Pester Lloyd, Dezember 1888 (Jahrgang 35, nr. 332-360)

1888-12-31 / nr. 360

ú­b » I­­­.­­Als meist im Jahre 1884 die­ Auswahu südlich voide ,’­«sogentant«en grossen Thermenfortseste,stiießrmn auf dieuebekrszesie ,des Forums,desen größter Theil noch in d­en«Jah«revonPw­­"Treffen Karl Tormes bloßgelegt wurde.Oestritznsdnhrdlichigardys selbes zum Theil mit Tabernen umgeben,vor denete ein Portikus sich is­«hinz­og.In der Mitte steht ein rundes Gebäude,Indem man viele Gewichte Ye so daß die Annahme, dasselbe sei das Bollhaus oder pe ähnliche Anstalt gemefen, gerechtfertigt erscheinen muß. up Jns deahrenlssb und lsss herrschter auf de­n Pfaffenfelde­stillh die im Jahre 1887 wieder reger Thätigkeit wich.Dastließ mark in einiger Entfernung südöstlich vom Forum,zuer­st auf die Ueberreste eines bedeutenden Gebäudes,dessen Bauweise und die Disposition der einzelnen Räume auifein Wohnjz ausschließen lassen. Von dem Komplex der zahlreichen,zum Theil mitunter höhlteriszß­­bodenversehenen Räumlichkeiten fällt besonders der große viereckige Hof ins Auge.Derselbe war von einem Portikus umschlossen,auf dessen Säulen das abschüssige Dach der­ benachbarten Wohnräume ruhte­.An der südwestlichen Ecke befindet sich das Privatbad des einst­en Eigenthümers.Am besten erhalten ist das halbkreisförm­ig abgeschlossene Bassin für das kalte Bad.Vor demselben befindet sich das kleine Wartezimmer,dessen noch zum größten Theil unversehrter Mosaikfußboden es zum bedeutensten Denkmale unserer sämmtlichez­ antiken Ueberkeste macht.Er stellt nämlich auf weißem Grun­demit schwarzblauem Maeander umrahmt eine athletische Szene mit drei Figuren dar. « » . « Die Ausführung ist zwar keine besonders künstlerische,doch die Zeichnung­ besonders der beiden Ringenden,·ist als·musterhaft und erinnert lebhaft an die wohlgemästetenestalten,·die·au­f dem vaalk in den Thermen des Caracalla in Rosz im Vorschein kamekr. —Von den ü­brigen Räumlichkeiten dieses Bades sind nur noch die Reihen­ der Trachytpfeiler erhalten,auf denen der Fußboderz ruhte. Während der heutigen Ausgrab­ungen,mit«dere­ n Leitung man mich betraut hat,wurde südöstlich ein großer viereckiger, mit dem gepflasterten M Wirthschaftshofe dieses M Wohnhauses mittelst einer, noch in situ befindlichen Schwelle in Verbindung stehender Raum bloß­­gelegt. Derselbe liegt bedeutend tiefer, als die anderen Räumlichkeiten und Fan. daher mit Net als ein Untergeschoß angesehen werden. In der Mitte stehen wo an Ort und Stelle die Basen zweier feiler, auf denen die Kreuzmölbung ruhte. Nach den daselbst auf­gefundenen zahlreichen aDlosinerfragmenten und Stüden bes der Wand­­malerei zu schließen, muß dieser Raum als der eleganteste im Haute bezeichnet werden. Er dürfte daher einst der Galon (atrium) getweten sein. · «·.. Das zweite,s zum größten Theil bereits im vorigen Jalyce ebenda bloßgelegte Gebäude ist eine öffentliche Badeanlage;sie wurde aber,nach den hier­ entdeckten Ziegeln zu­ urtheilen,allem Anschein nach in einer gewissen Atilia Firma,vielleicht der Eigenthümerin des benachbarten Wohnhauses,erbaut und gegen Bezahlung detik »—»»»Volke zur Benützung überlassen Dem­,daß es kein Privatbad war, beweist zur Genüge die ganze Anlage und Disposition desselben- Es hat nämlich zwei abgesonderte Abtheilungen die­ eine»für Männer,die zweite für Frauen bestimmt.Eine jede derjeiligen besteht aus je drei Räume,deren Fußboden unterhöhlt war.Zwischen 1.de 11 beiden,aneinanderstoßenden Kalvarien,die gegen Sü­den einen halbkreisförmigen Abschluß haben­,ist der«Ofen angelegt.»Die warkne Luft gelangte aus demselben vermittelft Je drei unterirdischer Verbun­pungsgänge in die einzelnen Räu­me. 3 ük in der Mitte der Anlage, von diesen Baderäumen umschassen, befindet sich das große Schwimmbassin. Es hat eine Tiefe­ von un­gefähr 1­­­ Meter und war von Norden durch Steinstufen zugänglich Der Boden it mit Ziegeln belegt ; zur Ableitung des Wassers diente aber ein Kanal, der nach zwei Krümmungen in den ber Donau gi geführten Hauptkanal mündet. Zu beiden­ Seiten dieses Kanals lehnte man an die Nordseite des großen Schwimmbaffins,je ein eines, viereckiges Baffin, melchem man sich aus einem, mit Kalksteinplatten bedeckten V­orräume nähern konnte. Heuer gelang es endlich, nördlich auch das große Wartezimmer zum Vorschein zu bringen. Den Mesaik­­boden desselben bilden einfache, weiße Steine, die in parallelen Reihen aufgelegt sind. Die Mitte folgmüchte einst ein Muster von quadratischer Form, das jedoch theilweise schon zur Zeit der Römer zerstört und mit­ Ziegelplatten ausgebessert wurde. » Auch diese Badeanlage besaß ein­ Dampfbad.An der Ostseite kam nü­mlich ein mit deki übrigen Räumen durch einen unterhöhlten Korridor im Zusammenhang stehender Saal zum Vorschein-Messen