Pester Lloyd - Abendblatt, März 1889 (Jahrgang 36, nr. 50-74)

1889-03-01 / nr. 50

1889. — Ur. 50. A 8 ET § ESTER LLOYD. (Einzelne Rummern in Budapest 3 fr., in Der Provinz 4 fr. in allen Berichteiflokalen.) Budapest, 1. März. u. Eine Woche erst ist seit der Eröffnung des irr­igen Parlaments vertroffen und dog hat N dort Schon viel Bemerkenswerthes zugetragen. Die Durch­­sicht der Debatten, die sich an die Thronrede und an die Adressen der beiden Häuser knüpfte, veranlaßt uns zunächs­t, einen Aungenblick zu verweilen bei den Kundgebun­­gen hherzlicher Sympathie für unser H­errsscherhaus und für die österreichiisch­­ungarische Monarchie, zu deren Dolmetsch fr Die anerkannten Führer der großen englischen­­ Parteien machten. Lord Granville, der Führer, der Liberalen im Oberhause, ergriff die Initiative, indem er, , des tragischen Ereignisses­ in der­ Wiener Hofburg gedenkend, erklärte, das nirgends in der Welt die Sympathien für das österreichisch­­ungarische Herrscherhaus aufrichtigere seien, als in Eg­land. Lord Salisbury stimmte sofort auch mit großer Wärme in diesen Ton ein und fügte hinzu, daß England den Schmerz des alliirten Oesterreich- Ungarn empfinde, als ob es sein eigener Schmerz wäre und daß es voll Mitgefühl sei für den Kummer des großen und Muftren Deonarchen, der vierzig Jahre Hindurch in so edler Weise und mit so glänzender Hingebung sich den ihn zugefallenen Herrscheraufgaben gewidmet hat. Sol herz­liche, erhebende Worte finden begreiflichernweise, in unserer Monarchie ein lebhaftes Echo und bestürzen uns von Neuem üt Der Ueberzeugung, daß die­ Gesinnungen inniger Freund­­schaft, die England uns gegenüber bethätigt und die seitens unserer Monarchie aufs herzlichste erwidert werden, alle po­­litischen Strömungen und Wandlungen der Zukunft­ über­ Dauern werden. Die geschäftlichen Verhandlungen­ des­ Parlaments, isbesondere des Unterhauses, waren­­ bisher Hauptsächlich der irischen Frage gewidmet, die durch ein von Morley beantragtes Handelsnotum zur Diskussion­ gestellt wurde. Mr. Morley, der im festen Kabinet Gladstone Minister für Irland gerweten, proponirte­­ ein Amendement zur Adresse des Inhalts, daß die Verwaltung Irlands „ungerecht, Hart und bedrohend" geführt werde. Biel Neues über­­dieses Thema ist im englischen P­arlamente kaum mehr zu sagen und die Debatte wäre in sich selbst erstorben, wenn sie nicht durch Vorgänge außerhalb­­ des Parlaments neue Anregung und Ermunterung­en er­­halten hätte. So mie nämlich in der Gericht­­sommission, welche sich mit der Prüfung der von der "Zimes" veröffentlichten Briefe Parnell’s befaßte, die Dinge eine günstige Wendung für Barnell zu nehmen begannen, machten die Anhänger der Home-Nute sich­dies zu Nähe. Gladstone konnte es sich nicht versagen, auf den „Zusammenbruch jenes Gebäudes von Falschheiten” hinzu­­weisen, durch welche die öffentliche Meinung in England konsequent irregeführt wurde und andere Renner seiner Partei posntirten, noch stärker den Triumph, den ihre Sache damit feierte, daß jene Auflagen, melche auf die Zustehungen eines jämmerlichen Individuums Namens Niydard Pigott aufgebaut wurden und die um jeden Preis einen Zusammenhang zwischen dem Parnellismus und den in Leland begangenen Berbreihen stam­iren wollten, vollständig gescheitert sind. Es bleibt unbegreiflich, daß ein Sonrnal von dem Rufe und der fürsorglichen Leitung der „„Zimes“ zum Dupe eines Richard Pigott werden konnte, eines Mannes, dessen unwechselvolle Vergangenheit eine genügende Mahnung Hätte sein müssen, sich mit ihm nicht einzulasfen. Und das Eity­­blatt Hat si mit ihm nicht blos „eingelassen”; es hat­ die Z­äliehungen, die er in seiner Geldnoth fabrizirte und bestend an Mann brachte, zur Basis einer politischen Aktion aller größten Styls gemagt. Er hat die Affaire ins Parlament gefragt und mit dem Aufgebote seines ganzen Einflusses es durchgejeßt, daß die Echtheit der Briefe Der eingehenden Untersuchung einer besonderen Gerichtskommission unter­­wurde. Nun ist das Resultat „zu Tage worer fund die»Times«hat den Schaden,zu tragen.Mora­­­lischen und materiellen