Pester Lloyd - Abendblatt, April 1885 (Jahrgang 32, nr. 74-98)

1885-04-08 / nr. 79

3 kr Be 53 BR . Ki Be­ißfotale u) M / | Pr d . mach geeignet, gende auch Daten : den für die ersten der Sache Budapest, 8. April. = Die Deklaration, welche das neue Kranzösische Kabinet gestern vor die Kantner gebracht hat, spiegelt in jeder Zeile das Wesen des Kabi- Nretschers wider. hr getragener und doch strenger Ton, die geierliche Berufung auf Die republikanische Staatsform — Diese edle Negierungsform, der wir unser Leben geweiht haben" —. Alles das gemahnt an Herrn Briffon, der, wie vielleicht sein zweiter Lebender Franzose, als Träger der Apedanten der großen Revolution angesehen werden darf. Adeliger originell sind die tugendhaften Versicherungen be­­diglich der Wahlen, denn es hat bisher Feine Negierung gegeben, selbst unter dem Naiserreich, die nicht ganz in Der elben Weise gesprochen, und Feine, selbst unter der Nepu­­plit, Die ihre Versprechen gehalten hätte. Herr Briffon ist irigens der Mann, dem man zutrauen darf, er werde seine Versprechungen auch respeftigen, soweit die gouvernementale Maison es gestattet. Besondere Anm­erksamkeit wird höchstens oc­ der Bajjus erregen, der von der chinesischen Affaire Spricht und die ralsche Erledigung derselben verheißt. Trop Dieser Versicherung und troß. der. Nachrichten, die sänmtlich den Abschluß, des Friedens als bevorstehend bezeichnen, hat die Negierung doch die­ Betirung . 068. Kredits­torm 150 Millionen verlangt mndh sie dü­rfte denselben voraussichtlich Buch als erstes, Vertrauensvorm erhalten. Im Bezug auf die internationale europäische Politik enthält die ministeriseh­e Kundgebung sich jeder detaillerten­ Aeußerung, dem fehlteflich Bit es ja selbstverständlich, daß­ eine­­ französische Regierung c)" nur von dem „direkten, ü­berwiegenden Interesse”­rankreichs leiten läßt. Das Beste an dieser Kundgebung ist Wohl die Betonung des versühnlichen­ Charakters der Me Hierung, was seineswegs überflüssig ist bei Männern, die­­ natürlich mit Ausnahme Freyeinet’3 — sonst nicht gerade Birch ihre friedlichen Gestimmungen bekannt gewesen sind. England : verharet noch immer in seiner osition, „die l­ om Schwertknopfe” Nußland egenüber. Die Einberufung der Neserven, die durch eine Ortchaft der Königin vorgeschlagen worden, wird alsbald­­ Parlamente zur Verhandlung gelangen ,und noch­ irfjamere Maßregeln werden in Judien getroffen. Vor jingerer Zeit schon wide verfügt, daß englische Offiziere ich nach Herat zu begeben haben, um die nöthigen Arbeiten um Befestigung des Pfanes ins Werk zu legen. Die­ffiziere konnten bisher nicht an die Arbeit gehen, weil es in den möthigen Zufteaktionen des Emirs an den Gouver­­eur gebrach, im den -Tegten - Tagen­­ sind jedoch­­ Diefe­nfisien eingetroffen und es wid man ohne Ögern damit begonnen werden, Herat in Vertheid­­­ungszustand zu fegen. Die diplomatischen Verhandlungen werden inzwischen umununterbrochen fortgeführt. Wir Bun schon Gelegenheit, darauf Hinzumweisen, welch’ verspruchsvollen Auffassungen die rechte Depetche ber Petersburger tige, wenn nicht­ Negierung in welch geringem Maße diese Depetche die Erwartungen erfüllt hat, die Käßt, würden dieser Meittheilungen Wir entnehmen Sir Edward Thornton’s in dieselbe gefegt worden sind. Die meritorische Differenz, welche diese Depesche zwischen den­ Anschauungen der Petersburger und der Londoner­ Negierung zwischen England och offen rechtfer­­ein tiefgewurzeltes­­ Mißträuen gegen die Aufrichtigkeit aller ruffischen­­ Versprechungen und­ Zusiche­­rungen dabei mit im Spiele wäre. Eine eben veröffentlichte Historische Darstellung der diplomatischen Verhandlungen des Negten Jahres ad Nurland, die offen­kindig im britischen Auswärtigen Amte ihre Quellen hat, ist wohl Empfindung des Mißtrauens neue Nahrung zu geben; dieser Darstellung sür interessante „Die Verhandlungen nahmen ihren Ausgang von der That­­sache der Anmernen Merws duch die Nuffen im Faber vorigen „Sahres. Die öffentliche Meinung in England fü­hlte sich durch den gewaltigen Nud, den die Nuffen mit der Unterwerfung der Merw- Zarkomenen gegen die afghanische Grenze vollzogen hatten, höchlich­­ beunruhigt und am 29. Feber 1884 richtete Lord Granville an die tuflische Regierung die Anfrage, was sie nunmehr, da die­ Grenzen Rußlands mit jenen Afghanistans in unmittelbaren Kontakt gekommen sind, zu thun im Sinne habe. Diese Anfrage war umso erklärlicher, als Rußland im Jahre 1882 durch den Mund des damaligen Lon­­doner Botschafters Fürsten Lobanoff das alte­­ Versprechen erweiert Hatte, daß seinerlei Absicht bestehe, Merıv anzugreifen. Drei Wochen nach der erwähnten Depesche vom 29. ober 1884 zeigte der britische Botschafter in St.