Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1884 (Jahrgang 31, nr. 27-50)

1884-02-01 / nr. 27

1884, — in, 27 u ET en TRETEN Kr EEE (&i | ER kő zelne Pummern 3 Fr, Sveitan, 1. Scher, Budapest, 1. Feber — Die Verhängung einiger­ Ausnahbmse­maßregeln über Bien u­nd Umgebung, welche duch Die gesteen _ offiziell publigirten ministeriellen Verordnungen bekanntgegeben worden­, hat, wie uns aus der Hauptstadt Oesterreich geschrieben wird, DONE. nit, sei tief Deprimive iden Eindend hervorgerufet, welcher jont ein untrennbarer Begleiter derartiger Maßnahm­en it. Die Be­völkerung von Wien sei thatsächlich du­ch Die Attehtrate gegen die öffentliche Sicherheit, die si in DEE rechten Zeit in so erschrehlender Weise gemehrt haben und die, in dem­ einen Falle von gemeiner Rauchluft, in dem andere von sozia= 4 fiftischennacc­istischen Beweggrinden ein­gegeben wäre, af das underste alarmirt worden und c­ Gefü­hl sicher Unsteuerheit, das vordem waren angsts in Wien ie­ gekann­t worden, habe die Herrschaft über die Gemilcher” gewonnen­. Dies sei umso begreiflicher und natürlicher, als in Wien Derartige Vorkammmiffe, die in Rußland und Ieland täglich Bovfon­men, bisher ganz unbekannt und selbst der in Wien jene Harmlosigkeit nicht verleugnet hat, im Allgemeinen als gilt. die beiden Attentate die noterisch Das Werk. DD: hingereicht, die bis dahin umerschütterte Zuversicht der Bevölkerung in die Sofort die Ankündigung, Reiten durch solch Öffentliche Sicherheit uns nach dem des Wiener Charakters Bei solchen­­ Vorausfegungen und Stimmungen haben radikalen Sozialiften daß jolhe Maßnahmen Entrftung provozirt, die die ihr das Ausnahmsgejeß vom Floridsdorf, Konspiration Wanten Tehten " Attentate in er seien ernste Negierungsmaßregeln eriwartet worden , thatsächlich in Aussicht stehen, habe seine Spur jenes Widerstandes und jener flammenden zu anderen unfehlbar hervorgerufen worden wäre. Unfer Skorvejpaubent fügt hinzu, bag nils: IH liehfich die Befugnissen, Nachsicht auf die gefährlichen Umtriebe Der die Regierung bestimmt habe, von den 5. Mai 1869 einräumt, Gebrauch zu machen, wie Dies aus bei Zhatjache ersichtlich, daß die Beschlagnahme von Briefen und die Einstellung von Druckriften ausdrücklic an die Bedingung geknüpft sind, dab Hievon ur solche Briefe und Druckchriften getroffen werden dü­rfen, bezüglich deren der Verdacht besteht, daß sie die „öffentliche Sicherheit“ und die „gesellshaftliche Ord­­nung“ zu gefährden geeignet erscheinen. Die Bedeutung Die­ser Beschränkung ist nicht zweifelhaft ; allein wer ist bei so vogen Ausdrücen vor Deißbrauch sicher ? Da die Aus­nehhsbestimmungen der ministeriellen Verordnung vom 30. Jänner innerhalb der Gerichtssprengel von Wien, Kor­­neuburg und Wiener­ Neustadt zur Anwendung gelangen, so wird das Öffentliche politische Leben in der österreichischen Hauptstadt und die Wirksamkeit der Wiener P­resse unter ihjen Maßregeln empfindlich zu weiden haben. Dieser Imstand wird der Regierung wohl die Pflicht auf­­erlegen, mit besonderer Skrupulosität Dafür zu sorgen, dab der Ausnahmszustand nicht einen Tag länger dauere, als die Motive, welche die Verhängung desselben Art mittelbar herbeigeführt haben und die ausschließlich sozia­­lstischer Natur sind, dies erheirschen. Yn Berlin ist, der so enannte. . „Seine Belagerungszustand" in Folge der Wirk­samkeit des Sozialisten-Gefeges schon mehrere Male verlän­­gert, ja förmlich zu einem permanenten Zustande erhoben orden. E83 wäre nicht wirnschenswerth, wenn eine äh­nliche Beraris sich aug in Bien einbürgern würde. Der Berdacht, daß amit nicht blos sozialistischen Gefahren vorgebeugt, fordern Auch politische Nebenzivede verfolgt werden sollen, wirde in selchem Yale um so mehr Raum gewinnen, als bekannter Maßen im nächsten Jahre in Oesterreich Die allgemeinen umahlen für den Reichsrath auf dem Programm stehen. Böbel alt dringen­ ein Grundzug eine Nachricht gegen Polizei-Organe im einer sozialheifchen nicht, jenent­­­­ebe Die Aus nem Reichstand. Auch die heutige Sigung des­ Ab­geordnetenhauses hatte auf das Publikum aller Stände eine außerordentliche An­­ziehungskraft ausgeübt. Alle Tribünen, besonders die vornehmeren, w­aren dicht gefüllt und das schönere Geschlecht