Pester Lloyd, Dezember 1890 (Jahrgang 37, nr. 330-358)

1890-12-01 / nr. 330

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Die Mehrheit der Konferenz gab nach längerer Beratdung ihrer Ansicht in­s Folgenden Ausdruck : " Cs it mänjchens­­merth, daß bei diesen Angelegenheiten die besten richterlichen Kräfte verwendet werden und daß diesen behufs Heranbildung eines tüchtigen Nahmuchses Rechtspraftisanten und Notare beigegeben werden. Selbst bei den kleimsten Gerichtshöfen müßten ss mindestens zwei , Richter mit denselben befassen, und wenn nöthig, seil der Richterstand dieser Gerichtshöfe um einen Richter vermehrt werden. Die Verwendung mobiler Richter billigt die Konferenz nicht, auch solle nit ausfalieli­­ch eine königliche Tafel als zweite Instanz fungiren. ‘Die Kon­­ferenz theilt ferner nicht die Ansicht, daß die K­ommaffirungsangelegen­­heiten von den Vermaltungsbehörden erledigt werden sollen, daß während der Vorarbeiten ein besonderes Rechtsmittel gestattet wer­de, BR­en soll­ nach Vorzug der Erolution eine Appellation an Die ön. üti extra dominium zulässig sein. ‚Die vom Minister vorgelegten weiteren Fragen werden in einer am Donnerstag um 4 Uhr Nachmittags stattfindenden Konferenz berathen ‘werden. = — Der : Handelsvertrage : mit: Oesterreich-Ungarn: auf» Landwirthschaftlichem Gebiete nationale Rücsichten nit mitspreden Tönnen, da­ßs sich dabei " wesentlich um die Getreideproduktion "von Ungarn handle. Dieser Sag verräth eine ganz verfehrte Auffassung des Wesens des­­ deutsch-österreichisch-ungarischen Bündnißvertrages. Das Deutsche Reich hegt eine natürliche Sympathie für ‚das Wohlergehen der Deutschen in Oesterreich-Ungarn, ähnlich wie mit den Deutschen in den rufstschen­ Ostseeprovinzen , aber ebenso,­ wie es Legieren nicht helfen kann und mag, so ist es aug nicht mit den Deutschen des Donaureiches verbindet, sondern mit Oesterreich-Ungarn und hat an dem Gedeihben des ungarischen Staates Das gleige­ Imteresse wie an dem des österreichischen­ Staates. und des ita­­lienischen Verbündeten. Die Denkschrift wird unseres Erachtend gerade fo­r wirfungslos sein, als der freisinnige Antrag im­­ Reichstage auf­ allgemeine Herab­­gebung der Lebensmittelzölle auf den Stand von 1887, also der Getreidezölle von 5 auf 3 Mark für 100 Kilogramm, und ist mehr geeignet, dieser freisinnigen Aegitation entgegenzumirten, als die maßgebenden Wünsche auf Erzielung einer wirthschaftlichen Einigung mit Oesterreich-Ungarn zu beeinflussen.­­ Budapest, 30. November. si-:Est wurde kü­r­zlich mitgetheilt,daß,der­ Preßzeknor­ste Petersburg angesichts der fü­r die­ nächste Zeit­ ange­­kündigten Entrüstungskundgebungen englischer Meetings über die Jud­enverfolgungen in Rußland ein. Zirkular an die russischen Journale erließ,in welchem er ihnen strengstens untersagt,von solchen­»UUVerschäfteUUUd anmaßenden Manifestationen des List1sla11 des««Notizle nehmen.Der Zet­for,der diesen Erlaß unterschrieben,heißt Jecktistoff.Der Name desselben Maques findet sich merk­­würdigerweise in der Liste der Unterschriften auf einem Proteste,der vor 7L Jahren im Namens der Humanität und Zivilisation gegen die hartherzige Behandlung der Juden bei den russischen Behörden eingebracht wurde. Zweiunddreißig Jahre sind aber auch eine lange Zeit und erklären manche Wan­dlu­ng.Bem­erkenswertherweises ging in den gegenwärtigen Tagen durch die literarische Welt Rußlands ein Beweguung zu Gunsten einer Aktion von ganz derselb­en Tendenz­,wie sie in dem Proteste vors 7 Jahrenlent Ausdruck kam Es wurde nämlich beabsichtigt,einem­ Protest gegen die Juden­­gesetze und gegen den Geist der Verfolgung,der dieselben d­urchziehh an die Regierung zu leiten.Zahlreiche Schrift­­steller von Rang und Ansehen hatten das Schriftstück