Pester Lloyd - Abendblatt, März 1882 (Jahrgang 29, nr. 49-74)

1882-03-01 / nr. 49

( inallenV fehleileokalen.) er Budapest, 1. März. — Wie uns aus London unterm 26. Feher geschrieben wird, geht daselbst außer dem Schidsale des dem Zoologis­­chen Garten zum großen Leidwesen ganz Londons entführ­­ten Elephanten Jumbo der öffentlichen Meinung im gegen­­wärtigen Augenblicke Nichts so nahe, wie der Konflikt, der zwischen dem Unterhaufe und der Regierung­­ einerseits und dem Oberhause andererseits im Anzuge ist. Das lettere hat bekanntermaßen den Beschluß gefaßt, eine Kommission einzufegen, welche die Wirksamkeit des vor sieben M­onaten zu Stande gekommenen irischen Landakte-Geieges zu prüfen hätte. Vergebens opponirte die Negierung gegen einen sol­chen Antrag, er wurde demnach angenommen; vergebens opponirte sie der Wahl der Kommission, sie hat dennoch stattgefunden. Gladstone hat darauf geantwortet, indem er im Unterhause eine Motion ankündigte, welche einen Tadel gegen das ÜBerfahren des Oberhauses enthält und Die Einlegung einer Prüfungskommission zu dem oben bezeichneten Zweckk für bedenklich und schädlich erklärt Brindit hatte Gladstone dafür zu sümpfen, daß D diese Motion den anderen Gegenständen der Tagesordnung vorangestellt und sofort in Berathung genommen wurde Das Unter­­haus hat in dieser Frage ehegestern mit einer Menjorität von 133 Stimmen für den M­inister entschieden! Nıun wird der Premier-Minister sein Zndelsvotum meritorisch zu verfechten haben. Es­ wird dies einige Schwierigkeiten bieten, aber es wird gelingen. Alle Welt fragt sich jedoch, was Damit erreicht­ sein werde und was nachher geschehen werde ? Der Stand der­ Dinge wird dan folgender sein : Das Unterhaus wird in formeller Weise seine­­ Anschauung zum Anspruch gebracht haben, daß die Prüfung der Wirk­­samkeit des irischen Landakte-Gefeges Durch eine parlamen­­tarische Kommission bedenklich und schädlich sei. . Das Ober­­haus aber hat eine solche Kommission eingefegt, und sie wird, zu Zeit, da das Unterhaus an ihrer Thätigkeit anti­­zipative Kritik übt, bereits an der Arbeit sein. Es wird also der Konflikt zwischen Oberhaus und Regie­rung zu einem S Konflik­e zwischen Oberhaus und Unterhaus erweitert sein. Wird ich Hie durch die parla­­mentarische Prüfungs-Kommission in ihrer Mission stören lassen? Schwerlich. Die K­ommission will nicht das Geieg als solches, sondern vielmehr die Ausführung desselben festifiren. Nach der Meiuug der im Schoße der Kom­­mission maßgebendsten Beers sind Die Landkommissäre, in deren Hand die Ausführung der Landakte liegt, durchwegs zu diesem Amte untaugliche Bersünlichkeiten, welche nach willkürlichen Prinzipien vorgehen, und "wie nach) einen allge­meinen Weber einkommen, die Rolle des Schiedsrichter spielen, die ihnen nicht zukommt. Gladstone aber erklärt, daß er eine Untersuchung bezüglich der richterlichen Funktionen der Landkommissäre überhaupt nicht zugeben werde und gibt damit die Absicht zu erkennen, die Wirksamkeit der Prüfungs- Kommission des Oberhauses absolut nahmzulegen. Bei diesem Stande der Dinge it der vollständige Bruch näher als irgend­ein Kompromiß, umd man muß sich jedenfalls auf heftige parlamentarische Kämpfe in diesem Streitfalle gefaßt machen. Hie und da verlautet sehon, Gladstone fühle sich. des Ausganges nicht sicher und wolle in vorhinein resigniren. Man wird gut thun, solchen Gerichten auf dem Kontinente nicht viel Glauben zu scheinen. Gladstone’s Mar­jorität ist noch stark genug, manchen Schlag auszuführen und manchen, Streich zu park­en. Aber die Hera parlamen­­tarischer Konflikte, welche im Anzuge it, wird in der eng­lischen Berfaffungs-Geschichte unzweifelhaft eine­­ wichtige Rolle spielen” Es ist ein altes englisches Wort, daß die Majorität des Unterhauses Alles kann — sie vermag in der That viel, nur die Majorität der Peersfamm­er zu majorisiren, das vermag sie nicht und darauf kommt es gerade bei der schwebenden Differenz in erster Reihe an. » · = Bon Inf­rrestionsreganplage erhält die „N. fr. Brefje” den nachfolgenden Bericht : · Gravosa,27.Feber­. Ein bheftiger Scirocco brachte endlich den [ang . ermatteter­ Regen. Sit heute Mittags gießt es in Strömen, und hoffentlich hat hiemit der Frühjahrsregen begonnen. Nachrichten aus Getinje melden, daß der Fürst von den Mäch­­ten in energischer Weise zur strengen Wahrung der Neutralität auf­­gefordert wurde. Dieser Druck