Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1887 (Jahrgang 34, nr. 147-172)

1887-07-01 / nr. 147

cs ·1-887;—yr,·14«7. .,« ,,(Einzelne Nummern 3 kr.in allen Verschleißlokalen.) — — >­­­nn; Engestwenigkeiten. (Verleihbung) Durch allerhöchste Entschliefung vom 22. Juni wurde dem Direktor der ungarischen Staatsbahnen August Walther und deren gejeslichen Nachformen, in Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiete des Verkehrswesens, der ungarische Adel verliehen, von der Budapester Univers­ität.­ Dur aller­­höchste Entschließung wurde der öffentliche außerordentliche Professor an der Budapester Universität Dr. Eugen Abel zum­ öffentlichen ordentlichen Professor­­ der Eaffiichen Philologie mit den systemisir­­ten Gebühren ernannt. (Ernennungen.) In Kroatien: Dr. Franz Mah­ner, P­rofessor am der Agramer Universität, und Martin Selovfet, D­berreaffhus-Direktor in Eisegg, zu. Landes-Mittelshul-Infpektoren ; Sofef Stinetics,­­Bokkstchul-Spnspektor in der Militärgrenze,­ und Anton Cuvaj, D­irigivender, Professor an der Sijferer, B­ürgerschule, zur Landes­-Boltsichul-nspektoren; Dr. Mathias Whlir,­ Mittel­­ihul-Inspektor, zum Direktor der Gifegger, Oberrealschule. — Der Finanzminister ernannte: Karl Strobanet zum Hilfsämter- Direktor im Finanzministerium ; Karl Tr­ichler, Géza Blasd­et, B­ol­án Yodor und Sofef Androvich zu Finanzministerial-Neh­­nungsoffizialen III. Klasse im Finanzministerium; Sigmund My­sr­rady zum Rechnungsoffizial III. Klasse beim Vetter Steuer- Inspeftorat ; Koloman Hetenast zum Finanzwach-Oberkommiss­är. — Der Minister des Innern­ ernannte: Ludwig Bötskey zum wirtlichen Am­tsoffizial. — Endlich wurden ernannt: Mlerius G­te­fani zum imbesoldeten Rechtspraktikanten in M.­Vasarhely und Béla Balás zum unbesoldeten Konzepts-Braktisanten bei der D Budapester Finanzdirektion.­­ Deffentlichen Dant­ spricht der Unterrichtsminister dem Großgrundbeleger Rudolf­ Muni dafü­r aus, daß derselbe in Szla­­tina eine Volksschule errichtete, dieselbe ausstattete und " mit einem Lehrer verforgte. . . Budapest, 1. Juli. Rußland Seineswegs unbedingt zu rvehnen ! Stuhlweißenburg in Vertretung des Kapitels die Dombherren , denten vor dem­ Wohnhause des Professorts Maaffen, bei welchen. = Nur noch zwei Tage Geduld und der Vorhang,­­ fein würde Mber auf dies fann sich vielleicht­ zu­­ Dr. Comund Bellet und Jjakob MichL erschienen. Den Anlasse fünf Studenten arretirt und polizeilich abgestraft worden der das große Geheimniß der bulgarischen Sobranje unterm Nachtheil ändern. Wenigstens i­­es bemerkenswerth verhülft, wird sich heben. Dian muß wohl annehmen, daß irgend ein verstecter Plan mit den DBerhandlungen der Sobranje in Verbindung steht und man darf viel­­leicht erwarten, daß Die Botschaft der Negenten, mit der die Gression eröffnet werden wird,­­ hierüber wenigsteis einige Andeutungen bringen werde. Denn was bisher, und zwar von autoritativeer D bulgarischer Seite über das Programm und die Pläne der Sobranje in Die Welt telegraphist wurde, it so funterbunt, so widerspruchs­­voll, daß der einz­ige Zwed, der Damit beabsichtigt ist und thatsächlich erreicht wird, nur der sein kann, die Meinungen zu verwirren und die dadurch erzeugte Konfusion gleichsan als spanische Wand zu benühen, "hinter der Dasjenige vor­­bereitet wird, was in Wahrheit geplant und intendirt ist. Wenn es in der That darauf abgesehen­ ist, in der Sobranje die Fürstenfrage aufzu­werfen und wenn die Regierung gewillt it, dieser Körperschaft die Wahl eines Kandidaten vorzuschla­­gen, so man es damit höchstens auf eine Demonstration abgesehen sein. Denn ob die Sobranje den Fürsten Alexander von Battenberg oder den Prinzen Ferdinand von Coburg zum Fürsten proklamirt, in jedem Falle ist es­­ evident, daß unter den gegenwärtigen Umständen seiner der Beiden den Thron wirklich besteigen wird. Was wäre also damit gewonnen? Eine neue komplizirende Zuthat zu der ohnehin ziemlich komplizirten Frage — nichts weiter. Die Negenten müssen in Dieser Situation ebenso wohl bewußt sein, wie alle europäischen Staatsmänner, und wenn sie gleichwohl auf dem Bollzuge des­ Wahlaftes bestehen, so thun sie dies entweder um dem­­ Drängen der Bevölkerung