Pester Lloyd - Abendblatt, April 1885 (Jahrgang 32, nr. 74-98)

1885-04-01 / nr. 74

» + me a Hr N: Ri es ” ; ő "At y? a ERS > N - . u (Einzelne = ·s 9 in al Er en a A yet Ber fehle Ede hl & istofelen.) | Mittunrg, 1. AM, % - EN ie: Budapest, 1. April. sz Während der politische­ Himmel Frankreichs mi­­it dilfterem Gemwölfe umzieht, ist Englands Horizont freier ad­ lichter geworden. Die afghkanische Frage hat eine, entschieden friedlichere Physiognomie angenommen, und , wen thatsächlich, wie Unter-Staatssekretär Lord­ Fig-Maurice x 3 angekündigt, die gemischte Grenzkomm­ission alsbald ihre Arbeit beginnt, dann wird die Angelegenheit damit auf ein Refrain gebracht sein, auf dem eine friedliche Auseinander-­­ Hebung nicht nur möglich, sondern sogar Hecht wahrscheinlich it. Welchen Einfluß die militärischen Rüstungen Englands auf diese Wendung gehabt haben, das it nicht leicht zu er­ntet; in London sagt man jecht, Diese Rüstungen hätten i­ die Tendenz gehabt, M­ailand zu drohen, vielmehr en­tweg, den Emir von Afghanistan zu überzeugen, Dab­­ei in ernster Weise auf die Unterfrügung und Bundes­­- Benossenschaft Großbritanniens rechnen könne. Charak­­teristisch ist Die Groß aller gegentheiligen Behaupt­u­ngen feststehende — Zhatjache, daß während der kurzen Zeit, in welcher die Gefahr eines kriegerischen­­ Konfliktes Unab­wendbar schien, von beiden streitenden Th­eilen, von­gland ,sowohl wie von­­ England in Konstantinopel die rößten­ Anstrengungen­ gemacht wurden, um den Suffuri­er Pforte zu gewinnen. Lord­ Granville sol schon seit Längerer Zeit mit Hassan Fehmi und Mujurus Bafdga nichter handelt haben, um auf Grund gewisser Zugeständnisse, die dem Sultan in Egypten und im Sudan zu machen üren, die Unterftügung der Türkei in dem eventuellen Onflikte mit Nußland zu erlangen. Die „Times" haben entlich auf diese Verhandlungen hingewiesen, indem sie bemerkten, Daß, wenn es für England notwendig werden sollte, die Allianz des Sultans zu suchen, es seine­ Schwierigkeiten haben dürfte,­­ihm annehmbare Bedingungen zu bieten. Es gibt also Momente, in welchen jet englische Liberale, die frü­her die Schlagworte von der szad und Pad-Bolitif“ und vom­ »unspeakable Turc« atte, gegeben, beim Sultan ihre Werbungen vorbringen und sich Bitten mit ihm zu brechen. Andererseits it auch Rußland Mt müßig geblieben und die frühere geringschägige, fast höhnische Haltung, die das britische Kabinet der Türkei egenüber beobachtete, hat der russischen Diplomatie die Lage wesentlich erleichtert. Schon vor mehreren Wochen ast der wohlinformirte Wiener Korrespondent des „Daily­ee die Aufmerksamkeit auf gewisse Bestrebungen der uffüchen Diplomatie in Konstantinopel gelenkt, die darauf bzielten, eine Allianz mit der Pforte zu Stande zu brin­­gen, welche dem Sultan effektive Hilfe Nußlands für den Fall innerer oder äußerer Komplikationen zusichern­nd als Entschädigung diefüe dem russischen Reich d­ie Unterstügung der Türkei in einem eventuellen Krieg m­it Rußland gewährleisten sollte. Solche eine Konzeption, der eine gewisse Kühnheit nicht abzusprechen ist, mag heuz­­utage Befrenden erregen; allein sie liegt außerhalb der taditionen der russischen Politik. Wir erinnern an die Ereignisse der Jahre 1832 und 1833, an die Zeit, da die Türkei duch die Rebellion Mehmet AS in große Bedräng­ Mg gerathen war. Die Schlacht bei Konisch am 21. Dezember 1832 hatte Ibrahim Bajda den Weg nach Konstantinopel geöffnet. Der Sultan in seinem Schwecken wandte sich an Maßland und verlangte von demselben Truppen und Schiffe. Das Verlangen wurde zugestanden, aber ehe die russische Sflotte vor Sebastopol­­ eintraf, entwarf der Französische Botsschafter Admiral Rouiffin mit der Zustimmung der Pforte je Grundlagen eines Arrangements mit Mehmet Ali und­ie tü­rkische Regierung, in der Hoffnung, daß dies Arra­nti zu Stande kommen würde, ließ sie von dem tra­nsischen Admiral bewegen, den Nachzug der russischen Flotte­­ fordern. Es aber Mehmet Ali das Arrangement ab­­br­achte und Ebrahim Barda­wun auf Baltjan seinen Manne gegen Konstantinopel fortlegte. Da erneuerte der Sultan seiz­­en Appell an die Hilfe Nurlands und in der That geschah es, daß im April ein rufsisches Hilfskorps in der Stärke an 15.000 Mann an der­­ Küste Des Bosporus lan­gte. Am 8 Suli schloß Die Pforte einen formell­en Vertrag mit Nußland, genannt der Vertrag von Unklar Skelesi, doch melden die