Pester Lloyd - Abendblatt, September 1885 (Jahrgang 32, nr. 198-221)

1885-09-01 / nr. 198

M c b 48 rd (Einzelte Nummern fr, in allen V­erschleißlokalen.) — Budapest, 1. September. = Die Anreegung, welche die Schmalvolle Affaire von Königinhof aller Orten in Böhmen hervor­­gerufen hat, zittert noch immer nach und führt fortwährend­e Ausschreitungen, welche von jedem Standpunkte aus zu jeflagen sind. Wie weit die Verhegung der unteren Slaffen des czechischen Volkes bereits gediehen ist, kann man daraus ersehen, Dab selbst Frauen einander auf offener Straße anfallen. zechische Arbeiterinen werfen mit Steinen nach Arbeiterinen deutscher Abkunft, ebenso wie die Bevölkerung überhaupt gleichsam in zwei feindliche Kriegslager getheilt ist. Denn unter solchen Umständen die Deutschen stellenweise das Losungswort der Zweitheilung Böhmens ausgeben, so­ll das gewiß nur auf die durchaus berechtigte E­rbit­­terung des Augenblickes zurüczuführen, und man muß hoffen, daß ruhige Erwägung in ruhiger Zeit sie von solchen radikalen­­ Vorschlägen abbringen werde. Immerhin wird auch der Unbefangenste gestehen, daß es hoch an der Beit ist, den deutschen Bewohnern V Böhmens jene Gerech­­tigkeit werden zu lassen, auf, welche sie auf den einfachen Motiv Anspruch haben, daß sie zu den Bü­rgern des Staates zählen und wahrscheinlich keine wesentlich schlechteren Bürger sind, als. Grechen und Slovnen. Wir selbst Haben uns mitten in dem Hofgehenden Kriege der Parteien in Oester­­reich stet. Die größte Neserve auferlegt, wie Dieselbe, wirjerer Huffassung nach, doch das zwischen den beiden Staaten der Monarchie bestehende Verhältniß uns vorgeschrieben ist. Aber jo gibt immerhin eine Grenze, welche auch unserer Objekti­­vität gezogen it und diese Grenze ist erreicht in dem Augen­­bliche, da man einen Theil der österreichischen Bevölkerung sozusagen prostribirt. Der Umstand, daß dieser Theil der Devollierung der deutsche ist — also ein intelligenter, in Staatstreue erprobter und zufällig auch uns in jedem Belang an nächten stehender Theil — dieser Umstand, sagen wir, ist sicherlich nicht geeignet, die Empfindung von en Mißmuth­ zu vermindern, welche diese Dinge uns ein­­en. Mit Genugthuung verzeichnen wir, daß der anständige Theil der ezechifchen Breise sich vollkommen dessen bewußt it, in wie hohem Grade verhängnißvoll die erwähnten Vor­­gänge fü­r das Czedenthunt werden müssen. Gerade gestern haben wir einen Artikel der " Bolitit" reproduzirt, der dieser Stimmung offen Ausdruck gibt. Nicht so der unanständige Theil der czehifchen Presse, an dessen Spige die „Narodui Zisty" marschirt. Dieses Blatt von der traurigen Gestalt hat den frechen Cynismus, die Vorgänge A­m­ Königinhof für mich in Schuß zu nehmen. Ueber die neueste Leistung des wackeren Blattes wird uns heute aus Prag Folgendes telegraphirt : „Die czehiichen Blätter beschäftigen sich heute an leitender Stelle mit dem Testen Artikel des ‚„Better Lloyd“ vom 29. August über die Affatire von Königinhof. Die ‚Barodni Lifty“ wüthen fürmlich und überhäufen den „loyd” mit Schmähungen in ihrer bekannten riden Manier. Das genannte Blatt sagt, Das Kabinett Tipa fühle nach Kremsier den Boden unter seinen Füßen warnend und deshalb schließe sich der „Pester Lloyd“ den Heßereien der deutsch-Liberalen Breise an, dam­it dieses Kabinet vor dem Schiksale bewahrt werde, dem­ es entgegengeht. Der Angriff des „Lloyd“­ zeige die schlecht verhehlte Furcht des Ministeriums Tia, daß nach den Tagen von Kremsier seine Tage gezählt seien. Nun sei 28. zwischen den Grechen und der ungarischen Regierungspartei voll­­tändig rar geworden­­ und der nainste Arrangeur czechischer Züge nach Bu­dapest könne fest ernüichtert werden.“ ...So­weit das czechische Blatt. Es Fällt uns wirklich —nehiwer, über diesen Blödsinn auch nur ein Wort zu ver­ fieren. Wenn die „Narodui City" glauben, es hätte der Feremfierer Zusammenkunft bedurft, damit man in Ungarn die vollendeteste Nißachtung fü­r jenes Gesindel empfinde, das die Affaire von Königinhof provozirt hat, so befindet sie so­ jedenfalls vollkommen im Sertrum. Es ist die reine Tollhäuslerei, was das ezechische Blatt von dem „Schiesale“ fajelt, dem das Kabinet Tipa entgegengeht und nichts über­­trifft Diesen Stupidität als der Einfall, die Meinungen der „Narodit Lift“" und ihrer Genossen könnten auch nur von dem geringsten Einflusse auf die Position