Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1882 (Jahrgang 29, nr. 99-123)

1882-05-01 / nr. 99

N , / 8 ww : « (Einzeln­e Nummer 113 kr.in allen Verschleißlokalen.) nn =: . nn, .si "Bevölkerun­g Art zu dem Budapest, 1. Mai. — Aus einer Quelle, deren Glaubwü­rdigkeit seinem­­ Zweifel unterliegt, erhalten wir heute die Mittheilung, «8 bestehe allerdings weder im Schoße der gemeinsamen Ne­­gierung, noch auch in jenen leitenden wmilitärischen Kreisen,­­die allein in Betracht kommen künnten, wenn man über­hangt von einer „Militärpartei” in­ Oesterreich-Ungarn sprechen will, der Pl, aus dem­ Okkupationsgebiete eine „Militärgrenze“ zu Schaffen, dagegen sei es richtig, daß man in den herzegovinischen Bezirken entlang der mon­­tenegrinischen Grenze, also in dem Naume üblich von Zvesa Über Gaczko (Votovac), Korito, Bilet bis Zrebinje die­­ politisch -administrative Geschäftsfüh­rung auch noch fernerhin in der Hand der militärischen Station Kommandanten und denselben zuge­wiesener Offiziere zu belassen die A­b­igt ha­t. Das aber sei eine ausnahmsweise Mairegel, die lediglich zwei, Höchstens () drei Jahre dauern soll und bestimmt i­, den Uiebergang, von den jeniger unsicheren und unterwühlten Verhältnissen zu jener bürgerlichen Verwaltung vorzubereiten, die ja in den ü­bri­­gen Kultivirieien und ruhigen Theilen der Herzegovina, sowie in ganz Bosnien ohnehin schon plaggegriffen oder doc nächstens (?) plaggreifen wird. In dem erwähnten­ herzego­­vinischen Grenzstrich, der auch in der Zeit der türkischen Herrschaft stets das größte Kontingent an Mealfontenten und Soufurgenten gestellt, erscheine diese ausnahms­weise vorübergehende Maßregel schon aus dem Grunde geboten, weil erfahrungsgemäß der rohen, wilden, unbotmäßigen in Diesenz Theile des Landes militärische Autoritäten mehr imponiren, als bürgerliche. Die Stichhaltigkeit dieser Gründe wollen wir vorläufig nicht­­ weiter untersichen , wie es aber möglich sei, die Verwaltung­­ der offupirten Länder auch fernerhin einem verantwortlichen Minister zu belassen, während ein Theil derselben nach ganz anderen Prinzipien durch Organe regiert wird, auf welche diesem Minister gar kein Einfluß zusteht, das­ vermögen wir auch heute ebensowenig zu begreifen, als es uns wahr fegennlich dinkt, daß dies Militär-­Regime, wenn es sich einmal „zwei, drei Jahre hindurch” festgelebt hat, so leicht wieder zu beseitigen sein werde. Man Tegt allgemein dem Besuche, den First Orloff­f neben dem deutschen Reichskanzler Fürsten Bismarc in Friedrichsruhe abgestattet hat und der eine Zortlfegung in einen Besuche bei dem Deutschen Kaiser in Wiesbaden finden soll erhebliche Wichtigkeit bei und glaubt, daß bei dieser Gelegenheit eine neue Basis für die deutsch­­russische Entente geschaffen werden wird. First Bismard hat in der That sein Bestes gethan, um die russische Boz­k­tit auf Wege des Friedens zurückzuführen, aber mächtiger noch als der Einfluß des Fürsten. Wismard hat sich der Zwang der Verhältnisse erwiesen, welcher die herrschenden Kreise Rußlands mit der Gewalt der Nothwendigkeit dazu drängte, alle kriegerischen Gelüste vorderhand Fahren zu lassen. Bemerkenswerth in dieser Hinsicht it ein ver­­trauliches Memorandum über die gegenwärtige Situation in Rußland aus der Feder eines in Rußland residirenden fremden Diplomaten, der dasselbe zur Information an seine Regierung gesendet hat. Das Dokument wird in­ den zu Genf erscheinenden , Bosnoje Slovo" publizirt und macht­e im Ganzen den Eindruck voller Echtheit. Die „Tendenz desselben ist darauf gerichtet, den Nachweis zu führen, daß alle kriegerischen Gelüste der Banflavisten nicht im Stande sein werden, den europäischen Frieden zu gefährden. „Die gegenwärtigen Verhältnisse Nußlands, so jagt der Be­richt des fremden Diplomaten, sind einer Exiegerise den politis durch­­aus ungünstig : die Nihilisten sind Fühner und thätiger als je zuvor, und das allgemeine Mißvergnügen verbreitet sich rapid unter den niedrigen Klassen der Bevölkerung. Die Bauern sind der festen Mei­­nung, daß eine neue Vertheilung von Grund und Boden