Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1888 (Jahrgang 35, nr. 1-23)

1888-01-02 / nr. 1

, ; B A N Budapest, 2. Sänner. — Der serbische N­achbarstaat macht ein beträchtlich verzweifeltes Experiment durch: es wurde ein von radikales Ministerium an die Regierung berufen. Mit Ausnahme des Herrn Franafjovics, welcher der Fortschrittspartei angehört und, wie es scheint, in seiner Person die Kontinuität der auswärtigen Politik zum Aus­­druch bringen soll, gehören sämmtliche Mitglieder des Sabi­­net3 Der radikalen Fraktion an, das ist einer Partei, Die noch nie regiert hat und von der man nur weiß, daß sie »als Konsufer wirthschaftlicher und politischer Ideen ist, sogar starr zum Sozialismus hinneigt. König Milan war offenbar von der Absicht geleitet, zunächst ein Ministerium zu be­­rufen, welches wenigstens auf einheitlichen Prinzipien fußt, und dann mochte es ihn Drängen, den Beweis zu führen,­­ daß er vor keinerlei Wartek­ombination­ zurückscheut, welche mit den­­­erhältnissen der Sfupstina korre­­pondirt. Deutlicher konnte der König seine Objek­­tivität allerdings nicht manifestiren; allen es sind bisher nur geringe Aussichten gegeben, daß Dieses Partei­ministerium. die Garantien der Dauerhaftigkeit gewinnen werde. In der Sfupftina hat die Regierung seine Majorität; die Liberalen haben sich durch die Nachwahlen zur Meh­r­­heit e­mporgearbeitet. Wahrscheinlich wird also zur Auf­lö­tung der Sfupftina geritten werden müüssen, und da­st es seineswegs sicher, daß die Radikalen den Sieg in den Menwahlen erringen. Die Partei des Herrn Aijtics wird sich schwerlich jene Passivität auferlegen, in welcher sich die Fortschrittspartei nach dem Sturz Garafchanin’s gefiel, und die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß sie eine Ver­­bindung mit den fortschrittlichen Elementen im Lande er­geht, um die Radikalen zu türen Im Ganzen haben wir es also in dem nenen Mint­terium lediglich mit einem Brovi­storium und schwerlich mit einem lang­lebigen zu tribun. Was die auswärtige Politik betrifft, so sagt man den ‚Radikale starke russische Neigungen nach. Nun scheint aller­­dings, wie wir bereits angedeutet, Die Durch Herrn Fra­­nasjovics vertretene auswärtige Politik einer Art von Exterri­­­torialität in der neuen Regierung zu genießen, aber es liegt ‚auf der Hand, daß solche Zwiespältigkeit nicht gerade ge­­eignet ist, eine zielbewußte Aktion zu fordern. Indessen haben­­ wir Schon wiederholt auseinandergefeßt, daß die Beziehungen Serbiens zu der konservativen europäischen B Politik dur­­feinerlei Personenwechsel alterirt werden können, weil das Lebensinteresse des Landes gegen den Versuch, die Bolitis in andere Bahnen zer lenken, reagiren würde. Selbst also, wenn dem raditalen Vernisterium lange Dauer beschieden wäre, könnte es sich nicht zu­­ einer ersten Gefahr für das Ver­­hältniß Serbiens zu den europäischen Mächten herausz­wachen; aber, wie gesagt, einstweilen fehlen Dieser Negie­­rung noc alle inneren Bedingungen der Dauerhaftigkeit, und sie wird dieselben schwerlich erlangen. "7 . b — Wie die Französischen legitimistischen Blätter melden, begab ich eine Deputation von Getreuen des Grafen Chambord, General de Gathelineau, Graf Maurice d’Andigne und Zosef Duboing, nach Venedig, um Don Garlod, welcher sie am 14. Dezember em­pfing, als König von Frankreich zu huldigen. In der Aoresfe, welche der General de Gathelineau verlas, heißt es in der That: „Die Abdankung Ihres erlauchten­ Vaters­­ machte sie zum König von­ Spanien ; sein Tod macht Sie zum König von Frankreich). Aber die Vorsehung gebietet ihnen nicht, zwei Kronen auf­hr Haupt zu legen,­zwei Throne zu besteigen, sondern die Revolution zu be­kämpfen und unter den Befehlen Christi, Ihres Heren und­ des unfrigen, zu besiegen in zwei Ländern, welche ehedem Gott und König am meisten unterthan waren... » 2 . Wenn Ihre früheren Erklärungen, Monseigneur, uns leider seine Hoffnung mehr lasfen, daß Sie selbst Ihre echte vindiziren werden, so hegen wir menigstens die Ueberzeugung, haß Sie es für Ihre P­flicht halten werden, dieselben zu bekräftigen und die Medte der übrigen Vprinzen der älteren Linie Der Bourbon vorzubehal­­ten. . . Dann wird unser Glaube wachsen, unsere Hoffnung sich Stärken und viele verirete Royalisten werden umkehren, um mit uns zu kämpfen unter der Fahne der Jungfrau von Orleans für Gott, König ımd Vaterland, we­r Monseigneur, wir begrüßen in Ihnen das Blut des heiligen Ludwig, Heinrich’s IV. und Ludwig’s XIV., Ihrer Ahnen! . Möge Gott Ihnen beistehen zur Wohlfahrt Frankreichs und Spaniens! 