Pester Lloyd - Abendblatt, März 1891 (Jahrgang 38, nr. 49-71)

1891-03-02 / nr. 49

[ Montag, 2, iMärr. « « «G (Einzelne Nummern in Budapest 3 tr, in der Provinz A­fr. in allen Berichteiflokalen.) 8 ] ein­en BEESŐ Budapes­t, 2. März. = Die rumänische M Ministerfrije ist im Stadium der Zöfung begriffen: General Storescen wurde mit der Kabinetsbildung betraut.­­ Diese Wendung­ ist eigentlich eine überrasgjende. Nach den Vorgängen hinter den Conlisten konnte man glauben, es werde ein neues Koalitionsministerium, bestehend aus Nationalen und Kon­­servativen, unter Führung des bisherigen Präsidenten, Generals Mann, zu Stande kommen. Die Betrauung Jorescu’s mit der Kabinetsbildung aber bedeutet ein Hin­­überschweifen zu den Konservativen. Die Frage k­ mm zunächt, aus welchen Elementen Herr Florescu sein Kabinet zusammenfegen werde; es ist ja wohl möglich, daß er auf einige Männer der früheren­­ Regierungspartei zurückgreift. Die weitere Trage ist die, wie sich Die Kammer zu der neuen M­inisterkombination stellen were. Das Ministerium Mann Hat in Folge Des Botums des Senats seine Demission gegeben und im­­ Senat hat Here Floresen, der Präsident Desselben, aller­­dings die Majorität; anders stehen die Dinge im Bolts- Danfe. Hier eriftert vorläufig eine Negierungsmajorität überhaupt nicht, und es it seineswegs ausgemacht, daß sich eine solche Leicht werde zusammenfügen lassen. Immerhin muß also mit der Möglichkeit der Kammerauflösung ge­rechnet werden. Wäre Herr Mann an der Elite der Regierung verblieben, so hätte er wahrsceinlich zur Auflösung des Senats schreiten müüssen, ob Herrn Dloresen, wenn die Kabinetsbildung ihm überhaupt gelingt, die Auflösung der Abgeordnetenkammer erspart bleiben werde, im vorerst nicht abzusehen. Innwieweit die aus­­wärtige Politik durch­ den S Kabinetswechsel beeinflußt werden dürfte, wird fich ebenfalls erst nach der Ernennung des Gesammtministeriums beurtheilen lassen. Die Herzensz neigungen der Konservativen sind ja zur Genüge bekannt und sie haben in sppterer Zeit imnerlich eine Wandlung zum Befsein erfahren. Andersen steht auch für Rumänien Dasselbe, wie für die übrigen Balkanstaaten, ja für Rur­mänien im noch höherem Grade als fü­r Die übrigen, daß nämlich die auswärtige Bolitis durch den unnab­wendbaren Zwang der Verhältnisse bestimmt wird. In feinem alle kann Rumänien die Rücksichten ignoriren, welche sich ihm durch seine geographische Lage und seine ethnographischen Momente von selbst aufdrängen, und wie immer es um die Sympathien und Antipathien der reitenden Diinister beschaffen sein mag, ihre politische Haltung müssen sie eben jenen zwingenden Rücksichten anbequemen. — Die staatsrechtliche und legislative Kommission eire tek sig hat ihre für den 4. b. anberaumte Sigung verschoben. = Die reichstägige Liberale Partei hält morgen, Dienstag, um 6­ Uhr Abends eine Konferenz, in welcher die Vor­­lagen über den Szegediner Duati und über die Pro­­testanten-Lotterie zur Verhandlung gelangen werden. Aus dem Beidjatage. Das Abgeordnetenhaus hatte heute eine lange Tagesordnung zu erledigen, vor deren Inangriffnahme die Minister Szilágyi Fejernáry und Baross mehrere wichtige Vorlagen einreichten. Zunächst wurde Graf Horváthb-Tholdy in den Mehrausschuß gewählt, worauf der Bericht über den Stand des Unterrichtzmefeng zur Verhandlung gelangte, für welchen Stanz Frenyvessy— der erste Mal dieser Art in diesem Hause — als Referent fungirte. Auf die einschlägigen Anfragen Madaras und Jrangis erklärte sich Minister © 3489, der zu seinem Wiedererscheinen im Hause von allen Seiten beizlihst beglüduncü nicht morden war, gegen die geistige Ueberbürdung der Schüler. Um diese zu verhindern, werde er nicht nur auf auf die gleichmäßige körperliche Ausbildung ein Hauptgericht legen, sondern es werden auch die Lehrer hesser herangebildet werden, um ohne Ueberbürdung der Schüler lehren zu können; schließlich werden aber in den unteren Klassen mehrere Gegenstände von dem­­selben Lehrer unterrichtet werden, so daß ein Zuviel in den einen Gegenstande wird vermieden werden. Was die Frage der Aufnahme der Oper und des Nationaltheater in das Nesjort des Unterrichts­­ministers anbelangt, so werde er diese Maßnahme acceptiven, wenn sie vom Parlament wird beschlossen werden, doch könne er selbst­­verständlich die Initiative hiezu nicht