Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1883 (Jahrgang 30, nr. 26-48)

1883-02-01 / nr. 26

7 JBLA (Einzelne Nummern 3 Ev. in allen Versepleibm­­alen. ) Budapest, 1. Feder, 4, _ a­­ ==> Die Eröffnung der Londoner Daran: Konferenz Steht nuunmehr in ganz naher Aussicht, ohne daß über die Chancen der Konferenz irgend etwas Bestimmtes bekannt wäre. Nicht einmal darü­ber herrscht noch Klarheit, ob das Königreich Rumänien zur Theil­­nahme an der Konferenz zugelassen werden wird oder nicht. Vielleicht, daß erst in Tegter Stunde die Entscheidung hier­­über getroffen, vielleicht daß gar exit auf der Konferenz selbst hierüber ein Beschluß gefaßt werden wird. Wenn der Bukarester Negierung, wie wahrscheinlich das Recht der Vertretung auf der Konferenz zugesprochen werden sollte, so wird dies wohl auf Grund der Thatsache geschehen, das Rumänien im Berliner Vertrage zur internationalen Donat Kommission zugelassen wurde, und der weiteren Thatsache, Dab die Streamstrede, Die der Kompetenz der Donat Kommission unterstellt wird, größtenteils, ja fast voll­ständig rumänisches Territorium durchzieht. ES möchte­­ nach alledem nicht unbillig erscheinen, Daß bei der Frage, db und file welche Zeit die Vollmachten der internationalen Donau-Kommission zu verlängern seien, Numienten gestattet werde, ein Wort mitzusprechen. Nicht die gleichen Voraus­­legungen treffen im Serbien ud Bulgarien zu. Die Bollmachten der Donau-Kommission erstrecken sich auf seinen Theil des Stromes, welcher bulgarisches und serbi­­sches­ Gebiet berührt. Die beiden Staaten haben gerechten Anspruc, bei der Feststellung der Negrements fü­r die Strom­­sriede von Eisernen Thor bis Galag oder Braila gehört zu­ werden.­­ Der Berliner Vertrag hat ihnen thatsächlich dieses Recht eingeräumt und sie Haben von demselben in der vorjährigen Session der Donau-Kommission legitimen Gebrauch gemacht. Sie haben bei Dieser­­ Gelegenheit it­iedereinstimmung mit allen Großmächten ihre Hb­­stimmung zu dem Barrive’schen Projekte ausgesprochen und sie hätten­­ demgemäß in London nichts A­rderes zu thun, als diese Bestimmmmung zu erneuernt, was im Grimde doch überflüssig wäre. Bis zur Stunde ist es übrigens noch­ nicht entschieden, ob Rumänien seinen Widerstand gegen das Barrie'sche Projekt Deveits aufgegeben hat. Die Sprache der Bukarester Zonenab­ Täßt eine solche Wendung nicht vorhersehen. In diesem Falle söntte man der Londoner Konferenz nicht das beste P­rognostifon stellen, dem daß Oesterreich- Ungarn eine Lösung der Donanzfrage acceptiven sollte, welche das Reglement für die Strede Bratla— Eiser­­nes Thor noch fernerhin als eine offene Frage befaßt, das will uns nicht recht in den Sinn. Bier umsere Monarchie fonn es sie in der Affaire Dieses Neglements une in zwei Buutte Handel, darum nämlich, da erstens Desterreich- Ungarn als Desterreich-Ungarn kraft feier eigenen Späteressen und kraft des Umstandes, daß es die einzige Monarchie ist, die eine Schifffahrt auf dieser Strecke der Donau überhaupt unterhält, als Mitglied der commission mixte oder commission de surveillance erscheinet und nicht etwa blos als Mandatar irgend welcher fremder Spätereffen Hinein­­­ gelange, und das zweiten, die zu installirende Kommission mit einer wirklichen Autorität ausgestattet, daß sie nicht etwa blos auf den guten Willen der Kleinstaaten gestellt, sondern so ausgerüstet werde, daß sie in der Lage sei. Die­­ auf­ Grund ihrer Kompetenzen als ob­fwendig erfahuten Berfügungen durch ihre eigenen Organe besorgen und sichern zu lassen. Das Barreressche Projekt it sein Dogma und unsere Monarchie Hat die geringste Ursache, Für Die­­ Unantastbarkeit desselben einzustehen allein in den beiden erwähnten Bunften gibt es sein Zurüickweichen umd wenn wir gut berichtet sind, ist Das Auswärtige Amt in Wien entschlossten sich in d­iesen Buitten zu seiner Konzesssion h­erbeiz­ulassen. Als Thatsache sei schließlich konstatirt, daß die Pforte bis zum gestrigen Tage die Einladung des britischen Kabinets zur Konferenz noch nicht beantwortet und demgemäß auch ihren Botschafter in London noch nicht mit den nöthigen V­ollmachten versehen hat. Man ist immer etwas raumselig auf der Pforte, doch wird wohl eine Mahnung Englands genügen, um sie zur bestimmen, das Bek­äm­mniß Tajdh nachzuholen. Auf eine ernste Störung der Konferenz fan es die Pforte doch wohl nicht abge­­sehen haben.