Trachytpfeilert und die Fragmente der Wandbekleidung so morsch sind, daß man mit Necht annehmen darf, dieser Raum sei, jedenfalls bis­ zu einem viel höheren Grad erhößt worden, als die übrigen Theile des Bades. Gegenüber dem Bade wurde nördlich ein zweites Wohnhaus ausgegraben. Das Mithraeum,­ von welchem in diesem Blatte bereits eine ausführliche Schilderung enthalten war, befindet i an der nördlichen Seite des erwähnten Wohnhauses. Das bisher duchforschte Territorium Aquincums hat eine usdehnung von mehreren Hek­aren und die bloßgelegten Baureste töten in ihrer Gesammtheit ein Bild, wie man es sonst von seiner weiten provinzialen Stadt hef ist. Man findet hier Beispiele von unten jeder Art, die im Dienste sowohl des öffentlichen, als des­rivaten Lebens standen­ und wenn dieselben aug nicht den richtigen Gindruch der hohen Vollkommenheit der römischen Baukunst machen,­­ darf man nicht vergessen, daß Aquincum­ die Stadt einer entlege­­rt Provinz war und hauptsächlich eine strategische Wichtigkeit hatte. Ich Soll endlich nicht außer Acht gelassen werden, daß die Blüthezeit Aquincums bereits in die Verfallszeit des Nömerthums, in das III. und IV. Jahrhundert fällt, als man selbst in, Rom nichts wahrhaft ‘ Großes und Edles mehr zu schaffen vermochte. Dr. Balentin Ruzfingfp. für die Iden für die 11. Klasse.. Schließlich Pp. t. Te­mplitum , aufmerksam gemacht, bab­in die gelöstezzítadres-Abonnements hatten die in den Staatsbetrieb nommenen ungarischen Strecken der Ungarischen Westbahn auch nach­träglich aufgenommen­­ werden können, in welchem Falle die Auf­­rechnung, der für die Aufnahm­e neuer Linien im Abonnementstarif vorgeschriebenen Ueberschreibungsgebühr von 10% Gulden entfällt und nur die aus der Aufnahme der neuen Linien sich ergebende Gebühren­­differenz nebst­ der Anfertigungsgebühr von einem Gulden zu­ ent­richten it. Bei Umschreibung von solchen Jahres-A­bonnementstarten, welche erst von jet an­gelöst werden, gelten jedoch die bezüglichen tarifarischen Bestimmungen. Die Sahres-Abonnementsfarten werden ausschließlich nur in den Fahrlarten-Stadtbureaus der Königlich un­­garischen Staatsbahnen in Budapest (Marie-Valerie-Gasse,­­ „Hotel Hungaria") und in Wien (Kärntnerring, „Grand Hotel“) ausgefer­tigt, können jedoch auch in allen übrigen Sahrfarten-Stadtbureaus der Provinz bestellt werden. 88 Br­­­--­­N ? Nenjahrsgefhente bei 39. M. Nothauser, Königsgasie 6. 9 Silvester-Tombola-Gewinnite bei Th. Kertöh. 9 (Königlich ungarische Staatseisenbahnen.) Ausgabe von Eisenbahn-Werthmarfenheften für das Jahr 1889. Die Eisenbahn-Werthmarfenhefte, werden auch für das Yar 1889 ausgegeben. Diese werden auch in Zukunft auf Namen ausgestellt, es wird jedoch gestattet, daß auf den Linien der Königlichen ungarischen Staatsbahnen, der­ Arad-Temesporer und Ungarischen Nordostbahn, ferner auf den ungarischen Strecken der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisenbahn , der Kaikau-Oderberger- und Ungarischen Westbahn, auf Grund­ des Werthmarkenheftes der Inhaber desselben auch für seine Frau, Kinder und seine Dienstboten Fahrbillets Töten tann. Da jedoch auf Grund von Werthmarken halbe Fahrkarten überhaupt nir aus­geieb­t werden, können für einzelne Kinder im Alter unter 10 Jahren auf und von Werthm­arten feine Billets gelöst werden, hingegen kann für Zwei solche Rinder ein ganzes Billet mit Werthmarten gelöst­­ werden. Auf den Linien der Budapest-F­ünftichner, Mohács- Sünflichner und Fünftich­en-Bareser Eisenbahn können die Werthmar­­tenhefte nur von jener Person benüzz werden, für melche dieselben aufgestellt werden, dieselbe kann daher auf Grund der­ Hefte seine Familienmitglieder mitnehmen. Die Giftigleitdauer der im Sabre ei­n Bahnen, und zwar mit alleiniger a a a­zu allen fahrplanmäßigen zu­ Eil- und Gourierzü­gen, sowie für jede gewöhnliche Fahrkarten gelöst di­e Marken in der Sta­tig in. dem Budapester: von Werthmarkenheften, welche von Wien, sowie von der Wien Bruder Linie über Brud­ gegen Budapest n Wien, respektive in den zmiichen Wien und Brud nen Fahrkarten gegen Baarzahlung zu. Lösen; zur Brud ist Sodann der Zugsführer ermächtigt, Fahr der­ Werthmarken auszufolgen. Bei dieser Gelegen­­on Wien nach Budapest Reifenden die für die Strecke an der Leitha entfallende Fahrpreis-Ermäßigung, von die Bruch-Budapester Linie zu zahlenden Fahrpreise­­n gebracht, so daß die mit Markenheften versehenen Reifenden t Reife von Wien nach Budapest (via Brudh) dieselbe Fahr­tmäßigung genießen, wie von Budapest. Die Werthmarkenhefte in den größeren Stationen der obgenannten Bahnen, ferner Fahrkarten-Stadtbureaur der Königlich, ungarischen Staats­­ahnen in Budapest, (Hotel Hungaria) und in Wien (Kärnthner­­‚, Grand-Hotel), sowie in den Sahrfarten-Stadtbureaur in der Linz