war diesmal auch das zahlreichere. Der eigentlichen Debatte über das Oberhaus-Nuntium ging ein kleines MWortgeplantes mien $3t 6c3y und Herman bevor, das damit endete, das der Präsident die Herren ermahnte, nicht gar so empfindlich zu sein. US erster Renner zur Sache sprach Alexander Köröffy, der bald in launiger, bald in ernster Weise den Minister-präsidenten gegen die Angriffe der Opposition vertheidigte und die Nothunwendig­­keit der Oberhaus-Reform betonte. Dann sprach Wan Simonys, den offenbar die gestrigen Lorbern Herman’s nicht Schlafen Liegen und der nun auch seinerseits ein ebenso Furioses wie abstruses A­brégé der modernen Kulturgeschichte lieferte und seine uneigensten „Ideen“ über das Sudenthum ent­­wickelte. Im Ganzen bot es ein sehr mäßiges Vergnügen, den soge­­nannten Seen dieses Herrn zu folgen. Nach dem selbstgefälligen Unsinn, den dieser Antisemit ver­­brach, war es eine wirkliche Eelösung, eine Mannesrede, die Nede eines Mannes von Herz und Verstand zu hören und diese Nede hielt Alexander Heged­us, der sich heute dem Hause von einer neuen Seite zeigte. Mit der Entrüstung des P­atrioten, der sic) der schmach­­vollen Strömung fehänt, die das Abgeordnetenhaus zu überfluthen droht, sprach er sich dagegen aus, daß Die Opposition aus jedem Anlasse hier im Hause eine Sudendebatte h­eraufbeschrwsre und er rückte besonders hart Herman an den Leib, dessen gelehrten Anti­semtismus ex in wöstlicher Weise ironifiete. Nachdem er den Mini­ster-Präsidenten noch gegen die, dessen angeblich antikonstitutionelles Vorgehen betreffenden Angriffe vertheidigt, erklärt er sich dafür, daß auf den ungetheilten ministeriellen Beschlußantrag gestimmt werden möge. Diejenigen, die die einfache Abseßung der Vorlage von der Tagesordnung unwünschen, können dann für einen oppositionellen Antrag Stimmen, der Simonyi, ZStöczy, Herman und Apponyi in einem Lager versammelt sehen wide. (Heiterkeit.) Noch plaidirte Aros Ugron in kürzerer Nede für den Szi­­ ágyvigen Antrag, worauf sich dr Minister-Präsident erhob. Im Nu war das Haus, das während der festen Nede aus leeren Bänken bestand, dicht gefüllt. Der Minister-Präsident wies vor Allem Stanyi gegenüber darauf hin, daß man das Oberhaus vom Gesichtspunkt des unga­­rischen Staates reformiren müsse, doch könne diese Reform nur in einer Zeit erfolgen, da zwischen den beiden Häusern des Reichstags nicht die geringste Verstimmung herrscht, weil sonst der Gesichtspunkt des ungarischen Staates nicht zur Geltung kommen könnte. Nachdem es sich über die Indigenen geäußert, die sein Interesse mit Ungarn verbindet und die Mitglieder einer fremden Legislative sind, wandte er sich mit Föstlicher Laune gegen Herman, sich dessen Mithilfe bei der Reorganisirung des Oberhauses versichernd, da ja auch dieser von der historischen Mission des Oberhauses überzeugt if. Hierauf überschüttete der Minister-Präsident Herman und die Liberalen seiner Gonleur mit einer ganzen Fluth von Kronie und nachdem er noch den Liberalismus des neuen Programms der Unabhängigkeit­ Bartei beleuchtet, wandte er si gegen Szilágyi, demselben gegenüber betonend, daß Die Berufung der oft genannten Hohen Dignitäre nach Wien nothunwendig gewesen, weil sich die Gerüchte verbreiteten, daß die Krone mit der Negierung in dieser Frage nicht einverstanden sei. Da es nun in einen konstitutionellen Staate nothwendig ist, daß Krone, Regierung und Parlament sich im Einvernehmen befinden, es a­­­ n : Ta ZEGSELÜZS se / | EESEHEERTEELSTETEE RE EEE ETTEK SÜT ONES zung Schritte gethan wurden, un die ndigenen fü­r die Vorlage 3 geroinnen. Im Webrigen seien Ultramontane, Reaktionäre, Anti­semiten nicht ärger, als Skolonan Tipa’S Regime. Heoner accep den Antrag Gzilágyi 6. : « Mimästesträsident Tipa nnumt das Wort. Weiteres im Morgenblatt. Prä­sident Wechy eröffnet die Siknung Des Abgeordneten- Bau­ses um 10 Uhr. — Us Ogriftführer fungiren: Matovktv, $£ ibád Fenyvessy. — Auf den Minister-Fauteuils: Tip Graf Szaapary, P­auler Tresori­szs Protokoll der gestrigen­ Sitzung wird­ verlesen und authentizirt, „. Bensibent meldet, daß Graf Anton Forgách um einen vier­­wöcentlichen Urlaub zur Herstellung seiner Gesundheit angejungt habe. Der Urlaub wird beslligt. Präsident