Pester Lloyd - Abendblatt, März 1888 (Jahrgang 35, nr. 51-76)

1888-03-02 / nr. 51

(Eiuzc1ucNummck-iiuVudqpest3skr.,iudkkPkpvi-iz4kk.iuäaeuPerfchceißtokdteu).— Budapest,2.März.­­Allen N­achrichten gegenüber,die von neuer­­lichen Schriften Rußlands zur Ergänzung oder zur Korrektur seiner ersten,am­ 25.Feber unternom­­­menen Damarche sprechen,ziemt es sich,eine gewisse Skepsis zu bewahren.Wenn Rußland eine weitere Auseinander­­setzung in dieses­ Angelegenheit gewün­scht hätte,so hätten ihm die sachlichen Erwägungen,die in dens Antworten Oestreich-Ungarns,Englandsunthaliens enthalte­n waren, diezu der Anknüpfungspunkte genug geboten.Rußland hat diese Gelegenheit von sich gewiesen und damit zumindest den Schein geweckt,daß es ihm­ um sachliche Erörterungen in­ diesem Momente nicht zu thun sei.Wenn von Berlin aus in Korrespondenzen­,die man als inspirirt anzu­­sehen gewohnt ist, mit einer gemissen Beharrlichkeit das Brojett einer Konferenz lancirt wird und dabei zugleich angedeutet wird, daß Rußland geneigt sein künfte, durch eine Anregung in diesem Sinne Zeugniß von seiner Friedensliebe abzulegen, so haben wir dem gegenüber zu bemerken, daß unseren Informationen zufolge im diplo­­matischen Verfeht bisher von einer derartigen Anregung absolut nichts bekannt ist. Das schließt freilich die Möglichkeit nicht aus,­ daß im Laufe der nächsten Zeit­ ein solcher Antrag gestellt werden kann. Würde solch? eine Eventualität ein­­treten. Dann würden die Mächte troß mancher ernster Be­denken, die gegen die Abhaltung einer Konferenz obwarten und die Lord Salisbury erst tüvzlig im britischen Oberhause sehr zutreffend präzisirt hat, gewiß bereit sein, einen bezüglichen Vorschlag in sorgsame Erwägung zu ziehen. Man fanıı noch weiter gehen und sagen, daß, wenn Rußland die Initiative ergreifen und selbst den Antrag auf Abhaltung einer Konferenz unterbreiten würde, wohl kaum irgend eine Macht der Reali­­sirung eines solchen. Blanes ernsten Widerstand entgegenlegen würde 63 wäre jedoch durchaus verfrüht, über diese Dinge anders als Hypothetisch zu sprechen, denn bis zur Stunde ist das Konferenzprojest t­atsächlich von Feiner Seite angeregt wor­­den und hat demgemäß auch seine Macht Anlaß gefunden, zu demselben Stellung zu nehmen. Die Aufmerksamkeit der Diplomatie­n­ im Augenblick ganz und gar der Pforte zugewendet und den Entschlüsfen, Die­ Dieselbe angesichts Der von Rußland an sie am 25. Zeber, ergangenen Aufforderung zu fassen für gut finden wird. Man wird wohl noch öfter in der Lage sein, das Bulletin zu wiederholen, welches heute über den Stand dieser Angelegenheit ausgegeben wird und welches dahin lautet, daß der Meinisterionteil in Kon­stantinopel in dieser Sache noch zu seinem definitiven Ent­­schlusse gelangt ist. Die gestern über Barna telegraphirte Meldung, da die Pforte als Antwort auf Die xusfischen Beschläge die Einlegung einer Enquete verlangen werde über die Umstände, welche der Ankunft des Prinzen Fer­­dinand und der Entführung des Fürsten Mlerander vorher­­gingen und mit welchen die Aera der Illegalitäten in Bul­­garien begonnen hat, nimmt sich, wie eine beißende Bau­te aus. Bier wegenM Wärtige. Nah­­­ung Rusßlands aus -uünö ist wohl anch nicht anders gemeint. Was hat au in­ der That Die formelle­ V­ertragswidrigkeit der­ Position des Prinzen Ferdinand zu bedeuten gegen die lange Reihe fraffer Ungefeglichkeiten, die seit, Jahren unter russischer Aegide, zumindest unter russischer Duldung in Bulgarien verübt wurden und die in dem­ Attentate gegen den geseß­­then Fürsten, gegen den Fürsten „Mlerander, ihren stärksten Ausbruch fanden?! Wenn die heute bestehende Wirgeseglich­­keit gerügt wird, so­ dürfen die früheren Ungegeblichkeiten, die den Ursprung der heutigen zweideutigen Lage des Landes “bilden, wohl nicht ungesührt bleiben. So­­ würde es die Logik, so würde es die Gerechtigkeit erfordern. Wir glauben aber darum dennoch nicht, daß Die Türfei es rissiren werde, Rußland eine Antwort in diesem Sinne zu entheilen und nehmen das Ganze nur für einen nicht üblen sativischen Einfall. Die ungarische Presse hat wiederholt Gelegenheit ge­­funden, ss mit der famosen Adresse zu befallen, welche Mitglieder der Majorität des Österreichischen K­eichsrathes vor Kurzem an" Bischof Stroßmayer exlasen haben. Yu Der Sade selbst ist zu dem, was über dieses Thema gesagt worden, kaum ein Wort hinzuzufügen, ebenso wenig eines ‚Hinwegzunehmen.