ausgegeben, wo auch die auf die M Werthmarkenhefte bezug­­abenden Tarife unentgeltlich ausgefolgt wer­dent. Ausgabe von Jahres-Abonnement­- Karten für die Ungarische Westbahn) In Folge der Uedernahme der ungarischen Zinten der Ungarischen Westbahn un­­ den Staatsbetrieb können diese Linien auch in die Jahres-Abonne­­mentpfarten der ungarischen Staatseisenbahnen einbezogen werden. Der für die Linien der küniglichen ungarischen Staatsbahnen gültige Abonnementstarif findet daher auch für die ungarischen Linien Der Meitbahn auf Grund des Kilometerzeigere­s dieser festeren Bahn An­­wendung. Die für sämmliihe Linien der königlich ungarischen Staatsbahnen auszustellenden Jahres-Abonnementstarten werden vom 1. Jänner 1889 angefangen auch für die ungarischen Strecken , der Ungarischen Westbahn giftig sein und stellen sich die Preise dieser Abonnementplarten in­folge dieser neuen Linien auf 726 Gulden JOSÉ Bunmmmual-Angelegenheiten. Die provisorische Wasserversorgung. Die in Angelegenheit der Wafferversorgung entsendete gemischte Kommission hielt heute eine Litung. Den PVorfis führte Magistratsrath Run. Bon Seite der hauptstädtischen Bau­­kommission waren, außer dem Boríibenden, zugegen: Bandirektor Lehner, Wasserwerfs Direktor Wein, die Repräsentanten Sof Bren­ner Ga Poldnyi, Moriz Nápat, Karl Kégrábdbny und Kdnig Hofbanfer Den Bau­rath vertraten: Ministerialrath Rupp, Oberinspektor Wohl­­fahrt, die Bauräthe Baron Béla Lipthay, Zoff Puder und Nikolaus DKTL. Mag längerer Diskussion, die indeß fast gar nicht3 mit einer Beurtheilung des Projekts der technischen Sektion des Baurathes gemein hatte, s­ondern sich nur darum drehte, ob dieses oder das Ganzsche Projek­ zur Annahme empfohlen werden solle, wurde mit 6 gegen 3 Stimmen zu Gunsten des ersteren entschieden. Die Baurathemitglider Rupp, Liptbay Puder um NEL stimm­ten geschloffen für ihr Projekt; ihnen schlosfen sich von Seite der städtischen Baukommission an: B­oldönyi, in welcher von Haus aus gegen das Banzidhe Projekt mar und­ seinen Standpunkt festhielt, und Mor Nátpai welcher bisher immer, im, der Fachmänner-Konferenz sowohl, als an im Wallerwerfs-Komite und in der Baukommission die Ganz’sche Kombination vertheidigt hatte und ih nun zu der entgegengefesten MWeberzeugung befehrte. Für das von der Baukommission empfohlene Ganz/sche Projekt stimmten Kun, Leigrady und Hofhauser. Preußner entzog sich mit der Begründung, daß er no seine Gelegenheit hatte, das Baurathsprojekt kennen zu lernen, der Abstimmung. Die zeh­nischgen Kommissions- Mitglieder endlich,­­ nämlich die Herren Lehner, Wohlfahrt und Wein, waren blos auf ein berathendes Votum beschränkt und stimmten daher nicht mit.­­ Ueber die Bedeutung des gefaßten Beigriffes wollen wir mit unserem Urteil so lang zurückhalten, bis sich Herausgestellt haben wird,ob der im Vorstehenden flizzirte Antrag der gemischten Kom­mission eine Verzögerung in der Frage der provisorischen Taffiervers­­orgung bedeutet oder nicht. Wir erklären indeß schon fest, daß wir uns durch taktische Kunstgriffe und schöne Redensarten nicht tätigen lassen und im Namen des großen Publikums, dessen Bedürfnis durch derlei Kunstgriffe und Redensarten nicht befriedigt werden kan, gegen jede weitere Beschleppung auf das allerentschiedenste protestiren. Ob die Stadt mit einem geringeren Kostenaufwande und unter Ausschluß jedes eigenen Rifd­os den erforderlichen Wasserbedarf decken soll oder ob er für sie vortheilhafter erscheine, zur Erreichung derselben Ziwedes einen größeren Aufwand zu machen und dabei die Chancen des Ge­­lingens oder Mißlingens auf fi zu nehmen : das­ ist Etwas, was uns, die wir die Hauptsache im Auge zu behalten haben, ziemlich gleichgiltig Iaffen kann. In der Hauptsache aber, d. i. in der For­­derung nachraigerter Herbeischaffung von ge­sundem Trinimaster, werden wir nit nachlassen und wir sind dessen sicher, daß in diesem Kampfe die Bevölkerung auf un­­serer Seite stehen wird. Ueber den Verlauf der vertraulich (Warumvertraulich, da body die Waffermisere leider eine sehr öffentliche it? D.Red.) geführten Verhandlungen erhalten wir den folgenden, nag offiziellen Aufzeichnungen redigirten Bericht : Vor Allem wurde die Frage aufge­worfen, ob mit Nachsicht auf das Kr ven Gegenstand Der Verhandlung fl­lgemein ankernde lebhafte Konteresse die Sikung als eine öffentliche erklärt werden solle, oder ob die Verhandlung mit Ausschluß der Deffentlichkeit zu führen ae . Die Mehrheit stimmte für Ausschluß der Deffent­ihkeit. Wasserwerks-Direktor Wein reflektirte auf zwei Einmendun­­gen, welche der Baurath in seiner, an die Stadtbehörde gerichteten Zuschrift gegen das Ganziche Projekt­ erhoben hat. Das Grund­wasser sei­ nicht so hoch, wie der Baurath dies als eine der Grundlagen seiner kritischen