eine äußerliche Satisfaktion zu geben, oder um anderer geheimer Gründe willen, die wir nicht zu Friti­­siren vermögen, weil wir sie einfach nicht fennen. Wir Hoffen, Die Botschaft, mit der die Sek­tion der Sobrause er­­öffnet werden wird, werde einiges Licht im Dieses Dunkel bringen und wir Halten bis dahin mit unserem Urtheile über die Sachlage zurück. Eines aber Dü­rft uns unter allen Umständen festzustehen und fann Demgemäß auch jet schon ausgesprochen werden, daß man­­lich mit der Wahl eines­­ Fürsten. Durch Die Sobranje dem Wunsche der bulgarischen Bevölkerung nach Beendigung des gegenwärtigen Provisoriums Höchstens in der Form Dehnung getragen, daß aber in der Gage selbst damit nichts erreicht wer­den wird Günstiger stünden die Chancen, wenn man in­ Sophia geneigt wäre, auf den Modus zurückzukommen, den die Regierung selbst in einem früheren Stadium einmal im Auge hatte, auf die Wahl eines provisori­schen R Regenten, über dessen Persönlichkeit Die Bul­­garen sich mit den Mächten vielleicht doch Leichter einigen könnten, als über die Rerson des definitiven Thronkandi­­daten, Der, wer er auch immer sei, Die Sanktion s­eitens der Mächte, nach den Erfordernissen des Berliner­ Betrages; nicht erhalten wird. Zu den Kombinationen über den Aufenthalt Des Königs Milan in Wien s­reibt man uns:­p. Wien, 30. Sunt. Daß über den Wiener Aufenthalt des Königs Milan und seine Unterredungen mit hiesigen maßgeben­den Persönlichkeiten ungemein viele Kombinationen von Stapel gelassen werden, war ebenso vorauszusehen, wie daß diese Kombinationen, neben etwa einem Fünfchen von Wahrscheinlichkeit, sehr viele Un­­gereimtheiten und abgeschmachtes Zeug enthalten würden. Z­n die Kategorie der legteren gehört die von einem hiesigen Blatte veröffent­­lice Mittheilung über den Anhalt getinjter Aeußerungen, die ein ehr hervorragendes Mitglied unseres Aus­­wärtigen Amtes“ einem Mitarbeiter des erwähnten Blattes zum­ Besten gegeben haben soll. Diese Neuierungen beziehen sich auf die soi disant Erklärungen des Königs "Milan und auf die Gegenerklärungen einer hiesigen „kompetenten Per­­sönlichkeit“, theils über die Zustände Serbiens und über die Stellung Miftics’, theils über die Orientpolitik unserer­ Monarchie und das künftige Verhalten derselben dem Kabinet Mijtics gegenüber u. 1. w. Wenn manche vernünftige Behauptungen selbst in dieser journalistischen Leistung vorhanden sind und sich in unmittelbarer Kalibarschaft von solcher Ungeheuerlichkeit befinden, wie etwa die ist, daß König Milan erklärt hätte, Riftics, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten werde, auf die äußere Politis Serbiens feinen Einfluß aus­­üben dürfen, so erhöht das Vorhandensein einiger ebenso land­­läufiger wie unzählbar wiederholter vernünftiger Bemerkungen seines­­wegs die Glaubwürdigkeit dieser famosen Mittheilungen und es wird sich kaum ein einziges „hervorragendes Mitglied“ unseres auswärtigen Amtes finden, das nicht die fragwürdige Ehre entschieden ableh­­nen würde, diese publistiische Meonstr­osität inspiriert zur haben. Auf dem Ballplab ist er nicht Sitte, Andisfretionen zu be­­gehen, aber könnte man vielleicht unserem Ministerium des Reußers eine allzu große Zugek­öpftheit der Pu­blizistik gegenüber zur Last legen, es muß daher bei dem politisch weif denkenden Leserkreise eines politischen Blattes ein richtiger Köhlerglaube vorausgelegt werden, wenn ihm zugemuthet wird, daß er Alles für baare Minze hinnehmen werde, was man ihm als Mittheilungen eines „hervorragenden Mit­­gliedes” des Auswärtigen Amtes über die gegenseitigen Regierungen imvischen dem König Milan und einer „kompetenten Persönlichkeit“ auftijcht.. Die Diskussion über die Deutsch-französischen Beziehungen Dauert fort und die deutschen Blätter reden sich in stets wachsende Aufregung hinein. Zur Kenn­zeichnung der Situation, wie sie in Den leitenden Streifen Deutschlands aufgefaßt wird, schreibt uns einer anserer Berliner Korrespondenten : : 3 Berlin, 29. Juni. Die Temperatur zwischen Deutsch­­land und Frankreich kann nicht leicht Fühler gedacht werden, als sie gegenwärtig thatsächlich is. Es mögen im Einzelnen ziemlich un­bedeutende Dinge sein, welche zu diesem