Pester Lloyd - Abendblatt, April 1882 (Jahrgang 29, nr. 75-98)

1882-04-08 / nr. 81

ass­­(EinzelneDkutttiitcruc·3kr. € B­eze 4 3 in allen Berschleißtotalen.) denn vorher müßte unter­ allen Umständen die europäische Donau-Kom­­ission das Werk geprüft und genehmigt haben und bis­«zur Stunde ist noch nicht einmal der Tor IIIiII fü­r den Zusammentritt dieser Kommission definitiv bestimmt. Budapest, 8. April.­­ Unter den Personen, welche in der jüngsten Zeit auf Grund der Protestion-Art in Irland verhaftet worden sind, befinden sich auch etliche Leute, welche Bürger der Vereinigten Staaten von Nordame­rika sind oder wenigstens es zu sein vorgeben. Die demok­kratische Partei in Nordamerika hat die Sache dieser verhaf­­teten Landsleute zu der ihrigen gemacht und die Regierung zu einer Intervention in der Affaire bei dem Kabinet von S.­James gedrängt. In der That mußte Gladstone vor einigen Tagen in Parlamente zugeben, dab bezüglich gewisser Untertranen der Vereinigten Staaten, welche als verdächtig in Leland verhaftet worden, Mittheilungen von der Negie­­rung der Vereinigten Staaten gemacht worden seien, welche gegenwärtig noch den Gegenstand diplomatischer Transaktionen bilden. Um was es sich dabei handelt, das ist nicht schwer erkennbar und die „Daily News" sprechen sich auch ganz unummunden über die Sache aus, indem sie sie folgender­­maßen vernehmen lassen : »Es ist ein elementarer Grundsatz der­ internationalen Gerichts­­barkeit,daß Fremde ganz sowie Einheim­ische dir Gesetzen des Landes,in welchem sie sich aufhalten,unterstehen.In England hat die Exekutivgewalt nicht das Recht,Ausländer auszu­weifeli,aber hier wie andermorts involvirt der Aufenthalt dichtpflichtung der Unterwerfung unter die Gesetze des Landes.Was inuner gegen die Protektion iAkt gesagt werden mag,fort sie nun einmal Landesgesetz­e in Irland und für Amerikaner in Irland in demselben Maße bin­­dend,wie es die amerikanischen Gesetze für Irländer sind,welche in­ Nordamerika fi aufhalten.... Die gefangenen Amerikaner sind aus Nacsichten der öffentlichen Sicherheit verhaftet worden und es ist dies nicht ein Alt der Strafe. 3 mure vielleicht wüslich, sie unter der Bedingung, daß sie Irland verlassen und nicht mehr dahin zurüc­­kehren werden, freizugeben. Wenn­ diese Konzession gemacht wird, "müßte sie jedoch für bezeichnet werden als die Gewährung einer harmlosen Gunst, nicht als die Erfüllung eines unberechtigten Anspruch.” ja » Wir haben diese Aeußerungen zitirt,weil sie auszcr der Anwendung auf den speziellen Fall,durch welchen sie angeregt sind,fiirmts noch eine besondere Bedeut­ung hab.DIE andrinnert sich vol­l,wie nor wenigen Wochen an der Südkü­ste Dalm­atiens vonden österreichischen B­­­hörden ein Engländc­r.Evansi verhaftet worden unter dc­eschuldig­ung,der insurrektionellen Bewegung in der Krivofchije und ist der Herzegovina Boxschule geleistet zu h­aben.Wenn es min der englischen Regierung­­­eitvabeifiele,fü­r diese 11 Gefangenen diplomatisch zu interveniren und Oesterreich­ n­aru gegenü­ber die Rolle aufzunehmen,die gegenwärtig Nordamerika England gegenüberspielt,so späre es erst Leichtes, mit den Wortht des Londoner Regieru­n­gs-Orgel 11s zu­ ant­­worten,daß Fremdemmeinmal danesetzen des­ Landes unterstehen,in welchem sie sich einfühlten,und daß sie sich diesen Gesetzen zu fügen haben.Wir wolleniich nichtskon­­statiren,dasz die englische Regieng mit Bezu­g auf dee Fall Evans ihre Situation ganz wohlbegriffen hat und «trotz imunzigfachen Drängen soltrer Intervest trott in dieser Sache nicht hat eintreten­­ lassen.Auch können wiruith um hinzuzugeben daß in der zwischen­ Nordm­erika und England schwebenden Frage das strenge Recht ganz auf der Seite Englands zu sein scheint. · Pariswicldungen sprechen davon,daß Hier Varråre, der Autor des Reglements für die Schifffahrt auf der unteren Donau,welches gegenwärtig den Ge­­genstand dee Urhandlungen zwischen»«dem Grafen Wolkenstein ·und·der französischen Regierung bildet und seinem Abschlusse nicht mehr fern zu sein scheint,daß also Herr Barrere eine ·Konferenz der Signatcusmächte beantragen wolle,um dem festgestellte­n Uebereinkomm­en die letzte Anerkennuung utt­er­­tragskraft zuc verleil­en.Wir sind nicht genug in die Absich­­­ten