Beurtheilung annimmt; auch sei es nicht richtig, dob das Mahler mit zu großer Schnelligkeit den Filter, pallixen werde; die Qualität des Wassers werde jonak mabrideinith entsprechen. Marz Nabar tt der Ansicht, daß die Kapazität der Ganz­­en Filter-Anlage, weil dieselbe ohne imöindlässigen Boden projek­­tivt sei, sich verringern werde. Weiterhin sei zu bedenken, dab­and die Schotterschichte sich verschlammen künne. Ministerialrath Rupp gibt zu, daß das Grundmailer die Funktion des Ganzihen Silters nicht beeinträchtigen dürfte. Doc hält er fest an der Meinung, daß die Filteirungsschnelligkeit eine sehr große sein und darunter die Qualität des Wassers Teiden werde. Holónyi erklärt sich sie das Bauraths-Projek­, weil das Ganzische Verfahren Mängel befist und­­ dasselbe in Bezug auf Menge und Beschaffenheit des Wassers seine genügende Sicherheit gewährt. Lehner bemerkt, das Ganz’sche Woojeft sei nicht hinlänglich rar. Nach dem Blane des Baurathes Taffe sich eine Alteranlage herstellen, welche Wasser in genügender Menge und Beschaffenheit gäbe, doch ist auch dieser Plan der Ergänzung bedürftig. Wahr­­scheinlich werde auch bei detaillirter Projekticung der Kostenanschlag des Banrathes eine Erhöhung erfahren und die Manipulation werde jedenfalls eine Schmerfällige sein. Wenn jeder auf das Geld, noch auch auf­ die Zeit der­ Herstellung Rücksicht genommen, zu werden brauchte, würde and­­­er sich für das Baurathsprojekt entscheiden. Legrady erblicht in dem Anerbieten der vollen materiellen Garantie, welche die Firma Ganz mat, genügende Sicherheit. Mit dem Ganzischen Projekt sollte indes auch das Mitlös’iche, als Ergän­­zung, acceptivt werden. Breukner wünscht, es sei die Verhandlung zu vertagen, da bisher noch seine Gelegenheit gegeben har, das Bauraths-Projekt kennen zu lernen. Nedrigens scheine ihm das Ganz’sche Projekt weniger sicher als dasjenige des Baurathes zu sein. Baron Lipthay erklärt sich für das Baurath3-Projekt. Hofhauser sagt er ‚er müsse sich für das Ganzige Projekt entscheiden, denn, im Vereine mit dem Milles’schen Offert, liefere dieses, bei voller Garantie, für 212.000 fl. mindestens 20.000 Kubil­­meter M Wasser täglich, wogegen der Baurath, ohne Garantie, für 280.000 fl. 25.000­ Kubilmeter verspricht. Butler und Ybs sprechen sich übereinstimmend für das Bauraths-Projekt mit der Motivirung aus, daß das Ganzige Bro­­jeft weder bezüglich der Menge, noch an in Hinsicht der Beschaffen­­heit des M­ahlers genügende Sicherheit böte. Rupp meint, heute müßte man das Bauraths­ Brojeft nur auf die allgemeinsten Grigenzien hin beurteilen, nämlich, ob bei der Margarethenbrüche genügend Raum sei für die Aufstellung der erforderlichen Anzahl von Filterbetten und ob daselbst, auch Mailer in genügender Menge produzirt werden kann. Auf die Details des Planes vermöge er sich dermalen nicht einzulassen. Seiner Meinung nach müßte die Anlage so groß gemacht werden, daß die Wasser­­produktion auf 69.000 Kubikmeter täglich gesteigert würde. Das ver­­mag das Ganz’sche Projekt nicht zu leiten, während das Projekt des Baurathes auf diese Frage eine beruhigende Antwort gibt; darum empfehle er die leitere Vorlage zur Annahme. Der nun folgende Theil der Diskussion bezog sich auf die vage, ob die Beschlußfassung bis nag erfolgter Vorlage eines detail­lirten fachmännischen Gutachtens vertagt, oder ob eine Entscheidung stante sessione herbeigeführt werden solle. Eine Vereinbarung in dieser Beziehung konnte nicht erzielt werden, und so schritt denn endlich der Vorfigende zur Beschlußfassung. NE Frage lautete: ob das Projekt des Baurathes oder baz: jenige der Ganz’schen Gesellschaft acceptirt werde ? Für, das Bauraths-Projekt, stimmten, 6, für daz Ganz’iche Projekt 3 stimmberechtigte Kommissions-Mitglieder. (Preuhrter hatte si, ohne abgestimmt zu haben, entfernt.) ‚Diesem Ergebnisse entsprechend, enumrüh­te der Bereichende, daß die Mehrheit der gemischten Kommission sich für die An­nahme des Baurath3-P­rojektes erklärt habe. , Bolónyi erinnert hierauf an den Beschluß der haupt­städtischen Baukommission, wonach auch der Miklós’sche Kunstfilter einer prak­tischen Erprobung zu unterziehen wäre. — Die Kommission beschloß, mit einem schon in Budapest befindlichen kleineren Filter Bersuche vornehmen zu lassen. Rupp dringt auf die Feststellung des­ zu gewinnenden Master­­quantums, welches er auf 20.000—25.000 Kubikmeter veranschlagt. — Die Kommission lehnt es ab, sich auf eine Diskussion über Dielen Kunst einzulassen. ««. ! Bolónyi műnscht, die Kommission möge auch über die so­­genannten „administrativen Verfügungen“ ihre Meinung sagen, doch lehnte die Kommission auch dieses Verlangen mit der Begründun­g die diese Frage außerhalb des Rahmens der ihr gestellten Auf­­gabe Liege. Damit wurde