eines ungarischen Kabinets sein. Was das Berhül­tik der Erechen in der ungare­n hensregierungspartei betrifft, so­lt dasselbe vollständig geklärt und seit geraumer Zeit geklärt. Die ungarische Regierungspartei befindet sich diesbezüglich prinzipiell in voller Uedereinstimmung mit allen namhaften und zi vehnungsfähigen Parteien und Personen in Ungarn, welcher politischen Richtung immer sie angehören. Die Ueberzeugung in allgemein, das Ungarn selbst den Schein einer Ein­mischung in die A­rgelegenheiten Oesterreichs vermeiden müsse, so lange darü­ben die Herrschaft des Gefäßes verpeftirt wird. Diesen Standpunkt haben wir aufrechterhalten angesichts der erchiichen Werbungen. Diesen Standpunkt halten wir aufrecht angesichts gewisser Cchmähungen. Allein wir missen wiederholen, daß die durch das Gefäß vorgeschriebene und boyal bewahrte Neutralität Ungarns ihre Grenzen hat und daß die Brechen gut thäten, Dieselben nicht zu ignoriren. Damit­ habenr puir aber nicht de Königinhbofer und verwandte Ereig­­nisse gemeint! Diese sind ganz unpolitisch zu betrachten und angesichts derselben erfaßt uns einfach der Ekel, den anständige Menschen stets vor den Ausbrüchen gügelloser Nahheit zu empfinden pflegen. Dem haben wir auch in dem Artikel Ausdruck gegeben, Der Die czechische PBresse so sehr in Harnisch bringt, Wir haben in demselben sogar ausdrücklich hervorgehoben, daß es unstatthaft sei, Die Führer und die gebildeten Klaffen des ezechischen Wolfs mit den Ausschreitungen des Pröbels Folidarisch zu erklären. Wenn gewisse ezechiiche Blätter uns nun beweisen wollen, daß wir in Bezug auf sie in dieser unserer Meinung geirrt haben — so kann ihnen dieser Beweis jeder leicht gelingen und die „Narodni Lifty“ Hat in Der That bereits angefangen, uns zu überzeugen­. 7. Die­ persönliche Intervention und Freundschaft der Mon­archen wird eine Art obersten Tribunal8 bilden, das die drei Mächte stets vor allen, woher immer stam­menden Gefahren fhnsen wird, indem die Monarchen sie immer offen unter­einander verständigen werden, wodurch allen Mißhelligkeiten vorgebeugt wird. Allgemeine Versicherung des Status quo und der Aufrecht­­haltung bestehender Verträge. 9. Anerkennung, daß der Deutsche Kaiser als gleicher Freund, quasi primus inter pares und ein natürlicher, gegebener arbiter ist. 10. Die angeknüpften Verhältnisse sind persönlich, ganz zmang­ 108, ohne alle staatlichen Formen, beruhen auf der Uebereinstimmung des Willens, der Ueberzeugungen und des gegenseitigen Zutrauens der drei Monarchen. Sie haben aber eine weittragende politische Be­­deutung, indem die leitenden Minister treue Vollstrecer der Gesin­­nungen der Monarchen sind. Alles das wurde in Varzin und in Kremsier besprochen, durch gegenseitige Telegramme bestätigt als eine in Folge der­ gegebenen unerschütterlichen Verhältnisse zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn erfolgte vollständige Entente der drei Monarchen und Regie­rungen. Bei Gelegenheit wird in den Parlamenten eine viesbezüg­­liche Erklärung erfolgen. Die innere Polität der drei Mächte wurde nicht nur nicht er­wähnt, sondern er wurde Alles vermieden, was darauf Bezug haben­ konnte. Man erkannte es als opportun, daß die kurzen Momente der Ratserzusammenkunft durch Feine Details gestört werden. Prin­­zipien, Tendenzen, allgemeine Linien der auswärtigen Politit wurden gezogen, Details gehören zur A­ntsthätigkeit der Mi­nister, welche darüber nur ihre Meinungen austauschten, daß eine konservative Nichtung der Negierungen ein gemeinsames Bedürfniß bildet.“ ® = Der „Brzegland” in Lemberg bringt über die Bez­­eutung der Schaifer-Zusammenkunft und über die inter­­nationale politische Situation eine als „beglaubigt” angeführte Zu­­schrift aus Wien, welche außer bereits Bekanntem und Anerkanntem einige recht Fantastische Details angibt, fü­r welche die Verantwor­­tuug selbstverständlich dem polnischen Blatte überlassen bleibt. Der Bericht lautet : „&3 wurde konstatirt : cs 1 Unbedingte gemeinsame Absicht der Erhaltung des Welt­viedens. , 23 Dewinjens der friedlichere Gesinnung Ru­ßlands,i11dem es dett asiatischen Streit schlichtet 3.Die·Unm·öglichke­it einer politischen Allianz zwischen England und der Türkei. Die Mission Drummond-Wolff’s darf si­­chlos auf eine spezielle afrikanische Frage beziehen. z 4. Die Vergewisserung über einiges, gemeinsames Vorgehen der drei Mächte in