Ergebniß geführt haben, aber die Summirung Dukender von Kleinigkeiten Fan schließlich eine sehr stattliche Ziffer ausmachen, und das ist hier der Fall. Die Vorgänge, die hier angedeutet sind, sind jedermann bekannt, und das Beun­­ruhigende bei ihnen ist, daß Niemand wissen kann, welche neuen Kränkungen des deutschen Empfindens die Phantasie des Hafses jen­­seits der Bogesen noch aussinnt. Man hat es in Berlin nicht für möglich gehalten, daß sogar die Negierung eine freundliche Stellung gegenüber dem skandalösen Antrage einnehmen werde, welcher den Deutschen in Frank­reich das Leben sauer machen und sie als Geächtete behandeln will. Dies Unglaubliche ist nun 004 Wahrheit geworden, wie die lebten Nachrichten aus Paris bewessen. Indessen würde man mit der Annahme fehlgehen, daß von Berlin aus diplo­­matische Schritte gegen das Treiben gemeister französischer Elemente werden unternommen werden. 63 gehört vielleicht eine sehr starre LZanamuth dazu, auf solche Schritte­ zu verzichten, aber in diesen Dingen darf nicht ledig­­lich das Nationalgefühl, so unzweifelhaft berechtigt es auch sein mag, die entscheidende Rolle spielen. Vielmehr wird man sich in Berlin zu sagen haben, daß gerade dur­ das Hinzutreten Deutschlands der Brand, der’jebt noch gleichsam ziel- und zwecklos im nnnersten des französischen W­olfskörpers wüthet, erst recht zu einer hellen und ver­­zehrenden Zehe ausschlagen könnte. Und dies Unheil vermeiden, so lange es möglich, ist, eristeint staatsmänniicher,­ als einem Gefühl der Berbitterung sofort nachgeben. Wenn­ die französischen Windlereien sich einstweilen, gleichsam noch im Kreise drehen und seine rechte An­­griffskraft gegen Deutschland erlangt haben, so mag der Grund hiefür,­­zumeist:­ in­ der Erfenntniß zu suchen ‘sen, daß auf­­­­ Bischöfen folgte das gesammte Domkapitel von Vehprim, diesem die­­ MALEN, wurde gegen diese fünf Studenten das Disziplinar-Verfahren , geführt. Der Senat fällte auf Grund einer­peziellen kommissioneller Erhebung das Erkenntnich, daß die Studenten Arthur Seng und Nanota wegen Verlegung der einem Professor schuldigen Ehr­­erbietung und wegen Verlegung der akademischen Gitten und Ordnung für ein Semester von der Wiener Universität velegirt werden. Die drei anderen Studenten wurden, nachdem die Erhebungen ergeben hatten, da­ dieselben an der Straßendemonstration nicht aktiv teilgenommen, sondern blos zufällig bei denselben anwesend waren, freigesprochen. Eine zweite Angelegenheit, welche die Disziplinar­­gewalt des akademischen Senats in Anspruch nahm, steht mit­ der Rede im Zusammenhange, welche Brofessor Tomasczus im öster­­reichischen Abgeordnetenhause gegen die antisemitischen Ngitationen unter der akademischen Jugend hielt. Man erinnert sich, dob mehrere­ Studenten-V­erbindungen in­folge dessen einer Brief an den Deputirten richteten, dessen beleidigender Ton den Unterrichtsminister Dr. Gautsch veranlaßte, den Rektor der Wiener Universität, Hofrath Professor­ Zimmermann, zu beauf­­tragen, gegen die Unterfertiger des Briefes die Disziplinar-Unter­­suchung einzuleiten. Den Gegenstand der Klage bildete die Verlegung der Disziplin durch m­ehrerbietiges Auftreten dieser Studenten gegen einen Universitäts-Professor. Sämmtliche Unterfertiger Dieses Schrei­­bens wurden für schuldig erkannt und über sie als Strafe eine Rüge verhängt. Ein Student jedoch, der Mediziner Ursinn, welcher schon b­e­it Anlaß zu Disziplinar-Untersuchungen gegeben, wurde für immer von der U­niversität velegirt. Von dem Ergebnisse dieser Dis­­ziplinar-Verhandlungen wurde das Unterrichts-Ministerium bereits in Kenntniß gesegt, genug, daß das Zusammengehen Rußlands und Frankreichs in der ägyptischen Frage zu einem unbestreitbaren­­ Erfolge geführt hat, welcher­­ es beiden Mächten vielleicht nicht unangemessen‘ erscheinen läßt, au) f einer ihr Heil gemeinsam zu versuchen. Es ist bekannt, daß die Kabinete von Berlin, Wien und Rom der englisch-türkischen Kon­­vention in Betreff Ägyptens zugestimmt hatten. Trosdem würde man das Scheitern derselben hier mit größter Gelassenheit ertragen, da es ja schließlich nicht­ unsere, sondern die Sache­ Englands ist, um die es sich handelt. Aber was in Berliner leitenden Kreisen verstimmt hat, ist die Wahrnehmung, daß namentlich der französische Vertreter in Konstantinopel sich nicht­­ entblödet hat, Deutschland beim Sultan anzuscrmwälzen. 