Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1887 (Jahrgang 34, nr. 274-298)

1887-12-01 / nr. 274

l Budapeft, 1. Dezember. — Die Ansprache, welche der Bapst an die ungarischen Pilger gehalten hat, Liegt bisher nur in einem Dürftigen Auszuge vor und wir müssen mit einem absehliegenden Urtheile zurüchalten, bis uns der vollständige und authentische Text derselben bekannt ist. Aber nach den telegraphisch übermittelten Fragmenten zu urtheilen, geht ein beträchtlich bellifofer, in die eigene Sphäre des Staates hin­­übergreifender Zug durch die Enunziation Sr. Heiligkeit. E3 it fon ominds, daß der Papst auf die Encyclifa vom August 1886 Hinweist und die darin enthaltenen , Math­­schläge” erneuert, und wenn es wahr ist, daß Se. Heiligkeit dies auf Anrathen des Fürstprimas von Ungarn gethan hat, dann hat Se. Eminenz dem Heiligen Vater seinen guten Rath ertheilt­­ene „Rathschläge” bezogen sich auf sehr wichtige Staats­angelegenheiten, wie die Chegejeßgebung und die Schule, welche die einseitige konfessionelle Behandlung nicht vertragen. leihwohl wissen mir den Standpunkt, den Ge­ Heiligkeit eingenommen, zu würdigen; der Bapit hat eben schlechtweg die kirchlichen Ansprüche und Interessen im Sinme, und er ist mit den Hältnissen Ungarns zu wenig vertraut, um ermessen zu können, inwieweit diese sich zur Aufnahme solcher Aspira­­tionen eignen. Freilich­ wären die Führer der ungarischen Deputation in der Lage gewesen, Sr. Heiligkeit hierüber die erforderlichen Aufschüsse zu entheilen, und wenn sie das unterlassen haben, so macht das ihrer Pietät für die Unfehlbarkeit des Papstes alle Ehre, aber es stimmt nicht vollständig mit den Nachichten überein, welche man dem interkonfessionellen Frieden und den friedlichen Beziehun­­gen zwi­schen Staat und Kirche schuldig­­ ist. Wie dem aber auch sei, man würde sich in Rom troßdem bald genug überzeugen, daß die öffentliche Meinung der Katholiken Ungarns allezeit bereit ist, der Kirche zu geben, was der Kirche it, aber auch dem Staate, was des Staates ist. Gewiß hegt die ungarische Nation in ihrer Ge­sammtheit nur lebhaftes Dankgefühl für die Unterfrügung, welche sie in ihren schweren Kämpfen gegen den Mohame­­danismus von den Wäpften empfangen hat; aber die unga­­rische Nation gehört nicht nur der Vergangenheit an, sie führt auch ein sehr aktuelles gegenwärtiges Leben, und da kann sie die Erfahrung nicht in den Wind schlagen, Daß hier große Macht, welche die Kirche in den Tagen des Absolutismus hatte nicht im Stande warauch nur ein Atom der nationalen und staatlichen Selbsttständigkeit Un­garns zu retten und daß dieser staatliche Existenz nur doch Faktoren wieder hergestellt werden konnte, welche von eins­eitigem Konfessionalismus voll­ständig frei waren Es wird sich jedoch, mie gesagt, noc Anlaß bieten, auf die Emugziation Sr. Heilig­­feit ausführlicher zurückzukommen, und so wollen wir dien nur der Hoffnung Ausdruck geben, unsere Pilger erden nur mit dem Segen des Friedens aus Rom in die Heimath zurückkehren und hier nichts unternehmen, was die patriotische Gesinnung und das Staatsbewußtsein der über­­wiegenden Mehrheit der katholischen Bevölkerung heraus­ fordern konnte. ENDBLATT D (Einzelne Nummern in Budapest 3 Er, in der Provinz 4 Fr. in allen Berichteifiloralen). MAR. EN­ne in Petersburg thatsächlich Rußland jo überaus freundlichen Worte in der Ráb­ors­hen Erklärung vor dem ungarischen Delegations-Ausschusse als Feindseligkeit und P­rovo­­kation verlästert wurden, haben wir hiefür in der That jeden Maßstab verloren. Bezüglich­ der in den allerlegten Tagen auf­­getauchten Nachrichten über Diplomatische Verhandlungen, welche für gewiisse Eventualitäten ein gemeinsames Vor­­gehen Englands mit den Müchten der Tripel-Allianz sichern sollen, wird uns mit geheilt, daß diese Angelegenheit wohl kaum eine mezifische Bewegung auf diplomatischem Gebiete hervorgerufen haben dürfte. Denn im Grunde sei Die Ueber­­einst­immung Englands mit den Ten­­denzen der Tripel-Allianz von dem Tage des Abschlussses der legieren eine ausgemachte und kaum,besonders zu disfutirende Sache