Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1882 (Jahrgang 29, nr. 148-173)
1882-07-01 / nr. 148
— 18872.—gra«.143. EA íg § al | Sam 8; e (Einzelne Pommern 3 Fr, in allen Berfebleifitofalen.) ERS . Budapest, 1. Suli. _ Bon der Konferenz in Konstantinopel werden ohne Unterbrechung die günstigsten Nachrichten verbreitet. In Ermanglung positiver Mittheilungen bietet man uns Stimmungsberichte, welche darauf berechnet seieinen, den Eindruck hervorzurufen, daß auf der Konferenz das beste Einvernehmen unter allen Mitgliedern betehe und daß die Dinge in schönster Ordnung verlaufen. Diese vorigen Stimmungsberichte haben jedoch nicht vermocht den’ Pessimismus zu verscheuchen, mit dem man allerwärts der meizteren Entwicklung der egyptischen Vrgelegenheit entgegensieht und der durch die Nachrichten von den maritimen und militärischen Vorbereitungen Frankreichs und Englands begreiflichermaßen nur verstärkt wird. Dieser Pessimismus tritt nirgends stärker auf als in Paris und London, wahrscheinlich deshalb, weil man an Diesen Blägen Die hochgestecten Ziele der egyptischen Politik der Westmächte fennt ad am besten’ zu beurtheilen in der Lage ist, wie unendlich schwierig es sein wird, diese Ziele ohne großen Kräfteaufwand zu erreichen. Schon der Schritt, welcher zunäcst zu thun ist, bietet ungeheure Schwierigkeiten. Ex betrifft Arabi Bascha. Die englische und französishe Negierung haben sich redliche Mühe gegeben, Arabi Pascha zu verdrängen — bisher ohne jeder Erfolg. Sie haben der Opposition gegen den Führer der Nationalpartei dadurch Ausdruck gegeben, daß sie mit Der Regierung, deren Mitglieder i. keinerlei offiziellen DBeriehr pflegen. In Egypten fehrt man sich nicht Daran. Nun Heft 8, Daß sie Die Konferenz „bewogen haben, Die Nothwendigkeit der Abregung Arabi-Vafchas zu defiariren. Sol ein Beschluß, selbst wenn es gefaßt wäre, würde Nichts bedeuten, so lange nicht die Mittel firirt sind, mit welchen die Exekution desselben zu erreichen ist. Wir glauben aber überhaupt nicht, daß die Konferenz, ob ehe sie Die meritorischen und prinzipiellen Meoente Der egyptischen Frage erledigt hat, zu einem solcher Beschlüsse gelangen konnte. Es it notorisch, daß über die Stellung Arabi Bashas und über die Art, wie mit Diejent Manne zu verfahren sei, unter den Mächten selbst verschiedene Ansdauungen bherrichen. Ein Diplomat äußerte jüngst mit Bezug auf Mrabi Bajda: „Quand un homme net a. Vétat d’insurge , c’est un miserable , quand il triomphe, c’est un chef." Arabi Bajdja hat in der That, bisher wenigstens, über alle seine Feinde triumphirt, und man wird ihn wohl als einen „Chef“, als einen Führer, nehmen werden. Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben die Situation erfaßt und es nicht blos geduldet, daß ein Ministerium Naghib Baicha mit Arabi Baidha als Kriegsminister gebildet wurde, sondern die Bildung Diesses Kabinets noch gefördert. Sie haben dabei zunächst den Fe Im Ange gehabt, die Situation der noch in Egypten lebenden Europäer zu erleichtern. Der endgültigen Lösung der ägyptischen Frage wollten sie damit in seiner Weise präpudiziren, und damit auch thatsächlich nicht geschehen. Allein es bleibt immer noch fraglich, ob es der Mühe wertet, ganz Emeopa in Kontribution zu legen, in einen Man zu verdrängen, der ohnehin Nichts bedeutet, wenn seine den im egyptischen Bolfe nicht Wurzel gefaßt haben, der aber absolut unverdrängbar wäre, wenigstens moralisch unverdrängbar, wer die Bewegung, zu der er den Anstoß gegeben, bereits alle Geister und Gemüther im Nillande ergriffen hat. Wenn an England im Magentlich noch sträubt und Frankreich zögert, so ist Doch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß man vorerst den Ber juch