Pester Lloyd - Abendblatt, März 1892 (Jahrgang 39, nr. 49-72)

1892-03-01 / nr. 49

ee LATT DES PESTER LLOYD. GT (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz A Tr. in allen Berschleißlokalen.) ESETET EZT 1. Mär. EEE Budapest, 1. Min. = Die Rede des Deutschen Kaisers bei dem Festmahle des brandenburgischen Provinzial­landtages ist bekanntermaßen in aller Welt streng krstiftet worden. Die deutsche P­resse selbst, die freisinnige, nationale Liberale und selbst die freikonservative, Hat ihre Bedenken gegen Diese Nede in freimüthiger, ernster und wü­rdiger Weise zum Ausdruck gebracht. Die „Zimes" hat das an F­reimuth und Härteraum zu überbietende Wort gebraucht, es sei ein Unglück, daß der Deutsche Kaiser, der­ eine­ so große und verantwortungsvolle Position innehat, nicht im Stande it, sich über die L­ebensauftellung eines Unteroffiziers zu erheben" Man kann einem Monarchen gegenüber nicht leicht eine rück­­sichtslosere Sprache führen. Aber all die ungünstigen Urtheile über die Rede des Deutschen Kaisers beschränkten sich darauf, die Wirkung derselben auf die Gemüther im Deutschland und auf die interne deutsche Politik ins Auge zu fassen. Die russische Presse allein hat entdeckt, daß des Kaisers Erklärungen geeignet seien, Zweifel und Sorge über die Stabilität jener friedlichen Intentionen zu weden. Das üb­­en. Solche Zweifel und Sorgen hat bisher noch Niemand aus der legten Nede des Deutschen Kaisers heraus­­gelesen. Dagegen erinnert man sich gerade bei diesem Anlasse der eminent friedlichen Versicherungen, welche der Deutsche Kaiser wiederholt und in feierlicher Weise gegeben und welche die Stabilität seiner friedlichen Intentionen ein für allemal festgestellt haben. Wenn der Kaiser sagt: „Zu Großen sind wir bestimmt und herrlichen Tagen führe ich Euch modh entgegen“, so hat er dabei sicherlich nicht entfernt an Krieg und Kriegsruhm gedacht. Das geht aus dem ganzen Zi­­ammenhange der Nede hervor. Dieselbe wendet sich ja fast ansschließend gegen die mißvergnügten Nörgler, denen Die „elenden, jammervollen Zustände im Deutschen Reiche” zu­­wider sind. Um die inneren Zustände handelt­ es sich dabei, nicht um die auswärtige Volitis, die höchsteng gegen die Bürgeleien eines „Einzigen“ anzukämpfen, im Übrigen aber die ganze Nation Für sich hat. Für diesen „Einzigen”, der seinem Meißvergnügen über Die auswärtige Politik von Zeit zu Zeit Worte grbt, soll nunmehr die Zeit der Auferstehung nicht mehr fern sein. Der Berliner Korrespondent eines englischen Blattes be­­hauptet wenigstens, daß, wenn einmal das Schulgesett im preußischen Herrenhause auf Widerstand fragen wird, der „psychologische Moment“ für das­ Wiedererscheinen des Fürsten Bismarc im öffentlichen Leben genommen sein werde. Als Opponent gegen das Schulgesäß im Oberhanse werde er die Rolle eines Führers der gesammten deutschen Nation spielen. Das singt wohl jeher pathetisch, ist aber doc nichts als eine Vhraje. Zu denken, Daß irgend eine dem König und seiner Regierung wichtig dürfende Vorlage, die obendrein unter dem Schlagworte der Hebung der cristlichen Moral in die Welt gefegt wird, im preußischen Oberhause auf beträchtlichen­ Widerspruch toßen könne­­n­ eine geistige Arbeit, mit der sich ein Kenner preußischer Verhältnisse niemals abgibt. Für ihn liegt eine solche Eventualität außer dem Bereiche der Möglichkeit. In ein den Verhältnissen ganz fern Stehender kann den Wahn hegen, daß Fürst Bismard, gefrübt auf die D­e­position Des Doberhanfes, id. je. einmal wieder zum Führer der deutschen Nation emporschwingen künne. " Den Glanzpuunkt des 244 Seiten starren Bandes bildet die Söilderung des Weberganges nach Allen, 3. Juli 1864, melde sicherlich überall als eine ganz hervorragende Leistung anerkannt werden wird, die Moltfe als Schriftsteller ein neues Denkmal fett.