Pester Lloyd - Abendblatt, November 1889 (Jahrgang 36, nr. 252-276)

1889-11-02 / nr. 252

p- Kurcz angestrengtat,unterbleibt,da der Privatkläger seine Angestellter Preßprozeß."Die für nächsten Dsonnekstag, den7.d.,anberaumte Hauptverhan­dlung in dem Preßprozesse,wel­­chen Alois Rigögeen Dr.David Koppányi und Dr. ciskob­age­ittlermeile zurückgezogen hat. * Gr . , Literatur. * Der vom Dek­etür der A­dvofatenkammer Dr. Wilhelm Siegmund redigirte Kalender für Wolvofaten, Notare, Richter und Gerichtserefatoren für das­­Sahr 1890 ist bereits erschienen. Der Kalender hat bereits jenen 6. Jahrgang erreicht und schließt fs in Form und Inhalt völlig jenen Vorgängern an, was zugleich als beste Empfehlung für das KAÜND ausgestattete Birchlein gilt. " Kalender für die musikalische Welt fit 1890, redigirt von Dr. Th. Helm, Verlag von Karl Fromme in Wien. Der soeben erschienene 15. Jahlgang dieses ältesten und „bekanntester unnjitalischen Lahrbuches ü­berbietet an Yahl der Nubriten, Reich­­haltigkeit und sorgfältiger Zusammenstellung dee Daten und an Aktualität noch seine Vorgänger. Neben dem mit Bienenfleiß zusammen­­getragenen Nachschlagematerial, welches bis in die jüngste Gegenwart reicht, finden wir diesmal als willkommene Bereicherung auch eine treue Harmonielehre, welche dem Laien die nöthigen­­ Auf­­schlüsse über Intervalle, Afforde und deren Umkehrungen in klarer, leichtverständlicher Darlegung bietet, sowie eine reiche Auslese von interessanten Aussprüchen berühmter Tondichter über Duft und Musifer, darunter viele geistreiche und treffende Aperçus, die bisher wenig oder gar nicht bekannt geworden. Wir zweifeln nicht daran, daß Diese anregende Zitatensammlung allgemeinen Anklang finden wird und hoffen Dieselbe im nächsten Jahre in gleich gediegener Auswahl fortgelöst zu sehen. Auch diese mal wird der Kalender mit einem objektiv und sachgemäß geschriebenen „Racbiick auf das Mufikjahr 1833/89” eingeleitet. Das Lek­ton österreichisch-ungarischer Komponisten ist abermals durch neue Namen und Daten sorg­­sam fortgeführt, die „Mustikalische Chronik“ bringt ein Verzeichniß der bedeutendsten Musikzeitungen und neuesten Erschei­­nungen auf dem­ Gebiete der pädagogischen und wissenschaftlichen Musikliteratur. Das musikalische Adreßbuch für Wien läßt an Aus­­führlichkeit und Genauigkeit nichts zu win­den übrig. Nur mer ein ähnliches Werk zusammengestellt hat, weiß den Stoßseufzer des Medat­­teurs in der Vorrede zu mildigen, über die Mühe, die ihm Die Wiener Statistik, von der vollständigen Wiedergabe der Konzert­­programme angefangen bis zu­m Todtenliste verursacht hat und die mit peinlichster Gerissenhaftigkeit durchgeführte Sammlung aller öster­­reichischen und ungarischen Winfifvereine und Institute mit Angabe ihrer Organisation und der Funktionäre. Der geschmackvoll aus­­gestattete Band, dessen Erscheinen von Musikern und Musikfreunden stets mit Spannung ermartet wird, gehört zu den Bierden Der Kalenderliteratur. " Lembrich-­Allm­e. In neuer bilfiger Ausgabe (3 Mark) veröffentlicht soeben die Verlagshandlung von Ries u. Erler in Berlin eine Sammlung von zwölf beliebten Liedern und Gesängen aus dem Konzert-Repertoire der berühmten Sängerin Marcella Sembrici. Neben den alten Meistern Bononeini, Scarlatti, Bara­dies finden mir auch hervorragende moderne Komponisten, wie Taubert, Raff, Reinede, Meyer-Hellmund, Ries u. A. durch gediegene Liedergaben vertreten. Das erste Blatt dieser sehr Hübsch ausgestatteten Großoftau- Ausgabe schmüht ein vorzüglg gelungenes Bild: der Künstleri. * Blüthe der Beidenfchatt, Novellen von Mathilde Serao. Autorisirte Webertragung von Alfred Friedmann. (Breslau, ©. Schottlaender.). Es ist eine ungewöhnliche Gesheinung, die uns in der italienischen Dieterin entgegentritt. Mathilde Serao hat eine Anzahl größerer­ Rom­ane veröffentlicht ; nirgends aber zeigt sich ihre Eigenart charakteristischer als in diesen kleinen Novellen. Die origi­­nelle Erfindung ihrer Geschichten bekundet eine außerordentliche Kraft der Phantasie und die knappe, scharf umrissene Darstellung ein mert wirdiges Erzählertalent. Ihre Hauptstätte ruht in der