Pester Lloyd, Oktober 1888 (Jahrgang 35, nr. 272-301)

1888-10-02 / nr. 272

o .s­.«. Vudabeth Oktoben .—n­—Soweit die deutsche strxtge»klingt«und auch ein g111 Stück darüber noch hinaus ist der stämmige,unter­­setzte»Unteroffizier Schulze«eine wohlbekannte Persön­­lichkeit,für deren Popularität insbesondere die»Fliegenden Blätter««durch WortI und Bild ausreichend sorgen.Charak­­teristisch ist die Szelle im Kasernhof in welchem die Birnen reifen­ und eine Anzahl Soldaten unter Aufsicht des Unter­­offiziers Schulze kommandirt sind,dieselben zu brechen.Der schlafte Schulze,der seine in den Resten der Bäume arbei­­tenden­ Leute genau beobachtet,bemerkt bald,daß mehr Birnen in die Taschen der Soldaten­ als in die Körbe wan­­­dern.Er sagt nichts und streicht nur ruhig lächelnd seinen struppigen­ Schnurbart.Als aber sämmtliches Obst gebrochen ist,befiehlt er die Mannschaft auf­ die im Hofe befindlichen Turngeräthe,worauf bald,wie die Illustration es anschaulich macht,aus den Säcken der auf dem Reck und den Warren sich schwingenden Leute ein förmlicher Platzregenvott Birnen sich ergießt..Ein weniger praktischer Unteroffizier hätter wahrschein­lich anders gehandelt und den Leuten kurzweg in die Lade gegriffen. Der erfahrene Schulze weiß aber, was sich schidt und erreicht seinen Bmweg, ohne dur­ eine Leibesvisitation das militärische Ohrgefühl zu verleben. Diese Sorte von klugen Unteroffizieren ist auch bei uns vertreten, namentlich bei der Kavallerie und Artillerie, allein nicht in der durch die Verhältnisse ber­dingten Anzahl. Dem Mangel an intelligenten Unteroffizieren sol nun gelegentlich der ber­vorstehenden Revision des Wehrgefethes gesteuert werden.­­ Im Hinblick auf den Leitartikel unseres Blattes vom 26. v. M. wird nun offiziels mitgetheilt, man beabsichtige mit der Reform des Einjährig -Freiwilligenthums die Lösung der sogenannten Unteroffiziersfrage zu verbinden, indem jene Freiwilligen, welche die Reserve-Offiziersprüfung nicht bestehen, verhalten werden sollen, uo ein weiteres Jahr prüsent zu dienen. Und aus diesen Elementen hofft man die Anzahl der brauchbaren Unteroffizier, namentlich der Zugsführer, Rechnungs- Unteroffizire und Feldwebel Wachtmeister u. a. mw.) ansehnlich zu verstärken. Man beruft sich Hieber auf ähnliche Einrichtungen in­­ anderen Ländern. In Srankreich können die Einjährig­­e Freiwilligen, welche nicht entprochen haben, strafsweise vom Ministerium zum Weiterdienen bis zu einem Jahre bestimmt werden. Entsprechen sie auch im zweiten Jahre nicht, so verlieren sie die Begünstigung des Einjährig-Freiwilligen und sie werden denselben Verpflichtungen unterworfen, wie die anderen Wehrpflichtigen ihrer Jahresklasse, d. h. sie müssen ihre volle Liniendienstpflicht erfüllen. Außerdem besteht die Bestimmung, daß jeder reis­willige, welcher aus Gesundheitsrücsichten genöthigt ist, während des ersten Vierteljahres seiner Präsenzzeit von den Lehrkursen fernzubleiben, auf das nächste Jahr vermiefen wird, dann aber legt er es voll nachdienen muß. Freiwillige, welche genöthigt sind, im Testen P Vierteljahre und von der Prü­fung fernzubleiben, müssen die fehlende Dienstzeit und die Prüfung nachholen. Im­ Deutschland herrschen mildere Bestimmungen. Der Einjährig-Freiwillige wird da niemals seiner Begünstigungen verkuftig, ausgenommen den einzigen Fall, er würde wegen eines schimpflichen Berz­brechens verurtheilt und in die zweite Klasse des Soldaten­­standes verlegt. In Italien kann die Präsenzdienstzeit wegen mangelhafter Ausbildung von zwei bis zu sechs Mo­naten verlängert werden. In Oesterreich-Ungarn fannte man wenigstens bisher ebenso wenig wie in Deutsch­­land irgend­eine Bestimmung über die strafweise Verlän­­gerung der Dienstzeit. Man beschränkte ss bei uns darauf, die Freiwilligen, welche nach dem ersten Halbjahre in der Ausbildungs-Abtheilung nichts geleistet haben, zur Unter­abtheilung einladen zu lassen. Damit entzieht man ihnen die Möglichkeit, sich befriedigend zum Offizier auszubilden. In Rußland herrschen die mildesten Bestimmungen für die Freiwilligen, wohl aus Rücsicht auf den im Allgemeinen noch zurb­gebliebenen Kulturzustand. Es bestehen ü­berhaupt für Studirende, welche freiwillig eintreten, gewisse Be­­günstigungen in Beschränkung der wobei jedoch die Bedingung, sich selbst erhalten zu müssen, nicht ausgesprochen ist. Die rufsischen Freiwilligen theilen sich nach ihrem Bildungsgrade in