Pester Lloyd - Abendblatt, August 1882 (Jahrgang 29, nr. 174-199)

1882-08-01 / nr. 174

--·« ... | Budapest, 1. Auguft. sz Die hochtrabende Sprache der englischen Brefte­r und die Ertl lohnen, daß England sich­eh úti stehen wolle, auch die Hilfe des Sultans unter gericisten Bedingungen anzunehmen, äußern ihre Wirkung zumächt in Petersburg und indirekt auch auf die Konferenzverhandlun­­gen. Aus Konstantinopel­ wurde Tirzlich gemeldet, daß meh­­rere Mächte, namentlich Rußland, angesichts der Erklärun­­gen Des englischen Premiers unschlüssig scheinen und daß die Konferenz.Sigung, die am 29. Juli stattfinden­ollte, deshalb vertagt wurde, Näheres erfahren wir hierü­ber in Der tele­­graphisch signalisirten Aeußerung des „S­ournal de St.­­Peterbourg“, welches England zum Vorwuf macht, daß seine Regierung das Mandat, welches sie sich selbst entheilte, über dasjenige stelle, welches die Konferenz der Pforte ertheilte. Yu der That scheint man, nach der Sprache der englischen Journale zu urtheilen, in London den Sinn für die objektive Beurtheilung der Sachlage verloren zu haben. War es nicht England, das die Initiative zur­­ Be­­rufung­ einer europäischen Konferenz ergriffen, hat nicht England nach dem Bombardement die identi­­sche an die­­ souveräne Pforte zur Intervention ergangene Einladung mitunterzeichnet, und glaubt England dur­ das Fakt­um, daß in Folge des Zögerns der Pforte britische Truppen in Egypten gelandet sind, „wirklich eine solche Ausnahmsstellung für sich­ geschaffen zu haben, daß es nunmehr unbedingt die Führerrolle in der egyptischen Brage spielen kan, und daß Die souveräne Pforte und etwa auch­­ andere europäische Mächte fr­elnd wünschen dürfen,, wenn sie ihm Seeerfolge leiten können ? Wir wollen annehmen, daß man sich in Rußland täuscht, wenn man von diesen Vorauslegungen ausgeht. England tun es nicht verfemnen, daß die Pforte durch die Erklärung ihrer Bereitwilligkeit zur Intervention, in welcher sie nur die Hoffnung ausdrücke, Daß die­­ englischen Truppen ab­­ziehen würden, bestrebt war, den Thätfachen Neh­uung zu tragen. Dieser Schritt der Pforte it ohne Zweifel in Folge der Bemühungen der Ostmächte erfolgt und England wird sie mit denselben nicht in Widerspruch feßen, um den über­­­aus zweifelhaften Vortheil einer isolirten Aktion, bei deren Endresultat unter allen Umständen­­ den europäischen In­­­­­teressen Meduing getragen werden müßte und sicherlich von Europa auch Rechnung getragen wurde. 1777 In Betreff der Maßnahmen zum Schuße des Suez Kanals, welche demmnächst den Gegenstand der Verhand­­lung auf der Konferenz bilden sollen, scheint angesichts der Situation in­ Frankreich sich eine veränderte Auffassung gel­­tend zu machen. Wie wir nämlich römischen und deutschen Journalen entnehmen, it die Idee aufgetaucht, den freien Verkehr auf dem Suez-Kanal, ohne das Territorial- oder Hoheitsrecht zu berühren, unter europäische Kon­­trolle zu stellen und den Schuß der freien Schifffahrt somit nicht, unter die Obhut einer oder mehrerer Mächte, sondern unter die eines europäischen Organs zu stellen, das siezu von der Konferenz steh­t, respettive von Europa bevollmächtigt wu­rde. Bei dem Interesse, das jede einzelne Macht an dem freien­ Schifffahrtverkehr im Suez­­anal hat, glaubt man, und wir sind Derselben An- Ticht, daß ein Einverständniß hierüber nicht schwer zu erzie­­len wäre, und erwartet, daß der Plan auch die Billigung der Pforte finden dürfte. = Der Finanzminister hat die H Finanzdirektionen, Steuer- Sinspektorate und Steuerämter mittelst Zirkular-Erlasses in Kenntniß gesett, daß bei Gesuchen um Werepartition der b­ feiten nad) solidarisch intabulirten Mentanential- un oder gründen — wenn die für Nemanentialgrü­nde gebü­hrende­­ Ab» Lösungssumme sowohl das I­ntravillan sammt den vertivenden Extra­­villan, als auch das mittlerweile zerstüdelte Grivavillan, das , früher zum Sntravillan gehörte, solidarisch belastet­e dem Kredit-Rech­­nungsamt ein Grumpbuchs-Auszug, der nicht nur die zu vertheilen­­den Befisparzellen, sondern auch den Neinertrag der als Hypothek dienenden BefistHeile eingesendet werden soll. (Einzele Kummern 3 Br. in allen Berfehleifloralen.) Dienstag, 1. Angust.