Detailmalerei, melche sie Menschen und Dinge bis in den innersten Kern ihrer MWesenheit Dich­dringen und zergliedern Täht. Mit Vorliebe steigt sie bis auf den Grund des menschlichen Herzens hinab und mahlt die tiefsten dort schläimmernden Empfindungen und Leidenschaften auf. So bannt sie stets in einen engen Nahmen ein in sich fertiges, jesselndes Bild. Die Ueberlegung Friedmann’s wird den Absichten der Dichterin voll­ommen gerecht. * Schiller’s Gedichte, Neue ilustrirte Ausgabe. Mit ca. 70 Illustrationen nach D Originalzeichnungen deutscher Künstler, Lebens­­jfn­ge und Anmerkungen. Zwölf Lieferungen & 50 Bj. (Stuttgart, Verlag von Raul Neff.­ Diese neue, weich und nur mit Originalen illuste­rte Ausgabe verbindet handliche Form mit reichstem bildlichen Schmuck und eleganter Ausstattung (schönes weißes Papier und gut lesbarer Druck). Dieselbe zeichnet sich außerdem aus durch die Bei­­gabe einer Lebenssfitze und erklärende Anmerkungen, welch legtere zum B Verständnis mancher Gedichte hochwillkommen sein werden. Durch alle diese Vorzüge kann diese neue Ausgabe aufs marmite empfohlen wer­­den zumal der Breis (zwoölf Lieferungen a 50 Pf.), gegenüber dem Gebotenen ein sehr mäßiger ist. Statistische Monatsschrift. Von dieser Durch die öster­reichische statistische Zentralkommission herausgegebene Zeitschrift(der Sohn demrten gestern Abends bekaltedweunleden-Palaste.Aix Alfred Hölder, Wien) Legt das Mitoberheit des XV. Jahrs­­ dem Diner nahmen 90 Personen t­eil, darunter sämmtliche Minister ganges vor. Eine größere Abhandlung Dr. Ernst Mifdlers be­­­nd der englische Generaltonsul Baring handelt die Armenpflege in den österreichischen Städten und ihre Zafhenformat aus. Als praktische Neuerung muß hervorgehoben wer­ Schlagworte „Zotalverzehr” besonders gruppirt sind und Buches. Dasselbe ist in den üblichen Verschleiblokalen erhältlich. »« ' den Gemerbeinspektoren-Jahresbericht pro 1888. 898 Nr. 5, Serie 6747 Nr. 16 geminnen je 10,000 fl.; ©. 4919 | Zermine_flau, überwiegendes Angebot. Weizen per Frühjahr zu fl. 8.71, 8.75 und fl. 8.70, Hafer per Leübjahr zu fl. 7.61,­­ Woiwaschtaktik .. - -. 244. 250. Nordung, ver. Kohlenbgb. 154.— 156. kexzn1»alszu«fl.5.40bts»f1».5.41gkmacht,«Rogg»en per Athenaxim....-.---.4so.—4s4.­—Neust.ziegel-a.x21khk.xsx,—M» Reorm(I.)An Mittheilungen sind von Jacuanternegg die Ergeb· FT11h«Jabk·UONZZI­SUSUFLi.«0.­»Effektivgesche ift noch nnseder Evidenzhaltung des Gr­utdsteuer-Kataster·g(1886 und 1887), Wien-L.Novtzmber.(Gelvenziehung der IssOer Staatslose.)mxentkvl­licktxULJJOUMVWARRANkaeltllqtzExpvktkag·e;UIWOFZM1TZTIE1TTEQ«gTZ­ TFLTZZ«.­EL.TIT-1.332 ZEIT«hZ-FTFFFEIZEXETZZ«III-«III Von Winkler die Statistik der Kuranden in dem Hefte enthalten.Serie LFOOPUT gewinnt 300.090 Serie 2817 Nr. 14 ge- | wie in allen übrigen Urtikeln zeigte die Kaufunluft nachgebende einer ein Literaturbericht von Dr. Mori Ertl über­­­winnt 50.000 fl, Serie 16133 Per. 1 gewinnt 25.000 fl, Serie | Tendenz. » * Eisenbahn-Konduktene. Unter diesem Titel erschien | Per. 5 ©­ ng beg en Je T, Sg ae re LE, ír Ans ne zen ar fl. ZA ur "oeben ein neues wohlfeiles Jahrplanbuch,welches auf Grund-—Nin­z...—r. «.««·6«Nr.17,«.1--4'sitt-. .·.—Ck·slelmez­ l. -aet1·»·-Ji·­­ege offizieller Daten Kommilie Winter - Fahrpläne der ungari­­| ©. 18117 Nr. 7, ©. 15670 Nr. 8, ©. 17540 Nr. 7, ©. 18078 | Zuderma­rtt flau, Raffınad fl. 32.50. — Spiritus ruhig iden Verkehrsanstalten enthält. Das 16 Druckbogen starke Heft ist­­ Nr. 15, ©. 18304 Nr. 3, ©. 18378 Nr. 10 und ©. 19990 Nr. 16­­ zu fl. 12.75 transito. űj . 5­5 nm. 499­­ 96.75 97.25 Pester Kommerz.­B. 512% 101. 