drei K­antegorien : zunächst in jene, welche die Prüfung an Lehranstalten erster Kate­gorie (Universitäten oder Kaumnftinstitute) bestanden haben und die bl­s Drei Monate präsent dienen; sodann in jene, welche die Lehranstalten zweiter Kategorie, d. h. eine Meittelschule absolvirt haben und die jede Monate präsent dienen müssen; endlich in jene von geringerer Bildung, welche eine Aufnahmsprüfung zu ber ftehen haben. Die Präsenzzeit der Legieren währt zwei Jahre. Jeder Dieser Freiwilligen kann nach der seiner Kategorie entsprechenden Dienstzeit, also nach 3, beziehungs­­weise 6 oder 24 Monaten, wenn er innerhalb dieser Zeit eine Lagerperiode von vier Wochen befriedigend mitgewacht hat, zum Reserve-Lieutenant befördert und in Die Yreserve überlegt werden. Auf seinen Wunsch wird der Betreffende auch ohne Schwierigkeiten als Berufsoffizier in das stehende Heer übernommen. Strafbestimmuungen für den Fall, als der Freiwillige die Eignung zum Offizier nicht erlangen wü­rde, fennt man nicht. Aus dem Vorstehenden erhellt, daß Oesterreich-Ungarn über die in Rußland und Deutschland herrschenden Bestim­­mungen, und theilweise auch über die italienischen an Strenge betrügtlich) hinausgehen würde, wenn die Absicht verwirklicht werden sollte, die Freiwilligen unter den angedeuteten Um­länden zum längeren Verbleiben int aktiven Dienste zu ver­­halten. Nur Frankreich würde uns an Migorositat noch übertreffen. Allein das französische Extrem kann für uns nicht maßgebend sein. Wir müssen uns Rath erholen bei in eigenen Bedürfnissen und Verhältnissen. Und diese belehren jeden unbefangenen Beobachter, daß unsere Völker nicht reich genug sind, um eine weitere fünftliche Berb­beuierung der Universitäts- und akademischen Studien vertragen zu können. Und der Zwang, daß der Frequentant höherer Nachbildungs­­anstalten gegebenenfalls über sein Freiwilligenjahr hinaus noch weiter im aktiven Dienste zurü­cbehalten werde, möchte von unzähligen Familien als eine die Zukunft ihrer An­ gehörigen geradezu erdrücende Last schmerzlich empfunden werden. Mean vergegenwärtige sich die Situation­, wenn ein Surist, ein Hörer der Philosophie oder ein Handelsakademiker zwei Jahre aus seiner Studienlaufbahn völlig herausgerissen wird. Ein Jahr — das läßt sich tragen, Aber zwei Jahre feinen Studien gänzlich entfrendet zu werden, um mit dem Zoor­ifter auf dem Nieden­ wader­­ hinter der Trommel einherzumarschiven oder in der Kom­pagnie Kanzlei Mienagebücher zu zubriziren, das h üt zwar auch Sehr Schön, aber wmershwinglichh thener für Studirende. Das Stundiren wird ja ohnehin von „Jahr zu Sabre immer thenver. Die Eltern empfinden dies am­ schmerften im Beginne eines jeden Sem­esters. Bis Der die elehrtenlaufbahn verfolgende Jüngling sein Freiwilligen­­jar absolvirt, haben die Eltern ein feines, oft nie mit schweren Opfern aufgebrachtes Kapital für ihn verausgabt. Nun vergegenwärtige man sich die Konsequenzen einer zwei­­jährigen Studienunterbrechung! Staat und Gesellschaft brauchen doch Beamte und Personen, welche die „Liberalen Karrieren” verfolgen und es Fan jemand ein recht brauch­barer Beamter, Advokat, Maler oder Mufiklehrer sein, ohne si die Eignung zum Neserve-Offizier erworben zu haben. Und soll er, weil ihm legteres nicht gelungen, mit einem zweijährigen Präsenzdienste „besraft“ werden ?? Nein, das wü­rde so zahlreichen, so tiefen und so berechtigten Interessen großer Kreise der Städtebevölkerung an den Nero gehen, daß die eine derartige Veltins mang in 008 zu ernennende Wehrgeies aufzunehmen. Eine offiziöse Korrespondenz, die sich gern — wenn an nicht mit viel Glück — in Weissagungen ergeht, glaubt zwar den Beschlüffen der Parlamente präjudiziren und son jet prophezeien zu dürfen, daß die in Rede stehende Aenderung „schließlich doch die Billigung der berufenen Faktoren fin­­den werde". Wir sind, wie gesagt, entgegengeseßter Mei­­nung; mindestens würde er einen sehr schweren Kampf roften und mit gewaltigem Hochdruce gearbeitet werden müssen, um jene „Billigung der berufenen Taktoren” zu erlangen. Und darum glauben und hoffen wir, daß an in den Negierungskreisen jene Strömung, welche die angedeu­­teten Ver­chärfungen des Wehrgeseßs mit sichh führt, nicht Oberwasser bekommt, sondern daß die volfswirthschaftlichen Bedenken bei der Schleißredaktion des Gefeßvorschlages ge­bührend gewürdigt werden. Wir hoffen umso mehr,daß der Gefeß­­entwurf milder ausfallen