­ Petersburg, Sir Edward Thornton, dem Herrn v. Giers eine vom russischen General­­stab edirte Karte Turkestans, welche die rufsisch - turkestanische Grenze südwärts von Benideb Vul-i-Rhatum verlegt. Minister Giers zögerte nicht, diese Karte zu verleugnen und ihr jede offizielle Auto­­rität abzusprechen. Wieder einen Monat später, am 29. April äußerte Fi. Lord Granville über den Plan einer gemischten Kommission wie folgt: „Ihrer Majestät Negierung ist­ bereit, den von Herrn v. Giers im Jahre 1882 gemachten und man erneuerten V­orschlag bezüglich der Delimitation der Grenze Afghanistans westwärts von Khojah-Saleh anzunehmen.” Dabei it zu erinnern, daß der Giers’sche Vorschlag von 1882 ausdrücklich Sarakh als den Punkt am Heri Aud bezeichnet, zu „welchem die Grenzlinie zu führen sei. Die erwähnte Depesche wurde, ‚von Sir Edward’Thornton dem Heren v. Giers am 5. Mai 1884 mitgetheilt und während der Konversation der beiden Staatsmänner, die bei dieser Begegnung stattfand, gab der uffische Minister gewissen auf,dem ethnographischen Prinzip baserenden Anschauungen Ans­pruch, welche eine entschiedene Entgegnung seitens des Lord Granville hervorriefen, der seine­­ bezügliche Depetche — vom 28. Mai m it dem Gate fcloß, daß ‚wenn solche Ansichten vor­­walten es unmöglich wäre von den Arbei­ten der gemischten Kommission irgend ein gutes Resultat 341 erwarten“ Mit Be­zug auf die Kommmission selbst wurde am 5. Juli 1884 vorgeschlagen, daß die beiden Kommissäre, der englische und der vussische, am 1. Oktober in Sarakh zusammentreffen sollten. Der britische Kommissär Eir Peter Lumsden machte sich in der That am 4. September auf den Weg, um am bestimmten Tage in Sarakh einzutreffen. Die britische­­ Regierung verfehlte auch nicht in Petersburg Kenntniß davon zu geben, daß sie beschlossen habe, ihrem Kommissär, mit Nachsicht auf­­ seine Sicherheit, eine größere Gaforte beizugeben. Als Sir Peter Zumsden auf seiner Reise in Tiflis ankam, hatte er dort mit dem­­ designirten russischen Kommissär General Zelenoy und dem General­­in der Juffisdheve und Bulsishiitis konnten, ihre Gegenmaßregeln zu treffen, die teils volzogenen Ofsupation Pul-i-Khatums bestanden. Allein thatsächlich war die ruffische Negierung be­reits vollständig in Kenntniß der Belegung Wenidehs durch­ die Afghanen, als sie ihren Kommissär ernannte und praktische Schritte zur Ausführung der Grenzregulirung b­at. Lange bevor der Emir an die Ossupation Penjdeh ging — Ende März 1884 —, hatte Herr Lejjar als Abgesandter Nußlands Einlaß in Penjdeh begehrt. Die Savils, das sind die Bewohner Penjdehs, vere weigerten ihm den Zutritt in ihr Gebiet und erklärten ihn, daß sie die Unterthanen des Emirs Abdurrahman seien. Die Sariks sendeten dazıinmal einen Boten an den afghanischen Kommandivenden in Bala Murghab und verlangten eine afghanische Garnison zu ihrem Schuße. Daraufhin wurden thatsächlich afghanische Truppen nach Penjdeh ge­­sendet. Dieselben erreichten diesen Pla am 16. Juni, genau eine Woche bevor die britische und die russische Regierung sich über die Einlösung einer gemischten Kommission geeinigt hatten und etliche Tage bevor der Emir durch einen Brief des indischen Vizekönigs vom 10. Juni davon informirt worden war, daß eine Kommission solcher Art im Plane sei. Heren Lejfar’s Versuch, in Benideh einzudringen, hatte überdies noch andere Konsequenzen. Die Um­stände dieses Ver­­suches wurden nach London berichtet und am 24.. April 1884 erhob Lord Oranville Beschwerde bei der russischen­ Negierung über die Entsendung russischer Agenten nach P Benideh, innerhalb der Grenzen des afghanischen Gebietes. Am 27. April replizirte Herr v. Giers, indem er zunäcst in Mbrede stellte, daß den erwähnten Agenten irgend eine Autorität zusomme, wiewohl er zugab, daß General Komaroff zwei Ingenieure nach Yulatan und „wenn die