102. sehr nett ausgestattet und zeichnet sich besonders durch sein bequemes­­ gewinnen je 5000 fl. . Hamburg, 1. November. , (Getreidemarkt.) Weiten­den, daß die Fahrpläne der hauptstädtischen Vizinalbahnen unter dem Schließlich die mit Skrupulosität durchgeführte Zweisprachigkeit des Telegramme des „Welter Zieyd“. Temesvár, 2. November. In der felsigsten Partie des Gisernen Thores, in jener Donausektion, melde sich von Greben bis Szolnicza erstreckt, ist heute der Schiffsverkehr bis auf­s Weiteres eingestellt worden. Dieser Verfügung des Handelsministers ging eine gründliche Lokalinspektion vor, an­melder mitwirften : Sektionsratd Wallandt Ministerial-Ingenieur Hospoczky, Schifffahrt Inspeftor Rapalisı u ud der Ortovaer Hafenkapitän Yrmay. Gleichzeitig traf die Kommission die erforderlichen Ver­­fü­gungen behufs entsprechender Signalisirung des Fahrverbotes und Deckung des Fahrmasters. Berlin, 2. November. Kater Wilhelm tele­graphirte an den Reichskanzler Fürsten Bismarc gestern 6 Uhr Nachmittags: „Ich habe die Dardanellen bei schönem Wetter soeben paffirt. Beste Grüße. Wilhelm.“ Berlin, 2. November. Orig. -Telegr­­­ag den „Z Tageblatt" wird Krispi, dem­ächst einer per­sönlichen Einladung des Kaisers folgend, nach Berlin kommen. Köln, 2. November. Ein Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung“ erklärt, der Besuch Kalnofy's in Friedrichstuhle und der des d­eutschen Kaiserpaares in Konstantinopel stehen in innigem Zusammenhange. Am gegenseitiger Wechsel­­wirkung haben beide dasselbe Endziel: die Erhal­­tung und Stärkung des europäischen Friedens. Die Anwesenhei Käalhofy’s in Fried­richsruh ist dem­ Dreibunde gewidmet. Das Bündnis Der drei Muttelstaaten zur Erhaltung des gegenseitigen Befisstandes und zur gemeinsamen Abwehr jedes Angriffs von anfen üt­idon geht so fest ge­schmiedet, daß es seiner besonderen Abmachungen mehr bedarf, aber die alle Jahre stattfindenden Besprechungen der leitenden Staatsmänner der drei Mächte geben die Bürg­­schaft, daß alle Anfeindungen und Verdächtigungen gegen auf die Urheber zurüdprallen. Noch bedeutungsvoller ist der Kaiserbesuch bei dem Sultan; ber­­onders der Sultan wird sich überzeugen können, daß er einen Freund als Gast empfängt, der ihm und dem türkis­­chen Reiche wohl will, die Bedeutsamkeit der abgeschlossenen Verträge für die Erhaltung des europäischen Friedens fennt und gemi­lt­gt, Diese D Verträge nach besten Sträften zu erhalten und zu bewahren. Politisc­he Ab­ machungen, vor Allem der Bersudh, die Türkei zu dem Eintritt in den Dreibund zu veranlassen, erscheint ausge­schlossen, aber der Besuch wird den Sultan ermuthigen, auf dem Wege der Hebung der wirthschaftlichen Kräfte des Landes in friedlicher Entwicluung zu beharren. Wir zweifeln nicht, daß der gegenwärtige Besuch Dazu führen wird, weitere deutsche wirtschaftliche Kräfte für die Türkei fugbar zu machen. Sigmaringen, 2. November. Sabhjen­it nach Dresden zurückgereist. Bern, 2. November. Durch Beschluß der Anklagekammer des Bundesgerichts sind Nicolet als Urheber des Anarchisten- Manifestes, Darbeley und H­angl als Gehilfen vor das eidgenössische Geschmorenengericht vermiefen worden. Glasgow, 2. November. In Folge eines orfan­­artigen Sturmes stürzte Abends die hiesige Teppichfabrik ein, welche im Umbau begriffen war. Der neu aufgeführte Theil wurde auf den stehengebliebenen alten Theil geworfen, worin gegen 149 Frauen beschäftigt waren. Die Zahl der Todten und Ver­­mundeten wird auf etwa fünfzig geldhäst. then, 2. November. Schakfir Bajda hat sich mit­wei Kriegsschiffen ein Regiment an Bord führend, nach Sphakiu begeben. Belgrad, 2. November. (Orig.-Telegr.) Der bekannte Budapester Agent Waldapfel ist ver­­dächtig, mit den Kantowisten gegen den heim­führenden Bul­­garenfürsten Ferdinand einen Butich oder ein Attentat anzuzetteln; er wurde von hier aus­­gewiesen. Kairo, 2. November. Der Prinz von Wales und dessen Wien, 2. November. Orig. -Tele­ar) Die Barbörse befestigte sie ungeachtet Uhrmacher Berliner Tarationsnotizungen, da­­ bei der Prolongation sich die Geldverhältnisse in der Conlisse befser­­ter und die Reportrage mitunter erheblich zurü­ckgingen. Banken ver­­hielten si jedoch im Kostgeschäft noch ablehnend. Desterreichische Kredit-Aftien notizten 314.75 bi 315.50, Ungarische Kreditbanf-Aftien 335.50 bis 337.—, Unionbant 244.— bis 244.25, Länderbanf 258.— bis 259.—, Anglobant 149.25 bis 149.60, Desterreichisch-Ungarische Staatsbahn-Aftien 237.— bis 237.85, Zombarden 127.85 bis 128.75, Dampfschiff-Atien 375.— Bis ——, Galizier 191.50 bis 191.—, Tabar-Aktien 120.60 bis 120.75, Mai Rente 85.85 bis 85.92, März-Nente 101.20 bis 101.80, ungarische Gold-Nente 101.65 bis 101.75, ungarische Rapier-Rente 97.70 bis 97.77, Zwanzig-Szancs-Stüde 9.47— bis —.