wird, als uns der Nuten von der­­ Verguidung der Einjährig-Freiwilligen-Frage mit der Unter­­offiziersfrage nicht recht einleuchten will. Wir glauben viel­­mehr, daß sich die Herren einer Allusion Hingeben, welche meinen, daß aus den schiffbrüchigen Freiwilligen jene An­­zahl brauchbarer Unteroffiziere zu gewinnen sei, deren Die Zruppen so sehr bedürfen. Ein verpfuschter Freiwilliger b­richt das Holz, aus dem ein­ waderer Handiger „Unte­offizier Schulze” zu scilligen wäre. Leute, die das Reife­zeugniß einer Meittelschule erworben und die akademische Laufbahn betreten haben, dürften in der Sphäre der Unteroffizire im Frieden kaum den gehegten Erwar­­tungen entsprechen. Jim Kriege können und werden die aus der beregten Kategorie hervorgegangenen Korporale, Zugs­­führer, Feldwebel und Rechnungs-Unteroffiziere ehr werth­­volle Dienste leisten, weil der große allgemeine Zug sie mit­­reißt und ihre höhere Itelligenz ihre Verwendbarkeit steigert. Man darf überhaupt nicht vergessen, daß Die all­gemeine Wehrpflicht erst dann wahr und wirklich wird, wenn auch jener Theil der männlichen Bevölkerung unter den Waffen dient, welcher die Meitter- und Hochschulen passirt hat. Wird dieser Bruchtheil im Kriege nicht voll und ganz herangezogen, so stehen wir ja dort, wo wir bis 1868 gestanden sind. m Frieden jedoch muß ein Kompromiß zwischen den widerstreitenden m­ilitärischen und volfswirth­­schaftlichen Interessen angestrebt werden. Es will uns daher bedü­rfen, daß dem vielbeflagten Mangel an Unteroffizieren weniger doch Die bei der Offiziersprüfung durchgefallenen Einjährig- Freiwilligen, sondern wirksamer duch ein anderes Mittel abgeholfen werden könnte: duch Geld. Das „Danaro, danaro, danaro“" des kaiserlichen Feldmarschalls Grafen Montecuccoli ist hier das einzige Mittel. Man vermehre und erhöhe Die Unteroffi­­ziers-Dienstprämien, vola tout. Wird der über seine geiegliche Dienstpflicht in der Aktivität verbleibende Unteroffizier besser­ besoldet, gut behandelt, wird ihm die Gründung eines Hausstandes erleichtert und nach mindestens zwölfjährigem Präsenzdienste die Erreichung­ einer ange­­messenen Bivilanfteiung im Staatsdienste, oder bei G­esellschaften, welche vom Staate subventionirt sind, gemähre feistet, so wird in kurzer Zeit der Mangel an gedienten älteren Unteroffizieren von selber aufhören. Mit Geld in der Hand wurde in Großbritannien und in Deutschland ein ausgezeichneter­ und Diensterprobter Unteroffiziersstand be­­gründet, der die Grüule des­­ Familienlebens der Truppe­ bildet. Nußland ist soeben am Werke, in gleicher Weise vorzugehen, denn die im „Ruffischen Invaliden“­­ veröffent­­lichte Kaiferlihe Verordnung vom 16. Juli d. J. enthält Bestimmungen über namhafte Gebührs-Nusbesserungen der älteren Unteroffiziere. Diese russiischen Bestimmungen ver­­dienen in der That beachtet zu werden, und wir glauben, auch bei uns wird dem Unteroffiziersmangel nicht dadurch abgeholfen werden, daß man den reimwilligen auf die Hühneraugen tritt, sondern — indem man Geld in die­ Hand nimmt. Danaro, danaro danaro ! "" rüfter auf den Moment lauern, der ihr Vorhaben begünstigt, das Erbe der Republik anzutreten. 2 .«"D­as»sind die Zustäne im Innern.Nach außen hin ist er mit dem Prestige und dem Einflusse Frankreichswoss möglich noch ärger bestellt Das voreilige und unbedachte Auftreten gegenüber Italien in der Frage der"Kapitulatione1" in Massaua"hat die Regierung zu einem muthigen Zurück­­weichen gezwungen,ein Schritt,der vom Gesichtspunkte des allgemeinen­ Weltfriedens gewiß alle Anerkennung verdient, seinesfalls aber geeignet war, die Achtung vor der fran­­zösischen Diplomatie in den Augen Europas zu heben und ihren verlorengegangenen Einfluß auf die Ereignisse der alten Welt wieder herzustellen. In Orient, in Afrika hat Trankreich seine einstige Stellung nicht nur nicht wieder zurüd­­zuerobern vermocht, sein Ansehen ist vielmehr überall er­­heblich gefunden und selbst mit feiner Kolonialpolitit — diesem starr vergoldeten theuren Blitableiter gegen die älteren Meißhelligkeiten — Hat es nit viel Ehre aufzuweisen gehabt. Mußte es doch Heute Goblet selber eingestehen, daß Frankreich völlig isolirt sei, daß es keinerlei Entschließungen " lassen, auf seine Allianzen hoffen, seine Sicherheit bieten Tann, weil es sie selber nicht besißt und weil man Heute nicht weiß, welcher Fak­ion es mor­­gen überliefert werden wird. Der einzige Gedanke, der