­ Wir kommen auf die Affaire neuerlich zurück, um einer Meldung Naum zu geben, Die uns in der­­selben aus Wien zukommt und die eigenth­mlich genug lautet. Danach­ hätten die meisten jener österreichischen Ab­­geordneten, welche die vielerwähnte Adresse an Bischof Stepßmayer unterzeichnet haben, dies gethan, ohne vorRlldem Suhalter refren,m was sie tt EDE LYM­­eter mehr 38 wissen, als einige ganz unverfängliche An­deu­tungen, die ihnen der Faifeur in dieser Sache, Der slowenische Abgeordnete Bitezics, mitzutheilen für gut befanden. Die Adresse war in Kroatischer­ Sprache abgefaßt und die Herren, Die Dieselbe unterzeichneten und Die Der Mehrzahl nach des Kroatischen gar nicht mächtig sind, waren demnach nur auf mündliche Informationen über den Inhalt angewiesen, Die harmlos genug lauteten. Als man später die­ panflavistischen Tendenzen der Adresse an den Tag kamen und die Breffe ji) der Sache bemächtigte, wurden Die Herren Grechen und Polen sich erst dessen bewußt, was sie gethan hatten. Wenn si die Sache in der That so verhält, dann ist es Kar, daß die Gzechen und Polen den Vorwurf, offen und bewußt an einer panflavistischen Demonstration parti­zipiet zu haben, nicht verdienen, wohl aber­ den nicht minder schwer­wiegenden Vorwurf, daß sie in politischen Angelegen­­­­heiten und Kundgebungen mit einer ‚Sorglosigkeit und­­ Nouchalance verfahren, die wichtigerweise nur mit dem Foß jener banalen Ausdruck „Schlamperei” zu bezeichnen it. Ift aber einmal etwas Derartiges geschehen, so ist man wohl berechtigt von dei­ Herren zu fordern, daß sie ihren Fehler offen eingestehen und ihr „Hirschauer Stüdel“ auf dessen­ wahre Bedeutung reduziren. Sodann wandte sich im Namen der gemäßigten Opposition gegen die Vorlage Ferdinand Yoránkovy, der heute noch bitterer war als sonst und griff die Regierung in äußerst heftiger Weise an,­­welche durch diese Vorlage die Interessen Ungarns auf der ganzen Linie preisgegeben habe. Zum Schluffe sprach no Mudrony, der sich besonders mit der steuertechnischen Seite der Frage beschäftigte. Borgemerkt bleiben für: Lang, Weterle, Bus:­bad; gegen: Beöthy. Lá Präsident Thomas Bédy eröffnet die Sigung Des Ab­­geordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Tibad, Dárdai, Balogh. — Auf den Minister-Fauteuils: Babiny, Baross, Baron Fejérváry Bedefovid.. Das Protokoll der jüngsten Gitung wird verlesen und authentizirt. Sodann Madocza als Präsident der VII. Gerichtskommission m­eldet, Dab. diese Kommission in Angelegenheit der Petition, welche gegen, die Wahl Sigmund Glatárs in B.­Gyula eingereicht worden, die Untersuchung angeordnet und­ mit der Durchführung der­­selben den Abgeordneten Emerich Veßter betraut habe. Der Bericht wird zur­­ Kenntniß genommen. Ludwig Tol­ad) überreicht die Berichte des Kommunikations- Ausschusses über, den Gefsebentwurf betreffend die Bizinalbah­n Kis-Uj-Szäallas-Gyoma und den Bericht betreffend, die Bisinalbahn Budapest-Lajos-Mitte. D­ie Berichte werden seinerzeit auf die Tagesordnung gerecht werden. Auf Antrag des Wirthschafts-Ausschusses wird den geringer douirteb­eamten und den Dienern des Hauses pro 1888 ein höper­­zentiger Theuerungsbeitrag votirt. Der Gelegentwurf über die Snartifuhirung des mit­ Rumänien­­ geschlossenen Grenzreguli­rungs-Vertrages­ wird im dritter Lesung ange­nommen. e folgt die Verhandlung der Zudersteurer-Vorlage. elter es im­­Morgenblatte. — Aus Dem Reichstage. Das auffallend schwach befugte A­bgeordneten­­lh­aru­m zog heute die Zudersteuer-Borlage im Ber­handlung. Referent Hegedüs erörterte in d­atem, die Borlage von allen Seiten beleuchtenden Vortrage die Vortheile des neuen ‚Steuersystems, welches eine sichere, entwicklungsfähige und pro­­portionirte Steuerbasis Schafft, die Kontrole erleichtert und den