Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1884 (Jahrgang 31, nr. 127-148)

1884-06-03 / nr. 127

«s·.«.1884.——-sth.Z-T1-27I.sssz (Einzelne Nummern 3 Er. in allen Berichleiflofalen.) x -­­ NAT N­INTE Budapest, 3. Juni. = Aus Sarajevo sind uns schon vor einigen Wochen Nachrichten zugefommen, denen zufolge an einzel­nen Punkten der Herzegovinisch montenegrinischen­renzzone fh wieder kleinere Gruppen von Räubern gezeigt haben sollen. Wir legten diesen Meldungen umso weniger Bedeu­­tung bei, als sie mit der Bemerkung schlosfen, daß Diese Räuber ohne weitere Zwischenfälle durch Gendarmeries­patrouillen und kleinere Abtheilungen des mobilen Streif­­korps über die Grenze gejagt wurden. Nun empfangen wir aber eine neuerliche­ Mittheilung, die wir doch nicht mehr mit Schweigen übergehen zu sollen glauben. In der Nacht zum vorigen Dienstag, 27. Mai, wurde nämlich in Eselebics die Schildwache vor den Baraden, in welchen gegenwärtig 24, Kompagnien untergebracht sind, doch­ einen Mevolverschuß getödtet. Die noch in der Nacht alarmirten Truppen und Gendarmen­­ durch­streiften die wilde Felsengegend bis an die in unmittelbarer Nach­barschaft liegende Grenze des Sandschafs Novibazar, jedoch ohne Erfolg. Die am nächsten Tage von Abtheilungen des mobilen Streifkorps bis an das Ufer der Tara vor­­genommenen Streifzü­ge blieben ebenfalls ganz ergebnißlos, da sich nirgends etwas Verdächtiges zeigte. Nur soll nach den Aussagen einzelner Einwohner, Tags vorher auf dem Schuhowo-P­olje eine Gruppe von 8 bis 10 Bewaffneten gesehen worden sein, die sich noch vor der Annäherung der Patrouillen wieder auf türkisches Gebiet zurü­czogen) Wir übermitteln­­ Diese Nachricht unseren­­ Lesern, wie sie uns zukommt, und sind weit entfernt, dem Bmirchenfalle irgend­eine Bedeutung beizumessen. In jener „interessanten“ Grenzzone wird man noch geraume Zeit auf die eine oder andere abenteuerliche Episode sich gefaßt zu machen haben. Immerhin liegt aber darin eine ernste Mahnung zu steier Borsicht. . . . N 7 ” ERSTE EESTEEREITCLT­ EDER Zur 2lnhlbeswennung Im Nachstehenden theilen wir die Nede mit, welche Filtantz­minister Graf Szapary am Pfingstmontag vor den Wächtern in Töröt-Szt. Mitlós gehalten hat. Der Minister sagte : Nicht als Fremder erscheine ich in Ihrem Kreise, denn, wie der g. Obernotär Dieter, Stadt es soeben erwähnte, sind es bereits 30 Sahre, daß ich an diesem Plate, in­ diesem Hause meine öffentliche Tätigkeit begonnen habe (Effenrufe). Drei Jahrzehnte sind es also, daß ich in Ihrem Kreise, in diesem Wahlbezirke mit Ihnen gemein­­sam erfahre, was Gutes und Schlimmes inzwischen dem Baterlande begegnet it. Sch­alanke also, daß Sie weder einen echenschafts­­bericht, noch eine Programmrede ‚von mir fordern (Zustimmung) das Erstere deshalb nicht, weil Sie die Berathungen des Reichstages gewiß mit großer Aufmerksamkeit verfolgt haben und demnach reiften, was dort geschehen ist, eine Programmrede aber wünschen Sie deshalb nicht, weil ein dreißigjähriges gemeinsames Wirken und Leben mehr ist, als ein Programm, das ich Ihnen hier kurz vor tragen könnte. Ich möchte zu Ihnen blos von einigen wichtigeren Ereignissen sprechen, welche Gegenstand der Testen Sation des Reichs­­tages bildeten und welche voraussichtlich auch den nächsten Reichstag beschäftigen werden. (Hört, hört!) Ich bin stark überzeugt, daß Ungarn seit Jahrhunderten nicht in so günstiger staatsrechtlicher und mater­­ieller Lage war, mie in dent legten Jahrzehnt und daß die Ent­­wickelung des Landes seit Jahrhunderten sich nicht so günstig gestal­­tete wie fest. (Zustimmung.) Und weil ich diese Welterzeugung habe, At es mir schmerzlich ‚gemejen zu erfahren, daß diese Lage, melde den Interessen Ungarns am besten entspricht, in den Städten­­ des Alföld mehrorts­ auf Opposition stößt. Ich fonstatire aber mit Freu­­den das Faktum, daß das ungarische Element in vielen Gegenden 0905 Baterlandes und besonders im Alföld die Vortheile dieser Si­tuation erkennend zur Aufrechterhaltung derselben beizutragen wünscht. Wenn ich aber von der Thätigkeit des Reichstages zu sprechen wünsche, irst­ es mir" unmöglich in erster Linie die finanzielle R­age unseres Vaterlandes nicht zu erwähnen, welche infolge ihrer Wichtigkeit eine dominirende ist. Von dieser Frage gestatten Sie mir ausführlicher zu sprechen, als von den übrigen. Wenn ich dies thue, muß ich mit den Ursachen der schlechten finanziellen Lage und des Ruines Ungarns beginnen. (Hert.) Seit 1871 zeigt das Budget von Jahr zu Fahr ein größeres Defizit, was seinen Grund darin hat, daß zu Beginn des Verfassungs-Lebens auf allen Gebieten die Zurück­gebliebenheit eine große war, die Investitionen geschahen viel rascher, als dies im Anfange nothwendig gewesen wäre. So wurde ein großes Eisenbahnnet angelegt, von dessen volkswirthschaftlichem Augen ich später noch sprechen werde. Dies wirkte aber aus, die finanzielle Lage des Landes in örühender Weise. Unter dem Titel der