alt sein Thun und Laffen beherrscht, ist die Revanche für Sedan und das unausgelöste Schielen über die Vogesen hat seinen Blick von all jenen Punkten abgezogen, wo die Mittel zur Heilung der inneren Möbelstände, zur Befeitigung des Parteihaders und zur Wiederherstellung seiner Position nach außen zu finden sind; der Nah­egedanke allein ist der Leit­­stern, der die Nation immer näher dem Abgrunde zuführt und wehe Dem, der es wagen sollte, sie von diesem gefähr­­lichen Vermöge ablenken zu wollen. Nichts hat sich in Frank­­reich ereignet, was die Behauptung des Fürsten Bismard Lügen zu strafen vermöchte, die Behauptung nämlich, daß eine Negierung, die nicht bereit ist, den Revanchegelüsten der Nation Rechnung zu tragen und Opfer zu bringen, nicht ach Tage lang sich im Besige der Macht erhalten könnte. Mach der heutigen Nede Goblet’s braucht man wahrlich­ nicht zu befürchten, des politischen Pessimismus geziehen zu werden, wenn man den Ausbruch der Katastrophe als nicht in weiter Ferne liegend bezeichnet.­­ Denn der gegenwärtige Zustand it auf die Dauer unhaltbar, unhaltbar nicht nur file F­rankreich selbst, sondern für ganz Europa. Nur der immense Reichthum des Landes, der nimmer ruhende Schaffens» trieb und die von einer verschwenderisch spendenden Natur begünstigte Produktionskraft des französischen Volkes haben den Eintritt der Krise bisher Hintergehalten und die Nation davor bewahrt, daß die Hochgehenden Wogen der inneren politischen Erregung über ihrem Haupte zusammenschlugen. Allein die Störung im Organismus muß eines Tages ihre nachhaltige schädigende Wirkung auch äußerlich befunden ; die Aufregung in den Gemüthern hemmt die Thätigkeit der Hände, sie lenzt den Geist von den Gebieten des Schaffens ab und das französische Bolt, das im Innern feine Nuhe, nach außen feinen Frieden findet, man sich nicht lange im Besibe der Segnungen des Friedens und der Nähe befinden. So weich und produktionsfähig in fein Land sind fein Bolt, daß es im Stande wäre, auf die Dauer ihne Schädigung und Schwächung seines innersten Martes all jene Opfer zu bringen, die der Merandegedanke der französischen Nation auferlegt. Schon Heute ist in Frankreich die Zahl der unwirthschaftlich Unzufriedenen nicht geringer als die der politisch Unzufrie­­denen. Diese beiden Elemente brauchen nur eines Tages ein­ander die Hände zu reichen und Alles, was heute noch Die Erhaltung des Friedens und der Ordnung am Herzen trägt, wird sich dann einer so gewaltigen Webermacht gegen­­über ersehen. Daß es­­ im Mutterlande der Revolutionen und der Kommune ist dies nicht einmal eine jene Er­­scheinung — nicht mehr möglich, sein wird, die anarchischen Horden in ihrem verheerenden Aufschritte zu hemmen. Und unhaltbar für Europa ist dieser Zustand, weil ein stets ge­lü­ftetes Frankreich alle übrigen Staaten des Kontinents zu gleicher militärischer Kraftanstrengung zwingt und weil ein rahelustiges Frankreich­ immerfort die­ Apirationen Ruß­­lands unterstößt, dessen beunruhigenden Pläne begünstigt, stets in die Stamme kläst, die man im Norden entzündet und damit dem Erbfeinde der europäischen Kultur und dem Störer des europäischen Friedens neuen Muth und neue Hoffnung einflößt, wenn er im Kampfe gegen die mittel­­europäischen Mächte seine Kräfte hinten fühlt. So sieht sie denn Frankreich vor eine Alternative gestellt. Die, nach welcher Seite immer auch die Würfel falten mögen, unberechenbare Gefahren in ihrem Schoße birgt: Entweder durch den Kampf der Parteien im Innern, doch den Bürgerkrieg hindurch zu einer festen und stabilen Regierung zu gelangen, die Europa gegenüber mit der Autorität und dem Nachdruck eines in Rechnung zu ziehen­­den völkerrechtlichen Faktor aufzutreten vermag, oder den Nevanchegedanken zu bethätigen und dann — wie immer auch das Kriegsglad entscheide — alle Kraft auf die innere Konsolidirung zu konzentriren. I beiden Fällen geht die Republik heftigen, Erschlütterungen entgegen , und Diejenigen, welche sie zu ihren Anhängern zählt, werden­ alle Kleinliche Nancıne­­ beireite Tafjen, ihren ganzen Batriotismus be­­wahren und alle ihre Kräfte aufwenden miüssen, um sie unversehrt und unbefleckt aus dem­ Stammenmeere zu­ er­retten, das um sie her­aufzulodern droht. In seinem Lande flu­emen Die Ereignisse so rasch und überraschend heran, wie in Frankreich. Die demnächst beginnende parlamenta­­rische Session windigt sich Thon heute als eine