­­ Der ständige Berifikations-Ausschugt und die Gerichtskonmissionen des Abgeordnetenhauses sind im Sinne der Statuten heute Vormittags 10 Uhr zusammengetreten, um sich zu konstituiren. Der ständige V­ertifikations- Ans 1­6. u­B wählte zum P­räsidenten Karl Rad­n­a­y,­­ zum Schriftfü­hrer Alos Széll. Die Gerichtskommissionen konstituirten fst wie folgt: U. Gerichtstommission: Präsident Desider Bercze­k, Schriftführer Bela Rudnay, zum Referenten der gegen die Wahl Franz Sima’S eingereichten Petition wurde Gu­stav Bekfics, zum Referenten der gegen die Wahl August Pulpky’s eingereichten Petition wurde Árpád Miló gewählt. IH. Gerichtskommission: Präsident Emerig Lat­­tó­csy, Schriftführer und Referent für die gegen die Wahl, Baron Bela Asel’s eingereichte Retition Craft Dokus; IV. Gerigte Kommission: Präsident Mlerander Hegedüs, Schriftführer und Referent für die gegen die Wahl Johann Burgly’s­ eingereichte Retition, sowie für das beanstandete Mandat Yosef "Ntolnov's Herander Konkfoly-Thege; Präsident der VI. Gerichts­­kommission ist Janaz Darányi Schriftführer und Re­ferent für die gegen die Wahl Ladislaus Arany’s eingereichte Betti t­on Franz­ Rabos in Den übrigen Gerichtskommissionen konnte die Konstituirung nicht stattfinden, weil die Mitglieder nicht in heidfußfähiger Anzahl erschienen waren. = Der soeben in der Hofbuchhandlung E. ©. Mittler, Berlin, erschienene erste Theil der Militärischen Korrespondenz Des Feldmarschals Moltke, betreffend den Krieg vom Jahre 1864, verschafft einen tiefen Bimicls in die Leitung und Entwicklung der damaligen kriegerischen Ereignisse. An der Dentschrift an Moon vom 30. Juni 1863 wird betont, daß bei der Zusammensezung des Gretationstorps, also bei einer Maßregel, melde zum Krieg nit nur gegen Dänemark, sondern möglicherweise auch gegen­­ Frankreich führen kann, gerade vor Süden Deutschlands, speziell Batern, gleich anfangs solidarisch betheiligt werden sollte. In einem Schreiben an Generallieutenant Manteuffel vom 3. Dezember 1863 wird betont, daß es geboten erscheine, bei allen partiellen Mobilmachungen den großen General­stab intakt zu erhalten, um den­ Anforderungen der­ eventuellen allgemeinen Mobilmachung begegnen zu können. In einem Bericht "an den König vom 17. Jänner 1864 wird die Eventualität­­ ber­sprochen, daß Sachsen und Hannover gemeinsame Sache mit Dänemark­ machen ; in diesem Falle wilde die Entscheidung auf anderen Kriegstheatern liegen und es wide die Mobilmachung der gesammten Armee nothunwendig werden. . In einem Bericht an den König vom 22. ober 1864 wird die Okkupation Jütlands vom militärischen Standpunkte aus vertheidigt und in inter nationaler Beziehung Folgendes gesagt: Man sollte glauben, daß, wenn es Stantreich oder vielmehr SKaifer Napoleon tonwenirt, uns zum Frühjahre den Krieg zu erklären. Die Be­­wegung des außerdeutschen Schleswig dazu völlig genügende Ver­­anlassung gibt und daß er, um Jütlands mitlen schwerlich dazur schreiten wird. Die Zeitungsmeldungen über die exiten Berluste ab­jib­t Moltse am 4. März 1864 folgendermaßen : Die, wie es scheint, sich bestätigende, Gefangennehmung von 28 