Gifenbahn- Binsengarantie brauchte das Land jährlich 10—15 Millionen, so daß das Land bis heute unter diesem Titel ungefähr 145 Millionen ausbezahlt hat. Das Gifenbahnneb, welches der Staat baute, kostete 320 Millionen Gulden, und so verausgabte das Land auf Eisen­­bahnen 465 Millionen Gulden bis Ende des Jahres 1880. Daß dies aber mit Nadsigt auf die Landwirthe Ungarns Fein hinaus­­ge­worfenes Geld war, wird Niemand bestreiten. (Lebhafte Zur­stimmung.) + 4 · « Die Okupation Bosniens,welchethutereer·der Sicher­heit des Landes not­wendig war,damit unser Vaterland nicht von feind­­lichem fremden,turbulenten Elementen umgeben sei,kostete den Staat 70 Millionen­ J1­ tfolge der Rückzahlung der Atch­zhtznanfkunst einst erlitt der Staat einen­ Kapitalsverlust von 70 Millionen.Sie waren sehr athgeehrte Mitbürger,de3en in dieser Zeit viele Schläge und Unglü­cksfälle und besonders Wanergefahren das Land bedachten und auch­ diese Gegend.Auch die Wassergefahren verursachten«dem­ Lande große Ausgaben.Der Wiederaufbau der Stadt Szegedin kostete 9 Millionen Gulden,die Regulirung der Theiß und·Donau«beanspruchte 23 Million­en,die erwähnten Ausgaben übersteigen also zusammen die Summe von SOO Millionen.Eitkesol­l­e Sum­1neI wür die selbst ebnen geordnete Finanzen besitzen den Staat stark belasten,umngce vielmehr Ungarn,welches sowohl volkswirthschaftlich als finanziell im Anfangs­­stadium ist Der größte Uebelstand war der,daß diese Last«en1st einigen kurzen Jahren und besonders­ im Jahre 1878 sic­h neyrtert. Um diesen Kalamitäten vorzubeugen,mußten zweifellos große Opfer gebracht werden und mußte dahin getrachtet werden,im Budget das Gleichgewicht herzustellen­.Wie war das zu­ bewe­rkstelligen?Wir versuchten die Ausgabe 11«zu vermitt­ern,was im­ Jahre 1875 auch­ in großem­ Maße gelungen ist­ Dawir aber nicht wollen,daß Ungqris mnateriell zurü bleibe,so blieb nichts Anderes ü­brig als die E11­­­nahmequellen­ des Landes zu vermehren.Seit 1874 sind in dieser Beziehung die nothwendigen Dispositionen getroffen wordent und die Einnahmen des Landes haben in dieser Zeit sich um 60 Millionen vermehrt. Wenn wir aber ein Untheil darüber füllen wollen, ob die Regierung eine richtige Finanzpolitik befolgte, müssen mir untersuchen, von wo dieses Plus stam­mt. Von Dieser Summe entfallen 25 Mil­­lionen auf die direkten Steuern, der andere Theil der Erhöhung kommt auf Rechnung der impirekten Steuern. Die Erhöhung der Zölle brachte dem Lande 7 Millionen ohne daß hie auch die Steuertragen­­den in Anspruch genommen worden wären. Die richtige Lösung der Verzehrungssteuer -Restitutionsfrage erbrachte dem Lande 67­ Millionen, das Taleatgefälle warf um 7 Millionen mehr ab, als früher, die Einnahmen nach dem Salzgefälle vermehrten sich um 1,9 Millionen , die gesammten Mehreinnahmen betragen also 60 Millionen.­­ Die Regierung und die Legislative vergaßen aber auch nicht an die Ver­dürfnisse des Landes und ermäßigten, wo es nothwendig erschien, die Zarten: die Taglöhner wurden vom Steuerzahlen befreit, die Luxus­­steuern wurden aufgehoben, den Negulirungs-Gesellschaften w­­rden&r­­leichterungen gewährt. Ein Zeichen der Belfferung unserer finanziellen Lage in das stetige Grnfen des Defizits im Staatshaushalte, denn während im ordentlichen Budget im Jahre 1875 das Defizit 33 Millionen, betrug es im Jahre 1878 193, im Jahre 1881 aber 201, 1882 12­2, 1883 8 und im Jahre 1884 war im Ordinarium das Gleichgewicht hergestellt. Diese Resultate rechtfertigen genügend die Behauptung, daß unsere Finanzlage sie gebessert hat. Die Opfer haben auch in der Nichtung ihre Früchte gebracht, dab unser Staatesrecit sich besonders gehoben hat. Unsere Werthpa­­piere, Die einige Jahre vorher emittirt wurden, weisen mit den gegen­­wärtig emittirten verglichen einen großen Unterschied auf. Heute bekommt der Staat nach je 100 Gulden um neun Gulden mehr als vor einigen Jahren; während der Kurs der 5%-igen Papierrente im Jahre 1879 79.50 betrug, ist dessen heutiger Kurs 88.50. Bei dieser Gelegenheit muß ich auch die Rente-Kon­version erwähnen. Die Bedeutung derselben besteht nicht darin, daß der Staat jährlich beiläufig dritthalb Millionen Gulden erspart, — was bei unseren Verhältnissen auf ein Gewinn ist — fordern darin, daß der Werth unserer­­ Staatspapiere i in großem Maße gehoben hat, denn im 5. 