gerwesen. In früheren Zeiten herrschte ein gewisses, durch einzelne Vorkommnise wachgerufenes Vorurtheil gegen die Stabilität der Regierungs­­verhältnisse in England. Dasselbe sei nunmehr­ an der Hand der Erfahrungen Des Yeßten Jahres so ziemlich überwunden. Auf englischer Seite besteht aber immer noch eine gemilse Scheu, das Land in kontinentaler Angelegenheiten fit zu engagiren und­ dieser Stimmung müssen wohl auch Konti­­nentale Politiker Rechnung tragen. So weit ohne förm­lichen Vertrag die Unterftügung Englands den Bestrebungen der europäischen Zentralmächte überhaupt zu sichern ist, 10. weit ist sie wohl durch die Gemeinsamkeit der Synteressen und durch die politische Uebereinstimmung der Staatsmänner haben und drüben gesichert. Was darüber hinausgeht, würde einen Vertrag erfordern und englische Staatsmänner werken und könnten einen solchen Vertrag nicht schließen, ohne den­­selben dem Parlamente zur Genehmigung zu unterbreiten. — Der "Justizausschu" des Abgeordnetenhauses hat die Verhandlung des Gelegentwurfes über das Erbrecht auf den 14. Dezember anberaumt. Budapest, 1. Dezember. — Der Emnbruch festigt sich immer mehr, und mehr, daß der ECzarenbesuch in Berlin den Stand der Dinge zwischen Deutschland und Rußland nicht wesentlich­­ geändert habe. Es sind gerade zu frü­he Stimmen, inspirirte und nicht inspirirte — soweit von leßteren in Rußland überhaupt die Rede sein kann —, welche sichtlich bemüht sind, die Erfolglosigkeit der ganzen Berliner Episode darzuthun. Ueber die Enthüllungen, die an die Unterredung des Fürsten Bismarc mit dem Czar geknüpft wurden, hilft man sich einfach hinweg, indem man die Geschichte der ge­fälschten Depeschen selbst als eine Fälschung erklärt, als eine neue Lutrigue Bismarc’s, die darauf umgelegt sei, Rußland und Frankreich gegen­einander zu verhegen und die Annäherung beider Staaten zu erschweren. In diesem legteren Bunkte thun die Franzosen ganz auf eigene Tanft das Jhrige und es braucht heutigen Tages sein Bisz­mard zu kommen, um dem Czar darzuthun, daß Frankreich ‚im Augenblicke für einen autokratischen Staat, wie «8 K Rußland üt, nicht als der geeigneteste Bundesgenosse er­­scheint. Der Zweifel an der Authentizität der Enthü­­lun­­gen der „Kölnischen Zeitung” ist übrigens nach unseren Wahrnehmungen nicht auf Rußland allein be­­scränkt, auch in England scheint man Die Sache mit einigem Mißtrauen zu betrachten und will weitere authentische Erklärungen abwarten. Wir unsererseits theilen dieses Mißtrauen nicht und dies nicht allein wegen des gerechtfertigten Ansehens des Blattes, desser journali­­stische Reputation in der Sache engagirt ist, s sondern auch deshalb, weil uns der sachliche Theil der Enthüllung der ganzen Lage der Dinge nach vollkommen plausibel erscheint. Es mag wohl in Berlin zum ersten Male geschehen sein, daß dem Szar offen Herausgesagt worden, er sei­ übel berichtet, er sei betrogen worden; aber der erste Fall, daß dem Gzar die Wahrheit vorenthalten oder entstellt worden, war dies sicherlich nicht. Wir finden es ganz glaubwürdig, was hie und da erzählt wird, daß nämlich der Ezar and­ über die Dispositionen des Monarchen Oesterreich-Ungarns und über die Politik dieser Monarchie total Falsh­ informirt worden. Der Czar Hat nicht die Gewohnheit mancher anderen Souveräne,sich stets aus direkten Quellen über Die Ange­­legenheiten seines Neid­es zu informiren; er ist auf Die Be­­richterstattung seiner Umgebung ange­wiesen, die ihm selbst Die‘ N Rapport3 seiner Gesandten nur auszugsweise über­­mittelt und man weiß, wieviel auf diesem Wege verloren gehen oder unterschlagen werden man. Unsere eigenen Ber­­liner Mittheilungen. Die neue Detail über die Unterredung Ina mit dem­ Ezar gebracht, waren wohl auch dar­­nach, den Sinhalt der ursprünglichen Enthülltungen des rheini­­schen Blattes zu ergänzen und zu bestätigen, und wir sonstan­tiven mit Befriedigung, daß diese Meittheilungen, die in die gez­­ammte europäische Breite übergegangen sind, speziell über das Verhältnis A Rußlands zu Oesterreich-Ungarn eine gewisse Be­­ruhigung hervorgerufen haben. Doch