ergreifen. Nachdem noch die Vorlage über die Loka­lbahn Harapti- Räczkeve(Referen­t Dr.Ambrus Nemenyi)ohne Be­­merkun­g angenommen war,stellte der Ministerial Präsident die Beantwortung der InterpellationsperfyB über die diplomatische Intervention wegen der Anarchisten in Bulgarien für nächstenilickitts noch in Aussicht Auch werden an diesem Tage—­—morgen.ist keine Sitzung—die Vorlagen über den Szegediner Quai und über die Protestante 11-Lotterie verhandelt werden. Um 12 Uhr war die ganze Sitzung zu Ende Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach,­­ über die Bewilligung zur Auschaffung der zur Ergänzung der Heservevorräthe der Honved­­schaft not­wendigen Hepetirgewehre, 8. 1. Der Landesvertheidigungs-Minister wird zur Ergänzung fl. 50 fr. M Waffenartikel wird Stempelfreiheit Gesehentrief l­en 85.000 Stüd Nepetivgemehre II. 1888 um den Preis von 34 fl. 28 fr. (vierunddreißig Gulden und achtundzwanzig Kreuzer) und die zu diesen Gemehren gehörigen 8750 Grad gestielten Schrauben­­zieher um den Preis von 17 fr. per Stüd, zusammen im Werthe von 1,201.287 Maschinenfabriks-Aktiengesellsshaft( außer die im Punkt c) des §. 1 bes Motivirung, der im­mer im Die der Honved-Infanterie erforder­­bei der Waffen und Maschinenfabriks-Aktien­­gesellschaft zu bestellen, und die je nach Erfüllung des Vertrages von Zeit zu Zeit fälligen Summen seinerzeit in sein Jahresbudget unter die „Uebergangsausgaben“ aufzunehmen. |­ur. 8. 2. Für den Fall der Ablieferung §. 1 detaillixten und Des &.­%X. XIII : 1890 ihr zustehenden Steuer-, Gebühren- und Stempel­­freiheit G.A. NI . 1888 eingeram­m­te ebenfalls zugesichert. · « §.o Dieses Gefex­,tritt nach deer Erku­ndigung desselben sofort in Kraft,mit dem Vollzuge desselben werden der Landes- Vertheidigung(-Z)Minister und der Handelsminister betraut. Budapest,2.März 1891. O Baron Géza Fejérváry, _ fön. ung. Landesvertheidigungs-M­inister. Mittelst jener 180.000 Grad N Repetivgemehre II. 1888, deren Enthaftungstosten für die Jahre 1890 und 1891 im 6.2. IV. respettive XXXIX. , 1890 seitens der Legislative votirt, beziehungs­­weise für das 1892 sichergestellt wurden, kann der Präsenzstand der Honvedinfanterie zwar bewaffnet werden, allein der nach den Schießwaffen zu rechnende 50 °­,ige Vieservevorrath kan­n er nur theil­­wweise gedeckt werden, denn in Folge jener, Ansprüche, melde die zu dem­ Nepetitgewehre demnäc­hst zu systemisirenden Patronen mit rauch­­losem Bulver und die Anwendung dieser Schneilfeuerwaffen im­­ selbe femwohl bei der gemeinsamen Armee, wie der Honvéd gestellt haben, miüssen zahlreiche solche Individuen mit epetivgemehren versehen werden, melche ehedem Schieß­waffen nicht bejahen und melde demnach­ zur Zeit der Präliminirung des mit 130.000 Grad Repetivgemehren festgestellten Bedarfes nichts ins Präliminare einbezogen werden konnten. In Folge dieses Umstandes ist in dem 50 °­­ igen Reservebestande ein solcher Abgang entstanden, zu dessen Deckung, die neuerliche An­­schaffung von 35.000 Stüd Repetiigemehren vom Standpunkte der M­ehrfähigkeit der Monarchie unbedingt nothwendig wurde. 7 Behufs Anschaffung Dieses Waffenquantums habe ich mit der Budapester Waffenfabrik, beziehungsweise mit der kürzlich konstituirten „Waffen- und Maschinenfabriks-Atziengesellschaft“ Verhandlungen an­­geknüpft. Diese Firma bietet — mie ich mich überrennt habe — someit der Neservevorräthe ermächtigt, in Betreff derselben der genannten „Waffen Ginne ‚menschliche V­oraussicht reicht, eine Garantie dafür, daß sie die in Rede stehenden 35.000 Stüd Repetirgewehre in­­ Budapest anfertigen­ und zum festgestellten Termin auc abliefern wird; aus­­­iesem­ Grunde habe ich hinsichtlich der Lieferung dieser Schießwaffen — unter Vor­behalt der Genehmigung seitens der Legislative — den Präliminar­­vertrag auch bereits abgeschlossen. « . Mit Rücksicht darau­f,daß die Einlieferung der mehrfach er­­wahnten 180.000 Gewehre bis Ende des laufenden Sabres vollständig gesichert ist und aus­ diesem Bestande nicht nur der Kriegswaffen­­bedarf der Honved-Infanterie, sondern auch ein Theil des Meserve­­bestandes Deding erhält, bestand anläßlich dieses Vertragsabschlusses nicht die Nothwendigkeit, daß Die in Nede stehenden 35.000 Reserve­­maffen mit eben solcher Raschheit wie die früheren geliefert werden müßten, und so mal diesmal die Möglichkeit dessen nicht­­ ausge­­schlossen, Daß behufs Erzeugung und B Verbesserung der Einrichtung der Budapester Waffenfabrik, sowie zur Einübung der Arbeiter ent­sprechend Zeit gelassen werde. 