Achter-Yuparen­tt recht unangenehm. Die Dänen werden­­ diese­ Ihmit den Burschen direct Kopenhagen spazieren, führen und sie nicht gegen 280 dänische Gefangene, die sie verlieren, hergeben. Die Korrespondenz enthält ferner Gutachten des Königs Wilhelm I. an den Prinzen Fried­­rich Karl betreffend den Uebergang nach Alsen, worin der König klärt, weder er noch Roon denken daran, den Hofkriegstab­ spielen­­ wollen. Ein Brief Molttes an den Obersten Blumen­­th­al, Chef des Generalstabs Prinzen Friedrich Karl, vom 11. März enthält nachprüfliche Kritik der bisher fruchtlosten Belegung von Düppel, die friedlos wäre, und­ tritt vielmehr für die Landung auf Alfen und in fetter Linie für die Bewegung Finens ein. Ein Schreiben an Blumenthal vom 27. März 1864 enthält folgende Stelle: „Man ermartet vom Prinzen (Friedrich Karl) Fühne Unternehmungen und wenn er dazu schreitet, sch richt man davor zurück. Soll der Prinz die Verantwort­­lichkeit tragen, so muß er auf Freiheit in der Wahl der Mittel haben. Nehmen Sie AMen, so find hnen die 6000 Paar Stiefel und alle Sünden, die Sie sonst begangen haben mögen, ver­­eben. Dazu gebe Gott Segen und Erfolg.“­­Später fordert er Blumenthal auf: „Berragten Sie nur nicht viel über Dinge, die noch verchehen sollen und Gott igüte das königliche Kriegsheer zu Lande und zu Wasser.” Mit dem Glücmwunsch an Blumenthal zur Erstürmung von Düppel verbindet Moltke die Bermerfung: „Ich­­ weiß, daß Sie seine Zeit zum Schreiben haben, menn man Geschichte macht, muß man es Andern überlassen, sie zu schreiben.“ Im Operations-Entwurf vom 24. April 1864 resumtirt Moltfe dahin: „Ein gemaltsamer Webtergang nach Alsen führt zum entscheidendsten Resultat. Wenn zu große Opfer bei ernstem Vorgehen zu erwarten, so mure die voll­­ständige Besugnahme von Jütland durchzuführen und die Landung auf Fünen zu versuchen. Von der Belagerung Friedericias Tann ich nur abtathen.” Dieser Plan wurde bekanntlich Duchgeführt. Tagesweuigkeiten. (Aus dem Ministerium des Neußern) Durch allerhöchste Entschliefung wurde der, mit Titel und Charakter eines Hof- und Ministerialrathes bekleidete Sektionsrath Franz A. v. Matscheko zum Hof und Ministerialrath extra statum ernannt, während den Sektionsräthen Kal SchultesR.v. Tetzsdorf und Flimis, Dr. Wildem Mittag v. Lenkheym und Dr. Adalbert $­ug 8 Titel und Charakter eines Hof- und Ministerialrathes tatfrei verliehen wurde. ( Berleih­ung) Durch allerhöchste Entschließung wurde dem Gemeinderichter von Szent-Ratolna, Sofef S­z­ab 5, in Aner­­kennung seiner eifrigen und ersprießlichen Dienste, das goldene Ver­­dienstkreuz verliehen. Suffizielle Ernennungen.­ Durch allerhögsste Entfliefung wurden ernannt: Der Gerichtshofrichter Dr. Nikodem Sakt fies zum Oberstaatsanwalt3­ Stellvertreter; der Gerichtshof­­richter Thomas Kraljevics zum Staatsanwalt in Agram; der Gerichtshofrichter Georg Mihajlovics zum Staatsanwalt, zugetheilt als Oberstaatsanwalts-Substitut der Oberstaatsan­waltschaft , die Gerichtshofrichter Karl Martovac und Merander Davila, und Staatsanwalts-Substitut Friedrich Bros­dán zu Staats­­anwälten in Effega, beziehungsweise Ogulin, beziehungs­weise Warasdin. BomKonsularkorps) Durch a. b. Ennschließung wurde der Kaufmann Ludwig Levisson in Gothenburg zum unbesoldeten Sonjul ebendaselbst ernannt.