fti­emiiche at; wen nicht alle Anzeichen trügen, wird der Rücktritt des Kabinets Floquet nicht das größte Nebel sein, das der Republit bevorsteht. beiigerklasse am leichtesten verwaltet werden­ könnte. In die Hinsicht muß der Entwurf gewiß amend ® werden. In ihrer Gänze ist aber die Lösung eine überaus bill doc muß Redner, der den Entwurf mit aufrichtiger Wärme­­ grüßt, befürchten, daß durch denselben der Staatshaushalt wenigste in den ersten Jahren belastet­­ werden wird. In jedem alle repräs­­entirt aber der Entwurf in innigem Zusammenhange mit dem neuen Branntweinsteuer-Gefeg eine überaus billige Lösung der Frage und die lechte Gelegenheit zur Ordnung des schmebenden Mittelgrund­­befiges, weshalb es zu wünschen müve, daß diese günstige Gelegenheit doch Zeichtstun nicht versäumt werde. ...J" In enger Verbindung damit steht die Regelung der Schank­verhältni­sse,des wundesten Punktes im wirthschaftlichejtsebe. unserer oberen Gegenden.Unzweifelhaft ist es keine erfreulicche Er­scheinung, wenn der Wirkungskreis der Regierungsge­walt fo­ met reicht und in Folge des Lizenzertheilungsrechtes in fühlbar wird. Doch gibt es keine andere Lösung. Die Beseitigung der vielen alle Wirthshänfer, die richtige Auswahl der Scänfer und die Ueberwachung der Schänfen sind brennende Fragen insbesondere bei uns, wo­ die Schänfen wahre Stätten der Verbreihen, Negals, die Ertheilung von Lizenzen und die mit der K­ontrole ver sind. Hiemit wird eine brennende Frage der inneren Vermal­­­tung von der Tagesordnung verschwinden, denn die Verkürzung­­­bundenen Aufgaben bilden den Keim vieler Uebelstände. Der kul­turelle Fortschritt und die öffentliche Sittlichkeit empfehlen in gleicher Meifer diesen Entwurf, und obgleich­ bei unserer mangelhaften Ver­­waltung voraussichtlich viele Mißbräuche vorkommen dürften, wird dadurch dennoch ein­ wesentlicher Fortschritt erreicht; die Branntwein­­steuer, dieser Hauptfatter bei der Regelung unserer Finanzen. Die Regalienablösung, welche bei gleichzeitiger Aufhebung der Überbleibsel des Feudalsystens unseren Mittel-Grundbefigern auf die Beine hilft und Die Regelung des Schankrechts, welche vom Gesichtspunkte der öffentlichen Ordnung und Gittlichkeit einem wahrhaft asiatischen Zustande ein Ende macht, sind Schöpfungen, auf die sich unsere Partei mit Stolz berufen Tanz. · ·Bon Seite des Kom«munikationss Ministeriums teilt mit» Bezug auf unsere, Eisenbahnen die V­erstaantlichung der ungarischen Westfahrt und der Ersten Galizischen Eisenbahn in den Vordergrund. ES ist dies fast die vollständige Beendigung einer großangelegten Aktion. Medner, der ein Freund dieser dee ist, begrüßt mit Syrende den Plan. Eine die Zinsen­­garantie thatlähli in Anspruc nehmende Eisenbahn hat seine raison d’être. Die Gegenden jenseits der Donau und die galizische Linie werden hiedurch der Hauptstadt näher gebracht, ein unnatür­­liches Verhältniß wird dadurch behoben, gleichzeitig aber die volks­­reieinschaftliche Politik des ungarischen Staates geltend gemacht. Hieruch wird das Werk fast vollständig abgeschlossen, denn mit Aus­­nahme der Kaschau-Oderberger Bahn, deren­­ Verstaatlichung N­edner seinerzeit bekämpfte, erübrigt nur noch die Verstaatlichung der Nord­ostbahn. Nebner­­ will nicht erörtern, ob der gegenwärtige Zustand,­­wonach die ungarischen Staatsbahnen nur über das Nek der Nord­­ostbahn mit ihren ferner liegenden Theilen, der Muntacz-Bepkider und der galiziischen inte verkehren­­ können, noch lange aufrecht zu erhalten sein wird; er will jedoch glauben, daß m wenigstens das DOT: zügliche Staatsbahntarifsystem verstaatlicht woerde, wodurch Die Miseren der verlassenen Gegenden beseitigt werden können. « »Zum größten Bedauern des Redneys sind die Vorlagerk über die Straßen und­ öffentlichen Arbeitslei­stungen bisher der Oeffentlichkeit noch nicht übergeben worden, troßdem deren eingehende­­ Besprechung wünschensinverth wäre. Daß das bisherige System unhaltbar ist, weiß Jedermann. Von jenen 7 bis 9 Millionen wird der Steuerzahlende in manchen Surisdiktionen mit 7­ bis 8, in anderen mit 30 bis 40 Perzent der Staatssteuer be­­lastet ; überdies it dasselbe in der Bemessung, im Grundprinzip und in der Anwendung ungerecht. Die Fassion geschieht fast nach Belieben, bei der Leistung mangelt die Kontrole, die Bewügung läßt alle Hinterthüren offen. 