haben wir selbst davor gewarnt und möchten neuerdings davor warnen, sich durch diesen Eindruck bis zu völliger Sorglosigkeit umstimmen zu lassen. Die Versicherung des Ezars, daß er nicht Die Absicht hege, Oesterreich-Ungarn anzugreifen oder sich mit einer anderen Macht gegen unsere Monarchie zu verbinden, ist sicherlich sehr schäßenswerth, aber sie wird Doc wohl bedeutlich beeinträchtigt doch) Die in einem Nachfrage hinzugefügte Einschränkung, welche alle die schönen Versicherungen nur gelten läßt, sofern Rußland doch­­­ Oesterreich-Ungarn nicht provozirt wird. Unter gewöhnlichen Verhältnissen wäre eine solche Beschränkung eigentlich ganz selbstverständlich und brauchte Deshalb auch gar nicht ausgesprochen zu werden; wer will aber heute auch nur an­nähernd die Grenze bezeichnen von welcher ab in Rußland die Aktion eines fremden Staates oder Die Neuierung eines fremden Ministers schon als Parr Ines­ion betr­achtet wird? Seitdem die für + Aus dem Reic­hstand. Das Abgeordnetenhaus volirte heute ohne jeg­­liche Emotion nach kurzer Debatte, welche die Parteien, mehr um der Form zu genügen als einem dringenden Bedürfnisse nachzuformen, eine Weile fortspannen, da Indemnity-Gefieb um machte sich, ohne weitere Seitensprünge, an die Detailbera­­ibung der Tabakvorlage Schon der erste Paragraph, der die Bestimmungen über die Einziehung der bisherigen Benefizien der Tabakbauern bezüglich der Zurückbehaltung der so­elastischen 10 Kilogramm enthält, rief eine ellenlange Diskussion hervor, in deren Verlaufe sowohl der Mini­ster-präsident al auch der Staatssekretär im Finanzministerium die Gelegenheit wahrnahmen, bezüglich­ des Verkaufs des jungfräulichen Tabaks in den Tabakfabriken die beruhi­­genöften Aufklärungen zu entheilen. Desgleichen sprachen Viele Vieles zu §. 2, der­ die Bestimmun­­gen über die Beschaffenheit des Bodens, über Trocken- und Glätte­­rheunen u. s. w. enthält. Sowohl bei diesem als auch bei den nachfolgenden Paragraphen wurden mildernde Amendements Neppels, Domahidys und des Minister-präsidente­n angenommen. Die Verhandlung gedieh heute bis §. 15. und dürfte morgen zu Ende gehen. Vor der Fortlegung dieser Spezialdebatte werden übrigens morgen die Vorlage über die provisorische Verlängerung des finanziellen Abkommens mit Kroatien und der Antrag auf Entser­­nendung einer Regnitolar-Deputation in Angelegenheit der Erneue­­rung des finanziellen Abkommens mit Kroatien vorangehen. Nach Erledigung des Tabakgefeges wird in Gebühren­vorlage an die Tagesordnung gelangen. © Er Präsident Thomas Pechy eröffnet die­­ Eigung des Ab­­geordnetenhauses um 10 Uhr vormittags. — Schriftführer: Tibad, Sofipovid, Balog­h. Auf den Minister­ Fauteuils: Tipa, Tréfort, Barofs, Graf Syhenyi. Das M­iotofoll der jüngsten Sieung wird verlesen und authentizirt. Der Abgeordnete Aurel Münnich legt seinen Bericht über die Untersuchung der Duna-Szerdahelyer Wahl vor. Der­­selbe wird an die VIII. Gerichtsfom­mission geleitet. — Die Retition der Gemeinden Nemet-Fakert und Zimandfalva in Angelegenheit der Bahnradstände geht an den Petitions-Ausschuß. Folgt die Tagesordnung: Verhandlung der Indem­­nity-Vorlage. «­­Referent Alexander Hegedüs fü­hrtkzurzau­s,die Regierung fordere in dieser Vorlage mit Nadfit darauf, daß das 1888er Bud­­get in diesem Jahre nicht mehr erledigt werden könne, die Gm­äch­­tigung zur Bededung der Einnahmen und Ausgaben im ersten Dwartale des nächsten Jahres. Da man seine Störung im Graats­­ae hervorrufen dürfe, empfiehlt Zedner die Vorlage zur A­nahme. Graf Albert Apponyi: Nachdem der vorliegende Gejebt­entwurf nicht bios die Vorsorge für die Fortführung des Staatshaus­­haltes enthält, sondern zugleich eine Ermächtigung, für die gegen­wär­­tige Regierung, über die Einnahmen des Landes zu verfügen und die Geschäfte weiterzuführen, nachdem ferner Redner und seine Partei zu­ gegenwärtigen Regierung sein Vertrauen haben, so erklärt er, daß er und seine Partei, ihrer bisher befolgten Praxis entsprechend, die Vor­­lage ablehnen. j .