bereits Unterschrieben.Aber auch diese Aktion wird von der strengen Hand des Preßzensors unterdrückt. Der Erlaß, in dem dies geschieht, beginnt folgendermaßen : „Irgend ein­ Individuum sammelte Unterschriften für einen unnerihämten­ und­ sinnlosen Protest gegen eine angebliche­­ Judenverfolgung“,­­ und der Schluß ist dann, daß Diese Agitation strengstens­ verboten wird. — Zu den bestehenden­uden gelegen ist. jüngst eine neue Verfügung gekommen, der Tendenz, dak es Finistigh in einem Juden nur dann gestattet sein soll, zur hräftlichen Religion überzutreten, wenn seine nächsten Angehörigen, das ist seine Gattin, Kinder, Brüder umd Eltern, das Gleiche thun. Dies hat den, Zweck, jener Praris Einhalt zu­ thun, nach welcher ubenfamilien, um sich den Aufenthalt, in einer gewissen Stadt und damit die Existenz zu sichern, eines ihrer Mitglieder zur rufischen Kirche, übertreten liegen, um damit für alle anderen das Recht des Verbleibens zu erlangen. Nach dem neuen Edikt werden entweder­ alle Mitglieder Der Familie fi, befehren, oder. sie­­ werden alle zusammen ver­­hungern müssen. Selbstverständlich it nur die Konversion zur orthodogen russischen­ Kirche: gestattet; der Webertritt zur katholischen­ oder protestantischen Kirche is: ausdrücklic verboten. Morgen werden die irischen Deputirten des britischen Parlamen­ts neuerlich­ zusammentret­en,um üb­er di­e Stellung Parnell s eine endgültige Entscheidung zu­ fällen.Nach der Lage der Dinge ist mit Bestimmtheit­­ vorauszusehen, da­­ sie mit Enthusiasmus - Die Führerschaft P­arnell’s . von neuem­ proflamiren werden. Der­ ruhige, besonderem , Enthuftiasmng, wenn eine Barter­ich aus politischen Rücsichten­­ entschliegt, ihren Führer, Dessen‘ Ruf und Ansehen soeben einen starken , moralischen Defekt erlit­­ten, noch weiterhin beizubehalten ; aber die rländer sind nun einmal so. Parnell rennt seine tente und er würde es nicht gewagt haben, in seinem Manifest um­ die Irländer eine so fühne, verwegene Sprache zu führen, wenn er nicht in vorhinein sicher wäre, das­ feine Irländer ih selbst auf die Gefahr eines Bruches mit Stadstone unterfrügen werden. Dieser Bruch ist nun eingetreten und er ist so­ vollständig, tief nur denkbar. G­ladstone it der „heilende, englische Wolf", dem nach dem erwähnten Manifest das unschuldige Lamm Barnell ausgeliefert werden soll. Der Legtere hat einen förmlichen Krieg gegen­ Gladstone mit der­ Enthüllung begonnen, daß sein Zusammenmirten mit den Liberalen von Seite Gladstone’s mit der ‚Zusicherung‘ der Stelle eines Ministers für Irland ertauft werden wollte. Diese Ent­­hüllung nimmt sich im Munde Barnells etwas sonderbar aus. Sie macht ungefähr den Eindruck, als ob Parnell den Engländern jagen wirde: Seht, meld’ ein Berruther an Enerer Sade Dieser Cladstone­it, da er mich zum Peinister für Irland machen­ wollte! — Barnell selbst stellt ‘damit seine Qualifikation für einen Ministerposten auf die denkbar tiefste Stufe. Indessen wird es gewiß viele Bolitifer in­ England. ‚geben, Gladstone’s : einen gelinden Andererseits it es wiederum mit seinem Absagebrief. an Parnell Die der Engländer in hervorragendem Maße auf seine Seite gebracht hat. Man findet die Haltung Gladstone’s politisch forrest und Dabei zugleich Höchst moralisch.. In den Jour­­nalen liberaler Färbung wird der Brief Gladstone’s als ein monum­entales Zeugniß sittenreiner Anschauung dargestellt. Ob jedoch Gladstone der in seinem Briefe ausgesprochenen Drohung, daß wenn Partell seine Position beibehält, er selber, Gladstone nämlich, sich vom politischen Leben zurück­­ziehen müßte, unter den gegenwärtigen geänderten­­ Verhält­­nissen auch ausführen werde, " erscheint sehr fraglich. Von einem Zusammenwirken Gladstone's mit Barnell könnte nach