Türkei si­ thatsächlich unter den Schub Ruslands stellte, indem­ die Dardanellen ür die Kriegsschiffe anderer Nationen abgeschlossen wurden. Ein Schub- und Trugbünding zwischen der Türkei und Rußland war demgemäß in der politischen Geschichte Dieses­s­ahrhunderts schon einmal Dagewesen und Die Engländer mußten ac) gegenwärtig mit einem solchen Ereignisse als Einer Möglichkeit vor Zukunft rechnen. Im Jahre 1833 verfehlten England und Frankreich nicht, gegen den Vertrag von Unklar Skelett zu protestiren, aber ihre Vorstellungen lieben unberücksichtigt. In einem Briefe Palmerston’s vom 3. September 1833 findet sich folgende auf das Ereigniß bezügliche sehr charakteristische Stelle: „Metternich ist von Dem russischen Vertrage mit dem Sultan entzüdt: er ist Leicht zu befriedigen !" Daß Graf Kälnofy von einem ähn­­licen Bertrage gar fo sentzüdt" wäre, möchten wir ber­zweifelt. = der Finanzminister hat mittelst Verordnung vom 26. März Die Weisung ertheilt, dab die Bersneilungs-Arbeiten, melde si) Auf die Gvidenzhaltung der seit der Katastral-Detailvermei­­dung eingetretenen, forte gelegentlich der Reklamationen angemelde­­t ken DBesisveränderungen beziehen, im laufenden Sabre auf dem Ges­­iete der Hauptstadt, forwie.der fen. Freistädte Baja, Bombor und Sünfkirchen durch das den Lokalbefund-Inspektionen zugetheilte Inge vielleicht nur bekannt durch die Hübsche Anekdote, deren Gegenstand­ sr an­­lápss der vorjährigen Grundsteinlegung zum R Reichstagsgebäude gewor­den. A­er damals mit dem Reichskanzler im Gespräch begriffen, hessen weiblederne Hosen bewunderte und ihn fragte, ob unsere Offiziere solche auch im Kriege trügen, erwiderte Fürst Bismarc, das wisse es nicht, denn „wir führen seine Kriege mehr”. Das Geschichtehen hat den Vorzug, wahr zu sein. Wenn Fürst Dolgoruki vufsischer Botschafter in Berlin werden sollte, so würde er an dem Bonmot des Kanzlers jedenfalls eine Richtfehler finden, welche ihm die Wahrung der guten Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg außerordentlich erleich­­tern und dieselbe zu einer sehr angenehmer Aufgabe machen mü­ßte. — Die Arbeiterunruhen in Bielefeld sind gewiß ein überaus bedauer­­liches Bor­ommmiß, aber man sollte sich bis zum Beweise des Gegen­­theils hüten, die Exscheinungen, die dort hervorgetreten sind und zur Verhängung des Belagerungszustandes über Bielefeld geführt haben, zu verallgemeinern. Leute, die ein Ant­reffe an der Schwarzmalerei haben, wie z. B. die Hintermänner der " Germania", welche das Zentrum gern als den Netzer in allen sozialen Nöthen erscheinen sehen möchten, stellen die Bielefelder Tumulte wie den Ausbruch des sozialdemokrati­­ven Revolutions-Bulfans dar. Davon kann gewiß nicht die Rede sein, und man­ht nach den vorliegenden objektiven Nachrichten Feinen . Mugendlich verhindert, anzunehmen, daß die Arbeiter-Unruhen nur eine ganz gewöhnliche Wiederholung der Extzesse sind, die sic . mutatis mutandis bei allen Strifes abzuspielen pflegen, und bei welchen die deutsche Nauffluft­ weit mehr als die Politik ein bestimmendes Moment ist. Beim Strike in der Fritter’schen Nähmaschinen-Fabrik in Berlin haben wir im vorigen Herbst dieselben Szenen erlebt, deren Schauplat ‚jest da3 ftidde Bielefeld ift N Mieurs-Mersonal vollzogen werden sollen. Die betreffenden Grund- Befiger müssen der Grundsteuer wegen bezüglich solcher Berändsruns­en veätzeitig die nöthigen Schritte machen. were: — Macht den neuen Wahlgeseche wird die Französische Deputirten- Kammer nicht, wie bisher, 557, sondern 596 Mit­­gglieder zählen. Das Seine-Departement steht an der Soige derjenigen Mahlkollegien, deren Kandidaten Dank dem neuen Gehege vermehrt werden: statt 32 wird es 40, das No­rd-Departement 23 statt 18, das Rhône-Departement 11 statt 8 Vertreter zu ernennen habe; vier weitere Departements gerwinnen je 2, 23 je 1 Deputirten, dagegen verlieren die Bab­es-Mipes ihrer 3, die Aube 2 und drei andere, dar: Unter Corsica and die Bogelen, je 1. ++ Berlin, 30. Mai (Drig-Korr) Fürst Orloffs Tod wird, so bedeutend auch der verstorbene tufsische Staatsmann geriefen, kaum eine Lüde in der europäischen­ Diplo­­­­matie zurücklasfen. Er hat seit Jahren und namentlich seit seiner Berufung auf den Berliner Botschafterposten nur gleichsam repräsen­­tativ gewirkt, an einer aktiven Theilnahme an der Politik verhinderte ihn die schmerzhafte und schredliche Krankheit, der er erlegen