Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1888 (Jahrgang 35, nr. 101-124)

1888-05-01 / nr. 101

— Ur. 101. ng" 4 sr 1888. Dienstag, 1. Mai, TTL AKIT verjtorbenen Katkoff und Budapest, 1. Mai. — Die Berufung des Generals Bogdanoovics, des bekannten Werkzeuges des Förderers einer russisch-französischen Allianz, auf einen hohen Wosten im russischen Des­sterium des Amuern, die von einem Berliner Blatte in der vorigen Woche unter die beun­­ruhigenden „örtlichen Symptome” rangirt worden, scheint nicht der einzige Akt zu sein, Durch welchen die russische Politit in diesen Tagen ihre Tendenz, sich ganz und gar der nationalen Strömung in die Arme zu werfen, mani­­festirt. Aus Rom wird nämlich­ gemeldet, daß Herr Zinomcheff, bisher Direktor des asiatischen Departements im Petersburger Auswärtigen Amte, auf den hohen und einflußvollen Bojten, dem bisher Herr Dlangali in Diesem Amte innehatte und der nach unseren Begriffen sich ungefähr mit dem Besten eines Unter-Staats­­sekretärs deckt, berufen werden solle. Herr Blangali, der zur gemäßigt politischen Michtung des Herrn v. Gier3 gehört, sol bestimmt sein, als Gesandter nach Rom, an Stelle des Baron Mertüll oder nachh Madrid zu gehen. Herr Zinomieffi gilt als ein Politiker von prononemvt nationaler Tendenz. Im diesen Tagen ist auch wieder General Igmatieff aus seiner politischen Vereinsamung hervorgeholt und zum Präsidenten der großen flavischen Wohlthätigkeits-Gesellschaft, die­ das Zentrum aller chauvinistisch nationalen Bewegungen bildet und ihre Agitation Hauptsächlich auf die Balkanländer ausdehnt, gewählt worden. Mean sieht, der Banjlavismus beeilt sich nach allen Seiten mobil zu machen. Die Spannung zwischen der Pforte und Griechenland nimmt immer mehr und mehr zu. Die äußeren Anzeichen derselben treten in der heftigen, fast drohenden Sprache zu Tage, die sie in den Athener Kundgebungen gegen die Türkei eingebürgert hat. Man behauptet in Athen, daß man den besten Willen hatte, Dem­ Sultan freundschaftlich entgegenzukommen, daß zum Zeichen dessen der König dem Sultan das Großkreuz des Erlöser- Ordens verleihen wollte, daß man jedoch in Konstantinopel in verlegender Weise gezögert habe, Zusicherungen betreffe des Empfanges des mit der Uebergabe des Ordens zu betrauenden Abgesandten des Königs zu geben. Des Weiteren hat die Amtsenthebung des griechischen Bischofs von Serres in Athen Ursache zur Verstimmung gegeben, zumal Die Verwendung des griechischen Gesandten in Kon­stantinopel für Den abgeseßten Bischof,­­die überdies vom­­ russi­hen Botschafter in Konstantinopel unter­­tagt worden, fruchtlos geblieben ist. Den lebten und erheblichsten Grund zur Entzweiung und gegenseitigen­­ Verstimmung gab die Forderung der Pforte nach Abberufung des griechischen Konsuls von Monastir, bei welchem Briefschaften entdeckt wurden, die ihn als Theilnehmer der griechischen Agitationen in Mazedonien kompromittiren. Der angef­uldigte Konsul behauptet jedoch, daß diese Briefschaften gefälscht seien und auf Grund­­ dieser Angabe weigert ei Meinister-Präsident Trilupis, die For­­derung der Pforte in diesem P­unkte zu erfüllen. Das sind duchwegs Aenperlichkeiten, die leicht zu schlichten wären, wenn es sich um zwei Negierungen handeln würde, die einander gegenseitig vertrauen. Das ist jedoch hier nicht der Fall. Das ganze Verfahren der Pforte ist vielmehr inspirirt durch das Mißtrauen, welches sie gegen die griechische Negierung hegt, die sie im Verdachte hat, auf russische Einflüsterungen hin eine aufrührerische Bewegung in M­azedonien zu erregen. Man will in Kon­­stantinopel Beweise für eine derartige Agitation Griechen­­lands in Mazedonien haben, gegen die man umso mehr auf der Hut zu sein sich verpflichtet erachtet, als man, wie schon erwähnt, in Dieser Bewegung auch Die Spur Rußlands entdeckt Haben mir. Berdächtig ist es unter allen Umständen, Daß Die euglischen Blätter gegenwärtig der mazedonischen Pro­­vinz besonders erhöhte Aufmerksamk­eit widmen, und Die Thatsache, daß der, , Craiddanin" „vertrauenswürdige" Berichte aus Meazedonien erhält, mit der Bereicherung, daß‘ die Provinz vollkommen ruhig sei und daß die Bevdk­erung derselben nicht im Geringsten an eine Erhebung denkt, muß wohl den Gedanken nahelegen, daß dort unten Meancherlei in Vorbereitung ist, was fest noch verhülft und vertuscht werden soll. Über die politische Situation wird uns aus Berlin geschrieben: # Berlin, 29. April. Die auswärtige Politik beginnt m wieder akut zu werden. Die großen Ereignisse, welche seit dem Tode des Kaisers Wilhelm das innere politische Leben Deutschlands be­gleiteten, hatten naturgemäß auch nach außen hin einen Stillstand in der Entwicklung einer Reihe von wichtigen Fragen zur Folge. Nicht minder trug der lange und strenge Winter dazu bei, den möglichen Ausbruch kriegerischer Neigungen bei unseren östlichen Kalibarn Hintanzuhalten. So hat sich die öffentliche Meinung mit den glücklichen Bergeljen, welches sie auszeichnet, daran gewöhnt, die bulgarische Frage als so gut wie „abgethan, die russi­g-österreicisch­­ungarische Spannung als überwunden und die Erweiterung und Festigung der deutschen Bündnispolitik als eigentlich übermäßige Sorgfalt zu betrachten. Die Nachbarn im Osten und Westen sind indessen schon kvnftig bei der Arbeit, um diese Stusion zu zerstören. 50 voller Währung die Entwicklung der Dinge in Frankreich aud­­it, so verheißt das Aufkommen des Boulangismus und die parallel laufende Eestarkung des monarchischen Gedankens, für uns doc unter seinen Umständen etwas Gutes. Es braucht nicht exit gesagt zu werden, daß die deutsche Staatsleitung diesen Verhältnissen eine hoch­­gespannte Aufmerksamkeit entgegenbringt. Vielleicht ist der Botschafter Graf Münster nicht eigens zum Bwede der Berichterstattung über die französischen Zustände hier gewesen, aber er hat seine­ An­­wesenheit in Berlin ganz sicher dazu bewust, um dem Fürsten Bismarc seine Wahrnehmungen. Die auf einer besonders genauen Kenntniß der Verhältnisse beruhen, mitzutheilen, anfangs noch langsame Bildung neuen Wettergehölfs im Osten.. Die bulgarische Wunde will sich nun einmal nicht Schließen, und so lange diese Trage ungelöst und drohend dasteht, so lange bleiben die Spannungsmomente zwischen Rußland und seinen westlichen N­ach­­barn ebenso bestehen wie gleichzeitig die Anknüpfungsmöglichkeiten zwischen Raßland und Frankreich. Eines freilich darf man mit vollster Bestimmtheit sagen: das Leben Kaiser Friedrich’s bedeutet in noch höherem Grade den Weltfrieden, als es das Leben Kaiser Wilhelms gethan hat. Es wäre seine Nitterlichkeit, eine Empfindung , seine Menschlichkeit mehr in der Welt, wenn der Unbild der Tragödie im Deutschen Saiser­­baute die Kriegsluft unserer Feinde nicht vorübergehend zu frommer Scheu, zu sehonender Achtung vor der Seelengröße und Standhaftigkeit im Unglück umwandeln sollte. Die Franzosen zumal scheinen­­ ihre Kriegsmechtel nur mit längerer Sicht ausstellen zu wollen. Wenn Frankreich warten will, bis es von uns an­gegriffen wird, dann wird der Friede im Westen für das nächte Halbe Jahrhundert wohl nicht gestört werden. Nebenher geht die — in der heutigen Nummer des Amtsbattes werden die Folgenden, vom „Bester Lloyd“ bereits signalisirten ellerhachtten Entschließungen publizirt: Auf Vorschlag seines ungarischen Justizministers ernenne ich den zweiten Präsidenten der Kurie Nikolaus Szabó von Nova zum P­räsidenten Meiner Kurie. Wien, 27. April 1888. Franz Sofer m. p. Theophil FSabiny mp. (Einzelne Nummern in Budapest 3 £ r., in der Provinz 4. fr. in allen Berschleißlokalen). # Berlin, 29. April. Orig-Korr) Weder an eine Uebersiedlung des Kaisers nach Wiesbaden, noch nach Potsdam wird im Augenblick gedacht. Die Unbequemlichkeiten, die anfangs mit dem Aufenthalt in Charlottenburg verbunden waren, sind inzwischen bez­­eitigt. Das Schloß, welches nur­ nothdürftig möblirh gewesen war, ist nunmehr bestens eingerichtet, und die etwas feuchte Lage mach fs beim Beginn der warmen Jahreszeit weniger als bisher fühlbar, braucht also seinen Grund mehr für Webersiedlungspläne abzugeben. Die sonstigen Vortheile aber des Aufenthalts in Charlottenburg vor allen anderen springen in die Augen. Der Verkehr mit den Ministern kann von dort aus am schnellsten und bequemsten unter­halten werden, und die Werzte, deren der Kaiser neben seiner ständi­­gen ärztlichen Umgebung etwa benöt­igt, sind bei der Nähe Berlins jederzeit in kürzester Frist zu erreichen. Allerdings verlangt der Kaiser sehr nach Schloß Friedrichskron, an welchem seit Jahrzehnten sein Herz hängt.