitdem das künigl. Kommissariat in Szegedin besteht, hat es dort fon eine Abgeordnetenwahl ge­geben. Und doch wird Niemand behaupten dürfen, daß das fönigl. Kommissariat den geringsten Einfluß auf die Wahl genommen hätte. (Zustimmung rechts.) „Denn jemand wirklich das Aufblühen Szegedins will, wenn er will, daß die Opfer der Nation — ja Europas — ihre Früchte tragen und die Regierung — allen Gegenbemeisen zum Trot­z der Korteszmede reiht, so beweist dies nur, daß der betreffende Abgeord­­­­nete auch Szegedin und alles Andere nur vom Kories-Gesichtspunkte beurtheilt. Nedner betrachtet die Sache nicht so; er will das Aufblühen Segeding, und darum empfiehlt er die Vorlage zur Annahme. (Leb­­hafte Beifall­rechte.) Varanela Panhidy acceptirt die Vorlage und sieht ein,daß dieselbe begrün­detsen-Man erwähnte im Laufe der Debatte die Instituteoik der Regierungskommissäre.Redner findet die Ent­­sendung solcher der außerordentlichen Gelegenheiten angezeigt,daß aber Abgeordneten Jahre als Kommissäre fungiren und mit der Regierung­ in einem­»Berrechnuungs-Verh­ältnisse stehen,das ist nicht zutwilligem das.tst 111it der Abgeordnetenwürde unsvereinbar. Die Vorlage wird hierauf unverändert angenommen. .Folgt die Vorlage über die Unverzinslichkeit der dembaupt­­eget Bauratje aus dem Britümten Ansehen gegebenen Bor­gülle. . . . Ypäsideuf theilt mich daß Ministerialrath Tarkovics zur Erkheiltung eventuell nothwendiger Aufklärungen designirtse. Zieferent Alexan­der Hkgedüs empfiehlt den Gesetzentwurf auf Grund des Motivenberichtes zur Annahme. Josefälsiadareißz Er un­d seine Freunde haben auch gegen den Gesetzentwurf über die Radialstraße gestim­mt,weil­ sie dieselbe für die Stadt bei weitem nicht für so nothwendig hielten, wie deren­­ Schöpfer ; in­ Konsequenz dieses Botums stimmen sie auch gegen die Vorlage. 3 Finanzminister Graf Szapáry bezichtigt einige Bemerkungen des D Vorredners. Koloman Thaly: Ex hätte auch die Vorlage über die Na­­tibialstraße abgelehnt, wenn er damals Mitglied des Parlaments ge­­wesen wäre; heute aber ist mit den gegebenen Verhältnissen zu rech­nen, weshalb es imopportun wäre, den Entwurf abzulehnen. Weil er will, daß die Stadt möglichst bald ausgebaut und den Arbeitern Verdienst gegeben werde, nimmt er denselben an. Die Regierung sollte aber bestrebt sein, daß die Ministerien in Palästen auf der Nachauffrage untergebracht werden, welche auf, das Eigenthum des Staates bildenden Gründen zu erbauen wären. Minister Brasident fika: Diese Gründe sind nicht Eigen- th des Staates San hab­­. & lt;». cum-sey aacp,som­e1n­ aenthxenz­ oud,11)reesox.d»xe Bestimmu­ng und das Erträgteiß fließt ni­cht in die allgemeine Staatskasse.«Auch kann man den Bacher Ministerialpaläste nicht an eine bestimmte Stelle binden,­weil dabei das Interesse des großen Publikums berü­cksichtigt zu werden hat. Josef Vidääes hat.Man kann eine Stadt nicht doch Dar­­lehe 117!1rBl«üthebL­inge11,dies hänge von dem System­ der Staats­­wirthschaft ab.Man brauche in dieser Beziehung mir auf Chicago zuverweise1­.»Allem uns liegt der staatsrechtliche Ausgleich gleich einem Nejsixsheszd auf dem Leiber dieser Ausgleich ist schuld,daß b­dapestme die wahre Hauptstadt ungarus sein wird,weil der Sitz des Handels und aller Volkswirthschaftlicher­ Faktor existent ist. Redn­erle»l­ xrtdeprsetzentwurf ak Minister-Präsident Tipax Man kann doch nicht leugnen, dass Budapest sich un­ erfreulicher Weise entwickelt hat un­d das Nessushemd des Ausgleichs muß nicht gar zu lähmend gewirkt haben. Uebrigens bem­erkt er,daß die Vorlage nicht als die Fortsetzun­g des von Widliczkmz als zu optimistisch hingestellten frü­herennngehens, sondern nur eine Konsequenz desselben i sei und damit wird den kon­­­stativte 11 Thatsachen Rechnung getragen. Die Vorlage 11)ird nach­ einigen empfehlenden Worten des Referenten­gnperäIlidert angenommen. Damit ist die Tagesordnun­g erschöpft."Schluß"der Sitzung um 12%, Uhr. Von der morgigen Tagesordnung wird der­ Gejeb­­entwurf über die Steuerfreiheit der entwässerten Territorien mit Nacsicht darauf, daß die Theibthal-Gesellsgaft morgen sich mit ea­ern beschäftigt und zahlreiche Abgeordnete Mitglieder derselben sind, abgestellt ; es bleibt nur mehr die Vorlage über die Grundsteuer und­­ außer den unerledigten Petitionen der die 52. Serie der Petsonen, auch wird Minister-P­räsident Tiba über die nächsten Agenden des Reichstages Mittheilung machen und eventuell die Interpellation Szänyi’3 beantworten. « 51.) —xa.Wicts,31.März.