Schaden. . außerordentlicher und komplizirter Art, wie jenes, Daß hier Ein Gerichtsverfahren jo zur Anwendung tam, it immens fostspielig. Es kann nahe an Hunderttausend Pfund verschlingen. In Voraussicht dieser Dinge hat die Administration der „Times“ den Theilhabern der Zeitung jeder­ am 12. Feber angezeigt, daß sie sich ge­­ nöthigt sehe, die «Jahresdividende diesmal beträchtlich» zu reduziren. Was ist aber all das gegen den moralischen Schaden, den die Affaire für ihre Urheber involviert! Die Regierung selbst wird darunter zu beidem haben, wiewohl sie sich der Angelegenheit ziemlich ferngehalten und bisher von seiner Seite erwiesen worden, daß das Kabinet Salis­­bury mit der Kampagne, welche die „Times" auf eigene Faust unternommen, in irgend­einem Zusammenhang gestanden. Aber der Triumph, den der Parnellismus feiert, wird natürlich auf die Regierung einen Schatten werfen. Allerdings ist die politische Richtung Parnell’s darum, weil die Anklage, daß er mit Verbrechern und Mördern in Ver­bindung gestanden, sie als falsch erwiesen hat, um nichts weniger bedenklich und verwerflich als sie es vorher ge­wesen, allein auch in England werden politische Strömungen. ‚zus eilen von momentanen Stimmungen dirigirt und in ganz England ist die Stimmung augenblicklich für Parnell, schon deshalb, weil allgemein empfunden wird, man habe an ihm ein Unrecht gut zu machen, unter welchem er lange ge­litten und das er doc mit Würde getragen hat. Die "Daily News" erheben sich jegt fhhon zu­dem­ Ausspruche, „das englische Bolt werde immer eingedent bleiben, mit welch geduldiger Würde, mit welchy edler Nachsicht, mit welch unerschüttertem Muthe, mit welcher Einfachheit und mit welchem Bertranen in seine gerechte Sache der größte lebende Irländer sichh benommen hat unter dem Ansturme von Befleumdungen, die manchen tapferen Geist gebrochen und manches patriotische Gemüth zu Trog und Made Herausgefordert hätte.” — Wie selten ein Unglück allen kommt, so ist es auch diesmal bei der „Zimes“ der Fall. Sie hat kürzlich im Kampfe gegen Gladstone die Behauptung visiert, daß die Pächter Gladstone’s auf Hamwarden Dieselben Hagen und Beschwerden erheben, um deren willen ihr Gutsherr im Parlament mit den vertragsmäßigen Rechten der irischen Landlords ohne­ weiters aufräumen möchte. Darauf sind die­ Pächter der­ Gladstone’schen Befigung zusammengetreten und haben eine Resolution gefaßt, in welcher sie die gegen Gladstone erhobenen Anlagen als Falsch erklären und ihrem Gutsheren ihr volles Vertrauen, sowie Dant für seine gütige, sympathische Behandlung aus­­sprechen. Und der alte Gladstone selbst hat seine Weber in Einriftung getaucht und einen Brief an die „Zimeg" geschrieben, in welchem er im Namen der Gerechtigkeit und des Anstands einen Widerruf des erwähnten Artikels fordert. Er ergeht sich dabei in einer Detaillirung seiner Privatverhält­­nisse, wobei er unter Anderem anführt, daß er, um die err­forderligen Inovestitionen auf seiner Befigung zu machen, sein Haus in London und viele Kostbarkeiten in demselben, die er hoch geschäßt, habe verkaufen müssen, daß sein Befis­­thum überhaupt nur 1" Perzent trage, daß er es überdies seit langer Zeit seinem Sohne überlassen und schließt mit der Erklärung, daß nur die Einmischung der „Zimes“ in das Gebiet privater Verhältnisse, die allen ehrenmeichen Traditionen der britischen Presse widerspricht, ihn gendm­igt habe, sich der Unziemlichkeit schuldig zu machen, die Oeffent­­lichkeit mit seinen persönlichen Affairen zu molestiren. Das Einschreiten der französischen Regierung­ gegen die Patriotenliga ist ein sensationelles Ereigniß, dessen­ Weiterentwicklung sich im Augenblide noc nicht absehen Täht. Die unmittelbare Ursache des Vorganges — die Verhaftung der Abgeordneten und wie es scheint, auch die Deronlede’s bestätigt sich nicht — ist bekannt; er wurde von dem Derein ein Protest gegen das Verfahren der französischen Regierung dem freien Kor faten. Atfjchinoff gegenüber vom Stapel gelassen und­ die Regierung erblidte in dieser Agitation eine Gefährdung der “auswärtigen Beziehungen Fraufreiche. Der ungünstige Eindruck, welchen das Einschreiten gegen die Patrioten­­liga aus dem gegebenen Anlasse in Rußland machen konnte, wurde dar , die offiziellen Sympathiekundgebungen für Rußland im vorhinein abzuschwächen " gesucht. Der Aft zeugt ungmeifelhaft von einer gesunden Energie der Negie­­rung, doch kommt nun Alles darauf an, ob das Neinisterium auch die Entschlossenheit haben werde, die Konsequenzen des Schrittes weiter zu verfolgen.