legt die Gesuche mehrerer Gemeinden in Betreff der Revision der Notariatsordnung vor; ferner ein vom Abgeordneten Michael Biilindig­en Gesuch der BEi63-C3abaer evangelischen R­eligionsgemeinde betreffend die kirchlichen Besteuerungs-Angelegen­­heiten. Diese Gesuche gehen an den Petitions-Ausschuß. NER sets szótászb bemerkt in persönlicher Ermiderung, hab er in den „12 repirat" Auf Herman nicht gesagt, derselbe sei ein elender Bagabund ; dieser Ausdrue fei in dem Kecsfeméter antisenitischen Blatte „Lestyeriseg“ gestanden und flamme aus dem Sreife der . Siegesiner Wähler Herman’s, die mit dessen Haltung in der Suden­­vage seines Kriegs zufrieden se .. Dit Herman: Ich habe hierauf nur zu bemerken, daß ich mir mit dem gen Abgeordneten in Teinerlei M Wortmechtel einlassen werde. (Viktor 5816c03Y: 30 bakte es genau so! Großer Lärm !) , , Beassicent: Ceedrtes Haus ! Diejenigen, die seit längerer Zeit dem Hause angehören, werden wissen, daß in früherer Zeit die Abgeordn­eten von der E­rlaubniß, in persönlicher Angelegenheit das Dorf zu nehmen, weit seltener Gebrauch machten, als fest. CS genügt, daß in der Debatte der Name eines Abgeordneten genannt werde, um diesen zu einer persönlichen Ermwiderung zu bewegen. In der Hise der Debatte entschlüpft einem Redner oft ein Wort, das einen Andern berührt, ohne deshalb beleidigend sein zu wollen. 3% bitte Die Herren, nicht so an zu sein und nicht gleich jedes Wort sich zu Herzen zu nehmen. Allgemeine Zustimmung.­ “Folgt die Tagesordnung : Fortlegung der Verhandlung über das Oberhaus Nuntium im Saden des Mischehe-Beleges. . Alexander Kördfig: Die Debatte hat bisher im Hause ein eigenthümliches Bild geschaffen; mir sollten eigentlich über die Hal­tung bevathen, die rote dem Puntium des Verhaufes gegenüber einnehmen sollen, und was Hören wie? Gin Meder spricht von Antisemitismus, der zweite von der Lösbarkeit der Che, der dritte von katholischen Gesinnungen, der vierte entheilt der Unabhängigkeits- Bartel Lek­torien darüber, wie sie antisemitisch werden könnte. Der fünfte hat dem Ministerpräsidenten Vorwürfe darüber, marımı er nicht abdizirt. (So ist 8! rechts.) Das Ganze macht den Gindrud, als 05 sich die meisten Nenner nicht so sehr darüber ärgerten, daß das Oberhaus Die Vorlage, welche das Minimum des Liberalis­m­s enthielt, nicht an­­genommen hat, als vielmehr. darü­ber, daß der Clinister-Präsident seinen vothen Fauteuil nicht verlassen wolle. (Zustimmung rechts.) . — Für die Opposition wäre das­ mehr angenehm, nicht aber für das Baterland. (Zustimmung rechte.. Bewegung Tiil.) Der Herr Abgeordnete Herman meint sogar, der Ministerpräsident kenne dem Baterlande wür­den einen großen Dienst ermessen, Blab verliere (Wahl­­auf der äußersten Linken); aber wir sind ja auch lebende Gotteskreaturen (Heiterkeit) und erlauben Sie, daß wir anderer Ansicht seien, und wir halten den Minister-Präsidenten für einen wirklichen Staatsmann, weil er troß der­ vielfachen Angriffe Geebenstäb­e genug befigt, auf seinem Plate auszuharren und dem Daterlande auch weiter zu dienen. (Eisenrufe rechts.) Und es wäre das Tein Minister-P­räsident und nicht einmal ein Konstitutioneller Minister, der deshalb, weil er mit einem Gefebevorschlag im Ober­­hause nicht Durchgegriffen, seinen Blut verließe. Ein wahrer Staats­­mann besitz Ausdauer genug, um seine Absichten trob aller Hinder­­nisse zu verwirklichen et si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae. Der Herr Abgeordnete Herman hat von den drei Epochen gesprochen, die die Wienschheit in die Zivilisation eingeführt. Gestatten Sie mir blos bei der dritten zu verweilen, melde die Grundlage jedes konstitutionellen Staatslebens ist aud von melcher zu sprechen eben bei der Verhandlung dieses Oberhaus - Nuntiums zu Nuß und Frommen gereicht. Hundert Jahre sind es her, daß die französische National­­versammlung alle Spnftitationen abschaffte, welche die natürliche Rechtsgleichheit stören. Seither sind die Ideen, die von Frankreich aus­­gingen, zum Gemeingut aller zivilisisten Völker geworden ; nur unser Vaterland blieb­ lange Zeit ein Bollwert der privilegirten Stände, bis endlich über Italien her jene Y Ideen zu und gelangten. Unsere Gefeßgebung hat dann mit dem