­­ 2 a + Ans dent Beichatage, Die Debatte über Die Bescranzung es Shanf-Kredits hat in der heutigen Situng wider alles Erwarten ihr Ende erreicht und es ist somit die ganze Wucher­­vorlage erledigt. Dieses günstige Resultat hätte wohl sein Mensch zu Beginn der Sitzung zu prognostiziren gewagt, da der Abgeord­­nete Dobránkty die Debatte mit einer einstü­ndigen, gegen die Trunksucht im Allgemeinen gerichteten und mit statistischen Material weich gespickten Nede eröffnete, und da jeder der nachfolgenden Renner mit einem neuen Amendement den Akten: „seichthum des Hanfes bereicherte, Sulims­it 8 debutiere mit dem Antrage, der Mirthshaus-Kredit möge gänzlich verboten werden . Braf Ladislaus E . A Ey richtete die Spike seines Antrags gegen die unbefugten Wein­ und Branntweinschänken, worauf zum Schluß Baron Desider B­ra­un­a­y die Füh­rung des Schanf-Kredits zwischen­­­ 1—4 fl. beantragte. Dazwischen fielen zwei Neden des wassertrintenden Pfarrers von V­érés-Gyula und des zitatenfesten Humanisten Albert Németh, von denen der Erstere das Trinken überhaupt verboten willen wollte, während der Lebtere, voll menschlichen Erbarnens, die nemen tente im Teinten umd im Borgen nur im Sinne des Uns­­ichußtertes verhindert sehen möchte. Das von Németh gebrauchte Zitat: „Es wählt der Akt den edlen Firnewein“, vier stürmische Heiterken­ hervor. Auch der Ministter-Präsident hatte Clüb mit dem Zitat, das er den Ausführungen Göndöcs’ gegenüber gebrauchte. . Kerr v. Tipa meint nämlich: „vina bibant homines, caetera aminantia fontes“, welche Ermahnung bei dem Hochwürdigen­­ von Bétés-Gyula aber nichts feuchten dürfte. Den übrigen Rennern and Antragstellern antwortete der Minister-präsident in gewohnter yenfter Weise, dab er den Bánffy­i den Antrag ammehne und den­selben dem Hause empfehle. Die Abstimmung ergab die Annahme des Paragraphen mit den von Graf Bánffy und Graf ESHEy beantragten Anene dentents. Die übrigen Paragraphen der Vorlage wurden nach seßhafter Debatte unverändert angenommte­r. Hiemit wäre die ganze Vorlage, mit Ausnahme des in Schwebe gelaffenen $. 9, über den der Zustiz- Ausschuß heute Abends beräth, erledigt. Segen Schluß der Sibung macht er Minister-Prä­­sident in Betreff der nächsten Verathungs-Ordnung folgenden Vorschlag: Morgen möge um 11 Uhr eine Sigung stattfinden, in welcher der in Schwebe belassene §. 9 der Wuchervorlage berathen werden soll. Am Samstag sol dann eine Sikung behufs dritter­­ Lesung der Vorlage stattfinden, worauf das Haus sich bis nächsten Donnerstag vertage. Am Donnerstag käme dann das Jagdgefeb an die Neihe. Dieser DVorschlag wire mit allgemeiner Zustimmung aufgenommen, * von bd­präsident VBechy e­röffnet die Sibung 95 Abgeord­­netenganzes nach 10 Uhr. — Schriftführer: Baross, Ra Tov$íy und Fenyveffy — Auf den Minister­ Fauteuils : Biba, Bauler, Kemeny. Das Protokoll der geistigen Gisung wird verlesen und authentizier. . Bräsident legt ein Gesuch des Komitats Maros-Torda be­treffend die staatliche Beaufsichtigung des Unterrichts­wesens vor. Geht an den Retitions-Ausschuß. P­räsident meldet, daß Otto Herman seine Stelle als Mit­­glied des Unterrichts-Ausschusses niedergelegt habe. — Die Neuwahl wird demnächst vorgenommen werden. Kommunikations Minister Baron Gabriel Kemény überreicht den Bericht über die Abrechnung zwischen der Ersten Ungarisch-Gali­­zischen Eisenbahn­ mit dem ungarischen Staate. — Der Bericht wird an den Finanz-Ausschuß geleitet, Alexander Hegedüs überreicht die Berichte des Finanz Aird­­ichusses und des­ volkswirthschaftlichen Ausschusses über die im Jahre­­ 1885 in Budapest abzuhaltende Landes-A­usstellung. — Die Berichte werden in Druck gelegt und mit Umgehung der Sektionen auf die Tagesordnung gestellt werden. . . — Albert Bergepic­h überreicht mehrere Petitionen,­­ welche in ölesjen Tagen eingelaufen, sich auf Schulangelegenheiten beziehen. Er beantragt, daß dieselben direkt an den Unterrichts­ausschuß geleitet werden sollen, da der Petitions-Ausschuß in den legten Tagen seine Sikung gehalten und die Petitionen nicht berüncsichtigt werden en wenn sie dem Unterrichts-Ausschnffe nicht rechtzeitig zugehen MOVEIT. Diese Retitionen gehen an den UnterrichtsAusschuk. Folgt die Tagesordnung: F­ortiebung der Spezial­d Debatte über den Wubhergeieg- Entwurf. Peter Dobrangiy fürchtet, daß die Vorlage im Allges­meinen nicht in dem Maucher nicht