—, Reihgmatt 58.35 bis — —, Ungarische Gstompte- und Wechslerbant 109.50 bis 109.75, Hypothesenbant 151.75 bis 153.25, Ungarische Bodenkredit-Nitlen 299.75 bis 301.—, Raaber Bahn 191.75 bis —.—., Rima-Muränger­er 151.—bis 153.05, Ungarische Gmundentlastungs-Obligationen 88.40 bis —.—. Die Mittagsbörse behauptete Schwankungen feste Tendenz. Lombarden Tebhaft rückte ü­ber Prioritäten-Konversion. 11m11-I,2 Uhr notizten:Oesterreichische Kredit-Aktien315.60, Ungarische Kreditbomk-letien3336.50,Unionbank244.—­,Länderbank 259.60,Anglobank149.60,Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahn- Aktien237.2:«­,Lombardetc129.­­35,DampfschiffsAktien375.——,Ga­­lizier191.2:',,TabaksAktien12().50,Mai-Rente86.0­2,IJkärzsRente 101.35,ungasische GaldsRente 101.70,ungarische Papiers Rente 97.65,Z­wanzig-Franco-Stu­ckit9.48—,Reichsmark 58.37,Hypo­­thekenbanksAktien 153.50. .Aktest,3 November.(1.Vorbörse.)Oesterreichische Kredit- Aktien315.15,Anglo-Austrianbank-Aktien1.49.50,UnionbanksAktien 24­7.—,»Sü­dbahn-Aktien128.35,Zwan­zigs Francsis Stü­cke 9.48——, Oesterreichischs u­ngarische Staatsbah­n-Aktien237.25,Ungarische Kredit­­bank-Aktien.3.­36.—,18­.,Der-Losp—.——,Ungarische Prämien-Lose—.—, öfkeerapter-Rente—.——,Karls Ludwig-Bahr1-Aktien——.—,öster­­reichische Gold-Rente—.—,ungarische Papier-Rent897.70,Ungarische Hypothekenbank-letten—.——,Ungarische Eskompress und Wechslerbank- Astron—.k—,ungarische Gold-Rente101.65,Tabakregie«-Aktie1112().25, TükrkensLosH—.­-—,Elbethalbahn—.—,Ungarische Waffenfabrik —.­—­,Alp·me98.10,Dorscut-Dampfschiff—.—,Besser. «Wieu,2.s)November.(11.Vorbörse.)Oesterreichische Kredit Aktien715-15,Anglo-Austrianbank-Aktien148.40,Ungarische Kredit­­bank-Aktie11-36.-—,Zivanzigs Francis Stü­cke 9.48—,Oesterreichische Staatsbahn-Aktien 237.—,Südbahn-Aktien 12·8.35,Unionbank-Aktien 244.—­—,ungarische Gold-Reute 101.70,ungarische Papier-Rente 97.75, Ungarische Eskompte-und Wechslerbank——.—,1860er Lore—.­— 1864er Lore —.—, Ungarische P­rämien-Lore —.—, Karl-Ludwig- Bahn­-Aktien — —, österreichische Gold-Rente —.—, Länderbant —.—, Nordostbahn —.—, Zürkische Tabakregie-Aktien —.—, Böhmische Boden ——, Ungarische Hypothesenbant —.—, 9 if —— , Dampfichi Ungarische Waffenfabrit —.—, Oesterreichsch-Ungarische Bank ——, Oesterreichische Waffenfabrik —.—, — Elektrizitäts-Aftien —,— Alpine ——, Rima Murangger ——. Fest. Berlin, 2. November. (DOrig.-Telegr) [Börse] 12 Uhr — Min. Desterreichische Kredit-Aftien 168.50, ungarische Gold-Nente 86.75, Desterreichsch -Un­­garische Staatsbahn-Altien ——, unga­rische RapiereHente ——, Ungarische Kredit-NAftien ——, Lombarden ——, Nudel — —, Disfontobanf-Aktien Bari, 2. November. (Drig.-Telegr) Eröffnung.) Sperzentige französische Nente 87.21, Cgypter 471.87, Ottomanbanf- Aktien 548.18, türfijde Konfols 17.15, Italiener —.—, Erterieurs 75.12, ungarifhe Gold-Rente 87.25, Panama —.—, Tabai-Nttien mg Rio 33125, Thafis 98.—, Gomptoir —.—, Lyonnais —.—, Banque de Bars ——, Cape ——, BortugalE —.—, Fonsier ——, Su —.—, Türlenlofe —.—, Rufjen 1880 94.31. Wien, 2. November. (Getreidemarkt) Weizen per Frühjahr von fl. 8.71 bis fl. 8.73, Weizen per Mais uni von fl. 8.86 bis fl. 8.38. — Roggen per Frühjahr von fl. 7.70 bis fl. 7.72, Roggen per Mai-Y unii von fl. 7.82 bis fl. 7.84. — Hafer per Frühjahr von fl. 7.60 bis­ fl. 762, Hafer per Mai-Yuni von fl. 7.74 bis .16 i fl. 7.%6. — Mais per Mais-Yuni von fl. 5.40 bis fl. 5.42, per Iuni-Suli von fl. 548 bis fl. 5.50, per Juli- August von fl. 5.58 bis fl. 5.60. — N­übel per August: September von fl. 42.50 bis Fl. 42.60, per Jänner: April von fl. 43.50 bis fl. 44.50, — Spiritus prompte Lieferung von fl. 12.25 bis fl. 12.37, Spiritus per Sänner- Mat von fl. 12.50 618 fl. 12.75. — Neps per Feber- März 1890 von fl. 17.25 bis fl. 17.50. « Wien, 2. November. (Dvng.-Telegr.) Fyrud­tbörse. (= #1. 12.55), per Dayemı April-Mai Mat 21.— (= ee Mart 22.90 (= fl. 13.37), per fl. 1224), per MarQuni Markt 21.