Feudalismus auf­geräumt, der Leib gem­öent ein Ende gem­acht und hat in Ungarn das Repräsentativ-System begründet. Leider hat man Damals­ ver­­gessen oder seine Zeit gehabt, eine antiquirte Institution zu refor­­miren, b diese ist das Oberhaus. Heute noch besteht diese Institution­­ allerdings dort, wohin sie gehört, im Museum. Niental3 hat das Oberhaus ein Lebenszeichen gegeben, felbst damals nicht, al im Jahre 1867 hochmichtige DE­am­alogen auf der Tagesordnung standen. Und was ist jüngst geschehen ? Das Oberhaus hat eine von den gewählten Vertretern der Nation zweimal angenommene Gefegesvorlage ohne Motivirung zweimal zurückgeriefen. Gemäß hatte das Oberhaus das Necht, dies zu thun und ein solches­­ Necht wird es immer haben, aber Redner ist überzeugt, daß ein auf anderer Grundlage zusammengefaßtes Oberhaus diese Vorlage nicht zurückgewiesen haben mün­de. Dieses Ereigniß hat uns w­ieder einmal deutlich gezeigt, ‚daß der Kampf zwischen Liberalismus und der Demokratie einerseits und der Aristokratie andererseits noch immer nicht zu Ende ist; die Bor­kämpfer für den Liberalismus müssen auf dem qui vive bleiben, um die in den legten Zudungen liegende Reaktion in den gebührenden Schranken nec Men wir Tiberafe Institutionen wollen, wenn wir ein Chegereg wollen, welches frei ist von den Dogmen aller Konfessionen, wenn wir Ungarn in die Reihe der Rechtsstaaten er­­heben wollen, müssen wir vor Allem das Oberhaus reformiren. Zu­­nächst mü­ssen eliminiert werden (Eine Stimme auf­ der Äußersten Linken : Die Obergespane !) die Indigenen. So habe emanden rufen gehört : die Obergespane! Nun denn, auf Grund einer amt­­lichen Prärogative sor Niemand dort Plad nehmen. Die Prä­­laten möchte ich im Oberhause beibehalten, aber mit der Modifikation, daß die Vertreter sämmtlicher rezipixten Konfessionen im Oberhause Plag nehmen. In Ungarn haben sich die Brieiter aller Konfessionen stets als gute Bürger und treue Patrioten bewährt. Mal sollen wir angesichts des­ Oberhaus Nuntiums nun thun ? Es liegen dem Hause drei Beichlußanträge vor. Zunächsft der des Minister-präsidenten, von welchem Viele nur den ersten Theil an­nehmen wollen, dann der des Abgeordneten Desider Szilágyi, welcher will, daß der Beschlußantrag des Minister-P­räsidenten nicht ange­nommen werde, aber nicht positiv sagt, was geschehen sol. (Wider­­spruch King.) Szanyi endlich beantragt, das Haus solle an seinem früher gefaßten Beschlusse betreffend die Einführung der o obliga­­torischen Zivilehe festhalten. Was die Abgebung der Vorlage von der Tagesordnung betrifft, bin auch ich dafür, denn von diesem Oberhaufe ist nicht zu hoffen, daß es diese Vorlage, noch weniger, daß es eine weitergehende Vorlage annehmen werde. Allein die Vorlage einfach ablegen, wäre unvereinbar mit der Würde des Hauses. Das Haus muß deutlich erklären, daß es niemals auf seine Initiative zur Regelung des Eherechtes verzichten und daß es diese Initiative durch die Ein­­führung der Zivilehe bethätigen werde. Darauf zielt der zweite Theil des Antrags des Minister-präsidenten ab. Neoner nimmt diesen Antrag an. (Beifall­recht.) Span Simondys gelangt nach langwierigen­­­ulturgeschicht­­­igen Ausführungen zu dem Schluffe, daß der moderne Liberalismus nicht, als die Herrschaft der Börse bedeute. Hierauf sprach er ein­­gehend über die Rolle des Judent­ums in der modernen Gesellschaft ; dasselbe sei konservativ, wenn auch fortschrittlich gesinnt; es sei nicht der Sinterteig, sondern das Scheidewasser der Völker. Es bleibe nichts übrig, als die Emanzipation der Juden rückgängig zu machen, und ein Vostulat der wahren Freiheit wäre es, die Juden ihrer politischen Rechte zu berauben. Diese Koee macht große Fortschritte, was auch das Manifest der Unabhängigkeit3-Bartet beweist, das noch vor einem Sabre undenkbar gewesen wäre. Bulpíg gegenüber bemerkt er, hab Serman’s Antisem­itismus sein verfappter,­­sondern ein wilsenshaft­­licher Antisemitismus sei.