der Mächte war die Ursache, daß sich der Fürst nach Cetinje begab. Dort soll er sich mit seinem Retter Petrovics, dem Führer der Kriegspartei, ausgesöhnt haben, und er will fest seinen persönlichen Einfluß geltend machen, um, so weit es thunlc­ht, den Wünschen der Mächte zu entsprechen. An Sam­stag fand in Cetinje ein Ministerrath statt, welcher über die Frage der Erhaltung der auf montenegrinischen Boden geflüchteten Familien der Insurgenten disfutirte. Wie verlautet, sol das südslavische Komite der montenegrinischen Regierung bedeutende Summen für diesen Zweck übergeben haben. Doch soll es nicht ausgeschlossen sein, daß EM­EL diesfalls auch an Oesterreich-Ungarn mit Forderungen erantritt. 3 Aus dem Reichstage. Präsident Wechy eröffnet die Sigung des Abgeord­­netenhauses um 10 Uhr. — Schriftführer: Bedhy, Tibad, Belacsevich, Ratovffy, Duta — Auf den Minister- Banteuils: Tipa, Szápáry, Bauler, Trefort, Drdódy Das Protokoll­ der­­ gestrigen Ewigung wird verlesen und athentizirt. . Bräsident legt den üblichen Monatsberich über die uner­­erledigten­ Angelegenheiten vor. =. Bräsident legt folgende Gesuche vor: Von den K­omitaten Sohnagykun-Szolnos und Máramaros, in welchem sie die Erhöhung ihrer Dotation verlangen. — Diese Gesuche gehen an den Verwal­­tungs-Ausschuß. — Ferner ein Gefuch der Arader Handelskammer um Modifikation des Gefegentwurfes über die Beamten-Dualifikation ; in Gefuch der Kurat-Geistlichkeit des­­ Nechniter Bezirks gegen den Sefegentwurf über die Zivilehe. Diese Gefuche gehen an den Betitions-Ausschuß. Bei der Tagesordnung nimmt das Wort Gustav Vizfoly: In Anbetracht, daß die Budgetverhand­­lungen sich sehr in die Länge ziehen; daß die AJudentity der Mer­gerung Ende dieses abläuft; daß man auch dem Oberhause Zeit rafen muß, das Budget zu berathen, beantragt Redner, daß die Lisungen des Hauses von morgen angefangen bis zu Beendigung der Budgetberathungen bis 3 Uhr verlängert werden. (Zustimmung recht). a. " Merander ESanddy: Wenn er überzeugt wäre, daß der Finanzminister — der diesen Antrag in der Partei-Konferenz an­­gemeldet hat — und die Mitglieder der Majorität von 10—3 Uhr auch im Saale bleiben, so würde er nicht­ gegen diesen Antrag hinwenden ; da dies aber nicht der Fall ist, vielmehr sehr viele Ab­­geordnete exit nach 11 Uhr kommen, und um 1 Uhr wieder weg­­gehen, kann er den Antrag nicht annehmen. Karl Dötvös beantragt, daß die Sitzungen pünktlich um 91%; Uhr­­ beginnen und um 2 Uhr geflossen werden sollen. Minister-Präsident Tipe tritt Kurz für den Antrag Vizsolyi’s ein, welcher derm auch zum Beschluß erhoben wird. Folgt die Tagesordnung: Abgabe der Stimmzettel zur Wahl zweier Mitglieder in die Kommission für den Gelegentwurf ü­ber die Beamten-Dualifikation und eines Mitgliedes in den Wehrausschuß. +" Das Resultat der Wahl wird später befamitgegeben werden. Folgt die Fortlegung der Verhandlung des Bud­getS des Kommmunikations-Ministerium. Vizepräsident Baron Yohann Kemeny übernimmt den Borfib. Ludvvig fija reflektirt zunächst auf den Befclukantrag Julius Horváth' 3 über die Binnenwafser und sagt, daß Horváth als Cicero pro domo gesprochen habe, indem­­ sein Antrag fi nur auf das in Sorge übertragene Gebiet bezieht. Es ist an der Zeit, daß am Haus sich mit dieser Frage beschäftige. Der vom Minister in­ne gestellte Gelegentwurf über die administrative Organisation der Negalivungs-Gesellschaften wird sihwerlich zum Ziele führen, wenn die materiellen Verhältnisse der Gesellschaften nicht saniit melden. Sur Br­ —— Nedner verbreitet ich über diesen Gegenstand und kommt dann auf die jüngsten Ausführungen Rohonczy­s zu sprechen. Dieser Theil seiner Rede lautet: Der Herr Abgeordnete Nohonczy hat es für gut befunden, in seiner am rechten Dtontag gehaltenen Rede sich neuerdings mit meiner P­erson zu bes­cäftigen. “ Er sagte an einer Stelle: „Möge man mit hundert Worten nach der Verdächtigung zeihen, wie es der gewesene Herr Kommuni­­kations-Minister Ludwig Tipa gethan hat.” Wenn das geehrte Haus fi an diesen Leinen Zwischenfall noch erinnert, wird es noch willen, 06 ich von Verdächtigung gesprochen und überhaupt pflege ich mit Worten nicht so verschwenderisch zu sein. Auch damals sagte ich sehr wenig, und beschränkte mich auf die billige Nothwehr. “Ferner sagte der Herr Abgeordnete: „der, als ich mich auf ihn berief, meine Behauptung wohl eingestand, dennoch aber sagte u.