demnächst stattfinden werde, und ihre Haltung gegen die Gutsherren hat der­­maßen den Charakter der Feindseligkeit angenommen, daß viele der Grundhesiger es um ihrer Sicherheit willen für nöthig befunden hat­ben, sich in die Städte zurüczuziehen. Die Regierung thut wohl, ihr Möglichstes (9), um die Bauern zu überzeugen, daß der Gar ihre Haltung nicht billige, aber das Landvold hat den Glauben an die Autorität Schon dermaßen verloren, daß es mehr Vertrauen in die Revolution, als in die Regierung fett. Eine agrarische Revolution kann jeden Moment zum Ausbruch kommen und die Negierung ist nicht mehr stark genug, einer solchen Bewegung Gerhalt zu thun. Weberdies ist eine lebhafte Agitation­­ in Litthauen und anderen Theilen des "alten Königreichs Polen im Zuge, wo ähnliche Griechei­­nungen zu Tage treten, väte diejenigen, welche der polnischen Susur­­vention vom Jahre 1863 vorangingen. Eine andere große Schwierig­­keit erwundert der Negierung durc den rapiden Zumach3 an Territo­­rim. Die legten Eroberungen in Zentral-Asien haben ihr eine Orga­­nisations-Arbeit auferlegt, welche noch für lange Zeit einen großen Theil ihrer militärischen Kräfte in Ansprucg nehmen wird. Die Ein­führung des Militärdienstes unter den Turkomanen hat, ähnlich wie 83 in der Herzegovina geschehen, mächtigen­­ Widerstand provozirt. Kurzum überall Schwierigkeiten und Hindernisse im Innern, welche auf jede Regierung so niederdrückend wirken müssen, daß sie den Ge­danken an auswärtige Abenteuer für lange Zeit nicht aufflommen lassen werden.” i „Baron Jeny de Worms, der unermüdliche Ver­­theidiger der rufsischen F Juden im englischen Par­­lamente, hat sie heute eine Iynterpellation an das Mini­­sterium des Auswärtigen angekündigt, welche neuerlich eine Intervention zur Gunsten der mißhandelten Juden im An­regung bringt. Baron Worms hat nämlich seine Frage derart formulirt, ob Ihrer Majestät Regierung, da sie nun wohl erkannt haben müsse, daß ihre bisherige Haltung nicht dazu geführt habe, den Ausschreitungen gegen die Juden in Rußland ein Ende zu machen, nunmehr die Nothwendigkeit einer geeigneten Vorstellung bei der russischen Regierung, sei es in Som einer Kollektiv-Note, sei­ es in anderer Zwecke, um Rußland an­ die Pflichten der Gerechtigkeit und Humanität gegen die Juden zu gemahnen, in Erwägung ziehen wolle. Es ist wohl vorauszusehen, daß Gladstone auf die­dee dieser Interpellation auch jecht nicht eingehen werde, allein die Manifestationen des Barons Worms sind darum dennoch, als Auscrend der Stimmung der englischen Bevölkerung von hohem Werth. Am einer der rechten Parlaments-Situngen hat Sir Charles Dilfe auf Grund der Berichte des engli­­shen Konsuls von Doleffa Aufklärungen über die Gräuel­­taten von Balta gegeben. Darnach ist es offiziell festgestell, daß ein Jude getödtet, viele andere schwer verwundet wor­­den ı und daß drei jüdischen Frauen Gewalt angethan wurde. Sir Charles Dilfe konstativte bei Dieser Gelegenheit auch, daß von der deutschen Regierung keinerlei Mi­ttag zur diplomatischen Intervention gestellt worden sei. Von dieser Seite wird wohl auch schwerlich den Juden Heil erwachsen. In Bulgarien sceint es wieder einmal nicht ganz geheuer zu sein. In der legten Zeit hat sich die Polizei mancherlei Uebergriffe zu Schulden kommen Yaffen, welche die Bevölkerung von Sophia um ihre Sicherheit bange werden ließ. Zahlreiche Deputationen meldeten sich hierauf bei dem Fürsten, um Abhilfe zu erbitten. Die ersten dieser Deputationen, die in der That vorgelassen wurden, scheinen nicht schüchtern gewesen zu sein, darauf deutet ein offizielles Kommuniqué, welches die Erklärung enthält, daß der Fürst­­ ablehne, noch ferner Deputationen in politischen Angel­­egenheiten zu empfangen, da­ss die Nationalversammlung berufen ei, in diesen Dingen zu entscheiden. Großdem sind immer neue Deputationen in Sophia eingetroffen, welche Stadt in Folge dessen in einem Zustande großer Erregung sich befindet. Der Fürst begibt sich mittlerweile, zu­ seinen Verwandten nach Darmstadt (er ist bereits in Wien ein­­getroffen), und hat die Leitung der Regierung für die Dauer seiner­ Abwesenheit einen Regentschaftsrathe übertragen, der aus den Ministern und dem Präsidenten des­ Staatsrathes besteht.