— (= fl. 12.24). Umtehnungsfurs vista 100 Mark fl. 58.25. Wetter: Schön. ln Bremen, 1. November. Petroleum foto Mark 7.10. St Hamburg, 1. November. Petroleum foto Mark 7.10 per Dezem­ber Markt 7.10. Ruhig. New-YHorF, 1. November. Drig.-Telegr) Weizen per November 83 (— 1) per Dezember 34%, (unver­ändert), per Männer 8% (— 31), per Weber 8612 (— 1), per März 87% (— 1­) per April 88% (— 1), per M­ai 897, (— Y), — Mais per No­­vember 4 (— 2), per Dezember 4%, (— 19), per Jänner 41%, (unverändert), per Mai 41%, (— "). ‚den Dreibuch Die Königin von unter geringen auf neuerliche Her .. . .. « — .. .. Wien, 2.Novenber. Orig.-Telegr.) Der Staatsbahn- | rubig, bolsteinischer Marl, 170 bis Mark 182 (= fl. 10.19 bis |" ," « »« '(-Il.9.60b1-:-jfl. 10.01), ruffifher 110 — bis 112.— Mark | | rag, 2. Nouember. rin. .@elegr) SERMEMATEE | zusmader Ruten 90 u . Börle- und fandelenndjridjten. . . Budapest, 2. November. (Baaren- und Effekten­börse) In Brotuften fehr Ihm naher Verkehr. Fettmaare flau._Sch­weinefett, Gtadtwaare sammt zu 54.50 ge­schlossen. Pflaumen bosniihe 85 Stüd per "2 Kilogramm per November zu 9 °%/,, jerbiiche 85 Stüd per "2 Kilogramm per No­­vember zu 9.50 per 56 Kilogramm geschlossen. Spiritus fan. h Öffektengeschäft Die Tendenz der Börse war heute auf günstige auswärtige P Berichte entschieden fest, international Werthe und Menten wesentlich befestigend, Transport-Effekten fest. Von Lokalpapieren waren Banken, Sparkasen, Straßenbahn und Biegeleien bevorzugt, schließen zumeist höher. Valuten und Devisen erhielten sich unverändert. An der Vorbörse entmwidelte sich ein ziemlich reges Geschäft Nesterreichische Kredit-Aktien zu 315.30 und 315.20 per 4. Dezember, Ungarische Kredit-Atten zu 335.25 bis 336.50, ungarische Gold-Rente zu 101.70 bis 101.80, ungarische Papier-Rente zu 97.65 bis 97.70, per 4. November zu 97.80, Ungarische Eufompte- und Wechslerbant- Atten zu 109.15, Ungarische Hypothesenbant zu 151 °), bis 158, Rima-Muränger­er Coupon zu 151.50 bis 152.50, neue Grund­­entlastungen zu 88.65 bis 38.50, Lombarden per Ultimo zu 129.25, Mai-Nenze zu 85.75, Sppothofen-Lore zu 111 geschlossen.­­ An der Mittagsbörse verkehrten Oesterreichische Kre­dit-Aktien per 4. Dezember zwischen 314.80 und 315.50, Ungarische Kredit-Aftien zu 335.75 bis 336.50, Ungarische Gesompte­ und Weche: Verbanf-Aftien zu 109.25, Ungarische Dapothesenbant-Aftien zu 153.50 bis 153.75, neue Grundentlastungs-Obligationen zu 88.30 geschlossen. Ungarische Gold-Rente per Medio zu 101.77Y­, bis 101.85, ungarische Papier-Nenze zu 97.70 bis 97.7775 geschlossen, blieb erstere 101.75 ©,, legtere 97.75 ©. ‚Von sonstigen Werthen kamen in Verkehr: Straßenbahn zu 405 bis 416, Drafche’iche zu 348 bis 349, Neustifter Ziegelei zu 160 bis 162, Rima-Muränger (er Coupon) zu 153, Straßenbahn-Genuß­­scheine zu 210 geschlossen. Zur Erklärungszeit: Desterreichische Kredit-Aktien 315.30, ungarische Gold-Nente 101.80. . Brämtengeschäft: Kursstellung in Desterreichischen Kredit Aktien auf morgen 3.— bis 3.50, auf acht Tage 7— bis 8.—, auf einen Monat 13.— bis 15.—. Kurse schließen wie folgt: Diverse. 108. Land-Zentr.-Spark.4,% Ausweis zeigt 853.927 Gulden Einnahmen, Pins 39.664 Gulden fl. 10.60), Roggen zubig, Meclenburger 165 „bis 172 Mark cin 150jähr. 4. 99.80 100.20 Land. Bodenkr.-Inst.51/s% 102.75 103.80 AS zRKP KORG I­n Wien, 2. November. Orig-Telegr) Der Sinbbabm | (­ ff. 6.39 bis fl. 6.51. — Rübet feit, [ofo 50 Ausweis zeigt 830.452 Gulden Einnahmen, Minus 64.472 Gulden. ! (= fl. 40.48). — Spiritus per November-Dezember Mark 21.50 & L = ae­a I k- ZIckü­nftige Astier’s,die jü­disch-ungarische Baronesse Ester Sålåny,von ihrer Tante,der österreichischen Vikarschallswitwe Sölöny(!!)und einem gemeinsam­en Cicisbeo,dem­ päpstlichen Nobel­­garden Graf Adriani begleitet.Ihre Exkursion bezweckt eigentlich, die legitime Besitzerin ihres Verlobtens zu sehen.Dieser brachcuf Schloß Mousseaux mußte Jedermann alk gewisse Schilderungen aus jüngst vergangenen Tagen erinnern,da das historische Schloß von Chenonceau trotz der stylvollen Restaurieng desselben,oder vielmehr in Folge derselben unter den Hammer kam und zwar gerade­,während die Eigenthümerin,M.Wilsmi’s Schwester(Madam­e de Pelouze),den Besuch