65 lebe der König! 63 lebe die weiße Fahne!“ Der Prätendent entgegnete beidseiven, in den Rechten, welche seine Geburt ihm­ verleihe, erbliche er nur Pflichten. Als Ueltester der Nachkommen Ludwigs XIV., als ältester der Nachkommen Philipp I V. sei er König von Frankreich und Spanien. Nun verbiete­ allerdings ein Vertrag, dessen meiste Artikel schon gebrochen worden sind, die Vereinigung der Kronen Frankreichs und Spaniens auf dem­­­selben Haupte. Er habe geschworen, Spanien niemals im Stiche zu Yaffen, und werde Wort halten, gedenke nun aber auch nach dem Tode seines Vaters, Oberhauptes des Hauses Bourbon, alle Rechte vor­­zubehalten, welche seiner Familie zustehen. Er vertraue Gott und die D­orsehung werde Alles zum Besten wenden. Aus der Uraning —t— Breßburg, 1. Jänner. OrigRorr­ [Bapst- Subiläum — Unfall des Bischofs Deiller] Anläßlich der Jubiläumsfeier des P­apstes hielt die Repräsentanz der autonomen katholischen Gemeinde Viehburgs eine außerordentliche Generalversammlung, in welcher beschlossen wurde, an Se. Heiligkeit folgendes Telegramm abzusenden: »Cives catholici congregati urbis Posoniensis, ubi olim unguebantur reges Hungariae apostolici, supremo Regenti et Patri orbis catholici jubilaeo vota filialia offerunt benedictionisque’Ejus participes fieri optant supplicantes.« (Die Gemeinschaft der katholischen Bürger der Stadt Preßburg, in welcher einst die apostolischen Könige Ungarns gesalbt wurden, ent­bietet dem jubilirenden Oberhaupte und Vater der katholischen Welt ihre Kindlichen Wünsche und fleht, seines Segen, theilhaftig zu werden.) Nach stattgehabter Generalersammlung fand im Dome ein vom Domherrn Baron Horebky zelebrirtes Hochamt statt, welchen Erzherzog Friedrich, Erzherzogin Isabella, die gesammte Generalität und die katholische Repräsentanz in corpore an­wohnten. — Titular-Bischof, Abt-Domherr und Stadtpfarrer Karl Heiller hatte gestern Abends das Unglück, auf der Stiege im­ ersten Stod seiner Wohnung auszugleiten und sich hiebei den Fuß zu verstauchen, so daß er fest bettlägerig ist und auc heute im Dome anläßlich der Jubiläumsfeier des Bapstes nicht funktioniren konnte. Die Beilegung it zum Glüde nur eine leichte. 7 TER LLOYD. «(Eittzeltthuit­ inczke in Budapest 3·kr.,in der Provinz 4 Fr. in allen Bersschleißlokalen). mbe 25 Montag, 2. Yanmer, Be­trauensmänner und so wurden im Ganzen fünf Stimmen abgegeben. (In der Hauptstadt ging es bekanntlich bei den jüngsten Wahlen auch nicht besser. D.Ned.) — In den Straßen der Stadt und auf den Land­­steagen sind die Verkehrshindernisse noch immer nicht ganz behoben, einzelne Ortschaften können auch rechr noch nicht miteinander ver­kehren. Ein feld­reichlicher Schneefall, als in den legten Tagen, war in unserer Gegend schon viele Jahre nicht erfolgt. Die Schnee­­dece erreichte noch bei ruhigem Fall eine Höhe von 60 bis 65 Genti­' dud) den darauf folgenden, Sturm wurde der lodere, ges­meter, d­­ie wirklich haushohen Schneemehen zusam­men­­frorene Schnee zu geblasen. ;­ ­au- Rajehau, 1. Sonne. Drig.-Korr­ [Städtisshe Generalversammlung —­ Wahl der Gewerbe­vertrauensmänner — Derfehrshindernisse) "In der jüngsten städtischen Generalversammlung wurde bei der Be­­grathung des neuen Pensionsstatuts beschlosssen, Daß nach dem­ eriten ‚ Dezennium 30 Verzent, im zweiten und dritten Dezenniun jährlich ‚eine Erhöhung von 2% Verzent und in den lesten zehn Jahren eine­­ Erhöhung von je 2 Perzent Stattfindet. — Sodann m wurden die Pläne ‚und Der­ Kostenüberschlag des neuen Schlachthauses genehmigt. CS wird ein in fünfzehn Jahren zu amortieirendes Darlehen von 50—55.000 Gulden aufgenommen werden. Die Schlachtgebühren wurden bei Hornvieh auf 1 fl. 50 fr., bei Kälbern auf 20 fr., bei Schafen auf 10 fr. per Stüc erhöht und sichern diese verhältnismäßig­­­es 2 ,«» everhal Baukapitals. In Angelegenheit des Theaters wurde beschlossen, das Ministerium zu bitten, die Bewilligung zur Bewübung desselben auf ‚ein weiteres Jahr in dem jebigen Zustande zu gewähren, jedann "wurde der Neubau eines Theaters im Prinzip beschlossen und ein zmwelgliedriges Komite zur Ausarbeitung der Vorarbeiten entsendet. — Wie wenig populär bei den Handels- und Gewerbetreibenden die Institution der Gewerbe-Vertrauensmänner geworden, beweist die Thatsache, daß während im ersten Jahre gelegentlich der Wahl der­selben die Theilnahme eine ungemein lebhafte gemweien, bei der lebten, für das Jahr 1888 giltigen Wahl, von der rund Tausend betragen: ‚den Wähler-Unzahl vor der, von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr tagenden Wahlkommission 2, tage zwei Wähler erschienen und­­ abstimmten. Bei Schluß der Wahl stimm­ten noch die Drei Ber: | 3 . Engelnehigkeiten. (Unfall der Kronprinzessin Stefanie) Aus Wien wird uns telegraphisch berichtet: Kronprinzessin Stefanie wurde gestern Abends von einen Unfall betroffen, der glücklicherweise ohne weitere Folgen blieb. 