­­ Sofer Madarap erklärt im eigenen wie im Namen der äußersten Linken, daß diese Warte seiner Regierung, die auf der 6Ter staatsrechtlichen Basis steht, ein Budget oder eine indentnity votiven edrne. Minister-Präs­ident Tia: Geebries Haus!­ch Denke, welcher Ansicht immer utan sei und ob man auch auf dem Standpunkte des Herrn Abgeordneten Madarap stehe, so könne man doch die Mi­ttel zur Fortführung des Staatshaushaltes nicht verweigern. Wer, immer aus Nuder füllte, so darf da die Administration nicht stillstehen und muß der Staat den übernommenen Verpflichtungen gerecht werden. Daß das regelmäßige Budget, so selten rechtzeitig zu Stande komm­t, it Sicherlich ein jeder bedauerlicher Umstand. Die Regierung wird nach Möglichkeit bestrebt sein, für die Zukunft durch eine andere Eintheilung — natürlich mit Zustimmung der Gesebgebung — den­ abzuhelfen. Aber, glauben Sie mir, es ist seine so leichte Aufgabe, an der Eintheilung des Staatshaushaltes eine Wenderung vorzu­­nehm­en, besonders in einem Lande wie das unserige, wo die Cin fünfte des Landes je nach den verschiedenen Abschnitten des Jahres so verschiedenartig einfließen. Doc­hievon fest weitläufiger zu reden, wäre wohl ü­berflüssig. Vielleicht kommt bald die Zeit. Da Dies besprochen werden kann. Sept bitte ich einfach das geehrte Haus, die Vorlage anzunehmen. Agnag Helfy nimmt nur das Wort, um sich gegen die Be­hauptung zu verwahren, als müßte diese Vorlage in jedem Falle votirt werden, welche Bartel immer zur Regierung gelangen wide, weil ja die Maschinerie der Noministration nicht Stillstehen dü­rfe. Mit Berlaub! die Administration w­ürde deinen Augenbli­d still­­stehen , denn jede politische Bartei Ungarns wü­rde so viel staats­­männliche Ginsicht besigen, die Administration fortzuführen, bis sie dieselbe nach ihren eigenen­­ Prinzipien einrichtet. Ex schließt sich übrigens der Erklärung Madarap’ an. Hierauf wird die Indemnity-Vorlage im Allge­­meinen und in den Details angenommen. En­abaf­ Folgt die Spezialdebatte über Die Vorlage. Als Regierungsvertreter ist Ministerialrater Béla Gränzen­­stein anmefend. Weiteres im M­orgenblatte. . Zi Engessenigkeiten. (Das gemeinsame Budget) wird im unga­­rischen Amtsblatte und in der „Wiener Zeitung” publizirt. (Ernennungen.) Fran Fazekas zum Kanzlisten bei der Miskolczer Staatsan­waltschaft; Sigmund Katıcsan definitiv zum Hilfs-Chemiker auf der Budapester chemischen Berfuda Station; Anna Mayer definitiv zur Kinderbewahrerin in Bördsvar; Yohann Gede zum Steueroffizial VI. Kl. in Zirgz­­ ee vom deutschen Kronprinzen) Die „Kreuzgeitung“ berichtet aus San Remo vom 27. 9. M., der Kronprinz habe ge­­äußert: „Seit meinem Hiersein habe ig mich noch niemals so frisch und wohl gefühlt, wie nach den lechten G Spazierfahrten“; auch Yaffe das nach wie vor blühende Aussehen des Kronprinzen nicht entfernt auf ein schweres innerliches Leiden schließen. — Von anderer Seite wird aus San Remo geschrieben: Das Aussehen des Kronprinzen ist in­folge des nun beinahe drei Wochen unwährenden Aufenthaltes im­­ Zimmer etwas bleicher, doch kann dasselbe nicht als das eines Leiden­­den bezeichnet werden; sein Appetit ist immer gut und sein Humor verläßt ihn nie. Ueberhaupt sind die Aerzte mit feinem Zustande momentan sehr zufrieden, da sich keine neuen Erscheinungen zeigen, die auf einen weiteren Fortschritt der Krankheit Schließen lassen. Nur die Stimme ist noch immer belegt; im Offen und Trinken fühlt sich aber der Patient nicht beengt. Die Kronprinzessin mit ihren Töchtern und dem Prinzen Heinrich machten troß des Negens ihre täglichen Spaziergänge und haben heute wieder die ganze Promenade und den Berigo-Weg zu Fuß zurückgelegt, was ungefähr anderthalb bis zwei Stunden erfordert. Hält die bessere Witterung an, so wird es auch dem Kronprinzen wieder gestattet, sich den Spaziergängen seiner Fa­milie anzuschließen, wonach er sehr verlangen soll. Todesfall. Nach langem Leiden ist gestern hier Herr Nikolaus Agoráptó v. Bájárbely, Mitter an der fünf Tafel z. B., 66 Jahre alt, gestorben. Agoraptso war zu Ende der sechziger Jahre auch Vetter Stadtrichter. Das Leichenbegängniß findet morgen, nachmittags 3 Uhr, statt. Für den Abendkurs des Bereins junger Kaufleute.