und Pläne des Herku Barrere eingeweiht,um zu be­­urtheilen,ob er in der That die Inthition hegt,den ihm zugeschriebenen Antrag zu stellen oder nichtz allein wir den­­ken,daß es zu­r»letzten Anerkennung«des zu vereinbaren­­den Reglements einesso pompösensz Apparat,wie es eine «europäische Konferenz ist,durchaus nicht bewirf.Der­ Berli­­nc­ertrag hat in diesem Punkte bereits alles Nöthige vor­­hergesehen.Er besagt im Artikel,daß Reglements fü­r die Schifffahrt,Flußpolizei und Aufsicht von 11 Eiser1te 11 Ti­ere bis Galatzx statt der europäischhn Kommission,welcher­ Dele­­girte zur Seite steh­en,werden ausgearbeitet werden-WeIN­T nun die europäische Kommission diesen Auftrag erfüllt und die bezeichnetesI­rbeit leistet,so steht ihr Werkeoip so unter ,·der«9·Autorität des Berlihteeintrags und kann einer»letzten Anerkennung«wohleutrothem Uebrigens hat es noch seine guten Wege bis zur Ausführunng Barråre’schen Planes. =Anläßlich der Nachricht,es seien­ mehrere Abgeordnete zusamm­engetreten,um wegen einiger zum Gesetzentwurf über die Waffemmb­agdsteuer einzubringenden Amendements zu berathen,wird von Seite eines Fachmannes auf einige Punkte auf­­merksam gemacht,welche besonders e ixrer Amendirun­g bedürfen und —weil nicht so sehr von allgemeinem Interesse—dankgeordn­eten vielleicht entgangen sein werden« 8. 2 des Entwurfs lautet : hegerx” ... · §.6 lautet:,,Der Jagdsteuer sch1d enthoben:· a)das Jagdgefil1de der nach§.2Stcu9k:·pfl·1chtigen; b)die zur Hege des Wildes und Beab­dingung des Jagd­­terrain­s bestimm­te Dienerschaft; c)F·oldhü­ter,Hirte11,Waldheger; d)behördlich)beeidete Forstbeamte,Waldheger, das Personal der Forstinspektorate. · Alle diesem wanden s in ihre Funkten bestimmten Terrains. Ihr Legitimation die 11enf·i·k·r dielaut·de11Punkten a),b),c)Befrei­­te 11 das Geniehrsteller-Zert 111kat,für die laut Punktcl)Befr­eite;d­as EidesleistungssAttest.« So widerspruchsvoll diese Bestimmungen auch erscheinen­,so glaubt man doch eine Erklärung zu finden in der Annahme, daß Der Berfasser des Gelegentwurfs einen Unterschied zwischen gewöhn­­lichen und zwischen amtlich beeideten Waldhegern machen wollte ; für Grftere müßte nach $. 2 wohl die Waffensteuer gezahlt werden, jedoch von­ der Jagdsteuer wären sie nach $. 6 c) befreit ; Liebtere hingegen (die beeideten) wären sowohl von der Waffensteuer (§. 4 d) als auch von der Jagdsteuer (§. 6 d) befreit. In­­ dieser Annahme wird man no dur §. 40 des G.A. XXXI: 1879 (Sorstgefeg) bestärkt, melcher lautet: „Die amtlich beeideten Forstbeamten und Waldhüter sind in ihrem Dienste als polizeiliche Organe zu betrachten und können als solche Schuß­­waffen tragen. Diese Waffe ist feuerfrei.“ Sie wird jedoch rasch zerstört durch $. 41­85 Entwurfs, welcher sagt: „Eine Gefällsübertretung begeht : . . . ·· f)Wer ein steuerpflichtiges Gewehr verheimlicht oder mit einem steuerfreienx(§.5b),c),d)sagt:"«· · · Also dochIWenn·der btzetdete Heger sage unzkll,muß er die Waffensteuer bezahlen.Eine kleine Genugthuung wird ihm dafür wohlgeboten,daß er der kontrolcrenden Finanzwach­atrouille das Steuer-Zertifikat nicht zu zeigen braucht,sondern sie mit dem Eides- Attest(§.6)abspteisen und·ihr·überlauern kann,sich beim Steueramzt zu erkundigen,ob sein Dienstherr die Waffensteuer für ihn gezahlt hat. Wennt der Staat die paar Guldetr Steuer nach danewehren der Waldheger durchaus nicht entbehrenkc·111n,so sageznau dies lieber gleich deutlich her(aus,maustreichen(§.5d)und im§.6d) des Entwurfs das Wort»Waldheger«,erkläre de;1§.40··yes G.­A.xxx1:1879 fü­r erloschen und die Betheiligten write1r wenigstens,wie sie daran sind,anstatt in xmer imt­reifel zu stehen und über die Auslegung des Gesetzes streiten ztu­ünen =Man sch­reibt der,,Pol.Korr.