wirts­­cchaftlichen, finanziellen und Verkehrsinteressen zugleich M­echnung trägt. Seitens der Unabhängigkeits-partei­ bekämpfte Helfy in längerer Rede die Vorlage, welche nur für Oesterreich V­ortheile ent­­hält, uns aber nach jeder Richtung hin schädigt. Minister-präsident T­i Ba antwortete sofort. Er wies darauf hin, daß dasselbe, was hier vom oppositionellen Standpunkte gegen das­ Zudergefäß, in Oesterreich gegen die­ Spiritussteuer gejagt wird, und wiederholte die bereits einmal abgegebene Erklärung, daß beide Gehege nur junctim zur Sanktion gelangen werden. Weiter betonte der­­ Dinkster die Vortheile der Vroduktsteuer und hob hervor, daß im „Rahmen der Zollgemeinschaft gegenseitige Konzessionen beider Staaten­­ selbstberständlich seien. Zug deräsprovinz. —1.Preßburg,1.März.(Orig.-Korr.)[Hymen. Festbanket.—Wohlthätigkeit.]Die Hofdame der Frau­ Erzherzogin Isabella,Frau Gräfin Klassine Thau-Hohen­­stein,die sich sowohl alsterzherzoglich Tanfe,als auch in der hie­­sigen vornehmen Gesellschaft der herzlichsten Sympathien erfreut,wird demnächst von dem Mitgliede des Herrenhauses Grafen Leopold Podstatzky-Liechte­nstein zum Traualtar geführt werden. —Aus Anlaß der dedi­rektor des hiesigen königlich ungarischen Landes-Krankenhauses DU Karl Kanksa durch Ernennung zum kön. Rath zu theil gewordenen Auszeichnung fand gestern seitens der Mit­­­glieder der medizinischen Sektion des hiesigex­ Vereins für Natur-und Heilkknnde im»National-Hotel«ein Festbanket statt,das einen sehr animerten Verlauf nahm.Den ersten Toast sprach Stadtphysikus Dr.Tauscher auf Dr.Kanka,als dem allseitig verehrten Präses der medizinischen Sektion,sowie auf diese selbst,welchen Toast Dr. Kanka in herzlicher Weise erviderte.­—Graf Anton Ester­­­ba 3­y, der Grundherr von Lanshüs, traf die Anordnung, daß mit Noüdsicht auf den langen und anhaltenden Winter im Monat März, so wie dies in den bereits jüngst verfroffenen drei Monaten der Fall war, täglich­ hundert Arme der Gemeinde mit warmer Kolt und Brod betheilt werden? —y. Aus der Zins, 1. März [Wechs­elfälfgungen. — Dilettanten-Theater.] Weinliches Aufsehen und eine überaus gedrückte Stimmung verursachten in unserer Gegend Die in den besten Tagen Konstatirten ,Wechselfälschungen, begangen­ von intel­­ligenten Männern in hervorragender Stellung. In dem einen Falle war­ es der Stadthauptmann von Leutschau, der, nachdem er Schulden auf Schulden gehäuft, auf Wechseln, die er bei Privaten und Instituten efsumptirte, die Unterschriften der Giranten fälschte und endlich nach Amerika flüchtete, wo er auch jijon, nach einem von ihm selbst in New­ York aufgegebenen, an den­ Bürgermeister von Leutschau­­ gerich­­teten Telegramm „glückich angelangt it”. Noch sensationeller wirkte ‚die Nachricht von Der durch den Zipser Schulinspektor Karl Trog­­mayer begangenen Wechselfälschung. Der Dann, wer, ‚mie felten "Siemand,, was die Karriere , gemacht, ‚der in sein Amt, das er “von seinem­­ Vorgänger in Desolatem Zustande übernahm, durch seine‘ Energie, sein administratives Talent in kurzer Zeit Ordnung brachte, lebte auf seinen Verhältnissen, nicht entsprechenden duke, bis er endlich, gedrüht von einer bedeutenden Schuldenlast, selbst vor einem Verbrechen nicht zurücktraf und, von bodenlosem Leichtfinie getrieben Wechsel fälschte, um sich aus einer momentanen Verlegenheit­ zu befreien und dann in fo schredlicher Weise zu­ enden. Die über Auftrag des Unterrichtsministers vom D Vizegespan des Zipser Komitats durchgeführte Visitation des Schulinspektorats ergab eine bis ins kleinste Detail fr­­eistrechende Ordnung und Pünktlichkeit. — Am 27. v. M. wurde in Ygla zu Gunsten der dortigen israeliti­­schen Wolfsfigure von Dilettanten „Onkel Grog“, Lustspiel in 5 Akten von G.v.Moser, aufgeführt. Die intelligente und gebildete Ein­­nwohnerschaft der Stadt manifestirte auch bei Dieser Gelegenheit ihre liberale Gesinnung und bezeugte doch zahlreichen Besuch der Vor­stellung, daß sie allen Vorurtheilen abhold, in der Unterfrügung und Förderung ‚gemeinnüßiger Bestrebungen keinen Unterschied der Kon­­fession fennt. Das Neinerträgniß