63 war 5 °­, Uhr, kurz vor dem Beginn des Diners bei ihren Majestäten, als die Kron­­prinzessin vor den Spiegel trat, um selbst ihre Frisur zu ordnen. In Folge der größeren Haft, mit welcher die Kronprinzessin dies t­at, fan die hohe Frau mit dem Brenneisen dem rechten Auge nahe und bragte sich eine, wenn auch ungefährliche, doch schnerzhafte Brandhwunde bei. Professor F­u­ch­s wurde sofort von der zu Tode­ erfchrochenen Um­­gebung herbeigeholt, doch erklärte derselbe zur allgemeinen Freude, daß die Verlegung nur eine leichte sei und daß die Heilung in späte­­stens acht Tagen erfolgt sein werde. Das Kronprinzenpaar hat in Folge des Unfalles an dem Diner nicht theilgenommen und auch den Jagdausflug nach Steiermark verschob der Kronprinz. Nach dem Diner begaben sich Se. Majestät und sämmtliche Mitglieder der Herrseherfamilie in das Appartement der Kronprinzessin. Das heutige Befinden der hohen Frau ist ein ausgezeichnetes­ UVeber das Befinden des Barons Paul Sennyey) wurde heute Morgens folgendes Bulletin ausgegeben: „Der Zustand des Patienten hat sich seit gestern Abend nicht verändert. Um 9 Uhr Vormittags konnten dem Kranten als Nahrung mehrere Kaffeelöffel Eidotters beigebracht werden.” Es wäre Selbsttäuschung, aus den unwesentlichen Veränderungen, welche die Bulletins im Befinden des Judex Curiae fonstativen, h­offnungsvolle Schlüffe ziehen zu wollen. &3 ist blos ein ungemöhnlich­ langer Todes­­kampf, den der SKrante kämpft. Die Lunge des Leidenden it in einer M­eife angegriffen, daß Die ärztliche Kunst sich auf die Konstatierung des Uebes beschränken muß und Hilfe nicht zu leisten vermag. Die behandelnden Ärzte halten wohl täglich anhaltende Konsilien, da sie wissen am besten, daß hier nicht geholfen werden kann. Umso befragenswerther sind die Familien-Mitglied­er, welche die langwierige Ugonie mitansehen müssen. Heute waren abermals viele Besucher erschienen, um sich über das Befinden des Kranken zu informiren, unter Anderen die Grafen Andreas Esefonics, Géza Szapáry, Ladislaus Hunyany, Heinrich Zichy, Thomas Nadasdy, Nadt de Gollenberg, Bela Hugonnay und Baronin Gustav Luzsenyfy. Zu Mittag erschien der Obersthofmeister des Erzherzogs Sofef Baron Adolf Nyáry. Am telegraphischen Wege hat sich auch Erzherzog Alb­­recht um das Befinden des Barons Raul Sennyey erkundigt. (Bom fönigs Opernhaufe.) Staatssekretär Beniczky hat — wie das „N. B. 3.“ berichtet — an den scheis­denden Sintendanten Grafen SKeglevich einen Erlaß gerichtet, des Inhalts, daß alle am 31. Dezember 1837 abgelaufenen Kontraste vorläufig nicht erneuert werden sollen,­­ möge vielmehr mit den bet­treffenden Opernmitgliedern eine Vereinbarung dahin getroffen werden, daß sie für den Monat Männer zu einer außerkontrastlichen Mit­­wirkung sich verpflichten. Innerhalb der angegebenen Frist werden dann die definitiven Verträge nach Bedarf erneuert werden. Der Binter.­ Der ungewöhnlich großen Kälte werden wir’ voraussichtlich das seltene Vergnügen der Waljage über­ die Donau­ verdanten, denn daß es heuer zu einem ordentlichen Eisstoß kommt, ism kaum mehr zu bezweifeln. Die Donau it auf ihrem ganzen Wege dur­ die Hauptstadt mit Eis bedeckt, doch hat sich das­­selbe, den Krümmm­ngsverhältnissen des Stromes entsprechend, vorläufig nur auf der Bester Seite bis zu zwei Dritttheilen der Strombreite fest­­geteilt. Auf der Ofner Seite währt das Eisrinnen noch fort in mächtigen Stollen, die schon sehr träg des Weges ziehen, sie oft auf Minuten einkeilen und überhaupt Miene machen, zu dauernder Rast gänzlich­ an­­zuhalten, worauf dann, wenn sein Steigen der Temperatur eintritt, der „Stoß“ perfeit werden muß. Dem Budapester Hafenkapitän der Ersten priv. Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft, ist die telegraphische Mel­­dung zugegangen, daß sich der­­ Eisgang auf der unteren Donau bei Dalja nun zum zweiten Male und, wie es scheint, dauernd gestellt habe. In sänmtlichen Stationen der Dampfschifffahrt-Gesellschaft ist heute Morgens eine Kälte von 15—16 Grad deaumur konstatirt worden. Das Stehenbleiben des Gises im Altonaer Donauarın kann jeden Augenblick erfolgen und in der Breßburger Gegend sol der Eisftoß angeblich schon seit Mitternacht festgeteilt sein. Aus Dunaföldvaar wird uns von heute Vormittags telegraphirt: „Gisstoß feststehen“. Kälte 15 Grad Reaumur.” Eine geradezu sibirische Kälte aber herrscht in Oberungarn. Wie man uns aus Raskau telegraphisch mittheilt, fant das Thermometer dort heute Morgens af 23 Grad KRlteaum­ur unter den Gefrierpunkt. Wir Haben uns übrigens auch in der Hauptstadt nicht zu befragen und klönnen zur­zeit hier ein winterliches Straßenleben beobachten, wie es in der Regel nur Petersburg und die anderen nordischen Residenzen aufweisen. Eine gewisse feier­liche Stille lagert auf den Straßen, da selbst das Wagengeräusch von der festgefeornen Schneehedke unhörbar gemacht wird und kaum in etwas Anderes zu vernehmen als das luftige­ Schellengeläute der Schlitten, die heuer in ganz ungewöhnlich großer Zahl mobil gemacht wurden. Dieser Umstand und die rosig, nur selten blaugefronnen Gesichter der Bafjanten lassen die Kälte in der Stadt selbst in freund­­lichen Lichte e­rscheinen. Nur wenn man an das Donauufer zurück­­tehet, um zu beobachten, wie der mächtige, sonst so lebhafte Strom zusehends erstarrt und so ganz das Bild eines weiten Leichenfeldes bietet, wird man daran gemahnt, daß die grimmige Temperatur unter den Armen und Elenden, die seinen geheizten Ofen, zum Theile gar sein Obdachh und kaum etwas Nahrung haben, fürchterliches Unglück anrichten muß. Ueber die noch andauernden Verkehrsstörungen auf den Gisen­­bahnen erhalten wir heute die folgenden Mittheilungen : Vom heutigen Tage angefangen wird auf der Hauptlinie der privilegirten Oesterreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn-Gesellsc­haft der Courier- und Personenzug- Verkehr nahezu vollständig aufgenommen; weiterhin bleiben nur die Orient-Grpreßzüge und die "zwischen Waisen und Budapest verkehrenden Dominibuszüge 125—126 bis auf Weiteres außer Bericht gerebt. Die­­ Weiterbeförderung der in mehreren Stationen wegen der Schneehindernisse zurücgehaltenen Züge, sowie die Fortschaftung Lebender oder anderweitig dringender Fracht beginnt gleichfalls von heute an. Auf den Gehmnarbahnen nn Neutra, &ipel und Granthal, ferner jener von Bostet nach Deutsch-Bogjäan­ bleibt­ der Gesammtverkehr au­f ernerhin eingestellt. Auf der Strecke Ofen-Stuhlweißenburg m wurde der Gesammtverkehr geitern Früh mit dem Zuge Nr. 203 wieder auf­­genommen. Zwischen Kanizja und Stuhlweißenburg hat der Schneeftuen nacgelassen und wurde sofort an die Freimachung der Bahn geschritten und ist es schon gelungen, die Strede Ka­­nizja-Boglar freizumachen. Die Strecke von Boglar nach Stuhl­­weißenburg dürfte im Laufe des heutigen Tages frei werden und dürfte sodann­ der Verkehr in Dieser Strecke am­ morgigen Tage geringen Gebühren reichlich die Zinsen und Amortisationsquote des | wi g wieder aufgenommen werden können. — Zwischen Barcs-Ka­­­­nizja-Steinamanger und Kanizja- Bragerhof wurde der Gesammtverkehr wieder aktivirt. Aus Lemberg telegraphirt man uns: Unter der alt der gewaltigen Schneemasten und in Folge starren Stoffwetters sind die Telegraphendrähte an vielen Stellen gerissen, wodurch von hier aus die telegraphische Verbindung auf zahlreichen Linien gänzlich unter­­brochen wurde. H­ungernde Schulfinder) Bom Präsidium des Vereins »Gyermekbarat« geht uns folgendes Schreiben zu :­gebliche Redaktion 905 „Beiter Lloyd’! Wir beehren uns dan­kend zu bestätigen, daß wir die bei der geehrten Redaktion Fü­r die­­ “ aufgehalten wurden. CS ist ein wahres Glüh zu nennen, daß sein weiterer Unfall geschah. Die Dampfpumpe selbst wurde ziemlich arg beschädigt und die Hinterräder des Wagens vollkommen zertrümmert 2. Breiszuerkennung.