­­ v » . Die Vorgänge in Egypten. Ueber Admiral Seymour sind folgende biographische Daten „bekannt: . “ BizeMadmiral Sir Frederic Beauchamp Baget Seymor ist der einzig Überlebende Sohn des verstorbenen Sir Horace Beauchamp Seymour, Parlaments-Mitgliedes und ein Enkel 003 Vize-Admirals Lord Hugh Seymour, ein Urenkel eines Herzogs von Somerset. Er wurde 1821 zu London geboren und in Eton erzogen, im Jänner 1834 trat er in den Flottendienst, acht Jahre Darauf wurde er zum Lieutenant ernannt. Als der Birmanenkrieg, 1852/53, ausbrach, schloß er sich als Freiwilliger der Landarm­ee an und wurde Adjutant des Generals Godwin. Bei dem Sturme auf die feindlichen Werke und Die Pagode von Pegu war er einer der Führer der Sturm-Kolonne und bet­eiligte sich noch weder­ an verschiedenen Unternehmungen, wofür er viermal mit Auszeichnung im Tagesbefehl erwähnt und nach dem­ Feldzuge mit der Birma - Medaille nebst Der Meg - Spange Delor­vt wurde. Im Jahre 1854 diente er in der Operationsflotte im Weißen Meere gegen die Naffen, dann in der Ostsee, und erhielt die Baltische Medaille. Anfangs­­ Der sechziger- Jahre machte er die Landfeldz­üge gegen Die Maoris auf Neu-Seeland mit und wurde dreimal für Bravour auf den Schlachtfelde befüh­rt. Von 1868 bis 1870 war er privat- Sekretär des ersten Lords der Admiralität (Marineminister­), von 1870 bis 1872 selbstständiger Kommandant einer Eskadre, worauf er bis zum Jahre 1874 einer der Lords der Admiralität war. Nmt . Oktober 1874 wurde er Kommandeur des Bath-Ordens; er befehligte bis 1877 das Kanal-Geschwader, und wurde im Feber 1880 zum Oberst-Kommandirenden der Mittelmeer- Flotte ernannt. Bei der Dulcigno-Affaire war er der rangälteste Offizier der De­monstra­­tions-Flotte, Kommandirte, dieselbe und erhielt die Anerkennung der Negierung für seine Verdienste bei dieser Gelegenheit und die Er­nennung zum Großkrenz­ des Bath-Ordens sowie Anerkennungs­­treiben aller betheiligten Regierungen.“ Der berühmte Ab­lagreifende Schweinfurt ist bekanntlich zur Noth der Katastrophe entronnen, welche die englischen Brandkugeln in Alexandrien herbeigeführt. Er schildert in Briefen an seinen Bruder die Trauerszenen vom 11. bis 15. Juli als Augenzeuge mit Baden­­der Ursprünglichkeit und faßt sein Urtheil über das Vorgehen Eng­­die tiefste Entrüstung athmenden Flammen­­worten zusammen, die er, bereit in Sicherheit, am 15. 9. nieder­­geschrieben :­­ „Die Engländer haben mit bliedhít ungenügenden Streitkräften die große Stadt, die nun zu zwei Dritteln einem rauchenden Archen­­haufen gleicht, beseßt. Mehr als 600-700 Mann sollten (22) nicht verfügbar geween sein, obgleich Ledermann weiß, daß sie am Tage des Bombardements über 15 K­riegsschiffe zu verfügen hatten. Wären sie gleich­ am Tage, da die ägyptischen Truppen die Stadt ge­wäunt, eingereicht, Brand und Plünderung hätte ihr durchaus er­­spart bleiben müssen. _Ledem­ann, der hier geblieben, vermuthet in d­ieser in der Geschichte ihres Gleichen suchenden Y Frenel­­i hat irgend­einen Streic­ perfider Bolitit. Wagenzeugen be­­stätigen, daß die Mordbrenner mit ihren P­etroleum-Vorräthen ängstlich auf die erwartete Landung der Briten geachtet, daß sie ihr verderbliches Treiben erst ins Merk gefegt hätten, als die Ve­iß­­nahm­e der Stadt seitens der Engländer nur mehr unmittelbar drohte. Weshalb haben die Engländer durch solches Zögern Die Zerstörung Rierandwiens beabsichtigt Die Zukunft wird die Frage schon­ beantworten ud b-t­e—B­e­schichte­ wird, mit Men­­­schenblut geschrieben, eine Schandtafel dem ndenten Gladstones widmen. Seit der Zerstörung Kopenhagens ist Uehnliches nicht, erlebt­ worden. Hat es doch den Anscein, als Fante die ganze Sage nur auf eine Shiegübung heraus, um den neuerfundenen Mordinstrumenten die bisher noch nirgends gebotene Gelegenheit, darzubieten, sie im Großen zu erproben. Mindestens zehn Millionen Pfund Sterling eno­pűiigen Eigenthums sind — hier bdieser Neugierde zum­ Opfer gefallen. Es war ein feiger Rampf von 1590 gigan­tischen­­ Zerstörungswertzeugen gegen ein halbes Dutend halbwegs ebenbürtiger egyp­­tischer Waffen. Die Zerstörung der egyptischen Forts war eine durchaus unnaße, denn die englischen Schiffe, stärker als­­ diese, hätten auch ohne Kanonade sicher ihre Truppen an der so schwac­h vertheidigten Küste landen können. Arabi verfügte hier selbst höch­­stens über 5000 ordentlicher Truppen, nicht über die 15.000, von denen englische Zeitungen geträumt haben, um das Verdienst der Waffenthat größer zu gestalten. Die Geschichte wird den AST BEnTeR Schwater mundtodt machen für alle Zeiten sind fein elende3 Uhugelrädze mit dem Blute von ein paar Hundert hinge­­mordeter Guropder und mit der Yide von der Habe ihrer: 50.000 erfu­den. Ein­­ercat, das donnernd doch die Geschichte widerhallt, sei ihm gebracht!” hl Der , Times" wird aus