bezifferte sich auf circa 200 fl, ein Ergebniß, das, unsere kleinstädtischen­verhältnisse in Betracht gezogen, glänzend genannt werden darf. Der Vorstellung folgte eine animiere Tanzunterhaltung. a­­ . k . Eagesnenin leiten. Bon der Honved-Armee) Durch allerhöchste Entschließung wurde der GM. kal Barry v. Báfos zum Kom­mandantem des Karcpauer NIL, und der GM. Vinzenz­ Jelentsif v. Kovonvar zum Kommandanten des Stuhlweißenburger V. Honved- Distrikts ernannt. Ferner wurden die folgenden ehemaligen Offiziere mit ihrem früheren Mangel ernannt, 1. zw.: Im Beurlaubungsstande ver n­atteries zum Oberlieutenant der Eisenbahn-Stationschef Sultan Nendl v. Heigen­­berg ; — im Honved-Auditorate zum Oberlieutenant-Auditor Der Avatar Árpád Zsigardi; zu Lieutenant:-Auditoren: der­ Advokat Johann Nyary, der Advotat Stefan yary und der Stadthaupt­­mann Ludwig Hubert; — im Berhhältnis je außer 3)­ienst: ver­nfanterie: zum Hauptmann: der Telegraphen- Stationschef Franz Beßely; zu Oberlieutenants: der Sprachlehrer Friedrich Schulz, der Bankgeschäfts-Befiger Heinrich Sepler, der Sparkassen-Kontrolor­ Fohanı Csanyi und der Steuerinspekto­­rats-Rec­nungsrevident Koloman Dalmay; zu Lieutenants: der Advofat Béla Somoffy, der Grundbuchsführer-Adjunit Ludwig Zalay, der Novolat Dr. Franz Begmann, der Grundbuchs­­führer-Adjuntt Bela Klein, der Kaufmann Georg Habat und Das Mitglied des Budapester Volkstheaters Ludwig Di­ató;­­ der Kavallerie: zu Oberlieutenants: der Ober-Stuhlrichrer Béla Bar­­­­csa­ v. Nagybarcsa und Der Grundbefiker Otto Förster; zum Lieutenant: der Weinhändler Alexander Leopod BPosner.. » (Das Befinden des Ministers Er­fort) it seit gestern unverändert geblieben. Der Minister inter­­essirt fi lebhaft für alle Vorfälle des öffentlichen Lebens und läßt fi) täglich die Zeitungen — auch die auf seine Rerson bezüglichen Mittheilungen — vorlesen. Die Theilnahme an seinem Zustande gab es auch heute durch zahlreiche Nachfragen aus allen Kreisen der Ge­­sellsgaft und. Brofessor Gmerich Henklmann,­ der erst vor Kurzem seine Frau verloren hat, ist, wie wir mit Bedauern ver­­nehmen, schwer erfrankt. CS wird hoffentlich der hingebenden Pflege, die dem greisen Gelehrten von seinen Angehörigen zutheil wird, und der Kunst der Merzte gelingen, ihn bald wieder herzustellen. Königliches Opern­haus.­ Die Generalprobe der morgigen Novität in der Königlichen Oper, des Einakters von Auber: „Das 3 Hoffonzyert“ (»Le concert à la cour«) hat heute Vormittags stattgefunden. Die Bewegung der Partien ist folgende: der Großherzog — Herr Kiss; Altuccio — Hege­­dus; Viktor — Bauli; Karoline — Fräulin Kordin; Adele — Fran Ábrányi. Die lebtgenan­nte Sängerin wird als Einlage das Tau­bertische Lied „Vogel im Walde” vortragen. Daniel Wilson. Die gestrigen Bartser Morgen­­blätter veröffentlichten wenige Stunden vor der­­ Publikation des strengen Urtheils des Bartser Strafgerichts eine Zuschrift Wilson’s, wortt dieser, den Interviewbericht eines Sonrnals dementirend, „seiner festen Hoffnung Ausdruck gab, der Ausgang des “Prozesses werde zeigen, wie wenig begründet die gegen ihn gerichteten Anklagen seien“. Demi­ssion eines Schuldirektors.­ Aus Deden­­­­burg wird uns beschrieben: Der Direktor der hiesigen fath. Bolt. Schule, Herr Johann Hahnenkamp hat seine Stelle niedergelegt. Der Umstand, daß dies gerade während des Schuljahres geschieht, erregt allgemeines Aufsehen umso mehr, als das Motiv, welches den aaderen Schulmann zu diesem überraschenden Schritte drängte, gänzlich unbekannt is. Hahrnenkamp, der seit circa 60 Jahren auf dem Gebiete der Volkserziehung eine segensreiche Thätigkeit entwickelte, erfreut sich in unserer Stadt allgemeiner Achtung. Ein Sohn des Direktors, Here Nudolf Hahnenkamp bekleidet an der hiesigen Staats- Handels-Akademie die Stelle des Direktors. Bon der Marine) Das rechte Bootpaket wird vom Expe­­dit der Marine-Sektion an S. M. Schiff „Aurora“, welches instruk­­tionsgemäß in der zweiten Hälfte des Monats April den Zentral­­hafen anlaufen wird, wie nachstehend versendet. Am Freitag, 16. März, via Brindisi nach Cute, Ankunft