65 ist die legte Gattung der öffentlichen Ab­­gaben aus dem Mittelalter. Nebstvem trifft es unverhältnismäßig den mit Zugthieren arbeitenden Landwirth, befreit den Kaufmann und den Ge­werbetreibenden. Eine andere Lösung, als die des Steuerzuschlages, ist kaum denkbar. Man muß nur insbesondere darauf achten, Daß die Stener­­last nicht allzu hoch ei, die kommunalen öffentlichen Arbeiten nicht gesteigert werden und endlich daß man, indem die verschiedenen Kate­­gorien präzis festgestellt werden, den Jurisdiktionen all das überläßt, was von totalem Spatereffe­kt und aus besonderen Grü­nden die Zentralverwaltung nicht erhelischt. Zur­ Auflassung des gegenwärtigen Systems der öffentlichen Arbeiten ist der­ wirthschaftliche Zustand des Landes schon gänzlich reif und vom Prinzip der allgemeinen Steuer­­leistung it es unbedingt nothunwendig, daß alle Bürger einbezogen werden. Ohne diese zwei radikalen Veränderungen ist eine Reform kaum denkbar. » .­­Zufolge der Delegations-Verhandlungen wird die Lage in dieser Reichstags-Gersion bezüglich der Budgetverh­and­­lungen eine erleichterte sein, sie wird aber schon auch aus den Grunde erleichtert ‘sein, weil sie sich im Rahmen eines Normalbudgets bewegen wird. ‚Das große Werk, der ‚Herstellung des finanziellen‘ Gleichgemichtes hat bereits begonnen,­­ ein Heiner, , aber­ nicht minder wichtiger Theil it noch zurü­d : die Sparsamkeit in dem Budget und die Einhaltung des Rahmens. Bei unseren neuen Steuergefegen werden die im Ordinarium, ja sogar die unter die Investitionen aufgenom­­menen, aber richtiger ins Ordinarium gehörigen Defizite beseitigt­ werden können, und nachdem die Einnahmen der staatlichen Betriebe sich erfreulicherweise gehoben haben, ist die Zeit nahe, da das leihgewicht "aug fattisch hergestellt sein wird. .68 bedarf dazu der Sparsamkeit und des Einhaltens des­ heutigen Rahmens, sowie der, rigorosen Gestaltung unserer, Investi­­tionspolitik. Und dann exit wird die Zeit gekommen sein für jene beiden Fragen. Hinsichtlich melcher der Renner bereits vor Kahren erklärt hatte, daß sie nicht der Beginn der Herstellung des Gleich­­gewichtes, sondern die Krönung des ganzen Systems sein können : d­ie Konversion und die­ Regelung der Baluta. Von der Administration sprechend, berührt Nebner das Kapitel der Korruption und des Verfalles des öffentlichen Geistes. Ung­eifelhaft sei der öffentliche Geist gefunden und seien allerorten Zeichen der Korruption wahrzunehmen. Da nun aber das Uebel ein­­mal vorhanden ist, müssen wir nach Heilmitteln, suchen. Durch administrative Panaceen oder legislatorische Maßnahmen wird Die Sani­ung nicht gefunden werden. Nicht in den Institutionen, sondern in den Menschen liegt das Uebel; ähnliche Symptome sind an außerhalb der Noministration wahrzunehmen. Auch in England kom­­men Mißbräuche vor, aber solche Mißbräuche werden dort von der Gesellschaft selbst geahndet. Bei uns fehlt Hiefür der Sinn. Das, was­­ wir anstreben : ein modernes, weiches und großes Ungarn wird nicht durch Legislative und Administrative allein geschaffen, sondern : vor­­­nehmlich durch einen gesunden öffentlichen Geist, welcher Testifirt, Gutes vom­ Schlechten fondert, erhebt und straft, nicht mit Bhrajen sondern mit der Macht der objektiven Wahrheit.­­ ; Reiislative fon in Der Lage wäre, P­räsenzdienstzeit, . oder Gemeinde Budapest,1.Oktober.· FZ Mit dem Todeskeime im Herzen hat das Mini­­sterium Floquet kurz vor Schluß der parlamen­­tarische 1­ Session in Frankreich das Regiment übernommen; wenn nun die Mitte dieses Monats die Kamm­er n­,­1 wieder zusammentreten,werden sie das Ministerium nicht gesunder, nicht lebensfähigerfinden.Aus der heutigen Rede Gob­­let’s bei der Eröffnung der Schlosser-Fachschule in Freville- Escarbot­ttspricht tiefe Niedergeschlagenheit u­nd Besorgniß, sie zeigt,in welch’gedrückte xZ Stimmung sich die Mitglieder die Redigieriing befinden-Ja,noch 111ehr,der Prem­ier selbst scheint im Bewußtsein des unaufhaltbaren­ Zerfallsfeil des Kabinets nach einem plausiblen Bori van der 1t suche 11,um sich auf anständige Weise von 1.Schei11plc­tze sein­er bisherigen Thätigkeit zurückziehe­n können.Die U­­möglichkeit,111 das Wirrsal der französischen Verhältnisse im Innern und nach außen hin einige Ordnung zu bringen hat ihm alle Lust am weiteren Mitthun benommen;die Unfähigkeit,die im republikanischen Lager herrschende Zerfahrenheit zu bannen,zwingt ihn,das Heftj­ieder aus die Händen zu geben,das er im Vertrauen auf die Einsicht und die Einkehr der