wagen wird, mit Arabi Pascha zu rechnen, ehe man sich die Nothrwendigkeit, ihn unter allen Umständen zu verdrängen, „wird aufzwingen lassen. Eine militärische Intervention, so nahe sie auch gevicht scheint, bleibt jedenfalls ein gewagtes Auskhunftsmittel und man wird gewiß nicht dazur greifen, die alle anderen Mittel versagt haben. Daß die eventuelle Intervention nie im Einvernehmen mit Europa und gleichsam zum Auftrage desselben unnternommmen werden sol, daß Den englisch-Französischen Streitkräften die Truppen einer dritten Macht, Italiens nämlich, beigestellt werden sollen, vermindert allerdings die Gefahren der Kampagne in erheblichem Maße, macht sie jedoch seineswegs gefahrlos, der Flotte ihrer Majestät mißhandelt und verlegt worden war. Gegenwärtig scheint die Nähe in Ägypten wieder hergestellt zu sein. Hrabi Bardja, man muß dies anerkennen, machte aufrichtige Anstrengungen, um geordnete Zustände zu schaffen. Er hat wahrgenommen, daß die Abreise der Europäer Stodung in die nationale Arbeit brachte und die Mehrzahl der Leute in Noth verlegte. Anderseits ist man gegenwärtig in Betreff der Freiheit des Suezlanals durchaus nicht, beunruhigt. Die Kommission für die Organisation Tunesiens wird den Wunsch aussprechen, daß die beabsichtigte Organisirung eine vollständige und ausgedehnte sei, und alle Initiative und Aktionsfreiheit der Regierung überlassen. Das Projekt schlägt bekanntlich die Kreizung von 26 Freikompagnien vor, welche aus französischen und eingeborenen Elementen zusammengefaßt werden und einen Effektivstand von 3500 Mann haben sollen. Ferner sol in Tunis ein Zivil-Tribunal, ein Friedensgericht, eine höhere Primarschule, eine Gewerbeschule u. s. w. ins Leben gerufen werden. A = Der „Politischen Körverpotident" schreibt mtan aus Barit, 28. Juni: Die vom Deputirten Heren Lodroy an den Konseil-Präsidenten gerichtete Interpellation war von großer Wichtigkeit. Bedauterlicherweise sah sich Herr Freyeinet gezwungen, ausweichend zu antworten ; in der gleichen Lage befanden si aber auch die Mitglieder des Kabinets von St. James im englischen Barlamente. Herr $odroy wünschte unter Anderem zu erfahren, ob die französische Regierung angegangen wurde, bei einer Truppenlandung in Gaypten mitzuwirken, und ob erstere beabsichtige, in diesem Sinne vorzugehen. Die Antwort des Konseils-Bräsidenten auf diesen Wunstht implizite, in der bemerkenswerten Erklärung des Lebteren enthalten, daß die Abreise des Heren Gienkiewicz aus Egypten keinerlei Nenderung der Französischen Politik bedeute. Zeitpunkt der Emente. In Alexandrien bewüsen können, als der Konjut Ihrer Majestät, Herr Evotfon angesichts der Kanonen England und die französisge Asfan;. London, 28. Sumt., In einen „England und die französische Allianz“ überschriebenen Axtitel weist die radikale, dem Ministerium anstehende „Ball Mall Gazette” als abgeschmaht die gegen Lord Granville gerichtete französische Anschuldigung zurück, daß derselbe gegen Frankreich dig[oval gehandelt habe. Im Gegentheil sei die gegenwärtige Krisis, in Egypten hauptsächlich der Fertigkeit zuzuschreiben, mit welcher der englische Minister der Politik der gemeinsamen Kontrole, welche er von seinen Vorgängern übernommen, tre geblieben ist. Die Note vom 4. November, welche fast der einzige isolixte Schritt ist, welchen England fett dem Ankauf der Suez-Kanal-Akien gethan hat, war die einzige Maßregel, welche allgemeinen Beifall gefunden hat. Der erste große falsche Schritt war unzweifelhaft die im Sänner überreichte gemeinsame Note, und diesem falschen Schritte verdanken wir in nicht geringem Maße unsere gegenwärtigen Schwierigkeiten. Sobald Lord Granville Die verderbliche Wirkung der Note entdecke, unter die er