­ Bekanntlich hat der Kommuni­­kations-Minister einen Preis von­ 100 Dukaten für ein, das Gifem­bahntarifwesen behandelndes Werk ausgeschrieben. CS konkursiren im Ganzen fünf Werke, von welchen eines als preiswürdig, ein zweites als lobenswerth befunden wurde. Das spreisgefrönte Werk hat den ungarischen Staatsbahnbeamten Alerxius Jelenit v. Eset­net, das belobte den ungarischen Staatsbahnbeamten Karl Schiller zum Berfaffer. (Opfer des Frostes) Aus Fünffichen, 30. Dezem­ber wird uns geschrieben : Die pröslich eingetretene Kälte, zu­ welcher sich vorgestern ein heftiges Schneegestöber gesellte, forderte hier bereits ihre Opfer. An Morgen des 27. Dezember ging der 22jährige Maurergehilfe SSofel Lesnyik mit seinem jüngeren Bruder Edmund in den hiesigen städtis­­chen Wald, u um dort Holz zu san­meln. Wider Erwarten nahm dies den ganzen Tag in Anspruch und konnten die beiden Brü­der erst gegen Abend den Heimweg antreten. Suzmwifchen hatte sich im Gebirgswalde ein­­ stellensweise mehrere Fuß hoher Schnee angehäuft. Der Heine Edmund, welcher mit einem Handschlitten vorausging, entz­­chwand mit einem Male den Bliden seines Bruders und wurde trot eifriger Nachforschung der von der Behörde entsendeten Arbeiter bis­­her nicht aufgefunden. — Sofef Lesnyik erreichte mit schwerer Mühe das Elternhaus, konnte jedoch kaum mehr einige Worte — seine erste Frage war nach dem Bruder — stammeln und erlag am 28. Dezem­­ber Diorgens 9 Uhr seinen Schmerzen. Die Schwester ermordet) Man schreibt uns aus Neutra: Im Dre Koptolna fand jüngst in den Abendstunden eine Nauferei zwischen Bauernburschen statt. Einer der­­selben flüchtete bis an das Haus seiner Eltern, wo­ er ein Messer schwingend drohte, Seden, der sich ihm naht, niederzustechen. Die im Hofe befindliche Schwester erkannte die Stimme des Bruders und fan herbei, um ihm zu helfen. Der Bursche aber, vor Aufregung seiner Sinne nicht mächtig, glaubte im Dunkel der Nacht, er sei einer der Angreifer, der ihm naht, und stach der Unglücklichen das Messer tief in die Brust, so daß sie sofort Teblos zusammenstürzte. Der Thäter wurde dem Strafgerichte eingeliefert. (Entwendete Eisenbahn-Aktien.)"Die Ober-Stadthauptmannschaft wurde heute Mittags von der Tem­ess värer Polizeibehörde auf telegraphischem­­ Wege ersucht,nachfolgende Aktie der Ferdinan­d-Nordbah 1­:Nr.5772,5933,5943,6308, 6498, 6697, 6638, 6970, 7577, 13272, 14761, 15775, 15308, 15901, 17643, 17883, 17995, 22014, 64252 und 65303, die in un­­rechte Hände gerathen sind, vorkommenden Falles mit Beichla zu belegen. (Winterkurs für Kellertwirthschaft.)Die k.k.Weinbauschule(önologische und pomologische Lehranstalt)­in Klostern­euburg hält seit dem­.Jahre 1879 in jedemeter einen vierzehntägigen Lehrkrxis ü­ber die neueren Fortschritte in der Kellerwirthschaft fü­r Praktiker-Derniicl­he derartige Kurs,zu wel­­chem Anmeldungen bis 7L Jännenliss angenomm­en werden,­fin­det vom­ 5.bis 18.Feber 1888 statt.Die Theilnehmer an dem Kurse haben eine Taxe von 12 Gulden zu entrichten. ‘ (Dr.Mackenzie.),,il Corriere di Roma'«bxfäh­:trojt« seinem Korrespondenten in San Rem­o einige interessante Ei über Dr.Mackenzicich mehr aber über dessen Tochter,die Nachfolgenden wiedergeben: Wenn es auf die deutsche Kronprinzessin ankäm1e,dann d·rfke sich der englische Arzt von dem Kronprinzen nnd­ rennem dennte hält Stücke anf ihr.Und doch bekomme ihn der Kronpr­inz manch­­mal satt,denn Mackenzie habe bei aller Urbanität em,Aerzten zuweilen eigenthümliches,barsches,kurzangebundenes Wesen. Mackenzie sei eine sehr nenöse Natur.Wenn der Mistral weht,damt fühlt er sich­ seh­r angegriffen,man sieht dann den englischen Arzt ganz allem spazieren­ gehen oder besser laufen—»man merkt es ihm am daß es ihm darauf ankommt,sich­ wegen derIong­­regten Nerven auszulaufen.Mackettzie’s Toks­ter ist d­y heitere sesen, das nicht schlecht italienisch spricht-Die Prinzessinenhghey sich geradezu mit ihr befreundet Ein Sardellenfisch­er,der in Taggiq seinem Ausflugsorte nahe San Remo wohnt,erzählte dem Berichterstatter des«Corriere«folgenden hübscheln von der 1x blonden Fräulein, wie Miß Mackenzie genannt wird zeinggIawohnthne aryte« Frau mit ihren drei Kindern.Niemand weiß,wo ihr·’tte«herxk. gerathen.Die Einenlagen,er sei in Am­erika,die A»de'reti,»eF steckei11ei11e 111 Bagno.Im­ letzten Winter,­als der sischrecklickte Erdbeben auch über Taggia und«U11Igebz1ng hereinbrach,da trank die arme Frau währen­d eines heftigen Erdstoßes gerade eine Tasse heißer Milch die siei­chrecken ganz ijr sich h­ineinschüttete.Sie verbrannte sich die Kehle und an der­ Luft­­röhre bildete si ihr eine Wunde,in Folge deren sie­ nur schwer athmete und hetige Sä­u­1erzeit bekam­,wen­n sie Speisen zu sich nahm.Sie ging ins Hosspital von Genua und verließ es scheinbar geheilt.In der letzten Zeit jedoch­ schmerzte es sie vo11 neue 111 heftig in der Kehle und das Essen I war ihr erschwert. Bei ihren­ Au­sflügen gerieth nun Fr.Mackenzie eures schönen Tages in die kleine hölzernesgi­tte