Allem, was in den lebten Tagen­­ geschehen, " ohnehin " nie und nimmer die Nede fein. Das Ergebnis­ der­ mannig­­fachen in den lettern Tagen stattgehabten Wandlungen läßt sich jonach in Folgendem zusammenfassen: Gladstone hat persönlich an Ansehen und Achtung bei den Engländern er­­heblich gewonnen, ist aber von den­­ Irländern zurü­ck­­gejrogen worden; die Sache der irischen Homernle it von den Liberalen Engländern vorläufig aufgegeben und ans­chließend auf die Unterftügung der irischen Deputirten an­gewiesen. Die unionistische Regierung aber hat alle Ursache, zu triumphiren, denn im Kampfe gegen die Irische National­­liga wird fortan kein Engländer mehr im Lager der Gegner zu finden sein .-Berlin, 28. November. (Orig -Korr) Die Fragen, welche in Dieser Woche den preußischen Landtag beschäftigt haben — Grafchaftzsteuer, Gemerbesteiner —, sind so: spezifisch preußische Angelegenheiten, fachliche Fragen, bei denen die Parteipolitif­­ Ígum mitspielen kann, ‚daß sie für das Aus­­land wenig Interesse leisten. Außerdem beritz die bestehende Gemerbe­­steuer, melche auf einem Gefäße von 1820 beruht und natürli von den Nierenfortschritten auf industriellem Gebiet weit überholt­ ist, eine so verzwidte Konstruktion, daß sie und ebenso die neue Form, die ihr gegeben ‚werden soll,, in Kürze nicht: verdeutlicht ‚werden: Tann. Es Ausdehnung der Erbschaftssteuer auf die nächsten Verwandten wahr­­scheinlich ni­c­t:z­u Stande­­ kommen mird und daß andererseits die Annahme , des Gemerbesteuer-Entwurf? sie mich,gemiß lt ; m euhige, ‚Site die, erste Sesung den Erbignitzsteuer-Entwurfs mar, es ‚begeich- nüchterne Beobachter findet allerdings seinen Grund zu wend, hab ein erheblicher Theil der Sigung "mit einer Nugseinander­­fegung miten: dem­ Finanzminister Miguel und dem Abgeordneten Richter über die offiziöse Breite ausgefült war, über einen Gegen­­stand also, der als Handel mit dem Inhalt von Aktenfunden, amt­­lichen Nachrichten und dergleichen in Wirklichkeit nicht mehr besteht, mas jeßt so ziemlich allgemein anerkannt ist. Wie von der­ innern. Politik nur wenig Interefsirendes, so műre" von der auswärtigen nur Selbstverständliches zu berichten. Selbstverständlich ist es, daß hier die große Mehrheit, welche sich bei den italienischen Wahlen für das Ministerium Crispi und nach dem Inhalt der Wahlbewegung ganz besonders für dessen Dreibundspolitik ausgesprochen­­ hat, mit großer Befriedigung auf­­genommen worden ist. Selbstverständlich ist es an, daß der Throm­­mehjel im Holland in Sturemburg nicht Die mindesten­ eigensüchtigen Hoffnungen rege machen konnte und daß deshalb, die mehr als naiven Nachschläge ruffiicer Blätter an die guten Holländer, ihre Selbstständigkeit zu mahren und nöt­igenfalls bei Frankreich, Rußland oder England Hilfe zu suchen, völlig fast fairen und lediglich als Weißerungen gemahnten Unverstandes und bekannten,­­ leichtfertigen Liebesmollen­ Hingenommen werden. Unter diesen Umständen nimmt unter den Gegenständen, deren Interesse­n­t auf Preußen oder das Neid­ beschränit ist, noch immer der Handelsvertrag z­wischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn die erste­­ Stelle ein, ja die Bedeutung dieser Sache mächst mit jeder Woche. s· ss.Vukareft,28.November.(Orig.-Korr.)Mit der nach mehrfachen mißglückten Versuchen nun endlich doch zu Stande gekommenex­ Verständigung des Minister-Präsidenten Mamumit Garp bezüglich der Rabimettergänzung sind die Hoffnungen jener politischen Spekulanten zu Grabe getragen worden, welche vom Bruche des konsservativ-junimistischen Negierungs-Kompro­­misses eine Erfü­llung der eigenen, Hochfliegenden Pläne erwarteten.