seine Unterschrift gefest, macht er Gambetta den Borzschlag, die Aufregung durch eine erklärende Note zu beschwichtigen Gambetta aber telegraphirte noch vor seiner Unterredung mit Lord Lyons eine einfache Weigerung an den französischen Konsul nach Kairo. Das Uebel war geschehen und der falsche Schritt hat seine bösen Früchte gebracht. .. Alsdann schlug Lord Granville die weite und staatsmännlsche Richtung ein, den Vorschlag zu machen, daß die übrigen Mächte über den besten Modus der Intervention konsultivt werden sollten. Alle Mächte erklärten dazu ihre Bereitwilligkeit und Fürst Bismarc mit charakeristischer Geradheit erklärte sich bereit zur Theilnahme an einer Konferenz an jedem Orte und zu jeder Zeit, zur Erwägung der Frage Um Frankreich zu verbinden, wurde das deutsche Anerbieten zurückkewiesen. Alle Unterhandlungen mit den Mächten wurden eingestellt und zwei Monate lang geschah nichts. Das war der zweite falsche Schritt in unserem gemeinschaftlichen Handeln in Bezug auf Egypten. Während Frankreich unter Gambetta England in eine gefahrenschwangere egyptische Krisis gestürzt hatte, hat Frankreich unter de Freycinet Durch eine mürvische hals- Starrige Weigerung und verhindert, des einzigen Mittels, ung aus dieser gefährlichen Lage herauszuziehen, in welchem Lord Granville ar genug vor sich sah, aber aus Rücksicht für Frankreich nicht urgibte, uns zu bedienen. Weit entfernt also davon, daß die französischen Unmufe gegründet sind, tt es vielmehr viel richtiger, zu sagen, daß Egypten der französischen Allianz zuliebe geopfert worden ist. Aus Petersburg. Original-Korrespondenz des „Beiter Lloyd“ er Petersburg, 25. Juni, Die Lage ist heute ebenso unklar und unerfreulich, wie damals, als nach dem Attentat im Winterpalais Loris-Melikoff mit diktatorialer Gewalt ausgestattet worden ist. Eine Ernennung folgt der anderen, das System aber bleibt das alters ein Wunder, wenn unter solchen Verhältnissen die Unzufriedenheit alle Schichten durchdringt? Bei aller Verehrung für den Kaiser, der das Gute will, vermag man für die Regierung seine Sympathie zu gewinnen und die Minister ihm wahrlich nicht das Mindeste, um die Stimmung für sich günstig zu gestalten. Auf eine gute Maßregel folgen zehn Fehlechte und statt alle Kräfte anzuspannen, um auf allen Gebieten eine gesunde Thätigkeit zur entwickeln, zieht man den Staatstarren mit Hundert Pferdekräften zurück, während man für den Sortschritt Höchstens Eine Pferdekraft verwenden will. Lassen Sie mich das an einigen Beispielen zeigen. Die Ropfstener hat man aufgehoben — gut. Allein mit formen neue Bollerhöhungen, die den Handel erschweren, ohne der heimischen Nedustrie zu nüßen ; Stempelsteunern auf Werthpapiere , eine neue Erb Schaftssteuer, eine Einkommensteuer u. dgl. m. Der Anz frit ummer tiefer, und da wir ja doch vom ausländischen Kredit abhängig sind, empfinden wir fon beim täglichen Brod die Entwerthung des Mit bels. Vom Finanzminister erwartet man, daß er dieser Entwerthung entgegenarbeite, eine Aufgabe, welche für die Kräfte des braven, aber alten Bunge zu groß it. Und dann, was soll denn Alles ein Finanzeinter bei uns machen? Wenn ihm auch das Staatöfreditiefen geläufig ist, Fermt er Doch wieder nicht die Bedürfnisse von Inöustrie, Handel und Aderbau. Er soll aber Handels-, Aderbau- und Finanzminister in Einer Regson sein. So will’s das System! Wie oft schon hieß es, Aderbaun und Handel sollten eigene Ministerien erhalten ; allein die Erfüllung 968 gerechten Wunsches wird immer weiter hinausgeschoben, CS it Doch geradezu umlogisch, daß Handel und Finanzen vor Einer Hand geleitet werden. Per Finanziminister Fol für die Bedürfnisse 008 Staates das Nöthige herbeischaffen ; die Minister für