­ Bei dem gegenwärtigen Kräftezustand ist aber nicht ein­­mal an die kurze Reise von Charlottenburg nach Wildpark zu denken. Die Uebersiedlung nach Wiesbaden vollends wird sein Arzt anvathen wollen. Was am 10. und 11. März geschehen mu­te, nämlich eine lange Eisenbahnfahrt durch Schneestürme hindurch, das braucht, auch in den mildesten und bequemsten Formen, ich nicht zu wiederholen, wenn es nicht unbedingt nöthig i­­st, und das­st es seinesmwegs. Das Valais in Wiesbaden liegt inmitten der Stadt und entbehrt des Netzes gärtnerischer Umgebung. Die V­ortheile des mehr südlichen Klimas aber kommen für den Charakter des Grundleidens durchaus nicht in Beirat, wie auch der Aufenthalt in Bavend und San Nemo nicht zu unmittelbaren Heilzwecken gewählt worden war. Sei, wo überall in Deutschland milde Sommer, Temperatur einzutreten beginnt, it für den Kaiser Die Umgebung Berlins dem Aufenthalt in Wiesbaden wohl ziemlich gleichwerthig. Wir missen bestimmt, daß die Aerzte nicht geneigt sind, den langsamen, aber konstanten Wiederherstellungsprozeß durch weitausschauende Reifepläne in Frage zu stellen. Gerade fehr ist die Behandlung darauf gerichtet, durch die Erzielung absoluter körperlicher Nähe und durch die Lernhaltung aller psychischen Ein­­wirkungen den Organismus zu einer gleichsam vegetativen Rekreation zu befähigen. Banal gesprochen kann man sagen: Die Langeweile it gegenwärtig für den Kaiser der beste Arzt, und die ärztliche Um­­gebung ist denn auch mit den Erfolgen dieses unsichtbaren Kollegen ungemein zufrieden. Das Fieber­ wirkt kaum noch beunruhigend ; feine­ Tendenz zum Fallen ist eine so augenscheinliche und regelmäßige, daß der Zeitpunkt, zu­­ welchem es ganz geschwunden sein wird, mit annähernder Sicherheit vorher berechnet werden kann. Die Einbuße an Kraft, die bei der Geringfügigkeit der Fiebergrade gegenwärtig ohnehin nicht groß ist, wird durch die Wirkungen­­ der reigligen Nahrungsaufnahmen mehr, als­ erjeßt.. Sämmntliche örtlichen Erscheinungen sind im Rückgang be­­griffen.­­ Die Entleerung der neu hinzugetretenen Abizesse ist eine beinahe vollkommene­ und Neubildungen "haben sich bisher nicht ge­zeigt, sind auch nach Ansicht der Aerzte für die nächste Zeit nicht zu befürchten. Die Gewalt der Krankheit hat "sich vorübergehend ver­­doppelt, dieser Anfall it von dem kräftigen Organismus siegreich ab­­geschlagen worden, und die Besorgniß, daß die neue Ruhepanse nur von kurzer Dauer sein könnte, it­­eineswegs besser oder auch nur ebenso gut begründet, als die entgegengefegte Hoffnung. Denn es gehört zum Wesen des Leidens, von welchem der Kaiser heimgesucht it, daß es für lange Fristen beinahe latent bleiben tann, obwohl es allerdings zu wirklichen Rückbildungen seine Neigung zeigt. Engelwenigkeiten. Deutsches Generalkonsulat in Buda­pet.) Dem zum Generalkonsul des Deutschen Reiches in Budapest ernannten Botschaftsrath Baron Ludwig Bleffen wurde das aller­. Erequatur entheilt. (Sernennungen) Dr. Adolf Berecz zum Professor der Nechtsgeschichte und des Kirchenredies an der Großwardeiner Nechtsakademie; Simon Lucsevics zum Zolleinnehmer. Klaffe in Buccari; Milan Milinfovics zum Zollfontrolor in Carlo­pago, Nikolaus Magyar zum Zolleinnehmer II. Klasse in Serie , Géza Rapı zum Kanzlisten bei der Budapester Staatsanwaltschaft , Georg Erveits in Werjges,­ Salob Gerle in Wertches, Ferdinand Still in Weikirchen, Karl Sándor in Galgosz, Anton LulyaE in Pervigye, Dr. Bhilino Szilafi und August Mamasich in Theresiopel zu Gerichtsdolmetischen. (Konfurs) An der­­ei. Mmigarischen Zentralanstalt für Meteorologie und Gromagnetismus tt Die Stelle eines Assistenten mit einem Gehalte von 600 fl. und einem Duartier-Baushale von 150 ff. zu belegen. Gerade sind, an Das