die Giltung, welche etwas nach 10 Uhr vor­mittags begonnen hatte, um 2 Uhr Nachmittags geschlossen. .. (Der hauptstädtische Munizipal-­usschuß) hält am nächsten Mittwoch eine Generalversammlung, in welcher zunäcst der neuergänzte Munizipal-Ausschuß konstituirt werden wird. Die Gegenstände der Tagesordnung sind : Berpachtung des Kiost auf­ dem alten euerwerksplate ; fest­stellung des Preises der dur­c die Ealpepintgreer Vizinalbahn in Ansspruch genommenen­ städtischen Grundftücke ; Vorlage über die Beachtung des Donauquais; Vorlage über die provisorische MWasfenversorgung; Erlaß des Ministers des Iunern in Angelegenheit eines zweiten Druckrohres im ‚Ofner Wasserleitungs­­nepe ; Wahl der Präsidenten für die Pferde-Affenk­ommissionen ; Exlaß des Unterrichtsministers in Angelegenheit der Bollzihul-Subvention ; Erlaß des Ministers des Innern in ‚Angelegenheit der Dampf­­heisung im Well­erspital; NRekurse und Pensionen. Umschreibung von Immobilien.­ Iin vergangener Mode wurden folgende Realitäten auf andere Beleger grundbücherlich angeschrieben:: Haus des Adolf Greiner, Börösmartggasie 31, auf Max Reichmann um 117.000 fl; Haus des Johann Kutlänya, Sabrits­­gasse 33, auf Wilhelm Kunofin und Frau um 53.837 fl. 50 fl. ; aus des Frany Smwadló und rau, Bodmaniczíngasse 17a, auf Solef Jahn um 29.120 fl.; Haus der Witwe Karl Nek, Mohren­­gate 25, auf Adolf Schwarz und rau um 23.000 fl.; Haus des Albert Baumgarten, Fecskegasse 31, auf Julius Baumgarten, ‚ohne Merthbangabe,; Haus der Frau Franz Hild und Genoffen, Örichs­­gasse 25, auf Emerich Frey und Frau um 10.000 fl.; halber Haus­­antheil der Barbara Moosbrugger, Gyeßgaffe 6, auf die Geschmilter Sonneder, Erbihaft; Haus der Geschmilter Urmann, Madachgafse 26, auf Sosef Tazninger und Frau um 3500 fl.; Hausantheil der Frau Franz II. Slltsg. 14, auf Therese Bégb­ Űj, Erbid. ; städtischer Grund, Extravillan 8624a, Bl. 9, auf das E. ungarische Xerar um 4408 fl. 80 fl.; ein Drittel Hausantheil des Eugen Theodorovits, Magdolna: gafle 26, auf Lorenz Szemler um 2648 fl, Lizitation; halber Haus­­antheil der Geschwister Sonneder, Gyeßgasse 6, auf Johann Kudlit u. Stau um 1850 fl.; Liegenschaft des Bernhard Unger, Steinbruch), Halemgasse 7428/b, auf Stefan Baujchal u. Franz Kripper um 1200 fl. — In Ofen: Haus_des Karl Schödl u. Frau, Wiener Kuh 81, auf David Fürst u. Frau um 12.500 fl.; Liegenschaft der Josef u. Emerich Bagi, Naphegy 10.998—99/a, auf Franz Gürid) u. Sean­um, 11.000 fl.; Halber Hausantheil der Sophie Koifhor, Blodsbergquaii 40—41 und 4 andere Liegenschaften, auf die Ber Schwister ‚Koifhor,, Erbigast; ‚ein Viertel Hausantheil_ des Ga­latinovitz , Zeitung, Herrengasse Nr. 52, auf Ernest, Paul u. Margarethe Zatinovitz um 5000 fl.; Liegenschaft ver Mal­­vine Kappel, Köerberer-Ried 9798, auf die Stadtbehörde um 2100 fl.; halber Liegenschaftsantheil_ der Marte Heuschmidt, Kurusenmintel- Ried 6812, auf Paul u. Franz Heuschmidt, Exbichait; halber Liegen­­schaftsantheil.der: Paul u. Claire Heuschmidt, Pennehäsy:Wiese 6180, auf Franz Henschmidt; Liegenschaft des Sebastian Herverth, Köstberel- Ried. 9608 b, auf Andreas Sarleher u. Frau um 800 fl.; Liegen- Schaft der Mathias u. Elisabeth Wimmer, Dermező 10103, auf Johann Lofer um 700 Jl. ; Liegenschaft der Anna Kreißl-Schlagmüller u. Ge­­nossen,­­ Sieferberg , 5306, auf Mierander Horváth u. Fran um 600 fl.; Liegenschaft des Sofer, Gegenmein u. F rau, Mémetvölgy 7926, auf Kranz, Straßgürtel und Frau um 500 fl.; Liegenschaft des Aladár Szikgayg junior, Ormezö 10104, auf die Geschmister Lofer um 414 fl. — In Altofen: Haus der Witwe Anton Hausenberger und Genossen, Spitalegasse 24, auf Traun Boltan Bottlit um 3100 fl. ;. Haus der­rau Lofer Raab und Kinder, Szt.-Endrestraße 50, auf Stefan Raab um 2800 fl.; halber Hausantheil der Rosalia Kasper, Kleine Krongasse 29, auf Rosina Neich-Kasper um 2000 fl.; Liegenschaft der Geschmister Szautner, auf Karl Brodmüller und Frau um 700 fl. ; Grund der Frau Meter :Boftpischel, Börösvárergasse 2078/392, auf Stefan Simai und, dran um 340 fl.; Grund des Michael ind: m mager, Petersberg 2568 und 2719, auf Stefan germanın und Frau um 275 fl. ; halber, Grundantheil ‚des Mathias Nebenführer, Tábor­­hegy 3245, auf Frau­riedrich Vegányt um 50 fl. ;Vöri)«svärergass0126, . bag di Darvas­igen Verfagbureau verfegt. Die Untersuchung ergab jedoch­h Debrö grundlos verdächtigt wurde. Sie hatte nämlich die Uhr Bänfy selbst statt eines ihr kommenden ja erhalten ; was die übrigen Effekten betrifft, so hatte sie Bänfy persönlich ver­fett. Die Boltzer hat die Angelegenheit behufs weiterer Amtshand­­lung der­ sen. Staatsanwaltschaft abgetreten.