ist, der Gesichtskrebs. Bewunderungsunwürdig erscheint gleichwohl die Energie, mit welcher der Fürst diese stündliche Todesmahnung ertrug. Die­se ‚Diplomaten sprechen mit Ausbrücken des größten Respek­s von der Selbstbeherrschung des Botschafters, der in Momenten, wo er den Repräsentationspflichten der höfischen Etiquette angehörte, mit einem üde auf den Lippen über die grausamen Schmerzen, die er zu erdulden hatte, sich und seine Umgebung hinwegzu­­­­tauschen Versuchte. Die Wahl des N­achfolgers des Für­sten Drloff auf seinem hiesigen Mosten ist seitens des Petersburger Kabinets ohne Zweifel schon getroffen. Vor einigen Wochen hatte er geheißen, Fürst Dolgoroff, der General-Adjutant des Kaisers, werde Drxloff erregen. Von anderer Seite wird dieser Nachricht mit dem Be­erlen widersprochen, daß Fürst Dolgorufi wohl ein passabler hat, aber kein Diplomat von besonderer Befähigung sei. An der­liner Gesells­chaft ist der liebenswürdige Offizier jedenfalls ein ungesehener Gast. Dem größeren Publikum ist Fürst Dolgorufi ss. Bukarest, 27. Migg Drig-Korr) Während man in den leitenden Kreisen immer mehr und mehr zur Einsicht kommt, daß die gegenwärtige wirthschaftliche Krisis nicht blos auf dem Wege einer Schußzollpolitis aus der Welt geschafft werden kann und die Förderung der heimischen Industrie und des Berealien- Exportes zum Gegenstande mehr oder minder eingehender Gr­wägun­­gen und Geiesprotekte gemacht wird, laufen aus Tulcea und Küstendiche Nachrichten ein, welche die traurige Rückwirkung der in der Dobrudscha befolgten nationalen Verwaltungspolitik­ auf das schlagendste be­weisen. Zwar waren die wirthschaftlichen Zustände der Dobrudscha auch zur Zeit der Tür­kenherrschaft keineswegs­­ glän­­zender Natur. Heute aber ist in Folge der zahlreichen Mißgriffe, welche sich die rumänische Administration innerhalb der festen sechs Jahre zu Schulden kommen ließ, die von der Landwirthschaft lebende Bevölkerung der Dobrudscha nahezu auf die Hälfte der unter dem türkischen Regiment vorhanden gewiesenen Seelenzahl herab­­gefunden. Wer immer von den in dieser Provinz an­fälligen Fremden seinen Besis verkaufen kann, greift zum Mäanderstabe. So sind in letter Zeit zahlreiche wussische Bauernfami­­lien aus der Umgebung von Tulcea nach dem südlichen Rußland aus­­gerwandert und haben sich in der deutschen Gemeinde Catalui allein 23 Familien zur Auswanderung nach Kanada und in die Vereinigten Staaten entschlossen. Und zwar ist es nicht etwa die Furcht vor der allerdings etwas allzu hastig in Angriff genommenen Numänisirung, welche diese Emigranten zum Verlassen eines Landes bewegt, in wel­chem sie zum Theil schon seit Generationen den Adel bebaut haben. Beweis heffen die Thatsache, dab­ei­ sogar 400 tartarische Bauerit­­familien an die bulgarische Regierung mit der Bitte gewendet haben, ihnen die Ansiedlung auf den durch die türkische Emigration aus Bul­­garien herrenlos gewordenen Gründen zu gestatten. Die Regierung von Sophia ist diesem Ansuchen in bereitwilligster Weise nachgefone­­men und hat den einwanderungshaftigen Tartaren nicht nur Hemd und Boden, sondern auch Die Befreiung von den Greuern und vom Militärdienst auf die Dauer von 10 Jahren zugesagt. AB Hauptgründe für die Unzufriedenheit der älteren Bevölkerung der Dobrudscha mit dem rumänischen Regiment wird in neuerer Zeit der Drud der Steuern und die Willkür der rumänischen Behörde bei Regulirung der Grundhestsverhältnisse angegeben. Was den Steyr­­druck anbelangt, so war bei den sehr ungleichen Ernten der Dobrudscha der nach dem Ernte-Ergebniß fl­­­ichtende türkische Zehent allerdings weit leichter aufzubringen, als die verhältnismäßig hohe rumänische Grimdsteuer. Doch würde man sich mit diesem Mechtel der Besteuerungsmethode weit eher ausgesöhnt haben, wenn nicht anläß­­lic­h der behördlichen Grundbefig-N Regulirung De duch Kauf und Schenkung erworbenen oder auf durch jahrelange Bodenkultur ersoffer nen Befigansprüche der alten Ansiedler in oftmals recht fühlbarer Weise getränkt worden wären. Wo immer die legteren nicht in ganz unzweifel­­hafter Weise nachgewiesen werden konnten, wurde das betreffende Grundstüc als Eigenthu­m des rumänischen Staates erklärt. Anderer­­seits kam es wieder vor, daß ein und derselbe Grund mehreren Bei figern zugewiesen wurde. Da bei dieser Behandlungs­weise zwischen Schriften und Mohamedanern, zwischen deutschen, tartarischen und russischen Ansiedlern kein Unterschied gemacht wurde und außerdem die rumänische Behörde bei den zahlreichen Streitfällen zwischen den Ansiedlern und den die Dobrudscha ü­berschwendenden siebenbürgischen Schafhirten rumänischer Nationalität stets die Partei der Lebteren zu ergreifen geneigt­e­, so wurde die Unzufriedenheit der Kolonisten eine so allgemeine, daß es kaum erst der Thätigkeit fremder Auswan­­­derungs-Agenten bedurfte, um die Emigration aus der Dobrudscha in einer für die Populations- und Produktions-Verhältnisse dieser Provinz verhängnißvollen Weise in Fluß zu bringen, Engelwenigkeiten, Verleihungen.