allen internationalen ragen. & ; , 5. Die­­­ersicherung der gegenseitigen Hilfe der politischen Behörden der drei Mächte bei der Bekämpfung des Sozialismus und Anarchismus. = 6. Gegenseitige Versicherung, daß keine der drei Mächte ohne Wissen der anderen zwei in irgend eine politische Allianz mit einer bierten Macht eintreten werde, und wenn eine der Mächte in eine solche Lage Fänte, sie dies Toyal, mit gegen die an­­den zwei Mächte aufgedeckten Karten tfun werde. ei­n­e e dtűallnitenyth­er an nev Zlniner­­++ kint, Professoren und Hörer der Budapester Königlich ungarischen Uniersität vereinigten sich heute Vormittags in der Aula dieser Hochschule zu einer feierlichen V­ersammlung, in welcher der neu gewählte Rektor und der Senat installirt wurden. Dieser Feier ging eine in der Universitätsfiche zelebrirte Messe voraus, welcher außer den Spigen und Mitgliedern der Universität auch ein zahlreiches Bu­blikum anmahnte. Um 10%/­ Uhr zogen die akademischen Funktionäre unter Vorantragung der­nsignien der einzelnen Fakultäten in den Brunfsaal des Universitäts-Gebäudes, wo selbst sich die Professoren Raub, Szilágyi, Hajnik, Blók, Cherny, Than, Szabó, Lenhoffek, Hunfalvy, Kondor, Budenz u. A. eingefunden hatten. In Vertretung des Unterrichts: Ministeriums war M­inisterialrater Dr. Ludwig Markfufovofy erschienen. Die Versammlung eröff­tete « · Brorek­ov. Dr. Desider Bita, der in seiner Mode auf Die wichtigeren Ereignisse während des abgelaufenen Jahres verweist. Was zunächst die geistigen Kräfte anbelangt, welche an der Budapester Universität gewirkt haben, so Hielten im verflossenen Sabre Vorlesungen: 69 or­­dentliche, 29 außerordentliche Brofessoren, 3 Supplenten, 77 Privat­­dozenten, 41 Wissi­tenten unnd 2 Lehrer. Hedner gedenkt in pietätvollen Worten des Ablebens der Brofessoren Bolay, Dallos, Horväath und Faludi. Angesichts dies­er schmerzlichen Berluste er­­öffnen die jüngsten Ernennungen zu Professoren und Befähigungen zu Privatdozenten eine verheilungsvolle Zukunft. Bei sorgfältiger Berücksichtigung der Grrungenschaften der Wissenschaft zeugen alle vier Falultäten unwesentlich zur Bereicherung der vaterländischen Lite­ratur bei. Zu den erfreulichen Ereignissen des abgelaufenen Jahres gehören ferner die Auszeichnungen, deren mehrere P­rofessoren der Universität von allerdächster Stelle, sowie von Seite verschiedener in und ausländischer Institute und Gesellschaften theilhaftig geworden sind. Als eine Auszeichnung, an der die Universität ebenfalls ihr Theil hat, mll auch die Gewählung des I­ G­erichtsministers Trefort zum­­ Präsidenten der Ak­ademie der Wissen­­schaften angesehen werden. Redner zählt ferner die bedeutenden mate­­riellen Mittel auf, welche die Regierung mit anerkennenswernder Fideralität zu Unterrichtszwecken und zur Einrichtung der Kliniken 2c. der Universität zur Verfügung gestellt hat. Außerdem wurden Beträge für die Bibliothekk und für die Unterftügungsvereine an der Uni­­versität votirt. Von den neu systemisirten Stellen sind zu erwähnen neben dem Lehrstuhle für Paläontologie die Stelle eines Affistenten, ferner die Stelle eines II. Affiittenten neben den Lehrstühlen für Zoologie, Botanik und Mineralogie, je eine Praktikantenstelle (mit einem­­ jährlichen Adjutan von 400 fl.) neben den Lehrstühlen für Pathologie, Therapie, VBhysiologie und pathologische Chemie, eine P­raktikanten- und Dienerstelle bei der Mineralwasser-Untersuchungs- Anstalt neben dem Wehertun für Vpharmacologie und schließlich eine Dienerstelle in der Klinik für interne Krankheiten. Se. Majestät bewilligte ferner, daß ein öffentlicher außerordentlicher Lehrstuhl für englische Sprache und Literatur errichtet werde. Bisher wurde diese Stelle im Wege der Konkursausschreibung besegt. Die Bedürfnise der Budapester Universität betrugen im Jahre 1885 die Summe von 575.186 fl.; die Einkünfte der Universität betrugen dem­ gegen­­über 190.469 fl., wohin hatte der Staat 384.717 fl. beizutragen. In ersten G Semester betrug die Zahl der Hörer 3412, im zweiten 3247. Das von den Höfen gezahlte Schulgeld belief sich auf 131.968 fl. . Zu Doktoren promovirt wrden : An der theologischen Fakultät 7, an der juridischen 195, an der medizinischen 91, an der philosophischen 21, Doktoren der Chirurgie wurden 5, Doktoren der Rechts- und Staatswissenschaften­­. Außerdem erhielten Diplome : 3 Geburtshelfer, 86 Apotheker, 131 