68 sind Beweise dafür vorhanden. Beispielsweise das von französischen Blättern verbreitete Märchen, wonach das Londoner Kabinet dem Fürsten Bismard für seine Unter­­füßung das Protektorat über Syrien angeboten habe, ist­ nur auf den Bark­er Boulevards erfunden, sondern erscheint als­ der Widerhall von Verleumdungen, deren Ursprung höher hinauf liegt. Die Nede, welche Erispi in der­ gestrigen Situng der italienischen Kammer anläßlich der PBerathung über den afrikanischen Kredit gehalten hat, wirft ein helles Streiflicht auf die Gruppierung der­­­ euuropäischen Mächte gegenüber den schwebenden Fragen. Später esjant it zunächst, daß der Preinister das Einvernehmen zwischen Italien und England in den Mittelmeer-Fragen­ hervorhebt. Die weit irgendwelche konkrete Abmachungen in dieser Rich­­­tung zu Stande gekom­men sind, können wir­ natürlich nicht wissen, aber Die eigentliche Bedeutung der Thatsache liegt darin, daß sie Den Antagonismus zwischen I­talien und Frankreich zum Ausdruck bringt. Wenn von dem Einverneh­­men Italiens mit England gesprochen wird, so­lt es natür­­fi, daß Italien die ägyptische P­olitik, welche Frankreich fest im Bereine mit Rußland vertritt, nicht untersuügen Tanır. Es scheint also, als ob Die Besorgnisse, welche man an­­läßlich des italienischen Demnisterwechsels bezüglich einer Schwenkung der auswärtigen Politit des Königreichs gehegt hat, völlig grundlos ware­n. Regierung verfolgt die Marschlinie des vorigen Kabinets und hält fest an der Allianz mit den konservativen Mächten des Welttheiles. Beruhigend klingt die V­ersicherung, daß selbst eine friedliche Lösung­­ der bulgarischen Frage zu er­­warten sei. Angesichts der geheimungvollen Bewegung, welche gegenwärtig in Bulgarien herrscht und deren Ent­­wicklung man allenthalben mit großer Spannung entgegen­­sieht, fan Diese Erklärung des italienischen Ministers nur die Zuversicht erhöhen, daß schließlich die bulgarische Frage ohne erneute Krisen gelöst werden wird. Auch die heutige italienische” (Se Majestät der König) wird auf der Nachfehr von den Mandvern im Hunyader Kom­itat am 23. September in Klausen­­burg eintreffen und einen Tag oder zwei Tage dort verweilen. Die hierauf bezügliche DV­erständigung it Dem Klausen­burger Militär­­kommando bereits zugegangen. . Requiem.­ Heute Vormittags, am Todestage weiland Dr. Majestät des Königs Ferdinand V., fand in der Ufner Garnisons­­kirche ein solerner Trauergottesdienst statt. An der Mitte des Kirchen­­schiffes war ein Katafalt errichtet, den eine dreifache Reihe von Wachslichtern umgab. Die Wände der Kirche und die Bänke waren mit scmwarzem Tuche ausgeschlagen. Dem Hequien, das vom Brobit- Pfarrer Boaijih unter großer geistlicher Affistenz zelebrirt wurde, wohnten unter Andern Minister Treforxt, Obergespan Graf Stefan Szapáry, Ober-Bürgermeister und Rath um Universitäts-professor Dr. Korányi bei; ferner war Korps­­kommandant Graf Belacsevich an der Seite der Generalität der gemeinsamen und der Honved-Armee und zahlreiche Stabs- und D­beroffiziere anwesend. Das Spalier wurde von der F. ungarischen Kronwace, gebildet. RZ Bischof Sigmund Kovács FT) Das V­epprimer Dom­­­kapitel und der Kurat-Klerus haben über Das Ableben des Bischofs folgende Barte ausgegeben : . Das Vehprimer Domkapitel und der Kurat-Klerus der Neb­­primer bischöflichen Diözese melden mit tiefbetrübten Herzen das Ab­­leben Sr. Exzellenz des hochwürdigen Sigmund Kovács, Dis­­zesanbischofs von Velprim, immatrikulirten Doktors der Theologie, wirklichen Geheimen Nathes Sr, Majestät des Königs, Kanzlers Ihrer Majestät der Königin von Ungarn, Ritters des Ordens der Eisernen Krone T. Klaffe, Ehrenbü­rgers Der Königl. Freistadt Fünf­­fiechen, welcher im 67. Jahre seines Lebens, im 43. Jahre seiner priesterlichen Thätigkeit, im 19. Jahre seines Bisthums, im 10. Jahre seines Weltprimer Bisthm­s, nach Empfang der Sterbeinkramente am 28. Juni d.h. 5%, Uhr Abends an den Folgen einer Sunngenichtwind­­sucht verblichen it. — Die sterbliche Hülle des Dahingeschiedenen wird am 1. Juli 0. 