­­ Es gibt noch immer Leute,welche in das gegenwärtige Regime in Egypten Vertrauen fegen und von Arabi Bajda eine Komfolidirung und Besserung der Ver­­hältnisse erwarten. Arabi Bajda icht­­ diesen Glauben, soviel­ in seinen Kräften liegt, zu bestärken. Anhaltspunkte hiefse finden wir in einem aus der jngsten Zeit stam­­menden Briefwechsel zwischen Arabi Pajda und Sir Wil­frid Blunt, der uns vorliegt und aus welchen einige der markantesten Erklärungen Arabi’S hier ihren Bla. finden mögen. Der Chef der Nationalpartei schreibt an Sir­k Wilfeid Blunt unter dem Datum des­­ 1.. April unter Andern :" « : ·s »Fü­r ihre freundschaftlichen Rathschläge YaNIist s wirJhnen Vom Herzen und bitten Sie,zu glauben,daß wir umsxr Bestes thun werden,um Ruhe und Ordnuung aufrechtzuhaltem Wir erachten diese für unsere wichtigste Pflicht und bieten Alles auf,­dies Ziel zu erreichen.Wir können Ihnen auch versichern,daß’gegenwärtig Alles ruhig ist und daß Friede im ganzen Lande herrscht.Wir un­d alle unsere patriotischen Brüder vertheidigen­ mit unserem besten Willen die Rechte Aller,die in diesem Lande leben,ohne Rücksicht auf die Nationalität, der sie angehören. Alle Veiträge und internationalen Verpflichtungen wer­den vollständig verpettirt und wir wer­den Niemandem erlauben sie anz­utasien, so Lange die europäischen Mächte ihre Engagement­s gegen uns und ihre freunds­chaftlichen Beziehungen zu un­s aufrecht halten. Unser einziges Ziel ist, das Land aus seiner Sklaverei, Ungerechtigkeit und Ignoranz zu­­ befreien und das Ball auf eine solche Position zu erheben, die es befähigen wird, die Wiederkehr der früheren despotischen Zustände für alle Zeit zu hindern.” In einem Briefe, der das Datum des 6. April trägt, schreibt Arabi Balcha wie folgt : „Wenn irgend ein Konflikt zum Ausbruch käme, würde der­­selbe nicht uns allein und nicht einmal hauptsächlich uns, sondern ale Mächte und in erster Reihe England treffen. Kein weitblidender Staatsmann kann den Bartheil verkennen, den England erringen künnte, wenn es sich zu uns freundlich stellt und unsere Sache unter» ftüßt. Wenn die Repräsentanten der Mächte in unserem Lande ihre Pflicht getreu und zum Beten ihrer eigenen Staaten erfüllen wollen, so können sie nichts Besseres thun, als uns in unserem, wahrhaft nationalen Streben behilflich sein und doch Thaten ermerjen, was sie uns in Worten zugesagt haben. Wir sind entschlossen, Alles was in unserer Macht liegt zu thun, um unserem Volle eine Stellung unter den zivilisirten Nationen zu erringen, indem­ wir Bil­­dung im Lande verbreiten, die Einigkeit und Ordnung aufrechthalten und Sedem zu seinem Rechte helfen. Nicht wird­ uns von diesem Entschlusse abbringn. Drohungen fürchten wir int Wir sind nur freundschaftlichen Gefühlen und Rathschlägen zugänglich ; diese laben mir allerdings außerordentlich. Wir flehen zu Gott, daß er die erleuchteten Staatsmänner Europas senfe, damit sie die Wahrheit finden und die Verhältnisse unseres Landes besser kennen lernen. In dieser Art werden sie ihren eigenen Ländern und dem unfrigen die besten Dienste leisten. Möge Gott uns Allen die Segnungen des Friedens und eines freundlichen­ Einvernehmens gönnen. Ahmed A­ra­bis — Die Niberale Reichstags-Partei wird am 2. Mai um 6 Uhr Abends eine Konferenz halten. Aus den Hreichstage. Kre­sident Bed­y, eröffnet die Sigung Des A­bgeord­­netenhauses nach 10 Uhr. — Schriftführer: Tihad, Bédy, Dula und Graf Belacsevich. — Auf den Minister-Fauteuils, Trefort und Bauler. Das Brotololl der Techten Sikung wird verlesen und authentizirt. ‘ Brafident meldet, daß Baron Defder Bronay, Abge­­ordneter des Gyönyös-Bataer Bezirkes, sein Mandat eingereicht habe. Das Mandat wird an den Ständigen Berifikations-Ausschuß gewiesen.