­­ In der Batriotenliga wird zugleich der Boulangismus bekämpft und dieser Zusammen­­hang, it er vorzugsweise, durch welchen Die Angelegenheit so großes Auteresse erregt. — Ueber die gestrige Sigung der französischen Kanonier liegt in der "N. fr. Br." der folgende Bericht vor: Hubbard richtete an den Minister des Weyßern eine Anfrage in Angelegenheit des Bombardements" von­­ Sagallo und de „freien Bojaten" Atb­inoff. Angesichts der­nterpretationen, melche die Feinde Frantreichs dem Vorfalle geben wollen, und in der Erwägung, daß Blut vergossen werden mußte, um Frankreichs echte zu wahren, molle er, sagte Hubbard, dem Minister des Aeukern Gelegenheit geben, sich über die Angele­­grau frei auszusprechen und Rußland Sympathie zu bezeigen. (Beifall.) Die Feinde Frankreichs und geriisse Parteien im Sinnen vergrößern die Sache geflissentlich (lärmende Ausrufe " seiten" der Rechten und der Boulangisten), um für ihre Bestrebungen Bortheil zu ziehen. Der Minister des Neußern solle durch eine offene Erklärung, dieses­ Manöver zerstören. (Beifall und Unruhe.) Der Minister des Aenkern, Spuller, erwiderte: Die Frage Hubbard’ Findet ih zum großen Theile in der Note beantwortet, welche die „Agence Havas" auf Wunsch der Regierung veröffentlichte. 635 it ein peinlicher Vorfall, der sich vollständig unter der vorigen Regierung abgespielt hat. (Unruhe links.) 39 Tonitative aber die vol­ltändige Soeengemeinschaft der­jenigen mit der vorigen Regierung. (Smitchenrufe rechts.) Der Kojat Atipinoff beschäftigt nicht zum ersten Male das­ Departement des Auswärtigen, und seit 1886 findet man in dessen Archiven Spuren.Seiner Thätigkeit. Der Minister ging hierauf in­ Details ein, was Unruhe im Hause erregte. Ich erzähle ihnen dies, bem­erkte er dann, weil mir ebenso daran liegt, wie ihnen, der befreundeten russischen Nation Sympathie zu bezeigen. (Beifall im ganzen Hause.) Atb­inoff wurde stets von der russischen Regierung desavouirt. Er hatte wieder eine offizielle, noch offiziöse Million. Die französische Regierung unterschied sehr deutlich zwischen­­ dem religiösen und­ dem militärischen Vorhaben Atichinoff’s, melchem Bopen und Militärs, folgten. Den Popen hat tankreich immer Die größte Rüdjigt ermiejen. (Beifall rechts, Unruhe ints.) Atichinoff hatte aber, wie schon ermahnt, nicht blog Missionäre, sondern au Kae Zeute bei fi. "Man bedeutete ihm, daß man ihn nicht mit Waffen in Abyssinien" eindringen lassen künne. Da Minister Spuller hier von neuem Detail­ anführte, berichte im Hause wieder Unruhe. Die Frage ist, fuhr Spull fort, ob irgend jemand unter irgend­einem Vormande in ein Frankreich gehöriges Gebiet eindringen kann, um da eine fremde Fahne aufzupflanzen. (Unterbrechungen recht3.) .»» «·· »,·­­C.af·sa.«gn«ac:Es­ existiert emn Präzedenzfall­..Kürzlich unters­tellirte Bischof Freppel den Marinerxtinister wegen­ der Besetzung des Theiles einer Insel"­im Stillen Ozean Dersjjiarinekkiinistet" antwortete,er werde die Engländer auffordern,das Gebiet zu ver­­lassen;wenn sie aber nicht wollen,werde man daraus­ keinen Streit­­fall machen.(Unruhe.) Minister Spuller:Die Frage hat zwei Seiten:die religiöse Seite,bezüglich deren ich hier die größte Sympathie ausspreche (Beifall rechts,ironische Ausrufe auf der äußersten Li­xken); dann aber auch die abenteuerliche Seite,und dieser gegenüber­ braucht man weder Enthusiast noch naiv zu sein. Atschinoff hatte 16O Personen mit sich.Der Minister erzähl nuch die Umstände,die zudemqubardement geführt haben;wie dieses ausgeführt worden sei,wisse er noch nicht.(Ruferechts:scherr Goblet kann es sagen!)Was Sie wissen wollen,äußerte sodann der Minister,ist aber nicht das,sondern welchen Eindruck die peinliche Angelegenheit in Ru­ßland hervorgerufen.