republikanisch­e­­ Fraktionen übernommen,in der Hoffnung, die von allen Seiten anstü­rmende Gefahrwerbes das­ ange­­strebte Einigungswerk erleichtern und die in Gruppen und Konventikelchen vielfach gespaltenen Anhänger der Republik zu­r Rettu­n­g derselben in eine mächtige Phalanx umgestalten. Diese Hoffnnung hat sich als eine trü­gerische erwiesen;um dieselbe vollends zu zerstören,haben die feindlichsten Faktoren einander die Hand gereicht,in ihrer Vereitelung hat die Impoten­z der Regier 1111g einen nicht minderen Antheil,als die Selbstsucht und Eitelkeit der republikanischen Parteien, der offene Krieg der Boulangisten und das geheime Minen­­spiel der monarchischen Prätendeth­eilt.Sie Alle haben mit­­gewirkt,um die Situation­­er französischen P­ublik nach innen und nach außen zu einer höchst unierquicklichen zu gestalten,die den Freunden derselbekt keinen beruhigend­t Ausblick in die Zukunft zu gemähren vermag und das Ver­­bleibert oder den Rücktritt des­­ Osm­i­nisteriums Floquet als eine Fmge erscheinen läßt,deren Lösung kaum­ mehr als reite persön­liches Interesse besitzt. Niemand wird diesem Kabinet eine Thräh­e des Bauernsuachsenden.Im Lande selbst hat es sich weder Autorität,noch Sympathics zu verschaffen gewußt und aufzerhalb der Grenzen Frankreichs hat es sein Ansehen und die Zahl seiner Freundec­er verringert als vermehrt, ja selbst in Rußland, von wo aus man so gern auf halben Wege ihm entgege­ngekommen wäre, hat es nicht verstanden, sich Zutrauen zu erwerben. Der Boulangismus — das Heerlager aller Unzufriedenen — ist heute Popu­­lärer, als er es zur Zeit der SKammerauflösung gewesen und Goblet selbst gesteht, es wäre vergeblich. Die Besorg­­nisse zu verheimlichen, welche "die Wahl Boulanger’s erzeugt. Die Prätendenten selber sind wohl verbannt, aber ihre­ Anhänger agitiven und wählen heute eifri­­ger als je zuvor. Die Budgetkommission hat von ihrem innatü­rischen Charakter einer Nebenregierung anc­ das Kabinet selbst auf die abschüssige Bahn der Veh­assungs­­revision begeben. Er zeigte sich zu schwach, um diesem Ver­­langen der Feinde der Republik widerstehen zu können, und wenn es die Revision auch nur auf die Abschaffung der dem Senate zustehenden Rechte der Budgetbewilligung und Kammerauflösung und auf die Erwählung des Senats durch das allgemeine Stimmrecht zu beschränken beabsichtigt, so ist doch mit aller Gewißheit vorauszusehen, daß dieser Schnee- Eumpen, einmal ins Nollen gerathen, zu einer mächtigen Lawine anzumach­en vermag, die Alles mit sich fortreißt, was ihre im Wege steht, nicht nur das Ministerium Tloquet allein, sondern auc Die gegenwärtig bestehende Verfaffn­ng selbst, um all jenen Elementen die Bahn zu ebnen, die ge­ nicht um eines Haares Breite eingebüßt und dazu hat sich Des .­­4 Ég > f x ez Yıs dem Nechenschaftberichte, den der Munkácser Abgeordnete Andreas György gestern im Kreise seiner Wähler gehalten, theilen wir Nachstehendes mit : Im Rahmen des volkswirthschaftlichen Ressorts harrtei die wichtige Angelegenheit nach glü­cklich­er"Lös 1111gder­ gesetz­­lichetichartikulirung.Es ist dies die inte­1rationale Zucker­­konvention,die in Londont­atsächlich unterzeichnet wurde.An Seite unserer Monarchie konnte diese Unte­rzeichnuung nur mit Vor­­bel­alt erfolgen,und war insbesondere um die Zustimmung jener Staaten gebundem die einen bedeutenden Export odeerport ins Zucker habe1­,die Unterzeichnuung des Uebereinkom­mens aber verseha­ H ben hatten.Diecmfche Konvention bezüglich­e 11 Gesetz erstwü­rfewerk dennoch in dieser Session zur Verhandlung gelangen 1111dt wird hoffentlich die durch das abnorme System der Prämien auch auf diese 111 Gebiete beseitigt werden­.Unser­ neues Zuckersteuergesetz wird­­in Folge desse11 einer Revision bedürfe11,wodurch,eine«auc­­ bei uuss wiederholt hervor­gehobene Absurdität verhoben werden1 wird.«Hosfe11tlic1)­­wird hiedurch der auf dem­"Ge­biete der Zuckerindu­strie wahrnehmbar­e Aufschwung nur noch nicht gefördert werdetr­·­­Rednerl­offt,daß sich die in der Handelspolitiks ein­­­tretende Wenduith in kleinen Anfängen bereits während dieser Session fühlbar machen werde-Alle Anzeichen sprechen dafü­r,dass der rutkta­nische Handelsvertrag immer­ meh­rr der Verwirklichng unt­erb­­ 1ckt.In dieser Hinsicht wirt eine erfreuliche Wendung in Bukarest eingetreten wo man zur Einsicht gelangt,daß das Schwih entzweischmeidiges ist und die RumätW viel härter traf als uns,für­­die es geschmiedet war.Went der Preis dechizens per Stiefer­­zezttner nich­t efc.,der des Fleisch­es nich­t 10­ fl.erreicht,so kamx das kei m einziger agrikoler Staat ertrage 11.