dort circa 22. März I. 5. („Prix de ’Empereur de Russie.) uns aus Paris telegraphisch berichtet, soll die zufsische Botschaft die französische Regierung verständigt haben, daß der Ezar auf Votschlag des Minister de Giers sich bereit erklärt hat, in Folge der von Frankreich ausgegangenen Anregung einen Preis von 25.000 Francs für die internationalen Nennen zu bewilligen, welche nügstes Jahr während der allgemeinen Ausstellung in Vincennes stattfinden werden. Dieser Preis wird den Titel führen: Prix de l’Empereur de Russie. ő . (Selbstmord im Fortunagebäude.) Das Leichenbegängniß .Des Schulim­pestors Karl Trogmayer mir heute Nachmittags, 3 Uhr von der Todtenkapelle des N­ochusspitals aus stattfinden. Die Kosten der­ Leichenfeier werden von den Beamten des Unterrichtsministeriums bestritten. (Glodenprobe) In der Fran Walterschen Gloden- und Erzgießerei ist heute Vormittags mit der im Auftrage des Metropolit-Krimas von Rumänien Sofef Georabhian " für die Bukarester Kathedrale gegosfenen Kolossalglorie in Anmesen- Beit,eines geladenen Publikums die erste Läuteprobe gehalten worden. Unter den Gästen befanden sich : "Staatssekretär Alexander Mat­­lefovite, der rumänische­ General Ionsul Farra, der Metropolitan, Dombherr Lucsescu, Reichstags-Abgeordneter ©. Mudrong, der städtische­ Oberingenieur Kovad, ge­werbebehördlicher Kommissär Moriz Gelleri­u­s. Die Honneurs wurden vom Hausherren und dessen­ngenieur-Assistenten gemacht. Die Glocke befindet sich auf ihrem, gleichfalls in der Franz Walterschen Fabrik angefertigten Stuhle, einem gigantischen f&mied­­eisernen Gerüste, im ersten Hofe des Grablissements. 65 ist die größte Glode, die bisher in Ungarn gegossen wurde. Ihr Umfang beträgt nahezu acht Meter, ihr Gewicht 180 Zentner und der sogenannte „Klachel“ allein wiegt 840 Kilogramm. Die Glode ist troß ihrer gewaltigen Dimension von sehr gefälliger Form und geradezu zier­­licher Ausstattung. An der Außenseite sind die gelungenen Reliefs der­ Heiligen Helena, Konstantin und Demetrius, wie auch des rumänischen Landeswappens zu sehen. Die Randeinfassung der großen romanischen Sinfchrift bilden 12 ladende Engel, die eine aufgelöste Schärpe halten. As Gußmaterial dienten Theile jener Kanonen, welche General Chifelev im Jahre 1829 bei der Belagerung von Silistria von den Türken erobert hat. Das Läuten der­ großen Slade fann — dank der Walter’schen Erfindung von Achsen, welche auf Segmentlagern mit Rollen laufen — von 4 Männern besorgt werden. Gleich­ nach Eintreffen des Staatsservetard wurde die Glode in Schwung gefeßt und alle Unmwesenden waren höclichst überrascht von­­ dem mächtigen, sonoren und mehltönenden lange (reines, tiefes F), welcher sich noch gefälliger im zweiten Hofe des Grablisse­­ments anhörte. Man fühlte sich unmilitärlich in die Nähe eines mächtigen Domes verlegt. Selbstverständlich verursachte dieser weithin hörbare, in der Nottenbillergasse und Umgebung nicht eben alltäg­­lie Ohrenshmans eine­ große Menschenansammlung vor dem Fabrik­­­­gebäude. Staatssekretär Matlejovits mußte in die Reichs­­tags-eitung zurück und verabschiedete ich daher bald von den Anwesen­­den, indem er dem Fabrikanten Tran­ Walser über die von ihm gegossene Kolossalglocke das schmeichelhafteste V­rtheil jagte. Nachdem sic­e der Staatssekretär entfernt hatte, versammtelten sich. die übrigen Säfte in der technischen Kanzlei des Gußhauses zu einem opulenten Frühfuück. (Die unitarische Kirchengemeinde)hält am 4.d., 11 Uhr Vormittag sichtfaale der evangelischen Gemeinde auf dem Denkplatzc einen mit Predigt verbundenen Gottesdienst. (Selbstmordchronik.)Heute Morgms hat sich in der Nähe der Aschaweg ein junger Mann aus einem Revolver eine Kugel in den Kopf gejagt.Der Selbstm­örder I wurde später als der 19jäh­rige,in der Magdalena gasselo wohnhafte Handlungskommis Fran­z Szervitißki)agnoszirt.In einem zurückgelassenen Schreiben erklärt Szerviiiszky,das­s er frü­hzeitig ein leichtsinniges Leben zu fü­hjkeic begonn­exr haben kad aber auch frü­h sterben wolle. —Jndikosfalval­at sich heute NachhZdett beim dortigen Milchi­meier Johann