Kk Konstantinnmnopel telegraphirt­­ . Sorgfältige Erkundigungen haben ergeben, daß die Gerüchte über die getroffenen maritimen Vorbereitungen nach jeder Richtung hin übertrieben sind. Keinerlei ungewöhnliche Thätiafell herrscht im Arsenal und seine größeren Lieferungs-Abschlüsfe für Kohlen oder Provisionen sind gemacht worden. Der gegenwärtige Zustand des türkischen Budgets ist übrigens ein solcher, daß eine bedeutendere ee binnen Kurzem marschfertig für Egypten hergestellt wer­en kann. Ein großes P­anzerschiff, der „Osmanieh“, welcher in Stande ist, circa 4000 Mann zu transportiren, sowie zwei Korvetten, der „Avni Hillab“ und der „Fethi Bulend“, welche zusammen circa 1500 Mann zu transportiren vermögen, sind seit einigen Wochen zum Auslaufen bereit. Die Transportsc­iffe „Babel“, „Medjm­­eh“ und „Taif“, welche zusammen 4500 Mann transportiven Tonnen, sind innerhalb zwei bis drei Tagen seefertig auszurüsten. Diese Transportflotte kann durch Kriegsschiffe oder private Schiffe jederzeit vermehrt werden. Mangel an Transportmitteln wird nicht Ursache sein, daß in der Absendung der Truppen Verzögerung eintrete.” hi Aus Bari schreibt man der „Pol. Korr." vom 29. Juli : Das politische Schachbrett bietet gegenwärtig ein höchst interessantes Schauspiel dar, in dessen Verlauf es nicht an führen und unerwar­­teten Zügen mangelt. Zu Beginn ließ sie die Bartie auf der Kon­stantinopler Konferenz nicht eben fesselnd an; man­ führte sozusagen — zum großen Vortheil der Tü­rkei — nur Vions ins Treffen, bis England, erbittert dur­ die Arabi Balga verliehene Dekoration und das Mafsacre in Alexandrien, zum Bombardement Melandriens fohrirt. Die Türkei ändert hierauf mit einem Male ihre Haltung, tritt in die Konferenz ein und übernimmt deren D­orsis. England und Frankreich bereiten sich zur Belebung des Suez-Kanals vor. Die Engländer beginnen mit der Absendung von Truppen zu einer großen Expedition und die „Times“ sprechen von einem englischen Protestorat über Ägypten. Das bedeutet: Schach dem König! Die Türfer beeilt sich, in ihrer Belehrung noch weiter zu gehen, und gibt die Absicht Fımd, in Egypten militärisch zu interveniren. Schach der Königin! Nun meldet man die Unterwerfung Arabi Bajdhas und seine Anreise aus Egypten, eine Nachricht, der gegenüber es der Me­serve bedarf, da hieher nichts gelangt ist, was dieselbe zu erhärten geeignet wäre.­­ Einiges Zaudern und etliche Verwirrung zeigt sich in diesem Augenbliet bei allen europäischen Mächten; hier aber ist geradezu Alles unsicher. ES läßt sich weder im Betreff des Neun-Millionen- Kredits noch bezüglich des­­­estandes des Kabinets etwas Bestimmtes voraussehen. Die Debatte über die Kreditvorlage findet in der Kam­­mer zur­­ Stunde statt, es wäre denn, daß der Minister einen neuerlichen Aufschub begehrte. CS it aber schwer, an einen solchen Natzug zu glauben, obgleich Dieses Vorhaben, wie es heißt, von Herrn Grévy und mehreren Ministern unterfragt wird. Wie würde sich dann Herr Freycinet mit England abfinden, dem er seinen Beistand in Bezug auf den Suezkanal zugesagt hat? Man signalisirt auch ausgesprocene Meinungsverschiedenheiten im Ministerrathe. Einige Personen glauben, Herr Grévy werde Herrn Freycinet mit der Bildung eines neuen Kabinets betrauen. Die Anschauung it jedoch keineswegs der Ausdruck der allgemeinen Meinung. — Wie dem auch sei, die parlamentarische Kommission hat den Kredit ab­­gelehnt und man sieht dem Resultat der Debatte mit einiger Aengst­­lichkeit entgegen, da Herr Freycinet seit achtundvierzig Stunden ich sehr verschlossen zeigt. Die öffentliche Meinung ihrerseits scheint das durch die Intervention im Suezkanal repräsentirte Minimum einer Aktion lebhaft zu wünschen. Man möchte eben nicht, daß Frankreich ich völlig in den Schatten stelle. Die Art, wie­ die „Times“ das englische Protestorat über Egypten proklamirte, hat hier geringe Erregung hervorgerufen. Man hat es nicht geglaubt und glaubt es nicht, daß England, und nament­­lich die Whigs die Grenzen der Kolonien Großbritanniens und seiner Verantwortlichkeit erweitern wollen. Es wird immer schwerer, das weite britische Reid­ zu regieren, und es heißt heute schon, alle zeit den Säbel in der Hand halten. Die Erregung war in Europa entschieden, eine zu große. Hiel it man im Design gegentheiliger Zusicherungen. Ueberdies räumte der englische Kriegsminister Wer. E Childers midt, die dee eines englischen Protektorats über Egypten im Namen der Negierung zu desavouiren. Die Wirkung des bloßen Gerüchtes war