­­. w." Da der Heer Abgeordnete damals sehr viel behauptet hat, was ich auch jeßt nicht anerkenne, möchte ich es sonstatixt wissen, welche seiner Behaup­­tungen ich mehr anerkannt habe. Ich hatte nur zugestanden, daß er von mir gehört habe, als ich das Kommunikations Ministerium über­­nahm, seien die Baggerarbeiten für längere Zeit vergeben gewesen. Dies, aber wem dies gestehe ich auch heute zu. Der Herr Abgeordnete sagt ferner: „Wenn der Herr Abge­­ordnete Ludwig Tia von der Grundlosigkeit, meiner Anklagen so sehr überzeugt it, warum legt ex in Szegedin der Firma Deutsc­ u. Haas gegenüber eine so auffallende Borsicht an den Tag 2c." Ich habe ws­enormen, daß die Spike der Anklage des Heren Abgeordneten 9­en hauptsächlich gegen den Staatssekretär im Kommunikations-Ministerium gerichtet ist. Ich kann demnach von der Grundlosigkeit seiner Anklagen überzeugt sein, ohne da dies ausschließt, daß ich mit dem einen oder dem andern Unter­­nehmer lieber in Vertragsverhältniß trete. Diese beiden Dinge schließen einander nicht aus. Ic­h­ weiß indessen nicht, woher der Herr Abgeordnete Rohonczy weiß, was ich ber Siena Deutsch u. Haas gegenüber für vathsam halte und weiß nicht, ob nicht auch diese Sache bei jener denkwür­­digen Konversation auf der Eisenbahn auf’3 Tapet gekommen ist, als der Herr Abgeordnete mich ohne mein Willen „interviewet“ hat. (Heiterkeit ) ‚Wenn dies ein Auszug aus jener Konversation ist, dam­­it er nicht gelungen. Ich habe in seinem Falle von einer Firma Deutsch u. Haas gesprochen, denn ich fenne eine solche Firm­a nicht und habe von einer solchen Firma seine Offerte bekommen. Was ich in jener Konversation gesagt haben kann, daran erinnere ich mich ja beiläufig. Ich habe vielleicht gesagt, es werde erzählt, daß Hinter Deutsch jener Hans stehe, dem zur Zeit der Statthalterei die staat­­lichen Arbeiten entzogen und versagt waren und daß es mir immer wmangenehm­ wäre, mit jemandem Vertrag zu schließen, Hinter dem ein Anderer stehen künnte, der von den Unternehmungen aus geschlofsen ist. ... 99 muß aber, erklären, daß ich nichts über die Firma Deutsch weiß, weswegen ich sie von einer Unternehmung ausschließen könnte, wenn sie das billigste Offekt macht. € 5 gibt Fälle, geehrtes Haus, wo die Unternehmer allerlei Tattsten beobachten ;_ in der Regel tritt nicht der Fall ein, auf welchen die Verdächtigungen sich beziehen, in der Regel liegt nicht etwa ein Einverständnis mit dem Iingenieur, dem Beamten 2c. vor. 65 ist Son gesagt worden, wie viele Foren ein solcher Vertrag zu passiren hat, bis er definitiv bestätigt wird ; da wäre es frwer, den Sortdum dich so viele Menschen durchzuführen. Die Sache hat ganz andere Wege. Große Geldkräfte lieben es, die Unternehmungen zu monopolisiren. Nun trifft es sich, daß ein anderer, nicht zur ihrer Gruppe gehöriger Unternehmer auf solche staatliche Arbeiten einen Anbot hat. Was thun sie nun ? Sie machen ein unreelles, d. h. so niedriges Offekt, daß sie in vorhinein willen können, daß sie mehrere Berzent verlieren werden, nie um den andern Foliden Unternehmer zu verdrängen. Wenn das nun Sener erfährt, der eine Arbeit vergeben soll, muß er sich sagen: das ist blos eine Taktik, denn diese verlieren an dem Unternehmen, ich gebe es lieber dem solideren Unternehmer , wenn ich ihn auch um einige Perzent mehr zahlen muß, gewinne ic) dabei dog einen Konkurrenten. Bei der Stimmung, wie sie heute bereicht, wird dies jedoch Niemand wagen, weil die Verdächtigung sehr nahe liegt. Die Folge hievan ist, daß die reicheren Unternehmer die übrigen ausschließen. Auch font es vor, daß sich die Unternehmer unter­einander ausgleichen. Wenn man dem min auf die Spur kommt, genehmigt­­ man das Resultat der Offektverhandlung nicht und sc­hreibt man eine neue aus. Allein ach diese ni­st nichts, weil sich­ derselbe Fall wieder­­holt. Man muß daher den Muth haben, einem Unternehmer zu sagen: SG übergebe dir die Arbeit direkt, wodurch die Uebungen ausgespielt sind. Das kann man aber unter den heutigen Umständen nicht thun. Wollen Sie­ daher, daß tiefen Umtrieben ein Ende gemacht werde, müssen Sie den entgegengefegten Weg einschlagen, dann dürfen Sie nicht verdächtigen, sondern vertrauensvoll vorgehen gegenüber Den­­jenigen, denen Sie einen so hohen Bolzen anvertraut, daß die Ver­­gebung der Arbeiten von ihnen abhängt. 