Nothwen­­digkeit sich ergeben sollte” nag Benideh gesandt habe. Er schleß mit der Bemerkung, daß „diesen Schritten keinerlei Blan einer Annerion zu Grunde liege.” Es ist sonach festgestellt, daß im März v. 3. die Sarits in Benjdeh fi) freiwillig­­­al Unterthanen des Emirs von Aghanistan erklärt haben, daß im April die englische Regierung Penjdeh als innerhalb des Gebietes von Afghanistan gelegen bezeichnet hat und daß Herr v. Gierz, weit davon entfernt, diesen Anspruch zu bestreiten, vielmehr alle Verantwortung für die Aktion des Generals Komaroff von sich gewiesen hat." Diese Daten sind in der That von großer Wichtigkeit für die Beurtheilung der russischen Ansprüche auf Penjdeh, welche gegenwärtig den Kernpunkt der russisch-englischen Differenzen bilden. Eines der rufsischerseits oft gebrauchten Argumente ist dies, daß der Emir von Afghanistan bis zum vorigen Jahre faktisch keinerlei Autorität ü­ber Penjdeh aus­­geü­bt habe. Diese Thatsache mag richtig oder unrichtig sein, aber sie beweist fü­r den vorliegenden Fall so gut wie nichts ; denn faktisch st in Merw bis vor wenigen Jahren niemals ein Nuffe auch nur gesehen worden, wir glauben aber nicht, daß man in Petersburg aus dieser Ursache irgend jemanden das R­echt geben wollte, dem russischen Neic­e den Bejii Meriws hinwegzudisputiren, in London begegn­et und diese pessimistische Auffassung nicht fernerstehenden "eme Bofuth über Stefan Szédjényi, ,Befti Napló" veröffentlicht, heute die ersten Partien aus dem IV. Bande dr Kosfuthischen Schriften. Dieser Theil führt den Titel „Nücerinnerungen” und ist dem Andenken Stefan Szechenyi’s gewidmet. Kosjuth­­ skizzirt zunächst in knappen Zügen den Unterschied, der zwischen­ ihm und­ Szechenyi hinsichtlich der politischen Auffassung, der Nipirationen der Nation und der Bedürfnisse des Landes geherrscht hat. Széchényi war ein liberaler Aristokrat, Kosjuth war Demokrat. Der Sat „Für das Bolt" war in Beider Programm enthalten. Aber der Sat ‚Durch das B­o [t“ war aus dem Programm Széchényyő ausgeschlossen, während er einen Kardinalpunkt des Kosjuth’schen­ Biogranınsa bildete. Szechenyi hat bei uns zuerst das deal „Gleiche Nechte und gleiche Pflichten“ proklamirt. Von ihm hat es auch Koffuth gelernt. Aber Szechenyi verurtheilte die auf die Verwirklichung dieses Ideals abzielende Bewegung, weil Viele von Senen, welche auf den Gang der öffentlichen Angelegenheiten einen Einfluß übten, Dieses deal im Gegenzug mit ihren Interessen fanden. Darum wollte er die politischen Institutionen unberührt auf der Basis der Privilegien belasten ; darum­ perhorreszirre er die allgemeine­­ Besteuerung und wollte sie durch eine aus den Subsidien des Adels zu­greivende Lan­­deswaffe erregen, welche zu nußbringenden Investitionen, zur Förderung des materiellen Gemein­wohls dienen sollte. Kurz : Széchényi wollte sich auf die Pflege der materiellen Interessen beschränken und nahm die staatsrechtlichen Interessen der Nation in den­ Kreis seiner Thätig­­fit nich­t auf. Kossuth hingegen nahm sie auf.Er unterstü­tzte alle Bestre­­bungen SzöchenyPs auf dem Gebiete der materiellen Interessen,aber er wollte ab­er­ noch Ander­es,er wollte nich mehr.Er wollte,daß der Irken Ich frei sei im Vaterlande5 er wollte aber auch,daß das Vaterlan­d frei sei und nicht im Dienste fremder Interessen stehe.Er gehörte in jenen,welche die Thätigkeit der Nation auf staatsrechtliche Reformen,auf die Sichung des legalen Bestandes hinlenkten,weil er der Ansicht war,daß ohne nationale Selbstständigkeit gesunde volkswirthschaftliche Zustände nicht geschaffen werden können. Szöchenyimisz billigte jede Opposition­ und erklärte gemzossesn, ersch­in Mann der Regierung,und erm­unterte auch die Nation,sich dem Hofe in die Arme zu werfen.Kossuth wollte,daß U­ngarn von Ungarn regiert werdend fand das Gebiet zu beschränkt,auf welchem das Wohlwollen derjenigen Staatsmänner zur Geltung kommen konnte,vor welchen Szechenyi—wie er sich einschu­ckte——den Hut zog.Kossuth war der Mann der loyalen,niemals faktiösen­ Opposi­­tion­,auf Bereit Unterstützung die Regierung in allen heilsamen und legalen Bestrebungen zählen koi­­­te,wie er dies auch dem Fürsten­­ 912 etternich­ rundherausgesagt hat- Welchera diesen beiden,einan­der,entgegengesetzten Richtungen hie „Korrefteite gewesen, das zu beurtheilen überläßt Koffuth den unparteilichen Historiker. Dieser­ wird­ die Thatsachen, die Situation, die Gefege­­ der europäischen Geschichtsphilosophie in Betracht ziehen, die Datensammlungen sichten und wird nachlesen miüssen, was ein dal! (Gr. Széchényi István és kora), ein Baron Sigmund $gemény (Magyar szónokok és szatüsferfiak könyve), ein Midgadl 3ombath (Gr. Széchényi István viszonya az 1848-iki törvényes átalakuláshoz) und Andere geschrieben haben und sich Danach sein Ur­theil bilden. Koffuth hat dieses Kapitel nur geschrieben, um zur Biographie Széchényis zwei Daten zu liefern, das eine aus seiner Jugendzeit, das andere aus der Zeit jener traurigen Katastophe, die ihn von dem­­ Gebiete der öffentlichen Thätigkeit hinnwegriß. Koffuth glaubt diese beiden Daten der Geschichte [chuldig zu sein. Und nun H­affen wir­d diese Neminiszenzen, soweit sie in dem uns vorliegenden Blatte enthalten sind, wörtlich folgen : ... Im Jahre 1841 begann ich das „Beiti Hirlap“ zu redigiren. Szechenyi stimmte seiner Richtung nicht zu. Wie bekannt, griff er mich an. Dies war der Anfang des politischen Gegenrates, welcher fi­­rmischen und entwickelte und bis zur Tepten Gession des 1847/48er Preßsburger Landtages unwährte. Allein ich war ohne mein Willen und Vermuthen von viel früher so unglücklich, in dem Grafen GSzechenyi eine Art von Antipathie ‚oder Antagonismus gegen mich zu erwecken und zwar zu einer Zeit und unter Um­­an daß ich mit Garay’s „Ronth” sagen konnte: „Gott weiß weshalb !' 34 lebte während des 1832—1836er Reichstages in Preßsburg , äußerst zurückgezogen und bescheiden. Ich war ein überaus ruhiger, schweigsamer Mensch. Im Restaurant der Molitit war ich sein Küchenmeister, der Focht, ja selbst sein Küchenjunge, sondern, blos­so Art von Kellner, der ringsum servirt,­ mas­ die Köche angerichtet hat­en. Ich war ein einfacher „Reporter“, weiter nichts. Er arrivirte mir einmal — aber an nur einmal gleich, zu Anfang — daß ich „grün“ ewug war, in einer Distriktsfigung das Wort zu verlangen. Man­­ ich mich­­ aber niederfeßte, da schämte ich mich h­­ örte mir an. Als wie Einer, den man in verbotenem Gehege ertappt hat. „Schust er nicht über den Leisten,­ sagte ich zu mir selber und ich hatte Recht. Ich gelobte mir es und habe es gehalten bis zum Schluffe.­ch habe mentale mit meiner „Weisheit“ Staat gemacht; niemals, selbst im Nachsmaale nicht ; aber auch anderwärts nicht, weder in Wort, noch im Schrift. In jeder Pseudo-Lebensbiographie, auf welche in einem früheren Abschnitte Berufung geschieht, wird auch etwas dergleichen gesagt, ich hätte politische Pejorationen vor der Schaar meiner Schreiber gehalten, die mir mit Andacht zugehört hätten. Das ist ein Märchen und ist niemals geschehen ; niemals! Ich habe sie gar nicht gekannt. Die Kanzlei war Sache meines Kanzlei­­chefs und lag von meiner Wohnung ziemlich fern. Ich war in seiner Berührung weder mit ihnen, noch überhaupt mit­­ der N­eichstags­­jugend. Sch mied den Lärm. Mein gesellschaftlicher Verkehr w­arf die Magnaten betreffend auf Baron Nikolaus Wesselenyi und Graf Karl Andrasfy (den Vater des Grafen Sulins), unter den­ Männern der zweiten Tafel auf einige Deputirte bescjít­nít, und auch mit diesen Herren Fam­ich zumeist nur beim Mittags, und beim Abendessen zus fam­men, denn meine Reichstagsberichte machten mir viel Arbeit. Ich war der Stenographie nicht fundig und m­achte mir nur mit gewöhn­­licher Schrift während der Giltung meine Notizen; außer den hervor­­ragenden rhetorischen Schönheiten, charakteristischen Aussprüchen und meritorischen wesentlichen Daten notizte ich zumeist nur die Schlag­­worte, welche den Fortgang des Nationnenents marsirten. Meine Notizen waren eine Art Gerippe ; sie mit der Muskulatur zu befrei­­den, war Sache des Gedächtnisses. Ich wu­rde also, selbst wenn ich nicht eine die Einsam­keit Tiebende „insoziable” Bärennatur gewesen wäre (ic) war das immer­ nicht viel Zeit gehabt haben, mich in die Gesellschaft zu mengen. Wenn Andere nach der Situng Zerstreuung suchten, mußte ich an meinen Schreibtisch eilen, damit mich nicht etwa mein Gedächtniß im Stiche lasse und das­ Getippe meiner Notizen fahl bleibe... Es war eine schwere Arbeit, umeilen der Mensch, wenn er sich ernstlich auf