aber in Konstantinopel eine so starke, daß sie den Sultan bestim­mt haben sog, Truppen nach Egypten zu senden. Gleichwohl fragt man sich hier noch immer, ob der Sultan in der That zu ernstem Vorgehen entschlossen ist. Sollte er nicht etwa nur Zeit gewinnen wollen ? Zweifellos ist, daß England, selbst wenn es in Egypten ganz vereinzelt vorgehen sollte, dem Wrtheile Europas sich ebensowenig wird entziehen können, wie Nußland nach San­ Stefano. England wird sie übrigens auch gar nicht von dem­ europäischen Konzert trennen. Zum Teilen hört man sagen: England it Here in ganz Egypten, es wird thun, was ihm gut dürfen wird, da es sehr gut weib, daß es allein entschlossen it, vom Leder zu ziehen. Diese Ansicht ist falsch. Die Engländer denken viel praktischer ; sie wollen einerseits nicht ganz Europa gegen sich haben, anderer­­seits möchten sie nicht andere Mächte durch ihre Haltung bestimmen, ihrerseits gleichfalls Feuer zu geben. E­ Man schreibt der „politischen S Korrespondenz” aus Nom, 25. Juli: Die Vertreter Englands und Frankreichs, Sir Augustus Baget und Herr de Bacourt, haben gestern dem italienischen Mini­­ster des Aeußern, Heren Mancini, eine Einladung ihrer Negierungen überbragst, sich in Gemeinschaft mit den Westmächten an den zum Schube des Suezkanals nothwendigen Maßregeln zu betheiligen. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird versehlen eine­­ weitere Einladung Englands folgen, Italien möge auch an der eng­­lischen Expedition nach Egypten t­eilnehmen. Here Maneini hat die bereit ergangene Einladung mit dem Hinweise auf die einzubhd­ende Entscheidung der Konferenz, respektive auf die Zustimmung der Mächte, in einer zwar sehr Höflichen und frermdlichen Weise beant­­wortet, die jedoch der Ablehnung weitaus näher, als der Annahme steht. Eine ähnliche Erwiderung wird zweifellos auch der noch erwar­­teten Einladung zur Theilnahme an den Operationen in Egypten selbst zutheil werden, wenn sie überhaupt noch erfolgen sollte. Ob die Konferenzmächte sich für die V­erheiligung Italiens an den Schulmaßregeln im Suezlanale aussprechen und ob sie zu diesem Zweckk überhaupt ein färmliches Mandat entheilen werden, darüber zu sprechen, wäre heute verfrüht. Das Eine läht sich aber schon heute bestimmt voraussagen, daß Italien sich an dieser Aktion, sofern sie nicht einen gesammtenropäischen Charak­er haben sollte, einzig in dem Falle betheiligen würde, wenn auc die ihm verbin­­deten Mächte, oder wenigstens eine derselben, an den ad hoc zu vereinbarenden Maßregeln partizipiren oder wenn sie Italien ein förmliches Mandat, in ihrem Namen zu agiren, entheilen würden. Sollte es zu einer Betheiligung Italiens in diesem Sinne kommen, dam­­it — wie bereits gemeldet — Italien vollkommen in der Lage, sofort in die Aktion eintreten zu können. So stehen die Dinge heute , wie sich Dieselben aber auch weiterhin gestalten mögen. Eines läßt sich jedenfalls als feststehend bezeichnen, nämlich daß Italien ich in feinem Falle von der Aktion der drei Kaisermächte grennen wird. . . Ohne fi allzu vorigen Hoffnungen und Illusionen hinzugeben, beginnt man hier einer ruhigeren Beurtheilung der eventuellen Lösung der egyptischen Frage Raum zu geben. Die frühere Erre­­gung hat der besonnenen Ueberlegung und der Ueberzeugung Bla gemacht,­­ daß im einigen Vorgehen mit Desterreich-Ungarn und Deutschland die besten Garantien für die künftigen Interessen Ita­liens liegen und daß eine einseitige, die Interessen Italiens schä­­digende Lösung der egyptischen Frage kaum erfolgen dürfte. eben­­falls sceint die Gefahr eines europäischen Konfliktes — wie man hier glaubt — wenigstens für einige Zeit beseitigt und man hofft, daß die egyptische Frage bald in ein ruhigeres Stadium eintreten werde. In dieser Hoffnung begegnen sie sowohl der Minister­­ des Heußern, als all die verschiedenen Botschafter am hiesigen Hofe. Der Minister des Heußern, Herr Mancini, hofft Sicher, in den nächsten Tagen nach Neapel übersiedeln und sich der Pflege seiner etwas angegriffenen Ge­­undheit widmen zu können. Der König weilt auf den Jagden im­ Nofta-Thale. Es werden ihn täglich die Berichte der Minister über die wichtigsten Verfallen­­heiten nach Voldheri_ überbracht, wo sie ein königlicher S Kabinets- Kourier abholt und Sr. Majestät an den Ort, wo er eben weilt, überbringt, so da­ der König über alle V­orkommnisse stets auf das Genaueste unterrichtet if. Sobald die Fronprinzlichen Herrschaften Deutschlands auf italienischen Boden eintreffen werden, wird der