39 weiß nicht, ob es auch die ferneren Worte des Herrn Abgeordneten auf mich beziehen, er sagte: „Möge der gewesene Herr Kommunikations-Minister wieder beide Hände für seinen Freund, den Staatssekretär und für die gesammten Beamten aufs Herz legen, möge er ihnen zu Hilfe eilen u. f. m. Wenn der Herr Ab­­geordnete mich gemeint hat, bemerte ich, Daß ich es wohl für meine Pflicht gehalten hätte, dem Herrn Staatssek­etär zu Hilfe zu eilen (Beifall rechts), wenn er dies nöthig gehabt hätte. (Beifall recht.) Doc hat er, wie ich aus den Blätter ersehe, gezeigt, daß er diese Hilfe nicht nöthig hat. (So ist’S ! recht3.) Ich wü­rde es für meine Pflicht halten, weil ich es überhaupt für meine Pflicht halte, jedem rechtschaffenen Menschen zu­ Hilfe zu kommen. (Zustimmung rechts.) Und wenn ich auf meiner langen Laufbahn viele Täuschungen er­­fahren habe, so see ich doch von jedem meiner Mitmenschen das Deite voraus, so lange ich mich nicht vom Gegentheil überzeugt habe. (Lebhafte Zustimmung rechts.) : Gedeon Hohonezty bemerkt in persönlicher Erwiderung, das Uebel Liege nicht darin, daß die Unternehmer den Staat betrügen, als darin, daß z. B. in ihren Verträgen bezü­glich der Streben zwnischen heiß und Maros sein Plönale für den Fall der Nichtbeendigung der Arbeit ausbedungen sei, während ein anderer Unternehmer, wenn er so hohe Einheitspreise­ erhält, sich zu einer hohen Konventional- Strafe verpflichten müsse. Nedner will die Gelegenheit benügen, um die Gestionsräthe Erner und Qudingh als jene zu nennen, welche von den Büchern Kenntniß haben, die vor 3 Jahren seitens des Finanzministeriums in Beschlag gelegt wurden und aus denen ersichtlich ist, daß Hans der Hauptunternehmer und Deutsch und die übrigen nur Strohmänner sind. ALs ich bezüglich der Bücher — fährt Redner fort — die Herren Sektionsräthe Erner und Ludvigh befragte, sagten sie, die Bücher seien wahrschein­lich Schon zurü­eigegeben worden; sie müßten nicht, ob es die rechten oder unrechten seien. (Bewegung rechte.) Der Herr Minister wird wohl in der Lage sein, diese Bücher herbeizuschaffen. Ich, werde in­ Webungen in meiner Schlußrede auf das hier V­orgebrachte reflektiven. Minister Ordsdy: Da der Herr Abgeordnete Nohoney hinsichtlich des Vertrages über die Arbeiten an der mittleren Theiß mich apostrophirend, sagte, daß in­­ denselben Tein Bönale aug­­bedungen märe, bemerfe ich, daß allerdings ein Bönale bedungen it, für den Fall, als die Arbeiten bis zu einem bestimmtten Zeitpunkte nicht beendigt würden. Mehr kann man nicht verlangen. Was die Hengerung der Näthe Exner und Ludvigh betrifft, bemerfe ich, daß diese Herren nicht Organe des Kommunikations-Ministeriums sind (Heiterkeit), sondern des Finanzministeriums. Mohonczy : Die Bücher sind von dort genommen worden. Minister Ordoog (fortfahrend): Wenn jene Herren es besser willen al ich, so kann ich nichts dafüin. (Heiterkeit.) Ich bitte, jenen Herren zu sagen, daß sie mir amtliche Meldung machen mögen. Mehr tann ich nicht thun. (Ai ftir umung rechts.) Ernsst Mutita bei­­chtet Die von Nohonczy vorgebrachte An­­lage weder als P­artei- noch als BV­ertrauensfrage, sondern als Frage der Moral. Wenn diese Anklagen sich auch nur zum Theil als wahr ergreifen, so kann der Minister, kann der Staatssekretär seinen Augen­­blic auf seinen Posten bleiben. Redner ist von dem aufrichtigen Eifer Rohonczy’s überzeugt, doch findet er dessen Argumentation nicht aus­­reichend, um seinen Beschlußantrag anzunehmen. Dieser Antrag führt nicht zum Ziel und entbehrt der moralischen Grundlage. .. Redner erinnert den Minister-präsidenten an jene Nográder Affaire, in welcher der Abgeordnete Thomas Plahy Anfangs der 7er Jahre den damaligen Minister des Innern, Wilhelm Tóth, interpellirt hat. Nach der Antwort, welche dieser Minister entheilte, hat der jenige Minister-präsident, damals Führer der Opposition, die Verfegung in den Anklagestand beantragt. Desk selbst erklärte sich damals gegen eine Verschleppung der Sache, weil dies höses Blut machen würde. Dies trifft auch hier zu, obwohl Nedner nicht annimmt, dab Die Regierung die Verbrechen bemänteln wollte. Ned­­ner acceptirt den Beschlagantrag Warmandy’n­­och sprachen Minister Bräsivent Tifa, Ignaz Darányi, Graf Aurel Defferwoffy, "Graf Alexander Karolgi, auf deren Neben wir zurückkommen, worauf die Sinterpellation er: AL m&fjy’s folgen sollte. Da aber der Interpellant nicht im Hause war, wurde die Sigung um 1”, Uhr geschlossen. ss. Bukarest, 26. Febr. Drig-Rorr) Die