setwas verlegt. : kann sich in " Manches hineinüben, sogar ins V­erschreen von Degenklingen, ein Kunststück, das­ ja mancher wandelnde Mixobat in der That produzirt. Ich kam auch nie mit irgend­jemandem­­ zusammen, der mie den Vorwurf gemacht haben wirde, ich sei ein nicht getreuer „Reporter“ ; man konnte mir den Vorwurf auch nicht m­achen, selost von Geite der Negierungspartei nicht, denn obschon mich ganz nativ­lich als meine Sympathie zu den liberalen, oppositionellen Rednern hinzog, verlor ich doc nicht aus dem Auge, daß es meine Pflicht sei, ein treues Bild der Berathungen zu geben ; ich verwendete also nicht eringere Aufmerksamkeit auf die Reden des (Graner) Andrásfy, als felet auf jene Deáls und Cziválys, Fivelis Bálffys, Wesselenyi’s oder Szechenyi’s, der damals noch nicht, ein „Mann der Regierung“ war, so sehr nicht, daß er der Einzige war, der zum großen Entgeßen der Regierungspartei in einer gemischten Gibung seine Rede mit den Worten zu beginnen ı wagte: „Felseges haza!" (Souveränes Vaterland !) Horrendum dictu! Noch fest glaube ich die ellenlangen Gesichter vor mir zu sehen, welche die Czirátyő und Fidel Palffys zu dieser Proflamirung der nationalen Souveränetät machten. Er war so sehr nicht Negierungsmann, daß er den Erzherzog­ Palatin Sofef oft genug Gelegenheit gab, dem „Dominus Comes Széchényi g­ehörig den Terz zu lesen ; am nächsten Tage verfertigte er seinerseits Han in der Regel mit den Worten: „Gestern geruhte Ce. E. Tf­­oheit mich tüchtig auszuschelten”, worauf dann hinwieder Ge. Ef. E. Hoheit behaglich zu schningeln geruhte. So lauschte aber jedem Worte Szechenyi’s mit religiöser Pietät, da ich in ihm den Megenerator unseres Vaterlandes verehrte; doch während des ganzen Reichstages kam ich in meinerlei Berührung mit ihm, weder direkt, noch indirek­; er ließ sich meine Sigungsberichte nicht ken­men, ich hatte nicht einmal Grund anzunehmen, daß er es der Miühe wert­ erachtete, davon oder überhaupt von meiner Griftenz Notiz zu nehmen. ch glaubte, er mwisse nicht einmal, daß ich auf der Welt sei. Ich täuschte mich; er wußte es. Allein er mußte er in einer Weise, wie jemand, dem er nicht eb ist, daß ich all­eriftiven wage. Ich hatte Gelegenheit, mich davon zu Überzeugen. Ich war nach P­est gegangen, um mich dort niederzulassen , so wie der Reichstag geschlossen würde. Das Nationalrofino hatte zahllose Zeitungen und eine schöne Bibliothek und ich hätte sie gern benütt. Ich bat Wesselenyi, meine Aufnahme vorzuschlagen ; er b­at es natü­rlich ohne Zögern. Kaum war der Bor­ fglag auf die Schiefertafel geschrieben, sprach mich Szichenyi an, er müntödte mit nie unter vier Augen vertraulich zu reden. Er sagte mir, welche Umwede er mit dem Skasino hatte, welche Mühe es ihn tostete, die Bedenken „oben“ zu beruhigen, wo man nicht denken mochte, daß sich die ungarischen Magnaten Wiens entwöhnen sollten und noch weniger, daß im­ Lande ein gesell­­schaftlicher­ Sammelpunkt zu finden sein sollte, wo Diejenigen, welche das arme Land in irgend etwas fördern könnten, einander begegnen, Ideen austauschen und Luft zur Thätigkeit bekommen­­ mürden. . Mit Mühe sei es­ endlich doch gelungen, das Widerstreben zu besiegen, man fürchte sich nicht mehr­ vor­ dem Kasino „dort oben“, auch Metternich gehöre ihm als Mitglied an und „regis ad exemplitum totus componitur orbis.* Wenn Sie (nämlich ich) — meinte er — sich mut aufnehnen lassen, wird Metternich neuerdings mißtrauisch, er wird denken, daß hier ein Agitationsherd vorbereitet wird, er kann ihm noch einfallen, seinen Namen streichen zu lassen und dem Leithammel folgt natürlich die Heerde. Ach bitte Sie, ich bitte Sie sehr, Waffen Sie den Vorschlag zurü­cziehen. Sie könnten sagen : Wenn’s nicht beliebt, mögen wir Sie ausballotiven. Sa, das geht nicht. Sie sind ehr populär, das Kasino hatte Ihre Berichte in zwei Exem­plaren bestellt. Das geht nicht. Und wenn es auch ginge, geht es doch nicht: Aus der Ballotirung entstinde jedenfalls eine Spal­­tung und darin liegt der Uebelstand. Ach bitte Gie sehl, bringen Sie und nicht in Verlegenheit, treten Sie zurück ; denn wenn Sie darauf bestehen, so wahr mir Sefus Maria helfe, fürchte ich, daß aufannten sitzt, was ich mit solcher Mühe gebaut habe. So Szechenyi. Ich wunderte und — ich kann es