­­ Liebesdrama im RaidenbadeJ Dæ Opfer des Liebesdramas im Ofner Raitzenbade,Franz $5 EI and Johanna Ronta, wurden Heute Nachmittags um 2 Uhr von der Todten­­kapelle des Rochusspitals aus zu Grabe getragen. An der Bahre des Mädchens hielt der reformirte Geistliche Mlerander Urházy eine tiefempfundene Rede; die Einsegnung der irdischen Ueberreste Hö’z wurde von dem Kaplan des St.­Rodhus,Klincsit, vorgenommen. (Selbstmordwerfuen) Die Dienstmagd Anna Kovács (Gemsengasse Nr. 9) Hatte heute eine Verladung zur Stoferstädter Bezirkshauptmannschaft erhalten. Das Mädchen erfcrat hierüber so sehr, daß es einen Selbstmordversuch unternahm und eine Phosphor­­lösung trank. Zum Glück war die genossene Divantität eine geringe, 10 daß­ die Kovács am Leben verbleiben wird. (Ein wüthender Hund) verursachte Heute auf der Aenkeren Sord­färerstraße nicht geringen Schreden. Nicht weniger als jede Personen wurden von der Bestie gebissen. Am fólimmsten ist der Lotomotivführer Karl Fodor zugerichtet worden, der ins Spital befördert werden mußte. Schließlich gelang es einem Kon­stabler, den Hund todtaufschlagen. Zokal-Angringten. In Angelegenheit der Feuersicherheit im fes­tiglichen Opernhause und im Nationaltheater­ hat Regierungs-Kommissär Benicztny eine aus­ den Direktoren beider Stä­d­te, Vertretern des Feuerwehr-Oberkommandos und der Polizet bestehende Enquete einberufen, welche das vor jede Jahren geschaffene Statut zu Überprüfen und nach Möglichkeit zu verbessern haben wirß. Die erste Sigung hat im Opernhause bereits­ stattgefunden. (Plötzlich gestorben.)Der Grundbesitzer Armin Hußer ist heutte Nachts in einer Wohnung(Museumri­ng Nr.15)ohnex1er­­her gängiges Unwohlsein plötzlich gestorben.Behufsfeststellung der Todesursache wird der Leich­nam­ von Amts wegen obduzirt (Fechtkurs am Polytechnikum­.)Der hauptstädtische Fechtmeisteharl Fodor,der im jüngsten Sommer eine größere Reise­ im Auslande machte,um die Fechtschu­ler Landquniversitäten zu studiren erhielt von­ Untterrichts-Minister die Verill­gtungt,ans Polytechnik unt einen Fechtkutscu eröffnen. (Wenn die Kleinen­ spazieren fahren.) Fü­r den richtigenk Flaneuk gibt es in unserer guten Hauptstadt Bud­­­pest doch noch­ manches Neueznsel­er­.Wethexite in den ersten Abends­­tunden­ durch die Hauptstraßen der Innern Stadtpromenid­e,konnte sehen,wie die Passemtencuuf den Trottoirs zu­ beiden Seitetn der Fahrbahn Halt machsten,11n1 ein seltscm­es Gefährte vorbeiziehen zu sehen.Zwei grotze,sch­warze,zottige­­ Hunde waren regelrecht vor ein Wägelchen von kaum­ zwei Fuß Höhe gesparmt,cms dem Kutschbock «­mit Respekt zu melden­—safthöchst gravitätisch ein junger Herr im vorgeschrittenen DIfter vonL­3 Jahren und hand­rte mit bewun­­derungswü­rdigearhe und Geschicklichkeit die Peitsche Und die er so spazierensü­hrte,waren natürlich—Dame11,die geehrten Fräulein Schwestern,zwei reizende Berichtine aus dem Münchener­ Bilder­­bogens heraus­geschnitten,nahmen den Fond der Equipage ai­.Damit war ü­brigens die Gesellschaft nicht kompletdemr Deesdamese hielten außerdem noch ihresunkelnagelneuen,vom Christkissdelge­­brachten Puppen aus denKnk­en und fü­hrten sie spazieren.Neben deo nägelchen schritt ein Herres über—vielleich­t der Vater,viel­­leicht ein älterer Bruder der­ Kleinen—und beherrschte die ohnehin prächtig dressirten Hu­nde mittelst eines leisen Pfiffes,denn er ertönen ließ,wenn es,,schies«zu­gehendtsohte,was hier buchstäblich zu nehmen ist.Natürlich entfesselte dieser vorzeitig gekomm­ene Faschin­gE­­auszug allenthalbcci großessstalloh;an der Ecke der Waitznergasse fanden sich zwei arme Pintscher,welche ihre sonobel aufgeschirrten Stammesgenossen neidvoll anbellten.Die Fiaker auf dem Giselaplatz überpfiffen und johlten aus Leibeskräften.Ob sie nicht im Stillen sich doch ein wenig ü­ber diese,,hundemäßige«Konkurrenz ä­rgerten?... (Aus dem Fortb­ncH Gebäu­de.)Mehrere Blät­­ter berichteten­ heute,ein im Fortunachbu­ndeinternirter Unter­­suchungshäftling Namens Joha Schiskolczy sei an den Fol­­gen von Mißhandlungen gestorben,die er einerseits von seinen Zellen­s genossen—­mit denen er in Streit gerathen war­—,andererseits von den Gefängnißwächtern erfuhr.Es wurde hinzugefügt,daß die königl­liche Staatsanwaltschaft im Vereine mit der Polizei in dieser An­­gelegenheit die strengste Untersuchung eingeleitet habe.Diese Nachricht wird­ nunvolk der königlichen Staatsanwaltschaft als­ jeder thatsächlichen Begründung entbehrend er­­klärt.Gleichzeitig dement ist das Polizei-Preßbu­reau die Meldung betreffend die der Polizei zugeschriebene Intervention.Miskolczy ist am 24.d.Vormittags plötzlich verschieden.Wie dies nun in jedem Falle eines plöglichen Todes geschieht, wurde die Polizei auf diesmal verständigt. Die am 26. d. vorgenommene polizeiärztliche Obduktion der Leiche Missolczy8 habe ergeben, daß der Häftling eines natür­­lien Todes, an Herzschlag, gestorben