König sich zur Begrüßung derselben an Ort und Stelle begeben. Die Ereignisse in Egypten hatten auf die moha­­medanische Bevölkerung Syriens großen Eindruck gemacht. , 90 tam­es", schreibt man der Augsburger "Allg. 319.", „Daß bald beunruhigende Gerüchte unsere Stadt durchzogen, und nicht ohne Besorgniß sah man der Zukunft entgegen. Es hieß, Die ganze mohamedanische Bevölkerung Syriens werde sie erheben, sobald die ersten europäischen Truppen egyptisches Land betreten. Dazu kam no, Daß die Eingeborenen ohne Unterschied, Christen, Mohamedaner, Drusen, Metwali, in den europäischen Kaufläden Waffen und Munition tauften, so daß in diesem M­ugenblid der weitaus größte Theil der syrischen Bevölkerung mehr bewaffnet it. Unweit von Tripoli Nord-Syrien). hat wegen Einschmuggelns von Waffen ein Auflauf stattgefunden, wobei man dem Mudir, der es verhindern wollte, die Nase und die Ohren abschnitt ! Ein kleines Detachement Dragoner wurde von Beyrut hinauf geschickt , dasselbe genügte, um die Ordnung wieder herzustellen. Diese Ereignisse verbreiteten einen solchen Schrecen, daß m­ehrere Personen, die sich von Goypten bieher geflüchtet hatten, Syrien wieder verließen und sich nach Griechenland oder Marseille ein­­schifften. Auch waren drei mohamedanische Araber aus Kairo nach Damaskus gekommen, um ihre Glaubensgenossen zu einer Erhebung aufzufackeln; allein Der­ dortige englische Konsul hatte Wind davon bekommen und verlangte vom Bali die sofortige Verhaftung dieser Aufwiegler, und es wurden denn auch Die drei Nanatiker­­ unverweilt hinter Schloß und Miegel gefecht. Der Redakteur des hiesigen arabischen Blattes „Dichennah“ wagte es, die Depeschen von der Beschießung Alexandriens und von der Ausschiffung englischer Truppen zu veröffentlichen. Allein das war Del­in’s Teuer gegosfen. Die Mohamedaner­ rotteten sich zusam­men und nahmen eine drohende Haltung an. Die Regierung ließ sic jedoch nicht einschüchtern ; sie erklärte, daß Die Depeschen nicht richtig­ seien, daß die Sachen, in Egypten, einen ‚günstigen Verlauf nehmen und daß, sie zur Strafe für die Ver­­öffentlichung falscher Nachrichten die Drucerei des Redakteurs schließen werde. Dies geschah, und mit diesen unwahren ,Versiche­­rungen beruhigten sich die aufgeregten Gemtüther. Uiebrigens läßt sich Schon fest mit ziemlicher Sicherheit behaupten, daß der egyp­­tische Aufstand Feinesfalls ernstlich nach Syrien hinübergreifen und daß das Land ruhig bleiben wird, namentlich wenn die Botschafter in Konstantinopel energisch auf die Aufrechterhaltung der­ Ruhe und Ordnung dringen. Man mag übrigens vom­­ politischen Standpunkte aus über die ägyptische Angelegenheit denken wie man will, so bleibt doch Eines außer Zweifel, daß die in der Türkei und in Ägypten lebenden Europäer in der Zukunft einen sehr feder­nen Stand haben und allen erdenkbaren Verationen ausgefegt sein werden, wenn Arabi Vafcha das Feld behaupten sollte.” Der Korrez­ipondent fügt folgende Nachschrift Hinzu: „Eben sind unwidersprechende Meldungen über die V­erchießung Alexandriens eingetroffen.­­ In Bort Said hatte eine Depesche aus Kairo fälschlich gemeldet, daß die Egypter in Alexandrien einen großen Sieg über die Engländer ere fochten hätten. In Folge dessen beleuchteten die Araber die Stadt, feierten Felle und zogen singend durch die Stadt. Die Freude war unbeschreiblich. Sogar Champagner sollen die Leute, Groß Koran, getrunken haben I” a Sn Bort-Said ist die Lage ganz prößlich eine Fritische gewoorden. Der Gouverneur und der Vize-Gouverneur der Stadt haben ihre Posten niedergelegt und ein Asyl an Bord des Beninsular and Oriental- Dampfers „Mongolia” gesucht. Am Dienstag. Morgens — so meldet eine Depesche der „Daily News“ aus Bort-Said — traf ein Telegramm aus Kairo von Arabi’s Unter-Staatssekretär fir_Krieg ein, des Inhalts, daß, da der Gouverneur sich an Bord eines englischen Schiffes begeben, der Befehlshaber der Truppen bis zur Ernennung eines neuen Gouverneurs seitens Arabi’s für die Aufrechterhaltung der Ord­­nung verantwortlich­ sein würde. Dieser Mann, den Arabi für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlich gemacht hat, ist ein gewisser Mohamed Efendi Abul Ata, der, wie man weiß, nach dem Bombardement von Alexandrien geäußert haben soll, daß er Befehle erwarte, „um B­ort-Said an vier Ehen in Brand zu stechen und die Christenhunde in das Meer zu jagen.” Am Sonn­­tag Abends, als der Gouverneur an Bord des Dampfers „ Don­golia“ flüchtete, versuchten die Einwohner eines Araberdorfes unter