5 .­­Diese Motwelecxexen mIch dabei,daß Ich den bereits erwähn­­ten Vertrag derart abschließen konnte,daß die Lieferung der bestellten Waffen erst im Oktober 1892 zu beginnen hätte un­d bis zum En­de jenes Jahres nur 6000 Waffen abzuliefern wären,während die übrigen 29.000 Stück Repetitgewehre erst bis Ende des Jahres JSsZ abzuliefern sein werden. l» Der Preis der Gewehre wurde, gleich wie für die im §. 2 des GA. IL. 1888 bemilligten 180.000 Stüd Gewehre, mit 34 fl. 28 fl. per Stüd festgestellt, was im vorliegenden Falle umso begründeter it, als­ die fest konstituirte Gesellschaft einer wesentlich geringeren Ber­stellung theilhaftig wird, als sie der im ermahnten Gelegenumwurfe genannten früheren Gesellschaft zutheil geworden war. Die das Zubehör­­­ieser Waffen bildenden 8750 Grad ge­­m Stielten Schraubenzieher wurden im selben Vertrage mit 17 Kreuzer per Stück sichergestellt und so bewirkt die ganze Lieferung einen na­teren Bedarf von 1,204.737 fl. 50 fl. Dieser Bedarf­ műre aber im V­erhältniß zur Ablieferung auf zwei Jahre vertheilt in mein Budget aufzunehmen. ( 4) Ich­ritte im §. 1 dieses Entwurfes um die Bemilligung dieses Erfordernisses, somie darum, daß ich diese Ausgabe in dem eben er­­­wähnten Verhältnisse in mein zweijähriges Budget einstellen könne. Der 8.2 meines Entwurfs wünscht der neugegründeten Waffen- und Maschinenfabriks Aktiengesellschaft für den Fall der pünktlichen­ Einheltung des Vertrages ,dieselben Begünstigungen gejeglich zu sichern, welche im G.­A. I­.1888 der „Ungarischen Waffen- und Munitionsfabrik­-Aktiengesellshhaft“ zugesichert worden waren. Ich hielt dies nicht nur aus dem Grunde für billig, weil diese neuentstandene Gesellschaft einer wesentlich­ kleineren Bestellung theil­­haftig wird, als sie jener anderen Gesellschaft zutheil geworden, ich hielt dies auch darum für nothmendig, damit die Einbürgerung der Waffen­­industrie in unserem Dinterlande gefördert und hiedurc fo zahlreiche wichtige staatliche Sinterefsen sichergestellt werden. — Indem ich weg im §. des Entwurfs betreffs der Durchr führung des zu schaffenden Gefetes. uno gleichzeitig Darüber zu ver­­fügen bitte, daß Dieses Gefeg, um die genaue Einhaltung­ des­­ ab­­geil­rEN ebe tages zu ermöglichen, nach der Bromulgirung sofort, in ra­e ich achtungsvoll das geehrte Abgeordnetenhaus, diesen meinen Entwurf formohl behufs Sicherung der entsprechenden Bewaffnung der Honvéd, als auch im Interesse der Förderung der heimischen I­ndustrie anzunehmen. ;z. Budapest,2.Ma­ik3 1891. Baron Géza Fejérváry, königlich ungarischer Honvedminister. er Gefekentwurf über die Modifikation der Beilagen IV, V und VI 8..111 de3. &.­U. XLI: 1875 über die m­ilitärische Versorgung der Personen des Heeres, der Marine und der Honvedschaft. $. 1. Anstatt der im Titel erwähnten Beilagen tritt eine neue Tabelle in Kraft. ·­­§. 2. Dieses Gejet tritt am Tage der Bublikation in Kraft und findet auf die schon vorher provisorisch oder definitiv pensionirten See-Unteroffiziere und Matrosen nur insofern Anwendung, als die­selben bereits vor ihrer militärischen Verfolgung in einer der neuer­­dings systemisirten Chargenistufen standen. Bei dieser Gelegenheit wird die legte faktische Charge­ und die zur Zeit der Versolgung bereits in Betracht kommende Dienstzeit als Basis genommen. Die­ demgemäß mit einem höheren Nuhegehalt zu versehenden Individuen treten am 5 des Monats nach Publikation des Gefeges in den Genuß der neuen Fzüge.­­ 8.3 Mit der Durchführu­ng dieses Gefeges­­ wird­ der Honvéd­­minister­ betraut, der, im Einvernehm­en mit dem gemeinsamen Kriegs­­minister und den übrigen, interessirten D­inistern­ verfügt. Dudapest,2 May 1891. Baron Géza Fejervárdy, königlich ungarischer Honosdm­inister. In dem Motivenberichte zu diesem Gefegentwurfe wird auseinandergefeßt, daß seit der Schaffung des 1875er Gefeges im Nichtoffizierspersonal der Marine verschiedene wesentliche Ver­­änderungen vorgeflommen sind. So wurden die Chargen der Gee- Soldaten mit denen des Decipersonald Äquipari­t, auch wurde das Berpflegs- und Kiteehenversonal mit dem militärischen Charakter ver­­sehen, es wurden