Ihtterichts-Ministerium adverfixt, bis zum 15. Mai bei dem­ Direktor der­ A­nstalt (1. Bezirk, Reiter­­weg 66) einzureichen. A ULS Gerichts-Dolmetsi­he) dürfen, einer Verordnung des Justizministers zufolge, ausnahmsweise auch solche Personen er­nannt werden, welche nicht am Sitz des Gerichts, sondern ün einer Gemein­de des Gerichtssprengels ihren Wognfig haben. Auf Vorschlag Meines mit der interimistischen Leitung des Ministeriums des Innern betrauten ungarischen Ministers nun Meine Berson enthebe ich den, Obergespan des Sároser Komitat Thomas Mattyajovsky, unter Kontakthaltung seines Wenstons­­anspruches, auf sein eigenes Ansuchen, seiner Stellung und ernenne den Richter an der Budapester £. Tafel Eugen S­mrecsäanyi zum Obergespan des Saaroser Komitats. " Wien, 24. April 1888.­ranz Josef m. p. Baron Bela Orczy m.p. Auf Vorschlag seines ungarischen Ministeri­um Meine Berson verleihe Sch an Thomas Mattyasorgfy, aus Anlas­s einer auf eigenes Ansuchen erfolgten Enthebung von der Stelle eines Ober­­gespang des Sároser Komitats, in Anerkennung seiner, auf dem­ Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten erworbenen, Verdienste, taxrfrei das Kleinkreuz des Sankt-Stefan-Ordens. Wien, 27. April 1888. Franz Sofer m. p. Baron Bela Deczky m.p. »Numzitzky begrüßte Alois Daruvch­y in einer längerem überaus beifällig aufgenommenen Rede den neuen Präsidenten.Er­­ erklärte dies umso lieber""zu thun,als durch die jüngste Ernennun­ge­s Wunsches himmtlicher Richter derkisin­gl.Kurie sowohl,­als au dem der öffentlichen Meinung entsprochen wurde.Redner gedachte in großen Zügen der zwar geräuschlose 1­,aber verdienstvollenunders­­ sprießliche 11 Thätigkeit Nikolaus Szabö’scmf dem Gebiete der öffent­­lich­en Angelegenheiten und bei Lösung der Frage der­ Justizreform­en, um dann eingehender sein richterliches WirkeIz zu skizztren­.Als Szabö ,an der Spitze der königl.Tafel stand,achteten seine Richterkollegen in ihm den mit sicherer Urtheilskraft begabten­ und bis zur Selbstauf­­ojerung eifrigen Präsidenten.Von dieser Thätigkeit waren auch die acht«erderkönigl.Kurie Zeugen,als Szabol die Stelle eines zweiten­ Präsidenten an der königl-Kurie innehatte.Schließlich begrüßte er abermals den neu ernmmten Präsiden­tekrund gelobte,daß die Richter­­ der königl. Kurie mit der ganzen Anspannung ihrer Kräfte dahin wirken werden, damit vieses Gericht seinem erhabenen Berufe entspreche. Nachdem Nedner unter lebhaften Eijenrufen geschlossen hatte, nah Nikolaus Szabó das Wort, um für den freundlichen Empfang in warmen Worten Dant zu jagen. Im Bemwußtsein seiner beschei­­­denen Fähigkeiten — sagte er — sei während seiner Laufbahn n­em­als der Wunsch in ihn erwacht, nach so vielen vortrefflichen Vorgängern diese hohe Stelle einzunehmen, doch sei es seine Pflicht gewesen, die Gnade Sr. Majestät umso mehr mit Dank anzunehmen, weil die Unterstüfung seiner Kollegen ihn hoffen läßt, daß es ihn wenigstens annähernd, gelingen­ werde, seiner Aufgabe zu entsprechen. Diese Auf­gabe, welche mit jener der Fön. Kurie zusam­menfällt, ist die Einheit­lichkeit, Gründlichkeit und nach Thunlichkeit auch die Raschheit der Rechts­­pflege zu fördern. Dieses Ziel kan­n jedoch nur dann erreicht werden, wenn das Recht suchende Publikum, die Staatsbürger sowohl, wie die Fremden, die Entscheidungen des Obersten Gerichtes mit Beruhigung entgegen­­nehm­en. Soll dieses Vertrauen Wurzel fassen, mü­ssen die gerichtlichen Entscheidungen einheitlich sein; allein dies erheiiht auch die Würde und Autorität der Königlichen Kurie. Es ist dies selbst dort eine schwierige Aufgabe, wo in allen Fächern systematische Gefeßbücher zur­­ Aufgabe bei uns, wo ein gut Theil derselben noch fehlt. Die Einheitlichkeit ber nam hat­ten die im Jahre 1769 entsendete ommission angestrebt, deren Aufgabe die Sammlung und Stttung der Dezisionen war. Diese Kommission war dreißig Jahre lang thätig. Ein einfacheres Mittel zur, Erreichung der Einheitlichkeit , bot ©.