8. um 9 Uhr Morgens nach Dent in der­­ Veb­­primer Metropolitanticde stattfindenden heiligen Seelenamte — seinem Wunsche gemäß — in der Gruft der Velprimer bischöflichen Metropoli­­tanlicc­e zur ewigen Nähe beigejeßt merdem Beßprim, 29. Juni 1887. Neber das heute stattgehabte Leichenbegängnis erhalten wir aus Veßprim die folgende Depeiche: Die verwaiste Diözese D­ek­­pri erwies heute ihren verewigten Oberhirten, weil­ Bischof Sigis­­mund Kovács, an dem sie während seines segensreichen Regimes in Ehrerbietung und Liebe gehangen, die Tekten Ehren. Der ge­sanmte Klerus. Die gesanmte offizielle Welt des Kirchen­­sprengels und ein unzählbares Publikum, die katholische Be­­völkerung und nicht minder Anhänger der anderen Konfessionen, waren schon am frühen Morgen in der Festung, in der bischöf­­lichen . Nesidens, sind in der S Kathedralkirche zusammengeström­. Die Nachbar-Diöhtesen hatten desgleichen Vertreter ihres Klerus und die Spuben ihrer Behörden entsendet. Ebenso waren aus der Hauptstadt einige offizielle Persönlichkeiten und eit­e Schaar von Leid­­tragenden — Freunde und Bekannte des verewigten Bischofs — er­­schienen. Die Leichenfeier gestaltete sich im solcher Weise zu einer der hohen Stellung und den unvergänglichen Verdiensten des V­erewigten würdigen Kundgebung, zu einem imposanten Ansprüche pietätvoller Trauer und über das Grab hinausreichender Anhänglickeit. Unter den Zelebrirenden schritten die Diözesan-Bischöfe: Kornel Hidaljy von Steinamanner, Johann Zalka von Raab. Außerdem waren aus geistlichen Delegirten der eigenen, sowie der anderen Diözesen, Die Sommiitäten der einheimischen und vieler fremden, ziviler und mili­­tärischer Behörden und endlich ein unabsehbarer Zug­leichtragenden Publikums. Nach der Einsegnung in der Trauerkapelle im Palais wurde die Leiche vom Katafalk gehoben, um­ der eigenen reit­­willigen Anordnung des­­ Verewigten gemäß zur Beiiebung nach der Gruft der Domkiche gebracht zu werden. Der Andrang des P­ublikums war ein so mächtiger, daß sich der Leichen­­zug nur Schritt für Schrift vorwärts bewegen konnte. In der Kathedralkirche angelangt, wurde der Sarg vor dem Gant­tuarium nochmals abgelegt und daselbst abermals eingesegnet. Sodann bewegte sich der ganze Trauerzug in der vorerwähnten Ordnung unter den von düsteren Orgelklängen begleiteten Gesängen bei „Miserere“ und „De profundis" durch das Schiff und das Hauptportal des Domes nach der Gruft. Nachdem in der Chorhalle desselben die üblichen Schlußgebete­­ veritirt worden waren, wurde­ der Sarg‘ in die propiforisch­­ hergestellte " Nische gestellt und deren Deffnung mit einem gleichfalls propiforiigen Dentstein geschlossen. Die Geistlichkeit begab sich hierauf in die Domkirche zurück und veriri­te dort im Stillen das »Libera« und die sonstigen Gebete für das Geelenheil des Verstorbenen, womit die Leichenfeier ihr Ende erreicht hatte. Die Trauerfahnen, welche seit dem Ableben des Bischofs von der Residenz, von öffentlichen Gebäuden und zahlreichen Privat­­häusern weben, bleiben den ganzen Tag über ausgestehlt. Die ganze imposante Jeter verlief in durchaus würdiger Weise ohne irgend­welche Störung der Ordnung, ohne den Teifessen Mißton. Fürstbischof Dr. Georg Kopp­ .. Man schreibt dem „Berl. Tgbl.“ aus Fulda : „Der bevorstehende Abgang des zum Fürstbischof von Breslau designirten Bischofs Dr. Georg Kopp von hier, wird in­ allen Kreisen des hiesigen Publitums ohne Unterschied der Konfession mit Bedauern gesehen, da der Scheidende sich wegen seiner hohen geistigen Bildung,­­ jener Leutseligkeit im D Veriehr und namentlich auch wegen seiner toleranten Gesinnung gegen Anderegläubige allgemeiner Hochachtung und Beliebtheit erfreute. Was seine Toleranz betrifft, so möge hier daran erinnert sein, daß Dr. Kopp zur Zeit des Tipa-Chlaver Pro­­zesses, aus welchem man damals auch hier für den­ Antisemitismus Kapital zu schlagen suchte, dem ihn besuchenden Provinzial-Rabbiner Dr. Gahn gegenüber erklärte, er (Kopp) halte es überhaupt für unmöglich, daß jemals zu irgend­einer Zeit Schriften nich­t von den Kuden zu rituellen Zwecken verwendet worden sei. Diese Neu­erung wurde dem Herrn Bischof