der Unglücklichen,und da sie diese so schwer leiden sah,veranlaßte sie den Tag darauf ihrenchtgyfie dahinzubegleiten.Dr.Mackenzie·ließ die Kranke in ein­gü 111·tigeres Lokal bringen­,operirte sie und berltesi»e,wie es·scheint,«fiirm­mer. Die Alte lobpreist nun das blonde englische Fräul­;mn als ihre Lebenss retter ist.Diese aber besucht die kleine Hütte noch immer von Zeit zu Zeit in Gesellschaft der Prinzessinen. (Fabriksbran­d.)Aus Brünnr wird uns telegra­­phisch berich­tet:Die große Dampfsäge und Holzwaaren-Fabrik von­ D.Drucker in Raitz(bei Br­­ünn)ist gestern Morgens größterr­« theils niedergebrannt.Der Schaden beträgt 80.000 fl.Das Eta­­­blissement ist im Jah­re 1881 neu erbaut worden und beschäftigte ZOO Arbeiter,wovon der größte Theiler der­ glücklicherweise geretteten großen Kistentischlerei beschäftigt werden wird.Das Objektt war auf 125.000 fl. versichert. Z­onen. Die Garderobe und alle dtequiliten sind verbrannt, außer Nr. 9, welcher den Gespann vom Nationaltheater aus gefolgt war. . Weiter theilen englische Zeitungen folgende Details mit:Das« Feuer brach gegen ihr Morgens in den Soffiten aus,muthmaßlich in Folge einer Gaserplotton, und ergriff das Neguisitenmagazin. Von dort verbreiteten sich die Flammen über die Bühne nach dem Zu­­schauerraum, der bald Fichterloh brannte. Wäre das Feuer während der Vorstellung ausgebrochen, so hätten sich die Zuschauer, ungeachtet­ der zahlreichen und breiten Ausgänge, Immerich Alle retten können. Die Galerien stürzten in sehr kurzer Zeit ein, worauf die Flammen das Dach ergriffen, und binnen drei Stunden war das stattliche Theater, das Raum für 3000 Personen hatte, gänzlich ausge­brannt. Die Hintermauer des Gebäudes stürzte ein und dee Trümmer fielen auf die hinter dem Theater gelegenen Ställe der, General Omnibus Company, in Folge ,dessen acht Pferde getö­tet wurden. Gin Stallbursche wurde verschüttet und erlitt­ fol­ erhebliche D Verlegungen, daß ihm ein Bein amputint werden mußte. Seit Weihnachten wurde in dem Theater all­abendlich bei ausverkauften Haufe die "Barnomime „Did Whit­­tington und seine fate" gegeben, die mit einem Kostenaufwande von Str. 6000 inszenirt worden war. In der Stade waren über 250 Personen beiderlei Gesäßrechts beschäftigt. Die tostspieligen Dekora­­t­e Reh , hungernden Schulfinder gesammelten Beträge, u. zw. 1767 fl. 72 ff. in einem Sparkassen-Einlagebuc für den Verein »Gyermekbarat« behoben haben und verpflichten uns gern, über die Verwendung dieser Summe seinerzeit mit einem detaillirten Aus­weis zu dienen. Weitere Spenden für die Hungernden Schulkinder erfuhen wir Dixelt an Herrn Dr. Keleti (Andräfiystrafie 10) zu senden. Mit vorzüglicher dankbarer Hochachtung Budapest, 2. Jänner 1888. Der Verein »Gyermekbarát« Dr. Julius Keletii, Vize-Präsident. Für die Haupts­tadt) Kommunikations-Minister Barossz richtete an den Bürgermeister Kammermayer ein Schrei­­ben mit der Mittheilung, er beabsichtige in der „World Travel Ga­­zette" eine Schilderung der Hauptstadt nebst einer Darstellung des­­ ungarischen Verkehrswesens erscheinen zu lassen, zu welchen 3wede der Bürgermeister eine illustrirte Beschreibung der Hauptstadt zu ver­­anlassen und dem Ministerium zu überstenden hätte. Berl­ejt­ung­. Heute hat unter dem Borfike des Bürgermeisters K­ammermayer und unter Intervention des königl. Notars Steinbach die 35. Berlofung der Obligationen des hauptstädtischen Drei-Millionen-Anl­ehens und der 34. Ber­lofung­ der Obligationen des Hauptstädtischen Fünf - Millionen­ Ansehens, statt. Von den Obligationen, d8 Drei-Millionen-An­­lehens wurden folgende Nummern gezogen: Zu 209 11. : 22 149.181. 236 275 444 464 482 501 556; — zu 300 fl.: Nr. 1­55 ; — 34.1000 fl.: Ne. 224 301 375 356 563 581 606 612 632 662 679 752 758 855 863 911 955 1066 1071 1168 1196 1361 1463 1465 1644 1649 1941 1965 1995 2059 2163 2166 2207 2315 2610 2633. 2659 2765 2834, :" Von den Obligationen 508 Fünf-Millionen-Ansehens wurden­ gezogen: zu AGO ff.: Nr. 1 184 255 380 660 810 830 867883 974 1115 1367 1506 1511 1707 1733 1746 1753 1757 1761 1770 1782 1793 1860 1922 "1929 21212124 2167 2190:2199 2348 11 2358 2410: 2563 2567 : 2712: 2727 2920: 29228029 3051 3066 3902 4039 4224 4269 4415 4532 4533 4600 4602 4645 4647 4649 4653 4671 4683 4698 4772 4943 4987 4995­ 31 HUN" IL: No. 98 119249 "3057 817" 523. 