­U. L .1880. Die Erzielung der Einheitlichkeit der Entscheidungen war das­ Hauptbestreben seines ver­­einigten Vorgängers und diesen Umwede wird auch er nicht aus dem Wege gehen. Er­ verspricht, seine Zeit in Zukunft der Förderung der Einheitlichkeit, Grindh­­eit und Rashheit der Zufuis"widmen zu wollen. Diese Bemühungen können jedoch nur dann von Erfolg ge­­frönt sein, wenn die Nichter der Tön­­ungie ihre hierin unterstügen. Redner zweifelt hieran auch nicht, weil er weiß, daß alle Mitglieder der son. Kurie sich ihrer Pflichten bewußt sind. Er empfiehlt sich ihrem M Wohlmollen. ? Die Rede des neuen Präsidenten wurde mit lebhaften Elsen­­zufen, aufgenommen. Nach der Plenarfibung sprachen zahlreiche Sotabilitäten bei Szabó vor, um ihm ihre Gratulationen darzu­­bringen. (Eitt Gemälde der Deutschen Kaiserin.) Kaiserint Viktoria hat während ihres­ Aufenthaltes in San Remo eine italienische Frau porträtirt und das Gemälde de in einem dortigen Kinderasyl zum Geschenk germcht.Gelegentlich einer zu Gunsten dieser Anstalt gehaltenen Versteigerung gelangte das Bild in den Besit­zes Dr. SÁidrowit, der es jebt in London in der T00th feien Bildergelerie ausgestellt hat. "(Die Pension des Generald Bon­­langer) beträgt nach seiner Dienstzeit, welche 33 Jahre, zwei Monate und 14 Tage beträgt und während melder er zwanzig Schlachten mitgemacht, 10.500 Francs ; sie wurde aber, da Boulanger Großoffizier der E­hrenlegion ist, auf 12.500 Franc erhöht. Ein bübischer Beitrag der Republik zu den Sorten der gegen sie selbst gerichteten Agitationen. .­ Sein-dot,lexten de prirekqui des dortigen. (Todesfälle) An 28. v. M. it in Sényes-Litte der einstige Abgeordnete und Direktor der Ober-Szabolcser Theißregu­­lung Emil Szögyeny ». Magyar­ Szögyeny, 60 Jahre alt, gestorben. — Der Pfarrer von Berlat und Dechant der Unteren Schütt, Anton Molnár, der im leßten Reichstage­­r Bezirk vertrat, ist im Alter von 42 Jahren verschieden. — Aus Eisegg wird das­ Hinscheiden eines der verdienstnollsten Bürger­­ dieser Stadt ‚gemeldet z . Here Kark v. · 3 ersten Geldinstituts, ‚der Eisegger Sparlasse, leitender "Sekretär Der „Honeiere”,“ Zensor Der Oesterreichisch-Ungarischen Bank u. s. w., it, 58 Jahre alt, gestorben. — Heute früh ist hier Der pensionirte £. E Bol­zerrath Stefan Ritter nach mehrwöcentlicen Kanten­lager imt 76. Lebensjahre gesto­rben. Ritter war in den vierziger Jahren Bester­­ städtischer Fiskal und während des P­rovisoriums Boltzeirath Der. £. Moltzer in Veit. «· (Ges­c­äftsjubiläum.) Heute vor einem Vierteljahr­­hundert wurde Das angesehene Geschäftsh­aus Adam u. Eber- Ling. gegründet; diesen Anlak bewußten die Bediensteten der Firma, um den beiden Chefs zu gratuliren und jedem von ihnen „ein „mit Blumen geschmücktes Album zu überreichen. Offertverh­andlung.­ Bei der unter Vorsis des Magistratsraths Horváth gehaltenen Offertverhandlung­­ betreffend verschiedener Lieferungen für das Peter und Dfner Armenhaus hatten die billigsten Offert: Für Lieferung der in diesem Jahre nöthigen Schuhe und Stiefel (2721 fl.) 3. Vanicsek mit 5 Perzent Madlak. Die Lieferung der nöthigen Rosen (1500 fl.) erstand M­oriz Lindenbaum mit 25 Perzent Nachlaß. Die Lieferung der nöthigen M­ärchewaaren (5219 fl.) und der Turmwaaren (2639 fl.) erhielt Moses Freudiger mit 19%, und 19 Berzent Nachlaß. Die Dr. Josef Baifiche Stiftung­ zur Unterfrügung von Sänglingen, welche sich auf die richterliche Laufbahn vorbereiten, besaß Ende 1887 einen Fond im Betrage von 231.655 fl. Das Zinsenerträgniß beläuft sich auf 10.836 fl. 35 fl., wovon 21 bei den Budapester Gerichten angestellte VBraktuianten mit 500 fl. per Kopf, insgesammt mit 10.500 fl., unterstüst werden. (Majalis auf dem Schwabenberge.)Der Budm Pester Volksverziehecs Verein verantret am 19.Mai in deu­ext­ renovirten Lokalitäteni det Edtvöss Villa au­f dem Schmabenberger Maifest.Die Theil­ehitter versam­­eln sich am genannten Tage-Mr 1 UhrMittag-Z beim gemeinsamen Mahle in der Eöwös-Villa,wo­­schft am Abend eine Tanzunterhaltung stattfin­det An der Spitze des Arrangirungs-Komites Hehtz der Schuldirektor Julius Wehner.