1875 betrug der Kur der 6%-igen Obligationen 80 Goldgulden, während heute der Kurs der 4­,-igen Obligationen 78 Gulden be­trägt. CS wird behauptet, daß dies nicht das Resultat der Rente- K­onversion Alt, sondern den Umstande zuzuschreiben ist, daß die Finanzlage im Allgemeinen sich gebessert Hat; der Einfluß der Stente­­Konversion wird aber am deutlichsten Dadurch, be­wiesen, daß während die österreichischen Werthpapiere von 1878 bis 1881 um 20%, gestie­­gen sind, so stiegen die ungarischen Werthpapiere um 30%, auf diese Weise beförderte also die Mente-Konversion die Hebung des unga­­rischen Staatskredites unzweifelhaft in bedeutendem Maße. (Lebhafte Elsenrafe). Die Konversion ist heute noch nicht beendet, sie ist aber größtentheils Ion durchgeführt, denn von den ursprünglich entsttir­­ten 400 Millionen sind heute noch 92 Millionen 6 °%,­ige Rente im Umlaufe; und wenn man an die künftigen Eventua­litäten nicht im V­orhinein wissen kann, so glaube ich doch Hark, daß diese Operation welche den Kredit des Landes bedeutend heben und fe­tigen wird, in der geieglich besti­mmten Zeit, das heißt bis Ende des laufenden Jahres be­endigt sein wird (Lebhafte Elsenrufe). — Aber nicht nur in dieser Richtung haben die vom Lande gebrachten Opfer ihre Früchte getragen, sondern auch dadurch daß die volkswirthschaftliche Lage des Landes einen solchen Aufschwung genommen hat, wie dies vor eini­­gen Jahren no Faum zu erhoffen war. — Es ist behauptet wor­­den, die erreichten Resultate stehen mit den gebrachten Opfern nicht im Cintlange. i 5 Sch­aber halte die erreichten Resultate fü­r so gü­nstig, wie to Taum hätte erwartet werden können. Welchen Zweig der Volfswirth­­schaft Sie auch immer betrachten, Sie werden finden, daß die Resul­­tate infolge der Mithilfe des Staates sie günstig gestalteten. Was war z. B. die Pferdezucht früher und was alt sie fest? Wohl gebührt das­­ Verdienst an der Hebung dieses B­eiges der Volfs­­vorethschaft nicht ganz der Legislative und der Regierung, aber ihrer Initiative hat es zur Erreichung des bedeutenden Resultates bedurft. Die Viehzucht war im ganzen Lande ebenfalls im gedrih­ter Lage; auch hier­ trat der Staat helfend auf. Eine nur minder nüß­­liche Snbtitution ist die der Kultur-Ingenieure,­­welche es ermöglicht, bisher unbewüste Flächen nugbringend zu verwenden.­­ Auch auf dem Gebiete der Flußregulirung wurde Wichtiges vollfilbrt,«was"namentlich dieskalamitäten der Jahre 1876 und 1879 nothwendig machten.Das Wichtigste jedoch unter all dem, was im Interesse des Fortschrittes un­d Aufblühens des Landes ge­­than wurde,ist die Entwicklung unserer Verkehrsverhältnisse und namentlich die Gruppirung unseres Staatsbahnnetzes. Dieses Staatseisenbahnnetz ist heute so eingerichtet, Kaschau 1111d Großwardeitcoder von Arad,die Waaren n­ach Budapest und von dort nach Wien und Fiunte auf den eigenes­ Linien ver­­frachtet werden können,ebenso ist es auf den südlichen und südöstli­­chennien;nach der­ neuen Organisation der Staatsbahnekc kann von Kronstadt und Sem­litz die Fracht direkt nach Wien und Oder­­berg geführt werden u­nd das wurde derart erreicht,daß jene Sack- Linien,welche vormals gebau­t,wurden ergänzt wurden,und der Staat das große Eisenbahnn­etz In Besitz nahm.«(Lebhafte Eisenrufe.) « Aber­ mehrte Wahlbürger,die Institution der Staatsbahnen ist nicht das Ziel und besteht­ nicht darum­ damit der Staat selbst die Verkehrs-Unternehmu­ngenletze,sondern sie dient zur Förde­­rung des Zweckes, möglichst billig den Transport zu bemerkstelligen. Eine der Hauptaufgaben der ungarischen Staatsbahnen ist es, den Transport so viel möglich zu vermehrfeilern, troßdem hiedurch­ das investirte Kapital und die Zinsen nicht vollständig gedecht und so die Staatseinnahmen verringert werden. Aber dem Produzenten wird durch die billige Fracht der Entgang dieser Verzinsung reichlich er­­sett. (Eisenzufe.) Die Rechnung ist ehr einfach. Wenn aus diesem Theile 063 Landes der Meterzentner Getreide um 5 Kreuzer billiger nach Belz geführt wird und von dort­ wieder um 5 Kreuzer billiger nach Wien und nach der­­ Westgrenze des Landes ( ja selbst nochh größer ist der Unterschied in den Frachtsägen gegen früher, aber bleiben wir bei 10 fr. ( dann resultirt, wenn wir 5 Meterzentner pro Soc annehmen, für den Produzenten eine Besseiung von 50 Er. pro od), was jedenfalls ein sehr fühlbarer Unterschied ist und dem Steuerzahler, namentlich aber dem ungarischen Produzenten zu großem Vortheile gereicht. (Lebhafter, allgemeiner Beifall.) Das Resultat dieser Verfügungen ist, daß wir­ die öfonontlsche Entwillung Ungarns sich nag jeder Nichtung steigern sehen. &3 noch Verfügungen der Regierung, welche ich nicht unberührt Laffen kann. (Hört, Hört!) Unter diesen erwähne ich, daß, die Staatsdomänen zum Theile verkauft werden, damit vieselben in von Belis Einzelner, namentlich­­ in die Hände der aderbautreibenden Bevölkerung gelangen. Die Regierung hat vor Augen gehalten, daß der Berlauf nicht plöglich, und nicht zu rasch­­ weichelte, damit nicht­ der Werth von Grund und Boden herunter gedrückt werde, ferner, daß die Felder in die Hände solcher Käufer gelangen, welche sie behufs : Spekulation erlangen wollen, sondern daß es ans aberbauende Bolt selbst ermerbe. Dieses Resul­­tat wurde erreicht, denn im Jahre 1881 wurden 20,000 Kat.