einer alten Freundin­—der Exköniginnabella von Spanien empfing.Diese Reminiszenze­rwaren ü­brigetxs keine willkürlichen,da die Dekoration eine getreue Imitation jenes verhängnißvollen Schlosses der Diane von Poitiers darstellt,und auch das historische, lebensgroße Porträt Franz des Ersten fehlt in dieser Halle nicht. Was die von Dandet mit so merkwürdigen Namen, Titeln und­­ Konfefr­­ionen ausgestatteten Damen GSélény betrifft (Allier’3 Zukünftige schreibt in das Fremdenbauh ausdrüciich: Ester de Celeny, Budapest), so hat M. Alphbonfe Dandet auf mein Befragen mir die mit dem ihm eigenthümlichen bezaubernden Lächeln accentuirte Bereicherung ertheilt, es haben ihm hiebei feinerlei unwirt­­liche oder bekannte Personen vor Augen geschwebt. Bezüglich der „Marshallswitwe Sélény“ ist es schon aus dem Grunde überflüssig, weitere Nachforschungen anzustellen, als in dem Roman „Immortel“ der Herzogin selbst während ihrer tiefen, ewig scheinenden Witzen­ im Drama die thränenreiche Marechale de Seleniy hier, nur Tomischen Figur machen. Diese österreichisch-ungarisch-iraelitische Baronin bemeint ihren großen Todten, der ein berühmter „Batriot“ und zugleich der „glorreich Besiegte von K­ärnthen” (le glorieux vainen de la Carinthie) geriesen, in ganz außergewöhnlicher Weise. In ihrem Hause wird so gelebt, als ob „ER“ noch auf Erden wandelte. Täglich ist sein Gouvert bei den Mahlzeiten gedecht,s­ein Hut und Grod m wurden im Vorzimmer gelassen, an den Jahrestagen seiner „glor­­reichen Niederlagen“ fastet die Baronin, und sie beschäftigt sich eben mit der Herausgabe seiner Memoiren in allen Sprachen. Dabei z­eiß sie (er ist die temperamentvolle Desclanzas) ihrem Cicisbeo Dant, ein er mit seinen guten Einfällen ihrem irdischen Sachbedürfniß zu Hilfe kommt. Auch der Cicisbeo Graf Adriani, „päpstlicher Nobel­­gardist“, ist noch nn­ „Immortel“ zuständig; er gehörte dort mit Seinem Oheim, dem Nuntius, zu der glänzenden Staffage,der famosen Akademie-Soirse der Herzogin von Padovant, der Nobelgardist mit der „unmöglichen französischen Prononeration und der noch unmöglicheren Geschichte, die sie an sein erstes Erscheinen in der Pariser Gesellsgaft knüpfte. (Er hatte ein Kardinals-Barrett aus Rom gebracht, und das­­selbe — horribile diem­ — im Boudoir einer sehr unheiligen Person vergessen !) Wenn auch nicht grotesk, wie diese Beiden, erfreut sich auch Eifer seiner schönen Rolle. Ohne sie direkt als weibliches Pendant des Struggleforlifers gedacht zu haben, legt ihre Daudet Worte in den Mund, die Alles eher denn Sympathien ermweden können für diese bizarre „große Dame aus der Fremde“, die es fi in den Kopf gejebt hat, Astier, „dieser geniale Menj, vor dem die Männer sich gleich Hunden winden”, müsse ihr Gatte werden, gleichwie der Anblick dieses Schlosses ihr den Gedanken eingibt, dasselbe zu kaufen, um „dort, wo einst fran­­zösische Königinen gehauft, ihre Schleppe über das Parquet zu tragen“. Madame Rosa Br­u­c ist die richtige Darstellerin für dieses großartige, Härte, Originalität, viel Herzlosigkeit und noch größeres Selbstvertrauen vereinigende Wesen, dessen sieghafte Schönheit nur zum Herrschen bestimmt erscheint, wenn auch die Herzen der Majestät des Unglüids zufliegen müssen, in der Szene, als ihr „böser Blid“ beim Weggehen aus der Halle die wieder eintretende Herzogin getrof­­fen hat. In der Schlußigene dieses Astes spielt Aftter wieder superb Komödie. Nachdem­ er aus dem Munde der Herzogin deren unwider­­ruflichen Entschluß vernommen, „als Französin und als Christin“ niemals in eine Ehescheidung zu willigen, besch­wört er die Herzogin, ihm zu verzeihen; mit Lydie habe er gebrochen, er sei nun Staats­­sekretär geworden, jedoch der materielle Ruin könne nur doch ihre Mitwirkung sank­t werden. Sie müsse nach Baris kommen, ihm mit Rath und Hilfe zur Seite stehen. Diese Taktik verfehlt nicht, zu mwir­­fen. Die Herzogin erklärt, da er ihrer bedürfe, werde sie ih­n nach Bari folgen. Und Astier hat, wie er sich vor Chemineau gerühmt, die Hand habe gewonnen, die Scheidung aus Liebe (A la Napoleon und Jofefine) zu präpariren. Monste­r Marais, der After darstellt, m­a­ch­te