Handel und Ackerbau sollen das Land systematisch bereichern, damit der Finanzminister im Lande selbst die Mittel für den Staat finde. Unsere Finanzminister aber haben gar seine Zeit, sich der Aufgabe des Handels- und Ackerbautministers zu widmen, selbst wenn sie wie ein Ranke in geistig diesen Fächern gewachsen wären. Am allerwenigsten aber würde das Domänen-Ministerium sich niezu eignen, oder gar das Ministerium der Wegeverbindungen,. Diese ebenso veralteten als wirkungslosen Memter sollten Yangfi Nenbildungen modernererwaltungskunde weichen. Wenn wir den Domänen-Minister Ostvoffsiy und den Wegeminister Admiral Vopjet verlören, es weinte ihnen Niemand eine Thräne nach. Allein ich weiß wohl, unter den jegigen Verhältnissen tritt wieder seine YHenderung ein und man muß sich selbst hüten, auf einen fähigen Menschen hinzuweisen, damit man ihm nicht schade. Das neueste Stückin des Admirals Bokjet paßt so genau zu dem oben Gesagten, daß ich nicht umhin kam, es anzuführen. 30 habe Ihnen geschrieben, Finanzminister Bunge wolle binnen Kurzem den sibirischen Bahnbau vergeben. Eine Barbedingung ist, daß der Kommunikationsminister die Personen bezeichne, die er zum Bau zuzulassen für geeignet findet. Nun verzögert Popjet die Mittheilung, um dem Bau der Strecke Tjumen-Selaterinenburg Hindernisse zur bereiten und reist unter dem Vorwand der Inspekion auf einen Monat ab! Was kümmert ihn die militärische und Handelspolitische Bedeutung der Bahn? Ueber die neuen Ernennungen kann ich Sie folgendermaßen orientiren. Mit 2obanoff wird man in Wien sehr zufrieden sein. Er ist ein gebildeter Mann von einnehmenden Manieren. Der zum Gehilfen Tolstows und zum Chef der Staatspolizei ernannte GM. Dxrfhemwstif ist ein sehr tüchtiger Men, ernst und faltblütig. An Stelle Mofoloff hast Bertu Sheff-Rjamin vorläufig zum Verwalter des Departements für fremde Kulten bestimmt, Moffoloff zum Gouverneur von Wologda ernannt — meit vom Ziel. Die nihilistischen Entdeckungen kann ich natielich nicht mit Stillschweigen übergehen. Das Bergdienst fällt Hauptsächlich dem Grafen Ignatieff und dem früheren Chef der Staatspolizei Blemwe zu; das hat auch Graf Zolstoi anerkannt, indem er den Grafen bat, troß seiner Entlassung die ganze Erretigung noch durchzuführen, was selbstverständlich gergdab. Die ganze Gruppe, deren man rechr habhaft wurde, war seit Monaten unter strenger Nederwachung. Man rannte alle Schritte und ließ sie eben nur so lange gewähren, als dies ohne Gefahr geschehen konnte. Gorenowitsch, der Chef dieser Nihilistengruppe, soll ein Arzt sein. Unpeinlichsten berührt ist man von der Theilnahme so viele Offiziere. Der , Brav. Wieftnif“ hat die Kaffirung derselben schon publizier, und zwar TichoB Ei, Major im 8. Hußaren- URTRR Regiment (Erzherzog Karl Ludwig) und Marine-Lieutenant Butjewitsch. Im Ganzen sind 20 Verschwörer verhaftet, einige zur Gruppe zugehörende Personen sind jedoch noch nicht aufgefunden worden. Dan fand bei den Verhafteten Dynamit in der Menge von 40 Bud 3 war theils in Badewannen versteckt, theils bereits in transportable Formen gebracht und zwar in Bucheinbände, in Zylinderhüte, in Műben, in Rollen, die man bequem im Normel verbergen konnte. Graf Sanatief i ist mit seiner Familie gestern nac Moskau abgereist. Auf dem Nikolai-Bahnhofe fanden sich die Beramten des Ministeriums, die Deputation der Stadtverwaltung mit dem Stadthaupt Glafunoff, die Vertretung der Kaufleute ein, und bereiteten ihm zum Abschiede eine Ovation. Min Bee Tagesweuigkeiten. ( v3 Szabó) Das heutige Amtsblatt gibt der Mr samt : Se. Tail. u. apost. kön. Majestät hat mit a. b. Entschließung vom 23. Juni d. R. dem Präsidenten der Budapester 1. Tafel Nikolaus v. Szabó die Würde eines