Waffen und Mas­chinen-Matrosen Tyftemifitt, neue Grade geschaffen und die Spielleute von der bewaffneten Mannschaft getrennt. An Folge dessen mußten die betreffenden Tabellen abge­­ändert werden, damit die in die neue Organisation fallenden­­ Per­­sonen der militärischen Versorgung theilhaftig­­ werden können. . Die finanzielle Wirkung der Vorlage it eine­ unbedeutende, weil, wenn auch einige höhere Chargen yitemisirt wurden, daneben der Status verringert wurde. Das Marimum­ der neuen Belastung wird kaum mehr als 1500 fl. jährlich betragen. mar 2 24. Engelwenigkeiten. (Bom Hofe.) Se. Majestät ertheilte heute 10 Uhr Vor­­mittag allgemeine Nubdbrenzen. Empfangen­ wurden unter Anderen: die Geheimen Räthe Präsident der Kurie Nikolaus Szabó um Graf Abraham Gyürfy; 392. Karl v. Fi­ 19­er; die Kämmerer Baron Anton Niese-Stallburg, Graf Géza Szégényi, Niklaus v. Söldv­ary; ferner Magnatenhausmitglid Graf Béla Szégénnyi, Abgeordneter Truchseß Gustaw E­mich, Studiendirektor Fönigl. Rath Eduard Szieber, pensionirter Richter der fönigl. Tafel Anton Rosem­­berßfy, Professor Gustav Rab­os. (Soirde bei Erzherzogin Klotilde.) In den Appartements der Graherzogin Klotilde fand gestern als am Varabende der Abreise ihrer Hoheiten nach Fiume eine glänzende Soiree statt, bei welcher Erzherzogin Maria Doro­thea die hohen Gäste durch den Vortrag mehrerer Gesangspiecen überraschte, welche sie mit Wärme und prachtvoller Stimme sang. Akkompagnirt wurde die jugendlich anmuthige Erzherzogin von ihrer Gesangslehrerin Fräulein Eselfo. Bu Ehren des Ministers Szilágyi­ und der beiden Staatssekretäre Telepsy und Ezorda ver­­anstaltet der Justiz-Ausschuß des Abgeordnetenhauses am 4. d..ein Banlet. Bei diesem Symposion, an welchem auch die oppositionellen Ausschußmitglieder theilnehmen, wird — wie , B. Hirl.” meldet — das politifiren ausgeschlossen und das Toastiren unbedingt verboten sein. Major Alexander Algya,­ der Ordonnanz- Offizier des Honvedministers, verläßt — wie »Kat. Lapok« berichtet — diese seine Stellung und begibt sich als P Divisions Kommandant des 3. Honved-Husaren-Regiments nach Szegedin. Algya war dem Minister Baron Fejérváry, seitdem Dieser sein Bortefeuille innehat, zugetheilt und nahm Theil an der Durchführung­ der Reformen in der Honvedarmee. Sein Nachfolger ist Rittmeister Kaspar Sauter vom 1. Honved-Hußaren-Regiment. Pensionirung. Der refer­rende Richter beim Buda­­pester Tön Gerichtshofe Fojef Bapp­it — wie „M. H -6” meldet — am 1. d. in den Ruhestand getreten. — (Die Konkurrenz für das Freiheits­­denk­mal) Heute Vormittags wurden im Brunfsaale der Akademie Die zur Konkurrenz für das Freiheitsdenkmal eingereichten Modelle zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt. Ein sehr erfreuliches Zeichen für den wachsenden Kunstsinn unserer Bevölkerung ist es, daß der Saal dichtgefüllt mal mit Besuchern aus allen Klassen der Gesell­­schaft, welche die einzelnen Modelle lebhaft disfutirten. Im Allge­­meinen ist der Einbruch der Ausstellung derjenige der Ueberraschung über die intensive und extensive Ent­wicklung der so jungen unga­­rtigen Waftil. Wir sehen nicht weniger als neun höchst beachtens­­werthe und individuell durchaus verschiedene” Bersuche vor uns, die gestellte künstlerische Aufgabe zu Lösen. Die Namen Rat OeNB meh, Steht, Rölld,­­Sengei, Stäß, Tóth bedeuten jeder eine Auffassung, eine Technik, eine­­ Gestaltungsgabe für ] fi­­edes dieser Werke spricht seine eigene Sprache und unterhält si mit dem Zuschauer doch immer neue Wendungen und Episoden. Unserem Prinzip getreu, vor dem Mahlspruche der Jury mit unserem Urtheile zurückzuhalten, müssen wir uns heute auf die Neußerlich-­keiten­ beschräufen. Die einzelnen Modelle unterscheiden si von­ein­­ander schon wesentlich in dem architektonischen Aufbau des Monuments, indem bei den einen das Hauptge­wicht auf die möglichst hochragende Säule, bei den anderen auf die reiche Durcharbeitung des Postaments gelegt wurde, wieder bei anderen ein großes geschichtliches Material in freistehenden Gruppen, welche mit der Säule als Mittelpunkt ein symmetrisches Ganze bilden, vertheilt wurde. Es findet sich auch eine Kombination dieser Systeme und zum Schluffe sogar eine Komplikation von Blastit, Architektur und Malerei, um nur alle Seiten des Gegenstandes erschöpfen zu können. So wie in der äußeren