­­ Die Gesellschaft der Schriftsteller und Künstler­ beschlug in ihrer jüngsten Ausschußfssung, heuer einen Ausflug in die Gegend jenfette der Donau zu veranstalten. Derselbe wird vom­ 5. bis 15. Sal während an den namhafteren Orten werden Vorträge zu mehrthätigem 3wed gehalten. Nach den bis­­herigen Anmeldungen zu Schließen wird die Theilnahme eine jede rege sein. Nähere Mittheilungen erhält man bei­ Dek­etär Julius Dollnap.­­. (Arbeiterkonferenzen.)In den jü­ngsten Tagen­ fanden hier Berathungen unter den Vertretern mehrerer­­ Ar­beitsbranchen statt,um über die Gründung eines Arbeitsvereins schlüssig zu werden.Die Veranlassungen zu diesen Konferenzen bildete—­wie man uns mittheilt—der Umstand,daß gegen­wärtig in der Hauptstadt kein Verein besteht,welcher die Förderung der speziellen Fachin­teresse 11 der Arbeiterschaft zum Ziele hätte Die ses genannte ungarländische Arbeiterpartei,respektive das von der jü­ngsten Arbeiter-Landeskonferenz gewählte Zentralkom­ite,hat das Haupt­­augenm­erk der Agitation politisch den Zielort,insbesondere der Erlan­­gung des allgemeinen Wahlrechtes zugewendet wer:1er be­ strzht­ ein­ Arbeiterklub,Welcher jedoch zumeist nur geselligen Zwecken dien-»Die Arbeiter-Kranich-und Invalidenkasse selbst darf ihrer krimin­ikären Bestimmung nicht entzogen werden.Justin betracht dieser Verhältnisse wurde von der Konferenz einstimmig die Not­wendigkeit der Grü­n­­dung eines hauptstädtischen­ Arbeiterverein­s anerkannt.Bezüglich der Frage der internen Organisation des Vereins kam es jedoch zu niicht unerheblichen Meinungsdifferenzen Während einzelne Konferenz- Mitglieder einfach die Reaktivirung des iIr den siebziger Jahrentber­­standenen Arbeitervereins wünschten,unter dessen Regide so warm die Organisation der einzelnen Fachgenossenschaften zu erfolgen hätte, erklärte sich ein anderer­ Theil der Konferenzmitglieder fü­r die Grü­n­­­dung eines allgemein­en Vereins,in welchen die Arbeiter als solche und ohne Rü­cksicht auf ihre Beschäftigun­g eintreten könnten Bisher konnte in dieser Frage noch­ keine Einigung erzielt werden. (Ein Liebes­drama­)Der 22jährichauzeichner Johann Pavlekij Jutzkäsgaerz)unterhielt mit vierjährige11,beidem Advokatenpemxtch Wolliker(Kh11igsga11e17)bezdiensteten Elise Cserddtfett-län­gerer Zeit ein«111ti1nes»Verhc««iltuin.HeuteMor­­g·e·ns machten die jungen Leute einen Ausflug ins Stadtwäldchm Eine Zeit lang promemrtete sie den Teich entlang,dantc schlugen sie die Richtung Ika Flidck Clisabethstraßee111.Auf dem Wege dahin erzählte Pavlek seiner Geliebtem daßer vor mehreren Tagen in der Kleme115’1cie 11Restauration et«ne:1Poliziste 11 thät sich insultirt und hiefür eine strenae Strafe zunewärttaeit habe.Um derselben zu entgehen,habe ij­s Verfügung stehem um wie viel schwieriger ist diese (Bei der Enthüllu­ng­ des Maria- Theresia-Denkmals) wird der ungarische Griffopat dur die Bischöfe Johann Zalka, Georg C3ahka, Emerich Bende und Sigmund Bubtes vertreten sein. (Sufallation­»es wenen Br Est dein:­ten der königlichen Kurie) Die königliche Kurie beging heute ein Fest. Die heutige Nummer des Antsblattes kragte nämlich die Ernennung des zweiten Präsidenten der königlichen Kurie Nikolaus Szabó zum ersten Präsidenten dieser höchsten Gerichts­­stelle des Landes. Aus diesem I­nlasse erschienen die Senatspräsiden­­ten in ungariischer Gala, ordensgesgműcht und mit dem Säbel um­­gürtet. Die Richter an der küniglichen Kurie hatten sich, gleichfalls in Gala, vor 10 Uhr im großen Senatssaale versam­melt, um den neu­ ernannten Präsidenten zu begrüßen. Die Senatspräsidenten nahen an dem langen, mit grünem Tuch überzogenen Berathungstische Bla, während die übrigen Richter die Bänke olfupirten. Als Schriftführer der Blenarfisung fungirte Senatsnotar Gmil Bajdarı. Senatspräsident Alois Daruváry e­rffnete als rangs­­ältester Senatspräsident die Vlewaltigung, indem er der Versammlung das erfreuliche Ereigniß von der Ernennung Szabol’s zum Präsidenten der Kur­ie mittheilte. Hierauf verlas auf seine Aufforderung Kurial­­richter Anton Balasy das Reskript 068 Justizministers betreffend die Ernennung des neuen Präsidenten, was zur erfreulichen Kenntnis genommen wurde. Sodann entsendete die Blenarversammlung eine aus dem Senatspräsidenten Karl Csemegi und den Kurialrichtern Anton Balasy und Leopold Jamniczky bestehende Deputation, die den neuen P­räsidenten in die Situng einholte, damit er Den im Gefege vorgeschriebenen Antieid ablege. .