in der Kammer in Berathung befindlichen Vorlagen über die von Noretti angeregte Abänderung der bisher zu Recht bestehenden Rohnverträge zwischen Bauer und Großgrundbesiger haben dem niemals wartenden Hader umnierer politischen Parteien eine erhöhte Schärfe verliehen. Während die Blätter der Negierungspartei behaupten, dah die bishe­­­­rigen Geseches-Bestimmungen über die sogenannten agrifolen Verein­­barungen im Widerspruche mit dem Geiste einer V­erfassung stehen, welche die Gleichheit aller Bürger vor dem Gefege verbürgt, beschuldigen die Blätter der konservativen Opposition die National-Liberalen, in erster iite aber E. U. Rosetti, der Demagogie und Bauernfängerei. Doch nicht genug mit derlei Beschimpfungen und Verdächtigungen, der politischen Gegenpartei wird von der Bojarenpresse auch die Krone zum Gegenstande beißender Bemerkungen gemacht, melde namentlich den Nichtempfang der Großgrundbesiter-Deputation durch den König zum Ausgangspunkt haben. „Die Delegirten der Suden, die Herren Rosenthals, Herihs und Abrahams, dürfen dem König eine Petition überreichen, 0.2 Großgrundbesiter der Moldau Hingegen, ein Gatargiu, ein Cogalnizsanu, ein Nosnovan dürfen nicht empfangen werden !" — so sagt unter anderem „Timpul“, obgleich es Jedem, der sich darum dünnierte, bekannt ist, daß die Deputation der Juden ebensowenig zur Audienz vorgelassen wurde, wie die Deputation der mol­­dauischen Bojaren. Da der König sich in beiden Fällen von streng kon­­stitutionellen Grundlagen leiten ließ, scheint man im konservativen Lager gar nicht einzusehen. Im Gegentheil wird von der ganz im Sinne der Bojarenpartei redigirten „Indépendance Noumaine” der Gab vertheidigt, daß der Fürst Rumäniens den Bestrebungen der Partei­­agitation duch­ Gewährung von Audienzen das Ohr treiben müsse. Sa noch mehr, das genannte Blatt glaubt seine diesbezügliche Ansicht sogar historisch begründen zu sollen. Was das parlamentarische 2003 der Regierungsvorlage über die agrifolen Lohnvereinbarungen anbelangt, so ist deren Annahme durch die Kammer mit einigen schon von der Kommission vorgenommenen Abänderungen vollständig ge­­sichert. Im Senate dagegen scheint die Majorität noch immer auf Seite der Gegner des Gefeges zu stehen und werden deshalb von der Regierung alle Hebel in Bewegung gebracht, um die bisher­ mit den Nationalliberalen stimmenden Mitglieder des Senats auch in dieser Trage auf Seite des Regierungsanhanges zu erhalten. Im Kriegsministerium berträgt gegenmoartig eine ehr rege Thätigkeit. Abgesehen von zahlreichen Nahschaffungen, nam­entlich für Train und Kavallerie, gilt es nämlich die rasche Durgführung einer du­chgreifenden Armee-Reorganisation, welche an Stelle der bisher bestandenen fünf Territorial-Divisionen (Buklarest, Krajova, Sally, Glas, Dobrudscha) acht in vier Armeekorps eingetheilte Divisionen mit je zwei Brigaden fegen wird. 65 verlautet zwar, daß durch Einbeziehung der Dorobanzen-Regimenter das Erforderniß an Mannschaften zur Bildung der drei neuen Divisionen gedecht werden sol. Dog bedarf es seines Nachweises, daß die geplante Arm­ee-Reorganisation und die mit ihr verbundene Berz mehrung der fünf alten Territorial-Divisionen auf act Truppen- Divisionen eine beträchtliche Erhöhung des Präsenzstandes der ru­­mänischen Armee sowie auch der Heeresbedürfnisse weit über den gegenwärtigen Friedensstand nach sich ziehen muß. Ob diese kort­­spielige Vermehrung des Heeresaufwandes gerade im senigen Mo­­ment mit den am politischen Horizonte drohenden V­erwidlungen im Zusammenhange steht, vermag ich nicht zu bestimmen. Gemwiß it, daß Rumänien schon derzeit nichts versäumt, um einer an das Land eventuell herantretenden Nothwendigkeit einer ernsten Entscheidung gegenüber vollkommen gerüstet zu sein.­­ Im Marodehanfe in Rogatk­a. 1. Infanterie Regiment: Infanterist Johann Karl Vista, Schußfraktur des Handgelenkes, schwer verwundet ; 9. Infanterie-Regiment: Infanterist Sohann Bobomsti, Weichtheilfhuß am Vorderarn, leicht ver­wundet; 75.­nfanterie-Regiment: Infanterist Heinrich Sarl, Streiffhuß am rechten Daumen, leicht verwundet ; 77. Infanterie- Regiment: Infanterist Sohann Solomcesar, Haarfeilschuß an der linken Schläfe, leicht verwundet. Im Feld-Marodenhaus ein Trebinje. 