(Orig.-Korr.)Die Kon­du­­enzkundgebung im Herrenhause wurde von freundlichen Händht bereits m­it einem ganzen Mythenkreise umgeben und man findet noch immer,bald in diesem,bald in jenem Journale weitere pikante Beiträge zu deren­ Entstehungsgeschichte.Da es jetzt hier wieder, leider gerade von einer Seite,die dazu ein allerwenigsten Ursache hätte,da sie sich ja immer als Hüter der konstitutionellennee geirrt,die Unsitte einreißt,bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit den in jedem Verfassungsstaat ein­ veran­twortlich­e1·1 höchsten Faktor mit in die Diskussion einzubeziehen,so ist es wohl nicht überflüssig zu konstatiren,daß Alles,was diesfalls in den letzten­ Tagen berichtet und erdichtet wurde, müßiges Gerede ist und daß von maßgebender Seite auch nicht das mindeste geldab was im Sinne einerde­­einfluffung gedeutet, werden TORBE Man it hier gewohnt, den Gefühlen und Ansichten des Inlandes, der­­ Bevölkerung, ebenso Rechnung zu tragen, wie den dynastischen Wechselbeziehungen und den Stimmungen der aus­­wärtigen Kabinete. Wer das nicht weiß, oder nicht faßt, der beweist, daß er die Zeit nicht versteht, daß er in Traditionen und Vorurthei­ten befangen ist, die an leitender Stelle längst über Bord geworfen wor­­den sind. Es ist wirklic befragenswerth, wenn sogenannte liberale Par­­teien und deren Staatsmänner über konstitutionelle Ufancen und die Adhlung vor dem Selbstbestimmu­ngsrecht der Völker sich exft beleh­­ren lassen müssen. Es gibt diesseits der Leitha in den Reihen der konservativen und nationalen Parteien genug offene und geheime Freunde Aufklands, die die Beileide-Erklärung ebenso schmerzlich id ‚vielleicht schmerzlicher vermißt haben als Plener junior aud Auspis im Abgeordnetenhause, Plener senior und Schmerling im Herrenhause, aber so viel Takt und so viel N­espelt vor : denn Parlamentarismus und seinen Institutionen besa­ßen sie, um nicht mit Gewalt eine Demonstration zu inszeniren. Daß Graf Trauttmansdorff schließlich doch die Beileids-erklärung abgab, ist einfach­ darauf zurückzuführen, daß der greise Großpapa der V­erfaffung, Ritter v. Schmerling, fest entschlossen war, dem Beileid­e der V­erfaffungspartei öffentlich im Hause Ausdruck zu geben und eine solche einseitige, kompromittivende Demonstration­ auf jeden Fall vermieden werden mußte. 3 fcheint, daß diese Herren von der Opposition bereits die Fühlung nach oben ebenso verloren haben, wie nach unten, denn sonst müßten sie wissen, daß an maß gebender Stelle an den Konstitutionellen Formen und Pflichten ebenso festgehalten wird, wie man dort prinzipientreue, männlichen Muth und politischen Exaft stets an dem Freunde nicht minder wie an dem Gegner [häßte; für die Größe im Kleinen hat man da seinen Sinn . Tagesweuigkeiten. DBersonalnachrichten­ in der Hauptstadt fu gestern eingetroffen: Gouverneur Graf Géza Szápáry aus Fiume, Erzabt Chrysoston 8x u e Baus Bannonhalme. Die FrühjahrsAusstellung im Künstler hbause) ist seit heute vom­ittags eröffnet. Diefelde hat wohl sein einziges Gemälde aufzuweisen, dem man eine besondere Zug­­kraft zuschreiben könnte, doch ist manches Gehens- und Beachtens­­werthe ausgestellt, wenn auch andererseits nicht verschwiegen werden darf, daß der „Salon“ bezüglich einiger ausländischer und inlän­­discher Provenienzen rigoroser hätte sein sollen. Die besten und­­ ärgsten Nummern des Katalogs sind aus ungarischen Ateliers hervor­­gegangen. Unter den sehens- und beachtenswerthaften Bildern be­finden si­­che von unseren Landgleuten Lo, Fepti, Böhm, Mepäöly, Ligeti, Shan, Bropdhly, Gyak­datics, Mannheimer und Inocent, Freme die Gemälde der Asslinder: Normann, Mesdag, Berthheimer, Rampendahler, Gehbfrei, Haagen, Lindenschmidt u. a. Die Frequenz der Ausstellung war heute Vormittags, unwahrscheinlich in Folge des f­lechten Wetters, eine äußerst geringe, und zeigten sich nur im Oberlich-Saale und vor dem