damals von vielen ultramontanen Blättern sehr übelgenom­­men, namentlich die Gelehrten der „Germ­ania“ erlaubten sich, ihm wegen derselben eine derbe Korrektur zu entheilen. In geschäftlicher Beziehung wird besonders die große Pünktlichkeit hervorgehoben, deren sich der Herr­en­hof in allen Fällen bei Erledigung seiner Berufs­­geschäfte befleißigt, welche er aber nicht minder von Anderen, nament­­lich den ihm nachgeordneten Klerikern zu begehren pflegt. Die durch die Verwaltung der Diözese sehr in Anspruch genommene Zeit des Bischofs ist genau eingetheilt und er ertheilt den zur Audienz gelade­­nen oder solche nachsuhenden Pfarren diese nur dann, wen sie peinlich genau zur bestimmten Zeit erscheinen, wobei nur­ ganz beson­­dere Entschuldigungsgründe eine Ausnahme veranlassen. Manch der auswärtige Kleiifer hat von dieser Strenge des Bilde­s schon eine unliebsame Erfahrung gemacht.( ....: Nachklänge zu den Wahlen) Der Kandidat der Unabhängigkeits-partei im Tlten Bezirk Ludwig Dentaller veröffentlicht im Hinblick auf die Mittheilung des „Gydri Közlöny", daß er und seine Partei die Bevölkerung aufhegen und mit Rücksicht auf die bevorstehende Stimmwahl terrorisiren, eine Erklärung, daß diese Behauptung unwichtig seit; es agitire im Gegentheile die Gegen­­partei mit unzulässigen Mitteln, während die Unabhängigkeits-partei stets geießlich vorgehe. An Verbindung hiemit steht Die folgende, aus Raab heute telegraphisch gemeldete Nachricht : „Zwischen dem Redakteur und Honved-Oberlieutenant in der Neerve Moriz Katona und Ludwig Sentaller fand heute­ ein Pistolenduell­­ statt.' Die Sekundanten Katona’s waren ‚die Beamten der Raubregulirungs- Gesellgaft Kriptinkovics und d nt­er, die Hentaller’s die Abgeordneten Romjiathn und Urban Dev fordernde Theil war Hentaller. Bedingungen waren: 30 Schritte Distanz, je 5 Sheitte Avance, ein Schuß. Hentaller machte von der Avance Gebrauch. Katona schob vom Plate, worauf Hentaller die Pistole senkte­ und dieselbe­­ dem­ Gegner vor, die Füße warf. dienit war der Akt zu Ende.” (Ein politischer Racheakt?) Die fünflaviische Akademie der Künste und Wissenschaften hat­ in ihrer Sikung vom 19. Juni einstimmig beschlossen, dem Direktor, der akademischen Bildergalerie Professor Dr. Krsnjavi zu fü­ndigen und ist derselbe seiner Stelle an der akademischen Galerie enthoben. Professor Dr. Krsnjavi wurde am 17. v. M. in Bosnjake als Kandidat der Nationalpartei einsti­mmig gewählt. Sollten — so fragt, die Agramer Zeitung’ — diese beiden Ereignisse im Zusammenhang stehen? Wir müssen es vermuthen, lautet die Antwort, nachdem Professor Arsh­zavt m­it­­telbar nach dem Wahlen vor drei Jahren aufgefordert wurde, auf seine Stelle bei der Akademie zu verzichten, damals unmittelbar, nach­dem er die Galerie zu­ allgemeiner Zufriedenheit geordnet; set wird­ ihm wieder zwei Tage nach der Wahl gekündigt, nachdem er an den wissenschaftlichen Katalog der Sammlung die legte Hand anlegte. Schulnachrichten­ an der Landesrabbinen- Schule welden für das kommende Schuljahr die Gmschreibungen und Aufnahmsprüfungen am 1, 24 und 4. September von 2 bis 12 Uhr Vormittags stattfinden. . . · ("Ein­.5.rberlidgesuth.)Tis:Budapest ersteril Spadts Kaintumnufschaft fordert den Fran­z Piver,unbekannten Aufent­­hallt­,a11f,be1)11fIE111ps«arig von Mittheil und­ über ein ihm nach seine­t in Göding verstorbenen Schwester Anna Piver Verehelichten Moller zufallendes Erbesich zu melden. (Beim Badenerkranken!Die Jichedecz gesteh­t nächst dem Palatinalgarten in der Donau ertrunkenen Knaben Eugen Kleisch wurde heute Vormittags an’SOf 11er Ufer geschwemmt und in" « 5 iden Senat über die bekannten Straßen-Demonstrationen der Stu­­­­r­diessodienhalle des Rochurzspitals ü­berfü­lth., sj Einbrncherdiebstahl.)Heute NachtsI wurde»die Wohk­unng der Ingenieursgattin Isabella Abrcsnyi (Attilagaffe Av. 17) von, bisher unbekannten Dieben erbrochen, Die sänmtliche vorfindliche M­ärche mit sich nahmen. «­­(Verlosung.)Bei der heutigen­ xxxlx’.Verlosung des­­hauptstädtischen Drei-Millionen-Ansehens und der XXxiii-de53ü­nf- Millionen-Anlehens wurden folgende Obligationen gezogen : Von Dem Drei-Millionen-Anlehen 13 Stüd zu 100 Gulden: Nr. 91 118 156 218 347 382 390 405 434 460 475 544 555. — 1 Stüd zu 500 Gulden: Nr. 83. — 38 Stüd zu 10900 Gulden: Nr. 236 253 579 590 659 708 761 882 910 927 956 1033 1049 1080 1141 1291 1309 1310 1422 1682 1721 1727 1751 2008 2205 2211 2213 2340 2568 2415 2477 2481 2512 2611 2639 2708 2751 2850. s . Vom Faus-Phillinue II-911rlche 11,71 Stück zu 100 Gulden: Nr. 47 66 195 421 432 655 939 1020 1114 1139 1152 1185. 