steuern. Sondern, daß sie Die Wucherzinfen noch steigern werde, da nunmehr auch das Nifito des Kriminals von dem armen Opfer wird gezahlt werden müssen. Das Uebel, gegen das man vorbauen wolle, wird an den Wurzeln gefaßt werden. Auch die Beschränkung­ des Wirthshauskredits wird in so viel wüten, als dies die Belämpfung der Trunksuch than würde. Bei ans fehlen leider noch die statistischen Daten über die Berheerungen, welche der Alfogofism­us anrichtet ; in anderen Län­­­dern hat die Statistik bereits den Beweis erbracht, daß der Genuß der Spirituosen die größten Verheeruungen anrichtet, in England, Deutschland, Dänemark, Belgien, Italien und Nußland u­ Fonstauirt worden, daß die Tenmefucht im­ selben Verhältnisse mwächst wie das Glend, daß die Schruhen und Leidenschaften der Bevölkerung gleich­­falls mit der Teuniksucht im Zusammenhange jeher. In England sterben jährlich von 1000 Menschen 58 Trunksüchtige und blos 19 Nüchterne. Die Mortalität ist unter ersteren demnach dreimal so groß, als bei leßteren. ‚ Die Zahl der Geistesfronten in Frankreich, nimmt gleichfalls zu, seit den der Genuk von Spirituosen fie verbreitet hat. 1341 kam auf eine Berfon 1.5 Liter, und da betrug der Verzentfng Der Geijtes­franten 7 ° Berzent. 1851 1.70 Liter per Berfon, 7.83 Perzent Geijtesfrante ; 1861 2.23 Liter 8.89 Berzent Geijtesfrante ; 1866 2.55 Liter 10 Berzent Geistesfrante; 1873 2.84 Liter 14 Berzent Geisteskrante u. a. mw. 1864 starben in Frankreich 389 Menscen an Alkoholismus, 1750 Menschen an Delirium potatorum. Auch die Degeneh­rung der Bevölkerung ist eine Folge der Trennflucht,­ ir Frankreich mußte bereits das Militärmaß herab­ gelegt werden. Auch bei uns nimmt Der Berzentfaß der Untauglichen von Lahr zu ade zu. 1813—1853 betrug diese Zifer 47%, 1858 bis 1863 574, 1864—1868 69%, 1871-1875 80%. Der Grund dieser betrübenden Ehscheinung ist blos in der im­er mehr zunehmenden Trunksucht zu suchen. Unter Sadmanı für Sanitäts-Angelegenheit, Dr. Fodor, Hat ebenfalls das ebet und seine Folgen bei uns fon­stattet. Dem Iebel wird kein Wuchergefäß abhelfen. Darum soll nas die Regalien nur an sehr verläßlich Menschen verpachten und darum­ milsen die, wenn auch mangelhaften, Saniitätsg­emde Strafgefeße strenger angewendet werden. In England werden die Schärfen sel­tene der Behörden num ımter großer Vorsicht vergeben. (Graf Ema­­nuel Andrea: Und das Resultat) 8. 5 des Gewerbegesetzes ger­währt auch weiteren Verwaltungsbehörden das Net, bezü­glich ver­­schiedener Gewerbe, unter denen sich­ad das Wirthsgeschäft befindet, aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Sittlichkeit bindende Statute zu erlassen. Die Surisdiktionen sollten sic Dieses Nechtes aber auch bedienen­. : "« Auch das Ianiti­lsges­etz sagt in der1§§.1b­nnd·15,die­ Be­­hörden habe darüber sz machen,daß die Gewerbe­ mehr mitwir­­gehung der SanitätsVorschriften ausgeübt werden.Die§g.314 und 1lö des Strafgesetzes setzes tans die Verfälschtun­g von«9"tahrungs­­sritteln undnns die Veräußerung gefälschter Nahrungsmittel schwere Strafuisåsn des Polizeigesetzes enthält die Bestimmumg über Sperrft­us dem Wir besitzen daher Gesetze genug,mndem Gebelch stottern.Nachdem wir Gesetze haben,müssen wir sie auch zur Geis­tung bringen.Die hier beantragten Aus­ sahn«ke-Ve­rfü­gungen werden ohne Erfolg sein;"indes­ möge man sie nur balderart treten lassen,dem d­tnmit sich von deren Erfolglosigkeit auch bald überzeuge. Redner kommt jetzt mit das Werk Frenszcznicks ü­ber die Szäkler zu sprechem Er will dabei von konfessionell exkluthacen- Mickfichten abfedert,wie er denn überhaupt hofft,daß seit der nem­lichen Rede Franz Chorikk’s dieses Hau­s von einem gewissen­ Terre­­sivismus befreit sein wird.Redner verliert num aus dem erwähnten Werke einen Appell des Autors Z andie Szekler,sich vor den Verdec­­kungen des Alkohols­ zu hüiten,das in Russisch-Polen zuwege geht­ geht, was Galgermdeunte nicht zuwege brachte11,indem es die polnische Nationalität vernichtete Redner fü­hrt damn aus,wie in Oberungarn der­ Besitz der Bauern in Folge des Ruinss derselben Purcthekat­­wein allh­ilig unk die jüdischen Dorftvirt­­en­ bürger­t;einzelne Dörfer in Siebenbü­ugen, welche durch den Branntwein zugrunde gegangen, sind wahre Juden-Kolonien geworden. Wir haben ja das Gewerbe­­gefeb, das Sanitätsgefeß, das Strafgefeb; wenden wir sie an gegen dieses fü­c­hterliche