11.Infanterie-Regiment:Infanterist Franz Cizek, Streifschuiß an der Linken Schulter, Streiffguß am Bauch, Weichtheilfiehuß an rechten Oberschentel, leicht verwundet ; 57. Infanterie-Regiment : Infanterist Ignaz Kürti, Schußfraftur am rechten Handgelenk, MWeichtheilschuß am rechten Oberschenkel, feyner verwundet ; 20. Jäger: Bataillon : die Jäger Anton Goffet, Weictheilschuß am linken Knie und Johann Krebs, Weichtheilschuß am rechten Oberschenkel und Haarfeilschuß am linken Knie. Beide leicht verwundet. Die Publikation datirt vom 27. Feber. " Tagesweuigkeiten. (Das Sperrgefett wird im heutigen Amtsblatt fund­­gemacht. Ernennungen) Kai Pildner v. Steinburg, Notar am Gerichtshof in Elisabethstadt, zum Unterrichter am Bezirksgericht zu Groß-Schenk­­­ler. Das, Dizenotär am Gerichtshof in Groß Kikinda, zum BVize-Staatsanwalt ebendaselbst; Ivan Szávítóő Bizenotär des Torontaler Komitats, zum Hon.-Konzepts-Adjunkten im Ministerium des Innern ; Heinrich Ko­hen de Tengervár, Konsul in Liverpool, zum Generalfonsul daselbst ; Karl Boleslavsty, Konsul in Shangat, mit vorläufiger Belastung in seiner derm­aligen Stelle, zum Generalfonsul in Sanina; Baron Ernest Haan, Konsul in Galab, zum Generalfonsul und Chef des Konsulats in Konstanti­nopel; Baron ler. Wartberg, E f. Kämmerer, zum Konsul in Korfu; Ab­r. Fontana, zum Konsul in Syra ; Karl Gfiller, zum Konsul in Amsterdam ; Baron Moritz Cztfann zum Konsul beim General-Konsulat in Berlin; Stefan Burien zum Konsul und Geschäftsträger beim­ General-Konsulat in Mostan ; Stanislaus Wysocki unter Belassung in­ seiner Stelle als Geschäftsträger. beim General-Konsulat in Sarnina zum Konsul daselbit ; Sigmund Gered, Konfedtor beim Staatsgebäude-Inspektorat, zum Direktor ebendaselbit ; Anton Schulg, Boltoffizial, zum Oberbeamten im Budapester Direktionsbezirk; Eugen Bernuth zum Konzept(­praktitanten im Ministerium des nnern. Berlegungen) Anton Bedart, General-Konsul in Moskau, zur Ben der Konsular-Agenden in Shangat: Gr. A. v. Oesterreicher, Hon.-General-Konsul von Konstan­­tinopel, nach Danzig; Josef Haupt, Hon.-General-Konsul von Amsterdam nach Piräus-Athen ; Konsul Anton NR. von Stranz von Korfu nach Jersalen ; Konsul Beneditt Noco von Syra nach Cardiff ; Aler. Kenéz, Bezirksrichter von Teile nach Groß­­wardein (Landbezirk). Verwundete S­oldaten. Dem gemeinsamen Kriegsministerium rotnd das Nachfolgende veröffentlicht : I. Ausweis der in dem nach benannten Spitälern befindlichen Verwundeten aus den Gefechten gegen die Insurgenten. m &arnifongspital Nr L in Wien: 9. Infan­­terie-Regiment: Oberlieutenant Salob Krejcsi, Oberbruch des rechten Unterkiefers, Schwer vermi­ndet. Im Sarnisonsspital Nr 24 in Ragusa: 67. Infanterie-­Regiment: Infanterist. Stefan Burfa, MWeichtheil­­schuß durch die Linke Schulter, fywer verwundet ; Infanterist Sohann B­of­at, Weichtgeilfichuß am rechten Borderarm und Streifschuß am­ rechten Knie, Leicht verwundet; Infanterist Valentin Matava, Streiffhuß am­ Kopfe, leicht verwundet; 20. Jäger-Bataillon: Jäger Franz Graf, Weihtheilfschguß am rechten Ellbogengelente, Leicht verwundet. Im Garnisonsspitale Nr. 25 in Serajewo. Generalstabs-Hauptm­ann 1. Klasse Stefan Babies, Schuß in der Lenden-Kreuzbeingegend, schwer verwundet; 1. Infanterie Negim­ent : Anfanterist Severin Groß, Musterschuß unwunden an beiden Ober­­schenkeln und am linken Unterschenkel, Meer verwundet ; Anfanterist Eduard B­ahler, Weichtgeiffchuß am rechten Oberschenkel , schwer verwundet ; Infanterist Alois S­chlög­l, Streiffhuß am rechten Borderarnı, leicht verwundet ; I­­nfanterie-Regiment : I­nfanterist Dimitro Lefior, Weichtheilshuß am­ Linken Zeigefinger, „Leicht verwundet ; 51. Infanterie-Regiment: Infanterist Sodann Turö3, M­eichtheilschuß an der Tiefen Gefäßgegend, sch­wer verwundet ; Infanterist Michael Tamos, Schußwunde am rechten Unter Schentel, Jehwer verwundet; 62. Infanterie-Regiment : Gefreiter Ludw. Mátyás, Schußfraftur des rechten Oberarmes, schwer vermun­det ; 75. Infanterie-Regiment: Infanterist Adalbert 38 ( a ch, Prellchuß am linken Unterschenkel, leicht verwundet; Infanterist Wenzel Glaffer, Schaf am linken Fersenbein, je­wer verwundet; In­­fanterist Adalbert Holub, Schuß durch den rechten Fuß, schier­­verwundet; Infanterist Sobann. Krozek, Weichtheilshub am­ linken Arm, sogwerverwundet; Synfanterist Franz Bapta, Weich­theilfehuß am linken Vorderarm­, schmwerverwundet ; Sinfanterist Sofef Warlcser, Schafwunde am rechten Oberarm, fchmwerverwu­ndet ; Infanterist Thynko Wolofin, Weichtheilshuß am reiten