(Rilfe:Jal Ja!Das ist die Frage!)Die Regierung hat nach den beste­nfor­­mationen und von höchster Stelle die Versicherung erhalten,daß in Rußland d­as Recht Frankreichs anerkannt worden sei­(Cassaqnac:Das ist Herzenssache!) Die Versicherungen waren formell undtammeln wie gesagt, von sol­cher Se­ite,daß an den Gefühlen der rassi­­schen Regierung für Frankreich nicht gezweifelt werden ka­nn.(Beifall im ganzendschause.)B3as geschah,vollzog sich ohne die geringste Animosität gegen die russischwchation.(Lärm rechts.Rufe:Was ist das für eine Kom­ödie?)Warum meinen Sie,daß ich hergekommen wäre,irgendeine Komödie aufzuführetc?.Ich kam hieher,um zu versicherte,daß wir für Frankreichs Eh­re und Würde handeln mußten, wie wir es getan, und ich ergreife von Anlaß, um der russi­schen Nation unsere Sympathie auszudrücken, mit d­em­ Bedauern, daß mir so vorzugehen ge­nöthmigt waren. ·· . Hubbard:Ich weiß nicht,in welchem Sinne man es versuchte,die Sache auszulegen...——Castagnac(unter­­brechend):Impatriotische 11.—Hubbard(fortfahrend):iki)freue mich,daß die französische Regierung mit Rußland vorher Verband­s langen geführt hat,el­ e sieztem Aeußerstengriff,im­ SpaßesschlechJten Franzosen nun umnöglich spart wird,’fü­r ihre Parteizwecke au­s der Angelegenheit Vortheil zu ziehen.(Lärm der Boulangisten und rechts, Beifall im Zentrum.)­ Der Bonapartist Delafosse und der Boulangist Le Heriffe verlangten die Umwandlung der Frage in eine förm­­liche A Interpellation. Le Heriffe erklärte in heftiger Weise, er und seine Feunde würden die Bezeichnung „Schlechte Franzosen“ nicht in 19) fiten lassen. (GStürmi­ge Rufe: Abstimmen! Anhaltende teube. Sloggwet (von der Linken mit Beifall empfangen) begehrte ebenfalls die Umwandlung der Frage­ in eine Ijnterpellation. Da­­mit der ehemalige Minister D­oblet Aufklärungen geben könne, da­ sich die Sache, wie der Minister des Ueukern zu jagen beliebte, A. unter der vorigen Regierung abgespielt hat. (Lebhafter Bei­­­­fall [mt3.) . SOpygn­er nahm die Interpellation unter der Bedingung an, daß sie Tate beendet werde: ya Delafosse bestieg die Tribu­ne. Fast zwei Drittel der Abs­geordneten verließen demonstrativ die Site. Delafofie sagte, er molle missen, welch wichtiger Umstand die Negierung genöthigt habe, der Expedition Atihinoff’S gegenüber jo zu verfahren. (Unruhe Tinte.) Im Gefolge Atihinoff( Habe­fi) ein Archimandrit befunden, welcher vom Czar empfangen worden war. Golde Leute können nicht al Abenteurer­ angesehen werden. (Beifall rechts; Un­ruhe.) Er bestreite nicht das echt Frankreichs ; die Klugheit aber habe ein anderes Vorgehen geboten. Von der Erklärung des Ministers des Reubern acceptive er nur die Sympathie-Kundgebung für Ruß­­land, und er stelle den Antrag, eine Tagesordnung zu wotiren, welche das übereilte Bombardement bedauert und Rußland alle Sympathie ausspricht. Hierauf ergriff der gemesene Minister des Reubern, Goblet, das Wort. Das Haus füllte si wieder. Als ich, fragte Soblet, aus dem Amte schied, war meine erste Sorge, den gegenwärtigen Mi­­nister des Neußern von der Angelegenheit vollständig zu unterrichten. Wir haben Konventionen abgeschlossen, wonach Niemand mit Waffen in Abyssinien eindringen sollte. Atichinoff hatte aber die Prätention, nicht allein mit Waffen einzudringen, sondern auch in Sagallo eine Art Waffendepot zu errichten. Auf­ einem österreichischen Schiffe, ge­­folgt von einem italienischen, tam Atichinoff an ; er landete heimlich zur Nachtzeit. Wir haben ihm viele freundschaftliche Mahnungen zu­­sommen lassen, er wollte sie aber nicht beachten. Konnten mir nun einen solchen Zustand toleriren? Gh wendete mich an den hiesigen russischen Geschäftsträger, der den Botschafter ver­­trat, mit der Frage: „nterefiirt ihr ech Für Atichinoff oder nicht ? Ist dies der Fall, so ergreift alle Maßregeln, damit dieser Zustand beseitigt werde (lebhafter Beifall Tinf3), wenn nicht, it e3 an ung, zu handeln. Nach zwei Tagen kam ein Telegramm aus Petersburg, welches besagte, die RESlerin fümmere