prächtigen „Kischerer Gestüt” die An­fänge einer „Gruppenbildung“. (Das Carroussel)findet,wie uns von der Direktion der Nationalreitschule mitgetheilt wird,schon amsjttid nicht,wie bisher irrthüm­lich angenommen­ worden,am 10.Apr·kl statt. (Hoch­hwasser.)Den heute beim·Kom­­munikations- Ministeriem eingetroffenen telegraphischen Berichten gemäß sind die Endröder DäII­ijke unterhaltyoma in Gefahr und wü­rden,im Falle diese Däistifte durchbrochen würden,die Hochwasser ihren Weg gegen Szarvas und das Csongráder KomitatUehmett.Es geschieht alles Mögliche, um die gefährdeten Dämme zu halten. Die f Feu­erpoliz­erliche K­xnterfugu de3 National hat gestern stattgefunden. Die zu­ diesem Behufe ermittirte Kommission, die aus den Herren Ingenieur Kovács, Bezahlsvorstand Hadocza, Feuerwehr- Oberkommandanten Alois Vollmann und den Brandmeistern Szer­­berpfy und Waldemar­ Krause bestand, unterzog zunächst das Nationaltheater im Beisein des Intendanten Baron Friedrich Bodlemaniczív einer eingehenden Untersuchung. Die Kommis­­sion besichtigte das ganze Theatergebäude und Konstatirte, daß man aus dem ‘Barterre im Slothfalle dur fünf Ausgänge ins Freie ge­­langen könne ; daß die Logen und Balkone eine eigene, breite Stiege (die Haupttreppe) haben; daß man zu­ den gleichfalls besonderen zwei Treppen der Galerien von vier Sesten her hinaus­­gelangen künne. Was die Möglichkeit des Ausganges betrifft, it also gegen die Konstitftion des Theatergebäudes auch von feuer­­polizeilichem Gesichtspunkte seine Einwendung zu erheben. Der Um­stand, daß die Bühne vom Zuschauerraum nicht durch einen eisernen Vorhang­­ abgeschlossen werden kann, ist ein Mangel, aber sein Fehler, wenn die fehlende Eisencourtine wird erlebt, und zwar ng und des Bollstheaters­ jegliche Verwirrung hervorrufen müßte. Die Kommision beantragt daher, die Gasuhr solle in drei Partien getheilt werden, so daß die Leitungsröhren des Zuschauerraumes, der Bühne und der Garderoben je unabhängig von­einander manipulirt werden können und die Gas­­flammen nur dort gelöscht zu werden brauchen, wo es eben nothbven­­dig ist. Uebrigens gedenkt Baron Bodmankcíy noch vor den heutigen Sommerferien Berfuche mit eieftuffiger Beleuchtung anzustellen; das Bublikum wird selber in der Lage sein, über die Tauglichkeit derselben zu verheilen und so wird vielleicht die Umänderung der Gasuhr ganz und gar überflüssig werden. Die Technik der elektrischen Beleuchtung ist im neuerer Zeit so mächtig vorgeschritten, Daß sie all für die bei Theater­vorstellungen erforderligen Lichteffekte volk­ommen entspricht, hhat Jählich Hat sich das elektrische Lit in einem der größten Theater Petersburgs durchaus bewährt. Wenn die elektrische Beleuchtung im Nationaltheater entspricht, sol­lte dann auch im neuen Opern­­hause installirt werden. Die Kommission beanstandete ferner, daß die Eingänge zum Schnieboden mit Holzthüren geschloffen sind ; wohl können Dieselben mit Leichtigkeit durch eiserne Thüren erlebt werden. 65 kam auch zur Sprache, daß die innere Einrichtung des Theaters durch­weg aus Holz sei; das ist wahre und wäre auch nir anders zu ändern, als wenn man das ganze Theater umbauen wollte. Vebrigens ist das Holzwert hart und zähe und durchaus nicht verwittert. Bon Nationaltheater verfügte sich die Kommission ins Rolfstheater,, unterzog dasselbe gleichfalls einer eingehenden Besichtigung und fand alles Nöthige in guter Ordnung. Die Gas­uhr ist hier so fonstruirt, daß sie dem vollkommen entspricht, 1045 im Nationaltheater für notdwendig erklärt wurde. Die Kommission Schlage in tiefster Finsterniß Tiegen, was selbstverständlich eine­m­ in ausreichender­­ Weise erregt, dur­ den­ Wasservorhang, der aus den über der Bühne verlaufenden Wasserleitungsrohren durch die Deffnung eines einzigen Hahnes herabströmen ge­­macht werden kann. Was aber allerdings eine Beiserung erheifcht, das ist die Gasuhr. Yu diese laufen nänlich dermalen fanmit­­liche Gasleitungsröhren in einem Zentralfuoten zusammen und so minde, sobald irgend eine Gefahr c3 erforderte, hab die Gasflammen abgelöscht werden, das ganze Theater — Zuschauerraum, Bühne und Garderoben — mit einem

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