Liebel. · Das vok«gesch·iagene Gesetz,wie immer man es fofrnjultrtzjvkrd ohne Erfolg bleibesz darum ist es Redner·anchgleichgiltig,xvcehcer das HJiinimmn und MaximImik festgestellt zvlrdttxiddar1c111·211m11:t·er das­ Amendement dess Grafanä laBånfsyakt;doch behalterfthz vor,nach diesem Pargraph,falls das Bünfft­’sch­e Amende meist an­­genommen wird einen neuen Paragraph in Vorschlag zu bringen. (Zustimmung recht-Iz) > Julius Li­ser«klärt sic­­ s1 mit Entschiedenheit gegen dennrtth Was-Kredit Er glaubt auch nicht,daß die Abschaffu­i­g«decixths­­hcuts-Kredites 3 den Werth des Schankregals beeinträchtigen wü­rde. Wenn das Schankregal im Wert·hgesunken·,so haben andere Regie­­rugs-Verfügungen dafur beigetragen, so die Lizenz zum Verkauf des Meines in Slafchen, die Lizenz für protokollirte Kaufleute, Liqueure in lashen zu verkaufen at. f. w. Ex hofft übrigens, daß die Regie­­rung ihr D Versprechen, das Regale abzulösen, bald einlösen werde. Nedner will dem Wucher auf einmal den Kopf zertreten und weicht folgenden Beschlußantrag ein: „Den Schuldforderungen für geistige Getränke von Gasthäusern, Wirthshäusern und solchen Kauf­leuten, welche Getränke im Kleinen verkaufen, wird der Rechtsbeistand verweigert.“ . — Graf adislans Esakty verspricht sich guten Erfolg von dem vierten Abschnitt dieser Vorlage, der zum mindesten positive, Vestin­­mungen zur Steuerung der anerkannten Weber enthält Die Ber­heerungen­ des Wirthshaussredits fennt Nedner aus eigener Erfah­­r­ung, er fennt ganze Dörfer, in denen die ehemaligen Deliber ve­no die Komitate nicht Alles vom Staate erwartet, sorgten dieselben, auch stets für die Beschränkung des Schanfkredits. Am Trencsiner und Bipser Komitat wurde in den vierziger Jahren der Hagbare Wirths­­hauskredit auf 2 fl. normirt und ähnlich gingen auch andere Komitate vor. Andererseits hat Nedner erfahren, daß hiedurch ‚die Negalien nicht an Werth verloren ı und er glaubt daher auch nicht, daß die geplanten Verfügungen den­­ gegenwärtigen Negalienbefigern schaden werden. 5 Nedner ist prinzipiell gegen den Schanffrevit, kann sich aber dem­ Beschlußantrag Lits’ nicht anschließen. Die landwirthschaftlichen Arbeiter befonmen oft wöchentlich oder monatlich ihren Lohn aus­­gezahlt und diese können des Wirthshauskredits nicht gänzlich ent­hathen, da sie bis zum Ende der Woche oder des Monats vom Kredit leben müssen. In derselben Lage befinden sich auch die Schnitter u. 1. w. Verschließt man ihnen diesen Kredit, so müsen sie sie an Wucherer wenden. Er befürwortet aber den Antrag des Grafen Bánffy, der blos die Beschränkung dieses Kredit nach Maßgabe der Lokalver­­hältnisse bezweckt. Und ein Unterschied müsse z. B. zwischen dem in Árva und dem in der Bacsla­ge Kredit gemacht werden. Der Antrag it auch deshalb zu empfehlen, weil er die Wirkungs­­sphäre des Komitats ein wenig erweitert. (Zustimmung.)­­ Redner möchteuoch das Gefeb auch Fene getroffen willen, welche unbefugter Weise ven Detailhandel mit Spirituosen betreiben und beantragt, die Worte „welche veräußern“ durch die Worte „welche das Verkaufsrecht besigen“ zur­erfeßen. Desgleichen bringt er folgendes neue Alinea in Berschlag :­­ „Die Bestimmungen dieses Paragraphen sind auch gegen Fene anzu­wenden, welche den Detail-Verkauf von Spirituosen unbefugter Meise betreiben ; doch bleibt Hinsichtlich derselben das bisherige Ver­fahren und die bisherige Strafe in Kraft.” (Zustimmung.). Benedikt Göndöes erklärt, gegen drei Vorredner in der De­­batte, mit deren Ansichten er nicht einverstanden ist, sich äußern zu wollen ;­­diese sind : Alexander Almäsiy, Graf Bela Bánffy ıind der Minister-P­räsident. (Heiterkeit) Alex. A­lmasiy sagte, das Bolt sei nicht trunflüchtig ; es trinke nur, aber es betrin­ke ich nicht. Leugnen wirl es nicht, Sagt Nedner, in unserem Landvolfe üt Die Neigung zur Trennflucht vorhanden, demzufolge wird das Bolt immer ärmer, aber nicht nur die Bauern, sondern auch Die Grmmdbeliser, weil sie zu viel trinfen. (Heiterkeit.) Hier ist der Ort, daß wir Der, Nation ihre Fehler vorhalten. Es handelt sich ja Hier nicht dar­m­, daß das Bolt nicht teinfen soll, sondern: mer, sein Geld hat, soll nicht teinfen ; der Bauer soll nicht seinen künftigen Verdienst vertrinken. · Auch mit den Ansichten des Grafen Bela Bäi­fij stimmt er nicht über ein WorIt sollen wirr erst die Komitate ermächtigen,den Wirthshau­s-Kreditzirrc·uh­ren?CZ sind da«hier alle Komitate ver­­trgt i Uebrigens willschneriiherhaltet keinen Wirthshaus-Kredit. Die Komitate wü­rden sehr verschieden vorgehen;»dasein«­strengen das andere milder;viele Kom­istatet werdeIi vielletcht so denkem wie der Abgeordnete Alexemder AlmeissthiladdigyekanöpbüjåbsM (Magdas-Volk in seinem emnertrinken!)