Führung fanatischer Priester in das europäische Quartier einzudrin­­gen, wurden­­ aber von dem Militär zurückgetrieben. Am folgenden Tage (Montag) wandte sich der französische Konsul an Admiral Conrad um Schuß für die französischen Unterihanen. Admiral Con­rad ersuchte Admiral Hoskins, zu einer gemeinscaftlicen Belegung der Stadt zu schreiten, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Dies war für Montag Abends verabredet, als im Laufe des Nachmittags Herr v. Leffeps plöglich von Ismailia zurückehrte und ein heftiger Auftritt zwischen dem Vertreter der französischen Kolonie und dem Konsul erfolgte. Herr dv. Leffepe sagte, ‚ex “ bes trachte Port­ Said als sein Eigenthum­, daß der Konsul­t Hericht han­delte, als er die Begehung der Stadt beantragte und dadurch­ in die Hände Englands spielte. Es wäre seine Gefahr vorhanden (?), da er eine Bürgischaft von dem Befehlshaber der Truppen Arabi’s ber fűbe, die Ordnung würde aufrecht­erhalten werden, und er sei dessen gewiß. Als Alles für die Landung bereit war, lehnte er der fran­­zösische Admiral ab, seinem Bersprechen, Seesoldaten zu landen, nachzukommen, dagegen landeten zum Schuße des deutschen Konsulats 25 Mann von der Befadung, des dort anlernden Kanonenbootes „Möve“. Die Haltung der Eingeborenen fährt fort, anmaßend gegen die Europäer zu sein und das Gebahren der Soldaten in ein Drohendes­ ,landsm folgenden,­­ Tagesweuigkeiten. Personalnachricht­ Universitäts-professor Dr. Korányi hat sich nach Tirol begeben, von wo er Ende August in die Hauptstadt zurückkehrt. N Regiments-Jubiläum) Für das zweihundert­­jährige Jubiläum des Infanterie-Regiments König der Bel­gier Nr. 27 wurde folgendes Fest-programm in Graz auf­gestellt : Am Vorabend, den 2. August, Retraite mit Musikbegleitung , am 3. August Tagwache, Parade-Ausb­idung des Regiments, Gottes­­dienst auf dem Neuen Plake, um 1 Uhr Zeithaufet, Bewirthung und Belustigungen der Mannschaft auf­­ dem Kreuzbergl. , Angesagt sind zum Feste einstweilen der belgische Gesandte in Wien,­­ de Longhe Verdoye, in Vertretung des Negim­ents- Inhabers Leopold II, König der Belgier, und Feldzeugmeister Herzog von Württemberg. F­ür den Journalisten-Ronfronzfond­ hat der F­önigl, Math Herr B. 3. Weiß heute, als an seinem 82. Geburtstage, Hundert Gulden 5. W. übersendet, in Gemäßheit seines, im vorigen Sabre gethanen Versprechens, an jedem Geburts­­tage, der ihn noch beschieden sein werde, diesen Betrag dem Insti­­tute zu widmen. Wir führen den Betrag mit bestem Dant und dem innigen Wunsche, der Jahresbeitrag möge noch recht oft flüssig werden, seiner Bestimmung zu. Wie wir hören, hat Herr B. F. Weiß zur eier dieses feines Sellteges auf andere humanitäre und ges­teinnüsige Institute mit namhaften Geldspenden bedacht. MWo hilt Tätigkeits - Kronzeit in Tatra- Sitred) Zu Gunsten der­ Abgebrannten, der Zipser Stadt Bela, woselbst gegen hundert Gebäude eingeäschert worden sind, fand am 30. Sail hier unter großer Theilnahme der Badegäste ein Konzert stat. 63 wurde ein Neinertrag von 269 fl. 40 fl. erzielt. Schadenfeuer. In Bela (Zip) hat in diesen Tagen eine Feuersbrunst großen Schaden verursacht. Binnen einer Stunde waren 48 M Wohnhäuser und Doppelt so viel Wirthschafts­­gebäude dem verheerenden Elemente zum Opfer gefallen. — In Esif-Lazarfalva sind 45 Bauern an den Dettelstab ge­­­­rathen. Der rumänische Geistliche hat sein Wohnhaus und die refor­­mirte Gemeinde ihre Kirche verloren ; die dreihundert ahre alte Glode 003 Richthurms it gesämoßen. — Auch in Esil-© yt- Tamaz sind 33 Wohnhäuser samit Nebengebäuden eingeäscert. In den beiden legten Gemeinden sind mehr als zweihundert Personen brochlos geworden. Selbstmord eines jungen Mädchens) Aus Gifegg wird vom 28. v. geschrieben : Heute wurde die Braut des hier stationirenden Eisenbahn-Beamten Nyitray, eine Tochter des hiesigen Bahnhof-Restaurateurs Baradeifer, die sich eine Revolverkugel durch die Schläfe gejagt hatte, nachdem sie vorher ge­­richtlich obduzirt worden war, zu Grabe­ getragen. Dieselbe war er oft seit kurzer Zeit mit Nyitvay verlobt und sollte schon demmnächst zum Traualtar geführt werden. Nun produzirte ihr der Bräutigam aber einen Brief seines­ Vaters, worin dieser gegen die Vermählung des jungen Brautpaares auf das entschiedenste protestirt. Unter Beru­fung auf diesen Brief erklärte Nyitray_ seiner Braut, sie absolut nicht ehelichen zu können. Aus diesem Grunde und mit Nachsicht auf eine Thatsache, welche gelegentlich der Obduktion Tonstatirt wurde, erschoß sich das Mädchen in Gegenwart des Bräutigams, nachdem es früher einen Schuß in den Fußboden abgefeuert hatte. Nyitvay ist gestern Nachts von hier mnengereift. Dieser traurige Borfall er­regte in der Stadt eine umso größere Sensation, als sich Hier binnen einer verhältnißmäßig kurzen Zeit fünf Mädchen das Leben nahmen. (Eine verhütete«Affaire«.)Der Szt.