Geheimen Rathes tatfrei verliehen. (A. b. Anerkennung) Mit a. b. Entschließung vom 23. Juni wurde gestattet, daß dem Königl. Nathe und Mitgliede des Szegediner Königl. Kommissariats Nikolaus v. Lankovich, aus Anlaß seiner Enthebung von bdiesem Amte, für die hervorragenden Verdienste, die er sich in demselben erworben, die a. hb. Anerkennung bekanntgegeben werde. Ernennungen) Zum Richter am Preßsburger Gerichtshof Franz Zabotropfy, Bezirks-Unterrichter von Bazin ; zu Bezirssrichtern: Comund Mitovényi, PBezirks-Unterrichter von Papa, ebendaselbst, und Sigmund Kocztäar, Bezixtz- Unterrichter von Zombor, ebendaselbt; — zu Bezivis- Unterrichtern: Rudolf Eremit, Notär am Preßburger Gerichtshof, zum Preßburger Bezirksgericht ; Yulius Raffanyi, Notär am Neusohler Gerichtshof zum Altsohler Bezirksgericht ; Desider Wattay, Notär am Budapester Gerichtshof, zum Budapester Bezirksgericht VI.—VII.; Bihor dancsii, Notär am Oedenburger Gerichtshof, zum Kapuvärer Bezirksgericht , Emerich Lengyel, Vie-Notär am Budapester Gerichtshof, zum Hajdu-Szokoplöer Bezirksgericht und Albert Bégh, Bize-Notär beim Bezirksgericht in Karlsburg, zum Bezirksgericht in D.-Sjt.Márton; zum Direktor des geographischen Instituts der Obergeolog Sohann Böth; — zum Honorär-Ministerial-Konzipisten bei der Flumaner Seebehörde Graf Stefan Sztáray; — zu Honorär-Miniterial-Konzipisten im Ministerium des Sonnerner. Barabás Emmerich Bernuth und Artfv Stern; — zum Konsular-Eleven: Leonhard Graf Starzensty; — zu Ing-Adjunkten: Georg Wi und Karl Máté; — zu Sing.-Mejuitten in prov. Eigenschaft: Johann Bitai, Michael Boczky und Dufan Berkits; — zu Jung. Parastisanten: Sg. Opi ber, Jat. Ki, Ign. Weinstein und Adolf Adler; — zum Ing. -Adjunften: Jul. Domahidyz; — zum Kanzlisten beim K.VBärdaer Bezirks-gericht: Fran Hoffmann. Brädifatsverleihbung) Mit a. b. Entierliegung vom 18. Sunt wurde gestattet, daß Nikolaus v. D 0608 Hauptmann im 34. Snf-Reg. ; Koloman v. Dobos, Oberlieutenant im 36. Honved-Bataillon , Emerich) v. Dobos, Stuhlriter, und Johann v. D ® 65038, Grundbesiger in Namöcsahäz und deren Mad fommen, sowie Stefan v. Dobos, Pfarrer von Domoßlö, Das Präpirat „Marezinfalvda” annehmen und statt des bisherigen Wappens ein neues benüten dürfen. : 2 Deffentlicher Dank) Das Unterratsministerium drückt Dank und Anerkennung aus: dem Kardinal-Erzbischof Dr. Ludwig Haynald, welcher für die Zomborer röm.-kath. Mädchenschule 15.000 fl. gespendet, und der Stadt Raab, welche für die Staatliche Gewerbe-Mittelschule zwei Stipendien von je 150 fl. jährlich errichtet hat. Se 3 (Konkurs). Das Unterrichts-Ministerium eröffnet einen Konkurs auf Belebung einer dritten Professur für Elegrische Philologie an der Budapester Universität. Gehalt 1500 fl, Quartiergeld 300 fl. Gesuche bis 15. September. Die Einlösung der alter Fünf-Gulden Staatsnoten) betreffend gibt das Finanzministerium bekannt, daß dieselbe durch die am Sitz der Finanzdirektionen und der Filialen der Oesterreichisch-Ungarischen Bank befindlichen könngl. Steuerämter, sowie in Flume durch das dortige Hauptzollamt bis Ende Dezember 1882 erfolgt. Kurs und nahm, auch an der Ofsupation als Gendarm theil, geleistete gute Dienste wide er nicht — wie es heißt — mit Orden der Gisernen Krone, sondern mit der großen silbernen Tapfenmedaille und selbstverständlich mit der Kriegsmedaille der. Als Wachtmeister ausgetreten, klagte er mir öfter, er irre ohne im Leben herum ; auf Anraben seiner Familie und Freunde ürrte er in B Budapest den Kurz des pensionirten Hauptmanns v. Fiffinger (Kronengasse) und legte die Neserve-Offiziersprüfung ab, in der Hoffnung, er würde als aktiver Offizier in die Armee eintreten können, um so einen Lebensberuf zu gewinnen. Dies gelang ihm leider nicht und wir sehen die traurige Folge. «..»