ich um Atichinoff gar nicht, dieser handle auf eigene Rechnung und Gefahr. Da Richinoff unsere guten Nathsschläge nicht­ hören wollte, waren mir zu dem Bombardement genöthigt. Rußlands Sympathien für uns haben daduch­ nicht gelitten. Rußland hat uns zu oft feine Sympathien bezeigt, als daß wir darauf nicht den höchsten Werth legten. (Großer Beifall im ganzen Hause) Auch mir natürlich haben 7 RUN die lebhaftesten Sympathien für Rußland (er­neuerter Beifall) und ich münsche, daß dies bei diesem Anlasse, doch ohne jede Kundgebung des V Bedauerns ausgesprochen werde, denn freundlich wie feindlich gesinnte­ Nationen, bemessen, die Achtung für eine andere Nation nach dem Maße, in welchem dieselbe ihre Rechte und ihre Wü­rde geltend zu machen weiß.­­Anhaltender Beifall im ganzen Hause. Mehrere Tagesordnungen wurden vorgeschlagen. Zur An­­nahme­­ gelangte die von Gerville-Re&Backhe beantragte: Die Kammer schließt sich den von der Re­gierung­­ ausgesprochenen Sympathien für Rußland an und geht zur Tagesordnung über. Diese Tagesordnung wurde einstimmig angenommen. (Lebhafter, demonstrativer Beifall.)­ ­ Aus dem Reicstage. Nachdem Áros Beöthy seine Ansichten über die innere zu theilende Armee, über die Majestätsrechte und seine Stellung zu dem Antrag der ehemaligen Konservativen, betreffend die Reduzirung der Honvéd gegenüber­ den gestrigen Angriffen des Minister Präsi­denten sozusagen richtiggestellt, welche Zesterer sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, das von Beöthy zugestandene Attentat gegen­ die Honved-Institution sofort anzunageln,­­ wurde die Debatte über den § 25 der Wehrvorlage im Abgeordnetenh­anse fortgesekt. Dieselbe wurde diesmal von Edmund Fónás eröffnet, der, für den Paragraph und den Beschlußantrag Gajäri’s plaidirend, mancherlei auf Erfahrung beruhende­ Bedenken bezüglich der Be­­handlung und des Unterrichts­ der Einjährig-Freiwilligen vorbrachte. — Minister Baron Fejerväary ergriff sofort die Gelegenheit, um zunächst­ die militärische­ Gelehrsamkeit­ der Herren von der gemäßigten Opposition wirksam zu beleuchten. Bei Stefan Nagy machte es si der Minister leicht, indem er demselben die Lektüire des heutigen Morgenblattes des „Better Lloyd“ empfahl. Auf die Rede Jónas eriderte der Minister, er habe in seiner jüngsten Rede blos den Geist und die Richtung der zu erlasfenden Instruktion gekennzeichnet, man darf sich nicht an­ einzelne Ausdrücke seiner Erklärung kammern, es genüge, daß bei der Prüfung der Gesammteinbruck maßgebend sein werde. F­olgte eine heftige Bole mit Baron Desider Bronay's gegen die Verfechter der­ Vorlage. 63 war eine lange, lange Rede, melche, die der­ eralch­terte Parteigänger der äußersten Linken zum Westen gab und der fanatische Chauvinismus, den sie athmete, riß, die Opposition zu wiederholten Ausbrüchen ähnlicher Gefühle hin. Am Schluffe große Oratulationscour, an der sich selbstverständlic auf Graf Apponyi betheiligte, und­ obligate Ab­hutungspause. Mach der Pause motivirte Johann Ra 73Y9 in sympathischer Rede sein Votum für den §. 25, der nichts Bedenkliches enthält, und für den Beschlußantrag Gajari’3, der namentlich mit Rücksicht auf die Staatssprache einen großen Fortschritt gegenüber den bisherigen Zu­­ständen bedeutet. Auch den Csakyschen Sprachenerlaß nahm der Redner gegen die oppositionellen Anfechtungen in Schuß. Der lette Nenner des Tages war Roloman T Hal­y, der viel interessante und amüsante Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart zu erzählen mußte und das gesammte Haus bis 2 Uhr beisammen hielt. Morgen fom­mt Graf Upponyian die Reihe. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. Dem Abgeordneten Stefan v. Nagy erhalten wir die fol­­gende Zuk­rift: At 2 Geehrte Redaktion! ..·­"·.Acht«ungsvollst«E«nie-befertigter«ersuche folgender Rektifikation in ihrem geschätzten’Blatte.