­Xoch verkauft zu durchschnittlich 156 fl., im Jahre 1852 wieder 20,000 Soc zu 190 fl. Dabei it sowohl der Staat, als auch der Käufer gut gefahren, denn diese Felder können viel besser vermerd­et werden durch Private, wie duch den Staat. Sie sehen daher, daß die Re­gierung auch in dieser Beziehung eine richtige­­ Wirthschaftspolitik ver­­folgt hat. (Lebhafter Beifall.) A­bgesehen von den Finanzen des Landes wünsche ich auch über andere hochwichtige Fragen zu Sprechen, welche Ungarn schon je beschäftigten und uns in Zukunft noch mehr beschäftigen werden. Eine solche Frage in die Kroatische Frage (Hört! Hört!) Wenn wir über die Froatische Frage ein Untheil abgeben wollen, muß man darüber im Klaren sein, daß deren Grundlage der 1868er Ausgleich und G.A. XXX 1868 ist. Wer hierüber ein Urtheil wagen will, darf nicht die heutige Lage betrachten, sondern jene, welche damals bestand, als der 1868­er Ausgleich abgeschlossen wurde. Was war im Jahre 1868 zu thun? CS mußte die S­ntegrität des Landes hergestellt werden, damit jeder Bürger des Landes der Wahlthaten der­­ Ver­­fassung theibhaftig werden könne. Aber wie viele Fragen außer dieser harrten noch der Lösung? (So its!) ES mußte der staatsrechtliche und finanzielle Ausgleich mit Oesterreich geschlossen werden, es mußte die Union mit Siebenbürgen geschaffen und es mußte die Basis für die Nacheinverleibung der Militärgrenze geschaffen werden ; es mußten alle Theile der inneren Verwaltung organisirt, es mußte die Honvéd­ Institution geschaffen werden. (Bewegung, da ein Pfanregen nieder­­geht, Graf Szápáry Fährt fort.) Wenngleich dieser­­ Negen die Ber­ne einigermaßen stört, so ist er doch regenbringend. (Lebhafter­eifall). Im Jahre 1863, als der Frontische Ausgleich geschaffen wurde, waren noch zahlreiche andere Fragen zu lösen und so darf nicht diese Frage allein, sondern die Summe aller jener Fragen zum Ge­genstande der Sintis gemacht werden, deren Lösung die Hertellung der utegrität de Landes und die­­ Wiederaufrichtung seiner Ver­­fassung möglich machte. (So ist’3.) Dabei darf man nicht vergessen, daß dieser Ausgleich Gefeb ist und nachdem Ungarn auf dem Boden der Rechtskontinuität und der Gefeßlichkeit steht, so ist es sein exites Interesse Ungarns und seiner Bürger, daß das Gefeb nach jeder Nichtung eingehalten werde. (Zustimmung.) Das Gefeb schafft aber nur die Basis; wie das Gefeß in das Leben übergehe, hängt von der Exekutive ab. (Und wenn wir die Lage Kroatiens­­ betrachten, so sehen wir, daß, es eine Autonomie bes ist, daß es Gelegenheit hat zur Entwicklung seiner Nationalität und daß seine durch den Ausgleich geschaffene materielle Lage eine überaus günstige ist. Bestimmung.) Und wenn trog dem in Kroatien Unzufriedenheit herrscht, so ist der Grund hievon nach zwei Richtungen hin zu suchen. Die eine Richtung ist die, welche sich einbildet, daß Kroatien den Stamm eines südslavischen Staates bilden künne. Diese Richtung steht aber mit dem Gefege in Eraffem Widerspruche, gegen dieselbe kann also nicht genug energisch angekämpft werden und wird die Negierung diesbezüglich zweifellos ihre Pflicht erfüllen. (Langandauernde Elfen­rerfe). Der zweite Grund der Unzufriedenheit ist in einer gewissen nationalen Eifersucht Kroatiens Ungarn gegenüber zu ruhen. Gegen diese kann die Negierung allein nicht ankämpfen. Hiezu ist gegen­­seitiger guter Wille erforderlich. Die Kroaten behaupten, daß die Iinteressen ihres Landes nicht gehörig gewürdigt werden und daß in Kroatien nicht genug Investitionen gemacht werden. Dieser Theil der Besserung der materiellen Lage liegt in der Hand Kroatiens, denn seine innere Administration ist durch den Ausgleich so dotirt, daß Kroatien für seine lokalen materiellen Interessen in großem Masse Sorge tragen kann. Bei besserer inmerer Verwaltung fühnte Kroatien in dieser Richtung viel thun. Wenn Kroatien größere Innvestitionen wünscht, dann ist der feindliche Standpunkt, den das­­selbe Ungarn gegenüber einnimmt, keinesfalls dazu geeignet, das Wohlwollen der Majorität der gemeinsamen Legislative zu erringen. Der Ungar ist nicht egoistisch, er kann seinen Freunden gegenüber großmüthig sein und Ungarn wird Sicherlich das materielle Gedeihen Kroatiens nicht mit scheelen Augen betrachten. 68 liegt ja boy im­nteresse Ungarns, daß jenes Gebiet, welches zwischen uns und dem Meere Liegt, nicht nur geschichtlich und rechtlich, sondern auch aus Interessengemeinschaft mit uns eins werde. Ungarn wird einem Suoatien gegenüber, welches uns gut so gethan ist, nicht kargen. Es kann aber der ungarischen Legislative nicht übel genommen werden, wenn sie zurückhaltend ist. Was ist also in Hinkunft Kroatien gegenüber zu thun? Wir unsererseits kün­­nen sie versichern, daß Die ung. Legislative, welche nachdem sie auf dem Boden der Nechtskontinuität steht, das Gefeg nach jeder Richtung aufrecht zu erhalten wünscht, den Ausgleich al Gefeb respektiven wird. Die Selbstständigkeit Kroatiens kann nicht weiter entwicklt werden (Lebhafte Zustimmung), das darf nicht gestattet werden, darum kann es auch nicht in Aussicht gestellt werden; denn Dies würde das zwischen uns bestehende hundertjährige Bündniß gefährden, weil es die gemeinsam­en Ssutereffen lodern und die beiden Länder von­einander entfernen wirbe. 