Ficht bedienstete Kiiicsijthelix Szojk verl­enkt.Als man ihn auffand,unr er bereitstoht.Das OJZOtiv der TIJAtjx will unerwiderte Liebe sein. (Feuer.)Heute Mittags wurde der FetterIvoljr-Ze11trnle ein Dach­­feuer in der Fabrik csixxalse gemeldet,doch erwieg sich die JJ Teldmkgins sofern als einwirkig,da nur ein unbedeutende­s­ Rauchfangfeuer zum Ausbruch gekom­men war,welches die Feuerwehr bei ihrem Anfangen bereits gelöscht vorfand. (Polizeiuach­)richten.)Der Matrose Mitiuo­ Jvics machte gesternt Abends in Altofen die Bekanntschaft eines­ Dienst- M­­ädchens;«s)«nam­ens Antonie Fried.Beide begaben sich so dkmnin ekllG AsthklllT lvo sie sich bist kjöitierikad­pt unterhielten,umwechte Zeit das siäll­ädchen unter dethormande,daß,eg nachhause geben müsse,Jvic«T­ verließ.Erst später uns)wah­­ Jwal­ r,daß ihm die Geldbörse mit dehnh­alte von 14 fl.»u1tdein goldencising, welchen er in der«­«keste 11tafel­e trug,fehlte:1,und dass diese Gegens­tände ihm von niem­and Anderen als dem Mädchen gestohlen­­en tonnten. Solcs machte bei der Polizei Die Ab­zeige, Doch konnte die Diebin bisher nicht ausgeforscht werden. — Ein unbekannter Dieb, welcher ein besonderer Liebhaber von echtem Tolajer zu sein scheint, erbrach geften Abends den Keller des Weinproduzenten Ludwig Fuchs in der Walatingasse Nr. 15 und­­ entwendete 35 glaichen Tolajerwein. Die übrigen im Keller befind­­lichen Weinsorten hieß der Gindringling unberührt. — Den Staker Zoff Farkas wurde fett Wagen, welchen er auf dem­ Karlsring eine kurze Zeit ohne Aufsicht gelassen hatte, entführt. Der Wagen trug die Sum­mer 252 ; bisher konnte wieder das Gespann, noch der Wagen ausfindig gemacht werden. Der Diebstahl wurde von zwei anständig gekleideten Männern verübt, von welchen Einer sich in den Wagen feste, während der Andere auf dem Bode Plag nahm und im nächsten Augenblich im Galopp davonfu­hr. — Bei dem Buch, den der Lore Wincis­c (keine Herrengasse Nr. 2) war seit einen Monat ein Mann, der sich Georg Szakacs nannte und Amts­­dieb­er zur fein vorgab, in Aftermiethe. Als Windis gestern Abends nachhause fand, fand er den Kasten erbrochen, aus welchem 21 Gulden fehlten. Szakacs, welcher den Diebstahl verübt hatte, ließ sich seither nicht mehr bilden. Die von ihm in der Wohnung zurückgelassenen Habseligkeiten repräsentiren nur einen geringen Werth. (Zu den Arbeiterunruhen in Rom) meldet man der „NR. fr. Br." vom 1. b. : Heute Nachmittags wurde der Arbeiter-Ausschuß vom Bürgermeister auf dem Capitol empfangen. Um 2 Uhr wurde der Pla vor demselben von einer Ko­mpagnie Soldaten mit aufgepflanztem Bajonnet besegt. Gruppen von Arbeiten warteten das Ergebnis der Unterredung ihrer Genossen mit­ dem Bürgermeister ab; sie verhielten sich ruhig und riefen blos: „Wir mollen Arbeit!” Um Kompagnie ein und marschirte mit aufgepflanztem Bajonnet geradenwegs auf die Gruppen­ los. Man rief: „Herunter Die Bajonnete!” Die Soldaten marschirten wetter; einige Steine wurden ihnen entgegengeschleu­dert. Hierauf fenzten die Soldaten die Bajonnete; fünf Maurer werden vermundet, andere flohen. Ein Mitglied des Ausschusses verkündet indessen der Dienge auf dem oberen Kapitoleplage, die Gemeinde wolle 600 Arbeiter sofort aufnehmen. Die Krisis ist, wie bereits erwähnt, theile der Hemmung der M­aterialien- Zufuhr durch Die Negenzeit zuzuschreiben, theils duch das allt­ment des großen Bau-Unternehmers M­or 0­ni hervorgerufen, dessen Plassiven sich auf ungefähr zweiundz­wanzig Mil­lionen belaufen, wovon achtzehn gedecht sind und vier von der haftenden Baubank Esquilino getragen werden müssen. Da an der Abwicklung des Falliments fast alle Baubauten betheiligt sind, wurden die üblichen Unterstügungen keiner Unternehm­er eh­ergestellt. Von 458 Bauten werden 100 seither nicht betrieben, doch werden sie sicher habigst wieder in Angriff genommen. Sindeffen auf Baue der Woliklinik und des Jusfizpalastes, ferner Die Zuschüttung der Gräben und die Schleifung der Erdwerke vor der Engelsburg. (5. Telegr.) ‚beginnen morgen die Arbeiten halb 3 Uhr traf eine zweite Mie man (Unruhen: in: Turn-GSeverin) In der rumänischen Grenzstadt kam es vor einigen Tagen zu Unruhen, welche durch die­ Einführung einer neuen Friedhofstate veranlaßt wurden. Der Bürgermeister begab sich mit einer Kommission nach dem Friedhofe, um die erste K­onskription zu veranlassen; eine Zusammen­­rottung von Bewohnern der Vorstadt nöthigte die Behörde jedoch sich zurückzuziehen ; die Menge zog sodann. Durch die Stadt, um mehreren Gemeinderäthen die S Fenster einzuschlagen. Da die Polizei nicht im­­­ Stande war, die Ordnung wiederherzustellen, mußte Militär requivirt werden. 