­­Präsident Nikolaj­s Szabd wurde bei seinem Erscheinen von dichersanmIelten,die sich­ insgesam­­t von ihren Sitzen erhoben mit begeisterter Elfenrufen begrüst Es folgte die Ablegung des­ Amts­­eides und sagte bei dieser Gelegenheit Senatspräsident Daruvary die Eidesformel vor, «schänkersJakobSeemauu er den Entschluß gefaßt,mit seiner Geliebten gemeinschaftlich»zu sterbe­n. Das Mädchen schet­kte dten Worten des Geliebten keine weitere Beachtung.Als sie jedoch in­ der Not des Gasthauses»zum weißm Storch«angelangt waren­,zog der zugige Mann plötzlich einen Re­­i­volver aus der Rocktasche und feuerte einen Schuß auf das Mädchen ab,welches,im Gesichte getroffen­,zu Boden sank.Im nächsten Augen­­blick fiel es Itztweiter»ScI­ 1Iß,«den Pavlek gegen sich selbst abgegeben hatte.Das Projektil wartbin unterhalb­ des linken Auges in die Rachenhöhle eiztgedrungen.Auf die Detonationt der zwei Schüffe eiltert mehrere Polizisten herbei, w­elche Barlet und dessen Geliebte in die cirurgische Klinik auf der Uellöerstraße befördern ließen, wo sich bald darauf Stadthauptm­ann Zsarnay einfand und das Mädchen ein­­vernahm. Dasselbe leugnet auf das entschiedenste, dem Plane ihres Geliebten beigestimmt zu haben. .(Lebensüberdrüssige) Die 26jährige aus Tura im­ Keutraer Komitat gebürtige Dientmagd Spa Kolekias verfügte heute Morgens in dem Stalle ihres Dienstgebers, des Branntmein­­e ala Frofelgafse Nr. 84) auf eine eigens thümliche Weise fich das Leben zu .h Sie nahm ein Beil und schlug sich mit demselben wiederholt vor den Kopf, bis das Blut in Strömen floß. Ein Taglöhner, Namens Philipp Klein, bemerkte die That, eilte auf das Mäocen zu und entband demselben das Beil. Die Unglückkiche erlitt schwere Verlegungen und mußte in’s Rocus­­spital befördert werden. — Gestern Abends wurde auf der Promenade vor­ dem Rochusspital ein junger Mann bemwußtlos­ auf dem Boden liegend aufgefunden. Der junge Dann, welcher als der Schlosfer­­gehilfe Foleg Czimerer agnostirt wurde, hatte, wie die ärztliche Untersuchung erwies, in selbstmörderischer Absicht eine Phosphor- Lösung getrunken und sich hiedurch anscheinend schwere innere Berz­iehungen zugezogen. — Die Taglöhnerin Witwe Marie Schneider exhenfte sich heute auf dem­ Dachboden des Hauses Stadtmeierhofgasse Nr. 52. Als man die Frau entdeckte, war sie bereits todt. Breitoffendiebstahl) Ufer Münchener Korres­­pondent telegraphirt uns über den dort gestern verübten Pretiosen­­diebstahl : Der Gesammtmerb­ der geraubten Pretiosen beträgt über 90.000 Mark. Unter den entwendeten Gegenständen befinden sich 102 Brillanten- und Berlen-Ohrringe, 250 goldene Uhrfetzen und mehrere Brillantkreuze. . Jumelier Thomaß lebte für die Festnahme der Diebe und die Wiedererlangung der Pretiosen 5000 Mark aus. (Webertrumpft.) Mutter (mehrerer unverforgter Töchter): „Ach, Herr Haumis, Sie glauben nicht, welche gutes Herz meine Tochter Laura hat. Denken Sie, neulich bekommt unsere Haus­­rate sieben alfexliebste kleine Käschen; das eine war leider sehr schwach und frank, und da hat das gute Mädchen es mit der Flasche großgezogen !! — Student: „Ach, gnädige Frau, das it noch gar nichts, wenn Sie müßten, wie viele Kater ich schon mit der Slafche großgezogen habe !“ 2 (Grie E& E £­priv Donau: Dd Dampfschiff­­fahrt-Gesellschaft) Vom 3. Mai I. §. an wird das zwischen Budapes­t und D­ön­os verkehrende Baffagiershiff von Dömös um 5 Uhr Früh abfahren. Theater für heute, Dienstag, A. Mai. National­theater: »Azegere. — Königlich ungarisches­ Opern­haus: »Lohengrine. — Volkstheater: »A czigánybärö«. — Arena im Stadtwäldchen: »Csipkerözsika és a tünderek«.­­ Gerichtshtelle. Die Bosnischen Militär-Lieferanten. Die Concordia­ Dampfmühle erfuhr uns um die Veröffentlichung der folgenden Red­en : . " Liebliche RedaktionLJit der heutigen Num­i ihres geehrten­ Blattes finden wir unter der­ Rubrik»Die bosnifen Militär-Liefe­­rnten«auch unserer Mühle meiner Weise Erwähn­ung gethan,die unserstexs korrektes Verfahren bei Numerirung unserer Mehlsen­­­dungen in einer zu Mißdeutungen Veranlassung gebenden Form dar­­ste­llt..