« Weder die jatfirten Rapiere Alice Hrabars brachten wir nach , Függ." die Mittheilung, dieselb hätten sich als Privatkorrespondenzen durchaus harmloser Natur erwiesen. Num wird jedoch demselben Blatte aus Homonna gemeldet, daß der Vizegespan die erwähnten Papiere, unter welchen sich an 130 suffische Briefe befinden, behufs eingehender Prüfung an Ministerium des Innern senden wird, da in jener Gegend kein beeideter Dolmetsch für die russische Sprache erifärt, die Welterregunge der ruthenischen Seelsorger jener Gegend aber seinen Anspruch an Berläßlichkeit machen können. s» (Zur Tipa-EßlärerAffaire)meldet,.sEgys die Nachricht eines Provinzblattes,als wäre der Rabbi von Tipa-Lo«q gleichfalls verhaftet worden,beruhe auf Mystifikation.—»Dr.HAUmann,der bisherige Vertheidiger der in dieser Affaire in Untesuchungshaft befindlichen Personen, erklärte in einem an den Gerichtshof gerichteten Schreiben, von der Vertheidigung zurückzutreten und motivirte diese seine Entschließung mit den Verdächtigungen einzelner Blätter, solche mit der Erfolglosigkeit seiner bisherigen geießlichen Schritte. Dr. Heumann empfiehlt in derselben Eingabe mm Zustimmung der Angehörigen der Untersuchungshäftlinge Die Adrinten Karl Götvőse, Ferdinand Horansky und Alexander duntat als Vertheidiger; er bittet gleichzeitig, seine bisherige Klienten diesbezüglich zu vernehmen und deren Entschließung der Betreffenden mitzutheilen. „Ggg.” bemerkt siezu, die genannten Rechtsanwälte haben betreffs der Uebernahme oder Ablehnung 001 ihnen zugedachten Vertheidigung noch keinen Entschluß gefaßt. Aus Stuhlweißenburg wind ung gefrieben ? Die hiesige Stadtrepräsentanz hielt am 30. Juni außerordentliche Generalversammlung, deren einzigen Gegenstand Die 100.000-Gulden-Stiftung des Kardinal-Fürstprimas Sohem Simor bildete. Die Repräsentanz beschloß, an St. Eminenz für diese hochherzige Spende eine Dantadresse zu richten und eine Deputation entsenden, welche Sr. Eminenz auch mündlich die Dankgefühle der Stadtgemeinde ausdrücken. In Führung der P Deputation hat sich Se Grzellenz der Obergespan Ladislaus Szögyeny-Marn erboten; Bischof Johann Bauer und Gymmnasial - Direkte Benjamin Gerlach werden ersucht werden, ich derselben anzuschließen. (Merkwürdige Post-Sendung.)Man schreibt de ,,Polit.Korr.«'aus Konstantinopel: 5 ·VeiPostHythrn11nd2cuf11 ahnt sä 111ter 11 für Eisenbahn-Furttenf und schollost die seltsamsten Frachtgüter zur Beförderung über« gebejiwordenz gewtß abertst denselben niemals—in Pluropa menigstens—emeKtste so merkwürdigen Inhalts zur Wectersendung überprachtvordeilt,als dem Frachten aufnahms Euremeste» Dampfschinfahrt-Gesellschaft in Salpi ficli.Dieses threaujibernahm unlängst für Konstantinopel eine Kiste, welche auf der Signatur seit links den Anhalt mit dem Worte angab: „Menschentöpfe”. . Unduci der That befanden si in jener Kiste neun Menschentöpfe, welche insgesammt Mitgliedern einer von der türkischen Gendarmerie de Lungi in Mazedonien aufgehobenen Räuberbande angehörten um nunmehr, einem alten Gebrauche gemäß, nach der Hauptstadt des Türfenreiches gesendet wurden, um dort einen „sprechenden” Beweis für das raftlose und umsichtige Wirken der tirfiten "Sicherheits" behörden in den Provinzen zu bilden. rur Neffe Des Erzherzogs Yolkef wand uns aus Staufenburg unterm Heutigen gemeldet; Erzherzog Sofefit sammt Suite mit dem Budapester Eilzug hier angelangt; Se. Hoheit wurde von dem zahlreich anwesenden Bublistum ehrfurchtsvoll begrüßt. Nachdem das vom Restaurateur Stanek servirte Dejeuner eingenommen worden, trat Se. Hoheit die Weiter»reife nach Maros-Bafarhely an. Der Herzog von Edinburgh bin