­­ In erster Reihe dürfte zur Diesen getäuschten Bernescu und sein An­ | Dosis _verhalte, respektive _ welchen Giifiuß__dieselbe _auf be bang zu zählen sein, obgleich sich andererseits nit in Abrede stellen läßt, daß im Lager der Nationalliberalen eine Ergänzung des Kabinett Manu im Sinne der altkonservativen Gruppe Gatargiu-Bernesch eben nur als Vorläufer für die Reetablirung­ des eigenen Einflusses und der­ eigenen Herrschaft begrüßt worden wäre. Nun aber meint die Thatsache, daß Minister-Präsident Manu nach langem Zögern doch einer den Vorschlägen­ der Sum­misten entsprechenden Rabbinersergänzung bei­­gestimmt hat, auf ein Erstarren jener Elemente hin, ‚welche das Ver­­trauen des Königs nach dem Rücktritte der Regierung Joan Brat­anı’s an die Seite der Staatsverwaltung gestellt hatte, und deren ganzes Streben von allem Anfange an darauf gerichtet­ war, an die Stelle der alten und veralteten Parteiverbände eine auf dem Boden eines fest umschriebenen Reformprogramms fußende neue Parlamentsmajorität zu feßen. man hat auch­ das neue Kabinet Mann’S den Charakter­ einer konservativ-junimistischen Kompromißregierung beibehalten. Doc­­h auch in demselben die Stimmenparität im Ministerrathe insofern vollständig gewahrt blieb, also (vom parteipolitisch völlig neutralen Kriegsminister Wladescu ganz abgesehen) drei Stimmen im Minister­­rathe dem Konservativen und die anderen drei Stimmen dem juni­­mistischen Flügel der gouvernementalen Parlamentsmajorität zuge­­­wiesen wurden, so ist Doch die Demission des bisherigen Domänen­­ministers­ Bauwesen, ebenso als ein Erfolg der junimistischen Politik zu betrachten, wie die Berufung des Advok­ten und Deputizten ©. Trandafil als Justizminister in das Kabinet... Dem­ gehört auch Trandafil der Konservativen Partei, an und ist er auch als Partei­­gänger der Konservativen dem Ministerium­ ‚beigetreten, so­ hat er sich doch stets als ein Freund der junimistischen Reformpolitik er­­wiesen, welche nach dem nunmehrigen Ergebniß der Kabinets­­ergänzung als die alleinige Rigi­dnur für die innere Politik des Ministeriums Manu gelten kann. T. Majorescen, welcher an Stelle seines Gesinnungsgenossen Xb. Rosetti dem Kabinet beitrat, ist als Mitglied des junimistischen­ Führertriumvirat3 bekannt genug, als dasn der Werth seiner Berufung als Unterrichtsminister und als provisorischer Leiter des­ Arbeitenministeriums io einer weiteren Erörterung bedürfte. Gleichzeitig bietet aber die unmittelbar bevorstehende Ernennung Th. Rosetti'3 zum Generalgouverneur der Nationalbank eine Gewähr­ dafür, daß die Leitung des nationalen Beldinstituts stets den Grundlagen treu bleiben sind, welche dank der junimistischen Initiative zur Beseitigung des Goldautos geführt haben. Daß das Domänenministerium an den bisherigen Arbeiterminister Al. Marghiloman übergeht, gilt­ als eine Garantie für eine den Absichten ihres Urhebers, B. Carp, entspreende Durchführung der Agrargefege ebenso, wie für eine beschleunigtere Durchführung der Bararbeiten zur Neuregelung der­ handelspolitischen Beziehungen zum­ Auslande. Die Minister Manu, Lahovary, Ghermani­ und Dladescu bleiben im Befige ihrer “Nemter, während die Stellung P. Carp8 als Leader der Kammermajorität duch die vollzogene Kabineterneuerung und durch die­ heutige Wahl des Kamm­erpräsi­­diums, bei melcher G. Gr. Gantacuzin als Kandidat der Regierungs­­partei mit 75 Stimmen Gieger blieb, eine neuerliche Bestätigung und Kräftigung erhalten hat. Schrecken sicher , einjagen welchen Dieses angebliche : Vorgehen | wir. dab Gladstone | Sympathien == Die K­odifikation des Eherechtes ist — die „Magyar Hirad.H“ meldet — bereits in Angriff genommen. Die Kodifikation beruht nicht auf dem Prinzip der obligatorischen Zivilehe. ‚Die zu einer und «derselben Konfession gehörigen Parteien werden die Ehe vor dem Seelsorger, ihrer­­ Kirche Schließen, wie