·gü­ltigst Raum geben zu wollen Sowohl in der gestrigen Abendnummer als auch im heutigen Morgenblatte des«»Pester Lloyd«heißt es nämlich,ich hätte behaup­­tet,die gemeinsame Armee besitze einen Ueberschuß an Offizieren und Unteroffizieren­.Ich habe dies nie behauptet,viel­­mehr den faktisch bestehenden Mangel an Unteroffizieren ausdrück»lich betont,wie dies im stenographischen Berichte Jedermann lesen kann;ich muß daher gegen die mir zugemutheteVes­hau­ptaktgachtungsvollst protestiren und bitte dieser Erklärung gütigst Raum geben zu wollen. “ Mit vorzüglichster Achtung der [öhlichen Redaktion ergebener Budape­st, 1. März 1889. Stefan v.Nagoy, Reichstags-Abgeordneter. (Im Atelier des Biloraners Boehm, in London) — der bekanntlich ein Ungar von Geburt ist — erschienen am 25. 5. M. die Königin Bib­oria mit ihrer Tochter Kaiserin Friedrich und den heutig­en P­rinzessinen, um die Statue des verstorbenen Kaisers Friedrich zu besichtigen, die nach ihrer Vollendung in Windsor Castle aufgestellt werden sol Das Thonmodell ist­­ bereite fertig und stellt den Kaiser, ein wenig über Lebensgröße in der Raraffier-Uniform dar, welche ihm so aus­­gezeichnet paßte, mit dem Mantel des Hosenband-Ordens und den Insignien des Eisernen Kreuzes und des Merite-Ordens. Die Mar jestäten waren von dem­ Modell vollauf‘ befriedigt und beglüc­­mwünschten den Künstler zu dem Werke. Bis zur Vollendung desselben dürfte noch ein Jahr vergehen. Auch die in Thon fertige eiterstatue des Prinzgemahls Albert,­­ die gerade für den Guß vorbereitet wird, erregte volle Vermunderung. Die Riesenstatue, welche die Figur in doppelter Lebensgröße zeigt, wird im großen Bart zu MWindsor errichtet. Endlich besichtigten die hohen Gäste ein vom Prinzen von Wales befreites Porträtmedaillon des Kaisers Friedrich, welches den schönen Kopf von Balmenzweigen umschlungen darstellt und in der Kirche von Sandringham angebracht werden sol. Nachdem die­ Königin und die Kaiserin sich verabschiedet hatten, blieben die Prin­­zessinen noch lange im­ Atelier zurück, um die Werke Boehm’s zu betrachten. nt Bom Vatermörder Móri­cz) Der Debrecziner Adoofat Dr. Kardos hat sich im Interesse des Móricz durch Inter­vention des Abtes Holdoházn, aug. an den Erzherzog Zosef gewendet. Abt Holdoházn Hat nun dem Movo­aten die folgende Mittheilung zu­­sommen lassen: „Mein erlauchter Herr,­­e. E. u. £. Hoheit Erzherzog Sofef ist, wie Sie aus den Blättern wissen werden, seit län­gerer Zeit ihmer frans, so daber dieser Tage zur Herstellung seiner Gesundheit nac Fiume geht. Und obwohl meine Aufgabe unter diesen Verhältnissen sehr heikel war, hielt ig es als P­riester der Religion der Liebe doch für meine humanitäre Pflicht, mich nit nur hier, sondern aug in anderen entscheidenden Kreisen für ihren unglücklichen Klienten einzufegen. IH fürchte, daß die Strafe wo jehmerer sein wird, als der Tod.” Der lette Baffus läßt die Annahme zu, daß Moricz zu lebenslänglichem Keffer begna­­digt wird. 3 Bu den Eperieser Raubmorden, mo be­richtet : Der in der Untersuchung als Zeuge vernommene Kaufmann Elsner sagte aus, daß er am 25.­­Feber um 749 Uhr Abends vor dem Hause des Lederhändlers einen Mann erblickte, der durch das Fenster in das Geschäft sah; in diesem Manne will Elsner einen Eperieser Schuster erfah­nt haben. Ein anderer Zeuge agab an, daß er um 10 Uhr denselben Mann sah, als er aus geníter klopfte und ein­­gelassen wurde. In Folge dieser Aussagen wurde der Schuster ©. verhaftet. Er gab an, daß er am Tage des Mordes in einer Gebes- Kellemejer Schärfe gebesen und um 10 Uhr nag der Stadt zurück­­gekührt sei. Er habe sich dann, niedergelegt und die Nacht zuhause verbracht, was aber nur seine Gattin und seine Dienstleute bestätigen. An seiner Wette entdeckke man Blutspuren, angeblich von einer Wunde am Daumen herrührend, die er sich vor etwa at Tagen beigebracht habe. Eine Hausdurchsuchung blieb erfolglos ; eine Wunde am Finger des ©. wird von den Aerzten in der That als ungefähr so alt bezeichnet. Die Untersuchung wird an in anderer Richtung gepflogen und wurden bisher drei verdächtige Leute in Haft genommen. Die Höhe der geraubten Summe konnte noch nicht festgestellt werden, da der mittlerweile ‚heimgeführte Gatte der Ermordeten in seinem Zustande ‚nicht fähig tt, eine Auszunft zu­ geben. . Der ‚ermordete Knabe war der Bruder der Frau