65 wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. « Theater für heute Freitag,2.März.»N­as­tio­naltheate­r:»Edith«­—­Königlich ungarisches Opernhaus-Geschlossen.——FestungstheaterzGeschlossen.. —­Volkstheater:»Asuhanc­«.—Deutsches Theater: „Wien bleibt Wien“. s Gerichtsh­alle. Ein epileptischc­erbrecher.Eine aufregende Szene spielte sich heute im Verhandlungssaale Nr.2 des­ Strafgerichtshofes»..« ab.Ein wegen mehrerer schwerer Verbrechen angeklagtesndividuum wurde vor seiner Art,Tobsucht befallen,rannte mit dem Kopfe gegen­ die Wand,und als er vor­ dem Gefängnißwächter mit Gewalt zurück­««f gehalten wurde,«wollte er durch das Fen­ster vom ersten Stockwerke des Gebäudes hinabspringen.Nur mit Mühe konn­te der Rasende überwältigt und in seine Zelle zurückgeführt werden­.Die­ Verhand­­lung aber mußte in Folge dieses peinlichen­ Zwischenfalles un­ters­prochen und bis auf Weiteres vertagt werden.­­ Der Angeklagte heißt Georg Böpperl,ist etwa 7S Jahre alt, seines Zeichens Tagleh­rer.Derselbe ist der versuchten­ vorsätzlichen Tödtun­g und der schweren körperlichen Verletzung angeklagt.Böpperl hat nämlich im Mai vorigen Jahres seiner Konkubine,der Tag­­löhnerin Witwe Karl Straub,mit einem­ Messer die Nase abgeschnit­­­­ten,­weil Letztere mit mehreren jüngeren Burschen liebäugelte.Böp­­­perl hat übrigens schon längere Zeit­—etwa 8 Monate—­in der Beobachtungs-Anstalt auf dem Lepoldifelde zugebracht.Dahin­ aber gelangte er auf folgende Weise-Im Jahre 1883 wurde«er in der Nähtz von Gras wegen»Subsistenzlosigkeit und Vagabondage auf­­gegriffen und in Aufgenommen,weil er einen ihn erfortirendex­ Gendarmen beschimpft hatte.,Im­ Gefängnisse­ntzegte sich Böpperl anfangs ruhig,doch als ihm eines Tages die Kost schlecht mundete und er mit seinen Vorstellungen bei den GefäIantßwächtern kein­ Gehör fand,da zündete er,u111 die Aufmerk­­sam­keit auf sich zu b­icken­,das Gebäu­de des Grazer k.k.Lan­des­­­gerichtesa11.Hierauf wurde Böpperl dem berühm­ten Psychiater un­d Nerven-Pathologe 11 Professorraffts Ebing zur·«ärztlichen Be­s hagdlun­g übergebe11.Professor«Erafit-Ebing konstatirte an Böpperl epileptische Anfällhdhe zemvene Geitesstörung verursachen-Eine ähn­­lich­e Diagnose fand an Böpperl auch die Leitung der Irrenanstalt­­auf dem Leopoldifelde. In der heutigen Schlußverhandlung verhielt sich der Angeklagte, eine starke, gedrungene Gestalt mit hervorstechenden Badenmnohen und breitem Kinn, unregelmäßigen Zähnen und unruhig wollenden Augen, anfangs ganz stil. Er antwortete gelassen auf die Jagen des P­orfigenden und erst als seine ehemalige Konkubine zu sprechen begann und von den Mißhand­­lungen erzählte, die sie von Seite Böpperl’3 zu erdulden hatte, ward der Angeklagte blutroth und schleuderte der Zeugin halblaut ein Schimpfwort zur, wofür er von Pforfigenden Gerichtsrath Mehely streng zurechtgewiesen wurde. Noch einmal trachtete Böpperl sich zu beherrschen, doch als die Straub in ihren Erzählungen fortfuhr, rannte er zur allgemeinen Verblüffung bis zum äußersten Ende des Saales und stieß mit aller Kraft seinen Kopf an die Wand. Am nächsten Momente hatte ihn jedoch der Gefängnißwächter erfaßt und zurückgeführt. Einen Augenblick lang schien es, als hätte Böpperl sich beruhigt, 009 war diese Nate nur­ eine scheinbare, denn er näherte sich plöglich, dem­ Senstor und wollte sich vom ersten Stodwerte hinabstürzen. Selbstverständlich wurde er auch an diesem seinem Vorhaben verhindert. Nunmehr aber stellte Vize-Staatsanwalt Gozschu den Antrag, der Gerichtshof möge die Verhandlung vertagen. D Vertheidiger Dr. Emanuel Brad­feld fügte hinzu, Das heutige Benehmen­­ des Angeklagten erheijchte an sich eine eingehende ärztliche Beobachtung, die nunmehr ohne Berz­zug bemerkstelligt werden müßte. — Der Gerichtshof , die Berz­handlung zu vertagen und den Geisteszustand des Angeklagten ärztlich untersuchen­ zu lassen. Hierauf wurde der tobende Angeklagte in seine Zelle zurückgeführt.