63 ist die Pflicht der ungarischen Regierung und des sie in Kroatien vertretenden Banus in Kroatien, die gelegliche Macht mit allen Mitteln aufrecht zu­erhalten. (Leb­­hafte Eiseneute) Wir können Svogtten verfigern, daß ihre nationale Entwicklung mit den­ Sypntereffen Ungarns nicht M Widersprüche steht. Aber auch wir Eönten es mit Hecht mwinschen, daß dasjenige was ungarisch ist, jenseits der Drau nit als etwas Fremdes ud Feindliches betrachtet werde. (Zustimmung.) Wir unsererseit3 können Kroatien­­ versichern, daß seine materielle Entwicklung nicht in­ Gegenlage steht mit, den Unteresfen Ungarns, weil seine Entwicklung gerade darum, weil es ein ergän­­zender Theil Ungarns ist, auch unser Untereffe­it. Aber wenn von uns verlangt wird, daß wir Opfer bringen sollen, dann müssen wir Darüber beruhigt sein, daß Kroatien one jenen, Dınnergeonanben met­wns in gutem Verhältnisse ist. (Lebhafte Zustimmung.) Wenn wir diesen Standpunkt einnehmen, so wird — ich bin davon über­­zeugt — die Zeit fon­men, wo man auch in Kroatien einsehen wird, daß sie keinerlei Grund haben, gegen Ungarn feindlich gesinnt zu sein. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) a Eine wichtige Aufgabe des nächsten Reichstages wird die Erneuerung des Zoll- und Handelsbünd­­nisses sein. Viele behaupten, daß das Zollbündniß schuld daran sei, wenn die Lage Ungarns sich nicht bessert. CS ist wahr, wenn jemand nach jeder Richtung und in jeder­­­eise selbstständig ver­­fügen kann, so gereicht ihm das zum Vortheil ; aber in v­ieser Frage ‚muß auch noch ein zweiter Unmstand beriicsichtigt werden, nämlich, daß ein ausgedehnteres, größeres Zollgebiet auch viele Vortheile hat. Diejenigen, welche von der Zollgemeinschaft sprechen, erwähnen nur dessen Nachtheile. Ich gebe zu, daß der Vollvertrag einzelne Bestim­­mungen aufweist, welche nachtheilig sind; namentlich wird in Oester­­reich mehr Bier und Zucer produzirt, als dort verbraucht wird und der Ueberschuß wird in Ungarn aufgebraucht. Anders steht es aber­­ nit dem Spiritus ; von diesem Artikel geht unser Ueberschuß nach Oesterreich.. Daß unsere Sindustrie sich nicht in entspreendem Ver­­hältnisse entwidert, davan it nicht allein die Zollgemeinschaft schuld. ‚Der Grund hiefür liegt­ am Mangel des Kapitals und der­ arbeiten­­­den Hände. Das vorhandene Uebel nimmt jedoch von Tag zu Tag immer mehr ab. Mit Einen Schlage eine S In­dustrie zu Schaffen ist wun mög­­lich. Gr­ägen Sie andererseits, geehrte Wähler, die Vortheile des gemeinsamen Zollgebietes. In Ungarn — und dies interessirt auch diese Gegend — wird auf 100.000 Katastraljoch Feld Tabak gebaut ; hievon wird die Fehjung von 40000 Sec bei uns Fonfumich, während die Feh­jung von 60.000 Koch nach­ Oesterreich ausgeführt wird. Hätten mwhr sein gemeinsames Zollgebiet, so müßte die Broz­duktion auf 40.000 och reduzirt werden. (Wahr!) So ergeht es uns auch mit unseren Nähprodukten. Von Getreide, Ber­geänfen, animalischen und Brennmaterialien sind in den letten Jahren Mengen im Wertde von 219 Millionen nach Desterreich erportirt worden. (Beifall) Die Erhaltung dieses w sichern Marktes liegt also im I­nteresse Ungarns. (Zustimmung:) CS it undenkbar, geehrte Wähler, daß wir allen aus Desterreich kommenden Produkten unsere Grenze verschließen, während unsere Produkte in Defterrei) auch künftig zollfreien Eintritt finden sollen. » Es wird auf unsere Produkte jedenfalls ein Zoll an­gerrorfen werden, was für Ungarn sehr frädlich wäre, folglich halte ich dies nicht für wünschenswerth. Damit will ich aber nicht sagen, daß wir das Zollbündniß um jeden Preis abschließen sollen (Lebhafte Elsen­rufe); sondern ich, will damit gesagt Haben, daß ich ein billiges und anständiges Zollbü­ndniß nicht nur im Interesse der Monarchie, son­dern­­ auch im speziellen I­nteresse Ungarns für unslicher halte, als das Separate Rollgebiet. (Lebhafte Zustimmung) Wenn mir ein billiges und anständiges Zollbindniß abfließen­­ wollen, so ist dazu Zweierlei nothmendig. Das Eine ist, daß die Nation mille, was sie will, daß sie ihre Forderungen nicht überspanne, an Demjenigen aber, was sie als im Syutereffe 063 Landes gelegen erachtet, unbedingt fest­­halte; denn wenn wir von dem anderen Kompaziszenten Billigkeit erwarten, mitten auch wir selbst Billigkeit üben. Das Zweite it, daß wir die Lage fennen; in Dieser Hinsicht werden die uns zur HEZ Ő stehenden verzehrsstatistischen Daten große Erleichterung seien. Es wäre verfrüht, Dasjenige aufzuzählen, was die Agenden und das Arbeitsprogramm des fünfzigen Reichstages bilden wird. (Zustimmung.) Boch gibt es einige Hauptfragen, die im Borders­grunde stehen und den Gegenstand der Berat­ungen des nächsten Reichstages bilden werden. so die Reorganisation des Oberhauses. (Hört! Hört!) Der Zustand, in welchen das Oberhaus sich heutzutage befindet, ist unhaltbar und muß geregelt werden.