Lebensgefahr) In London ist aus dem spanischen Hafen Corunna die Meldung eingetroffen, daß der Herzog von Edinburgh, der mit der englischen Flotte auf der Fahrt nach Gibraltar begriffen war, am 24. d. beim Fischen ins Meer stürzte, viermal untertauchte und nicht ohne Lebensgefahr sich rettete. Wahlkapitel. Der Biaristenorden hält am 24. Juli in der Hauptstadt ein großes Wahlkapitel. Es sollen nämlich der Provinzial, das ganze Diretions-Kollegium und die Hausobern gewählt werden. (Die Graner Illumination, welche die Feier des Bischofs-Jubiläums des Fürstprimas beschloß, ist glänzend ausgefallen. Sämmtliche öffentlichen Gebäude, wie Stadt- und Komitatshaus, das Bifariat u. s. w. wie auch fast sämmtliche Privatgebäude waren glänzend deformt und die stille Sommernacht hob den Effekt der prächtigen Beleuchtung. Der Volksgarten auf der Donau-Insel war dabei der Schauplat eines animirten Bosisfestes. Bis gegen Mitternacht wogte die Menge in den Straßen auf und nieder und ergößte sich an den zahlreichen Transparenten und Sinnsprücen wie auch an dem Feuerwerk, das sehr gut ausfiel. Die Graner werden sich des schönen Tages, der ohne jeglichen Mißton ausklang, noch lang gern und froh erinnern. Ausflug der Schriftsteller und Künstler an Neufas hat si — wie und berichtet wird — unter Varfig des Gelvetärs der serbischen , Matriza" Anton Hadzites ein Komité von sechzig Mitgliedern zum Empfang der Schriftsteller und Künstler Konstituiet. — Aus Temesvár berichtet man der „Ung. Bolt“: Zur Unterbringung der Schriftsteller und Künstler haben sich bereits viele Bürger gemeldet. Während der ersten zwei Tage ist bereits ein sehr ansehnlicher Betrag für das Bantet gesammelt worden. (De Yulius Kafkujay) ,Reoaltions Mitglied des „Belt Dirlap", ist heute Früh einem Lungentleiden, das feine Lebenskraft in den legten Wochen rapid verzehrte, erlegen. Die ungarische vollwirthschaftliche Literatur verliert in ihm einen friedsamen und vielseitig gebildeten Schriftsteller. Dr. Julius galujan begann seine journalistische Karriere im Jahre 1869 alsariser Korrespondent des im selben Jahre gegründeten „Ellener“. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges heimkehrend, trat er in die Redaktion des " Ellener" ein, welches Blatt er später verlieh, um die Redaktion des in Temesvár gegründeten politischen Tageblattes , Jemefi Lapot” zu übernehmen. Nachdem er die Leitung dieses Blattes drei Jahre hindurch mit eben so viel Verständnis als Takt geführt, kehrte er wieder in die Hauptstadt zurüc, redigirte eine Zeit lang das politische Tageblatt „Budapesti Napilap", war Getreter des Organisations-Komites für das Landes-Bodenkredit-Institut der Kleingrundhesiger und in leicher Zeit Leiter der volkswirthschaftlichen Rubrit des „Beiti Hirlap“. Kakıjay war im Jahre 1847 geboren, der Tod raffte ihn somit im blühendsten Deannesalter hinweg. („Amerikanisches Daxel!!“ Wir Haben vor einigen Tagen unter voranstehendem Schlagwort n mitgetheilt, daß der Neserve-Offizier Karl Wiener, ein ehrbegabter junger Mann, fi) Eanzlich entleibt habe, und daß man annimmt, es sei ein amerikanisches Duell das Motiv seiner traurigen That gewesen. Bon einen Freunde des unglücklichen jungen Mannes geht uns mut aus Tola ein Schreiben zu, aus welchen erhellt, daß die Verzweiflung über seine Berufslosigkeit den Jüngling zum Selbstmord betrog. . Karl Wiener — so schreibt sein Freund — hat mir in fetter Zeit oft gefragt, daß er Nichts sei im Leben. Er hatte einige Gymmnasialklassen besucht, ohne ein Ziel erreicht zu haben; dann trat er in das 9. Hußaren-Regiment als ganz gewöhnlicher Hupar freiwillig ein, frequentirte beim Militär, den Feldgendarmerie 2 | Gelegr. Depefden 0. „DYefler Stopd. Zemberg, 1. Sul. Dorig.