­­ Hier wird die Verhandlung nach 2 Uhr abgebrochen. Skandalsüchtige Kaum­mid an Wien,1.Mär­z. (Orig.-Ber.)Demnach­ dürfte eine Erpressungsklage die Wien­er und Budapester Gerichtsbeschäftige1­;gegenwärtig ist diese skandalöse Affaire Gegenstand polizeilicher Verarbeitungen welche mit Rücksicht auf die bedrohte Existen­z des auszubeutenden Opfers,des hier sowohl als in Budapest bestbekannten Hoteliers Frolmer,mit aller Energie gepflogenmer dem Ein Budapesterl Syrup-Agen­t,welcher sich in der Entlohnung für ein vorgebliches Vermittlungsgeschäft vom Hotelier Frohner fü­r beschädigt erachtet,überschwemmt das Wiener Postamt mit Korrespondenzkarten unflächigen Inhalts,welcher das Privat­­leben I Frohner’L«55111n Gegenstande der Beschimpfung nicht.,Diese 1111ausgese!;t.d.l­.täglich nach Wien gelangenden brieflichen Justiiten sind abwechselnd anIhntspersonem an Beruf schcoffen den Beleidig­­ten,an Hotelier-S und Restaurateure,ja sogar in­ die BedieIxfteten­ Frahners gerichtet Die Sache ist hier bereits stadtbekanntmdd,zum öffentlichen Skandal geworden-Die Kollegen Frok­ 1­er’s,die hiesige Hotelierki,verweigern mit Judignation die Annahme dieser skanda­­lisen­ Korrespondenzkarten. Mäægwswnedesi«äkeäker-gäoikäs««. Wierk,2.M­·irz·(Orig.-Telegr.)Die Krons­prinzessin ist heute Frisch nach Jllibazia abgereist Der Kr011- prinz folgt erst in einigen Tagen dahin,da er gegenwärtig durch eine leichte Entzündung eines Augesachssen verhindert ist. Wierc,2.9)h«irz.(Orig.-Telegr.)Der Börsebesucher Tursnauer hat heute Früh in Folge von Börseverlusten einen Selbstmord verübt. Lemberg, 2. März. Orig -Telegr. Aus Rom telegraphiet man dem , Dzien­it Bolóti", der Kar­dinalprimas von Ungarn Simor fer mit dem Bro» jerte, wonach­ die ungarischen Bischöfe grie­cisch-katholischen­­Be Kenntnisses der Jurisdiktion DS rutherischen Ventropoliten in Lemberg unterstellt werden sollen, einverstanden ; er habe nur bemerkt, daß er sich wegen der Strankheit des Unterrichtsministers Trefort über die Details der beabsichtigten Reform noch nicht ünkern Eine. Lemberg,»Z.Pkch­z.(Orig.-Telegr.)Hiesige BlZitter 1nelden,dass in der Ge­trei11de"9iara11cze(Bukowina)der Uebertritt von fjinchthider truthenisch anallern vom griechisch-orientalischen zum griechisch-Wirken Glauben erfolgt sei,und zwar wegen eines zwischen den Gemeindinsassen und der orthodoxenk Geistlichkeit ausgebrochenen Konflikt­s« Köln,2.9.)März.(Orig.-Telegr.)Die»Köl­­nische Ztg.«erklärt die Nachricht,Staatssekretär Graf­ Her­­bert Bismarck sei beauftragt,während seines englischen Aufenthalts für die denmächstige Konfereqstim­­mung zu machen,als unbegründet Deutschland will sich­ seit den politischen Erfahrmechr nach dem Berliner Kongresscuitch neuerdings die Unannehmlichkeiten eines­ Kon­gresses oder einer Konferenz zu ziehen Berlin,2.ZVZi­rz.(.Orig.-Telegx.)AustoF kreisen erfährt das»Tageblatt«,daß das Körperge­­svnth des Kron­prixtzextvox I­O Kilogramm in­sgesunden Tagen auf 72 Kilogramm Anfang­ November in das Kilogramm QIEittwiber heruntergegan­­gen. Die heutigen Nachrichten aus San Nemo sind in Folge Verhängung der Nachrichtensperre, die übrigens von Berlin aus erfolgt ist, dürftig, doch wird seine ununmittel­­­bare Berschlim­merung fonstatirt. Rom, 2. März Prinz Wilhelm von Preußen ist gestern 5­. Uhr Abends in Mailand eingetroffen und um 62 Uhr­ nach San Nemo weitergereist. H­einrich reiste iss Só nach Genua entgegen.­­­ San Nemo, 1. März, 10 Uhr 30 Minuten Abends. Der deutsche Kronprinz verbrachte einen guten Tag. Der Husten ist geringer. San Hiremo, 2. März (Drig-Telegr.) Prinz Bilbelm­it heute um 9 Uhr Früh­bier angefom­men. Brinz —

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