Hebammen und 26 Mittelschul­­professoren. Es 3 wurden 522 Absolutorien ausgefolgt. Die Univer­­sitäts-Bibliothek wurde von 86.833 Hörern besucht, welche 49.535 Waffe bewüßten. Die Bibliothek wurde mit 3125 Werten und 540 Drud­­schriften bereichert. Hemer wurden auch die Zeitschriften geordnet, deren Zahl sie auf 1101 beläuft. Die Hörer legten troß ihrer großen Anzahl ein solch tadelloses Benehmen an den Tag, das an der eines Disziplinarvergehens keinerlei Unregelmäßigkeit zu verzeichnen­­­, worin das Vaterland ein merk­volles Unterpfand der Erfüllung seinen gerechten Erwartungen erbliden kann. An diesem guten Re­sultate haben jedenfall auch die im Rahmen der Universität wir­­kenden Unterfti­gungs- und Selbstbildungsvereine und der Leseverein Theil. Die Gebahrung der sonstigen wirthschaftlichen Angelegen­­heiten der Universität wurde dem Wirkungskreise des Senats entzogen und dem Ministerium untergeordnet. Senat hat sie jedoch an das Ministerium mit der Bitte, gemeldet, das das Wirthschafts-Iuspertorat wieder unter seine Hilfsämter gereiht werde: „So habe, als ich mein Amt antrat — fährt Nedner fort — wenig versprochen und halte mich nicht für berufen, zu beur­­theilen, ob ich auch das gehalten habe. Wenn ich den Erwartungen nicht entsprochen habe, finde ich zum Mindesten in den Bemwußtsein Trost, daß ich stets das Beste wollte und bestrebt war Alles zu thun, was ich meiner Stelle entsprechend der Universität­ schuldete. Wer aber tut, was er thun konnte, hat Alles gethan.” Nachdem Redner in dem Universitäts-Senate für seine eifrige Unterfrügung Dant gejagt, schließt er mit den Worten: „Und hiemit verlasse ich im Bemwußtsein der vollkommenen Hingebung und reiner Bestrebungen diesen Plad, auf welchen mich das Vertrauen meiner Kollegen erhoben und ü­bergebe die Nektar-Insignien, die vom Kaiser und König Franz I. gespendete Kette und das von Peter Bázmány vor 250 Jahren gespendete Szepter einem ausgezeichneten M­itglied der swhdiischen Fakultät, welches für das beginnnende Schuljahr an die Spiße unserer Universität gestellt wurde, einem Manne, den mir zum Di­e Leitung unserer Universität sowohl wegen seiner Fähigkeiten, wie wegen seiner Energie für besonders berufen erachten. Möge seine Thätigkeit eine segensreiche sein, damit unter seiner Leitung unsere Universität sich stetig_ hebe und eines reich blühenden Zustandes erfreue, was unser Aller Heißester Wunsch it, den zu verwirklichen wir uns nach Kräften bestreben wollen. (Lebhafte Kffen-Rufe.) Mit diesen beifällig aufgenommenen Worten übergab der P­rorektor die Nestor-Insignien seinem Nachfolger im Amte Dr. August Lehner, während die Dekane Dr. Julius Antal und Dr. Stefan Bognár die Insignien der juridischen, beziehungs­weise theologischen Fakultät von Dr. Ludwig Lang und Dr. Naimund Napalis übernahmen. Der Dekan der medizinischen Fakultät Dr. Koloman Balogh und der Dekan, der philosophischen Fakultät Der Lengyel wurden bekanntlich wiedergewählt. Nac diesem feierlichen Alte ergriff das Wort der neugewählte Rector magnificus Dr. August Lehner: Le­ Magnifizenz sagte zunnächst dem Professoreikollegium­ für seine Erwählung und der Regierung für die Bestätigung derselbekr innigsten Danf und gab der Hoffnung und der Bitte Ausdruck, daß er von allen Seiten die zur Erfüllung seiner Aufgabe erforderliche Unterftügung finden möge. ER . Auf sein Thema übergehend behandelte hierauf der Redner die in neuerer Zeit bei und so vielfach distutirte Trage einer „selb­st­ständigen ungarisch-nationalen Kultur“, sowie insbesondere die Frage: Welche Aufgabe bei der Schaffung und Pflege dieser nationalen Kultur der Hochschule zufalle ? in Der Redner erörtert zunächst , ob und inwiefern der Begriff einer selbstständigen, speziell nationalen Kultur überhaupt denkbar und berechtigt sei? Ex definirt die spezielle Kultur eines Volkes als die Summe aller im Bestie_ der betreffenden Nation befindlichen geistigen Güter und Kenntnisse als das Totale der intellektuellen Entwiefung der Nation. Eine solche Kultur ist auf alen Gebieten des Volkslebens unerläßlich ; die Moralität und die menschenunwü­rdige Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens, alle Zweige des mate­­riellen Gedeihens, der mittelschaftlichen Wohlfahrt, die zmecent­­sprechende Wahl der Staatlichen und sozialen Gineichtungen, alle Werte des Friedens, ja selbst des Krieges haben eine solche