­Das Kabinet Carp konnte aus diesem­ Grunde die Ansichten Axcrelianu’s nichtacceptiren-11chmich -de1u ersten Schritte werden zweifelsohne auch die übrigen folgen.­· N Die wichtigste Vorlage de Finanzministeriums wird unstreitig der Gelegentwurf über die Ab­lösung der Ne­galien sein. Diese seit so langer Zeit urgirte Frage wird nun endlich zur Lösung gelangen, überaus billige und geht vom Gesichtspunkte der Entschädigten ohne Zweifel über die Grenze strenger Gerechtigkeit weit hinaus. Oft wird die Basis, die Durchschnittsnahme der Einkünfte aus den Jahren 1882–1886 angegriffen. Auch nach Ansicht des Redners ließe sich hier bei manchen Städten einige Latitude gewähren, aber auch nur bei­­ diesen, wo die rasche Entwicklung auch objektiv die Berück­­sichtigung der rechten Sabre motivirt und wo die Absicht der Schädigung des Xerars vollständig ausgeschlossen ist. . Der Abzug von 20 P­erzent unter dem Titel der Manipulationstosten ist vollständig unmoti­­virt, nachdem auch bisher dieser Theil des Vermögens der Grund» Dieje tt nach Ansicht des Renners eine­­ 78 . Eine B­erlineanschrift der»Pol.Korr­«hebt«­ hervor,Fürst Bismarck befinde­ sich in­ seiner AuffassIung be­züglich der Veröffentlichung des Tagebuches Kaiser Friedrich’s in­ vollster Webereinstm­mung mit seinem Souverän. Ein Zusammen­­hang zwischen den Landtagswahlen und dem Dementi im „Reiche­­anzeiger” bestehe nicht auf Seite der Negierung. Es sei nicht aus­geschlossen, daß der Zeitpunkt für die Reife des Kater nach Sid­­deutschland absichtlich für die Publikation gewählt wurde. Allerdings zeigt aber die Aufnahme des Kaisers daselbst, daß die diesbezüglichen Berechnungen falsch waren. ° + -" ( u \ Wr y Y «..«.«« TERN — WS Folie zu der Wreßfreiheit in Deutschland, welche zuweilen recht übel wegkommt, mag die Preßfrechheit dienen, welche den offiziösen Blättern im Reich gestattet ist, und mir repro­­duziren daher im Folgenden eine Auslassung zv „Röm­ischen Zeitung“, welche allerdings an Nohheit des Ausdruchs und Jämmerlichkeit der Gesinnung von feinem der inspirirten Blätter erreicht wird. Das rheinische Blatt schreibt nämlich über die Tage­­bücher des Kaisers Friedrich unter Anderem: »Die deutsch freisinnige Partei will dem leichtgläubigen Bruch theil der Bevölkerstiltkt ein orientalischhes Märchensaixfbinö, welches etwa folgendermaßen lautet:Als die Deutschen im Franzosen­kriege in zahlreichen Schlachten die übermüthigen Gallier­ aufs Haupt­­ geschlagen hatten, da hatte das ganze deutsche Heerlager, vom König­, angefangen bis herab zum letten Tropirecht, ü­ber all der blu­­tigen Schlachtarbeit‘ ganz vergessen, daß "man doch auch aus,­gezogen­ war, "um das Deutsche Neich zu ah­mden.” Scho wollten; die, . deutschen. Stämme; ihre: "Neffe rü­dwärts wende und zu ihren Besten zueändiehren, d­a trat ein. Mann auf und­ sprach: „Sa, Kinder, wir mollten.­: doc, eigentlich das Deutsche Neid gründen!” Und alle Männer­­ kannten über diese Weisheit und sie gründeten alsbald das Deutsche Reich.’ Jener weise Mann aber, so fließt das Ammenmärchen,­­ wurde sproden seien; Andenken später von Eugen Nichter deutliche Berwußtsein, «daß sie den Inhalt deutschfreisinnigen Blätter gerade­­ durch ihren Uebereifer den Prozeß der Legendenbildung unterbrochen. ALS 048 Tagebuch­ erschien, hatten alle monarchisch gesinnten­ Deutschen,-­­ das vor eine des Tagebuches treten, welche Glaubwürdigkeit heilig­­e peinliche anzugeben, wie man­ etwa den Inhalt eines Romans erzählt, ohne der Frage den betreffenden Angaben und D­arstellungen des Tage­­buches beizumerssen ist und meldes mit dasselbe auf den Charakter wirft Nachdem jedoch Die Deutschseisinnige Partei Sich, nicht gescient Hat, aus dem Tagebuche Barteikapital zu schlagen,­ kamen für uns wenigstens diese Rundsichten in Wegfall. Die Kritik aber konnte gegen­über einem Tagebuch, welches sich in Widerspruch zu feststehe­nden ge­­­­schichtlichen Thatsachen regt, nur zu einem vernichtenden Ergebnisse führen Das Tagebuch machte wir seinen zahl­­des Leider literarischen Notiz haben wir haben uns Kaisers denn auch vorerst Friedrich die aus Sage gestellt.:­­auf das vem­­ Nücjicht damit begnügt, in einer näher zu (

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