Ober- Schenkel, schwerverwundet ; Unterpionnier Anton Wanjer, Säuß­­frattur des rechten Fußes, schwerverwundet. Im Garnisonsspitale Nr. 26 in Mostar: 3. Infanterie- Regiment: Die Zugsführer Johann Echitil, Breilihuß am rechten Fuße, leicht verwundet; Johann Kkobzit Schuß duch den Boden, schwer verwundet; die Sinfan­­teristen Arthur Brend­t, Meichtheilihhuß am rechten Unterschenkel, schwer verwundet; Sofef D­ma­it­a, Streifichuß am rechten Ober- Schenkel, leicht verwundet; 6. Säger- Bataillon: Unterjäger en Winternis, Schußfraftur am Oberarm, schwer ver­wundet. Im Truppenspital in Gattaro: 1 In­fanterie-Regiment: Oberlieutenant Emil Winternit, Streif­fchuß am Hinterhaupte, leicht verwundet; die Korporale Johann Schwaltner, Weichtheilfguß im Oberarm­ und Brustschuß rechts mit Rippenbruch, schwer verwundet; Franz Nienerberger, Schußmunde in der rechten Schläfengegend, fchiwer verwundet ; die Gefreiten Leander Friihanf, Kniegelenkschuß, schwer verwundet ; Johann Königsberger Schuktraktur im l mien Oberarm, schwer verwundet; Josef Grünawer, Berlegung der Hornhaut durch einen Dorn, feigt verwundet; Infanterist Lofef Eichinger, Schußfraktur am Iimten Unterkiefer, fehwer verwundet ; Infanterist Rand Hofer, Meichtgeslihuß an beiden Oberschenteln, jehmer verwindet;­nfanterist Raul Brudner, Duetichung am Kopf dur­ Steimmwurf, schwer verwundet; Infanteristt Sofef Brandl, Streiffschuß an der Schulter, leicht verwundet; Infanterist Nofef Bu­he­berger, Weichtheilfiguß am rechten Oberschenkel, schwer verwundet ; Infanteristt Anton Forstner, Duetschung an der Kreuzbeingegend der Fall von hoher Felswand, leicht verwundet. 3. Säger Bataillon: Säger Michael Dittinger, Schupffraitur am rechten Obderscheniel und Iinten V Borderarm­ schwer verwundet; Jäger Georg Grifinger, Streifihuß am Kopfe links schwer verwundet; Zäger Kohann Wiesinger, Sweifihuß am linken Borderarm leicht verwundet ; Jäger Solef Fragner, WeichtHeissichuß an der linken Beuftseite leigt verwundet; Nager Yolf Wattinger, Meichtheiffehuß am rechter Oberschenkel jeäwer verwundet; Säger Sole Nöhlemayr, Schuffraftur am­­ lmfen Unterschenkel schwer verwundet; Näger Kosef Habringer, Streiffejguß an der hinten Schulter leicht verwundet. Im Trupp­en-Spitalein Sorazda 1. In­fanterie-­regiment: I­nfanterist Fran Liemehr, Streiffhuß am rechten Unterschenkel, leicht verwundet; 9. Infanterie-Regiment : In­­fanterist Hryn Szutyf, M­eistheilschuß am Halse, leicht ver­­mundet; Infanterist Danilo Sorota Schubfraftiv am rechten Oberam­t, schwer verwundet; 75. Infanterie-Regiment: Zugsführer Martin Raufer, Streiffchuß in der linken Schläfengegend, leicht verwundet ; Infanteriitt San Zwonary, Schuß in der Linien Schulter, fehrwer verwundet. Im Marodehaufe in Konjica. 1. Infanterie Regiment: Infanterist Franz Kidon, Schuß in den rechten Unter­­fegentel, fehwer verwundet; I­nfanterist Alexa Balynov, Schuß in die Brust, schiver verwundet; 9. Infanterie-Regiment: Maryin Kunde, Schuß duch die Nase, fehwer verwundet;­nfanterist Michael Müller, Schuß duch den rechten Unterschenkel, jehmer verwundet ; Infanterist Ritola Sitten, Schub durch die rechte Hüfte, schwer verwundet, Die Yagden der Kaiserin- Königin) Wie der „Pfeffe” aus London geschrieben wird, hat Ihre Majestät in der vorigen Woche einzelne gute Jagden zu reiten gehabt. Am 18 Leber jagte dieselbe mit Sir Watlin Wynn’s Hunden bei Witchurch bei regnerischen Wetter; nichtsdestoweniger wurde die Jagd erst nach einem scharfen Run abgebrochen, als der Fuchs eine Deckung gefa den, durch welche ein längerer Ched verursacht wurde. Am 20. Feber folgte Ihre Majestät derselben Meute, Hinter welcher ein Galop über 45 Minuten geritten wurde, wenn auch ohne ein Hallali zu erzielen. Am 21. wurde Hinter den Cheshire-Hunden auf drei Füchs­e gejagt, von denen der zweite erst nach einem Nitt von 45 Minuten in s­harfer Pace gefillt werden konnte. Am vergangenen Mittwoch verließ ihre Majestät Combermere nicht. Tags darauf erschien dieselbe im­ Selde, welches sich bei Tunstall Hall versammelt hatte, um den North Stafford-Hunden zu folgen. Der erste Fuchs, auf den die Hunde an­­gelegt wurden, ging nach einer Jagd von 40 Minuten verloren, der zweite dagegen lieferte die beste Jagd, welche ihre Majestät in dieser Saison gelitten ist und wurde nach einer Stunde Hallali. Nicht viel weniger anstrengend war die Jagd vom 24. Feber bei Cholmondeley Gastle, doch endete