­­ Er verlangt die U­weitheilung des Antrages und stimmt für die einfache Ablegung von der Tagesordnung. . ? Alexander Hegedäs: Wenn wir die Debatte aller persön­­lichen Angriffe und des sonstigen Beimerkes entkleiden, dann steht Die Trage so, daß ein den aktuellen Verhältnissen entsprechendes zweck­­mäßiges, genügend liberales Gefes, welches im A­bgeordnetenhause von einer aus allen Parteien sich zusammenlegenden Majorität ange­­nommen ward, vom Oberhause abgelehnt wurde, abgelehnt mit Hilfe solcher Kombinationen, welche die Kritik gar sehr herausfordern. Und was geschieht hier? Wird etwa Hier Kritik geibt an Diesem Bort geben des Oberhauses ? Nein. Davon ist feine Nede. Die demokra­­tische, Liberale Kritik schweigt. Wir hören, die Mitglieder der näm­­lichen Partei perfönstige Angriffe gegen einander schleudern und wir hören Angriffe gegen die Negierung wegen eines Gewetes, welches von Mitgliedern aller Barteien angenommen wurde. Ich will objektiv bei der Sache bleiben, will nicht provoziren. Ist es nicht eine traurige Erscheinung, wenn man in einem Lande, das fi den Liberalen Reformbestrebungen stets bereitwillig angeschlossen, sich mit solchen Debatten begnügt, wie jene, deren Zeugen wir seit gestern sind ? Wenn jener englische Staatsmann Recht hatte, welcher sagt, wer Parlamentarismus sei eine politische Schule für das Vol, dann miüsfen wir sehr betrübt sein über die finsteren Ideen, welchen hier das Wort geredet wurde. (Lebhafter Beifall.) Sollen wir ruhig zusehen, wie Io­e Ideen ins Land­ hinaus getragen werden, blog , weil die Wahlen vor der Thüre sind ? (Beifall rechte.) Muß nicht das Gewissen endlich in uns ermwachen ? (Rufe auf der äußersten Linken: Su Cum, ja? Nun denn, der Stimme meines Gewissens will ich Ausdruck geben, und wenn es auch die Stimme eines bescheidenen Mannes ist, sie­ zu­ den Herzen bringen werde, will meine Kritik weder auf jene Bewegung ausdehnen, welche wie eine Sintfluth Alles hinweg. Ihm nenmt, was unser Jahrhundert geschaffen, noch auf das Borgeheit 063 Oberhauses. SH will zunächst auf die Ausführungen des Heren Abgeord­­neten Otto Hermann einige Bemerkungen machen. Dieser hat in fetter Zeit im Hause eine merkwürdige Haltung angenommen. Er regt aller Welt seinen Maßstab der Intelligenz und der Moralität an, er richtet ü­ber Lebendige und Todte, so wie er es gestern gethan und geberdet sich dabei wie ein Souverän. (Lebhafte Zustimmung.) In seiner rhapsodistischen Manier hat er uns gestern drei große Epochen aus der Entwicklungsgeschichte der Menschheit geschildert und das Resultat seiner vielfältigen Ausführungen: Tiba muß geben ! (Allgemeine Heiterkeit) In einem bequemen Zeichniß sagt er, die Suden seien der Sauerteig der Nation, aber der Sauerteig sei schlecht und zu viel. Er will also den Sauerteig vermindern. Wie kann er das erreichen ? Natürlich durch eine kleine Verfolgung. Seine Berr­besserungs-V­orschläge rennen wir, D­iese passen vor sein Parlament. So forderte er beispielsweise von den Suden einen Katechismus. Ich kann u immer nicht begreifen, was er mit dem Katechismus eigent­­ld will. Da die Herren aber par force in Ungarn eine Audenfrage schaffen wollen, Herr Herman aber jede Frage in Ungarn lösen will, gibt er fi) den Anschein, als fehe er in der Frage wirklich Etwas und als ob man sich daher mit ihr bek­häftigen müßte. Er ging darin so weit, daß er selbst den Patriotismus der Juden in wertet 300 ; er wollte a contrario den Schluß auf den mangelnden Patriotismus der Juden ziehen und sagte, daß ausnahmswweise wohl Einzelne gut seien, aber in der Bach’schen Periode hätten sie sich doch mit den Finanzen vertragen und Branntwein gebrannt. Nun, in dieser Beziehung haben sich viele anerkannt gute Ungarn mit den Finanzen vertragen und haben Branntwein gebrannt, woran sie ganz gut gethan haben, denn sie haben dadurch der Landwirthschaft nur gewüßt. ‚ Ueber die Berechtigung dieser antisemitischen Bewegung, will ich mich nicht auslassen, auf diesem Gebiet will ich Ihnen nicht folgen. Nur muß ich diesbezüglich eine Bemerkung machen. Man hat hier im Hause schon oft der Negierung aus dem Antisem­itsmus einen Vorwurf gemacht. Was ist denn aber an der Sache? 65 ist wahr, daß Hstóczy Jahre lang, als er noch Mitglied der liberalen Partei war, antisemitische Neben hier im Hause hielt. Aber wir lachten Alle über ihn, auch der Herr Abgeordnete Desider. Szilágyi lachte darüber und wir thaten recht daran, denn wir hielten seine Neden für unschädlich. Und man braucht keine machen, wie es der Abgeordnete Hermann gethan, um so die soge­nannten Eefolge Ystóczy ő zurecht zu machen.