­ Durch a. 4. Entschließung vom 21. März wurde dem bei der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellshaft angestellten Steuermann Thomas Turinacz für die mit Gefährdung des eigenen Zebens bewirkte Errettung mehrerer Menschen vom Tode des Ertrinkens das silberne Berdienít­reuz mit der Krone verliehen. Ferner wurde durch. a. b. Entschließfung vom 26. März den Zöglin­­en der­­ u. E. Orientalischen Akademie Emil Hirs­ch, Emil A. S. toffela, Anton Bihler und Henri­ Sehlitschka je ein Stiftungsplan an dieser Anstalt verliehen.­­ Ernennungen­ Berthold Dancs provisorisch zum Schulinspektor de­­ Wieselburger Komitats; Ludwig Neveß und Franz Aczél zu Finanzkonzipisten II. Kl.; Koloman Mike zum Protokollsführer Mi Handelsministerium. (CDE­S Seetour, SiShver Montetat Der Königin) auf der Yacht „Santa Cecilia” längs der englischen Küste war — wie uns heute aus Wien gemeldet wird — nur auf vier Tage berechnet. Besuche waren in Aussicht genommen in Ramsgate, Dover und Harmwich. Heute soll die Nackehe nach Vlieffingen erfolgen, von wo die Königin si­­chrert nach Heidelberg begibt.­­ Hofjagden) Bei herrlich­em Wetter fand gestern und mittags im Kaiferlichen Reviere Ysparn-Lobarn eine Schnepfen­­jagd statt, welche, troßdem der Schnepfenstrich seinem Ende nähe­rt, ein gutes Ergebniß lieferte. An dieser Jagd haben theilgenommen : der König, Kronprinz Rudolf, Erzherzog Otto, General- Adjutant FZM, Baron Mon­del, Oberjägermeister Graf Ab­en­s­­perg-Traun FML v Latour, Oberstlieutenant Graf Degenfeld und die Flügel-Adjutanten Major Graf Christall­­nigg und Major Frhr. v. Fließer. Kurz nach 12 Uhr langte der König, welcher mit dem Kronprinzen zusammen in zweispänniger Hof-Equipage, fuhr, im bezeichneten Revier an, in weiteren Hof-Equipa­­gen folgten die bezeichneten anderen Theilnehmer. Der König und der Kronprinz wurden von dem früher angelangten Oberst­­jägermeister empfangen. Ohne GSäumen wurden die bestimmten en eingenommen. Rechts und nus vom König hatten Kron- R­udolf und Erzherzog Otto ihre Pläne. Unter dem üblichen Spektakel der Treiber begann sodann , die Jagd und im Zidzad-Fluge flogen die Schnepfen auf. 63 wurden acht Stüc dieser Langschnäbel geschossen. Gegen 6 Uhr Abends Tangte der König und Kronprinz Rudolf mit dem übrigen Jagdgefolge wieder in Wien an. — An der ersten Hälfte des nächsten Monates wird ich der Kenig­e zu den Auerhahnjagden nach Steiermark­ begeben. Nikolaus Tihanyi, dessen Ableben wir im Morgen­­blatte meldeten, war ein Liebling des Volkstheater-Publikums. Er war ein gewandter Charakter-Darsteller, der seine Rollen immer mit einer Dosis gefunden Humors ausstattete. Mit 15 Jahren kam Nikolaus £ ápló — dies sein Familienname — zur­ Schauspieler Gesellschaft Kocsijonoty’3 in Debreczin und errang in den Provinzstädten einen ,prinz­­ Be RER­N Bolfstheater aufgestellt, Erfolg nach den andern. Als das BVolfsteater errichtet wurde, trat er in den Verband deselben. Einer der fleisbigsten Schauspieler, besaß er ein Repertoire, wie selten Einer. Der Korporal Betat in „Piros buggellaris“, der „Sonod Bilta” in „Falu rosszat, der famose „Notar von Peleste” waren ebenso beliebte Leistungen, als der „Blind“ in „Lilli“, der Nichter in den „Oloden von Corneville“, der , 5089 Bbileas" u. A. Zum legten Male trat er am Sonntag in den „‚Tenjelöpillen‘‘ auf. Doc­h wurde er während der Vorstelluung von astynatischen Bestemmungen­­ befallen , und, mußte seine Rolle­ an Kom­arong abtreten. Gestern Tüpite X ji wieder Tegerderontimen. Er bat um G­agy Abends Direktor Kppa,­ der ihn berichte, er möge um einen Arzt schielen; als Dieser tam, war Tihanyi bereits todt. Ein Schlagfluß hatte seinen Leben ein Ende bereitet. Außer den Kollegen, die vom Ableben des guten Freundes aufs schmerzlichste