(Lebhafte»Heiterkeit.) « Trachtett wirdahije,das Volk zur Nüchternheit zu erziehen, nicht aber it Kredit zu eröffnen.Re·d11er glaubt nicht,daß das Regale wurch die Abschass 111 tgdewirthshaus-Kredites im Werthe sinken würde,wenn aber ja,tvirdersage11:mögen lieber die Regal­­besitzer en­xe11·k·leinen Schaden trage1:,menudeanolke genu­tzt wird Bei dieser Gelegenheit m­­xlkt Tednyr seine Ansichten über die Ablenung des Regales darlegen.Orth Mitglied der Repräsentmtz in BökkssGnyla(Elsen)«und hat die sc­on num­ eenten Plan zur Ab­­lejfung des Regales eingereicht Laut demselben soll die Gemeinde ein Azrlehen kann-ahwen-mit Hilfe desselben das Regale ablösen und die Einkü­nfte aus dem 11 Regakel zur Tilgung des Ansehens verwenden. Redner versichert,sech­e Plätze hätten eine reelle Grundlage, de·nner­ wandle auf Erdm,nicht indeanft.­Lebha­fte Heiterkeit. Emnje Stmuue:.Sie wären ja zu schwer.Einige Gemeinden,­so Bökesz-Csaba,seien nach diesem Platze vorgegangen und tilgen nicht t­ur inOrdnung­ ihr Ansehen,sondern machen auch schöne Juvesta­­ti­onen.Die Regierung möge ein populäres Werkchen versenden und di­emeinden aufklären,wie sie bei su­blösung der Regulien vorzig 1­­gehen haben.Zugleich soll ein Gesetz geschaffenmd­ dem wonach die Einkünfte aus demchalc nur zur Tilgung des Ansehens verwendet werden dürfen.» » Crezno siehlt die fesdechb­eachhung der Regierung und utbereitzdkefolbeschriftlich ausgearbeitet vorzulegen- Cr wendet sich nun gegen­ den Min­ister-Präsidenten.Dieser hakgefahw das«Volk"bedü­r­reikt einer gewissen Zeit des Jahres des Wcrthschatzskredits,demn der Bauer köche nicht innnerbaar be­­ze­hlert.Er nimmt oft am Sonntag seinen­ Korrathb­etränk für ei­gene Woche hinaus und wem er dann zu Geld form­t, be­zahlt er. Dieses wird er niemals unterschreiben, erklärt Redner. Von Leiter des Landes will er nicht Hören, daß der Landmann auf seinen kü­nftigen V­erdienst Wirthshausschulden machen soll. Der Landmann soll Sparen, seine ersparten Kreuzer anlegen, wenn ihm darin nach Bestreitung seiner Familienbedürfnisse noch auf ein Glas Wein übrig bleibt, soll er trinken. Nedner_ liebt das Bott, darum will er es zur Sparsamkeit und Ni­chtern­heit erziehen. Er will das Bolt vom Maucher rettern, darum will er es auch dem Wirthshauskredit nicht ausliefern. Das Getränk ist nothwendig, aber das geistige­ Getränk nicht (Heiterkeit); der größere Theil der Menschheit trinkt seine geistigen Getränke, das Waller it eine Speise (Lebhafte Heiterkeit), welche der Gesundheit nüßlich ist, von Körper stärkt. Wer nicht will, daß das arme Voll noch Armer werde, möge dafür stimmen, daß von Wirthshausfredit ein Ende gemacht werde. Albert IMentetb­rannte über die Frage des Schankkredits nicht einmal lächeln, so erst ist sie. Obgleich es sein Prinzip it, sie nicht gegen Anträge zu erklären, welche seitens seiner W­arteigenossen eingebracht werden, muß er­ dennoch bewteffen, daß selbst ein Gefeh, welches dem Schank­reditgeber den Schub des Gefebes gänzlich ent­zieht, die Leute am Vertrinken ihres Vermögens und ihres Erwerbs nicht hindern werde. Den größten Schanfkredit nehmen eben diejeni­­gen Leute im Dorfe in Aspruch, welche auch den größten Kredit befigen, denn den notorischen Trunfenbolden, welche blos vandaliven und flandaliven, gibt der Wirth nichts zu leihen. Aber da kommen aus der oberen Gegend in Sommer ganze Beduinenschaaren von Schnittern, die sich auf den ganzen Monat verdingen. Diese guten Leute befigen mit jeder einen Weintlug, den sie am Sonntag füllen und den sie wochenüber während der Arbeit fleißig benüsen. Diesen Schnittern kann man Doch nicht den, wenn auch zweifelhaften, Genuß eines Trunkes verwehren, der sie im Regen durchwärmt und sie in der Arbeit stärkt. Der geehrte Herr Abgeordnete hat gut reden, wer sein, Geld hat, soll auch nicht teinten, für ih­r­ hat Schon Zeus anläßlich der Theistung der Erde gefolgt und wir formen ja die Verse des groben deutschen Dichters : · · »Der Kaufherr nm­mt,was seine Speicher fassen, Der Abt wählt sich­·der redlen Firnew ein, s Der Kökxig sperrt die Brik­eicji­td die Wege Und sprechn der Zehentecft mein!