National­­kultur zur nothwendigen Voraussegung. — Hand in Hand mit dieser Spezialkultur eines jeden Volkes muß aber auch eine gewiisse allge­­meine Kultur gehen: eine N­eihe gewollter allgemein giltiger Begriffe, Ideen, Anschaumungen und UWeberzeugungen, eine Summe durch diese ersteren veredelten Sitten, Neigungen und Empfindungen und eine aus all diesen Faktoren resultirende geistige Disziplin. Diese Kultur ist es, welche den Charakter eines Volkes und die nationalen Strebungen desselben adelt und dasjenige ergibt, was wir den nationalen Genius nennen. I­m Nahmen und unbeschadet des Begriffs und Wesens der allgemeinen Zivilisation sehen wir“ diese spezielle National-Kultur, bei allen gebildeten­­ Völkern blühen und glänzen; diese Spezial-Kulturen verhalten sich wie die­ verschiedenen Farben des, durch ein Prisma geleiteten Lichtstrahles: alle insgesanmmt und vereint ergeben die­­ Farbe­n die der gesammten Menschheit gemeinsame Zivili­­ation. 63 fragt sie nun ferner, ob und inwieweit die Wissenschaft, und Speziell die Universitäten theilhaben an der Schaffung, Pflege und Förderung dieser National-Kultur ? Die Wissenschaft ihrem all­gemeinen Begriffe nach ist die Erkenntniß der Wahrheit ; als solche aufgefaßt, bildet sie die nothwendige und einzig zuverlässige Grund­lage aller geistigen und moralischen Fortbildung, aller, Fachkenntnisse und daher auch­ jedes materiellen­ Gedeihens. — Die Wissenschaft findet ihre Pflege und knuß dieselbe finden in­ allen Schichten und Berufsarzten der Gesellschaft ;­ ihre eigentliche und besonders berufene Glanzstätte aber ist denn doch die Schule und — die Wissenschaft in dem­ oben erörterten, grundlegenden, abstrakten Sinne genommen — insbesondere die Universität. Wen etwa die Wissenschaft in diesem Sinne als unfruchtbar erscheinen möchte, den erinnert der Renner an die deutsche Dichtung vom Feuer. An der Urzeit des Menschengeschlechtes war die Herstellung des Feners überaus schwierig ; gleichwohl aber war das Feuer fü­r jeden Ein­­zelnen ein ganz unabweisliches Bedürfniß zur Erhaltung des Lebens, zu jedem Unternehmen auf Schritt und Tritt. Da gab es denn eine gewisse Klasse, welche sich mit nichts Anderem befaßte, als auf einem Allen zugänglichen, Allen gemeinsamen Herde ein ununterbrochenes Feuer zu erhalten; und Alle strönten an diesen Herd und entzün­­deten sich hier ihr Feuer je nach dem eigenen Bedarfe. Die Pfleger und Wächter des ewigen Feuers dienten seinem, bessonderen Berufe, und doch war ihr Beruf ein allgem­einer und hoch­wichtiger, ein erhaltender. Dieses ewige, heilige Feuer ist die Wissenschaft und sein Herd i­ in erster Neihe die Hochschule. Da nun aber die Wahrheit nur Gine sein kann, die Wilfen­­schaft aber nichts Anderes ist, als die Ek­enntniß dieser Wahrheit, so fragt es sich, ob der Begriff einer nationalen Wissen­­sch­aft seinen Widerspruch involoirt ? Nedner findet, daß es aller­­dings bei jedem Kulturvolfe eine von anderen unterscheidbare, speziell nationale Wissenschaft geben könne, weil die Wege, welche zur Er­kenntniß der Wahrheit führen, vielfach verschieden sind. Jede Nation wird diese Erkenntniß je nach der Eigenart ihres nationalen Genius, je nach der Art und Summe ihrer geistigen Mittel in ihrer eigenen Weise anstreben. Diese parallele Arbeit aller Nationen wird aber immer zu einem, der ganzen Menschheit gemeinsamen Ziele, zur all­gemeinen Kultur der Menschheit führen. Der Redner weist dann noch nach, wie eine solche speziell nat­­ionale Wissenschaft zur Schaffung einer eigentlichen Nationalkultur unerläßlich sei und geht dann zur detaillirteren Grörte­rung der spezifisch nationalen Wissenschaft über. Wenn wir die konkrete Erscheinung der abstraften Theorien an unseren eigenen Verhältnissen ertessen wollen, müssten wir die Theorien theils umgestalten, theils ergänzen. Sol­er­­maßen werden sie vielleicht an Nostraktion verlieren, wir künnen dem jedoch durch­ den Vergleich mit den Verhältnissen anderer Nationen abhelfen. Allein verlegen mir mit diesem Streben nach einer einheit­­lichen nationalen Kultur nicht die übrigen Nationalitäten ? Können sich jene nicht darüber beklagen, daß wir sie auffangen wollen, daß wir ihnen die ungarische Bildung aufzwingen und die ihrige,­­die vielleicht zu Höheren berufen, oder gar schon höher ist, unterdrücken wollen? Diese Klage wäre eine unberechtigte. Denn es ist von seiner