­­Wir haben genug Beispiele­­ aus dem Mittelalter dafür, die absurdesten Dinge in Folge fortmährender Agitationen und Heße­­reien Propaganda machten. Hört aber die Sache dadurch, daß sie an­ßerbreitung gewinnt, auf, absurd zu sein? Und wie hat J3reczy diesen Erfolg erzielt? Er hat jahrelang, bei jeder Frage, die,auf­tauchte, das Wort ergriffen und immer und wieder zu beweisen gesucht, daß die Suden schuld an allen Uebeln seien und das Volk, das eher geneigt is, dem Dnadjalber als den Letzten zu glauben. Diese Vorliebe aber besonders auf dem politischen Gebiete bethätigt, ließ sich in diese neue Bewegung hineinladen. Und dazu kam noch der Fanatismus, der stets im Volke vorhanden ist, in die Proselyten zu vermehren. " · « »Rednex kommt sodann wiederholt auf die von verschiedenen Seiten an die Judenschaft gestellten Anforderun­get­ zu sprekem zMUAldAMUf­dgßmgn von ihr eine konzise Darlegung ihrer Glaubenslehre, einen jüdischen­ Skatechismus verlangt. Eine solche Forderung it doch jedenfalls nicht Sache der Legislative und ihrer überhaupt nicht würdig. (Beifall­recht3.) Was nun das Meritum des Beichlußantrages betrifft, so ist Nedner der Ansicht, daß derselbe, so wie er ist, vollkommen der Sach­lage und allen ihren Anforderungen entspreche. Was den ersten Theil desselben betrifft, so liegt der Beweis hiefür schon in dem Umstande, daß alle Parteien ohne Unterschied für denselben stimmen. Gegen den zweiten Theil jedoch sind verschiedenartige Ein­­wände erhoben worden Nedner verleitigt diesbezüglich zunächst auf die Ausführungen Pulpky’s, der gefragt hat, weshalb man denn nicht jeit Schon klar und präzis proponive, in welcher Nichtung sich die fünftige Aktion der Regierung und des Hauses zu bewegen haben solle. Redner hielte eine solche Präzisirung der künftigen Haltung für überflüssig sowohl als für völlig unrichtig. Wederflüssig wäre sie deshalb, weil ja bereits ein nach vielfachen, ee Verhandlun­­gen mit Zustimmung der Regierung gefabter Beichluß des Hauses besteht, welcher in dieser Richtung die Direktive gibt. Unwichtig aber wäre eine solche Präzision deshalb, weil Wahl- und Parteiprogram­e in der Regel nicht zum­ Gegenstande von Beichlüffen des Hauses ge­naht zu werden pflegen. Jeder Abgeordnete stellt sich sein Program­m nach eigenem Willen und Geh­iffen selber fest und bespricht und vereinbart dasselbe dann mit seinen Wählern. Es ist gesagt worden, es sei ein Fehler gewesen, den Gefeb­­entwurf einzubringen, denn man hätte fan im Vorhinein mit der voraussichtlichen Akhtung des Oberhauses rechnen müssen. Das ist nun ein Cinmand, den man seinerzeit, bei der ersten Verhandlung im Bere­g hätte vorbringen müssen. Der Einwand hätte noch eher eine erechtigung, wenn das Oberhaus erklärt hätte, es nehme die Borz­lage deshalb nicht an, weil sie zu wenig bietet, wenn das Oberhaus direkt Die­ allgemeine Bivilehe Eh hätte. Nun it aber gerade das Gegentheil geschehen ; das Oberhaus hat die Vorlage abgelehnt, weil sie zuviel bietet. 2 Gegen das Vorgehen des Ministerpräsidenten sind­ auch aus parlamentarischem. Gesichtspunkte m­annigfache Cimmände erhoben worden. Dieselben wären in zwei Fällen berechtigt: Wenn die zwei hohen Würdenträger im Sinne der alten Praris ad audiendum verbum berufen worden, und wenn ihnen irgend­welche Vorwürfe gemacht worden wären; in diesem Falle wäre in der That die Krone in den Streit der Parteien hereingezogen geroeten. ES it Died zwar nicht positiv behauptet worden, allein derlei Dinge sollte man, wenn man sie eben nicht positiv behaupten kan, überhaupt nicht erwähnen, denn sonst ist den mannigfachsten Kombinationen in der öffentlichen Meinung Thür und Thor geöffnet. Und der zweite Fall, in welchem die erhobenen Einwände berechtigt wären, wäre der, wenn irgend­welche Audienz bei der Krone von Einfluß auf die Politik der Mer­kierung sein könnte; denn insolange der verantwortliche parlamen­­tarische Minister an der Seite der Krone steht, dann diese Nachschläge betrefft 065 Ganges der Besität von Niemanden, als nur von ihm acceptiven. In diesen zwei Fällen wären, wie gesagt, die diesbezüg­­lichen Einwände