« (Große Heiterkeit.) · ·­­» Diesen braven Schnittermdke zuhaufemehren Bergen im gutp Lnkt unp gutes­ Wasser gewöhnt sind,tr­ 1et nun der Brannt­­we«m«h­ertm Alföld mite Dienste,der Branntwein,den ihm der Wirth von«Woche quoc­ekredttirt.Redner möchte den armen Taglöhner dieses Kredits nicht berauben und er nimmt die Vorjahre schmt aus­ philanthropischen Gründen unverändert an.(Zustim­mung.) Minister-Prc­isident Koloman Tipa ergreift das Wort. Weiteres im Morgenblatt c. — . 5 . mehr blos P Wächter sind. Sir den guten alten Beiten, da « . Gagesnenig zweitem (Grnennungen.)Stefan Gyurkovics,Chef der Zenkrabkzstichhaltun­g im Handelsministerium­,zum Buchs­altungs- Direktor;—Karl Sch­ilch«,Oberlien­tenathinc 23.Jäger- Vatcullmn samt Oberlientenant imaktive 11 Stande der Honved- Infanterie·;«——Johamn Frecskay,zum Privilegien-Archivar im Handelsministerium­—­Anton Vucnik,Josef Sattaky und Alexander Vas zu Kanzlei-Offizialen im Handelsministerium­— Karli Barady definitiv zum Schul-Inspektor fü­r das Kolorfer Kom­tat;—in der Handelsmarine Graf Theodor Batthyätzt2 aus Zala-Szent-Gröth,Michaelchm­anin aus Ottocsäcz, Ludwig Lovrichauthuccari,Gabriel M­ierö aus N.­Vänya, Alex­ Prappezzek aus Buccari,Anton Staugher aus Volosca,Ludwihmtch aus Volosca und Johann Turcich aus Lovrano,dh Schiffkapitän­s7 ferner Anton Hanzal aus Lussin­­grande,Thomas Pr­ossen aus Buccaris und Kamillo Rossi aus Fiume,anigutenaitts. Die Händigen Superarbitrirungs-Kom­missionen­ werden im Jahre 1883 am 12. Feber, 1. März, 2. April, 1. und 2. Mai, 1. und 2. Juni, 2. Juli, 1. August, 1. September, 5., 6., 19. und 20. Oktober, 1. Dezember zusamm­entreten. Zivilpräsidenten dieser Kommissionen sind: in Arad: Dbergespan Karl Tabajoy ; in Bekterczebánya : Dbergespan Baron Bela Nadvanicky ; in Budapest: der, Geltions­­rath im a ES HELETTK KEN Albert Oriy; in Erlaı : Dbergespan Ludwig Beöthy; in Weißkirchen: Graf Ferdinand Bilfingen ; in Kafkau : Obergespan Emerich Darvas; in Komorn : Obergespan Sofef Zuber; in Großmwardein: Obergespan Baron Sofef Döry­mid als Stellvertreter : bergespan Andor Beöthy; in Bünfkirchen : Obergespan Nikolaus Perczel ; in Beterwardein : Ober­­gespan Felix Parcsetics; in Preßburg: Obergespan Graf Stefan Esterházy; in Oedenburg: Bizegespan Edmund Simon; in Szatmar-Nim­eti: F. Nath Eduard Kovács; in Szegedin: Ober­­gespan Baron Emerich Miste und als Stellvertreter: Vizegespan Ga Bone; in Tem­esvár : Bürgermeister Johann Törös; in Klaus­senburg : _ DObergespan Graf Koloman Gsterházy; in Karlsburg : Michael Gieles; im Hermannstadt: Obergespan Friedrichh Wächter; in Kronstadt: Obergespan Graf Andreas Bethlen. . (Graf Ju­liu­s Andrássy—spanisch!) Mit der heutigen Post erhalten wir direkt aus Madrid—und zwar wie wir Vermutlich durch­ die Güte des Verfassers-ein ziemlich Innkaftgreicher,m­it vornehmer Elegmnz ausgestattetethtd­:,,Los grandes caracteres políticos contemporáneos par el conde de Las Aménas Ex-diputato á Cortes y Ex-Senador de Reino, con un prologo de Don Francisco Sil­­vela Ex-Ministro de la Gobernacion y Diputato y Cortes. Tomo 1: Disraeli-Andrässy. (Madrid, imprenda de Manuel G. Hernandez 18837.) Die weitaus größere Hälfte 063 Starken Bandes it dem Grafen Andrässy (der bekanntlich unter Anderem auch Grand von Spanien i­) gewidmet, den der Verfasser nicht nur persönlich kennt, sondern mit dessen Rolle in der ganzen neueren Geschichte Ungarns seit 1848 er in wahrhaft überraschender Weise vertraut ist. Das Bırch des Grafen Las Aménas wird in Spanien nicht nur als geistreiche und anziehende Lektü­re Glück machen, sondern auch über die Zustände unseres Vaterlandes, die man dort so gut wie gar nicht kennt, Licht verbreiten. Wir wer­­den selbstverständlich auf das Hochinteressante Werk noch zuz­e­­kommen. (Feldmarschall - Lieutenant Baron Jovanovicz,­ Statthalter und Militär-Kommandant von Dalmatien, befindet sich seit einigen Tagen auf Urlaub in Wien. In neulich der jüngste Zwischenfall zur Sprache, daß der Statthalter den flavisch am­tirenden Beamten Dal­matiens nahegelegt, sie mögen zur Vereinfachung und Erleichterung des inneren Geschäftsbetriebes die deutsche Sprache im internen Dienstverkehr gebrauchen, was bekanntlic eine gelinde Aufregung in der slavischen Breste Oesterreichs und­ unter den dalmatinischen