Adforderung, sondern höchstens von einer V­erschmelzung die Nede. Die ungarische Nation besteht auf Grund ihrer in einer tausendjährigen Geschichte entwicklten staatlichen Institutionen mit ihrer nationalen Sprache und ihrem Genius. Diese Institution, diese Sprache und der nationale Genius, genü­gen vollauf zur Sicherung der Kontinuität in der Entwicklung. Allein diese Nation, welche in staatlicher Hinsicht mehrere nicht vollkommen, allein dennoch einigermaßen affiniierte Bestandtheile enthält, it in sozialer und geistiger Hinsicht eigentlich noch nicht fertig, befindet sich noch im Stadium der Entwicklung und Bildung. Iın Bestreben nach Herstellung der nationalen Kultur for­­dern wir zu diesem Zweckk alle Stämme auf, und so wie in statisti­­scher und staatlicher Hinsicht die Nationalitäten zusammengenommen die Sesammination bilden, so möge auch diese nationale Kultur aus der Su­mme der Kultur und Arbeit ihrer aller entstehen. Wir bes­tarren nicht an den avitischen asiatischen Vorbildern, wir haben die­­selben schon längst hinter uns surüdgelassen. Wir wünschen feine ung, sondern eine V­erschmelzung, so daß jeder Stamm im weiteren Rahmen der Einheit seine Eigen­­t­ümlichkeit und Sprache bewahren könne Wirm wollen nicht, Daß die Nationalitäten ihre eigene, Schow erworbene A Kultur wegwerfen, verlassen, Sondern Daß sie dieselbe in die gemeinsame hinübertragen sollen, sie mögen ihrer vor­>­esüglichen Eigenschaften sich nicht entledigen, sondern mit denselben die Gesammtnation zieren. Die gemeinsame nationale Kultur, der gemeinsame nationale Genius, wird ihnen um so ähnlicher sein, je größer ihr Antheil am geistigen Ganzen, je grö­­ßer ihr Zugebrachtes bei der Gesammtkultur ist. Wie groß und schwer, allein auch gleichzeitig wie wichtig ist der Beruf der U Univer­­sität bei dieser Arbeit f est sind wir exit beim Anfang des An­­fange. Aus Beilichtgefühl des Patriotismus müssen wir Wille bestrebt sein, Lehrer und Lernende, die „universitas magistrorum et scholarium“, das große nationale Werk zu fördern. Und können wir auch anfänglich keine großen Ergebnisse aufweisen, so müssen wir uns mit dem Spruche trösten:: „In magnis et voluisse sat est.” Allein die voluntas, fer ernst, ausdauernd und thatkräftig. Mit einem solchen Wollen werden wir auch etwas zumöge bringen und wenngleich bei der oberflächlichen Brütung nicht wahrnehmbar, gehen mir dennoch schrittweise vorwärts und legen Körnchen an Körnchen , mögen unsere Nachfolger dan diese Aufgabe vollends lösen. Möge auch im neuen Schuljahre ein Schritt nach vorwärts zu diesem großen nationalen Ziele gemacht werden ! “ Die gehaltvolle Rede des Rektors fand allgemeinen Verfall und wurde lange und lebhaft applaudirt.Hiemit war die Feier zu Ende, der Fregatte»Radetzky«näherte,flammten von letzterer elektrische Streiflichter auf,die bald das Meer und Schloß Mirm war,bald das amphitheatralisch aufgebaute Triest und die Berge«der gegenüberlie­­genden istrischen Küste magisch beleuchtetem (Böhmische Ausstellungsgästeindex» Hauptstadt.)Die Mitglieder des Csaslauer l­mdwirthschaft­­lichen­ Vereins,300 Mann stark,sind heute Morgens 7 Uhr unter­ Führung ihres Präsiden­teIt Horak mit der Oesterreichisch-Unga­­­rischen Staatsbahn in der Hauptstadt angelangt.Die Ankunft der Gäste war in Folge unrichtiger Meldungen einerseits fürs UhI­e Morgetts,andererseits­ mit der Ungarischen Staatsbahn avisirt,1 und­­so kam es,daß auf dem Bahnhofe der Oesterreichisch-Ungarischen­s Staatsbahn sich Niemand zur Begrüßung der Ausflügler eingefunden hatte.Vom Bahnhofe begaben sich die Ankömmlinge in das Vereinslokal der»Ceska Beseda«in Wallaswick’s Gasthause auf der Kerepeserstraße.Nachmittags besichtigen­ die fremden Gäste die Ob­erkönigs Burg und die Stadt Morgen Früh 7 Uhr versammeln sie sich im Kiosk auf der Elisabeth-Promenade, von wo aus sie ban gemeinschaftlich die Ausstellung besuchen werden. Die Eröffnung der Borstenviehe Ausstellung­ in Steinbruch durch den Handelsminister Grafen Paul Széchényi fand heute Morgens um 9 Uhr statt. Der Minister wurde am Vortage vom Präses des Subsomites Ministerial­­void Lipthay, dem Ministerialsekretär Eugen v. Jam nisky und den Gruppenkommissären Moriz Adler und Mathias Pfeiffer empfangen. In den seitlich geschmückten und beflaggten Ausstellungsräumen hatten­ sich überdies der zweite Ausstellungspräsident Graf Eugen Big­l, Ausstellungsdirekti