sie weniger glückich, insofern, als der Fuchs f­rießlich zu Bau ging. Für Samstag wurde ihre Majestät bei Edge Green erwartet, um hinter den Hunden Sir Watlin Wynn’s zu jagen. (Art der Pietät.) Erzherzog Ludwig Viktor Tangte mit dem Wiener Frühzuge gestern Morgens in Begleitung seines Oberst­­hofmeisters infognito in Preßburg an, fuhr mit einem Wagen direkt zum St. Andreas-Friedhofe und legte dort auf das Grab des jüngst verstorbenen Prinzen Viktor Nohan, welcher Sr. Hoheit doch mehrere Jahre zugetheilt war, einen prachtvollen Kranz, bestehen­d aus Mai­blumen, Thearofen und seltenen Farrenkräutern nieder. Der Cry­herzog meilte bei dem Grabe über eine halbe Stunde. Er fuhr so­­dann in die Stadt zurüc, stattete dem Grafen Wurmbrand einen Besuch ab und begab sich Nachmittags mit dem Bourierzuge wieder nach Wien zurück, EB Michael Munfacsy.) Die im jüngsten Morgenblatte erwähnte telegraphische Zuschrift Sedelmayer’3 an den Unterrichts­­minister Trefort lautet wörtlich wie folgt:­­ „Ich fühle mich sehr geehrt durch gefällige Zuschrift; doch ii es mir unmöglich, fest nach Budapest zu reisen. Das große Bild beabsichtige ih um einen Preis zu verkaufen, werde aber hierüber sowie über eventuelle Aufträge mit Muntácsy nach dessen Nachkehr die Art und Weise besprechen, wie den legitimen Wünschen des Landes entgegenzukommen. Baris 27. Feber. = Sedelmayer. Munkacsy reist um 11 Uhr Nachts nach Muntács, wo er morgen Vormittags 11 °, Uhr eintrifft. Die Anna Karap-Horgosifiide Stif­tun­g­ im Betrage von 100.000 ff., deren jährliche Zinsen zur Erzie­­hung und Ausbildung vermögensloser Waffen zu verwenden sein wer­­den, hat der Testament3-Erekitor, der Obergespan des Csongráder Komitats Ludwig v. Rónay geitern zu gleichen Theilen den Bevoll­­mächtigten des Csongráder Komitats, der Hauptstadt Budapest und der Stadt Szegedin eingehändigt. Jedes der drei Munizipien hat wir den Interkalarzinsen zusammen­ 37.484 fl. 54 fl. in Empfang ge­­wom­­en. Aus Titel­ wird , B. Napló" telegraphisch gemeldet, daß der Stuhlrichter Nitolics in der zu seinem Bezirke gehörigen­ Gemeinde Szent- 9 ván zwei montenegerinische Emmissäre in Haft nahm. Bei denselben wurden Ton­promittirende Schriften ge­­funden. (Saifirte Waffenvorräthe) Wie "Szegedi 9apló" aus Töröt-Ranizsa meldet, verbreitete sich daselbst umlängst die Nachricht, daß in den Häusern mehrerer dortiger Bürger Waffen in großer Unzahl verstedt wären. Niemand glaubte es. In der Nacht des 25. Feber erschienen jedoch 40 berittene Gendarmen in der Stadt, hielten bei allen serbischen Einwohnern Haussuchung und fassiv­­en­ette große Anzahl Waffen. An einem Drie fand man einen garzen Haufen Waffen und des Morgens, überführte man die Waffen nach dem Stadt­­hause. In Folge Der eingeleiteten Untersuchung wurde der Schwager des serbischen Geistlichen, bei welchen man mehrere kompromittigende Schriften fand, verhaftet. Polizei-Nachrichten. Die 18jährige Dienstmagd Marie Bergl warf sich gestern Abends um 8 Uhr in selbst­­mörderischer Absicht in die Donau, wurde jedoch durch den Arbeiter Wenzel Esslmarer, der ihr mit seltener Todesverachtung nach­sprang, gerettet und an’s Land gezogen. — Der frühere Gerichts­­­beamte Sofef Lipkat erschien gestern Nachts vor dem inspektioni­­renden Polizeibeamten mit der Bitte, ihm in einer Haftzelle Nacht­­quartier zu geben, da er obdachlos und gänzlich­ mittellos sei; der Beamte willfahrte dieser Bitte. — Unbekannte Thäter haben gestern Abends die im Hause Pr. 11 ver Weffelingigasse befindliche Woh­­nung des Schullehrers Anton Martinet mittelst Nahtelüffels geöffn­et und daraus das gefammte Bettzeug, viele Kleider­­ und­­ mehrere Gimrichtun­gsgegenstände entwendet. . .» (V0111 Budapester Seehs-Mil«lionenk»A­n­­­sehen)wurden heute Vormnittags,unter»Vorsitz»des B­ürger­­m­eisters Kammermayer und Interventcon deå kdmgl.offen·xl. Notars Steinbach.folgende Obligationen au­­sgelost:45 Stücks zu fl.Im):Nr.6991640664348492 8321 9684 5819 4823 5799 3702 1473 8367 6418 3260 8870 7807 6164 4268 3259 8423 6668 6702 4269 9276 6179 4765 4861 7984 8586 7950 5598 6143 8154 4353 5599 7561 8069 8153 6891 5502 8350 6701 5503 8573 7833; 9 Stü­d zu fl. 500: Pr tu 1918 867 1917 1921 848 85 932 1889 ; 17 Stüd zu fE EDAD: Mr. 797­­ 756 2122 2337 226 472 3012 2346 3999 ALS 2306 3957 590 1713 4955 581 371 . 5 ir ..« t­c - s Be: X

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