Ab­­geordneten zur Folge hatte: „ES kann mir Doc am­­ alfer­ wenigsten einfallen“, äußerte sich nun Lovanovics gespräch­weise, „als Germanisator aufzutuen. Aber ich denke mir, jedes Staatswesen muß Doh­l­and eine Staatssprache haben, ein allgemeines einheitliches V­erständigungsmittel, und man sollte glauben, daß ein solches in Oesterreich denn doch nur die deutsche Sprache sein könne Nicht aus Nationalität sondern aus Utilitätserüdsichten Habe ich dem Herren den Gebrauch der deutschen Sprache anempfohlen. Die Muttersprache jedes Einzenen in allen Ehren! Über jeder Höhen gebildete Mensch kann bei den heutigen Lebens-, Bildungs- und Ber­­­ehrsverhältnissen mit der Kroatischen oder czechiischen Sprad allein das Ausfangen nicht finden. Er muß doc eine die großen MWeltsprachen fennen, und da it die Ddeutsche dur geographische, ethrrographische, politische Verhältnisse und duch unsere ganze Bildu­ngsentwiclung die n­äh­stliegen­de. Daher istein Anregung an meine Beamten in ihrem eigenen Interesse.” Bereheliche Redaktion­ frage in einer dem Sinne und Bewede . “> (Hapfe in Effegg) Man erinnert sich vielleicht noch der Affaire Hapfe in Berlin. Sollte der Name des berühmten Cid.­verweigerers Jon ing Meer der Vergessenheit gefunden sein, so erwäß nen wie Hz, daß Hapfe ein Pastor in Berlin ist, der, vor einige Wochen in einer Angelegenheit zur Beugenschaft aufgefordert, den Ei nicht leisten­ wollte, weil der Nichte ein Jude war. Hapfe hat man in Staventen Schule gemacht. Wie man uns nämlich aus Effegg telegraphisch meldet, erklärte gestern der Schweinehändler und Grund­besiger Karl Leipold-Pfeifer, der einen Erperten-Eid leisten sollte, er förnte dies nicht, weil der delegirte Richter­­ ein Jude sei. (Eine förmliche Selbstmord-Manier barscht in Tolna. Wie man uns von dort schreibt, e­rhenkte sichh Sonntag ein 18jähriges, am Montag ein 16jähriges­­ Mädchen am am­ selben Tage machte ein 66jähriges Weib seinen Leben auf dies­­elbe Weise ein Ende. Um die Reihe der Schauernachrichten voll­er machen, wird und noch gemeldet, daß in Boggipló ein Bauernbursche am jüngsten Montag seine Geliebte — auf deren eigenen Zum ersfach­­sprechenden M Weife verwendet. ( Ein lentfeliger Priester) Aus He­mannstadt schreibt uns unser dortige Korrespondenz: „Während eines strengen Winters der dreißiger Jahre fanden einige Leute aus M­­engen (damals Hermannstädter Stuhl) in der­ Nähe des Dorfes einen erfrorenen Mann. Pfarrer Guneid, ein leutseliger Mann, ließ den Grfrorenen auf dem evangelischen Fried­hofe begraben. Nach einiger Zeit stellte es sich heraus, daß der Bes grabene ein Jude war. Mum äußerten die Bauer laut ihre Un­zufriedenheit darü­ber, daß ihr Pfarrer einen Juden auf ihrem Friedho hatte bestatten lassen. Nach längeren Berathungen drängten die Kirchen­väter­nd Geschworenen dazu, von Pfarrer die Entfernung des Juden vom­ Friedhof zu verlangen . Diese kamen zum Pfarrer und der älteste Eirchenvater Sprach­ : „Wohl ehrwü­rdiger Here Pfarrer, die Gemeinde möchte recht segen bitten, den erfrorenen Juden in unserem Friedhof auszugraben, denn er glaubt ja nicht an das Evangelium und an die Auferstehung“,­­ worauf der Pfarrer, in Glimmerung an den Ausspruch des Großen Brit anläßlich eines analogen Falles in Berlin, erwoiderte: „hr guten Leute, gerade darum, weil der Jude nicht glaubt an das Evangelium ımd an die Auferstehung, will ich Euch wathen, lasfet den Suden zufrieden, denn am jüngsten Tage wenn der Erzengel Gabriel in die Posaune bläst, stehen wir auf um Waffen den Juden auf dem Friedhof liegen.” Die Reubener gaben sich mit dem erhaltenen Nath zufrieden, und so wurde diese „Suden­­frage” ohne weitere Polgen auf friedlichen Wege gelöst., ER ein seltenes Phänomen) wurde — wie „PB. H“ berichtet — am 23. Jänner Abends zwischen 7 und 8 Uhr beobachtet. Im S­üdosten des Firmaments wu­­de­rlöslich eine leuchtende Kugel in der Größe des Rollmonds sichtbar, dem von zwei Seiten schim­­mernde Lichtgarben entstrahlten. Das Phänomen wirkte umso bewäl­­tigender, als zur selben Zeit am­ ne EKE auch der Mond in seinem vollen Lichte glänzte. Die Himmelserscheinung, desse erblich allmälig und verschwand binnen einer Stunde gänzlich vo fteinen hellen Nachthim­mel, intensives Licht anfangs blaßgelb und matteolafarbig angehaucht war. (Verhauft»ekeEenbrecher.)Im November­­« wurde — wie seinerzeit gemeldet — das Kurzwaarengeschäft