««aus Petersburg, Z·April: ss 111 unseren Hofkreisen­ spricht man mit Dank und Befriedi­­gung von der herzlichen Aufnahme,welche dem Großfürsten Wlm dimir seitens des kaiserliche­n­ Hauses in Wien zu Thekl gesporden ist·Nicht also kumn Gründe gehabt hätte,in dieser Richtung Zweifelztwiegett!Kennt man doch das gattliche Wesen und die ans­­gesuchte Ritterlichkeit des Kaisers und Königs Franz Josef nicht mittler,als die Wärme des Verhältzlisses zwischen den beiden Monarcheni ud den Kaiserhöfetcm Wien und St.Petersburg. Wußte man doch,daß alle Gährungmtdpnruhe der letzte te Woche­r nicht im Stemde gewesen war,die Klarh­ett uitd Rache der Aufw­­sung in den höchsten und entscheide­den Kreisen beider Monat­ehren auch nur vorübergehend zu trüben, und daß ungeachtet des großen und allgemeinen Alarm sich in das vertrauensvolle Verhaltnig der beiden Kaiser kein Schatten des Vißtrauens einzudrängen vermocht hatte. Es­ galt aber, die beruhigende Heberzeugung von dieser Sachlage auch­ den­­ Bevölkerungen beizubringen und das friedliebende Clement der­­selben durch ein sichtbares Zeichen zu ermuthigen. Denkenden Köpfen konnte es gewiß nicht entgehen, daß eine Nöthigung für den Groß­­fürsten zur Reife über Wien in seiner Weise­­ bestand, indem­ der Weg über Berlin und München das großfürstliche Paar seinem südlichen Neifeziele Divelter und vafcher zugeführt haben würde. Hat doch der junge Großfürst Cyril, welcher sich seinen hohen Eltern in Nom anzuschließen hatte, thatsächlich ‚die kürzere Route eingeschlagen. Man darf also annehmen, daß bei der Feststellung , des Lifepro­­gramms, für den Großfürsten Wladimir in erster Linie die Absicht maßgebend war, Aufklärung und Beruhigung in die weitesten Kreise zu tragen. Dank der ausgezeichneten Aufnahm­e, deren sich der hohe Reisende in Wien zu erfreuen hatte, it dieser Zweck in der That erreicht worden. Die Beruhigung der Geister hat unverfennbare Fortschritte gemacht und man verzeichnet hier Diese Thatsache mit wahrer Befriedigung. ·· Großfü­rsthadittIi­,dem seine karg bemessene Zett·einen allzu langen Aufenthalt im Sü­den nicht gestattet,wird·mki.1rzeft·er Zeit wieder nach Petersburg zurückkehren-Dadurch wird das kindlische Mährchem welches seiner bedeutsamen Reise den Charakter echter Fahrt zur Exilektroyiren wollte,die beste Widerlegung erfahren- Zur Rückreise dürfte sich daim der Großfürst wohl·desWeg·es ü­ber Berlin bedienem um daselbst einige Tage zu verwetsexe.·S"ein Auf­­enthalt in der deutschen Hauptstadt und der·Verkeh·r1n1tdc·nm·­·1ß­­gebenden Faktoren der deutschen Politit wird zweifellos die glück­­lichen Wirkungen der Wiener Reife vertiefen und befestigen. Er wird die legten Nebelrerte aus der Stimmung der Bevölkerungen ver­­scheuchen helfen und den wahren Willen der leitenden Petersburger Kreise neuerdings zum Ausdruck bringen. ···· Vergegenwärtigt man sich,welchernste Besolgnisse sich in der That sein­es weitern Kreises der Bevölker 1111 im Betreff der Erhaltung des Friedens bemächtigt hatten,undIvie wenig an fakt·iscl)ewigri«mdung dem mit einem Male in die Höhe geschossenen Pessimismus eigentlich zu Grunde lag,darin kann man nur doppelt Alles und Alle verurtheilen­,die diesen letztern hervorzurufetk ge­­holfen hatte.Ein großer Theil der Schuld·fällt leider auf’a s russische Konto und unsere maßgebenden Kreise sind ebenso weit davon entfernt dies zu verkennen als aus dem Unmuthyp mz über eine h·lzun1ache11.Man darf getrost annehmen,daß DreIenkgen, denen einBersch­ulden in dieser Richtung zur Last fällt,über die absolute·Maßbclligung—um das schwächste Wort zu brauchen—, auf die ihr Verhalten an höchster Stelle stieß, nicht im Zweifel gelassen wurden. Um den Entschluß dazu zu weden, bedurfte es ebenso wenig des allzu Starken Echos, welches die bombastischen Reden des Generals Skobeleff in Deutschland und Oesterreich-Ungarn ge­­weht hatten, als des entrüsteten Wurfschreies eines großen Theiles der russischen Staatsbürger und der unzweideutigen Wenderungen, welche über das­­ strafmü­dige Verhalten des genannten, Generals fetten aller russischen Botschafter im Auslande mit seltener Einmönthigkeit einliefen. Daß aber Art und Form der kaiserlichen Mißhilfigung nicht der weiten Oeffentlichkeit preisgegeben wurden, kann Denjenigen kaum überraschen, der sich die zweifellosen. Ber­­diente des unbedachten Generals und den Umstand, daß er mit dem Kaiser als Waffengenosse im Felde gestanden hatte, gebüh­­rend vor a hält. Einmal zur Erkenntniß der vollen Gefähr­­lichkeit der Tendenzen a la Skobeleff für die ernst gewünschte Erhaltung des Friedens gelongen, hat man hier durchaus nicht unterlassen,, ihnen mit s­ästiger Hand entgegenzuwirfen. Daß dies mit einem Grfolge geschah, meldet die Oil­derungen von „geschwundener