dies bisher der Fal war. Die verschiedenen Konfessionen angehörigen Parteien (mögen sie nun Mitglieder­ einer­ rezipirten oder nicht rezi­­pirten Religionsgenossenschaft­ sein) werden, vor den Zivilbehörden, die Ehe schließen können, falls dieser Ehe vom FTichlichen : Gesichtspunkte Hindernise im Wege stehen sollten. Die Auflösung der Ehe und jede damit zusammenhängende Frage­ wird ausschließlich in den Rechtskreis des Zivilgerichtes gehören. Die Erstem welche sich energisch regten,waren die Küstenplätze an der Ostsee,welch­e durch die Möglichkeit,daß eine Ermäßigung der deutschen­ Getreidezölle·sich nicht auch auf Rußland erstrecken könne, erschreckt waren.Zweifellos wäre die Verwirklichung jenes Gedankens ein schwerer Schlag für den Getreidehandel Königsbergs,Da1t3igs, StettinTLinecksecsp und es fragt sich,inwieweit seine Wirkung durch Aufhebung deidentitätsnachweises für Getreide ausgeglichekc werden könnte.Jetzt sind­ nur­ auch die Agrarier auf dem Plan erschienen,um trotz der»,,8·t Kreuzzeitung«,welche vor Monatsfrist ihre Zustimmung­ z­u ein­er einseitigen Getreidezollbegünstigung fü­r Oesterreich- Ungarn erklärt hatte, jeder Uenderung der Zoflpolitik zu widerrathen, bis das Silber wieder in sein „historisches Recht“ eine geregt sei. Die „Bereinigung der Steuer und Wirtschaftsreformer­“ wurde vor 15 Jahren ber­gründet und­ umfaßt alle namhaften­ Vertreter des Großgrundbesites im preußischen Osten. Ihr leitender Geist ist Graf Mirbach-Sorgnitzen, einer der­ „Kreuzzeitungs” Deklaranten, der sich jedoch bald mit dem Fürsten Wismard versöhnte und ihm für seine Wirtschaftspolitik einen Testen-Stamm zuverlässiger Anhänger zuführte. Er war im Lause des Fürsten ein gern gesehener Gast, fand aber doch für seine Doppelmährungsmwünsche sein Gehör. Das „Historische Necht des Silbers“ wide bet ihm immer mehr das Alpha und Omega agrarischer Bolitit, obgleich es natürlich ein solches ‚historisches Necht - nicht. ‚gibt und Die Rehabilitirung des weißen Metalls eine Berchlechterung der Währung mit wahrseinlt nur vorübergehenden Vortheilen für Die Zehnzahler bedeuten wü­rde. Im Sommer dieses Jahres erflärte er — er ist Mitglied des Reichstages und Des Herrenhauses —, von der politischen Bü­hne abtreten zu mül­ten; sein Mähremgatranm schien ihm doch, die amerianische Silberbill in Erfüllung zu gehen.­­ In­­zwischen bat­ er aber den Extichfuß, nur mehr auf die Bärenjagd in den russischen Wäldern zurückzugiehen, wieder aufgegeben. Das Biomemoria der Hgrarier erklärt ich auf das ent­­schiedenste gegen eine einseitige Herabgebung der landwirth­­schaftlichen Grenzölle. Damit is ni­ch­t eine einseitige Begünsti­­gung Desterreich-Ungarns gemeint, sondern die Erlangung industrieller Zugeständnisse von "Oesterreich - Ungarn gegen Berabsehung der Getreidezölle. Die Denkschrift verlangt, daß Tarifänderungen "beide Erdwerbsarten, Industrie und Landwirthshaft, in gleicher­ Weise treffen sollen. Richtig it, daß die Snönfiriezölle von den Produzenten in viel höherem Maße, dur) Koalitionen ze­ verwerthet werden, als von den Landwirthen, bei denen M­reisfarzelle ausgeschlossen sind. Ueberhaupt soll nun aber an eine Ermäßigung der Zölle, pari passu für Industrie und Landunwirthschaft, nur gedacht werden dürfen, wenn die Wiederherstellung des Gilbers als „vollmerthiges“ (), der freien Prägung unterliegendes Metall durchgeführt ist. Das heißt natürlich, jeden neuen Handelsvertrag ad calendas graecas vertagen. Dabei spricht die Denkschrift die höchst sonderbare Ansicht aus, daß bei einem " = Sin Hinblicke auf den seit längerer Zeit­ besprochenen Ehe­tritt des Sektionschefs Heren u. Szögvyénny in das ungarische Kabinet Haben Miener und ausländische Blätter in den legten Wochen und aug noch in den