1197 1306 1307 1314 1322 1329 1335 1350 1557 1358 1363 1370 1374 1375 1380 1385 1388 1469 1590 1594 1607 1818. 1855 1881 2300 2327 2329 2374 2504 2818 2822 2833 2838 2841 286 £ 2877 2887 2892 2895 2900 2908 2909 2940 2950 2952 2954 2955 2964 3420 3450 3481 3582 3914 3938 4086 4153 4550 4558 4591 4596 4827 .4941. — 38: Stil zu 300 Gulden: Nr. 221 288 301 455 527 538 608 627 669 677 697 878 913 960 1017 1021 1293 1304 1317 1364. 1371 1635 1646 1674 1684 1695 1751 1780 1790 1871 2164 2179 2545 2710 2724 2817 2945 2985. — 38 Stück zu 1000 Gulden: Nr. 28­75 229 357 465 651 682 1002 1005 1007 1067 1200 1227 1247 1513 1521 1543 1560 1626 1632 1681 1683 1738 1752 1789 1810 1823 1829 1980 2108 2141 2289 2346 2572 2604 2707 2864 2899.­­ ( Die nächste Kongregation des Besterz Komitats) wird am 11. b. stattfinden. ; 2 Selbstmordversuch einer Schauspielerin.) An Großmwardein hat die angeblic nach Debreszin zuständige Schau­­spielerin Serena Uchadi zum vierten Male versucht, ihrem Leben ein Ende zu machen. Sie trank im Hofe des Stadthauses Schwefel­­säure und wurde ins Spital geschafft, welches sie bald wieder geheilt verlassen durfte, da sie durch Polizeiorgane noch rechtzeitig verhindert worden war, mehr als einen Schlud, von diesem ganz besonderen Safte zu thun. Liebesgram hi die Aermíte zu den wiederholten Selbstmordversuchen veranlaßt haben. ee (Disziplinar-Gr­enntnisse gegen Stu­­denten.) Die „Wiener Korrespondenz” meldet: In­folge der Anzeige der Polizei-Direktion an den akademi­­ Theater für Heute, Freitag, 4. Suli. Ofner Arena­ ,Egy­es Velenezeben”. — Sommertheater: „Die Frau Baronin“. Gelenramme­des , elter Lloyd“, Angram, 1. Suli. Orig-Telegr) Die Septem­­­viraltafel bestätigte das Urtheil im Hochverrathsprozesse Harambajics-Kofotovicz, demzufolge als Qualifikation das­ Berbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe angenommen wurde; 7" lie­ferte jedoch das Strafausmaß bei Havambajics von 14 auf 6, bei Kofotovics von 12 auf 3 Monate herab. Die Verhandlung gegen je des Verbrechens des Betruges und der Veruntreuung angeklagten, Dr. David Starcsevics findet im Laufe dieses Monats statt, da die Berufung des Angeklagten von der Septempiraltafel verworfen wurde. Wien, 1. Sul. (Drig-Velegr.) Zur heutigen Gedächtnißfeier des Sterbetages Kaiser Ferdinands fand ein Seelenamt in der Hofburg-Pfarrkirche statt, welchen der Kaiser- König, Die Erzherzoge Franz Ferdinand d’Este, Leopold, Ayranz, Albrecht, Salvator beimwohnten. Auch die Minister Graf Kalnoky, Bylandt und Taaffe und die obersten Hoffunktionäre waren aus­wesend.­­ Wien, 1. Hul. (Orig.-Telegr.) König Milan ist heute Vormittags 11 Uhr aus Gleichenberg hier eingetroffen und hat samit seiner Begleitung im Hotel Imperial Wohnung ge­nommen. Krakau, 1. Juli. Drig.-Telegr) Das Kronprin­­zenpaar hat heute nach dreitägigen Aufenthalte die alte Sagello­­nenstadt, welche bemüht war, sich im­ günstigsten Lichte zu zeigen, verlassen. »Kronprinzessin Stefanie trat um 7 Uhr Morgetts die Rückfahrt nach Wien an,von wo sie sich zu vierwöchentlichem Kur-« gebrauche nach Franzen­sbad begeben wird.Die Bevölkerung beglei­­­tete mit stürmischen,,Nich­aije«-Rufen die Konprinzessin bis zum­­ Bahnhofe.Aus dem teppichbelegten Perron hatte sich zum Abschied­­ die ganze offizielle Welt und eine Deputation der adeligen Damen, welche der Kronprinzessin ein Blrmenborgquet ü­berreichte, eingefunden. Die hohe Frau verbraite die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nur Gespräche mit den anmwejenden P­ersönlichkeiten, denen gegenüber sie ihrer Freude über den großartigen Empfang wiederholt Ausdruch gab. . Nachdem­, die war ‚rau vom Kronprinzen herzlichen Abichten genommen, begab sie sich, von der Obersthofmeisterin Gräfin Sylva­ Taroucca und der Hofdan­e Gräfin Chotek