Autorität“, in denen sich fest ein Theil der außerrussischen Welt gefällt, nicht eben begründet erscheinen läßt, wird seinem Unbefangenen entgangen sein. War der Anstoß zur Beunruhigung der öffentlichen Meinung doch weit über Gebühr beachtete Redensarten aus russischem Munde gegeben worden, dann war es recht und billig, daß auch die Initiative zur Beruhigung von Nußlarnd ausgehe. Das ist dur­ eine Kette von Maßnahmen ge­schehen, als deren wichtigstes Glied­ wohl die Botschaft (message) an­­gesehen werden kann, mit der Großfürst Wladimir von seinem fatserlichen Bruder an die Beherrscher der beiden benachbarten Monarchien betraut wurde. Ihre Bedeutung kann durch den Gedanken an die besondere Stellung, welche Großfürst Wladimir seit dem v­on Alexander­s IH. einnimmt, gewiß nur erhöht werden. Da die großen Verdienste des Grafen Rátholy um die Ge­­staltung der österreichisch-ungarisch russischen Beziehungen hier einer vollen und sympathischen Würdigung begegnen, hat man es gern vernommen, daß Großfürst Wladimir den Besuch, der ihm vom Minister des Reußern in der Hofburg abgestattet wurde, in der schmeichelhaftesten Weise erwiderte. Cbenso wenig blieb die aus­­zeichnende Behandlung unbemerkt, denen sich der deutsche Bot­­schafter in Wien seitens des Großfürsten zu erfreuen hatte, indem legtever, der bei den Botschaftern Englands, Frankreich und Italiens nur vorgefahren war, dem Prinzen Neuß im Bot­­schaftspalais einen Besuch von ziemlich langer Dauer abstattete. Das verwandtschaftliche Verhältniß zwischen Prinzen Neuß und der Großfürstin Maria Ramwlowna bildet allerdings einen aus­­reichenden Grund für diesen dem deutschen Botschafter eingeräumten Vorzug; allen man wird dennoch mit der Annahme kaum fehl­gehen, daß auch Gründe anderer Art mitbestimmend gewirkt haben dürften. Mit ganz besonderer Befriedigung sind hier endlich die Auszeichnungen aufgenommen worden, die Se. Majestät der Kaiser Franz Sofer der militärischen Begleitung des Großfürsten dur­ Ver­­leihung des Großkreuzes des Leopold-Ordens an General Scalon und des Somb­urfreuges des gleichen Ordens an Oberstlieutenant Scarlatin zu Theil werden ließ. Man erblicht eben in diesem Akte faiserlicher Huld ein weiteres Symptom für den hocherfreulichen Charakter, welchen die Begegnung zwischen Gr. Majestät und b­e­ruflichen Großfürsten nach übereinsti­menden Anzeichen au­­ch­ trug. I- Tagesweuigkeiten. Verleihung­ Mit allerhöchster Entschließung vom 2. April 9. 3. wurde dem Königl. Nathe Dr. Karl Nendtvid, ordentl. Professor und ge­wesenen Nektor des ofef-P­olytechnikums, in Anerkennung seiner auf dem­ Gebiete der Wissenschaft und Lite­­ratur, sorwie seiner vieljährigen­­ Wirksamkeit als Professor erwor­­ae der Orden der Eisernen Krone III. Klasse tarfrei verliehen. (Ernennungen) Beim Causarum regalium-Direktorat: Uler. Mata­y zum­­ Rechtskonsulenten ; Dr. Anton Koptfa zum Sistal; Hugo Hibbelg und Dr. Georg Gerenday zu Kanzlisten ;­­Sosef Wieland und Gabriel Barady jun. zu Konzepts-Adjritten. — Georg D B­a, prov. Lehrer an der Elementar­­schule in Kiskun-Felegyháza, definitiv. Spenden des Königs.) Für die durch eine Feuers­­brunst geschädigten Bewohner der Ortschaft Grenis 1000 fl. , für die evang. Gemeinde in Erdö-GyYgaraf zu Kirchenbauzweden 150 fl. , für die evang. Gemeinde in Zeberje zu Schulbaugrieden 100 fl. und für den Sarospatafer freiwilligen Feuerwehr­­verein 100 fl. ··(FürLehra 111 ts·k·Kan­didate11.)Die Klausenburger Professoren-Prüfungs-·Kommunion gibt bekan­nt,daß die Anmeldungen siir die heuer vorzunehmenden Mittelschul-Professoren-Prü­fung ext bis 15.April d.J­.zu erfolgen haben·Die Prüfungen selbst finden in der Zeit von 1 25.Mai bislåthm statt. (Stempel­·und Geb·ühr·­enwesen.)Der Finanz­­minister theiltincknemalt die Finanz-Direktionen,Gewimm­­bem­essungs-und Steuerämter gerichtetenk u1­d im heutigen Amtsblatt spät-allgemeinen Kenntniß gebrachten Erlaß mitkdaß­ die«i­be­ seister Anordnung, verfaßte „Amtliche Zusammenstellung der Belege und Borschriften über Stempel und Gebühren“ („belyeg és illetékek i­äntl törvények és szabályok hivatalos összeállítása") die Presse bereit verlassen hat. Zugleich wird verordnet, daß vom 1. Mai ab die frühere Zusam­­menstellung außer Kraft zu treten