­­ Präsident legt folgende Petitionen vor: vom Zipser Konzi­­tate betrefft der Auswanderung und der obligatorischen Viehversiche­­rung; von der Sönenghaza-Szegediner Regulirungs-Gesellschaft bet teeffs Nedernahme ihrer Dämme in staatliche Manipulation. Diese Gesuche gehen an den Petitions-Ausschuß. . „Das Gesuch der ungarländischen Nähmaschinenhändler, bez­treffend die Abänderung einiger Positionen des Zolltarifs, geht an den volkswirthschaftlichen Ausschuß. Die Rechnungen des Hauses vom 24.September bis 31.De­­segn­ Her 1881 werdencm den Rechnungs-Revisions-Ausschuß ge­­wogen. Der Bericht des Präsidenten­ über die unerlediglich Vorlagejt, Interpellationen u.s.w.wird zur Kenntniß genommen. Folgt die Tagesordnung,der meister Gegenstand die Vor­­lage ü­ber die Inartikulirung des Madrider Vertrags ist;dieselbe wird­ nach einigen Bemerkungen des Referenten Kazy ohne De­­batte angenommen.­­ Der näcste Gegenstand it der Bericht des Schlußrechnungs- Ausschuffes über die Verrechnung bezüglich der Jahre 1876, 1877, 1878 und 1879 zwischen Ungarn und Kroatien. Referent 2. Vufács empfiehlt, diese Verrechnungen, dem Ge­fäße entsprechend, zur Kenntniß zu nehmen. « Josefa Radaråß stellt demgegenüber folgende­­ Beschluß­­antrag: „Aus dem Berichte des Ausschusses­ geht hervor, daß Ungarn während dieser vier Jahre für Kroatien-Slavonien 21.042.946 ff. 77 fv. gezahlt hat, davon abgezogen 478.450 fl. 54 fr., welche Kroatien unter dem Titel der inneren Verwaltung in diesen Jahren gebührten, beträgt die Summe, die Ungarn in der erwähnten Zeit­­ für Kroatien bezahlte, 20,564.516 fl. 23 fv. Das Haus fest den Aus­­schulbericht von der Tagesordnung und beschließt, denselben zu be­­rathen, wenn dem auf Fiume bezüglichen §. 66 des G.A. XXX . 1868 Genüge geschehen ist.“ Pinister-Präsident Tina: P Vorredner hat anerkannt, daß die vorliegenden Schlubrechnungen auf dem G.A. LIV . 1880 beruhen ; ihn leitet mehr der Opportunitäts- als der Legalitäts-Standpunkt. Nedner findet die Befragung nicht motivirt. Sobald nach dem Gefege dasjenige, was der Schlußrechnungs-Ausschuß proponirt, geschehen muß, liegt sein Grund vor, daß das Haus fest nicht beschließe. Was laut gemeinsamen Gefeges unsere Pflicht ist, wollen wir erfüllen und­ je bereitwilliger wir die V­orschrift des Gefeßes erfüllen, umso ent­­schiedener dürfen wir — wenn nöthig — von der andern Partei das Nämliche fordern. Er bittet, den Vertagungs-Antrag abzulehnen. . Noch sprechen Karl Bötr 8ß, Th. Bkilepty, Desider Szilágyi, Minister-Präsident fifa, Graf Apponyi, Mar Kalk, Szányi (der beantragt, der Bericht sei an den Ausschub mit dem Auftrage zu weisen, derselbe sei dem 6.A. LXIV : 1880 entsprechender abzu­­fassen), Alexander Hegedüs (welcher die einfache Zurkenntnißnahme des Berichtes proponirt), ler. Almasfy und der Referent. Wir kommen auf die Debatte zurück und erwähnen nur noch, daßs der Antrag Hegedus’ angenommen und hierauf die Situng ge­schlossen wurde. (Se. Majestät der König) wird, wie wie erfahren, noch im Laufe dieser Woche über die hier stationirten Truppen eine große Revue halten. Der erste Mai) Begrüßt von süßem Blumenduft, von den laihenden Strahlen der Frühlingssonne, bewillkommnet­­ von den geflügelten Sängern des Waldes und von den­­ schmetternden Tageswenigkeiten, Posaunen und dröhnenden Pauken der überall anmetenden Vetera­­nen-Musik­apellen, hat heute Morgens der Lenz seinen Einzug ge­­halten, stylgerecht fortegirt von einem sonnenhellen, glänzenden, woh­­ligen Maienmorgen. Man weiß, daß es um diese Zeit alljährlich­ um eine Stunde früher Tag zu werden pflegt als an sonstigen Tagen. So mwogte also fon gegen 5 Uhr Morgens ein be­­­­wegtes, buntfröhltes und vor Allen Tautes Leben in der ganzen Stadt. Auf dem Elisabethplag spielte eine Militär­kapelle und die geräumige Promenade wimmelte von frühlings­­frohen Menschen, die großen, nach dem Stadtwäldchen führenden­­ Avenuen entlang zogen Tausende plaudernd, Tehäfernd und singend, um draußen wieder Mufii zu finden, luftige Weilen in allen Eden und Enden, in allen Bürden und Hainen Mufii aller Grade vom brillantesten Morgenkonzert bis herab zum larmoyanten Ge­­quiefe des Leierkastens. Thut nichts — zu Maienz-Anfang Klingt “jeder Klang. Und wie zu Lande, so auch zu Wasser. Kein Lofal­­dampfer, der