­­ Die­ Reform des Doberhauses auf richtiger Basis i­ meines Grachtens von politischen wie von nationalem Gesichtspunkte gleich richtig für unser Vaterland und kann daher nicht verschoben wer­­den. (Anhaltende Zustimmung.) Die Negierung hat den Gefäß­­entwurf Über die Oberhaus-Reform schon ausgearbeitet. (Zustim­­­mung.) Berfelbe sichert alle Sinteressen und sichert auch das nationale I­nteresse ; dieser Entwurf wird im­­ Wesentlichen die Basis der fünf­­(Zustimmung.) Wenn von der Regelung de3 einen Faltord der Gesett­­gebung die Rede sein wird, werde ich wmeinerseits wü­nschen, festgestellt zu stehen, daß die Mandatsdauer der Abgeordneten von 3 Jahren auf 5 Jahre erstrebt werde (lebhafte Zustimmung), damit die Wähler nicht so oft den mit der Wahl verbundenen Aufregungen ausgeregt seien und eine größere Stabilität der Gefäßgebung gesichert w­erde. (Anhaltende Zustimmung.)­­ Eine sehr wichtige und zumeinem Ressort gehörige Frage ist dsie Pensionirung der Staatsbeam­­ten.(hjört! Hört)Von Denjenigem die ihr ganzes­ Leben lang im Interesse des Staates arbeiten,kann man nich­t verlangen,daß sie gegen eine so geringe Bezahlung und Versorgung ihr ganzes Leben im Staatss­dienste verbringen und am Schlusse ihrer Laufbahn für sie und ihre Familie nicht gesorgt sei. Ich halte es für winschensmwerth und noth­­mendig, daß­ diese Frage eine billige und gerechte Lösung finde. Anhaltende Zustimmung und Elsen­ tufe.­ Sie erinnern sich, daß ich im­ verfloffenen Sabre eine Enquete einberufen habe, welche die Aufgabe hatte, darü­ber zu bewathen, wie man nebst der Hebung der Tabakproduktion auch die I­nteressen des Staatsk­liages fördern könnte. (Hört!) Die Engquete arbeitete mehrere Vorschläge aus, von denen ein Theil bereits ins Leben getreten ,­ und die Breite der jüngsten drei Jahrgänge sind bedeutend gestiegen. (Lebhafte Zustimmung.) Es wird zu den michtigen Aufgaben der Negierung gehören, auf Legislativem Wege Verfügungen zu treffen, daß die Taleatproduktion und Fabrikation verbessert werden und daß gleichzeitig auch die Staatseinnahmen eine Steigerung erfahren sollen. (Lebhafte Zustimmung.) Eine sehr wichtige Angelegenheit, die auch in das praktische Leben tief einschneidet, ist die Grundbuchsregelung. Jahrzehnte lang sind die Umschreibungen vernachlässigt worden ; bezüglich des Grund­­und Hausbesiges weit das­ Grundbuch Zustände nach, die der M Wirk­­lichkeit nicht entsprechen. Die Angelegenheit muß daher geregelt meist den, damit Federmann milie, daß nicht nur sein Katasterbogen, son­dern auch sein Grundbuch in Ordnung sei. Die Hauptaufgabe biet­et, daß die Regelung den Einzelnen so wenig als möglich inkom­mo­­dire und belaste. (Elsen !) Ku die Schaffung eines Gefäßes über die öffentlichen Arbeitsleistungen st dringend geboten, damit­ die vielen MWerthe, die gegenwärtig vergendet werden, zweckmäßig ausgenüßt werden­ können. uch diese­ Frage soll demnächst gelöst werden ; doch it es unmöglich, alle Fragen aufzzählen, die im nächsten Neichstage gelöst werden sollen. Ich habe hier daher nur einige von den wich­tigeren erwähnt. Bisher war es Aufgabe des Neichstages,­­die Der­bung Ungarns und die Entwicklung seines geistigen und materiellen Wohles zu steigern. Aufgabe des nächsten Reichtages wird es sein, in dieser Richtung weiter zu arbeiten. ch glaube, daß all jene, die die Negierung im verflossenen Reichstage unterfragt haben, erhor­benen Hauptes und ruhigen Gemissend vor ihren Wählern erscheinen können, denn viel haben sie im Synteresse des Landes erreicht (Leb­­haftie Elsen-Nuse), und vertrauend auf die Nichternheit und Vater­­landsliebe des ungarischen Volkes bin ich davon überzeugt, daß Dolag- Selbe Abgeordnete wählen wird, aus denen sich eine Majorität bilden soll, die ohne­ jede Exrchütterung fähig sein wird, die Geschäfte weiter zu führen. (Elsen-Nuse) Was immer das Resultat der Abstim­mung aber auch­ sein möge, dessen Mann ich Sie versichern, daß ich niemals des Vertrauens und der Anhänglichkett vergessen werde, die Sie an den Tag gelegt, indem Sie mich in zwölf Jahren sechsmal zu Ihrem Abgeordneten wählten. (Eljen) Das wird stets zu meinen Tiebsten Erinnerungen zählen und empfangen Sie hiefür auch aus diesem Anlasse meinen Dant. Anhaltende stürm­ische Elfen-Rufe und Applaus.) x Aus Grog-Renissa wird uns mit dem Datum vom 2. b. geschrieben : Heute Morgens versammelte sich im Klub der liberalen Partei eine stattliche Anzahl der hervorragendsten Mitglieder, die unter Führung des Bartei-P­räsidenten Alexander v. Eperjeff den Ab­­geordneten-Standiraten Dr. Mar Falk auf seiner Fahrt doch den nördlichen Theil des Wahldezirkes bis Bacsa das Geleite gaben. 