hat und bei der Anwendung aus“ schließlich die neue Zusammenstellung zu­ befolgen sei. Für Private­st dieses Werk bei dem Budapester­­ Hofbuchhändler Grill zum er 2 fl. erhältlich; den Aemtern wird dasselbe ex. officio zugestellt. /­­«. —­­(Die Auferstehungsfeier in der H­o­fs­:· burg.)Matt schreibt uIrs aus Wien unterm Gestrigen: Morgen Nachmittags find et wie alljährlich in der Hofburg die­ Auferstehungsfeier statt.Und wemr die,,Wet­term­acher«Rechtbe­­halten,so dürfte dieselbe von klarem blauen tunnel und warmem Sonnenschein begünstigt werden«,sodaß der Zudrang des Publikum ein massenhafter sein wird. Um 2 Uhr werden die Zugänge zum inneren Burgplage abgesperrt und der Zutritt nur gegen Vorweg von Karten gestattet. Drei Bataillone fließen, dichtes Spalier bildend, den Naum ab, welchen der Zug vom Gitdmweltthor der Burg über den Plas nach dem Schweizerthor durchschreitet. Di beiden großen Baltons vor dem Audienze und Zeremoniensaale, sowie viele Fenster der Burg werden mit Genehmigung Sr. Majestät den Mitgliedern der Aristokratie, welche an der Feier nicht aktiven Antheil nehmen, und den Familien der obersten Hof­­beamten zu Verfügung gestellt. Die Erzherzogin Marie Valerie besichtigt mit ihrer Freundin, der P­rinzessin Aglae A­ersz­perg den Umzug von einem zu den­­ Appartemente­n ihrer Majestät gehörigen Fenster. Eunft 4 Uhr verkündet das­­ Ge­läute der „von d­em zurückgeführten” Glocen und eine Salve des auf dem äußern Vurgplage aufgestellten Militärs (1 Bataillon des Regiments Nr. 63 König der Niederlande), daß die kirchliche Zerer­monie begonnen habe. Bald darauf sett sich der Zug von der Burg­­kapelle aus in Bewegung. Nachdem er auf dem Burgplatz zur voll­­kommenen Entfaltung gelangt, erschließt sich dem Zuseher ein impor­tantes, farbenreiches Bild. Die von Gold­­tragenden, mit funkelnden Ordenssternen behängten Uniformen und Staatskleider der höchsten Maiardenträger, die prächtigen Toiletten der Damen, deren lange Schleppen von Bagen oder Kammerdienern getragen werden, die Pracht der geistlichen Gewänder, das stram­me Auftreten der Garden in ihren malerischen Kostümen, die stattliche Zahl der Hofbediensteten­­ vom Stallpagen aufwärts bis zum Bereiten in ihren altdeutschen, reich in Gold ausgestatteten Uniformen, all das gibt in der That einen prächtigen Winblid. Unter dem fortwährenden Geläute der Glocken, in welches sich Die Chorgesänge der Hoffirchenfänger, der Schall der Trompeten und Bauten und der Trommel­wirbel mengt, bewegt­­ sich der Zug langsam über den weiten Burgpfad. Den Zug eröffnen unter Vortritt von drei Ale­rifern etwa 120 bis 130 Hofbedienstete. Hierauf folgen eine Anzahl Geistlicher, dann die Truchsessen und Kämmerer im sehr stattlicher Zahl, hohe Staatswürdenträger, sämmtliche Deinister unter Vortritt des Minister-Präsidenten Grafen Taaffe, Kronprinz Rudolf und die Erzherzöge Karl Ludwig, Ludwig Viktor, Albrecht, Rainer, Stefan, Johann und Karl Salvator, Ferdinand und Eugen. Dann schreitet ein Hoflaplan mit dem Sanktiffimum unter dem Baldachin einher, dessen Quasten Kämmerer halten. Unmittelbar nach dem Sanktiffimum sehreitet der Obersthofmeister Brinz Hohenlohe-Schil­­lingsfürst und Se. Majestät der Kaiser und König­in der Marschalle Gala-Uniform mit dem Großjordon des Stefan-Ordens, umgeben von den Garde-Kapitänen, General-Adjutanten und dem Oberst- Stallmeister Bringen Emerich Thurn und Taris. — Hierauf folgt unter V­orantritt De­s Obersthofmeisters Baron Nopcsa Ihre Majestät. Die Kaiserin-Königin trägt zumeist eine lichte Atlaswabe, deren etwa drei Meter lange Schleppe von drei Edelfnaben getragen wird. Den Hals schmürt eine Schnur prachtvoller Perlen Das prachtvolle dichte Haar, gewöhnlich Kronenähnlich auf dem Haupte geflochten, wird durch einen mit Perlen ausgelegten Kopfschmuck am Br festgehalten. Ein weißer Spigenschleier­ hängt über den Naden nieder und wird durch eine Spange an der Taille festgehalten. Der Monarchin folgt unter V­ortritt des Obersthofmeisters Grafen Palffy Kronprinzessin Stefanie, dann die­ Erzherzoginen und Hofdamen­­Nachdem die kirchliche Zeremonie beendet it, erscheint Se. Majestät und Kronprinz Nudolf, welche Lesterer die Generals-Oala-Uniform trägt, in Begleitung der Graherzoge auf