­ Herr Theodor Kerteß endet uns heute in Be­­gleitung von 50 fl. das folgende Schreiben : Löbliche Redaktion! Gern bin ich bereit, Ihrer warm empfun­­denen Aufforderung an den Handelsstand zu Beiträgen für den Abendkurs­ des V­ereines junger Kaufleute nachzukommen. Ich habe bei meinem Personal, in welches den A­bendkurs auch bisher frequentirt hat, den großen Wortheil dieser Institution an dem Bildungsgrade­ der jungen Leute mit Vergnügen wahrgenommen. Hochaltungsvoll Theodor Kertth. N­ationalmuseum und Landes-Bildergale­­rie) Franz Bulßky veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt: „3 hat mich peinlich überrascht, als ich heute in vier oder viel­­leicht in mehr Blättern einen ganzen Wurt von Anklagen und In­finuationen las, welche gegen meine Bersen und meine Ehre gerichtet sind. Ich hätte von meinen journaliischen Kollegen erwartet, daß sie mich, bevor sie meinen Namen herunterreißen, befragen, Angelegenheiten des Museums und der Bildergalerie bestehen, und daß sie, bevor sie sich nicht orientirt haben, gemissen vagen Gerüchten, „Kaffeehaus-Trau­chereien“ und den Worten eines Denunzianten, dessen Namen derzeit die tiefste Diskretion hebt, seinen Glauben scheinen werden. So­hlaube es, daß er seinen Namen verheimlicht, so han­­deln und handelten noch zu unserer Väter Zeiten die Denunzianten, da­­mit ihnen nicht das Brandmal der Schande auf die Stirne gedrüht werde. Man spricht davon, daß man in der Antiquitäten-Abtheilung des Museums die Schäge der Nation dezimirt, sie gegen werthlose Nachahmungen ausgetauscht und Daß die ausgetauschten Geschmeide und Gold­­medaillen in die Hände ausländischer Kunsthänd­er geriethen. Es fand sich blos ein Blatt, das in loyaler Weise seinen Mitarbeiter zu mir sandte und, Hier die Grundlosigkeit des Trau­ches erfahren, seine Erwähnung davon machte. Ein anderes wandte sich an den Minister, der dasselbe antwortete, und so gelang auch bei Diesem in­ die gegen meine Person angezettelte Intrigue. Ein Abgeordneter interpellirte­­ bereits den Minister, ob es wahr sei, Daß jene Gold­­antiquitäten, die der König im ungarischen Nationalmuseum hinter­legt hat, verkauft wurden und doch galvanoplastische Imitationen erjegt worden sind. Der Minister bezeichnet dies als moralische Un­­ordnen, die ich sehnlich erwarte, und ich hoffe, daß der bis möglichkeit, versprach aber selbstverständlich, eine Peg bas, anzu d­er ano­­­­nyme Denunziant seine Beschuldigungen vor der Kommission formu­­­lieen wird. Bis diese Untersuchung stattgefunden, erkläre ich, daß Se. Majestät Ieider seinen einzigen der, in Ungarn gefundenen Schäße, H­unft-Aussfie elche die Zierden des Wiener Antifenfabinets sind, in unserem Drusem deponirt hat, aber Dieselben gern anläßlich der Goldschmiede- Hung hergeliehen hat, aus welchen Anlasse die wesentlich­­sten derselben dur Den Galvanoplatten des Kunstgewerbe-Mu­seums für uns abmodellirt wurden, damit wir das m wenigstens in Kopie be­­sigen, dessen Original in Wien gehütet wird. Die Antiquitäten­­sammlung und die Gemäldegalerie­ stehen übrigens Jedermann offen und jeder kann so davon überzeugen, daß hier nichts ausgetauscht wurde und daß dieselben seitens der ausländischen Gelehrten gewür­­­­digt werden, während die Inländer, je selbst Die Abgeordneten sie auch dann nicht besuchen, wenn sie von den Sigungen des Abgeord­­netenhauses fernbleiben. Ich wollte, anch sie möchten die Antiquitäten­­sam­mlung mit ihrem Besuche beehren, um mit ihren eigenen Augen zu sehen, was dort geschieht, und um nicht nur aus dem amtlichen Berichte, sondern auch aus eigener­ Erfahrung den wahren Werth des Geredes zu beurtheilen. Franz Pulpky. Die vom Minister Trafort eingesetzte Untersuchungs-Kommission besteht aus folgenden Mitgliedern­:Staatssekretär Albert Verz«e­­vnczt),Präses,Sektionsrathtnerich Szalay,Baron Bäla Lipthay,Bäla Gr­ünmald,DanielJränyi,Dr.Emerich Henßlmann und Georg Reich­ Die Kommission trat sofort zu einer Kon­ferenz zusammen,in welcher darüber diskutiert wurde,wann die Kommission ihre Thätigkeit beginnen