nicht leugnen — ärgerte mich auch über diese sonderbare Art des gesellschaftlichen Oftvazisums. Der Graf verzeihe mir, sagte ich, wenn ich aufrichtig gestehe, daß mir die Worte Mortim­er’s an Lord Leicester in Schil­­ler’s „Maria Stuart“ in den Sinn kommen: „Wie kleine Schritte geht ein so großer Lord an diesem Hofe.” Do­ das hat mich nicht zu fl­mmern. Doch der Graf möge mir sagen, ob er mich in der That für solch einen potenzirten Sanıfon ansieht, der nicht einmal die Säulen erschüttern muß, sondern sich mit einer Zeitung in der Hand, mit einer Zigarre im Munde dort im dritten Zimmer in einen Lehnstuhl niederzulassen. braucht, damit ihr Gebäude zusammenstirze. Denn ich seße vom Grafen doch nicht voraus, daß er mich so wenig für einen Gentleman halte,­­ von mir anzunehmen, daß ich im Stande wäre, die Gastfreundschaft des Kasinos zu mißbrauchen ? — Gewiß nicht, gewiß nicht, Gott demwahre! Doc sehen Sie, Sie stellen sie gar, nicht vor, für welch einen wichtigen Menschen man Sie „dort oben“ hält; man sieht Sie mißtrauisch an, an fürchtet sich vor Ihnen ; das ist eine Thatsache, ich weiß es und darin liegt die Schwierigkeit. ch gestehe, erwiderte ich, daß ich mir Dies in der That nicht vorgestellt hätte, auch nicht vorstelle ; ich tami gar nicht begreifen, welchem Unstande ich diese heikle Distinktion zu verdanken habe. Aber nicht das ist an der Sache. Gibt es doch unter den Mitgliedern des Kasinos einen Mann, welcher ein wahrer Samson, in jeder Bezie­­hung Samson ist, nicht eine so zwerghafte Individualität wie meine Menigkeit. Ich meine, Wellerengi ;­er wird wirklich dort oben ge­­fürchtet; man zeigte, daß man ihn fürchte, denn man hängt ihm ja über Nacht schon ein­en Hochverrathsprozeß an, eine Auszeichnung, welcher ich noch nicht theilhaftig wurde, vielleicht erde ich ihrer noch theilhaftig werden, “alein bisher .t Dies nicht gar deshalb aber, weil­­ jener „Sanson“ Mitglied­ . des ist, stürzte nicht nur „Ihr Gebäude nicht zusammen, ja nicht einm­al Metternich it ausgetreten, weil er­ sich lächerlich machen mü­rde, und er ist ein gescheidter Mann. Er weiß, daß „le ridicule tue" (das Lächerliche tödtet). Also nicht dies ist der Kern der Sache, es herrscht eine Antipathie. Er thut mir sehr Teid, denn es hätte mir zur Freude gereicht, unter dem Banner der Zukunft des Vaterlandes zu dienen, welches Sie so glorreich entfaltet haben, und ich war der Meinung, es könne eine Zeit kommen, in m welcher es meinen ehrlichen Streben vielleicht gelingen kann. Etwas zu thun, was mich berechtigen könnte, dem Grafen Stefan Szechenyi zu sagen : „Much ich bin hier! „I prae, sequar“. Allein gegen Sympathien, Antipathien vermag man nichts ; sie hängen nicht von unserem Willen ab. Ich muß es dulden. Ich hoffe, der Herr Graf­fett von mir voraus, daß es seinen Menschen auf dem Erdenrunde gibt, vor dessen strengen Blick ich zurückweichen m würde, wo es sie um ein Prinzip, um eine öffen­tliche Angelegenheit handelt, aber hier ist nicht davon die Mode; das Kasino ist die Schöpfung des Herrn Grafen ; hier find Sie der Hausherr, ich sehe Sie dafür an und­ es ist nicht meine Gewohnheit, mich aufzudrängen, wo ich weiß, daß man mich nicht gern sieht. Seien Sie also ruhig, Herr Graf, ich werde die hoc­­eborenen Herren nicht belästigen ; ich trete zurück, ich bin zwar ein lein wenig erstaunt, aber ich versichere Em. Hochgeboren, daß dies die aufrichtige, tiefe Verehrung, welche ich für Sie hege, nicht im Geringsten beeinträchtigen wird. RE Er danktenich f ihr meine Nachgiebigkeit „und versicherte mich seinerseits der Verteihägung. — Dies war meine erste Unterredung mit dem Grafen Szechenyi. zum besold. Rechtspraktikanten am­.Vepprimer:­ Personalnachrichten) Durch a. b. Entschlie­­fung vom 25. März erhielt der minderjährige­ Graf Philipp 90903, als Erbe des Baron Hofer Wendheim’schen Fäfer Fidei­­fommisses, im Sinne der Stiftungsurkunde” die Bewilligung, auch den Familiennamen „Wendhein“ Führen zu dürfen. Trauung. In der Universitätskirche fand heute um 2 Uhr Nachmittags die Trauung des Frl. Gabriele Hußar de Barát, Tochter des Reichstags-Abgeordneten Stefan Hußar, mit dem­ Tt. Kämmerer und Reserve-Lieutenant Grafen Wilhelm Bongrácz de Szent-Mitlös und Óvár, Sohn des Tf. E. Kämmerers und Obersten a. D. Grafen