­Wahr ist nur,daß D.Baruch einen ganz geringen Theil sei­esfehr erheblichen Mehlbedarfes vortuns kaufte,aber entschieden müssei­ wir uns dagegen­ verwahren,als wäre aus unserer Mühle je­­tz denselben auch nur ein Sack vorplombirt oder m­etiquetu­rt uxid nicht mit der Originalmarkirung versehen­ expedirt worden­.Eine eventuell zutk dem H Baruchsschen Prozesse im Zusamm­enhange stehende Erhebun­g wird die Wahrheit dieser Darstellung in einer jeden Zweifel ausschließenden Werse erhärten. . Hochachtungsvoll Concordias Dampfmith.l.-Aktiengesellscha­ft. Baader-Firma Hedr«i·­ch-U..-S«trauß·erholten wir in derselben Angelegenheit. folgende Mittheilung : Die unser Cigenthum bildende­ Moöllgerätefabrik Lieferte, ait. Daniel Baiud auf der Zeit. Bestellung während eines Zeitraumes von 6 Jahren im Ganzen Drei Waggons Gersternmehl, was einem Umrieb von nicht ganz 3000 fl. gleichkommt. Die Faktoren über diese Bestellungen lauten ausdrücklic auf Gerstenm­ehl, wie dies aus den bei den Alten erliegenden Original-Faktoren ersichtlich ist. Eine anderweitige, wie immer geartete geschäftliche Verbindung hat zwischen unserem Daufe und D. Baruch in Sarajevo niemals bestanden. Hedric u Strauß. ű 5» Kurrentirung eines Advokaten. Das Coafathurner Bezirksgericht Turrentist den Revoluten Dr. Be Szádár wegen mehrfacher Ber­itterungen. An den fünfziger Jahren mobb­te er in Wien, später, bis zum Jahre 1867 in Escatathurn. _­­ . Telegramme des „Beier Lloyd“. Berlin, 1. Mai. Das Bulletin von 9 Uhr vor: mittags lautet: Die legte Nacht war etwas weniger gut, als Die vorhergehende. Das Fieber Hat sich beim Kaiser es wenig gesteigert, sonst kam Feine w­esentliche­­ Beründer­­ung vor.­­ Berlin, 1. Mai, 12 Uhr 50 Minuten. (Drig.s Telegr) Das Allgemeinbefinden des Kaifjers it heute nach einer unruhigen Nacht minder, gut. Der Patient brachte gestern vier Stunden auf dem Sopha im Arbeitszimmer zu, wurde aber nie ganz fieber­­frei. Abends stieg das Fieber trot der Anwendung von Antifebrin auf nahezu 39, hielt sich Nachts auf etwa 38:1 und blieb auch heute Morgens in dieser Stärke. Der Appe­­tit it geringer, Husten mäßig, der Auswurf nicht­ vermehrt, aber zäher, darum beschwerlicher auszustoßen. Der Kaiser fühlt sich heute matt. Die kaiserliche Willens­­öugerung, Bergmann seiner Junktion zu entbinden, und Bergmann’s Gejuch, fernbleiben zu dürfen, kreuzten sie, so daß der Rückkritt als freiwilliger oder unfreiwilliger bezeichnet werden kann, je nach der Auffassung. Eine eminente Gefahr ist nach ärztlicher Ansicht ausgeschlossen, aber auch die Hoffnung auf eine längere Ruhepause st­rebt gering. Hochefort, 1. Mai. Die Empfänge seitens des Präsidenten Carnot vollzogen sich ohne Zwischenfall. Der­­ Präsident besi­chtigte Das Arseral und Hospital; in leiterem überreichte er einer S­ch­wester das Kreuz der Ehrenlegion mit den Worten: „Zudem id Gie deforire, deforire ich den gesammten Orden.“ Sophia, 1. Mei. Bein Ferdinand von Koburg wurde gestern in S­evlieDo von der Geistlichkeit und der Be­­enthbusiastish empfangen Der Brinz­völkerung eilt heute nach Gabrio va weiter. Kairo, 1. Mai. Das Dekret betreffend die Griffieon der neuen 4'eperzentigen egyptischen Anleihe von 2.333.000 Pfund wurde nunmehr vom Khedive unterzeichnet. Die Anleihe wird in Berlin, T­rankfurt und London aufgelegt werden. Wien, 1. Mai. Bei der heute stattgehabten Geminntziehun der 1860er Staatslose entfiel der Haupttreffer von fl. 300.000 auf Serie 12895 Nr. 10, fl. 30.000 geminnt Serie 4827 Nr. 2, fl. 25.000 gewinnt Serie 15272 Nr. 3; je fl. 10.000 aewinnen ©. 4742 Nr. 5 und ©. 5198 Nr. 12. . Wierk,1.Mai.(Orig.-Telegr.)Die Vorbörse war durch schwache ausländische Notizungen­,Nachrichten über russische Truppenverschiebungen­ und knapperen Geldstand bei­ der Nachve­rspr­­ H­­gung ungünstig beeinflußt,doch gingen die Kurse nur mäßig zurüd. › Dr? 4 N ER

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