63 formirte sich ein Zug von sechzig Kutschen mit zahlreichen National­­fahnen, welche Fels Namen trugen. Darauf ritt das Banderium, kräftige tonnengebräunte Bursche aus den Landgemeinden, die in blüthemnweißes, flatterndes innen gekleidet, mit trifoloren Bändern und Schleifen reich ges­chmüct, wie angegossen auf ihren fehenden ausdauernden Pferden saßen. Die Kavalkade holte Falk von seinen Absteigequartier ein und dann ging es in flottem Tempo und in­­ Dichten Staubwolfen bei prächtigem Wetter zur Stadt hin­aus auf der Landstraße motomwärts. Nach einer halben Weg­­stunde schon begann der allmälige Anschluß der Deputationen aus den verschiedenen Gemeinden. Die Ersten, die zu den­ Age stießen, waren die fente aus der sogenannten »Nemetseg«; es sind das vor etwa hundert Jahren in der Gegend angesiedelte Thüringer und Rheinländer, in deren heute fernumaarischen Dörfern nur mehr die Frauen einige wenige Neminiszenzen an das ehemalige Deutsch­­thum in Tracht und Sprache bewahrt haben. Die Nächten kamen die anderen Parteianhänger von UjUdvar und dann ein Trupp nach dem anderen auf ihren Bauernwagen und zu Pferde aus etwa zwanzig Gemeinden des Landstriches. In allen Orrtschaften, welche der stetig wachsende Zug paffirte, hatten die Prinzipiengenossen ihre Häuser beflagat und brachten dem Kandidaten Ovationen dar: sym­­pathische Zurufe, kurze Ansprachen, Blumenspenden von meißgekleideten Mädchen überreicht. Als um 1 Uhr Mittags der Zug in flotten Trade in Pacsa, dem Ziele der Neffe, einfuhr, zählte derselbe 200 und einige Wagen mit sechseinhalb hundert wahlberechtigten Bürgern. An Pacsa fanden sich alle diese Parteimitglieder aus nah und fern im weiten Hofe der Kurie des Herrn Johann v. Kollar zu­sammen. Von der Freitreppe des weizend gelegenen Hervrensiges aus hielt von Walk an das fast durchwegs aus Landleuten bestehende Auditorium eine A­nsprache, in welcher er eine Reihe der hauptsächlich diese Bürgerklasse berührenden politischen und Zeitfragen in gemein­­saßlicher Weise erörterte. Er mußte die gewählten Themata dem Verständnisse seiner Hörer fo ar und überzeugend nahe zu bringen, daß sich einige Male fürmliche Eleine Kolloquien zwischen ihm und Einem und dem Anderen aus dem Publikum entspannen und fort­­vwwährende Elfenrufe und Baustimmungsbezeigungen seine Ausführun­­gen begleiteten.­­ .dich der Rede sprach der Pfarrherr von­ Pacsa,Dechant Urlakt,Falk Dath für sein Erscheinen im Bezirke und die Hoff­­nung aus,die Kanizjaer liberale Partei werde mit Gottes Hilfe und durch eigenes wertthütiges 3uthun ihre Lage und ihren Kandidaten­­ unt Siege führen. Während dieuuernschaft Futter Fü­hrung ihrer Ortsrichter und Vorsteher zur Mitragsruhe im großen Gemeindewtrthshause­r Lager Schlug und einen Theil des Nachmittags bei einem fröhlichen Pfingertanze verbrachte, bis der nahende Abend zur Heimkehr mahnte, fand der distinguirtere Theil der Gesellschaft — dem sich mittlerweile noch zahlreiche Freunde Yall’3 aus anderen Bezirken des Komitats, Allen voran der ehrw­ürdige Benediktiner-Abt von Zala-Apatht, Modrovics, zugesellt hatten — in dem von w­ürziger, echt un­­garischer Gastfreundschaft durchmehten Hause Kollar’s ebenso herzliche als glänzende Aufnahme. Der Hausherr und seine liebenswürdige Gemahlin mwalteten in einer Weise ihres Amtes, daß die wenigen Stunden des Aufenthaltes in ihrem Kastell und Bart einen würdigen Abschluß des unvergeßlichen Empfanges bildeten, welchen der Kanizjaer Bezirk seinem Kandidaten bereitete. Als die Gesellschaft Abends schied, hatte die gütige Hand der Hausfrau jedem ihrer Gäste ein duftiges Blumen-Souvenir an die Brust geheftet, in welches auf zierlichen Schleifen die Devise trug, welche heute von einer Grenze des Bezirkes bis zur anderen widerhallt: s­elten Falk Miksa jelöltünk !« .. Abends trat fast von der Station Szent-Mihály aus die Nachreise nach der­­ Hauptstadt an. Einige der Herren­ gaben ihm bis Skanizsa das Geleite, wo sich am Bahnhofe wieder eine größere Anzahl von Parteimitgliedern eingefunden hatte, die ihm zum Ab­schied­ noch einmal herzliche Elfenrufe brachten, während Damenhände den Salon seines Waggons mit reizenden Blumenbouquets sgmandten. „Auf frohes Wiedersehen nach der Wahl!" schallte es dem um Mitternacht abgehenden Zuge nac, die Bib. Freystädtler sind die Nuzsichten im Tragya Bázsonyer Bezirk sehr günstige. 5 Aus Wegprint wird uns geschrieben: Herr Karl Rath ist zu Gunsten des Achtundvierzigers Kal Hegedis zuvielgetreten und seit gestern wehen Hegevüs­ssahnen im Bezirke. du Kandidat der Regierungspartei ist Sofef R­ig­ovitas. Professor Gustav Degen hat sich heute den Wählern des Meattersdorfer Wahlbezirkes vorgestellt und als Anhänger der Liberalen Partei seine Programmiere gehalten. Die Wählerschaft war aus allen Theilen des Bezirkes zahlreich erschienen und nahm die Programmrede Degen’s, welcher zum Abgeordneten Fkandidirt wurde, mit­ großem Beifall auf. Aus Oedenburg berichtet man fest und­ dürfte Herr Bolit uns vom 3. Juni: Yuliuz Simon, Kandidat der Liberalen Partei, hielt am Pfingstforttag in Kapuvár und Fertő-St-Milles seine Programmreden. Tags darauf traf in denselben Dertschaften Graf Alexander Károlyi in Begleitung Bert. Hotánkly 8 ein. Nachden Stefan Bittó von der dortigen Kan­­didatur zud­ckgetreten,­ wurde­ * Alexander Károlyi zum Rand­daten der gemäßigten Opposition proklamiet Aus Baán