Eugen Pongrácz sen., Statt. As Beistände fungirren: Obergespan Graf Ladislaus GCsáty und Ladislaus Hu­ß­á­r de Barát ; als Brautführer die Herren Graf E3äky, Baron Jeßenpfy und Ladislaus v. Hußäar junior . Rwanzeljungfern waren: Frl. Andorine, Sıma und Karola v. Hußár, Baronesse Irma Yehpenkoty und Komteffe Crouy. Außer den nächsten Verwandten der­ beiden Fam­ilien waren unter den Gästen anwesend : Großprobst Graf Rudolf B­ongrácz, Präsident der Kurie Béla v. Berczel, Obergespan Baron Lavizlaus Majthényi, Obergespan Graf Abraham Gyürky, Baron Enil Bongrácz, Mitter am Finanz - Gerichtshofe, der Vizegespan des Neograder Komitat Johann v. Szitorßfy, Oberst Sultan Ele­f,­ die­ Ministerialräthe Eugen Berczelly und Nikolaus Fehér, Graf Andreas Erouy, Graf Nikola Deffenffy, Gräfin Therese Crouy-Chanelle, F­l. Betty Cathy, Tochter des verstorbenen Feldmarschall-Lieutenants Cathy u. A. Die Trainingszeremonie vorgog der Abonger, Erzabt Anton v. Hußar, der Dhetm der Braut, welcher dem Degen die Bedeutung des heiligen Cheslandes vorlegte. Der glänzenden Auffahrt und der Training selöst wohnte ein zahlreiches, distinguirtes Publikum an. Um fünf Uhr Nachmittags findet ein großes Diner im Hotel „Königin von England“ statt. Das junge Baar begibt­­ auf die Belegung des Bräutigams nach Ragya im Biharer Komitat.­ ­ (Das Repertoire de3 Nationaltheaterő) ist dahin abgeändert worden, als die für morgen (Donnerstag) ange­feßte Tragödie , Lucrezia Borgia" Heute gegeben wird, tören die sic­h heute angekündigten Stücke „Vicomte Letorieres“ und „Vasarnap délután" morgen zur Aufführung kommen. Journalistischeds.­ Unter der Redaktion des Profes­­sors an der Handels-Akademie ‚Dr. Ladislaus Toldy er­­sceint vom 12. d. IR. ab ein Wochenblatt für soziale und voll­wirthschaftliche Interessen, welches den Titel " Rözérdet" führen wird. Das Blatt wird alle politische Diskussion bei Seite laffen und auf den übrigen Gebieten des materiellen und kulturellen Lebens auß­ Snließlich nur ungarische I­nteressen ins Auge falsen; es will eine Chronik alles desjenigen werden, was den Fortschritt und den Auf­schwung der ungariigen Nation zu illusteiren und zu fördern ge­eignet ist. (V011 der Lande·Hausstellu­ng)Das a­­karten-Bieren 11 der König Lungarischen Staatsbahnett(»Grand­­ Hungaria”) wird den nach Budapest k­ommenden Fremden an Wohnungen vermitteln Bei der­ hauptstädtischen 2909: Jungskanzlei wurden bis zum 4. April 542 Wohnungen an­gemeldet. « « « (Fü­r die Hinterbliebenen Tthai­yt’s) sind bei uns eingegangen : 8. 8. . . . . . . . . . . 2 fl. Sigmund v. Talk RE ee) fl. Heinrich Falk­­­ee 0­0­0.“ 3 fl. Emil­ Ulmanı ı eses e de ana Ő bie Zusamm­en ..10:fl. Hiezu die im­ heutigen Morgenblatte ausger­iefenen .....71fl S11m1ne..87fl.« (Polizeinachrichten.)Das siebenjährige Töchteren Josefine des MagazinIeiers bei der Donau-Dampfschifffa·t- Gesellschaft Josef Kell«tcer ist seit gestern Mittags abgä­ngig.«te Polizeihat·die umfassendsten Recherchen eingeleitet-—­neuj «’ Arrestlofale der Ober-Stadthauptmannschaft machte 2E acht3 die dort internirte Prostituirte Maria Schmidt den Versuch, sich mit selbst eines Schnupftuches zu erwürgen. Außerdem hatte sie eine größere Quantität halt von der Wand gefragt und denselben ver­­f­lucht. Die übrigen in dem Arrest befindlichen Häftlinge bemerkten noch­ rechtzeitig das Vorhaben der Schmidt und avisirten hieron Eine den Möachposten. Das lebensmüde Mädchen wurde ins Nachtis­­pital überführt. — Ein prachtvoller Schwarzer Neufoundländer Hund wurde der Polizei zugeführt. Der Eigenthü­mer des Thieres hat sich bei der Ober-Stadthauptmannschaft zu melden. « (Der Budapester«Privatbeam­ten-Verein) hatquereitis-Anwälte1k die hiestgett Advokaten­ Dr.Bela Dal­­noky und Dr.Ladislaus Kralyvänßky·gefvi­hlt.