587 608 725­961 993 1092 1119 1179 1197 1198 1208 1217 1223 1439­ 1494 1496 1497 1513 1603 1664 1698 1750 17738 1910 2106 2396 2399 2676 2694 2829 2834 2845 2942 2981. — zu 1000 fl.: Nr. 30­53 702 823 1004 1029 1034 1138 1140 1141 1145 1146 1147 1153 1232 1236 1389 1446 1447 1508 1523 1557 1652 1654 1686 1747 1883 1942 1964 2091 2196 2449 2484 2493 2520 2750 2787 2830 2839 2957. (Offertverhandlung) Heute fand Die Offertver­­handlung betreffend Die diesjährigen Trottoirlegungen und Bilafter rungs-Reparaturen Statt. Die billigsten Offerte hatten: Für den I. Bezirk: Georg Schaffer mit 3 Berzent Nachlaß . von den­ Einheits­­preisen für Trottoirlegung und 40 fr. per Quadrat-Meter für die Reparaturen 5; für den II. Birk: Unten und 9. Wagner mit 2 Perzent Nachlaß und 28 °, fr.; für den III. Bezirk: Leopold Sclofer mit­ 37 Perzent Nachlaß und 49 fr.; für den V. Bezirk: Lorenz Semler mit 3. P­erzent Nachlaß und 26 fr. ; für den VI. Be­tt : Stefan Winkler mit 2 Perzent Nachlaß und 29 fr.; für den VII. Bezirk ebenfalls Winkler mit 1 Perzent Nachlaß und 32 fr. ; für den VIII. Bezirk, Sosef Obendorfer mit 10 Perzent Nachlaß für Trottoirlegung und 24 fr. per Quadrat-Wieter für Reparaturen, Michael Hirich offerixte für sämmtliche sinisfertige Bezirke für Trottoir­­legung . Deren Nachlaß, für Reparaturen 32 fl. per Quadrat- Meter. Dieses Offekt wird mit den anderen dem Magistrate zur Entscheidung vorgelegt. An­den Donau-Duais­ hatte die Kommune bisher 12.000 fl. jährlich als Badtzins an das Finanzministerium zu entrichten. Mit Rücksicht auf den Parlamentsbau, wodurch ein großer Theil des Duals der Benübung entzogen wird, hat Der Finanzminister den Prachtzins auf 10.000 fl. ermäßigt. Feuerhronit.­. In der sonst wenig lebhaften Wurmgasse entstand heute in der Mittagsstunde plöslic Feuerlärm, mas eine große Menschenansammlung zur Folge hatte. Aus dem für die Dauer der Mittagspause geschlossenen Komprok­lofal der Produktenhändler Friedrich u. Heinrich Glas im Hause Nr. 3 drang durch die ver­­gitterte Thüröffnung dichter Dualm. Man sandte an die Geschäfts­­eigenthü­mer und sprengte die Thür auf. Dichter Rauch und hellauf­­lodernde Flammen drangen den zum­ Löschen­ herbeieilenden Ber­sonen entgegen. E 3 erwies sich jedoch, daß man noch rechtzeitig eingegriffen­­ habe, denn­ es brannte­­ vorerst nur eine­ Muster­­frellage, welche von mehreren herzhaft zugreifenden Männern alsbald aus dem Lokal geschleift und in den Schnee geworfen wurde. Von der Einrichtung des Komptoivs hat nichts weiter Schaden gelitten ; bl­s die Wandtapeten werden erneuert werden mü­ssen. MS die avi­­sirte Feuerwehr anlangte, war der Brand bereits gelöscht. Das Feuer dürfte durch die Nachlässigkeit zweier Praktikanten entstanden sein, welche die tetten im Geschäfte waren und, während sie sich Die Hände wuschen, ihre glimmenden Zigarrenstümpfe auf eine Rapierlage warfen. — Heute Morgens kam in der Buchhandlung des Aladár Széfely (Trommelgasse Nr. 14) ein Feuer zum Ausbruch, das an den aufgestapelten Büchervorräthen reichliche Nahrung fand. Die Feuerwehr hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da das Wasser in Folge der Kälte in den Wasserleitungen gefroren war. Erst nach vierstündiger Arbeit konnte man des Brandes Herr werden. Der Schaden, den Herr Szekely erleidet, ist ein sehr beträchtlicher. — Schließlich wird auch aus Steinbruch ein Feuer gemeldet. In der Wohnung des Gastwirthes Julius Herman entstand Heute ein Feuer, wobei ein Theil der Modilien zugrunde ging. (Die Samaritanerin.) Gefährlich­te zur Zeit, auf der eiligen Fläche unserer Asphalt-Trottoird hübsche Damen zu beguben. Der Gerbermeister Sofef Kert hatte dies wohl nicht bedacht und gestern Abends auf der Kerepelerstraße ein hübisches Lärvchen be­­gafft, was zur Folge hatte, daß er ausglitt und der Länge nach, hin fiel. Wie felta aber fühlte er sh im Momente, da die betreffende Dame herbeieilte, um dem gestürzten Manne beim Aufstehen behilflich zu sein. Die Dame hörte die Dantesworte des Aufgerichteten in so freundlicher Weite an, daß sich Herr Herb zu einer­ Ginladuna auf ein Glas Bier verstieg, was von der Samaritanerin auch ohne Sträuben angenommen wurde. Das Paar begab sich in das Banyay’sche Gasthaus, woselbst in gemüth­­licher Weise souversirt wurde, bis von außen plößlich unwaster Feuer­­lärm in das Lokal drang. Es hieß, daß es in Der Gsterhazygalle brenne und die Samaritanerin schrie Yaut auf: „Herr­ des Himmels, dort wohne ich!” Und damit lief die Unbekannte auf die Straße. Herr Ker wollte der Entschwundenen nacheilen, zuvor aber die Zeche begleichen. Er fehlte aber die Brieftasche und bei näherer Betrachtung auch die goldene Uhr sammt der Kette. Die „Samaritanerin“ hat also zu ihrem Starken Arm recht lange Finger gehabt. Von einem Eisenbahnzuge überfahren.