-Lißtert11- sasseN.Weii­erger erkannte dieser Tage in Mogurdd bei einem Bettler das achtjährige Mädchen seines Nachbars,eines Landmannes.Er ließ sofort den­ Bettler verhaftet­,der angab,das Kind von seinen Eltern um 4 fl.gekauft hut habe.1.Der Stuhl­­richter von Letänye,Heu-J­erdähyi,ließ auch die Bäuerin verhaften,welche angab,daß sie nicht wist wo sich ihr Kind bes finde,doch stellte es sich heraus,daß es mit dem Kaufgeschäfte seine Nichtigkeit gehabt ha­be. Zur Domboväarer blutigen Schlägerei­ meldet , denn: Die Untersuchung Hat dargethan, daß die kroatischen Arbeiter es waren, welche, nachdem sie ihren Wochenlohn erhalten hatten, in trundenem Zustande, ohne jeden wirklichen Grund, die im­­ ja im Stalle verbrannten Kroaten sind unfeintlich) ; außerdem würden Safelwalde weilenden Ungarn, namentlich den fürstlichen Verwalter­ Sofef Frühmirth und Wilhelm Davecsery aus Dombovär atanie­ten. Auf die Nachricht von dem Vorgefallenen — es hieß: Die Kroa­­­­ten hätten 20 Menschen erschlagen — lauteten die Dombovärer, Bauern Sturm und fingen an, die Kroaten zu verfolgen. Neun Ders felben vertrocten sich in einen hölgernen Stall, den dann die Ra­bovärer an zwei Stellen anzündeten. Fünf von den Eingeschlossenen,­ welche den Hauch und die Hite nicht auszuhalten vermochten, brachen aus, doch gelang es nur einem von ihnen zu entkommen, während­ die anderen vier erschlagen wurden , die vier im Stalle Zurückgeblie­­benen verbrannten. Fünf Kroaten suchten Zuflucht im Gebäude der Songenieure ; zwei von ihnen wurden im Speisesaale umgebracht, zwei andere fielen bei dem Versuche,­sich zu retten, nacht der Thüre zum Opfer ; einer entsam. Viele der verfolgten Arbeiter verkrochen sie zwischen die dichten Maisstauden — zum Glück, demn Die Berz­folger fanden sie nicht und so gelang es ihnen páter ,zu entkommen An Dombovár waren die Leute die ganze Nacht über auf den Beinen ; man befürchtete, die Kroaten wollten wiederkehren und den Ort anzünden. Am nächsten Morgen wurden die der Gefahr ent­wonnenen Kroaten, 46 an der Zahl, durch die Ortsvorstehung nach dem Gemeindehause gebracht und dort bis zum Eintreffen des Un­tersuchungsrichters bewacht. Die Untersuchung durch, den Gerichtshof richte Géza Mikos nahen am 25. ihren Anfang. Die Leitname der noch 12 Leichname vorgefunden. Mit Hilfe der am Leben gebliebenen Kroaten wunden agnoszirt­cie Arbeiter: Josef Yulumanics, Thomas Zubanovics, Mathias Zappan aus Zdenacz, Nikolaus und Yohanıı Berletics, Georg und Franz Pozjega aus Gebrovicz, Franz Sorer­tics, Nikolaus Balfovics und Yoler Lyubanovits aus Targ. Königl. ungarische Staatsbahnen) Vom 15. August angefangen werden in nachfolgenden Stationen bis zum 15. Oktober giftige Tour- und Netourbillet, II. und III. Klasse mi einer Ermäßigung von 33%, Berzent nach dem Badeorte Saigon (Station Kronstadt) zur­­ Ausgabe gelangen. Die Billetausgabe- Stationen sind folgende: Budapest, Klausenburg, Hermannstadt Mediarch, Shäkburg und Predeal. Diese, Tour- und Netonk­arte berechtigen auch zur Benügung der Eilzüge, insofern­ bei diese Zügen Wagen der betreffenden Klasse vorhanden sind. Für Kinder werden folgende Ermäßigungen zugestanden: Für zwei Kinder unter 10 Jahren in der II. und III. Klasse ist ein Billet der II. eventuell TIL Klaffe zu Lösen. . Ein Kind in der II. Klaffe kann mi einem Billet der III. Kaffe reifen. Für ein Kind in der II. Klaffe fan­mt Begleiter ist ein Billet der II. Klaffe zu Telem Sin jede Tour und Retourkarte werden sowohl bei der Hin- als auch bei­ der Rückfahrt 25 Kiloge. Gepäcs-Freigewicht gewährt. Diese er­­mäßigten Badesaison-Karten berechtigen mm dann zur­ Radreife, wenn dieselben vor Antritt der Retourfahrt mit dem Stempel der Badedirektion und der eigenhändigen Unterschrift des Badedirektors oder dessen Stellvertretern versehen werden. Wegen 72 Kreuzer­ aus Bee­l wird vom 28. d geschrieben : Vor etwa 14 Tagen kam ein jüdischer Bettler hieher, der nach­­ stündigem Aufenthalt in der Nichtung gegen Dombro­­vicza weiterging. Gegen 9 Uhr Morgens wurde der Bettler, kaum eine halbe Stunde von Beel entfernt, furchtbar verstümmelt, aber noch lebend auf der Straße aufgefunden. Landleute