berührt sind, trauern seine Witiwe geb. Therese Becze und zwei unmündige Kinder an der Bahre des Verblichenen. — Die Mitglieder 903 Volkstheaters versammelten sich heute Vormittags, um die Modalitäten des Leichen­­begängnisses Tihanyr’s­ festzustellen. Es wurde der Beschluß gefaßt, den dahingeschiedenen Kollegen auf gemeinsame Kosten bestatten 31 lassen. Die Bahre wird in Bettibule des von wo aus das Begräbniß morgen um 3 Uhr Nachmittags statt­ findet. In der Borhalle des Rolfstheaters m wird Alexander Lufacsy die Trauerrede halten, am offenen Grabe aber wird Paul Bidor Aosschied von dem DBerblichenen nehmen. ( Franz Abtr). Aus Wiesbaden kommt die Mel­­dung, daß der berü­hm­te Lieder-Komponist Franz A­bt gestern daselbst im 66. Lebensjahre gestorben is.­te Ungarischer Suristentag) Auf die Tagesordnung des für den 20. September einberufenn ungarischen Ju­­ristentage­s, hat die ständige Kommission folgende­­ Gegenstände gestellt : It im internationalen Privatrechte der Wohnort oder das Heimathsrecht als Grundlage zu nehmen und auf melde­n Rechtsver­­hältnisse "Kann es sich erstrechen? Als Referent fungirt Konrad Ammling, Nichter an der Budapester Königl. Tafel. Gutachten sind eingelangt von Prof. Dr. Michael Biermann und Prof. Dr. Alois Klekner. — Inwiefern it die Einrechnung der in den Pflichttheil in vorhinein genommenen Werthe zulässig und nach welchen Prinzipien für die Kollation geschehen.? (Referent Dr. Stefan Z­e­­­e­b­ty. Gutachten vom Konzipisten.Dr. Georg Yancs ó.) — Ist eine Modifikation der im G.­A. XXVII. 1879 hinsichtlich der passiven M Wechselfähigkeit enthaltenen Verfügungen wünschenswerth, und wenn ja, in, welcher Richtung ? (Referent Lönigl. Notar Dr. Weinmann. Gutachten von Brofeffor. Dr Nagy) — Werde it die rechtliche Natur der Sparkasse-Einlagen ? Sit zum Schuke der Rechte der Einleger eine legislatorische Verfügung nothwendig oder nicht? (Referent Dr. Theodor Kern. Gutachten von Dr. Arthur Bégleicb) — Aus dem Gebiete des­­ Strafrechtes und Verfahrens wurden die zwei Fragen, die auf dem rechten Juristentage wegen B Zeitmangels nicht mehr berathen werden konnten, neuerdings auf Die Tagesordnung gerecht und als Referenten für dieselben Staatsanwalt Dr. Szegbhő und Senats Präsident Sofef Sártány bestellt. A­ Z neue Fragen wurden aufgenommen: — vorausgefekt, daß das Strafverfahren auf dem Anklageprinzip beruht und der Staatsanwalt die Einleitung des Strafprozesses verweigert: Toll ur Vertretung der Anklage und hieraus exrfließend zur Stellung von Intrigen das Medr Haben: 1. Die geschädigte Partei und die Benachtheiligten? 2. Gebührt der geschädigten Partei und den Be­nachtheiligten der gleiche Wirkungskreis, und marin soll Dieser bestehen ?_ 3. Kann, falls der Staatsanwalt von der Vertretung der Anklage zurü­dtritt, der Geschädigte und Benachtheiligte berechtigt sein, die Anklage zu erheben und dieselbe während des ganzen Straf­­verfahrens aufrechterhalten ? 4. Soll, wenn ‚der Staatsanwalt die Anklage vertritt, die geschädigte Wartet, beziehungsweise der Benach­­theiligte berechtigt sein, auch neben dem Staatsanwalt als Vertreter der öffentlichen Anklage mitzuwirken, und namentlich abweichend vom Staatsanwalt, zu beantragen, daß der Angeklagte einer schwerer oder milder zu bestrafenden Handlung schuldig gesprochen und demgemäß schwerer oder milder bestraft werde? 5. Soll sich der M Wirkungskreis des Geschädigten oder Benachtheiligten auch auf die Benüsung der Rechtsmittel zum Nachtheile des Angeklagten aus­­dehnen ? 6. Wenn das durch eine strafbare Handlung in seinen Pri­­vatrechten Geschädigte, an der Vertretung der Anklage hinsichtlich der Bestrafung nicht mitwirken kann, sol denselbe berechtigt sein, dem auf Grund der in diesem Falle blos durch den Staatsanwalt aufrecht­erhaltenen öffentlichen Anklage im Zuge befindlichen Strafverfahren einen materiellen Schadenerlas zu fordern und Dieser verweigert, oder in geringerem Maße als gefordert festgestellt wurde, dagegen ein Prozeßmittel zu gebrauchen ? (Referent Wovotat Dr. Johann Tornat, Gutachten von Staatsanwalt Szeghő und Gerichts- Präsidenten Szétstács) — Aus dem Zivilprozek­­ St mit Nach­­sicht auf das Lehr- und Prüfungssyisten unseren Universitäts- und akademischen Unterrichtes die Neforn des juridischen Fachunterrichtes wünschenswerth und wenn ja, in melcher Richtung ? Sit es min» schens­werth, namentlich dessen praktische