berechtigt, in seinem anderen Falle aber dann irgend ein Empfang bei der Krone vom parlamentarischen Gesichtspunkte beanstandet werden. Schließlich spricht Nedner den Wunsch aus, der Beschlußantrag des Ministerpräsidenten möge nicht entzweigetheilt werden. Die ganze Nichtung, welche in Ddemfelden niedergelegt it, kann nur in der Totalität seines Wextes vollkom­menen Ausdruck finden. Diejenigen, welche den einen oder den anderen Theil nicht wollen, finden ja ein völlig taugliches Griediens in Szilágyi’s Antrag, oder in dem An­trage, welcher direkt­ die allgemeine obligatorische Zivilehe fordert. In der Weise erleben wir es vielleicht so, daß die Abgeordneten Herman, Istöczy, Szilágyi und Bf. Apponyi in ihren Voten zu­­sammenstimmen. Redner nimmt den Beichsabantrag des Ministerpräsidenten an. (Beifall auf der rechten.) Aros Ugvon polemisirt gegen die Ausführungen Hegedüs. Wenn das Bolt leichtgläubiger sei als früher, so sei dies eine Folge der Volitis der Regierungspartei, welche die Existenzbedingungen des Ungarthums erschüttert habe. Durch die Mischehe-Borlage wäre der Unfug der Neversakien wieder eingeführt worden und die Never­­salten hätten sicherlich die Juden besser auszuwügen vermocht, als die Christen und Ungarn. Auch mißbilligt Redner, daß namentlich in Siebenbürgen für die Vorlage in dem Sinne Propaganda gez macht wurde, als würde Die Niederlage­ des Gefegentwurfes­­ eine Niederlage des Protestantismus­ bedeuten. Mit Unregt­­ berufe Die Regierungspartei sich darauf, daß der hohe Klerus duch die Mit­­hilfe der österreichischen Indigenen den Sieg davon getragen; denn die Erklärungen einiger österreichischer Aristokraten und zugleich un­­garische I ndigenen zeigen deutlich, daß auch von Seite der diegie­­ 2 2.2 Engestenigkeiten, Z vom Hofe) Aus Wien wird uns berichtet: Wo verlautet, begibt si Ihre Mazestät in Begleitung der Erzherzo Marie Valerie Ende Feber oder Anfangs März auf seb Wochen in ein südliches Klima. Doch ist bis jeit noch nicht be­stimmt, ob nach Meran oder Koffer. — Im Lainzer Zagdichloff wurde im Laufe des Winters an der innern­­ Einrichtung fleißt gearbeitet und dieselbe auch zum größten Theile vollendet, da Majestät nach der Rückkunft Ihrer Majestät und der Erzherzogi Marie Balerie aus dem Süden einige Zeit in dem Schloffe m­it den­­selben Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt. Die Räumlichkeiten des Schloffes sind nur für den Bedarf der engern Familie berechnet un minde bei der Ginrichtung hauptsächlich der Bequemlichkeit Rechner getragen und der vornehmen Einfachheit des ganzen Baues e sprechend, jeder Typuviöse Aufwand vermieden. Wie es heißt, sol die elektrische Beleuchtung in den Räumlichkeiten­des­ Hauptgebäude: eingerichtet werden. Das Kronprinzliche Baar sowie die Heine Prin­zessin Elisabeth, welche prächtig gedeiht, werden den bisherigen Dis­positionen zufolge im nächsten Frühjahr wieder Schloß Larenburg beziehen.­er Gödinger Hofjagden.) Aug im Laufe dieses Früh­jahres werden Barforcejagden bei Göding abgehalten, zu welchen Sroede dort bereits umfassende Vorbereitungen getroffen werden. Di in Megger befindlichen Jagdpferde Sr. Majestät und Die dagonteur werden schon in der nächsten Zeit nach Göding abgehen. Dei an­haltend milden Wetter werden die Jagden schon gegen Ende Be beginnen und zu denselben, wie in den Vorjahren, vom Nordbahnho abgelassene Separathofzüge die Jagdtheilnehmer zum Meer nach Neu­­dorf, Göding, Kostel und Hohenau bringen. &s sind wöchentlich zw bis drei Jagden in Aussicht genommen.­­ « » (Kirchenmusik.)Morgetx(Samstag)VormittagslOchess findet in­ der Kirche der PP·Servi«ten«eittnmsikalisches Hocham statt,bei welcher Gelegenheit mt­er DkabeWs Messern Esduysa G.Weiß«»Ave Maria«für Mezzo-Sopra1x,Homun«d»Or»ge­­sungen von Fran C.M......»...tt«(H0r11 Herr Philippa gn- Aufführung, gelangen. Die Soli der Meile werden von amen Zul­­aiseln v. Bishigly, Fran G. Milos und d Herren Gunter Schmitt und Franz v. Sanz gesungen werden Für das Bollmann-Grabdenkmal sind bei ung neuerdings eingetroffen : Gulden Bon der Direktion der Gewandhans-K­onzerte ür Leipzig 100 auf dem Bogen des Herrn Professors Th. -». v.Kezmarßky: er den Herre­n Dr.Kezmär­.Bk1­25fk.,Dr.Lum­­m­ser 5 fl., De. Tauffer 5 fl, Dr. Mann 3 fl, De­­an 2 fl., Dr. Suranyi 2 fl., Dr. Szabó 2 fl., Brofessor Wagner 2 fl, Dr. Osterlamm 2 fl, Dr. Barth 1 fl, Dr.