trugen dem­ Mann in den Ort, wo er angab, daß sich ihm auf der Straße ein Zigeuner angeschlossen habe, der ihr seiner Baarschaft, 72 Kreuzer, die er sid) erbettelt hatte, seines Todes und seiner Stiefel beraubte, ihm dann mit einem Messer den Bauch aufschiiste und noch mehrere Schwere Berlegungen beibrachte. Ein sofort ausgeschicter Bandur brachte auch nach kurzer Zeit einen auf der Straße aufgegriffenen Eigeuner ein, der von dem Bettler, der noch bei vollem Bemußtheit war, mit aller Bestimmtheit als Derjenige bezeichnet wurde, der ihn beraubt habe. Der Bettler ist heute gestorben. Der Zigeuner leugnet beharrlich. Gerichtshalle. Sur Tiga-Eflärer Affaire. Die Ober-Staatsanwaltschaft hat neuestens dem Nyivegyhazaer Staatsanwalts-Vertreter die Wer­­tung ertheilt, regelmäßige Berichte über den Stand der Untersuchung einzusenden. Der gestern eingetroffene längere Bericht enthält eine detaillirte­ Darstellung der hinsichtlich der Dadaer Reiche durchgeführten Verwehrtungen. Aus Nyiregyháza meldet man der „Ang. Bot’: In Folge, der Eingaben der Vertheidiger wegen Einiu­snahme in Dad Sektionsprotokoll, wie der Königs Gerichtshof von Untersuchungs­­richter an, mit Nacsicht auf den­­ gegenwärtigen Stand der, An­gelegenheit, einen neuen Beschluß zu fallen. — Die von einigen Hätten veröffentlichten Meldungen über die Verfügungen des Bize­­gespans sind vollkommen unbegründet. Velegr. Deverhen b. „Defler How“. Die Esypsische Frage. "London, 31. Zul. Unterhaus Glad­­stone antwortet auf die Anfrage Bartfetts mid er- Hart, Feine die Entsendung türkischer Truppen nach Egypten betreffende Sragelann den Gegensand einer Por­terpellation bilden Das eine der Präk­liminarien der absolut wesentlichen Bedingungen bisher geregelt wurde London, 1. August. Das Unterhaus nahm­ mit 140 gegen 23 Stimmen den Antrag der Regierung an, dab die Kosten der indischen Expedition nach Egypten aus indischen Einkünften bestritten werden, nachdem Die Regierung dem ursprünglichen Antrag dahin abgeändert hat, daß für die Zukunft die Besschlüsse der Kammer darü­ber vorbehalten bleiben. Das Haus nahm Die in Folge des Kriegskredits abgeänderte Einfom­­mensteuer nach kurzer Debatte ohne Abstimmung an. Im Laufe der Debatte erklärte Gladstone es wäre eine große Kalamität, die abgeschafften Eingangstöffe wieder einzuführen, und bedauert, daß das Jahreseinformen von­­ 100 Pfund von der Einfommensteuer ausgeschlossen­­­. Falls die Operationen in Egypten sich lange hinziehen sollt­­en, könnte man die Kosten nicht allein durch die Einsamz­­mensten er­heben. Das Haus berieb­ sodann die Finanzbill und nahm­ den Artikel an, welcher den Eingangszoll auf Regetabilien, ausgenommen die Kaffee-Surrogate, aufhebt, und führt einen Penny per halbes Bund für jeden Artikel oder jede Substanz, die als Kaffee oder deren Imitation verkauft wird, ein, und muß jedes Paket einer solchen Mischung auf der Etiquette jene Substanzen, aus denen dieselbe besteht, verzeichnet haben. Konstantin­opel, 1. August. Der russische Geschäftsträger erhielt Sufteuitionen betreffs der Kon­ferenz. Obwohl über dieselben nichts verlautet, wollen politische Kreise doch den Austritt Auklands aus der Kon­ferenz, demnach das Ende der Thätigkeit dem­­selben voraussehen. « Wim,1.August.(Orig.-Telegr.)Die heute ausgegebene­ Nummer des Armee-Verordnungsblattes meldet:«c.5"mjestät hat Feld­marscha­ll-Diefutenant Franz Stransky von der Stellvertret­ung des Chefs der Landesregierung von­ Bosnien und der Herzegowina entho­­ben und angeordnet, daß­­ derselbe nach Uebergabe der betreffenden Amtsgeschäfte als zugetheilt dem General Kommando zu Sarajevo zu fungiren habe. Ferner wurde dem Feldmarschall-Lieutenant Friedrich von Bouvard der Orden der eisernen Krone II. Klasse mit Kriegsdek­la­­­tion der IE Staffe verliehen; der­­­berst Graf Julius Neuhaus de St-Maure, Reserve-Kommandant des 58. Infanterie-Regiments, wurde spensionirt ; Obert- Lieutenant S Johann Stuhlich und Fregatten-Kaptän Eugen Gaál de Gyula wurden als derzeit dienstuntauglich auf die Dauer eines Jahres mit Wartegebühr beurlaubt ; Oberstlieutenant Wenzel Ritter v. Schönfeld wurde pensionirt. Ferner wurde Generali­ntendant Nikolaus Hoffmann, Chef der Militär-Intendanz zu Sarajevo, pensionier und ihm der Orden der Eisernen Krone III. Klasse verliehen, der­ Militär-Ober-Intendant off Schred a * Aus dem Morgenblatte wiederholt, weil nur in eine Theile der Auflage enthalten. . ..2« THE­ Ps- -

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