heute nicht feine volle „Fracht“ lnstiger Ausflügler und feine Kapelle oder , Banda" den Strom entlang nach den Dfner Ge­birgsfu­rchen oder nach der Margarethen­nfel zu befördern gehabt hätte, die heute auch ihre Bade-Saison eröffnete. Und Blüthen und Blumen, Maien und lieder bildeten natürlich die Signatur des Morgens. » Seminarkirche. : « 2 Trauung­ Gestern Nachmittag( um 2 Uhr fand die Trauung "des Nemes-Droker Grundbelegers Herrn Ladizlaus v. Ragy mit Fräulen Yolán v. Vecsey-D­äbd statt. Den Traimngsast vollzog Se. Hochwitrden Abt Schwendtner in Der Brautmutter war Frau Nikolaus v. OT&h, Bei­stände die Herren Baron Alexander Sehenkig und Franz v. Karap. Brautjungfer Fräulein Christine­­ Becsey-Dlah, Brautführer Herr Ki­olaus Becsey-Dlah. Hauptstädtische Finanzkommission) Ri der heutigen Sigung desselben wurden einige ‚andere belangreiche "Angelegenheiten verhandelt. An Paul Luczenbacher’s Nachfolger wurde ein Grundstück an der Ehe der Mester- und Tinsdygafie und an Samuel Kitfeer ein Grundsampler an der Sorofjarerstraße ver­pachtet. — Den Elisabethinerinen in Oien wurde die Bemwilligung ertheilt, einen Pflasterungsbeitrag von 788 fl. 77 fl. in Raten, ohne Betrugszinsen, abstatten zu dürfen. — Anton Freystädter offerirt als Kaufpreis für ein Grundstüd in Steinbruch 75 fr. per Duadrat­­after. Die Kommission beauftragte den Magistratzrath Biola mit dem­­ Differenten in Unterhandlung zu treten und über das Resultat Bericht zu erstatten. — Sofef Pröß_ offerixte für ein Grundstüd am Spisberg in Altofen 40 kr. per Quadratklafter. Das Offert wurde an­ das Fiskalat hinausgegeben. — Auf Antrag des Repräsentanten Forgó wurde beschlossen, den Magistrat auf­merksam zu machen, daß es zwecmäßig erschiene, betreffs Entfernung 003 Heum­agazins bei der Kerepeler Mauth die Verhandlungen mit dem Militär-Aerar einzuleiten. Großer &­inbruchsdiebstahl im Pie­ter-Seminar. An die nachfolgende Schilderung eines mit folosfaler Verwegenheit in Szene gefesten und ausgeführten Einbru­­ches in das Gebäude des katholischen Priester-Seminars wollen wir dermalen seine Bemerkungen knüpfen. Die seit Jahre und Tag in unserer Hauptstadt immer häufiger wiederkehrenden Triumphe der findigen Verbrecherwelt über unsere träge und unzuwedmäßig orga­­nisirte Polizei haben uns leider nur zu oft Schon Gelegenheit geboten, die fachlichen und persönlichen Mängel auseinanderzufegen, die unse­­r em­ Polizei-Organismus anhaften und die ein solch unverschämtes und fühnes Treiben der Diebe geradezu herausfordern. Ohne und alle in müßige Reflexionen einzulasfen — denn daß sie müßig sind, beweist ja die traurige Thatsache, daß die durch die Ereignisse ge­nügend aufgeklärten Fehler­­ unserer „veransteuirten” Polizei noch immer nicht beseitigt wurden, wollen wir anläßlich dieses jüngsten Gemmerstreiches nur fonstatiren, daß die Geduld der hauptstädtischen Bevölkerung erschöpft ist und die hier herrsc­hende Unsicherheit des Eigenthums durch den­ gestrigen Fall ihren höchsten Gipfel erreicht hat.­­ Die Bürger der Hauptstadt, die ihr Leben und ihr Eigenthum­ täglich mehr und m­ehr bedroht sehen, erwarten nunmehr, daß in allernächster Zeit etwas geschehe, was den gegenwä­r­­tigen Schreienden Möbelständen ein Ziel zu beten und das total ge­­schwundene Sicherheitsgefühl w­icder herzustellen vermöge Das mögen jene Kreise beherzigen, die der moralischen und organischen Nefonsteuttion der Polizei sie bisher so hartnäßig widerlegt haben. Der Fall, der uns zu dieser nothgedrungenen Bemerkung veranlaßt, wird uns wie folgt geschildert : Aus­ dem im Bentval-Universitätsgebäude gelegenen katho­­lischen P­riester-Seminar wurde in der verfroffenen Nacht Die Wertheim-Kasse, in welcher der Dombherr und Abt Dr. Bellet, Vizedirektor des Seminars, das Baarvermögen des­­ Lebteren ver­­wahrt hielt, durch eine Einbrecherbande entwendet. Das Zimmer,­­ welchen die Wertheim-Waffe stand, befindet sich im ersten Stock­­werk und it von dem Schlafzimmer des Dombheren Dr. Bellet nur durch einen Saal getrennt, den Die Diebe bei der Entfernung der Kaffe unbedingt passiven