hier mit besonderer Feinheit die zweite Auf­­lage der Liebeskomödie After’S (nach der bei Lydie im ersten Akt im dritten Akt, der in dem bescheidenen Heim Lydie’s spielt, ist After unsichtbar. Ein Kommissionär Lydie’s, der dem Unter­­staatssekretär vor dem Balais Bourbon einen Brief der Verzweifelten übergeben, bringt dieser zur Antwort, es gebe seine Antwort. Ester Sélény, deren Freundschaft Lydie als englische Mederfegerin der Me­­moiren des „glorreichen Besiegten“ befist, kommt zu Besuch, und, in einer besonders nervösen mittheilsamen Stimmung, erzählt sie Lydien umständlich das „Geheimniß“ ihrer Liaison mit Nitier. Sie weiß sogar von Astier selbst, daß dieser eines jener Mädchen, „die man nicht heirathe,“ zur Maitreffe genommen habe, um den Verdacht der Her­­zogin von den Rendezvous abzulenken, die er mit Efter im Boss und im Theater habe. „Und sind Sie heffen sicher, daß er Sie nicht betrügt ?" fragt Lydie, worauf Efter — von Lydies Empfindungen nichts ahnend — mit grandioser Ruhe antwortet: „Er wird mich wohl heirathen müssen, um mich zu besigen!” Diese Szene zwischen der Schönen Darland (Lydie) und Rosa Brud (Ester) war von er­­greifendem Interesse. Der alte Vaillant ist beim Nachhauselommen­­ vor Freude ganz außer sich, als er die vornehme Dame, die seine Lyche ihrer Freundschaft würdigt, zu sehen bekommt. Wie mir nämlich erfahren, hatte endlich dennoch irgend­ein Wicht. im Amte des alten Vaillant hämlfche Reden über Lydie verbreitet, die dem Vater zur Ohren kamen. Antonin €­o­­fat, Lydiens ehemaliger Bräutigam, hat den Betreffenden sogar zur Rede gestellt, und überbringt Papa Vaillant des Betreffenden Schriftliche Abbitte. Die glidliche Stimmung, in der er sich selbst befindet, glaubt er am besten dazu zu verwerthen, daß er seinen Liebling Antonin ermuthigt, seine Werbung bei Lydien zu erneuern, zu welchem Behnfe er ihn mit seiner Tochter allein läßt. Diese Szene trotsschen den Beiden, ziemlich melodramatisch gefärbt, gibt einem jungen Debutanten (Burgier) Gelegenheit, die Schlemiehl-Nolle des brillentragenden unbeholfenen jungen Gelehrten in ungewöhnlich brillanten­­Weife zu interpretiren. Lydie’3 Entidluk, den Verrath Ritier’s nicht zu überleben, wird durch Antonin’s edle, aufopfernde Haltung nicht geändert. Der vierte At, der in den Salons des wiedervereinigten Ehepaares Aftier spielt, zeigt uns wieder den läufevollen Streber mit allem vielseitigen Aufgebot seiner zahlreichen Hilfsmittel. Nur sein G Sekretär, der spionirende Lortique, fann nit umbhin, vor dem „ontimus” Chemineau Eritische Bemerkungen über die Erfolglosigkeit der Bemühungen Aitier’s, seine Frau auf dem Wege der neuen Methode, „aus­giebe", zur Einwilligung in die Scheidung zu bewegen. Der Sekretär meint, Die Leute, die gleich ihm zu der neuesten Generation zählen (23 Jahre alt), ließen an Thatkraft und Ent- Schloffenheit selbst den phänomenalen Aftier hinter sich, und er gesteht, daß für ihn selbst der­­ Gendarm nur ein veraltetes V­orurtheil bedeute. In seinem Schlafzimmer, während er basde Toilette macht (ihon sind die Geladenen zum Diner des Staatssekretärs eingetroffen), erzählt Aftier seinem treuen Chemineau (Noblot) den tragischen Grund seiner Verspätung. Lydie hat in der „Sarceonniere” Aftier’s, deren Schlüssel sie noch besaß, Gift zu nehmen versucht; als Nitter nach einer glänzenden Rede in der Kammer zufällig vorüberfuhr die mehlbesannten Fenster erleuchtet sah, übersam ihn eine A des Unheils. Er entreißt Lydien ge­waltsam das Giftfläschen, das sie sich aus Antonin’s Laboratorium verschafft hatte, läßt sie nachhause tragen, obgleich selbst die wenigen Tropfen, die sie genommen, wahr­­scheinlich ihren Tod herbeiführen werden. Inz­wischen, während Nitter Toilette macht, haben die Geladenen die übrigen Salons gefüllt. Alles pfeift die Verve in der heutigen großen Kammerrede des Hausherren. Die Herzogin, welche endlich ihren Gatten abzuholen kommt und lautlos eintritt, trifft ihn vor dem Spiegel. Er hatte sich allein gemahnt und fährt erschroden auf, als er das Bild der Herzogin im Spiegel erblidt ; seine Hände hatten mit vielsagendem Gestus das Giftfläschchen