solle;m­ehrere Mitglieder waren der Ansicht,daß sie einer längeren Zeit bedürfen­,um sich in der Angelegenheit zu orientiren,daß 2011 verschieden­e­r Persönlichkeiten Memoranden einzuverlangen sein werden, deren Studium ebenfalls längere Zeit in Anspruch n­ehmen werde Franz Bulin Hin­­gegen, welcher der Giltung zugezogen worden war, betonte, daß er nur von einer ohne Aufschub eingeleiteten und auf das varcheste zu Ende geführten Untersuchung ein befriedigendes Resultat erwarte; angesichts der schweren Beleidigung, welche ihn vor der ganzen Nation zugefügt wurde, glaube er auf das entschiedenste for­­dern zu dürfen, daß die Untersuchung in der allerkürzesten Frist zu Ende geführt werde. Die Kommission beschloß hierauf, ihre Arbeiten schon heute zu beginnen und bis zur Beendigung der Untersuchung täglich Sigungen zu halten.­­Der hauptstädtische Ma­che3 Kaffendirektors Amtsstunden ab. — Die NRechtskommission wurde hinsichtlich der im­ hauptstädtischen Archive vorzunehmenden Star­­tirung­vorschläge zu erstatten. — Die Finanz Kommissions-Vorlage bezüglich der zum Kautionserlage zuzulassenden Werthpapiere wurde angenommen. Die in Betreff der Lieferungen für das MWasformwert, der Kehrichtausfuhr und der Petro­­leumbeleuchtung erstatteten Kommissions-Vorschläge wurden angenommen. Die elektrische Bahn­ hätte heute Vormittags beinahe ein Opfer gefordert. Eine Milchmeierin gerieth mit ihrem einspännigen Wagen auf das Bahngeleise und wurde das Pferd von einem daherrollenden Wagen erfaßt, wobei die Frau von ihrem Sinne zur Boden geschleudert wurde, jedoch glücklicherweise nur einige leichte Hauptabschürfungen erlitt. Die Frau schwang sich rasch auf den Wagen zurück und jagte aus Furcht, vor die Polizei gestellt zu werden, im­­ Galopp davon. (Erbenm werden gesucht) Die Ober-Stadthauptmann­­schaft fordert auf diesem Wege die Witwe Katharine Rogoz und deren Kinder Kojefund Rudolf auf, sich behufs Uebernahme einer Erbschaft nach dem am 16. Juli 1884 in Budapest verstorbenen Peter Nofus red­e Nogöcz, bei der Polizei zu melden. (Zwei Bistorenduelle) werden aus der Provinz ge­meldet : In Großwardein hat ein solcher Zweikampf, in Folge eines Wortewechsels, zwischen dem Honved-Oberlieutenant Alexander Karaguj und dem Miskolszer Realsshul-Professor Michael De­­meczty stattgefunden. Karaguj wurde an der Stirne getroffen, zum Glück aber mußte die Kugel exit das harte Schirmleder und das Tuch der Offiziersmüge durchdringen, wodurch der Schuß abgeschmüht wurde. Teoßdem drang die Kugel in die Stirne und bohrte eine be­ denfliche Wunde in dieselbe. Karagul’s Zustand ist indessen nicht hoffnungslos. — Das zweite Pistorenduell wurde in Gran zwischen dem Komitat3-Obernotär Johann Andrassy und dem Groftisanten Árpád Hutt ausgetragen. Die Ursache des Duell war eine verdächtigende Aeußerung des Obernotärs gegen den pad Hutt’s, den Primatial-Baumeister Nikolaus Hutt. Die An­­gelegenheit bildete vor dem Duell Gegenstand eines Prozesses und hatte ein rehabilitirendes U­rtheil für Nikolaus Hutt zur Folge. Der Sohn des Baumeisters ließ nun den Obernotar herausfordern und am Montag schlugen sich die Parteien auf Pistolen. Beide Gegner­­ blieben unverleßt. --- s­­ezet Das Grubenunglück in Boremba) Aus Freistadt wird vom 30. November gemeldet: 68 ist nunmehr sichergestellt, daß der Gaserplosion auf der Sophienzeche in PBoremba dreizehn Todte und drei Verlegte zum Opfer gefallen sind. Einer der Verunglückten wurde lebend, jedoch in bewußtlosem Zustande zu Tage gebracht, ist jedoch bald hierauf gestorben. Die Identität aller Leichen ist konstativt ; die meisten zeigen vollkommen ruhige Gesichtszüge, was zur Annahme berechtigt, daß die Unglindlichen, meist starke, junge Männer, den Tod durch Erfüidung in Folge Einathmung irrespivabler Gase gefunden haben. Viele Leichen haben Brandwunden; der verunglückte Oberhäuerr Sitter, welcher sieben kleine Kinder hinterläßt, it im Gesichte verbrüht und hat einen Armbruch erlitten. Zwei der Berlesten warfen sich beim­­eerannahen des Feuerstromes zur Erde; auf ihr Schmerzensgeschrei kamen Bergleute herbei