dem Franzensplage und fást die unter dem Kommando des GM. v. Hempfling ausgerückten fol­­genden Truppen-Abtheilungen:­ je ein Bataillon der Sinfanterier­­egimenter Nr. 32, 34, 47 und 63, sowie das 3. Bataillon des Tiroler Kaiserjäger-Regiments auf dem Franzensplage defiliren, worauf Se. M­ajestät und der Kronprinz in die Hofburg zurückehren. Unterm Hentigen meldet man ung: Wenn das Wetter günstig bleibt, wird der Hof einige Tage nach den Döftern in Schin­brunn Aufenthalt nehmen. An Ostermontag findet in der Hofburg ein Galadiner zu 30 Gebeden statt, an welchem das Kronprinzen­­paar, sämmtliche hier weilende Erzherzoge und Erzherzoginen und der Herzog und die Herzogin von A­assau theilnehmen werden. Prinz Leopold von Baiern und Brinzessin Gisela, sowie die anderen Hochzeitsgäste des Prinzen Arnul­h werden am 11. oder 12. 9. nach Wien erwartet. Personal:-Nachricdten­ FTME Graf Ladis­­laus Szápáry weilt mit seiner Familie seit einigen Tagen in Preßburg, wo er längere Zeit zu verweilen gedenkt. -- Unterricht.« Minister Trefort wird sich nach den Osterfeiertagen nach Preß­­burg begeben, um einige Zeit daselbst zuzubringen. .· W­­(Wa·hin­·Ich·richt)·In dem durch das Ableben­ Ert ift. Simonie erledigt exicr­ten Wahlbezirkeb­reczins wird die" liberale Partei des tkö 11.Rathuxtpräsidenten der Debrecziner Ad­­vokatenkammer Smnuel Simonffy kandidaten.Dekandidat der Unabh­ängigkeitspartei ist be­amntlich­ Koloman Thal­u.Der Letztere wird am Ostermoning seine Program­mrede halten. (Zu­r Schulstatistik der Hauptstadt­)Vor­ Kurzem kam im Munizipal-Ausschusse der betrübende Umstand zur «»­. Vom akten Htamma Ein Noman von Wilhelm Jensen, (39. Wortregung.) Wie eine moderne Rode und Hutfagen, gelte es in der soge­­nannten guten Gesellschaft überlieferungsmäßig für ein nothwendiges Kennzeichen der Bildung, Shakespeare, Lefsing, Goethe und Schiller einen Tribut darzubringen, mit rheinlichem Gähnen, aber heroischen Metrstreit, auszuhalten und durch literarhistorische Bemerkungen den Nachbarn ein besonderes Verständnis an den Tag zu legen. Der­gestalt bildeten die Werte der genannten Klassiker noch immer eine — nur nicht zu häufig auszubeutende — Goldfundgrube für die Theater­­“Direktoren und in gleicher Weise für einzelne Schauspieler, welche Rollen darin benugen könnten, um ein Birtuosentrium zum Geltung zu bringen, das Kunstftüd an die Stelle der Kunst zu feßen, so des frenetischen Stubels der ungebildeten Zuschaner, die stets nicht das Natürliche, sondern das Affektiv­e bewunderten, sicher zu sein, und ihren ungezählten Hervorruf an allen Bühnen Deutschlands auspo­­saunen zu lassen. Gewiß sei es b­öricht für den Einzelnen, die Hoff­­nung zu­ hegen, solcher allgemeinen Zeitrichtung befsernd entgegenmir­­fen zu können.­ Ob noch einmal Tage wiederkehren würden, in wel­­chen die fid­ gebildet beißende und wähnende Menge des Volkes dahin gelange, das dichterisch Wahre von Erlogenen zu unterscheiden, die echte, erhebende Menschenempfindung in fid) die Oberhand gewinnen zu lassen — der Schreiber sei bei dem vorschreitenden „Sieg des­­ Scheinwesens auf allen Gebieten wenig Glauben in­­solche Hoffnung. Vielleicht beruhe diese allein auf einer immer weiter gehenden Ver­­flachung und den Gelüsten der völligen Gefühls- und Gedankenlosigkeit sich­h anschmiegenden Erniedrigung der­ Bühne, damit zulegt ein Theil der apathisch Dreinschauenden wenigstens, wie aus einem d­üsten Traum erfoaschend, von Esel vor dem gefaßt werde, was er selbst mit gefgaffen, und erschreckt nach, Weiterem verlange. Boch in einer klei­­nen, stillen, meitzerstreuten Gemeinde [ehe auch Heu­te nom die Andacht vor dem höchsten Altar, den die Menschheit beige, vor der Schönheit, Würde und Wahrheit der Boesie, und in ihrem Nameır­iei es Pflicht des Kritikers, seine Stimme wider die Entwürdigung "des größten, edelsten Dichtungs­werke unserer Literatur zu­ e­rheben. Dies richte sich vor Allen gegen die Trägerin der Titelrolle am gestrigen Abend und besonders, weil dieselbe im exiten Aufzuge gezeigt, daß sie die Fähig­­keit bereifen, die Maria Stuart genau nach den Absichten des Dich­­ters aufzufassen und mit einfacher Anmuth und Hoheit ihrer tragi­­schen Aufgabe Fünstlerisch zu verkörpern. Wie der Vorhang zum