­Flittner 1 fl, Angyal 1 fl, Dr. Hazslindky 1 fl., Dr. ga 1 fl., Dr. Kenczy­ 1 fl. Bartony Lfl., Sózfa 1 fl, Dr. Decgey 1 fl. zus . Tanmen­­­­ . T Auf dem Bogen des Herrn Gustav Furt­h: Bon den Herren: Ludwig Stephani 20 fl. Direktor Friedrich. Zimmermann 25 fl., A. Y.. Jálics n. Komp. 25 fl., 9. Kleiner 10 fl., August Nagy 5­ fl., 3. Bar­ 108­5 fl., Ent. Ehrlich 5 fl., azusammen. --- --- --- --­­.,» Zusammmen-----­­Von Herrn Karl Friedrich Feldheim in Mü­nchen 50 Mark Hiezu der au i­ Männer ausgewiesene Betrag von --, · und 20 Mart Ótern die am 1. Feber im , Bester Lloyd” anzgemiefenen Summe... --. i und TO Werk (Unfall) Heute Vormittags 10 Uhr stieß ein rasch fahrender Fiaker an der Ehe der Rad- und Dorotheagasse an den Baron Ferdinand Snekey so heftig an, daß Lebterer zu Boden stürzte und oberhalb des I linken Auges eine schmerzhafte Kontusion erlitt. Der Dialer eiligst davon, doc hatten Passanten wahrgenommmen, daß es Nummer 30 trug. » Zur Altofuter Gasvergiftun­g.­Es wtrden berichtet,daß die bei der Aktoiner Katastrophe Verunglückten nnch wie gestern irrthümlich gemeldet worden,nachdem­ OfyerthanneL, Spital gebrachtj wurdetc,sondern daß diei derselben Impitalz des drittanerkrkes,zwei hingegen in Prvatwohnuungen untergebracht, sind unnd daß alle fünf unglücklichen durch den Bezirksarzt Dr.T«­ tay,der sie seit 24 Stun­den kaum verlassen hat,unermüdlich un­d mit Erfolg gepflegt werden­. «.. Das Strafgericht hat mit der Führung der Untersuchung den Nichter Máury betraut. Die Opfer der Katastrophe wurden Heute regnet ; der Untersuchungsrichter hat behufs Feststellung der Art der Vergiftung die chemische Analyse des Blutes angeordnet. Was die Schuld an dem Unglüc trägt, das ist bis fest nicht erni­t. ES wenig Hoffnung, die vier bewußtlos aufgefundenen Individuen zu retten. .­ s­­(Von einem Gendarmerschoss exy Aisze· burg,30.d·,wird geschrieben:·0 in der Gemeinde FBumtzbec Gut (Komitat O­ffenburg)wurde dieer Tage der gräflich Draskgvrcsische Waldhü­ter Johan­tt Simonschütz in seiner eigene anhmm von einem Gendarm erschossen,weil er denselben während emek«ts"­handlung ernstlich am Leben bedroht. Der Vorfall wurde dem Be­­richte in Oberwarth zur Kenntniß gebracht, welches die Untersuchu ofort he­irat. (Sensationelle Verhaftung) Aus Preß­­burg wird berichtet: In einer der hervorragendsten Familien Oberungarnd it schon vor Jahren ein Erbschaftsstreit entbran welcher nunmehr vor dem Kriminalgerichte seinen Abschluß sind soll; in diese Affaire sind hoch angesehene Personen vermwicdelt, welche­­­r bestreitet, seinerseits nicht, daßs Baucsek ihm das Zertifikat in den He­raldigft entgegengesehen wird. Jonach ist nicht zu zweifeln, daß der Verhaftete noch im Laufe des Tages in Freiheit gerecht werden wird. Die Budapester Advokaten Funtát, Friedmann und Ko­váth haben die Vertheidigung übernommen.­­ » Ungarisches Tuch.­Die Wirthschafts-Kom­mission­ des Abgeordnetenhau­ses hat schon vorerauxner Zeit beschlossen­»den Bedarf des Hauses an Tu­ch (f"k«n:Mö­ el,L«cvree1«1u-dgl.)«aus inlän­­dischen Fabriken zu decken. Bisher war dies nicht thunlich gewesen, denn die Tuchfabrikate heimischer Provenienz entsprachen den Anfor­­derungen nicht. Erst heuer gelang es, ein vollkommen entsprechendes Produkt herzustellen, so daß Odermalen im Abgeordnetenhause mal ungarisches Tuch zur Verwendung fon­mt, daß­ er seinen­ hoffe ich doch, daß, Philosophie Daraus zu daß . s = E EZRÁNE ·­­ A " " " ” " 1­9 & 144 u [2 ”" " " ue 24. " " " 2 ” ” " 26 Ni [2 1 | Gewalte. 2­9 S Fortunagebäude fid) begab und hier die gran fanımt dem Rextifitat dem Gefängniswächer Baucser, der dortselbst Ordonnanzdienste versah, mit denselben Worten, die an ihn gerichtet worden, über. PBanezek begleitete die Schwarz bis zur­ Heinen Thür, welche in I Bellen hinabführt, und als er auf seinem Wege durch das Genf den Kerkermeister Alföldi erblicke, warf er demselben, auf di Schwarz zeigend, das­ Zertifikat mit den Worten hinab : „Diese Fra soll: sofort in Freiheit gejeßt werden.“ Serfermeister Alföld

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