mußten. Nach den bisherigen Er­hebun­­gen dürften die Diebe den Ginbruch, wahrlich ein Meisterítück des Einbrecherhandwerks, wie folgt ausgeführt haben : Sie öffneten das Thor mit Hilfe eines Nachtschlüssels, drangen auf gleiche Weise in den großen Empfangssaal, der zwischen dem­ Schlafzimmer des Abtes Bellet und dem Kaffenlokal liegt, hoben daselbst die Kaffe (Nr. 0) von dem Halsgestelle ab und trugen Dieselbe durch den Empfangs­­­saal die Treppen hinunter zum Thor auf die Straße hinaus, wo sie sie auf einen Wagen luchen. Nachdem sie das Thor mit Hilfe ihres Nachtschlüssels wieder zugesperrt, damit das Verbrechen nicht vor Tagesanbruch entdeckt werde, fuhren sie mit ihrer Veute weiter. Eine im zweiten Stockwort des Seminar-Gebäudes wohnhafte Köchin behauptet, Nachts gegen zwei Uhr in der Wasfe ein Wagengeraffel vernommen zu haben; auf diesen Moment und auf einige andere Anzeichen gestüßt, nimmt die Polizei an, daß die Entführung der troß ihres Heinen Umfanges immerhin­ genug voluminösen Kaffe mittelst Wagens erfolgt sei. Die ganze Art der Ausführung deutet darauf hin, daß die Einbrecher die Loyalitäten des Seminars sehr genau kannten und auch in die intimeren, Verhältnisse daselbst eingeweiht waren. Denn in dem Zimmer, in welchem sich die Geldwaffe befand, stand auch noch eine zweite und zwar größere Wertheim-Kaffe, die die Gaumer unberührt ließen, offenbar weil sie davon unterrichtet waren, daß dieselbe blos Schriften enthielt. An der entwendeten Kaffe befanden si­ 8­­ Einlagebücher­ der ersten Vaterländischen Sparkaffe, zusammen auf 36.000 fl. lautend, ferner 9000 Gulden in Daarem, wovon 2000 Gulden Privateigenthum des Abtes Dr. Vellet waren. Die ganze Art der Ausführung erinnert an den Kaffendiebstahl, der im August vorigen Jahres im Geschäftslokal des Gifenhändlers Druder verübt wurde. Um den Fall vollends zu beleuchten, führen wir zum Schluffe an, daß das Priesterseminar etwa 40 Schritte weit von der innerstädtischen Stadthauptmannscaft gelegen ist. (Selbstmordversuche) Der 12 Jahre alte Schuh­­macherlehrling August Klement, der bei dem Schuhmacher Do­­mini Kugler, Trommelgasse 19, in der Lehre stand, ist gestern Abends in selbstmörderischer Absicht in die Donau gesprungen, jedoch­ durch einen Matrosen gerettet worden. Der Knabe gab an, daß seine Mutter ihn gegen seinen Willen gezwungen habe, Schuh­­macher zu werden und daß er sich deshalb das Leben habe nehmen wollen. — Der aus Bößdrmeny gebürtige Schuhmachergehilfe Leopold Goldichned hat sich in der verfroffenen Nacht in einem ver­rufenen Hause eine Kugel in Die Brust geschossen. Die Kugel ist heute Morgens entfernt worden, doch it der Zustand des Selbst­­mörders ein ehr bedenklicher. — Mlerander Abeles, von dem wir gemeldet, daß er sich erschaffen, Hat ein unheilbares Leiden als das Motiv seines Selbstm­ordversuches angegeben. (Polizeinachrichten.) In Folge einer Anzeige hat die Bolizei bei dem Wegmacher Szlavio ein auf 500 fl. Tanzendes Sparkassebuch faiscrt, über dessen Ursprung Szlavio sich nicht zu rechtfertigen weiß. Szlavio wird zur Verantwortung gezogen werden. — Die vierjährige Solan Wohlfahrt ist gestern im der Serbengasse duch ein Privat Fuhrwerk niedergeführt worden. Das arme Kind erlitt einen Beinz­bruc­h. Nach dem unvorsichtigen KRutscher wird gefahndet. — Julius Schmied, 23 Jahre alt, und Anton Bertolicz, 18 Jahre alt, versuchten gestern Abends die Auslage des Fried’schen Konfessions­­geschäftes in der Hatvanergasse zu erbrechen, wurden aber auf frü­her That ertappt. — Das ebenerdige Haus „Nr. 90 auf der Kevepejer­­straße ist in der verfroffenen Nacht um 1%­ Uhr in Brand geratben und troß aller Bemühungen der Feuerwehr bis zum Boden nieder­­gebrannt ; auch die Möbel, die darin waren,­­ sind größtentheils ein Opfer der Flammen geworden. (Ginbrudin das­­ Gerichtshaus.) In das Ge­bäude des königl. Bezirksgerichtes in B.-Ujfaln drangen dieser Tage Diebe ein und stahlen aus der Kanzlei des Bezirksrichters einige belangreiche Aktenfaszitel und verschiedene Werthsachen. Die Bramallein Solt) Der Komitats-Oberfiskal Emerich Bellagh­it nach Solt gereist, um die Baruntersuchung in Sachen der anläßlich der jüngsten Nichterwahlen dortselbst statt­­gedachten Unordnungen einzuleiten. ) I 5 . 