Phy­­siognomie unterscheiden si­che Modelle auch nach der Auffassung des ideellen Gehalts und des geschichtlichen Materials sehr stark von­ein­­ander. Vom Symbolischen und Allegorischen haben sich die wenigsten ganz frei machen können, dagegen findet sich die plastische Zergliede­­rung des Freiheitsbegriffs in kämpfende und siegende Gruppen, in Bauern-Em­anzipation und Vreßfreiheit fast bei allen wieder. Mehr oder weniger Schüch­tern wurde an da fontfrtet Historische, an die Gestalten und Ereignisse herangegangen, welchen die ungarische Nation ihre heutige Freiheit zu verdanken hat. Selbst Graf Stefan Sz hen­yi, dem­ der Freiheitskampf das Herz brach, findet si an einem Monument als auffallendes Medaillon angebracht, während anderwärts die entscheidenden Landtagsszenen, mit Deat und Kossuth, in plastischen Reliefs hervortreten. Im Allgemeinen läßt sich sagen, daß ein so reiches fünftlerisches Material in den ausgestellten Modellen verarbeitet erk­eint, daß es schade mure, den größten Theil derselben durch‘ einen Sury- Spruch), der endlich da nur einem Werke den Vorzug geben kann, zu vernichten. Die größeren Städte, wie Debreczin, Szegedin, dürften früher oder später das Beispiel Arads und Budapests­ nach­ahmen wollen, und dazu wűre dieser Ueberschuß an künstlerischer Produktion zu vermerk­en. Im­ Uebrigen meic­en die ausgestellten Modelle auch im Kosten­punkte sehr wesentlic von­einander ab, so daß die Differenz in einzelnen Fällen mehr als eine halbe Million Gulden betragen würde. An die strikten Borschriften der Preisausschreibung haben sich die wenigsten gehalten. Bmwei neue Bilder Koppay3­ Man schreibt uns aus Berlin: Zur nächsten Aurustausstellung kommen auch vom großherzoglichen Hofe in Darmstadt, wie mir von dort erfahren, zwei interessante lebensgroße Desporträts hieher. Das eine, das vermut­lich für die Ahnengalerie des Schlosses Windsor bestimmt ist, stellt den Großherzog im prunkvollem Ornat des Hosen­­bandordens dar, während auf dem anderen, im Auftrage des Erb­­großherzogs gemalten Bilde die auf­ demselben erscheinende Brinzeifin Aliz in voller Kurtoilette ebenso meisterhaft wie lebenstreu dar­­gestellt ist. Auch die technische Durchführung dieses Bildes, das alle Kreise, die es bisher zu jeden bekamen, entzügt, wird­en als eine ganz vollendete bezeichnet. Gemalt sind die beiden erst jüngst fertig­­gestellten Bilder von unserem Landsmanne, dem bekannten Maler Koppay, der gleic­heinem großen Kollegen Angeli befanntlic ein Liebling der gefrönten Häuser Europas ist, von welchen er die meisten bereits gemalt hat. Märzgem­änee­ „Es wiıd ein Hermelinpelz oben ausgeslopft”, würde Saher-Maroh sagen. Ein größerer, Hafsischer Dichter hat bei einer ähnlichen Gelegenheit gefragt: „Sit Baummoll’ denn da oben feil?" Was aber follen, wir noch sagen und fragen, t­ad) so viel Schnee, wie ihn der­ heurige Winter geliefert, und nach 10 viel Rotizen, die darüber gemacht wurden ? Wir konstativen einfach: es schneit ! Das kann als ein Wunder gelten, nicht weil wir im März sind, sondern weil es so fait ist, daß es bei einer ähnlichen Temperatur im Sänner­­gemiß nicht hätte­n schneien können. Man sieht es auch den schütteren, trägen Floden an, daß das Ganze nur ein Neigenriß sein sol. Verschönerungsbedürftige Gesichter werden ihre Rechnung nicht finden. 63 schneit über die ganze Stadt seines Waschbodens Inhalt in der­ Stunde. (Die h­auptstädtische F­inanzkommission) hielt heute unter dem Präsidium des Magistratsrathes Markus eine Furze­­ibung. 68 wurde aus Anlaß eines konkreten Falles, in welchem die Bezahlung eines Petroleumlampen-Bei­­trages, als­ auf einer bloßen — nicht statutarischen — Verfügung der Stadt beru­hend, verweigert wurde, der Beschluß gefaßt, diese Bei­­tragspflicht außer Kraft zu geben und (auf Antrag des Repräsentanten Peter v. Herczog) auch die unter diesem Titel in Niüchstande be­­findlichen Forderungen, welche übrigens sehr gering sind, zu Löschen. Ferner wurde beschlossen, für die Anstandregung eines M­agenstandpfades vor Dem Großen Stadtwäldchen-Wirth3­ hause einen Nachtragskredit‘ von­ 1589 fl. und für die Einrichtung eines Zentral» Armenhauses (im Bogdanopits’schen Diabellagasie Nr.