Ministerialrath Schnierer Ober-Bürgermeistr Rath Bize-Bürgermeister Gerlóczy, Ober-Stadthauptmann Törd zahlreiche Aussteller, darunter Graf Aladár Andrásfy, Ab­geordneter Friedrich v. Harktányi, und ein­ großes Publikum eingefunden. Der Rundgang gab einen hohen Begriff von der Tüch­tigkeit des Arrangements und dem Werthe des zur Anschauung ge­brachten Materials, fonal von der Höhe, auf welcher die Schweines­tucht in Ungarn steht und der bewährten Fachkenntniß und dem un­­ermüdlichen Eifer jener Faktoren, in deren Hände die Pflege und Förderung dieses wichtigen Landwirthschaftszweiges ruht. Minister Graf Széchényi, der bekanntlich in seinen eigenen Wirthschaften Horn­­wie Borstenviehzucht mit Glück und reger Paffion betreibt, widmete der Ausstellung die eingehende Aufmerksam­keit des Fachmannes und nahm wiederholt Anlas, sich über das Gebotene mit voller Anerken­­nung auszusprecen. Die internationale Zuchtb­icder-Au­s­stellung wurde heute Mittags ohne jede Zeremonie eröffnet. Ministerialrath Tormay begrüßte in kurzen Worten den Ackerbaum­­nister Grafen Szachänyi,nannte ihm die auf die Ausstellung bezughabenden ziffermäßigen Daten und lud ihn ein,die Ausstellung zu eröffnen. Hierauf erklärte der Minister die Ausstellung für eröffnet und trat einen Rundgang duch die Ställe und offenen Stände an, wobei fast sämmtliche Thiere sehr eingehend be­­sichtigt wurden. An der Ausstellung haben sich insgesan­mt 132 Aus­­steller (zum weitaus größeren Theile Inländer) mit 1208 Grad Vieh betheiligt. Der Minister, der bei dem Rundgang vom Vizepräsidenten Grafen Zichy, den Beamten seines Nefforts und den Mitgliedern der betreffenden Gruppe umgeben war, äußerte sich sehr befriedigt. Die Jury beginnt heute Nachmittags ihre Arbeiten. (Herbstm­­anöver in Kaschau.)Aus Ka­schal­ wird uns telegraphisch berichtet:Um 11 Uhr ist die füxtes zehnte Division als Ostarm­ee unter dem Kommando des FMQ VåII der­ Slott auf der Pesters Straße im­ Bivouak bei Csonyutk die 27.Division als Westarmee unter dem Kommando des FMl« Ramberg auf der Moldauer Straße ins Bivouak bei Nagyf Jda abgerü­ckt. (Todesfall.)Aus Oedenburg wird uns berichtet:f Heute Morgens hat einer­ der angesehensten Bürger unserer­ Stad, Friedrich v. Martini, das Zeitliche gesegnet. Der Verblichene vertrat im Jahre 1848 Dedensburg im Neichttage und bekfeidete in späteren Jahren das Amt des­­ Bürgermeisters durch Lange Zeit, welchen Pfosten ih­r die ungetheilte Achtung seiner Mitbü­rger berief. Martini, der sich viele Verdienste um unsere Stadt erworben, errei ein Alter von 84 Jahren. Um Zeichen besonderer Hochachtung hat die Oedenburger Sparkasse Heren 0. Martini im Vorjahre zum Dirersionsrathe ermählt. Anton Stohner und Anton und Karl Gerő. (Plötzlicher Tod.)Die Hausmeisterin Susanne Domansk ist gestern Abends in ih­rer Woh 1 11111g,Kerepeserstraße 58,plötzlich gestorbeJ.Behnszon statirichg der Todesursache wurde die poliz«­ärztliche Obduktion des Leichnams an­geord­­et.Der Schuhmache Stqruahm mit welchem die Doman kurz vorher einen heftigen Streit gehabt hatte,wurde unter polizeiliche Aufsicht gestellt. (Gefälschte Zehngulden-Noten,)ähnlich denkk jenigem die jüngst in Szt.-L­ißlö bei einem gewissen Szeleczkisti wu­­rden,zirkuliren gegenwärtig in FSlchJhäzm wo der dortige Ein­wohner Johann Ocskö verhaftet wurde,der de1 11 Wirthe Karten zusätzlich einer Zahlung drei falsche Zehner-Noten gegeben hatte. .B­e der Haussiictun­g wurde nichts vorgefunden (;311r82kffaire des Grafen Johann Seränyi­.« Der Hof-und(s)gerichts-"­Zidvokat Dr­.Max Neuda als Rechthreun der Firma 9. A. Granichstä­dten, veröffentlicht in MWiene Blättern eine Erklärung, der wir entnehn­en, Graf Gyerényi habe in einem von Witthof, 4. Juni 1884 datirten Schreiben der Firma Granicstädten mitgeteilt, daß er mit ihm offen sein und Der ganzen Hergang des Schmuckverlaufes erzählen wolle; daß er ein Spielschuld von einigen Tausend Gulden zu bezahlen hatte; daß um dies zu ermöglichen, den Schmuck angelauft und der­ Verfeßer desselben sich das nöthige Geld beschafft habe, und dann wörtlich Schreibe: „Also, es war sein Brantschmued, wie Sie glauben, den bei Ihnen einsaufte.” Serner konstatiet Dr. Neude, daß in de wider den Grafen Serényi erstatteten Anzeige ausdrüclich angegebe war, daß er in Butnot domizilire. Der Stedbrief wurde sohin wir den Grafen Serenyi nicht deshalb erlassen, weil sein