Richtung zu heben und zu sichern und wenn ja, durch die Einführung welcher Institutionen ? Referent prof. Dr. Paul Hoffmann. Gutachten Professor Dr. Emil Bors­ — Sites gestattet, eine auf Grund legislatorischer Grmächtigung erlassene Ministerial - Verordnung ohne neuerliche "­ermäch­tigung im Verordnungswege abzuändern ? Referent Konzipist Gustav Betjics. Gutachten­professor Dr. Viktor Bon­d­­a.) Fünf Personen erfu­cht) In Angelegenheit des gemeldeten Unglückfalles in der Tótbiden Meaftstallung in Steinbruch wurde heute an Ort und Stelle die behördliche Unter­­suchung fortgelegt und wurden daselbst mehrere Personen von dem Untersuchungsrichter vernommen. (Polizeinachrichten.)Gestern meldeten die Zeitun­­gen­ gerüchtweise von einem Pistolenduell,das in Promonter mit tödtlichem Ausgange stattgefunden haben sollte.Wie sich nun nach­­träglich herausstellt,hat ein bisher Unbekannter den Namen des Pharnmzeutht Soma Szatmåri­ in der Stationsgasse Nr-13 wohnhaft——dazu benu­tzt,um sowohl die Behörden,als auch die Zeiturth-Reda­k·tintier irre zu­führen.Die betreffenden Briefe,in welchen die Mittheilung von dem Duell enthalten war,trugen den Poststempel v011130.Märzl.J.,währen­d der Pharmazeut Szat­­märiscit»dem 25.v.9)d in Großwardeit heilt.Die Polizei hat behufs­ Quintng des Briefschreibers das Nöthige bereits veranlaßt. —Der 24jährige,nach Wien zuständige und in der Gisela-Mühle angestellt gewesene Diurnist Rudolf Stern hat sich gestern Abends in seiner Wohnung, Wassnerstraße Nr. 55, aus einem Revolver eine Kugel in den Kopf gejagt und gab nach einigen Minuten den Geist auf. Die Ursache dieses Selbstmordes ist bisher nicht bekannt. — Der Bahnhof der Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn wird gegen­­wärtig renovirt. Gestern Abends waren daselbst auf einem Hüngz­gerüste drei Arbeiter mit dem Anstreichen der Hauptfacade beschäftigt, als­olöglich die das Gerüst haltenden Seile rissen und die Arbeiter aus beträchtlicher Höhe auf das Trottoir herabstürzten. Zwei Arbeiter konnten sich sofort, ohne eine Hilfe­ zu beanspruchen, nachhause ent­­fernen, der­ dritte Arbeiter aber, Namens Michael Orbán, erlitt 10. schwere Verießungen, daß er ins Spital befördert werden mußte. — In der Gisela-Mühle wurde der Taglöhner Paul Letvis durch ausströmenden Dampf verbrüht. Nach Anlegung eines Notdverban­­des überführte man den V­erunglückken in das Nocusipital. Die Pferderennen und die ungarischen Bahnen.­ Die Direktoren der ungarischen Staatsbahnen hielten gestern in dem Palais der ungarischen Staatsbahnen eine außerordent­­liche Konferenz. Den einzigen Gegenstand der Berathung bildete das, an die vaterländischen Eisenbahnen gerichtete Ersuchen des ungarischen Sockeyklubs, zu den Preisen der Wettrennen, welche anläßlich der Landesausstellung in der Hauptstadt veranstaltet werden, beizutragen. &3 wurde — wie­ , Nemzet" erfährt — dem Beispiele der französischen Eisenbahnen in Dieser Beziehung entsprechend und mit Nachiicht auf den Anstand, daß die in Frage stehenden Wettrennen dem allgemei­­nen Interesse dienen und auch für die Hebung des Eisenbahnverkehrs von Bedeutung sind, beschlossen, daß die ungarischen Bahnen geneigt sind, einen Preis von zehntausend Gulden zu votiven, s­obald die Zustimmung höheren Ortes ertheilt wird. An dieser Nichtung werden die nothwendigen Schritte unverweilt erfolgen. Ei ‚.,‚@itter v. Klyudharid. Die Wiener olize- Direktion hat unterm 25. März folgende Kundmachung erlassen: „Das f..f. Landesgericht in Strafsachen hat unterm 11. Juli 1884 nach­stehenden Stehbrief erlassen: „Klyucharic­, auch Kliucaric Nikolaus, frü­her K Ritter v., 1850 in Bett geboren, nach Siffer zuständig, katholisch, Tedig, zulett Agent bei der „Wiener Bau-i­ndustries­zeitung” und für Diese in verschiedenen Provinzen w­eilend, erscheint des Verbrechens der Veruntreuung Diech - Unterschla­­gung von Abonnementsgeldern in­ einem die Summe von 300 Gulden weit übersteigenden Betrage dringend verdächtig, ist im Betretungsfalle zu verhaften und­ bieher einzuliefern. Dettelbe­it von Heiner unterfegter Statur, De fichtbraune Haare, starken, rötl­­­ichen Schmirbart, ovales, rötli 2 Gesicht, trägt eine goldene Brille aus Krystallglas, hat den hinten Arm am Ellbogen verkrü­ppelt und daher die linke Hand gewöhnlich in der NRod­arche stehen, hat elegan­­tes Aeußeres und trug zulegt einen Ueberrad aus hellgrauem Stoff. Klyucharich