­ 31) einen Betrag von 10.356 fl. zu bewilligen. Diese septere­ Ni­gelegenheit gab dem Reprä­­sentanten RE­mi Veranlassung,­­eine­dee anzuregen, welche allge­­meine Beachtung fand. Er beantragte, ein neues Armenhaus zu­ ere bauen und das jenige den Zmeden eines Aufnahmsspitals zu widmen. Magistratsratyp Markus glaubte, diese Kombination dürfte zu foftspiefig werden. Der Werth des jegigen Armenhauses beträgt etwa 810000 fl. und dazu kämen wo­ die Kosten der Erbauung eines neuen Armenhauses, das do­wohl im­nteresse eines kleinen Auf­­nahmespitals zu viel sein dürfte. Nach der Ansicht des Magistrats würde es die geringsten Opfer erhen­gen, wenn das Aufnahmsspital in dem alten Arbeitshause untergebracht werden konnte , was aber die Erweiterung des Armenhauses betrifft, so sei zu erinnern, daß schon seit Jahren die Erbauung eines neuen Warmenhauses in Ofen fontemplirt werde. Königlicer Mann Greußner glaubt, daß auch ein Theil des Metter Armenhauses für ein uffnahmespital genügen würde und daß dann auch die Bedenken hinsichtlich der Kostspieligkeit entfielen. Das alte Arbeitshaus, un­­zwecmäßig konstruirt und an einer Hauptstraße gelegen, eigne sich in seinerlei Weise für eine moderne Heilanstalt. Am zweckmäßigsten wäre es, das neue Armenhaus in Ofen so groß anzulegen, das es im Vereine mit einem großen Theile des jebigen Pester Armenhauses dem Bedürfnisse entspräche, während das Aufnahmsspital in den übrigen Theilen des Armenhauses passende Unterkunft fände. Repräsentant Peter Herczog unterstüste diesen sppteren Antrag und es wurde beschlossen, dem Magistrat zu empfehlen, daß die weiteren Verhandlungen bezüglich der Erbauung eines neuen Armen­­hauses und der Errichtung eines Aufnahmsspitals in dem von Preußner entmwicelten Sinne zu führen wären. — Dam­it war die Lisung zu Ende.­­ j Nächtlicher Angriff. Der Handlungsgehilfe Samuel Stern wurde heute Nachts in der äußeren Boomanicziggasse von drei unbekannten Männern überfallen und blutig geschlagen, so daß der Aermste ins Nochusspital befördert werden mußte. Die Polizei recherchirt nach den Thätern. Unfall. Der aus Szall-Szt.­Marton gebürtige Taglöhner Paul Komjathy stürzte heute,in berauschtem Zustande vor dem „Sonc­ere”-Palais auf dem Waigner Boulevard zu Boden, und ge­­schah es bieber, daß drei scharfe Küchenmesser, , welche Komjathy kurz vorher zum Hausgebrauch gekauft hatte, ihm in den linfen Oberarm­ eindrangen. In Folge des starken Blutverlustes verlor der Mann das Bewußtsein ; er wurde behufs weiterer Pflege ins Spital transportirt. Blutige Schlägerei.­ Das Nemeth’sche Kaffeehaus auf dem Blodsberggrat war heute der Schauplan eines großen Standard. Die Taglöhner Zoe Kovács Ignaz Nofenfeld und Wilhelm Steifner waren miteinander in Streit gerathen und wurden Schließlich Handgemein. Bei dieser Gelegenheit wurden die zwei Gifteren so jewer verlegt, daß sie ins Johannesspital gebracht werden mußten. (Deputation beim Finanzminister.­ Eine Deputation des Pozsegaer Komitats unter Führung des Obergespang Gretozar Kurlevich sprach heute im Abgeordnetenhause beim Finanzminister Weierle mit der Bitte vor, im Bozsegaer Komitat, welches in finanzbehördlicher Beziehung bisher zur Eisegger Finanz­­behörde gehört, eine eigene F­inanzdirektion mit dem Sitz in Bozsega zu errichten. Minister We­fer­­­e ermiderte, die Erfüllung dieses Wunsches stoße umso weniger auf Schr­ierigkeiten, als auch die Regierung bei der Reform der Finanzverwaltung von der ntention ausging, daß jedes Komitat seine eigene Finanzdirektion besige. Die Durchführung der diesfälligen Verfügung wurde aber bisher durch den Mangel an geeigneten Sachkräften verzögert. Im Jahre 1893 werde jedoch in Poziega bereits eine eigene Finanzdirektion akfivirt sein, bis dahin werde daselbst eine demnächst zu errichtende Grpositur behufs Er­­ledigung der Reklamationen in Funktion treten. Die Denutation sprach sodann auch beim Handelsminister Gabriel Barofss in An­gelegenheit der Barkonzession der­ Eisenbahnlinie Neugradisse— Vozjega vor. Der Minister ermiterte, die Vorkonzession werde bereits in den nächsten Tagen ausgefolgt werden. Die Deputation, in welcher sich auf Sektion echef Klein­ befand, nahm die Antworten der Minister überaus befriedigt zur Kenntniß. ‚Stiftungshause en V Wegtarnfungs-Affaire vor dem König) Der Komorner Pfarrer Johann Molnár, welcher wegen „anbefugter ‚ Wegtaufung‘ zu mehrfachen Geldstrafen verurtheilt wurde, hat sich wegen Nachlasses derselben an Se. Majestät gewendet. Wie aus Komorn berichtet wird, sandte das Ministerium des Innern das Majestätsgesuch, mit der allerhöchsten Signatur versehen, an die Stadtrepräsentanz von Komoren zu alsbaldiger Verhandlung und ordnete gleichzeitig an, daß die Eintreibung der Geldstrafen vorläufig nicht bemerkstelligt werden möge.