und führten sie in bemaßt­­losem Zustande unter den Schacht. Die nach der Explosion sich bilden­­den „Nahjehwaden” theilten sich auch dem dritten Horizonte mit,­­ woselbst ein Arbeiter von dem Nachjehwaden ergriffen wurde, bemußt­ 105 zur Erde fiel, jedoch gerettet wurde. Ein Grubenriecht mit einem Wagen wurde von einem abgerissenen Firstgestein leicht verlet, während das vorgespannte Pferd erschlagen wurde. Die Grundstrece ist in der Nähe des Unglücksortes „verbrochen“, wurde jedoch alsbald zugänglich gemacht. Die Grube ist befahrbar. Er b­erb­olgt auf derselben voll­­kommene Ruhe und Ordnung. Die Arbeiter haben sich mit Muth und Bereitwilligkeit an dem­­ Hervorbringen der Leichen und an den Gemältigungs-Arbeiten betheiligt. Die Grube wurde vor der Kata­­strophe wiederholt auf Cafe revidirt und vollkommen gasfrei be­­funden. Der verunglückte Oberhäuer hat sich auf Grubengase sehr gut verstanden. In der von der Katastrophe ergriffenen Grundstrede wurde in der Nähe einer Leiche ein blechernes Taschenfeuerzug, mit Zündhölzchen gefüllt, vorgefunden, und unweit hievon lag eine Berg­­manndlam­pe, deren Schraubenverschluß geöffnet war. Hiedurch findet die Annahme Begründung, daß die Explosion durch unvorsichtiges Gebahren mit offenem L­ichte entstanden ist. Der Barometerstand zeigte zur Zeit, da die Erplosion erfolgte, nichts Auffallendes. Für die Hinterbliebenen wird durch die Bruderlade und an durch die­ Gewehke Gutmann und Wondraczek ausgiebig gesorgt, worin Die. angeriefen, istrat­ Yehute die Eingabe Rechts­vater ! . Theater für Heute, Donnerstag, 1. Dezember. Nationaltheater: »Az­aldozate. Königlich unga­­risches Opernhaus: »Aidac — Festungs-Theater: «A demi monde». — Bolfatheater: »Lumpäci-Vagabunduse. — Deutsches Theater: „Wien bleibt Wien“. Gerichtshalle. — In Angelegenheit der Verlegung des H.—SEX, Bezirksgericht in die Walserstadt hat heute Vormittags im Heinen Saale des Komitatshauses eine Konferenz stattgefunden. Die anwesenden Delegirten beschlossen, an den Justizminister eine Retition zu richten, des Inhalts, daß das I.—III. Bezirksgericht womöglich in die Wafserstadt verlegt werde. Motivirt wird das Gesuch mit dem Umstand, daß jene Gemeinden, melde für die Verlegung sind, 32.000 Seelen zählen, während die Einwohnerzahl der gegnerischen Gemeinden kaum 9000 beträgt. i­­­m Vreßprozelt. Zwei biedere Handelsleute aus der Provinz, der Parthöer Einwohner Daniel Reiner und der Großwardeiner Einwohner Armin Grünwald geriet den eines schönen Tages beim harmlosen „Zartlipiel“ mit­einander in Streit, und Grünwald fand sich in einer ritterlichen Aufmallung veranlaßt, von Reiner Genugthuung für den ihm zugefügten Schimpf zu fordern. Als Reiner jedoch von einer Satisfaktionsleistung nichts hören wollte, veröffentlichte Grünwald am 3. April v. a. eine Erklärung, in welcher Daniel Reiner ein feiger, verleumderischer und nichtswhürdiger Mench genannt wird. Diese Erklärung veranlaßte Reiner gegen Armin Grünwald die Preiflage wegen Verleumdung und Ehren­­beleidigung zu überreichen und fand in dieser Preßsache bereits ein­­mal die Hauptverhandlung statt, bei welcher Gelegenheit Armin Grünwald wegen Ehrenbeleidigung zu­ einer Geldstrafe verurtheilt wurde.» in Folge ‚der von Cette Des D Verurtheilten überreichten Nichtigkeitsbeschwerde fasfirte die königliche Kurie das preßgerichtliche Urtheil mit besonderer Nachsicht darauf, daß die von Ceite der­­ Ver­­theidigung namhaft gemachten Zeugen in der Hauptverhand­­lung nicht einvernommen wurden. Se fand die abermalige Hauptverhandlung statt. Dem Ge­richtshofe präsidirte Johann Szétács, Votanten: Gaszágó und Zend, Schriftführer: Krenedics. Privatkläger Daniel Neiner erscheint mit seinem Vertreter Béla Komjathy, während für den zur Verhandlung nicht erschienenen Angeklagten vefsen Vertheidiger Dr. Arthur $ellinet eintritt. Noch vor Auslosung der Gesch­wornen erklärt P­räsident Szétács, daß jene nicht erschienenen Geschwornen, die ihre Abmesenheit nicht genügend motivirt haben, einzeln mit einer Gel­dstrafe von 15 fl. belegt werden. Hierauf bemerkt privatträgerischer