lebten Tagen verschiedene Meldungen über allerlei Wersen alseränderungen im Ministerium des Heufern unter Nennung einzelner Namen gebracht. Abgesehen davon, daß in den Yeßten Wochen, während der Abmesstheit des Ministers des Heufern, von beiden allein. derlei­ Ernennungen­ in seinem Nesjort ausgeben künnen, die Fragen überhaupt nit in Er­­wägung gezogen werden konnten, it daß „sudblL“ von kompetenter Seite darauf aufmerksan gemacht worden, daß alle bisherigen Notizen über diesen Gegenstand ausschließlicg an Kombi­­nationen berufen und daß Graf Kalnoky in denjenigen Tagen, welche seit seiner Rüdkehr nach Wien und der­­Biederübernahm­e der Geschäfte seines Nessorts verflossen sind, nicht in der­ Lage war, sich mit diesen Personalfragen zu beschäftigen. Dreofel war Kodı's Heilverfahren. Auf der unter der Leitung des Profesors Lumnißer stehenden II. Girurgischen Universitätslinit wurden­ heute die ersten­mpfungen mit Koc’schem Impfstoff vorgenommen. Geimpft wurden Personen mit tuberkulösen Knochenerkrankungen. Der Impfstoff wurde von Dr. Béla Herrmann, einem der Operateure der Klinik — der behufs Studiums des Koch’schen Verfahrens nach Berlin ermittegt worden war — zur Verfügung gestellt. Die geimpften Kranken werden Tag und Nacht von den Operateuren der Klinik kontrolirt. Die Er­­gebnisse der Impfungen werden in entsprechender Zeit in ärztlichen Fachjournalen publizirt werden... Beherzigenswerth ist die folgende Weußerung der „BP. me i­. Br.“ In unserer Hauptstadt "hat sich auch die Privat­prazis bereits der Sonjektionen bemächtigt.. Dab das Heilver­­fahren wirklich [don dermaßen spruchreif wäre, daß es mit Beruhigung der allgemeinen Prazis überantwortet werden könnte, wird allgeme bezweifelt ; die Korpphäen der Wissenschaft haben vor dieser Verallge­­meinerung geradezu gewarnt. Ueber die auf­ der­ internen Abtheilung des Diesigen Israeliten-Spitals gemachten Impfungen erhält die "B. mir. Br." vom Primararzte­professor Stiller folgenden Bericht:­­ „Auf meiner Abtheilung wurden bisher vom­ 28. November angefangen­e Lungenfranse mit­ Dem­ Rochy'schen Mittel behandelt. Vor Allem zeigte­ es ich, dab die Roch’iche . Opribe , Kein Sehr handliches Werkzeug sei, da es kaum gelingt, den­ Lufteintritt in den Stichkanal zu verhindern. ES zeigte sich fast bei­ allen Kranken dur 1­3 Tage ein umschriebenes Hautemphysem, so Daß wir zu gut Desinfizieren Pravaz­, , später zur Overlady iget. Aabeitiprige unsere, Zuflucht nahmen. Was die Dosen der Rod­iden Vnruhe betrifft, so. erzielten wir. mit der Anfangsgabe von 1 Milligram bei seinem Kranken eine Realtion; mit 2 Milligramm trat sie ein bei 2 Kradfen mit vorge­rüdter Krankheit, somwig bei einem­­ Jalle, wo, in Ermanglung von Bacilien und bei lexiiesten Symptomen, der Beriuch­er Die Mitstellung der Diagnose im Auge hatte. Bis 6 Milligramm mußten wir fleigen in einem Salb­, wo­ zahlreiche Bacillen und elastische Fasern gefunden wurden. Bei 2 Brantien, deren einer ein vor­­gerücktes Stadium der Bhthife repräsentirt, konnten wir bisher auch mit 8 Milligramm keine auffällige Reaktion erreichen. Eine höchst merkwürdige und bisher nirgendStonstativ­e Wirkung des Mittels erlebten mir bei einem schwerkranken jungen Mädchen. Sie zeigte nebst einer Dämpfung an der Imien 0854 Supraspinata eine intensivere Dämpfung voran bis zur vierten Rippe mit­ fonfonirendem Rafseln: und­­ zeitweise fast amphorischem Athmungsgeräusch und mit statt remittigendem Fieber, bis 395 Grad. ie trat­­ nach 2 Milligramm eine Reaktion mit­ Fieber, bis 39,6 Grad, große Schwäche und Herztropfen ein. Am zweiten Tage war sie noch sehr Schmahl und hatte nicht höheres Fieber als gewöhnlich.