-Zelegr) Der „Dziennit“ bringt heute ausführlige Mittheilungen über einen zwischen den ruthhenischen Bischöfen Galizien und dem Statthalter Grafen Botocki ausgebrochenen Konflikt. Die ruthenischen Bischöfe sollen im Geheimen unter den Antheren eine Agitation für das Schisma begünstigen. Graf Taaffe fand die Befüchtungen des Statthalters wegen einer weiteren Asz 4 dehiung der Agitation gerechtfertigt und regte die Frage der Amtsentgegnung des ruthenischen Metropoliten Sembratowicz an, welche vom Nuntus Ban 1telli als unausführbar bezeichnet wurde; der Nuntius versprach jedoch, bei der päpstlichen Kurie die Entsendung eines besonderen Legaten nach Galizien zur Untersuchung der Sachlage zu erwirfen.. Zum Legaten wurde der Bil von Albanien, Pater Malczynski, früherer Generevifar von Bulgarien, ausersehen, der demnächst hier es treffen sol. Zemberg, 1. Juli: (Drig-Telegr)aes aus Warschau mitgetheilt wird, hat das russische Ministerium dentbnen ernannten Professor für polnische Literature an der Warschauer Universität untersagt, sich bei seine Berträgen der polrischen Sprache zu bedienen. Dadur ist Die vielgepriesene Konzession der Errichtung einer wischen Lehrkanzel ganz werthlos geworden. Ueberhatwnt macht sich seit der Ernennung Tolstei’s eine polenfeindliche Stimmung in den russischen Hofkreisen geltend. Das vom General-Gouverneur Albedwynsti vorgelegte Projekt in Betref der Selbstverwaltung Kongreß-Polens wurde definitiv abgelehnt. — General Sfobeleff ist zu den Mandver in Bialystot eingetroffen. — Fgnmatieff begibt ss nach Besichtigung der Noskauer Ausstellung nach Span. München, 30. Juni. Kaiserin-Könign Elisabeth fi heute Abends aus Feldafing hier eingetroffen ud ohne Aufenthalt nach Acht weitergereift. Nürnberg, 30. Juni. Die Versammlung deutscher Herzte welche heute eröffnet wurde, hielt ihre erste Lisung ab. Sanitätsrath Graf (Elberfeld) wurde zum Präsidenten und Heinze (Leipzig) zum Schriftführer gewählt. ..«Paris,30.Juni.Eine Depcsche des»Tempis«s meldet aus Alexandrien,daß dort selbst vollständige Anarchie herrsche und die Sicherheit von Scholdateska abhänge.In den Straßen fängt man,die es« Bagab nicht zusa1mmen,um sie in die Armee einzureihn« allein unter den Prahlereien der Militärpartei verbirgt sich dia nicht nur der ausländischen militärischen Aktion,di als unvermeidlich betrachtet wird. Die Konsular-Berichtefonstativen, daß die Polizei an dem Massacre theilgenommen hat. Eine Broffamation Derwisd Bajdhas fordert Die Bezvölkerung auf, dem Kredive Gehorsan zu leisten und bei Europäern brüderlich zu verkehren. Be Haris, 1. Juli. Ein Communique der „Agence Havasi “ sagt: Der heutige Oberfliegerarbent Balais Elysee hatte einfach dett 3wed, dem Präsidenten Grévy das herkömmliche Jahres-Erposé über seine Arbeiten zu unterbreiten. « ·· Paris,30.Juni.Die Kommmission der Kammer zur Prüfung des Entwurfs betrefft Schchaffung eines Binnenmeere in Tunesien ist nahezu einstinmkig gegen den Entwurf, welcher somit aller Wahrscheinlichkeit nach aufgegeben wird. — Denk 5" zufolge finden in Frankreich mehrfach Vorbereitungen fat. „zenps um, wenn nöthie, einige Regimenter aus Afrika nach Egypten transportiren. „Temps“ glaubt, die Konferenz werde die Interventon Frankreichs, Englands und der Türkei anordnen. Baris, 1. Juli. Das „Sonenaf Diftetel" veröffentlicht die Ernennung Karelis () Debrovez zum Generalfonsul in Budapest an die Stelle des bisherigen Generalfonsuls Baron de Baur, der für Genua ernannt wurde; ferner di Ernennung Challot’s zum Generalfonsul in Triest anstatt des in gleicher Eigenschaft nach Warschau verlegten Boyard. De Rom, 1. Juli, Nachts. Lisung des Senats klaglich der Berathung des Budgets des Auswärtig u Il ,