Klaubauf. .. » (Verheimlichte Todesart.) Heute Vormittags wurde in der Leyk­lammer des­ Rochusspitals­ die Leiche der Privaten Anna Heigl-Schall obbduzirt. Bekanntlich hatten die Angehörigen der Frau — die wir bereit berichteten — angegeben, daß Dieselbe einem Herzschlag erlegen ist. Nachträglich gaben sie jedoch zu, daß Frau Heigl einen Geleitmord verübt habe. Die Lenirung ergab Er­­findung als Todesursache. An der That hat sich die Frau, die die weitere Untersuchung ergab, durch Erhennen ums­ L­eben gebracht. (Ein Lebensüberdrüssiger.) Der Schneidergehilfe Anton Sancso hat sich heute Vormittags in seiner Wohnung (Sorofjarergasse 17) mittelst einer Nebfhnur an einer Thirklinte erhenzt. Das Motiv der That ist nicht bekannt.­­ (Durchgebrannt.,) Der Fleischhauergehilfe Mori; Stro­­linger it mit 80 fl. durchgebrannt, die er für seinen Meister Friedrich Hei (Maria-Theresien-Ring 1) von einzelnen Kunden ein. Taffirt zur Die Polizei Hat die Kurrentirung des Defraudanten angeordnet. (Ein Attentat v1a Francesconi) dad aber glücklicherweise schon beim Versuch vereitelt wurde, ist heute, wie man ung aus Wien telegraphirt, dort in der Inneren Stadt unternommen worden. Der Geldbriefträger Johann Hager hatte bei der Expedition seiner Briefe ein Padet Geldanmeisungen und Geldbriefe bei. fi), darunter einen, der auf 65 Gulden lautete und an eine Person im Hause Schönlaterngasse Nr. 11 adreffirt war. Der Briefträger trat in das Zimmer, in welches der Adrefsat bewohnte, und fand sich dem Adrefsaten, einem etwa zwanzigjährigen jungen Manne gegenüber. Er fragte, ob die Adreffe richtig sei, aber ans­­tatt eine Antwort zu geben, stürzte sich der Adreffat auf den­­ Briefträger und suchte ihm Waprifa in die Augen zu schleundern. Durch eine Handbewegung des Briefträgers wurde diese Absicht jedoch vereitelt. Hierauf faßte­ der Briefträger den Nereffaten, welcher den Berfuch machte, den Briefträger zu erwürgen, um den Leib. In diesem Augenblicke öffnete sie, ein Kasten und ein­ zweiter Burfihe trat aus demselben und suchte den­­ Briefträger zu überwältigen. Leiterem gelang es jedoch auf den Korridor zu eilen. Er schlug Lärm, beide Attentäter­ wurden verhaftet und zur Polizei gestellt. Der Geldbrief war sicherlich nur fingirt. —­ Die Attentäter heißen Leopold Rosnowski und Edmund Kanomsti, sie­ gehören der­ Handlungsbranche an und waren ohne Boten. Rosnomski und der Briefträger Hager haben­ beim Kampfe leichte Beilegungen erlitten. (Selbstmord) Aus Wien wird. ung berichtet: Eine Dame, den besseren Gesellschaftstreifen angehörend, die Schmetter eines hohen Beam­ten, stürzte sich heute in einem Anfalle von Wahnsinn vom vierten Stodwerte ihres Hauses und blieb sofort tobt. ..,(Lewerbestattung.) BVorgestern starb in Penzing der 46jährige Rittmeister in Bension Graf Eugen Sylva-Tarouca. Die Schwägerin des­­­erstorbenen, Gräfin Helene Gylva-Tarouca, geborene Gräfin Kälnoky, ist Obersthofmeisterin der Frau Kronprin­­zssin-Witwe Erzherzogin Stefanie. Zum Universalerben seines ger­man Vermögens ernannte Graf Tarouca den Konvent der Barm­­herzigen Brüder in Wien mit der Bedingung, daß sein Leichnam in Begleitung eines barmherzigen Bruders nach Gotha gebracht w­erde, daselbst die Verbrennung seines Leich­nams in dessen Gegenwart statt­­finde und sodann Die Ahte in einer Urne nach Wien gebracht und in der Kirche der Barmherzigen aufbewahrt werde. Die Leichen­­bestattungs-Anstalt des Alois Stampf wurde mit der Durchführung dieser leutwilligen Anordnung betraut und der Leichnam des Grafen wurde heute Nachmittags nach erfolgter kirchlicher Einsegnung im Begleitung eines barm­herzigen Bruders und eines Bediensteten der Leichenbestattungs-Anstalt nach Gotha gebracht. «­­Ein maltttes angewandtes Sprichwor­t.) Der neue französische Justizminister Thävenethinkk ein wenig Raum war dieser Umstand im großen P­ublikum bekannt, als der Minister zahlreiche Zuschriften erhielt, auf denen nichts Anderes zu lesen war, als das alte französische Sprichwort: »A justice boitense ministre boiteurs (Der hinfenden Lustiz ein hinfender Minister ) 2 Ungarische,Nordostbahn.) Die