is. Merkmale einer äaußeren Gemah­in wurden an demteichnem nigt mwmahler genommen und war daher für die Polizei seine Veranlassung vorhanden, Ti mit der Sade weiter zu befassen. duktionsprotofoll, aus dem hervorgeht, daß Miskolcy an Darment­­zündung, Sypertrophie der linken Herzlammer, Berfettung des Her­­zen­s, ferner an einer veralteten Leber­ und an einer partiellen Nieren­­entzündung gelitten habe. Beichmundene Brillanten­ in Angelegenheit des verschwundenen Brillantschmuds der San Landauer in nichts Neues zu berichten; die Brillanten scheinen spurlos ver­­schunden au sein. Herr L­andauer hat für die Ergreifung des Thäters, eventuell für das Zustandebringen des Schmudes eine Prämie von 300 Gulden ausgeregt.­­ Ginbruchspdiebstahl.) Vor einigen Tagen wurde in das Requisiten-Magazin der Belter Stadtbahn (in der Neußeren Stationsgasse) eingebrochen. Die unbekannten­ Diebe haben 220 Stück Kupferplatten im Werthe von 70 Gulden entwendet. (Eine falssche Anzeige) Der Bianist Merander Bánfv erstattete bei der Polizei Die Anzeige gegen seine frühere Dienerin Elisabeth­ Debre, dieselbe hätte ihm eine Mieduhr und sonstige Effekten im Werthe von 150 Gulden entsendet und dann in dem Eine Royal­orrespondenz veröffentlicht heute das betreffende Ob-­ Ausmess des hauptstädtischen Dyberphysikats über den Gesundheitszustand in der Haupt­­stadt vom 30. Dezember. Infektionsfrankiheiten kamen vor: 37, und rar:­an Typhus 13, Blattern 1, Scharlach 1, Masern 11, Diph­theritis 5, Group 1, Schafblattern 1, Yradjonta 4. Branfl enf fand in den h­auptsächhischen Spitälern: 1880. Im Laufe des geitrigen Tages sind auf dem "Gebiete der Hauptstadt 34 M Personen gestorben, und zwar: Best 2, II. Bezirt 1, III. Bezirk 6, IV. Bezirt 2, V. "Bezirt 1, VI Be­zirt 7, VII. Bezirk 2, VIII. Bezirt 6, IX. Bol 1, X. Bezirt —, in den Spitälern 7. 2 Todesursachen: Gehirn und Nervenkrankheiten 6, Lungenentzündung 5, Tuberkulose 4, Magen- und Darmintarch 5, sonstige Krankheiten der Verdauungsorgane —, Blattern —, Schar­lach 1, Typus —, Masern —, Diphtheritis 2, Group —, Dysenterie —, andere Krankheiten 13. « S­bi ; Be­ 3 VI íg 3 Chenter, Kunst und Literatur. Königliches Opernhaus. Als Gertrud in Eifel’s "Bank­bänk nahm heute Frau Emma Sarlehner Ab­­schied von unserer Opernbühne, welcher sie seit zwanzig Jahren als Mitglied angehört hatte. Der Abgang dieser Künstlerin bedeutet für das Institut einen empfindlichen, ja, wie die Personalverhältnisse nun einmal liegen, sogar einen unerreglichen Berlust. Frau Sarlehner, welche im Alt- und Mez­zosoprantage einen bedeutenden Rollenkreis beherrschte, war eine Sängerin von vielseitiger Verwendbarkeit, eine­­ echt muftialische Natur, dabei eine vortreffliche Scauspielerin und das Muster eines verläßlichen und pflichtgetreuen Bühnenmitgliedes. Sie trat im­ Jahre 1867 zum ersten Make als „Orfini” in Lucrezia Borgia im Nationaltheater auf und erzielte einen so­­hönen Erfolg, daß sie bald darauf engagirt wurde. Ihre größten Erfolge errang sie auf dem Gebiete der Spieloper und hier war es insbesondere das Fach­ der Fomiihen Alten, in­­ welchem sie treffende E Charak­­teristik in Spiel und Erscheinung mit natürlichen, unmittelbar unwir­­fendem Humor zu vereinigen mußte. Gestalten, wie ihre Marzelline in­­„Bigaro’s Hochzeit", Haushälterin im „Barbier”, Gräfin im „Trom­­peter von Sältingen“, Marquise in der „Regimentstochter“, Doktorin Ziritofolio in „Gute Nacht, Herr Bantalon" u. f. m., nicht au­ßer Neffen ihrer Martha in „Zanft” und „Mefistofele”, gehören zu den besten Zei­tungen moderner Schauspiekunst. Auf diesem Gebiete mar­ rau Sarlehner ohne Rivalin und wird leider seine Nachfolgerin haben, die sich mit ihr auch nur annähernd an ursprünglicher und distinguirter Komik melsen kann. Das volle Haus machte der Künstlerin den Abschied ver­nehmer. Sie wurde gler bei ihrem Erscheinen mit minuten­­langem stürmischen Applaus empfangen, nach dem ersten Alt Huck­ vielfache Hervorrufe ausgezeichnet, melden sie gerührt Folge leistete, begleitet von zwei Plagen, welche ihr Lorberfränze und Blumengemind, die schwere Menge überreichten, Liebesgaben von Kollegen und Bel­­ehrern ihrer Kunst. Vor Beginn der Oper überreichte ihr der Tenorist Herr Hajós in der Garderobe im Namen des Künstlerpersonals einen silbernen Kranz mit einer herzlichen Ansprache. — Die Vorstellung selbst erhielt duch die Mitwirkung der Frau MW­itt, welche als Melinda wieder eine außerordentliche Leistung bot, erhöhten Giant Herr Ney erhielt für den prachtvollen Vortrag seines Srinkliedes nach jeder einzelnen Strophe lauten Beifall und auch das übrige Ensemble war recht befriedigend mit Ausnahme 068 Herrn Hajós welcher die Titelpartie in Folge heftiger Adisposition nur mit hal­­ber Stimme sang. A. B. Im Deutschen