Vertreter Komjathy, daß die heutige Verhandlung vertagt werden müsse, da der Angeklagte Armin Grimmald, wie sein Vertheidiger selbst vor einigen Tagen den Gerichtshof anzeigte, mittlerweile nach Amerika gereist it. In diesem Falle fühnte nur ein Anverwandter des Angeklagten namens­ desselben 045 Zurückweisungsrecht ausüben. Vertheidiger Dr.Jellinek erwidert,daß zufolge der oberst­­gerichtlichen Kassirung des ersten­ Verdiktes die Angelegenheit sich heute in dem nämlichen Stadium­ befinde,indem sie sich vor der ersten­ Hauptverhandlung befunden-im Sinne der Advokaten-Ordnung sei er verpflichtet,seinen Klienten in so lange zu vertreten­,als die ihm er­­theilte Vollmacht nicht zurückgewiesen worden­.Der Gerichtshoqu­­schließt die Durchführung der Verhandlung und erkenntdeh­rthei­­diger das Zurückweisungsrecht, wie überhaupt alle jene Rechte zu, die ihm als­­ Vertheidiger zusommen. Hierauf wurden als Geschworene ausgelost: Béla Zboray, Dr. Sigmund Hajós, Béla Burian, Stefan Baranyi, Sohan­n Raucher, Dr. Salomon Eulenberg, Eugen Gindele, Dr. Bela Dalnofi, O­e Eiiele, Alexander Thury, Dr. Sigmund Csillag, Dr. Ludwig Hermann, als Erfaßgeschworene, Ludwig Kra­­mer und Dr. Bela Partos. Nach Beriefung der Anklageschrift und der inkriminerten Er­­klärung bittet privatklägerischer Vertreter Komjaathy um die Berz­iefung mehrerer Moralitäts-Zeugnisse und Anerkennungsschreiben so­­wie der Aussage des Angeklagten und einer von mehreren Thatzeugen ausgestellten Erklärung und schließlich um die Einvernehmung von vier Zeugen, welche Lebtere jedoch ohne V­orladung zur heutigen Ver­­handlung nicht erscheinen wollten. Da ferner laut den SS. 80 und ing 81 des „Breßverfahrens der Vertheidiger des abmesenden Angeklagten betreffs Miedereinfihtung “der Fontinuirsichen 6198 das Nichterscheinen seines Klienten eventuell rechtfertige, könne der Gerichtshof Die anderweitigen, von Bertheldiger etwa vorzubrin­­genden Bennweife nicht berücksichtigen. — Vertheidiger Dr. Selliner bemerkt, daß der Gerichtshof durch seinen vorhin enuaziieten Beihlub ihm alle Rechte, der Vertheidigung zuerkannt habe, in­­folge dessen er seinerseits um die Einvernehmung einer Reihe von Zeugen bittet. Der vom privatkrägerischen Vertreter begehrten Verlesung des Untersuchungsprotokolls, der Zeugnisse und der Gr­ Eärung widerseht er sich aus dem Grunde, weil ja­an die Zeugen über die einzelnen Umstände, so auch über die Moralität des Klägers Der Gerichtshof beschließt die Berlefung der Aussage des Angeklagten in der Untersuchung, die Verlesung der Moralitätszeugnisse, ferner die Vernehmung der vom Vert­eidiger namhaft gemachten Zeugen. Die vom Privatfläger geführten übrigen sogenannten Schatzeugen werden nicht ver — :Meiteres im Diorgenblatte. " bivelte Fragen gestellt werden können. Celegramme des „Befter Lloyd“. Agranı, 1. Dezember. Orig -Telegr.) Die Regie «­rung betraute den Ober-Bürgermeister Sieber mit den Tunktio­­nen eins Negierungskommissärs für die heute­ be­­­gonnenen Gemeinderath­swahlen. Heute zählt der dritte Wahlkörper des ersten Bezirks. Die Parteien entwickeln eine lebhafte Agitation. 2 . Agramm, 1. Dezember. Situng des Landtages. De optiven die in mehreren Bezirken gewählten Abgeordneten, und zwar Stanfovics für Karlovitz, Minister Redektovic für Varas­­din, Sektionschef Klein für Neuwaradisse, Francisci für Ivanec, Hrvat für Djatovár ; die Eriagwahlen wird die Regierung­ ausschreiben. Hierauf folgt die Tagesordnung; auf derselben steht die Abrechnung zwischen Ungarn und Kroatien für 1882 und 1883. Frank nimmt die Rechnungen nicht zur Kenntniß.­ Die Sigung dauert fort. Der Banus und Stantonics werden mehrere Inter­­pellationen beantworten. Wien, 1. Dezember. Drig.- Telegr.­ Se. Majeskit,­ der heute Morgens aus Gödöls Bier eintraf, stattete im Laufe des­ Vormittags dem König von Dänemark und der herzoglichen Familie von Cumberland in der Villa in PVenzing einen Besuch ab.­­ Gegen Mittag empfing der Monarch den Gegenbesuch des Königs von Dänemark im An­dienzsaale. — .Kardinal G­anglhamer

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