auf der Linie Mulacz-Samoczne gelegene Station „BaBila" it Heute für der Personen-, Gepäcs-, Eilgut- und Srachtenverkehr wieder eröffnet worden. Die Tarifrate der genannten Station fing, in dem veis heutigen Tage an giftigen Nachtrag V zum Heft II enthalten, meldter Nachtrag Tomohl. in den Stationen, als aug bei der Generaldirektion (Abtheilung A/IV) zum festgelegten Preise Fäufli zu haben if. Theater für: Heute, Freitag, 1. März Natio­­nalth­eater: >A demi-mondec. — K­önigliches Opern­­haus: »Tell Vilmos«e. — Festungstheater: Geschloffen. — Boltstheater: »Ingyendlök. — Beutiges Thea „Die Gigerln von Wien.“ .. —­—.«...»z.-.-s...».-...----i-—" s . Engelwenigkeiten, (Ernennungen) Ludwig Beppremi und Franz Praczovsty zu Rechnungs-Offizialen II. Klasse, Moses Fodor, Johann­ Gombos Julius Tana und Michael Satjarte zu Rechnungs-Offizialen II. Klaffe im Stande der Steuerinspektorate ; Johann Sperling and Julius Heu­dler zu Rchnungs- Offizialen II. Klaffe beim Kronstädter Steueramte, beziehungsweise beim Sentral-Gebührenbemessungsamte; Morz Hegyen­y, zum Steuererofitor im Hunyader Komitat; Julius Beterffy zum Sepan auf der Domäne Balemare. (Fremde Orden) Die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen fremder Orden erhielten : der Honorar-Botschafts-Sekretär Graf Emanuel Széchényi Für das Johanniter-Kreuz und Haim 2 A­fe 9 in Omyrna für den ottomanischen Medigidie-Orden . Klasse. (Bom ruffischen Hofe) Wie die „Nordische Korrespondenz“ aus guter Duelle erfährt, wird der Graf nebst Gemahlin und Kindern Ende Juni vierwöchentlichen Aufenthalt in dem Dänischen Schlosse Fredensborg nehmen. Auf der Herreise nach Kopenhagen wird der Czar dem Deutschen Kaiser — unwahrseinlich in Stettin — eine ganz kurze Visite abstatten.. Die­ Begrüßung wird an Bord stattfinden. (DdllingertöS 90 Geburtstag) Aus Münden wird von Gestern gemeldet. An­ den Opationen, die dem Stiftspropste Dr. v. Döllinger heute zu seinem neunzigsten Geburts­­tage dargebracht wurden, betheiligten sich der Prinz-Regent ga it e­p­old, der einen Blumenstrauß mit einer Widmung übersendete, die Prinzen Leopold mi­t Arnulpbh, derzog Karl Thheodor mit einem fristlichen Glühmun­che, Prinz­ Wille­helm von­ Baden, der Herzog von­­ Sachsen-Mei­­ningen mit einem längeren Telegramme ; telegraphische Glüd­­mw­ünsche sendeten ferner der Statthalter Fürst Hohenlohe, die Bot­­schafter Morier in Petersburg und Radomis in Pera und andere Diplomaten. Unter den Glühwunsc-Wdreffen der heutigen Universi­­täten ist insbesondere die Berliner, unter den einheimischen­ Adresfen jene des Altkatholischen Landesvereins von großer Bedeutung. Ver­­treter aller Konfessionen Münchens und Baiernd gratulirten. Die Katholische Theologie war nur doch professior Schönfelder in der Deputation der Münchner Universität vertreten. Große Freude erregten bei Döllinger die Telegramme der Deutschen Lin­­ien des österreichischen­ Abgeordnetenhauses. Telegramme riefen ferner ein von den altkatholischen Gemeinden der ganzen Welt. Auch die anglikanische und die schweizerische Kirche huldigten dem greisen Gelehrten, der fi des besten Wohlseins erfreut. (Personalnachricht.) Dem hiesigen Großindustriellen Herrn d­. L.Hirsch wurde von Sr. Majestät dem König von Serbien­ das Kommandeurkreuz des Takova-Ordens verliehen. Das Gehalt des serbischen Patriarchat- Administrators,­ Bischof Bapiljan Betrovicg, ist, wie „Sıpsti Dnevnit" meldet, mit 24.000 Gulden jährlich festgelest worden. Todesfälle. Wieder ist ein alter Held der­ Freiheits- Täm­pfe aus dem Leben geschieden. Borgestern starb in Margitta der 1848/49er Honvéd, Oberst Stanislaus Rötenyeffy, pensionirter Kommandant des Honved-Nigls, im Alter von 72 Jahren. Der Ver­­storbene hatte seinerzeit besonderen Antheil an der erfolgreichen Bek­­ämpfung der eingedrungenen Kroaten. Nach der Revolution mitb­­ Ihaftete Körenyefin auf dem Lande, jedoch, ohne Glück. Er­ übersiedelte in die Hauptstadt und wurde später Kommandant des Honved-Abypts. Von dieser Stelle mußte er im vorigen Jahre wegen eines Schlag­­

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