erstenmal gefallen, wü­rde Schiller, wenn er zugegen hätte sein können, sie mit einem dankbar­ zufriedenen Elie belohnt haben. Doch von den Anwesenden hätten nur so viele ihre Anerkennung gezollt, als nach dem Prozenttag der Kleinen Familie — um eine ortsallgemein verständliche Bezeichnung zu wählen — in dem Gebäude gegenwärtig zu sein vermocht, und da sei, während ihrer Unthätigkeit im zweiten Alter eine vollständige Umwandlung in ihr vorgegangen. Nicht ihres Könnens, doch ihres Wollens, denn als sie zur Gartenszene wieder Herausgetreten, habe sie um der Eitel­­keit, der hohlen Ruhmsucht willen die Kunst, die Natur, die Wahrheit verleugnet, dem gemeinen Geschmad zu gefallen. Sie habe gewußt, daß sie den Dichter und seine Schöpfung, ich selbst fire die klatschende Geistesplebs wegwerfe, wie eine Opernheldin den Tiefsinn eines Öret- Hen3 und einer Ophelia in getrillerte Albernheit tranestive, und den­­noch habe sie es gethan. Mit jedem neuen,­­ihren Finstlerischen Sa­­£rileg gespendeten Applaus sei ihre Begierde nach noch umfassenderem Triumph, ihre Gefallsucht, Unnatur, Gespreiztheit, ihr falsches Ba­tho8 und ihre weinerliche Sentimentalität ge­wachsen, bis sie im legten Akt als vollendete Coulifsenreißerin das Schluchzen aller alten Wei­­ber, das Schreien, Stampfen, Klatschen und Hervorrufen aller Ver­­ehrer hohlen Komödiantenthums im Leben und auf der Bühne ein­­geerntet habe, worauf ihr Nenegatenspiel fie Nechnung gemacht. Es sei tief befragenswerth, ein so jugendliches, unzweifelhaftes Talent zu solcher Ehrfurchtslosigkeit vor dem Erhabenen und Schönen, zu solcher Entcü­rdigung des besseren Selbst gelangt zu sehen. Wenn die Künst­­lerin — die fie­gestern diesen Namen nicht verdient — si unfähig fühle, ohne den Beifallsjubel der geist- und herzensblinden Masse eine Priesterin der ästhetischen Wahrheit zu sein und ihren Lohn im eige­­nen Bemwußtsein, der Bewunderung weniger echt empfindender und urtheilender Gemüther zu finden, dann­ möge sie im Beginn von einen Wege abstehen, der sie vielleicht mit posfenhaften gekauften Berberfränzen überhäufen, aber sein Blatt des Lorbers im ihre Stirn flechten werde, der den schlichten Künstler vom buntbehängten Seiltäunzer unterscheide. Kornelie Zordan hatte bei dem Fladerlicht der Straßenlaterne mit fiebernden Augen die Kritik der gestrigen Aufführung überflogen. Ihr wirklicher Name war auffälliger und unbräuchlicher Weise nir­­gendwo genannt, doch sie selbst war's, die hier öffentlich der Miß­­achtung preisgegeben stand. Wahrscheinlich ruhten in diesem Moment tausend Blicke in den Häusern um sie her auf dem nämlichen Zei­­tungsblatt, verzogen alle Mundwinkel sich zu einem Hämisch-spöttischen Lachen über die „heruntergemachte Komödientin —" Das Blut ídok ihr flammend in’s Geist, Hämmerte ihr im Gehirn, daß sie, vorwärts laufend, nichts von den Stimmen der Fuß­­gänger, dem Rollen der Wagen um sie, her vernahm.­hr Mund stieß nur ab und zu hervor „Schändlich — neichlos — die Bosheit — der Neid — wenn ich wüßte, wer —!”­­ Der Trauen,der Romschwar dahin,aber eine anders geartete Vetäub­ung namenloser Erregung überwogte sie.Sie verirrte sich in den engen Gassen der Altstadt,wußte nicht mehr,Ioosie sei,doch sie lief,ohne zu fragen und ohne zu denken,gradaus weiteerann stußte sie nach einer Weile selbst, daß der Zufall oder ein unbewußter Instinkt sie an ihre Ziel gebracht; fast wie eine Exiseheinung stieg plöß­­lich das eigenthüm­liche Haus über dem Fleet vor ihr auf, aus dem oberen Stockwerk sahen die erhellten eiter ihres Wohnzimmers herab. Sie fühlte fekt, daß ihre Brust, von der Schnelligkeit des Gant­­es erschöpft, bei Athens bedurfte, und stand fill, allein noch etwas Anderes hielt sie unmilltürlich an, ein Zaudern — sie wußte nicht weshalb — beinahe eine Furcht, zu den hellen F­enstern hinanzustei­­gen. Doch­, es kam ihr, warum — muthmaßlich hatte ihr Bruder den Artikel über sie ebenfalls gelesen, und sie m­ußte darüber reden. Davon hören — so stand sie zögernd, da trat von der Hausthür her eine Ge­stalt rasch auf sie zu und eine weibliche Stimme redete sie an: „So habe schon seit einigen Tagen auf ihr Ausgehen gewartet, Fräulein, weil ich gern mit Ihnen sprechen wollte .