begleitet, in Den­ Salon­­wagen des Hofseparatzuges ı und erschien am­ - Senster des Loupes, nochmals in ammuthigster Weise sich nach allen Seiten verneigend und sdanfend. Als der Zug sich in Bewegung rette, brach das Publikum in enthusiastische Hochrufe aus. Auch andere aufrichtige­­ Sympathiekundgebungen l­ieferten den Beweis, daß die Kronprin­­zessin durch ihren seltenen Liebreiz und durch Die außergewöhnliche Zentfeligkeit die Herzen der Bevölkerung im Sturme erobert habe. Die Weiterreise des Kronprinzen Rudolf nach Du­galizier erfolgte kurze Zeit hierauf. Auf dem­­ Bahnhofe waren­ wieder die offiziellen Persönlichkeiten, die Generalität, der Bischof, der Bürger­meister, die Magnaten und zahlreiche Deputationen versammelt. Der Kronprinz unterhielt si sehr lebhaft mit einigen Notabilitäten und äußerte sich auch seinerseits anerkennend über Die glänzende Auf­nahme. Unter nicht endenwollenden slürmischen Zurufen verließ­ der Train Die Halle. »»«··"« Nonc,30."Juui.(Berspät d­e itt getrossen.)letzun­g der Kammer.Die Generaldebatte über den afrikani­­schen Kiredit wurde wieder aufgenommen. D­iaucini erklärter ü­bernehme die Verantwortung für­ die drei hervorragendsten Initiativakte seiner Verwaltung,für das Gini vernchm­en mit dennntralmächten,welches Thatsachen­­ hinderte,die großes Unglück erzeugen­ konnten;die Wiederbelebun­g der erkalteten­ Beziel­unngeIt mit England und die Kolo­­nialpolitif­.Treitit Italie 1111 u.C)der Entlassung der ägyptischen Truppen durch die Engländer sich 11ich b­eeilt hätte,1­ würde eine andere Macht Massauah okkupirt herbett.Ers vertheidigt die Akte­ sein­er Ver­­­waltung un­d glaubt,11tan müsse Abyssinien zwingen,sich zu unter­­werer und wirksame Garantien zugeber.­Zu diesem Ende mü­sse man der Regierun­g freie standlasse. Der Kriegsminister gibt mehreren Rednern Au­fklärun­g ü­ber die Bildung eines Spezialcorps für die afrikanische Garnisons und ü­ber die Dauer der Einweihung in dasselbe. Die Regierung stelle mit ihrem Entwurf die Vertrautensfrage und erwarte das Votum der Kanmmer. «,«­" Hierauf folgt die Begrü­t­gu­nng mehrerer Tagesordnungen. Crispi erklärt,die Regierung nehme die Tagesordnun­g Lautonosm­os a,welch­e die Erkliinungen der Regierung zur Kennt­­niß nimmt,denn sie wolle ein Votum,welches sie bei dem von ihr begonnenen Unternehmen sichert Bezüglich der Vergangenheit sei jeder Zweifel durch vier eingeb­h­de Debatten und die Reden Man­­cius’s aufgeklärt.In der Zukunft werde die Haltung der Regierun­g in der internationalen Politik wie bish­er ein­e vorsichtige sein.Mit­ England ist das Einvernehmen­ bezüglich der Mittelmeer-Frage ein­ vollständiges­ IN­ Egypten« haben wir dieselben Interessen mit England gemein; wir können daher auch in Konstantinopel nur die Politik unserer Alliirten befolgen.Nichts in Eur­opa deute auf Krieg.Selbst die bulgarische Frage wird,wie man glaubt,friedlich gelöst werde. Auch Rußland will den Friecht.Es erübrigt nur noch die Frage wegen des 20-Millionen-Kredits. Redner glaubt, die Kammer habe sich mit dem Botum vom 3. uni der Politik der Re­­gierung angeschlossen. Auf jeden Fall erwartet die lektere, daß Die Kammer ihr Vertrauen ausspreche. Die von Santonofrius beantragte Tagesordnung wurde beim Namensaufruf mit 239 gegen 37 Stimmen angenommen und der Gefesentwurf in geheimer Abstimmung mit 188 gegen 39 Stim­­men genehmigt. Die Situng wurde hiemit aufgehoben. Pont, 30. Suni. (Berspätet eingelangt.) Der Senat be­­schäftigte ei in privater Sigung mit der eigenen Neform­. Ein Bes­chluß wurde nicht gefaßt. Die Berathung wird morgen fortgelest. Mor, 30. Zunt. (Berspätet eingelangt.) Der, Dont teur de Nome­ tt in der Lage, die Existenz eines Astes des Heiligen Stuhles in Abrede zu stellen, welcher Dem auf Die römische Frage bezugnehmenden Theile der päpstlicher Allofution vom 23. Mai widersprechen wü­rde, Der Heilige Stuhl — bemerkt das Blatt — nichl nicht noch immer, wnie die Alsofution sagt, Die Beendigung des unheilvollen Zipfe­­rpaltes zwischen Stafien und dem P­apstthum unter der Bez­wingung, daß Dieses in die Lage gebracht werde, in welcher n . ee i­ MENT TEL e ES | jók + A

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