­­ Am dritten­ Tage zeigte sich die vordere, große intensive, Dämpfung in ‚überraschender Weise aufgehellt, heute, am vierten­ Tage , it­raum eine Abweichung von der gesunden Cette zu konstativen. Die Austul­­tation ergibt nur geschwächtes unbestimmtes Athmen mit ‚einfachen Raffelgeräuschen ; " die hintere suprascapulare Dämpfung it unver­ändert. Das äußerst­ spärliche Sputum war während dieses Vorganges eher vermindert als vermehrt. 44 wollte das Faltum nur regilitiren, da ich­­ es nicht erklären kann.” Von herrn DL Heinrich König. · Hernmnnstadt,welcher seit einigen Tagen in Verliu wetlt,um das Koch’sche Heilverfahren­ zu studirem geht uns ein Bericht undgn wir besonders mit dem Gesichtspun­kte der noch so vielfach so bestrittenen Heilwirkung in­ Fällen Von Lungentuberkulosesür interesmnthaltent ,,Die Erfolge—schreib­r.König—welche ich)hier 11amexttl«ich bei Lupus sah,sind eklatante;vor­ einigen Tagen stellte Profestor Cornet einen phthisischen(lungenschwindsüchtigem Kranken vor,bei dem er die erstereiktion vorgenomm­en hatte wegen linksseitiger« Lungenspitzenverdichtung,mit eitrigem Ansamer welcher reichliche in Nestern sich gruppirende Tuberkelbacillen enthalten hatte die jetzt fast nur in einzelnen Exenmlare 11"zu finden sind.Während der viers wöchentlichen Behandlung hatte CoriIet die Einspritz1­ng en forsch­t un­d war von einem halben Milligramm rasch bis auf GO Centigramm,also mehr als ausg Grammreiner,unverdünnter Impfflü­ssigkeit gestiegen. Der Patient hatte fast im­mer noch 4 bis 6 Stundenpostinjektionen Frösteln,Ol­ren­saufen,Kopfschmerz,Schmerz min den Gliedern, Niedergeschlagenheit verspürt-wobei die Temperatur anstieg,und zeigt die vorgewiesene Te­mperaturku­rve um 1,2,5 und 7 Uhr A be11ds Höhett von 39«1 bis 40«2'C.,am Morgen dagegen­ finden fiel­ kontinuirlisch subnormale Temperaturen von nJ bis BSEo.Die Nachtschweiße hörten zwar 1­icht ganz a11f,jedoch waren sie geringer und ermattetender Kranken nicht,wie vor den Einspritzungen­,int Gegentheil fühlte sich dchranke frisch und mih Dieser Fasll zeigt, daß der Kranke sich­ allmälig an stärkere Dosch des Mittelsgewehrten königlicher­ Gerichtsätztin kann-Die Steiger11ngen mit der Dofirung des Ittels war est deshalb vorgek­ommen won dem um festzustellen,wie sich der kranke menschliche Organismus bei rasch gesteigerter tuberkulösen,Lungenprozeß nehme­ Es zeigte sich,daß der Auswurf flü­ssiger w­­rde,wobei ein Reiz zum Hü­fteln sich einstellte,die Bacillenrmer den entschieden weniger und verlor der"anfangs dicke", grüngelbe Auswurf nebst seiner Konsistenz allmälig an Färbungxknd wurde heller und dü­nner,fast schleimig,nur hie und da kleine gelbe Fladen zeigend. Obwohl das Körpergewicht, das anfangs 168 Pfund betrug, allmälig, während der steigenden Doffrung, um 4 Pfund fant, so hat­­ dasselbe in den legten 12 Tagen stetig zugenommen, so daß heute der Patient 167 Pfund mag. , 68 zeigt D dieser Fall auf das deutlichste, daß au, auf den tubertulösen Lungenprozeß Die Kody­sche Methode entichteden günstig einwirkt, und daß mit der Verflüssigung der Sputa eine lebhaftere Sekretion aus den Lungen plusgreift, oder das abgestorbene Zungenge­webe ausgehurtet wird. Am Untersu­gungs- und Selbstbildungsverein der­ Mediziner wird Julius SiÍlem­ jun. am 3. Dezember, Nachmittags 5 Uhr, eine Vorlesung über Die kod­ischen Iupfungen halten. Köln, 30. November. Der heutigen Demonstration Br. P­riors an mehreren mit dem Rohischen Heilmittel behandelten Tuberkulosen mahnte eine größere Anzahl englischer und amerikanischer Aerzte bei. Die von Wrior beobachteten Wirkungen stimmen durchwegs mit den anderwweitig gemachten Wahrnehmungen überein. Telegramme des „Befler Lloyd“. Wien, 30. November. (Orig. »Telegr.) Da Statthalter von Böhmen Graf Th­u­n,"ist gestern Abends hier eingetroffen, um dem Monarchen über den Stand der Ausgleichsfrage und über Die politische Lage in Böhmen Bericht zu erstatten. Hrag, "30. November. Drsg.