5 Unfall) Aus Arad wid gefögi­en : Am 26.5 M. hat der General-Kavallerie-Inspektor Graf BPejacsevicz bei Gelegenheit der Inspektion der in unserer Gegend disfozirten Kanal Kr­u ie in ae et br­onen si­ar aren­ Regiments inspizirt. Mach durchgeführter Inspizirung bega sich der Herr General gegen 2 Uhr Nachmittags, zum Bahnhof, um mit­ den nächsten Eisenbahnzug abzureisen. Sämmtliche int­ik anmwefend gemesenen Offiziere gaben dem General­ zu Wagen das Geleite zum Bahnhof, wobei sich ein bedauerlicher Unfall ereignete. Die Bauern haben nämlich die üble Gewohnheit, wetteifernd einan­­der vorzufahren, was auch einer der Autseher ausführen wollte, mehr halb er in die Pferde einhieb, die sich in Folge dessen in Galopp seien ; zum Malheur bemerkte der Kutscher aber nicht, daß ihm ein anderer Wagen entgegenkam. Die beiden Wagen waren sie­ bereits so nahe, daß dem vorfahrenden Kutscher nichts Anderes übrig leite als entweder in die ihm entgegenkommenden Pferde einzustu­men oder gegen den Straßengraben auszumeic­en. Er wählte das lettete und nun ereignete sich das Unvermeidliche. Der Wagen stürzte ,­ daß die auf demfelben r­eitenden Offiziere herausgeschleudert und mehr oder minder schwer verlegt wurden. Der Einen wurde der Kopf­ eingeschlagen, ein Anderer erlitt einen Schlüsselbeinbruch, ein Pritter wurde schwer am Kit verwundet, und aule die Medrigen erlitten Leichtere Verlegungen. Ein Glück war es noch, daß die Ace des Wagens beim Sturze brach, wodurch die Pferde zum Stehen gezwungen wurden, da font das Unglück ein noch größeres geworden wäre, den Graben mit solcher V­ehemenz, t­ elegy. Deperdien d. „efter Stop.“ Baja, 1. Mai. Orig. -Telegr.) Die gestern hier von der Opposition arrangirte Volfsversammlung it mißglüct. Cs haben in Ganzen nur etwa 200 Einwohner an der Demonstration theilgenom­­­men und unter diesen war die Wählerschaft mir jüngerlich vertreten. Für Pfingsten ist eine neue Volksversamml­ung geplant. Temesvár, 1. Mai. Drig-Telegr­­am der­­heutigen Mai-Kongregation des Temeser Komitats hebt Deputirter Bargics anläßli­cher fünfzigjährigen Beamtenlaufbahn die Verdienste des Vorfigenden Obergespans D x­m­ó 8 um das Komitat und das Vaterland hervor und beglückwünscht ihn im Namen der Kongregation. Nachmittags findet zu Ehren Drmós ein glängendes Banket statt, an welchem alle Deputirten aus dem Temeser Komitat theilnehmen. Agram­,1.Mai.Meldung der»Ungar.Post«. Heute bestimmt im Landtage die Verhandlung über den Ber richt des Ausschusses für die 111artikuli­undeer köt­iglichst Verordnungen bmzüglich der Grenze zuverleib und Der A­usschuk schlägt einige Modifikationen,­­ insbesondere bezü­glich des Budgetrechtes, der Wappen und Titel war. Die Negierung lehnt jede Renderung ab und fordert die Startifuh­rung ohne jedweden Borz­behalt. Allem Anscheine nach wird die Debatte eig Ich, heftige und wahrscheinlich auch eine sehr langwierige erden. Brag, 1. Mai. Orig-Telegr.) Die „politik­“ meldet : Den Delegationen dürfte in der nächsten ordent­­lichen Seksion ein umfassender Gelegentwhurf über die V­ez fammt-Administration Bosnien ab­­kommen. der jüdischen Flüchtlinge ans Nurland, welche in Galizien eintreffen, wird immer größer. Die Auswanderer aus Ki­­tajgrod und Mohilem erzählen Haarsträubende Dinge über die Behandlung der jüdischen Bewohner. Aus Grodno emigeh­en 500 Arbeiter. Ungefähr 7000 Juden­familien haben keine Auswanderungs­darenn in Jaffa ihre Niederlassung in Balästina angekündigt. Seit dem morgigen Tage beginnt von allen Theilen Südruslands der Auszug der Juden. Bisher sollen bereits neuntau­­­send Juden das russtische Reich verlassen haben.