wird von heute telegraphirt: Der gerretene AB­geordnete Paul Andaházy konnte seine zweite Rechenschaftsrede nicht halten. Es fanden große Ruhestörungen­ statt. Andaházy mußte Abends den Ort eilendos verlassen Aus Tontaffovacz wird uns unterm 1. b. geschrieben : Heute fand hier eine Wählerversammlung statt, die gewesenen Abgeordneten Bolit abermals zum Kandidaten proklamixte, Versammlung war jedoch sehr schwach besucht. Aller Wahr scheinlich­­die Kandidatur gar nicht annehmen die und erscheint daher die Wahl des Untalfalvaerr Stuhsrichters Milan dratovics der von Geite der Regierungspartei als Kandidat auftritt, ab­­gesichert. Die­ Abgeordnetenwahlen auf dem Gebiete des Hunyade- Komitats finden am 15. Juni und nicht, wie irrthümlich gemeldet wurde, am 15.­uni statt, gab aber auch­ außerdem daß, sei es,won tigen Organisation des Oberhauses bilden. .. . ,, Graf den « Zeber die Zlaufenburger Vorgänge entnehmen wir den Griva-Ausgaben der dortigen Blätter die folgen­­den Details. » HR Alexander Hegedüs wurde mit Begeisterung begrüßt. Eine feine Schaar mit rothen Federn deforirter Jungen versuchte wohl Nikolaus Bartha hochleben zu lassen, doch verlor sich ihr Gefärei in dem Braufen der­­oortigen Männerstimmen. Hegebüch dankte für den Empfang. Unterdessen berichtete man dem Bürger­­meister, dem Döber-Stadthauptmann und den beiden Vize-Stadthaupt­­leuten, daß in der Nagy-uteza fi Etwas vorbereite, daß in den Nebengassen Ansammlungen stattfinden und daß neben den Stein­­prismen gefährlich aussehendes Gesindel aufgestellt sei. Die Beamten versicherten, es sei nichts zu fürchten. Die Bürger hatten in 80 Wagen Plan genommen und der im­posante Zug feßte sich in Bewe­gung. Vor demselben fuhren,­­wie »Kolozsvári Közlönye ex­­zählt, drei Wagen. An dem einen inspizirte Nikolaus Bar­­tha den Schauplan der späteren Ereignisse, in dem zwei­­ten hatten drei Hörer der Bharmacie Blat genommen, deren Einer, Friedrich Haupt, Steine werfen „Ellenze&f“, dritten Dem Magen, al er das Zeichen zum fuhr der in meldem MNeporter des der. Bürgermeister und Ober-Stadthauptmann saßen, folgte. Hegedüs, der mit Alertus BoEfrois, Deider Stigmond und Karl Haller fuhr. Die Straßenjungen ‚Shrieen Eljen Ugron Gábor; Hegedüs neigte sich hinaus und rief , dah­er soll eben". " All der Wagen kein Manthhaufe um die Ehe bog, flogen schwere Steine dem Wagen, entgegen. Der eine traf den Universitäts-professor Dr. Haller ins Gesicht, verlegte ih­m die Nase und schiiste ihm seine Lippen auf. Ah Zsigmond trafen mehrere Steine, Boufrois wurde der Kopf eingeschlagen,­­ doch verlor Zegterer nicht die Geistesgegenwart, s­chlug das M­agendach auf und rettete so das Leben der im Wagen Ligenden, da die organisirten Megelagerer sie vornehmlich gegen diesen Wagen mendeten und diesen mit ihren Stein­würfen förmlich bombardirren. Die übrigen Wagen festen die Fahrt, längs der ganzen Gasse mit Steinen beworfen, fort. Vier­­schrötige Berefe, Gafjenjungen mit zr­ei, drei Kilogramm fehleren Kieselsteinen, scharfen Granitwürfeln bestürmten aus nächster Nähe die Fahrenden, was zur Folge hatte, daß in der mächtigen Magen­ folonne kaum ein Einziger unvermundet blieb und es ist als ein Wunder anzusehen, daß von den scharfen Granitsteinen Niemand getödtet wurde. Der Universitäts-Professor Dr. Heinrich Finaly erhielt im Gesicht eine tiefe Wunde, Dr. Géza Farkas wurde am Auge gefährlich verlegt, Dominit 8. Biaffini liegt mit einer Fußmunde zu Bette. Dem­ Universitätshörer Franz Alm­ai wurde das Ohr, gespalten, der Universitätshörer Bézer Tamási wurde ohnmächtig in Folge eines gegen seine Brust gerichteten Steinmuffes, dem De­ Bil­or Jenet drang ein Glad Glas in den Naden, Béla Stöger blutete von einer Wunde im Gesicht, demn Gescäftsleiter Sofef Berényi wurde die Nase eingeschlagen, dem Kaufmann Martin Stein wurde die KRim­lade zerschmettert, dem Maler Stefan Säardi wurde oberhalb der Schläfe der Schädel eingeschlagen, der Schauspieler Hatvani verlor in Folge eines Steinwurfes das Berwußtsein, dem Universitätshörer Alexander Rapp wurde der Ellbogen zerschmettert, Prof. Sadali kehrte mit blutendem Gesichte heim, Béla Gajzágó würde an­ der Schläfe fehmwer verlegt, Alexius Filter wurde am Ellbogen verwundet, der Universitätshörer Albert Denk fiel in Ohnmacht, biutü­berstwönt Tehrten auch der Advok­t Dr. Joncz und Albert Schlauch heim. Vierzehn Andere erlitten Duetschungen, Karl Szäf jun. wurde an Fuß und Rüden, Israel Kelte am Kopf, Ludwig Prem am Fuße, der Redakteur des »K. K.« am Ki Jah Yuße, ein Mitarbeiter desselben Blattes am Arme ver­wundet. Außer diesen wurden noch Viele verwundet, auch eine Dame wurde in ihrem Wagen mit Steinen beworfen. Die Fenster sämmt­­licher geschlossenen Wagen wurden zertrümmert, viele Wagen wurden zerbrochen, wiegreve ‘Pferde wurden verwundet. Bei dem furchtbaren Anbild des Steinhagels winden mehrere Damen ohnmächig, viele, gab, gesehen im wurde,

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