Aufenthalt” unbekannt war, Sondern deshalb, weil er Des­­ Betruges dringend verdächtig ist und im Auslande (Ungarn) sich aufhält, welches die Auslieferung seiner Staatsangehörigen verweigert. (­ Siebenfacher Mord) Aus Lemberg wird be­richtet: . . Dziennit" meldet: Gestern Nachts wurden im Dorfwirt Kaute zu Glembota (Bezirk Grovtconiw) sieben Studen ermordet. Detachement Gendarmen verfolgte sofort Die Thäter, von denen­­ eingebracht wurden. Der Bezirkshauptmann und Untersuchungseid langten sofort anf Thatorte an. Ein Barijer „Modell“ Die Geschichte spielt i einem P­ariser Bildhauer-Atelier, am Sanntag Nachmittag. „Alle morgen kommen Sie wieder,“ sagt der Bildhauer zu seinem „Modell“ — Stein, mein Herr, lautet die Antwort, erst am Dienstag. Sonntags stehe ich nicht Modell. „So, da gehen Sie wohl in die Messe 2” — DH, niemals i­ch gehe mit meinen Töchtern in das Museum de Jardin des plantes, meinen Großvater anzusehen, der dort als | Sieb­t Steht ! · 2 « . s­­sp; Engelwenigkeiten, (Ernennungen) Lulas Petrovic, Lloyd-Agent, zum Konsular-Geschäftsträger in Kerazunt; Frau Ludwig Hubert geb. Edith­ Späanyi, definitiv zur ordentlichen Lehrerin an der Mädchen-Bürgerschule zu Munkácz; Ludwig Kuthy,­ definitiv zum Steuer-Kontrolor III. KL. in Szentes; Ludwig Deli zum Kanzlisten bei der Kapospäter Staatsan­waltschaft; Géza Néthy zum Kanz­­listen bei der Lugojer Staatsanwaltschaft; Gustan Brán zum be­soldeten Rechtspraktifanten beim­ Beldugefer Bezirksgericht ; Dr. Kolo­­man Fazeflas zum stipendirten Rechtspraktifanten am Szegediner Gerichtshof; Graf Nikolaus az dr zum besoldeten­­ Rechtsprakti­­fanten am Sermannstädter Bezirksgericht. (S­tatutengeneh­migung.)Die Statuten des Jägervereins des Klein-Kokelburger Komitats und der Berettyó- Ujfaluer Jägergesellscha­ft,sowie des Ki5-Martener Kranken-Unter­­stü­tzungsvereins wurden genehmigt. (Postalisches.)Ji­ Kosköcz und Csanálos, Zemplineem­itat,ferner in Kömlöd,Tolnaner Komitat und ist Akna-Szlatina,Marmaroser Komitat,wurden­ neue Postämter errich­tet. (S)Namensänderungen v­on Kabolapolyäm J.Ornsteinauf,,Ormosi«;—in Zombor,Kaerirter auf,,Vártesi";­in Szentest Leopold Neumann auf »Noidas«;—in Großwatudeim Engen Rosenberg auf ,,9)"tolnär«,Salom­on Stein­auf,,Siklds«;—in Baksa: Samuel Weißauf,,Fehérväri««;—in Barcsu Sigmund Egrederatti»Egri«;­—in Munkolcs-Varallya: Gisela Hockauf»Var­ga«. (Kronprinzessin Stefanie in Mira­­mar.)Mau schreibt aus Triest:Der Aufenthalt der Frau Kronprinzessin in Miramar war­ bisher leider nicht vom besten Wetter begünstigt.Die hohe Frau­ benützte die regenfreien Augen­­blicke der letzten Tage,um sich,stets von ihren Neuftmdländern begleitet,in den Gängen des Parkes zw ergehe.Die erste dieser Promenaden findet gewöhnlich um 7 Uhr Früh statt und dauert drei Viertelstunnden,wo erauf ein­e Spazierfahrt in einem von der Kron­­prinzessin­ selbst kutschidterseWagett in der Richtu­­ng nach Triest statt­­findet7 für 10 Uhr ist bei güftstigem Wetter das Bad im Meere angesetzt.An Stelle des projektivtext Ausfluges nach dem Hofgestü­t Lipizza unternahm die Kronprinzessin am Freitag,nachdem das Wetter sich gegen selhr aufgeheitert hatte,eine Fahrt mit der Dampfbarkasse gegen Barcolazitz als dieselbe mit der Rückfahrt sich —--..-.-­­.­­· , Gerächthäkaite. Plenarsitz mng der königlielschthtrie.Unter­ dem« Vorsitze des Präsiden­tet»Belau Perczel fand heute­ mittags die erste Plenarversammuug der königlichen Kurie nach­ Gerichtsferien statt,welcher sämmtliche Kurialrichter und Senats­präsiden­te 11 beiwohnten.Inder Sitzung gelangte die Zuschrift de Justizministers zur Verlesu­­g,wonach mitgetheilt wird,daß in de letzten beiden Monaten zwei Kurialrichter pensionirt wurdenun mehrere im Gehalte vorgerückt sind;ferner daß Kurialrichter Emerich Szentgyörgyi zum Staatssekretär im Justizministerium ernannt wurde. W. In der Dueleffare Koätkaasmäöffy findet sich Schlußverhandlinga 1111t5.Septc111bs­)rl.J.beimI­ königlichen Gerichts«" hofe für den­ Peststr Landbezirk statt Die Anklage wird Wiss-Staats­amvalt Dr­«Soosvertreter1,während den Angeklagten Dr.Emi Koptka Advokat Dr.533m­l Liederna11n vertheidigen wi«. Gegen die von­ der erste Instanzwegchheilnahme am Duellver­gehen gleichfalls unter Anklage gestellten Sekundanten hat die königln­liche Tafel das weitere­ Strafverfahren eingestellt. Se­­­st

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