­­ Sommer, 1. Mai. Die Eröffnungsfahrt der Bahnstrecke‘ Böklabrurd-Kammer fand an 30. April statt, an wel­­cher die Sektionschefs Credit und Pußwald, zahlreiche Beamte der Be General-Inspektion, Statthalter Weber und der Präsident der Han­­delskammer theilnahmen. In Bödlabruch wurden die Anesenden seitens der Gemeindevertretung begrüßt. Der Bürgermeister dankte dem Handelsminister für die besondere Fürsorge der Negierung für Oesterreich. Der Statthalter und Geh­ionschef PBußwald dankten namens der Regierung. Die Fahrt nach Kam­m­er dauerte 20 Minu­ten. Nach der Rundfahrt am Attersee fand ein Fettdiner statt. Credit brachte einen Toast auf den Monarchen aus, worauf mehrere Toaste auf die Regierung folgten. Der Statthalter, die Bauunternehmung und Vertreter der Breffe fuhren Abends um 8 Uhr zurü­ck. 2 Petersburg, 1. Mai. (Orig.-Telegr.) Aus Moskau wird dem Gerichte widersprochen, daß Zilk Dolgorufoff auf seinen Boten als General-Couvernent Mostans Verzicht leisten wolle, um Trepoff den Plan zu­ räumen. Graf Loris-Melitoff, welcher noch vor Ende, April euffischer Reitrechnung Hier eintrifft, soll das Kommando über eine Armee erhalten. Ueber die auf der Station Spit rowo an der Nikolai-Eisenbahn entdeckte Mine wurde auhei­z­tisch festgestellt, dieselbe war Funtgerecht ausgehoben, aus,­gemauert, mit Leitungsdeähten, welche nach zwei Nichtungen­ führen, versehen, und mit Sprengstoff geladen. — Private berichte aus Moskau melden; u Folge der Verhaftung eines Beamten im Gebäude der Ausstellung, welcher sich als Nihilist entpuppte, wurde der ganze Ausstellungs- Mayon und alle Gebäude einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen. Die ana berichtet, daß unter dem­ Kaiser- Pavillon eine Mine gefunden worden sei. Ihr Korrespon­­dent telegraphinte alt. eine Persönlichkeit, welche ‚die Wahr­­heit kennen kann : Wahr, da, Ausstellungsgebäude, vediciert, verdächtige Funde lieferte ? Die Antwort lautete einfach wir: Leider. Worin diese verdächtigen Funde bestehen, wird Hof­fentlich die Post aufklären, da Telegramme in einer verabr­­edeten, der Zensur unverständlichen Sprache sehr mühselig aufzuregen und kostspielig zu befördern kommen. 5 Lemberg, 1. Mai. (Orig.-Telegr.) « Die Zahl Ztingtheater-Prozes. Original-Telegramm des „Peter 2loyd",­ Wien, 1.­­Mai. Tiefe Bewegung ruft die Aussage des Getreidehändlers Morberger hervor. Dieser war mit seiner Frau auf der ‚zwei­­ten Galerie rechts. „Wir drängten hinüber, ich wurde von meiner Frau getrennt, zerbrach ein Fenster und geriet­ auf den Balkon­ Sch fehlte hinunter: „Kommt herauf, e3­egen viele Menscen hier oben!? Man hat mir zurückgerufen: „Das tt ein Nari AS ich mittelst Springtuches unten antam, habe ich wieder himmelhoch get beten, man möge hinaufgehen. Ich wurde beiseite gestoßen nd kam in die Nähe des Erzherzog Albrecht, wo ich abermals rief: „Es sind noch viele Leute drinnen!” Da wurde ich von einem­ Heren in Uniform bei der Hand genommen, der führte mich zu einem Herrn von der Feerwehr,­ der am Haupts­portal stand, und sagte: „Erzählen Sie er hier!’ Ich hat, man möge binaufschiden, es seien Leute oben, Darunter meine Frau; aber der Herr von der Feuerwehr sagte: „Es it Niemand mehr oben; stets Feuerwehrleute waren bereits im dritten Stoc und haben Niemanden­ mehr gefunden.” Ein Wachmann sagte zu mir: „Gehen Sie niir nachhaufe, ihre Fra Tchläft wahrscheinlich schon!”­ch fuhr nach haufe, aber meine Frau war nicht da, ich Fehrte zurück nd Fa út meine arme Gran unter den Todten. (VBewegung.) Bräs.: CS war also ein Herr von der Benerwehr, der ihnen sagte: E3 ist Niemand mehr oben! War e3 etwa der­ Angeklagte Wilhelm? — Zeuge (lange den Angeklagten aus­sehend): Der Herr war älter, es war ein Starker Herr mit geile melittem Bart. — Präsident: Dann war es der Draudirel­or Urenberger.­­ . · Bi Der Zeuge Franz Rohr, Oberlieutenant im 3. Uhlanen- Regiment, war mit seinem Bruder und dem Major Bartn­ing Theater. „Wir hatten Sperrfüße in der 12. oder 13. Reihe. Kaufft waren wir einige Minuten im Hause, als sich unsere­ ganze Auf­merksamkeit auf den Vorhang konzentrirte. Er bauschte sich auf und Schnellte in die Höhe. Wir en einen grellen Schein ; ich Dachte? Aha! die Vorstellung fängt Schon an, das ist ein bengalischer Effekt Gleich darauf aber sehe ich Flammen und Hauch Herausbrechen. KG­B ,

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