Fiheater wurde heute das Gastspiel des Herrn Felt Schmeighofer in der glängendsten MWetje inaugurier. , Schon seit langer Zeit Hatten wir im deutschen Theater keinen Ton, duchschlagenden Erfolg zu verzeichnen. Es war ein wahrer, echter, von seiner Seite angefochtener Erfolg. Das dichtgedrängte Auditorium war während seiner D­arstellung von einer Art Ton rulim­­ischer Heiter­­keit ergriffen. Einen Remifer von solchem Temperament, einer solchen prozeisartigen Wandelbarkeit, einer solchen Meisterschaft der Sprache und Mimi hatte man hier lange nicht gesehen. ee üt nicht zu definiren Durch irgend eine charakteristische Eigenthm­­lichkeit, sondern er­st eine Art Blumenlese des Humors, er hat von jedem Senre etwas: er Tami feiner Bonvivant, SHarlefin, Naiwer oder Sativifer sein. Ex besigt, Töne der Gutmüthigkeit, der Nahrung, der tollen­ Asgelassenheit, des sehneidenden Gpottes. Aber in jeder Bhafe­it er wasch und bemöglich, wie Duedsilber. Cm äußerst interessanter Künstler, der ein reiches Register zeigt und ein noch weicheres ahnen lädt. Die stärksten Lacherpfofionen entfesfelte er in den Szenen als falscher Friseur und in der großen Cinlage des legten Retes, in welcher er,nacheinander Nuderer, Reiter, Engländer, Rufen, Branzofen amd tutti quanti mit unvermüttlicher­ Zungen - und Geberdenfertigzeit fopirt. Das Grüd, welches Herr Schmeighofer zu seinem heutigen Debut zählte: „Die beiden Ba­cs ST GE, Dorfe von Mannstädt, Cotta und Zappert tít Dukend­­waare, "Die glückliche Berheirat­ung einer tugendhaften Schneiderin mit einem von feinem leichtsinn Turirten Anbeter, frei nach D. 8. Berg, darstellend. Von den Mitwirkenden sei mit Auszechnung Fräulein Baula Löme („Banline”) erwähnt, welche neben dem Gaste einen ehrenvollen Erfolg an erringen mußte. = s Der neue Vertrag des Directors de National th­eaters Eduad Baulay is­t dieser Tage bereits unter­ Ben gegrieben worden und it nun dem Minister des Innern zur­ Bestüs­zi­gung unterbreitet worden. — Der Regierungskommissär Franz 93 ·­niczky hat Gregor Csiky auf die Dauer von sechs Jahren zu­ artistischen Sekretär des Nationaltheaters ernannt. Er wole seine Stelle antreten,nachdem­ das nun aufgelöste Dramens­beurtheilungss Komitee eine Schlußsitzung gehalten und mehrere schwei­bende Fragen gelöst sind. «Deu­tsches Theater.Morgete,Montag,beginnt mit Vorstellung ausnahmsweise m­ntS Uhr. Ueber die Premiäre der neuen Feerie,,isoline«wird unsems Paris vom 27.d.geschrieben: «Wenn es bisher zu den unerläßlichsten Attituten der richtigen »Beste«­des A Ausstattungsstü­ckes,gehörte,daß der Text desselben im besten Falle 1­nbedeu­tend,zu­meist aber­ schlechthin blöd sei,so.:kcmu man saemdqpdre gestern im Renaissance-Theater erfolgte Auffüh--" rangz«­-soline’s«eine wahre Revoluion auf diesem Gebiet ein aug­ irirte.»Man»denke doch:Catulle Mendes hat mit allemJns gemumsetnerke·nd­­en Phantasie und dem vollanlanze seiner­ Vers­­i­rachenfunst zu­ einer von Andrä Messager,einem der jüngern und höchst fotxschritllich gesinnten Französischen Kompositeure gelieferk" xen Opernpart imr ein Textbuch geschriebem welches nicht nur gört­­sondern auch gelesen,welcden verdient.Eine höchstpanta « DichtungJ welchem Hohlnen«des Shakespeare’sche 11 Sagenreise Träume,Leiden«und«endlich­ die Apotheose Isoline’s,des Patheaik Oberon’sun·lekta«nra’s und des von ihr geliebten Ritterstols handelt,vereinigt sich damit den reizvollen musikalischen Schöpfu und Adaptationen Messagex’s und einer jede Beschreibung hinter­lassenden Ausstattung zu einer getrußvollen Gesammtwirkun­gso­ Akt,wie sie in der Regel Stücke nicht zu bieten pflegen,inde Tricot und die Zcukberin Asphale in das Um und Auf bedeuten J Iinen, dem Bathentin de Oberon 8 und Titania’s, werden Liebesfreud verjagt sein, da die mächtigen Genien es bestimmt haben, daß sie nus allen Gefahren, der ihr Werber — Stolin — sich ausfegt, um sie 3 erlangen, sich in — einen Mann verwandle. Glücklicherweise gibt e eine zauberische Parallelaktion, vermittelft deren in dem kritlschen Mo­ment aus Siolin eine Sioline wird, womit also dasselbe Mefurftkt in gegenseitig veränderten Faktoren erzielt werden kann. Bon Catull Mendes eine weniger bizarre Lösung zu erwarten, hat Niemand das Recht, höchstens könnte man finden, daß Diele Lösung and­ nach ment­­­ger Tableaus Hätte erreicht werden künnen. Doch Schöne Berje in for­reller Manier der „parnaffischen” Dichterschule, Messager’sche Mutt mit vielen Anklängen an Wagner und Heinere Leute, prächtige Anzu­ar­­tung und imposante Figuration, lassen keine Langweile aufkommen. Das neue Stück hat Übrigens auch jene originelle Seite, daß in Folge der nothmendigen Genital-Metamorphose der Titelrollenträger 098 itgr.. } — Ad

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