iat ein bereits öfters wegen Betrug bestraftes Individuum und reift unnunterbrochen in allen Ländern umher, gibt als­­ Agent und Mitarbeiter der­­ „Wiener Bau - I­ndustries­tetung“ aus; Sammelt in Dieser­ -Eigenschaft mit gefälschten Scheinen Abonnenten und verwendet­ die Abonnements-Gelder fie "sich. Er pflegt sich selten­, seines Namens zu bedienen, sondern gibt sich vielmehr für die Eigenthümer, „Mar Grebner“ und „Beter Bambard“ aus und zeichnet, auch Diese Namen auf Die Empfangs-Bestätigungen. Zulest war er in Deutschland und Naßland oswesen. Denn Austorschung und Verhaftung ist mit allen möglichen Mitteln anzustreben und wäre es zweidienlich, die einschlägigen Fach­fette­ (Ingenieure, Baumeister 2c.) auf Diesen V Betrü­ger aufmerksam zu machen, damit vielleicht auf diese Weise dessen Treiben endlich ein Ziel gelegt werde.” (Es ist das dasselbe Südtorduum, att es während der ver­­floffenen Delegations-Session in Wien mit gefälschten Visitefarten, die auf­ den Namen Yótat, Falk und anderer Persönlichkeiten lautes­ten. A: Eisenbahn-Direktionen Freikarten erschmindelte. D. A­eb... DEM DES: Die Malversation beim „Grefham“.) In der jenerzeit mitgetheiften Malversations-Angelegenheit des Bureau:Chefs des " Överdam", Karl M­o­raw­et, wurde gestern durch, den Preßbu­rger Gerichtshof Das Metheil der königlichen Tafel pu­blizirt, a die durch die erste Instanz verhängte zweijährige Kefferstrafe bestätigt wurde. Das Urtheil trat, da sich alle Theile damit zufrieden gaben, sofort in Rechtskraft. j (Gattenmord.) Wie das „Annsbruder Tagblatt“ berichtet, hat ein Gattenmord, der in den lechten Tagen in Worms (Bezirk Arns) verü­bt wurde, in der dortigen Gegend Gentation hervor­gerufen. Eine 24jährige Bauersfrau brachte ihrem 14jährigen Manne, mit dem sie erst seit November vorigen Jahres ver­­heirathet ist, wie es heißt, 36imal sogenanntes Fliegengift, bei, um ihn aus der Welt zu schaffen. Der Mann Fränkelte in olge dessen und wurde von seiner Gattin nach­ dem Gnadenorte Strengen zu einem Mirakelbilde entsendet, um dort Hilfe zu finden. ALs Wegzehrung­ gab­ sie ihm wieder eine vergiftete Opette mit. Als er sehr unmehr nach Hause zurü­ckkehrte, bereitete sie ihm einen Kaffee, vergiftete denselben neuerdings und erreichte mit dem 87. Bergif­­tungsversiccht am 24. März ihr Ziel. Nachdem der Tod eingetreten­­ war, ging die Frau zum Pfarrer und­­ verlangte, daß­­ die irdischen Ueberreste ihres Mannes binnen 24 Stunden aus dem­ Hause, geschafft und für ihn drei Nemter­­ gefungen werden. Auf eine Anzeige hin wurde jedoch eine Untersuchung eingeleitet ud die Mörderin sammt einer der Helfershelferschaft beschuldigten Magd verhaftet. Die Bäuerin soll bereits ein Geständnis abgelegt haben. · (Ein ungewöhnliches Metier.)Aus PartS wird geschrieben:Vor einigen Tagen ist­ in­ einem In Bororte von Paris ein alter, braver Mann gestorben, der ein ingeniöses Austritts­­mittel fand, um sein Leben zu fristen. Seit langer Zeit, nicht mehr im Stande, schwere Arbeiten zu verrichten, verdiente er sein Brod als­­ Weder. Dieser menschliche Weder­ stand jeden Tag um 2 Uhr Morgens auf und machte einen Lebensberuf daraus, die Arbeiter in der Umgebung, die duch ihr Metier gezwungen waren, sehr früh ihre Wohnungen zu verlassen, dem Schlafe zu­­ entreißen. Der Weder­ hatte sich eine Liste angelegt, in welcher die Namen und Häresien seiner Klienten eingetragen waren. Mach einer bestim­mten, mit vollster Pünktlichkeit eingehaltenen Nolte kam er an jedem Hause vorüber, in welchen einer seiner Klienten wohnte,­­stieß einen verabredeten Schrei aus und ging eiligst von dannen, sobald er durch eine erhaltene Antwort sich überzeugt hatte, daß sein Wedenf gereicht habe. Der Preis­­ für diese Mabher­haltung war ein geringer: ein Sou per Tag umd Person. Aber man konnte auch „Abonnements“ per Woche und sogar für einen ganzen Monat nehmen, in welchen Falle das Aufweden noch billiger be­­rechnet wurde. Die gute Saison des Wedens war der Winter mit seinen langen Nächten. Nachdem er nun viele Jahre hindurch redlich und eifrig seinen merkwürdigen Dienst versehen, hat der unerm­ütdliche Mensch vor wenigen Tagen durch den Tod die Nähe gefunden, der er so lang freiwillig entsagt hatte. Dem­ Leichenbegängnisse der Meder wohnten alle seine Klienten bei, die mit Betrübniß seinem Sarge nach dem Friedhofe von Sry folgten. € € Selegr. Jepefdjen d. „Vester Lloyd“, Wien, 1. April. (Drig . Telegr.) Die durch die Bariser Blätter verbreitete Nachricht, daß der Graf von Paris während seines hiesigen Aufenthaltes an einem Diner auf der deutschen Botschaft theilgenommen, it unrichtig. Thatsache ist nur, daß der Graf von Paris am vorigen Montag bei seiner CE ou­sine, der Prinzessin Neu­ß, ein Dejeuner genom­men, wobei nur noch P­rinzessin Am­elie, die Tochter des Grafen von Paris und die Herzogin-Witwe Clementine Koburg an­roesend waren. Von einer Verbindung der Tochter des Grafen von Paris mit einem Erzher 309 ist in der hiesigen Gesellschaft nichts bekannt. 