­­ (Repräsentantenwahl.) In Kalocsa wurde gestern nachträglich Johann Bencze zum Repräsentanten gewählt. Vor einigen Monaten war Bela Gajaryg mit­ einer Stimme Majorität gegen Bencze gewählt worden, doch wurde diese Wahl vom Munizipal, Ausschusse annullirt und eine neue Abstimmung langeordnet worden. (Prietätlosigkeit.) Das Gruhlweißenburger Blatt „Szabadiäg“ berichtet, daß der dortige katholische Gesellenverein alle seinen Loyalitäten die Porträts Dest’s und Kosiuth’s entfernen ließ, die sich dort seit längerer Zeit befanden. Die Ursache vieler Mach­­regel soll angeblich sein, „daß die höhere, kirchliche Behörde es nicht gern sehe, wenn sich die Jugend mit politischen Dingen befasse." . Verhaftung eines Defraudanten.­ Es wurde bereits gemeldet, daß der Kontrolor des Nofenauer­­ Steueramtes Kristoffy, der sich nach Verübung einer Defraudation nach Amerika geflüchtet, am 14. Leber in Nemw-Mark verhaftet wurde. Der Bundesmarschall hatte bereits am 20. Jänner die Depeiche empfangen, welche die Bitte um Verhaftung Kristoffy’s enthielt. Am 14. Feber traf dieser mit dem deutschen Schiffe „Eider” ein und der Bundes­­marschall traf Anstalten, ihn zu deteniren. Kristoffy stellte in Abrede, der Gesuchte zu sein, behauptete, Zosef Horváth zu heißen und wohl nach Nojenau, aber nicht im Gömörer Komitat, sondern in Siebenbürgen zuständig zu sein. Grit als man bei der Leibesunter­­sügung in feinen Kleidern den Namen Kristoffy fand, wurde er mürbe und bat, ihn in Ruhe zu lassen, da er frank sei. Später gestand er, daß er seit sechs Jahren befraudirt habe und selber nicht wise, wie viel Die verumtreute Summe betrage. C8 heißt, daß Kristoffy’s Sohn in New­ Hart lebe, ‚doch will er dessen Adresse nicht angeben. Bis zu seiner Auslieferung wird der Flüchtling ge­­fangen gehalten. (Entdeckte Falshmünzer) Man schreibt uns aus Belgrad: Auf der Donauinsel wilden Ostrova and Dubrapinga wurde eine Falfymünzer-Werkstätte ent­­deckt. Dieselbe erzeugte serbisches Nidelgeld, welches durch zahlreiche Agenten aus dem flachen Lande vertrieben wurde. Die ungarische Polizei hat die Hauptverbrecher festgenommen. Fortune de Boisgobey,­ der hervorragende französische Romanscriftsteller, ist vor einigen Tagen, 67 Jahre alt, gestorben. Trogdem er erst im Alter von 44 Jahren literarisch zu wirken begann, beträgt die Zahl seiner Werke doch 30, deren meiste das lebhafteste Interesse erwecten und vielfach, auch ins Ungarische, überlegt wurden. (Chirurgisches Sanatorium) Dr. Herczel, Operateur, em. Universitätsdozent für Chirurgie in Heidelberg, lang­­jähriger I. Assitent des berühmten Chirurgen Geheimraths Czerny, it in seine Heimath zurücgekehrt und hat in unserer Hauptstadt seine ärztliche Thätigkeit aufgenommen. Dr. Herczel m wird im Verlaufe eten­s ein nach den modernsten Prinzipien eingerichtetes Hirurgisches Sanatorium eröffnen. Dieses Dionats Das „Nerztliche Spezial­sdreffenbuch von Buda­pest“ it in allen Buchhandlungen erhältlich. Ein neues K­onfestionsgeschäft erfen Nanges. Die Firma 3. Bolacset u Komp. eröffnete heute am Glisabethplag Nr. 7 ein in großem Style an­­gelegtes Krraken- und Mädchen-Konfektionsgeschäft. Dieselbe hat sich zum Prinzip gemacht, bei mäßiger Pfeisen stets das, Eleganteste und Erquisiterte zu erzeugen. Theater für Beute, Montag, 2. März: National­theater: »Az uj czége. — Köni­glich ungarisches Opermbauns: Beshlofin. — Diner Festungstheater: Geh­loffen. — Volläththeater: »A­vereshajuc. Gerichtsknalle. Eine mysteriöse Affaire. Die in Angelegenheit des Anlebens der Hausbesrgerin Frau Anton Sporner (Fecäkegalle Nr. 5) bei der Ober-Stadthauptmannschaft geführte Untersuchung — worüber wir bereits wiederholt berichtet haben — ist nun beendigt und sind die Alten dem Gerichtshofe zugegangen, nächsten Tagen über Die weiteren Schritte beschließen wird, welcher in dem Ein vertauschtes Medikement. In der Angelegenheit des vor einigen Monaten verstorbenen Tafelrichters Edmund Fit­z wurde bekanntlich die Untersuchung gegen einen hauptstädtische Arzt und einen Apotheker eingeleitet. Die Akten in dieser Angelegen­heit werden nun an den justizärztlichen Fachssenat geleitet. Die im Laufe der Untersuchung vernommenen ärztlichen Geperten haben nämlich fonstatiet, daß hier eine Vergiftung vorliege; der Landes- Chemiker Emil Felletar aber gab die Grk­ärung ab, daß hier keine Vergiftung vorgefonmen sei. Da bdiese beiden Gutachten einander­idersprechen, ordnete der Gerichtshof auf Antrag der Anflagebehörde an, daß die Alten zur Superrevision an den justizärztlichen Kab­lenat geleitet werden.