­ Die Dienstmagd Ihexese Branfovics wurde gestern Abends in der Nähe des Franzstädter Bahnhofes von einer Lokomotive über­­fahren und erlitt hiebei einen Bruch der rechten Hand und eine Duetschung an der rechten Hüfte. Die Nermste wurde in bew­utßtlosen Zustande ins Rocusipital befördert. Opfer des Alioho­ls­ Heute Morgens wurde der Blaubruder Stefan Bartos in seiner Wohnung (Tölgyfagafie 26) todt aufgefunden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß Bartos gestern Abends in einem Branntweinladen eine große Duantität Spi­­inosen getrunken habe und dab sein Tod eine Folge von Alkoholvergiftung sei. Imootreite erftohen.­ Gestern Nachmittags geriethen in der Unteren Waldzeile Nr. 28 die Taglöhner Johann Matyas und Sofef Lanczer wegen einer geringfügigen Sache in Streit, der in eine Schlägerei übergin­g, in welcher Lanc­zer von jenem­ Geg­­ner einen Messerstich in den linken Brustkorb erhielt. Der Schwer­­verwundete wurde ins Spital gebrachht; Mátyás wurde detenirt. — Ferner wurde der Taglöhner Mlerander Kornel Hadel von der Polizei verhaftet. Derselbe ist identisch mit dem Manne, welcher gestern — tie wir berichteten — in einem Branntweinlade, in der Bratergasse dem Arbeiter Stefan Molnäar zwei lebensgefährliche Mefserstiche verseßt hatte. (Ginbruchsdiehbstähle) Die auf dem Schwabenberge befindliche Billa Mori­ Yotaivs wurde in der verflossenen Nacht von unbelannten Thätern erbrochen und ausgeraubt. Die Diebe nahmen das vorgefundene Bettzeug, Kleidungsftüde und andere Effekten an sich und suchten mit denselben das Weite. — G­leichfalls heute Nacht wurde in den Keller des Postbeamten Raul Algyai- Molnár (Hypargasse Nr. 5) eingebrochen. Die Diebe entwen­­deten Geflügel, Fleisch und sonstige Lebensmittel. — In beiden Fällen sind die Einbrecher unbekannt, vdesgleichen fehlt auch von den Thätern des bei dem Abgeordneten Karl Pogány gestern Abends verübten Einbruchsdiebstahls bisher jede Spur. Unterschlagung.­ Der aus Graz gebürtige, 30 Jahre alte,­­ verheirathete Rec­nungs-Zugsführer Johann Rothleichedel ist gestern nach Unterschlagung von 122 Gulden militär-ärarischer Gelder defertirt. Mothicheder verließ gestern die Kaserne im Neugebäude und nahm in einem Hotel Duartier, wohin er sich von einem­ Hordar Bivilklerver bringen hieß. In diesen Streitern machte sich der Rech­­nungsführer auf die Flucht, angeblich nach seiner Ritterstadt Graz. Scheue Pferde. Bei den geri­ngen Brände auf der Kerepeferstraße wurden die Pferde, welche­ der Dampfpunpe vorge­spannt waren, f lößlich Scher. Der Kutscher Gerra Le­h fiel vom Bode und wurde überfahren, wobei er mehrfache Kontusionen erlitt. Die Pferde rasten sodann die Hatvaner- und Schlangengasse entlang bis zum Stadthausplake, wo sie endlich von dem reitenden Boltzitten­­ Theaterbrand. Es liegen rechr nähere Daten über den Brand des Grand Theatre in Upperstreet, SSlington,­­einer nörd­­lichen Vorstadt Londons) vor, das, wie gemeldet, am 29. Dezember v. a. vollständig niedergebrannt ist. Die Vorstellung , es wurde die bekannte Weihnachts-Bantomime „Whittington and his Cat“ gegeben hatte bis 1172 Uhr gedauert und dem Feuerwehrmann war bei seiner gewöhnlichen Monde nach der Vorstellung nichts aufgefallen. Um 1 Uhr Morgens aber bemerkte er ein kleines Feuer auf der Bühne Er suchte sofort einen Wasserschlauch in Thätigkeit zu fegen, allein da die Flammen sich sehr schnell an den leicht entzündlichen Coulis­­sen verbreiteten, so schlug er Alarm. Im vorderen Theile des Gebäudes mahnte die Familie des Theaterpächters Wilmot und es gelang dexselben, sich vermitteln­ einer Leiter zu retten, welche sich in der Nähe der Kafse befand. Während auf diese Weise Frau Wilmot — Herr Wilmot selbst hatte ich nicht zur Ruhe begeben — eine ältere Dame und drei Kinder gerettet wurden, hatten die Flam­men das ganze Gebäude ergriffen, so daß die zahlreichen von allen Gesten schnell herbeieilenden Feuersprigen nichts weiter thun konnten, als eine weitere Verbreitung 003 Feuers zu hindern. Die Schauspieler haben all ihr Gigenthum, welches si im Theater befand, verloren und über 300 Personen sind durch den Brand beschäftigungslos geworden. An derselben Stelle­n­ bereits vor 5 Jahren ein Theater ab­gebrannt. gr " .. « _ sa

Next