“ Kornel­e wandte die Stirn und erkannte die kräftig große Figur und den rothhaarigen Kopf Marianne Bochhammer’s. „Wozu? Was wollen Sie?” erwiderte sie, noch halb mit ihren Gedanken abmwefend. " „Was haben Sie gedacht, Marianne ?" „Daß Sie als eine berühmte Schauspielerin wahrscheinlich doch auch nicht bei Ihrem Heren Bruder in der Kleinen Wohnung oben bleiben, sondern ein eigenes Logis beziehen werden, wo Sie ganz ungenixt sind, Fräulein — und ich habe Fochen gelernt und ver­­stehe mich auch darauf, Dan­en zu frisiren — und Alles, was vor­­nehme junge Damen sonft, brauchten ‘Sie von­ mir nichts zu besorgen.“ Die Tochter des Sarg- und Wiegenmachers fiel ein: „querft Ihnen gratuliren zu gestern Abend, Fräulein. Ich hatte ein Billet geschenkt bekommen, wie viel schöner und vornehmer sahen Sie aus, als alle die Andern, und haben nachher, als Sie erst in den Zug gerathen, Ihre Rolle so gut gespielt. Mir thun die Hände noch vom Klatschen weh, und so oft, wie Sie herausgerufen wo­­den, Habe ich noch nie jemanden herausrufen gehört. Und die Leute Sprachen alle noch über Sie auf der Straße — besonders die vornehmsten jungen Herren — ich möchte Sie jeden Abend so sehen, aber mein Vater will nicht, daß ich in’S Theater gebe, und darum halte ich’S nicht länger bei ihm im Hause aus und habe gedacht .“ Das Mädchen hatte mit einem eigenthümlich unterwürfig ver­­traulichen Ton gesprochen, hielt bei dem legten Wort etwas ungereiß an, und Kornelie fragte, unverkennbar die Zandernde zum Fortfahren ermuthigend : ulsch bin überzeugt, daß Sie Alles auf's Bette besorgen wür­den, Marianne, man hört an jeden Wort, daß Sie ein sehr verstän­diges Mädchen sind“, entgegnete Kornslie Jordan, und zunehmendes Wohlgefallen an der bisher wenig beachteten Hausgenossin sprach aus ihrer Stimme. „Aber ich muß Ihnen für She Anerbieten danten, denn seit einer Stunde ist es sehr fraglich, ob man mich eine berúignite Schauspielerin, wie Sie sagen, werden lassen wird, und ich befürchte, daß mein Bruder und ich wo­ länger oben in Ihrer Wohnung blei­­ben werden. Sonst minde ich Sie gern — Halten Sie, wie ich droben in den Kleinen Zimmern, mir auch im Hause bei Ihrem Vater aus, Marianne. Man muß der Bersunft gehorchen, und ein Mädchen Fanın doch eben nicht allein­­— gute Nadıı, Meriannet‘ Ihre Erwiderung hatte einen bitt-»r-«ns!kangqufköuc11"·l»asseu·" und ihr hörbar die Vollerinnerungaxions,wo 1­ 3 sie zu dieser Antitzyrx nöthigte,zurückgerifen.Zugleich indeß hanc sie die vor den hellen Fenstern dicht gehegte Schctt vergessen,slogjest die dnsxkle Wetchek-­ treppc hin an und h­at aihemlos in das Wortznmueren­.Einen Moment stutzte sie mechanisch auf deszchuseite,denn in der Stube wandte sich ihr eine unersvucc­­esluzuhl von Gesichtern encgcgm,·von dem­ nein Schleier vor ihnsn Angsen­ siczxnkicl­st nur das ihres Esrus ders­tntterscheiden ließ,dann fragte sie,c­usBis-seitz:reifend,mit»’110·ch erschöpfter Bru­ft: ,,HafIT1te-Iarth)Hek»sc.1L­« »2’8as,9tellu«e« »DieskxiukubermichI« Ernst Jordan entgegnete es gelassen,vor siernelchs Blick­, lichtete sich jetzt der v­zrschwommene Nebel,daß sie die Züge der übrii·—­gen,im Zimmer Anwesenden erkanfte.Ludwig Vonberg stand nebens Ertra,die m­it etwas unruhiger Miene dreinsah:ciutwetkig seitwärts,­­halbverschattet,befand sic­­ Arnold Vonber­g,den­ das Auciorne«— liens zuletzt traff.Unverkennbar prägte sich axtfreist eIn Gesicht eitr«­·· noch stärkerer Aixsdruck aus,als aixfdem feinchousinz eine fast ängstliche Spannuung.Korncl­e Jorda 11’sBlickge1mih1­te esiuxxdn gleich,daß er ein Blatt in der Hand hielt-dieuämliche Leitung welche ihre Finger umklem­merthL » · Vor ihren­ Augen rannen seine Züge hin und her,·a11chsehst Lippen,und ihr wehr’s,alsobein leichtes,triumphirendes Lachsp« dieselben aus eixiaxx der bewege,und plötzlich stieß sic besinnungslost gegen ihn aus: · ,,Jchweiß es auc­)—Sie sin­d’s­ Sie haben es geschrieben — aus Neid, Haß und Heimtrüdel Im Theater selbst konnten Sie mir nichts anhaben, aber nachher, teig, aus dem sichern Hinterhalt­ D­ich wußte es vorher, gegen wen ich Schuß brauchtel­ ez (Sorifegung, folgt.) Aadorut verboten, ; »Dwich:·i:-.d­iche!Undahnsten,von wem­?« .,­«rwisz;ichweiszes.« ,T.E· « · · · ··­­ 7 s. 77 2

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