­­Begen Wiedertretung dur­ Einführung eines Sprech- und Signal-Apparates hatte sich die Balafia-Gnar­­mater Sparfasse vor dem dortigen­ Bezirksgerichte zu verantworten. Die Direktion der genannten Sparkasse hat nämlich am 20. April 1889 einen Sprech- und Signal Apparat einführen lassen, welcher das Sparkasse-Gebäude mit der Feuerwehr verbindend durch den Thurm der dortigen römisch katholischen­ Kirche führte und zu dem Rmede diente, damit im alle eines nächtlichen Einbruches das Versonal Der Sever mehr rechtzeitig verständigt werden künne. Die Direktion ließ diesen Apparat einführen, ohne vorher die behördliche Genehmigung angesucht zu haben und wurde in Folge dessen die Sparkasse wegen der oben erwähnten Webertretung vom Bezirksgerichte in Balalia- Gyarmat zu 50 fl. Geldstrafe verurtheilt. Hingegen appellirte Die Direktion und die Budapester Königliche Tafel fassirte mit Urtheil vom 10. Feder I 3. das Urtheil der I. Instanz, da im Sinne des §. 51 des Lebertretungsgefeges gegen unbekannte Personen nicht vorgegangen und das Strafverfahren gegen juristische Personen — wie die Spar­­kaffe eine ist — nicht eingeleitet werden könne. E Telegran­me des „Beer Zioya“. ‚Grog:Kifinda, 2. März. (Orig. -Telegr) Der Aka­banminister Graf Andreas Bethlen hat den Torontäler Ober­­gespan Sofer v. HertelendM für weitere zwei Jahre als Regie­­rungs-Kommissär bestätigt. — Die Iteressenten der Galaczia-Neger­eirung werden fi in einer am 10. b. M. im hiesigen Stadthause unter Vorfig des Vizegespans Eugen v. Rönay stattfindenden Kon­­ferenz als Gesellschaft fonstituiren. — Gegen den Gemeindenotar von Droplamos Sofef Hoffer hat die dortige Gemeinde-Vor­­stellung wegen verschiedener Mißbräuche die Anzeige erstattet. Die eingeleitete Untersuchung hat thatsächlich mehrere Schwere Mißbräuche zu Tage gefördert,­­ denen zufolge der Notar sofort suspendirt wurde. Binfovce, 2. März. (Orig.-Telegr.) Zur Unter­suchung des vor einiger Zeit verübten Postraubes it der Eisegger Staatsanwalt Markovac hier eingetroffen. Es wurde sonstatigt, daß der Kartofmagen zwischen Vinkovce und Morovac über­­fallen, der Bou­illon Hortsy erschoffen, der Kasten erbrochen und daraus zwei Geldbeutel mit 116 fl. Inhalt, zwei Briefläde mit Korrespondenzen, darunter neun refommandirte Briefe geraubt wurden. Bei dem todten Postillon wurde ein nicht abgeschoffener Re­­volver vorgefunden. Flinte, 2. März. An dem Diner, melchtes Gouverneur Graf August­ ZihY_ zu Ehren des österreichisch-ungarischen Geschwaders gab, nahmen Erzherzog Sofef, ‚Admiral Sterned mit dem Stab des Geschwaders und den Schiffskommandanten, ferner General Satinelli, Regiments-Kommandant Svanfidh, Aladenie- Kommandant Seemann, die Konsuln von Deutschland, Rußland, Frankreich, asien, Spanien und Griechenland,­­Bürgermeister Ciotta, die Mitglieder des städtischen Magistrats, der Präsident des Gerichtshofes und die Chefs mehrerer anderer Behörden theil Erzherzog Sofef wurde bei seiner Ankunft an der Treppe vom Gouverneur und dessen Gemahlin empfangen. Unter den Klängen der Wolfshymme betrat der Grgberton, die Gemahlin des Gouverneurs am Arme führend, den Gaal, woselbst er von den Anwesenden ehrerbietigst begrüßt wurde. Nach dem glänzenden Diner hielt Erz­­herzog Ijosef Gerele und richtete an sämmtliche Anwesenden freundliche Ansprachen. Um 10 Uhr verabschiedete sich der Erzherzog in herz­­licher Weise. Heute Abends veranstalten die Zöglinge der Marine Akademie eine musikalische Soirée, welcher wahrscheinlich auch Erz­herzog Dolef beimwohnen wird. ‚Bien, 2. März. (Drig-Telegr.) An den diesjährigen Manövern bei Badmweis werden ver bosnische Ba­taillone theilnehmen, welche dann nach Wien in Garnison, kommen. — Ein Abgesandter des 3 "

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