« (1111 Vistitarck-Feier.)Einem Berichte der ,,National-Zeit1ung«ü­ber de11 gestrigen Bestch des Fürsten Bism­arck in Schönhausen entnehmen wir,daß·der Fü­rstvolk der anzen Bevölkeru­n­g seines Geburtsortes festlich und herzlich em­pfangen wurde-Zu­ dem ihn­ begrü­ßenden Pastor sagte er:,,Ich freue mich,—­­daß ichtmch Schönhausen gekommen.Durch die Gnade Srr Majestät· habe ichj viele größere Güter bekom­men,«aber ein"2(l­er sehnt sich dahin,wo s eine Wiege gestalteten.Ich hoffe,mit den Schönhausern noch öfter in Berührung zu kommen­«Der Kanzler ist bereitva dort nach Berlitz zurückgekehrt Die Diamanten einer Schauspielerin.) Madaune Madjeska,die au­s Amerika kommt,wird während der jetzigen Saison in London am Lt­ce11111s-Tl­ c­ 1terMoll-Frostspielen- Aus ihrem künstlerische­n Vor­leben erzählt ein Londoner Korrespondent Folgendes­:Sie laborirte becig i in ih­rer Laufb­ahn,wie iherpre­­sario Sargeut,mx Geldmangel,vor Allem fehlte ihr das wichtigste Attribut fü­r eine Kümstlerik,nämlich Diamante.Eines Tages ging sie mit ihrem eprefario durch die Straße von Montreax und sie gewährte im Auslagekasten eineö Jmuck­ers eine Schnur mit falschen Diamanten,die sie um den mälzigen Preis v01135 Dolla­rs««erstanden.Nächsten Tages liess Sargent eine ungeheure eiserne Kane mit festem Verschlusse an­­fertigen,in der die Diamantenschnur verwahrt wurde.Zu Chicago, wohin zunächst die Fahrt ging,wollte man im Hotel nicht die Ver­­­antwortlichkeit für diesen Schatz übernehmen.Sargent verlangte einen Policcrunn,der diese Kasse mit den Diamanten im­ angeblichen Werthe vmkx­0.000 Dollars,einem Geschenke des Kaisers von Rußland,be­­wachen sollte.Die Presse sprach jetzt nur mehr von diesen Diaman­­ten,und das Th­eater fü­llte sich allabendlich bis zur Decke mit Neus­gierigen,welche das Geschenk des Kaisers sehen wollte.Die Dia­­mmaten der Madame Madjeska waren die starke Anziehungskraft der Saison,und das Glück der Künstlerin,die übrigens noch Talent hatte war gemacht, fchehen ;­­Rajinos Tagesweuigkeiten, ‚Grundbuchsführer- Adjunkten in. Gödölld ; (Ernennungen) Kaufmann mit Robe­rt in Danzig, unbesoldeten Konsul daselbst; Ludwig Szilágyi zum zum Fran Gaszäg­ó zum Kanzlisten beim Gödöllder Bezirksgerichte ; Sofef Rosta zum Kanzlisten beim Fogarafer Bezirksgerichte; Heinrich Yabritius im unbesoldeten Rechtspraktikanten beim Schäßburger Bezirksgericht­­ ins Still­­erichtehofe. » ·. A­n­­ Staatliche Fabriksbegünstig­ungen erhielt Wilhelanb­erg und Genossen für eine Tuchfabrik.­­­ ­ Gerichtskale. Die­ Affaire des Polizei-Kasseko­ntrolors Alexius Fakkas gelangte heute beim Budapester Gerichtshofe zur Schluß­­verhandlung.Laut der Anklageschrift machte sich Alexaus Farka, der bei der hauptstädtischen­ Polizei die Stelle eines Kassekontrolors bekleidete,bei der Eintreibung und Verwaltung verschiedener außer­­ordentlicher Dienstesgebühren(für die Anmeldungen von Trommel­­haltungenimd Schaustellungen)größerer Malversationen süldig. Als im November vorigen Jahres eine Revision der Kasse vor­­­­genommen wu­rde,ergab sich ein Abgang von zusammen 5472 fL 33kr.Der Angeklagte gestand in der U­ntersuchung,daß er die fehlenden Gelder sich att geeignet und für seine eigenen­­ Zwecke ver­­wendet habe.Später modifzirte er seine Aussage dahin,daß er an­­gab,er hätte dert Schlüssel häufig im­ Schlosse stecken lassen und auf einzelne Geldbeträge aus seine­n«Schreibtische vergessen.Das Ergebnis der Untersuchung war,daß Alexius Farkas wegen­«des Verbrechens der Amtsverlustreuung nach den§§.462 und 463 in Anklagezustand versetzt wurde. « Angeklagter Alexius Farkas,68 Jahre alt,in Großwardein­ebürtig,römisch-katholischer Konfession,verheirathet,seit«Ende N­ovember vorigen Jahres in Untersuchungshaft gibt und­ vor innere Aufregung zitternder Stmm­ef ein Nationale an.Das Aussehenkd« alten Mannes mit den eisgrauen Haaren«und Bart flößt Metlech ein-Als Vertheidiger steht ihm Advokat Julius Györsfy zur Seite. Im Polizei-Oberkassier Alexander Ritter«gibt an,erhaltetn der Negel alle einfließenden Gelder vertyaltet Eine Ausnahme a bildeten blos die städtischen und polizeilichen Lizenzgebühren, in deren Verwaltung der Kaffen-Kontrolor , betraut war. — Dinzenz Betróczy, Nehnungsoffizial im Ministerium des Sunern, gibt an, er habe im November vorigen Jahres vom Mini­sterialrathe Sefelfaluffy den Auftrag erhalten, die Kasse zu repidiven. Die Hauptkasse fand er bis auf einige belanglose Bolten volk­ommen in Ordnung ; hingegen fielen ihm die Unregelmäßigkeiten, die sich in der Handharte des Kontrolors Farfaz zeigten, auf. Nach dreitägiger Stontierung­ machte er hierüber seinen Bericht, welchen er seiner vor­­gelebten Behörde vorlegte. Zahlreiche Aus­weife, welche über gerisse Zeuge . -

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