Lıdie’s, das er beim Eintreten vor den­­ Spiegel niedergelegt hatte, ergriffen, und sodann — rasch) gefaßt in die Westentasche gestehlt. An seinem Arm verläßt die festlich geschmühte Frau das Gemach, um die Gäste des Hanfes zu begrüßen, in welchem der Gastgeber — der geniale, beredte Staatsmann — die Bauten des Dinergesprächs zu — Meordgedanken vermerd­et. Denn sein Entschlup­ft gefaßt. Während die Gäste nach dem Diner bei dem­ erlesenen Programm des Hauskonzertes meilen, schleicht er sich, um irgend­ein Mittel ausfindig zu machen, in das Boudoir der Herzogin. Zuerst hatte er die Idee — zu solch vermegener Sinnlosigkeit kann die Halluzination des Verbrechens hinreichen —, den Sekretär, dem er soeben zur Strafe für seine ermiefene Brefdeutigkeit seine Gut­­­­laffung angekündigt hatte, als Mithelfer zu verwenden. „Da tritt die Herzogin in einem Momente der Ermüdung in ihr Ruhegemach und verlangt nach einem Glas Wasser. Die Nähe der hiedurch ermöglichten sichersten Ausführung scheint selbst diesen Renommisten der Thatkraft und Millensherrschaft zu lähmen. Er stammelt: „Ich will es selbst bringen !" und erscheint alsbald mit dem vergifteten Glas Waller. Er blickt wire um sich und weiß nicht, was er spricht; die Herzogin er­greift das Glas und führt es langsam und in mehreren­­ bizarren Ab­­gäben zu den Lippen. Wie mechanisch ertönt da der tonlose Ruf Aftiers: „Nicht trinten!” Wie entreßt vor dem lange der eigenen, wie willenlos gesprochenen Worte fährt er mit wildem Schrei zurück und weiß noch immer nicht, daß die Herzogin diese Vergif­­tungsszene selbst provozirte, nachdem sie ihn vorhin am Spiegel mit dem verdächtigen Fläschchen so lebhaft und beredt gestifuh­ren sab. Sie hatte absichtlich nichts geäußert, um ihn auf die Probe zu stellen, es­ weiß sie, meld ein Elender er set, und sie sagt es ihm. Astier aber hat sich inzwischen „gesammelt“ und mit erheuchelter Dreistigkeit replizirt er. „Wohlan dem­, Täuten Sie, Madame, machen Sie Skandal, vielleicht gelingt es Ihnen no, daß Paul Astier, den Sie einst geliebt, unter die Guillotine kommt.” Bei diesen Worten ist die Herzogin wie umgewandelt. Der eben gesehenen Bision des Ver­­brechens und der Schmachvollsten Sühne für dasselbe, die der Heuchler heraufbeshmwarte, kann sie nicht widerstehen und in herzzerreißender Beredtsamkeit schildert sie die neueste Wandlung ihres Gefühls für den Unm­ürdigen. Sie hat ihn geliebt, und lebt ihn jegt, wie eine Mutter, weil er elend und schlecht gemorden. Sie beschwört ihn, sein Gemissen von Verbrechen frei zu erhalten, und sie erklärt, nach dem eben­ gefallenen willige sie in die Scheidung, und sie Füßt mit mütterlicher H­ärtlichkeit das Haupt, welches sie der Guillotine entreißen will. Im Schlußart erscheint jedoch der „Struggleforlifer“ doch so viel Entsagung, die man ihm gewidmet, nicht im Mindesten gebessert. In der Orangerie von Mouffeaur, das nun der Baronin Esjther gehört, und mo selbst noch einzelne Kuriositäten versteigert werden, erscheint auch in Trauerkleidern der alte Vaillant, um aus P­ietät für die Herzogin, seine Wohlthäterin, einige Souvenirs zu er­­stehen. Zydie hatte selbst in der Agonie den Namen ihres Bei­­führers nicht preisgeben wollen. Ein zufälliges Gespräch mit dem alten Bortier von Mouffeaur belehrt ihn, daß Astier der Schuldige sei. Nun wird ihm der volle Zusammenhang aller dieser Dinge an. Als nun eben der ehemalige Gemahl der Herzogin (die Scheidung­ ist vollzogen) von Esther Seleny das nochmalige entscheidende Ehe­­versprechen erlangt (Tante „Marshall“ wird von Chemineau gefreit), tritt ihm plöglich der alte Vaillant mit mehrverborgener, geladener Waffe entgegen und erk­lärt ihm: „Raul Ritier, im Sinne Deiner eigenen Theorie, wonach der Starke immer Recht hat, unterdrücke ich Dich!" Ein Pistolenschuß strebt den „Struggleforlifer“ nieder. Möge er auch im Roman fortan sich weniger aufdringlich zeigen nach diesem drastischen, allein „moralischen”“ Ausgange der neuesten Pariser Bühnenschöpfung, · P—ki. Die werden, welche­­ mit gleichem Erfolg geübten Bethörung eben Bor­­nn nn u

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