99rag, 1. Ani (Drig-Telegr.) Aus ensfischer, angeblich bestunterrichteter Duelle meldet der Wiener Korrespondent der „Narodni Lifty“ über den Stand der Afghanistan- Frage: „8 it unmwahr, daß Rußland in Batu 50.000 Mann konzentritt; nicht ein einziges Regiment erhielt Befehl zum Bormarfehe ; es ist erfunden, daß alle zuffischen Offiziere auf Urlaub zu ihren Teippenkörpern einberufen wurden. Wollte Rußland irgend ein Armeelaps nahb Yfghbanistan ausrüsten, so könnte dieses h höchstens 30.000 Mann stark sein, denn eine größere Anzahl Militär rasse sich in jenen Gegenden nicht verpflegen und erhalten. Um ein Korps von 30.000 Mann aufzustellen, braucht Rußland seine beurlaubs­­ten Offiziere nicht einzuberufen. Rußland kauft seine Schiffe und rüstet eine solchen aus; es hofft auf friedliche Beendigung der Verhandlungen mit England. Gouverneur ds Baufafuz Fürt Dondufoff, nach Petersburg berufen wurde. Er befindet sich seit mehr als zwei Monaten in der russischen Hauptstadt, also lange vor Aufrollung der afghanischen Frage. Zmweg seines Aufenthaltes in Petersburg sei die Theilnahme an Kommissionsberathungen, rote die bisher von der Militärpflicht befreite Baufafische Bevölkerung der allgemeinen M­ehr­­pflicht unterthan gemacht werden könnte. — Die Wiener russische Botschaft hege die Zuversicht, England werde sicht zum Kriege kommen lassen. Bensberg, 1. April. Orig-Telegr) Die Nachricht, daß die Zollnovelle im österreichisschen Ab­geordnetenhause am 10. April in zweiter Lesung zur Verhandlung gelangen werde, beruht, gerade so wie alle übrigen bis­­uerigen Mittheilungen ü­ber das parlamentarische Programm, auf will­­kürlichen Kombinationen, da der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dr. Smolka, heute ihrem Korrespondenten erklärte, bis zur Stunde von­­ den Entschließungen des Ministeriums wo gar nicht in Kenntniß gerecht worden zu sein. Die Re­gierung scheint überhaupt diesbezüglich noch nicht schüssig geworden zu­ sein, denn Präsident Smolta hat bei seiner Abreise nach Lemberg nur so viel erfahren, er werde von weiteren Schritten der Regierung verständigt werden. —. ; Berlin, 1. April. (Orig.- Telegr.) Das Stammgut Schönhausen wird dem Fülisten Bismarc heute völlig Schuldenfrei über­geben werden können. Es ist gelungen, durch weitere Samm­­lungen an die auf dem Gute lastende Hypothek von 350.000 Mark zu tilgen. Maris, 1. April Orig-Telegry- grey cimet hat ernste Bedenken wegen der Reserven, welche Die Kammer gestern bezüglich des Kredits von zweihunder Millionen machte, indem er darin einen Mangel an Ver­­trauen erblich. Sollte die Kombination Freyeinet scheitern, so werden Dévés Campenon, Leval als Kan­­didaten für die Konseils-Präsidentschaft genannt. Paris, 1. April. Freyeinet Hatte gestört .Abends eine Besprechung mit dem­­ Präsidenten Grevy ertheilte jedoch no­r eine definitive Antwort. Paris, 31. März. Meldung der „N. fr. Pr.' s Freycennet hatte den ganzen Tag Besprechungen mit politischen Berfönlichkeiten, darunter mit Sadi-Carnot und Spuller, und wird Abends um 9 Uhr dem Prä­­sidenten Gr &oY eine definitive Antwort geben, ob er die Kabinetsbildung übernimmt oder nicht. In der Voraussicht, daß das Kabinet Ferry falle, war bereits vorher eine alle Parteien vertretende Ministerliste festgelegt worden. Allein die Kabinetsbildung stößt schon angesichts der­ Situation auf große Schwierigkeiten, as zum Biele kommen werde. Die großen Journale sind größtentheils mit der Bildung eines Koalitions-Mini­­steriums unter dem Präsidium Freyeinet’S einverstanden, und einzelne erklären dasselbe als absolute Nothwendigkeit. Selbst das gambettistische „Paris“ will der neuen Regie Dean hofft indefsen, daß Frey einel Unwahr it es aug, daß der éz Bá­jé os 4

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