-Telegr) In Folge der Weigerung Bajaty’3, sich mit dem Gutsbesiger Gzerwinta, dem Schwiegersohne Nieger’3, zu schlagen, und weil die Zeugen Gzewwinta’s den Abgeordneten Bajaty als fatisfa­tionsunfähig erklärten, forderte "die jungezeh­ische "Parteileitung Bafaty zur Mandatsniederlegung auf, was dieser jedoch mit dem Hin­weise darauf ablehnte, daß die jungezehiichen Abgeordneten Bodlipny, Herold und Koldinsky in analogen Fällen sie ebenso ver­­hielten, wie er selbst. Damit war die Affaire im Längezehenfluch abgethan. — Das Aktionslimite der Landesausstellung vere Ichob seine Ergänzung durch Kooptivung in der Anhoffung hessen, daß es vielleicht denn doch «gelingen werde, an Stelle­ der zurü­ckgetretenen Bettreter der deutschen Handelskammern, und jener der­ deutschen Minorität der Prager Handelskammer abermals deutsche Delegirte ins Aktionstomite berufen­ zu künnen. . — " Der Austritt Beit­hammers aus dem Landesausschusse wird allgemein dahin gedeutet, "daß Zeithammer: nunmehr’ eine hohe Staatsstellung über­nehmen und deshalb auch aus dem Reichsrathe austreten werde. - - + Berlin, 30. November. Wie verlautet," finden Mitte Dezember in Berlin auf Anregung des Handelsministers Be­­sprechungen über" Die internationalen Vereinbarungen hin­­sichtlich Der Fortführung der­ Arbeiterfhund- Biejesgebung lat. Kon, 30. November. Der „Agenzia Stefani" zu­­folge unterzeichnete heute der König das Dekret, wodurch für verschiedene Vergehen und Uebertretungen Ammestie gewährt wird, und zwar 1. für Vreßvergehen, 2. für einige andere Vergehen, einschließlich derjenigen, welche ges­­egentlich politischer Demonstrationen begangen wurden, 3. für eine Reihe von Uebertretungen, endlich 4. fr: Die­­jenigen, welche "vor dem 1. Jänner 1851 geboren, " zur Stellung nicht erschienen waren. Das Amtsblatt wird­ das bezn­gliche Dekret noch im Laufe des Abends veröffentlichen. Lissabon, 30. November. Meldungen aus Benz­gumela zufolge besiegte die nach Bibe entsendete Expedi­­tion die Aufständischen, woher ac­ die Portugiesen nicht unerhebliche Verluste erlitten. Der Rebellenführer entlang. London, 30. November. Die in Amerika­­ weilenden wischen Abgeordneten­ sandten heute.at Mac Carthy folgendes Telegramm: „Wir Haben­ das­­ Manifest "B­av un elte mit tiefem Schmerz gelesen, .es,it­ unmöglich, dag Parnel! BETETT ED TET bleibe Wr werden morgen unsere Ansichten ausführli telegraphiren.” Konstantinopel, 50. November. Die Pforte be­­absictigt ein Zirkularschreiben an die hiesigen Bertreter der­ Fremden Mächte zu richten, worin sie erklärt, daß je angesichts der Fonstatirten Theilnahme von fremden Unterthanen an den jüngsten, gegen die Negierung gerich­­teten Manifestationen entschlossen­­­, in jedem wiederfehren­­, den alle die Wirsmweisung der betreffenden Unter­­­­thanen zu verlangen. Der Schritt wurde veranlaßt, weil bei der jüngsten Smyrnaer Demonstration i­n Sacıen des Ratr­achats etwa ein Drittel der griechischen­­ Untertianen theilgenommen hatte. Belgrad, 30. November. (Orig -Telegr.) | darin“ erklärt der offiziöse „Odjet", der serbische Agent in ‚tragt worden, wer Brinzejist in Klementine ‚ anlaßss ihrer legten Abreise von Sophia das Geleite zum Rahnenhof zu geben. Herr Steics habe hiebei lediglich aus eigenem Antriebe gehandelt und der politi­schen Stimmung im Lande kei­­­nerlei Rechnung getragen. Üebrigens sehe­­es die radikale Partei in seiner Weise veranlaßt, der Ent-­sheidung der „Koburgiade” irgendwie zu präjudiziren. — Garashanin Hat an der Adrekdebatte aus dem Grunde nicht theilgenom­men, weil er der Ansicht it, die­­ / I ! , « (­­

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