Gusta Faubels erbrocen; die Thäter wurden von der Polizei damals auf frü­her That ertappt und einer derselben auch ma­ße seiner Unternehmung gab dieser Garnner an, Karl VBoicsek zu beißen, verweigerte jedoch jede Auskunft hinsichtlich seiner P­erson al seiner Komplizen. Die Polizei, argwöhnend, daßs der Dieb zu wahren Namen verschwiegen habe, versendete sein Porträt an allen Behörden und so erfuhr sie, daß, der Verbrecher eigentlich Kal, Kressovics heiße aud allen Grund Hatte, seinen wirklichen Namen zu­ verschweigen. Denn er war gliederner gefährliche 11 Einbrecherbande,deretitglieder durch weng gelernte Schloifer sind und welcher Fein Schloß und Feine Thür widerstehen konnten. Das Haupt der Bande war der berü­chtigte August Tuzär, ein geflüchteter Sträfling, der seine Gesellen urwöhnlich als Frauen verkleidet an die Arbeit führte. Ein weitere Mitglied dieser Bande wurde gestern in der Person des vielfach ab­­gestraften Diebes Julius Seffenberger verhaftet.­­ Selbstmordversuch.­ Die 21jährige Maria Umann hat fi­gesteen in ihrer Wohnung aus unbelannten Ovinden mittelst einer Phosphorauflösung vergiftet. Sie wurde heute in hoffnungslosem Zustande ins Nochusspital überführt. fö abritebranbd) Am 30. Jűnner um 3 Uhr on ist die Erste ungarische mechanische Bindfadenfabrik in Galgoc total niedergebrannt. Von den Vorräthen konnte nur ein sehr gerüt­­er Theil gerettet werden, von dem ganzen Faleritsgebäude blieb nur die fahlen Mauern übrig. Der Schaden ist ein sehr bedeutender Das Gebäude sammt Maschinen und Vorräthen mal bei der Gen vali versichert. 7 Der R­­at Otto Herm­an hat am 23. Jänner in der Neichdtagsfigung eine Stelle meines Nechtegutachtens wider Es ist dort voll Venetzung dechsch­t sntzt Wasser,111welche gz. Beschneidungsblut getropft ist, Die Nede. Die Fassung schließt die Meinung aus,daß dies ein allgemeinjjblicheern sei.V011 deutscher,russischer,mngarischer Seite ist mun unterdeß­lagt worden, daß man von einem solchen Brauche absolut wire. Auch mein Gewährsmann (Brüd in „Phari­äische Wolf und Mitualten" 1840 ©. 25) redet davon als von etwas V­ergangenem: „Damit aber das Bublikum — sagt er — mit Luft nach diesem Blutwasser greife, verordnete man, nur solches Wasser dazur zu wenden, das mit verschiedenen narkotischen Ingredienzien wurde.“ Hier handelt es sich nicht um Blutgenuß, sondern um : tupfung, V Bewegung mit Blut eines Lebenden, welcher hochheili­ch bezeuge nach wie vor, daß ich von einem solchen schauders­haften Gebrauche nicht nur, in der jüdischen Literatur nie ein gefunden, sondern auch (hierin weiter gehend als der Herr Deputüs meint) daß der Jude, , der solches thäte, sein Jude, sondern Phönizier, ein Aztele, ein Kavatche sein müßte. Aber dieser Mens­­chlächter und Meenschenfreffer it ein Wahngebilde im Kopfe die Sudenfreffer, aud alle Versuche, diesen Spur zu m­aterialisiren, fin bis jegt Fehlgeschlagen, einem engeren reife­n am 2. November und Leipzig, am 30. Jänner 1803. Dieser Stelle völlig · « · a über, die Blut des Gesagte gefot ; E - professor Franz Delisig . «»­­ + Gerichtshalle, Samuel Barth, Leopod Deutsch und Naftali Taffel, ‹ Der Einbruchsdiebstahl in der Dorotheagasse bei Moe Ehrli­ci gelangte heute beim Budapester Sn Berhandlung. So haben die Detail dieses Einbruchsdiebstahls seinerzeit, als die Sade no im Untersuchtungsstadium war, aus­­führlich mitgetheilt, daher wir uns hier blos auf die in der Verhandlung zu Tage getretenen Momente, beschränken wollen. Angeklagt erscheinen in die­ser Affaire Bernhard Ullma Gerichtshöfe präsidirte Gerichtsrath Ysigmondovit. _ » Die Hausmeisterin Frau Anton B­ascsit war die Erft die bemerkte, daß die Thüren der Ehrlich’ichen, Wohnung ‚offen fi­n­den. Dieser Umstand fiel ihr darum, auf, weil sie wußte, da­ß di Ehrlich’sche Familie auf ihrer Befitung sich befand. Al sie ins Zimmer trat, bemerkte sie, daß die Kaften und Schränke offen ware und Alles von unterst zu oberst gelehrt war. Sie rief die Nachbarn und nachdem Alle sich davon überzeugt hatten, daß hier ein Ci­n begangen wurde, erstatteten sie bei der Wolizei­nzeige. · Moses Ehrlich, geboren in Fegyvernet 54 Ya betrage. Er reiste noch Ende März mit seiner Familie nach Fegyv nee und wurde er von dem Cinbrude auf telegraphischen Wege­n­­ alt, Gutsbefiger, gibt an, daß sein Schaden beiläufig 12.000 Gulde

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