­­ Ernennungen­ Fra Raab zum Fön. Ingenieur III. Kaffe im Stande der Staatsbauämter; Edmund Szeplafi zum Notar am Elisabethstädter Gerichtshof; Franz Papp zum besoldeten Rechtspraktikanten im Sprengel der Klausenburger. tön. Tafel; Béla Kovacs zum Zollamts-Praktifanten in Hermannstadt ; Gabriel Simon zum nunbesoldeten­ Steueramts-Praktifanten in Sepsi-Szent-Cydrgy. (Die Fort-Staatsprüfungen) werden vom 20. April ab im Hause des Landes-Forstvereins zu Budapest abge­halten werde: "Die zur­ Prüfung »Erscheinenden haben die ihnen entheilte Bewilligung vor Beginn der Prüfung dem Präsidenten der Prüfungs-Kommission vorzuzeigen. ,-"·-«-­«’Z-«»if.s«-·k­ae Ne­­­­­­­­ EZ TE TEE SZERET KEZEKBE meer FEKET Rriegsminister 539. Freiherr D. Bauer) Gestern war in Wien das Gericht von einer schweren Erfrankung des Kriegsministers FZM. Freiherrn v. Bauer verbreitet. Ihatfählic it der Kriegsminister seit Samstag in Folge einer Erkältung unmehl und bettlägerig. m Laufe des geitrigen Tages hat das Fieber, von welchem der Patient befallen war, nachgelassen. Am Abend war der Zustand des Ministers ein zufriedenstellender. Neue Schulinspektoren. Zum Säulinspektor für das Beregher Komitat wird — mie „M. U.” berichtet — Béla Mataforgly­mó zum Hilfs-Schulinspektor Julius Esörky, A­ítuar beim Bempliner Schulinspektorat, zum Hilfs-Schulinspektor für das Baranyaer Komitat, D. Laubhhaimer, Altuar beim Dedenburger Inspektorat, ernannt. (Glemör $anföF+) In Minden, wo er der ver­hätsehelte Liebling aller Kimnstlerkreise war, tt. am 27. Feber Elemér San­tó,der­ Sohn des größten ungarischen Zeichner Johann Santo, gesto­rben. Elemér war erst 20 Jahre alt, aber sein Name war schon seit einem Dezennium bekannt, wie nicht minder feine Humoristischen und Earrisirenden Zeichnungen. Seine kindlichen Zeichenversuche ver­­tiethen so unßerordentliches Talent, daß ihn sein Vater, nachdem Elemér die Mittelschule mit Erfolg­ absolvirt hatte, die Landes-Musterzeichenschule besuchen ließ. Bald war er dem Unterrichte derselben entwachsen und seine Professoren feindten ihn zu weiterer Ausbildung nach Minden, wo er­ bald durch­ seine Begabung ‚auffiel! und­ bei­­ zahlreichen Konku­rrenzen die ersten P­reise gewann. Die „liegenden Blätter” nahmen ihm­ in die Reihe ihrer Zeichner auf, da er nicht nur in technischer Beziehung Hervorragendes leistete, sondern auch ein­ echter Humorist war, der seinen Kollegen Stoffe zur Illustration und der Redaktion die dazu­­­gehörigen Scherze übergab. Niemand zweifelte daran, daß Elemér Sanfo ein weltberü­hm­ter Zeichner werden würde, wenn ihn nicht sein unbändiges Kümstlertemperament frühzeitig zugrunde richtet. Leider war das Rechtere der Fall. Eine Liebesleidenschaft erfaßte ihn, er glaubte er habe­­ sich ‚getäuscht „und bekam das Leben satt. Er lebte seinen ur­­sprünglich gesunden Körper allen Gefehren aus, und endlich raffte ihn die Lungenschreindsucht hin. Gestern wurde er auf dem Münchner evangelischen Friedhofe begraben. · (Der Noth stand im Arvaer Komitat.) Nach den an den Minister-Präsidenten gelangten Meldungen, melde als Antwort auf Die im Folge der Schauernachrichten einiger Blätter abgesandten Telegramme eintrafen, it bis fest Tein­fall von Typhus oder Hungertod unter den Nothleidenden angezeigt worden. Unter den Kindern ist wohl die Sterblichkeit in Folge der mangelhaften Ernäh­­rung auch zum Theile der Masern größer, was jedoch nur theilweise mit dem Nothstande zusammenhängt. So übertrieben aber auch die Nachrichten einiger Blätter sein mögen, so kann es doch nicht geleugnet werden, daß Noth und Elend so groß sind, daß hier ein weiter Spiel­­raum für die Mildthätigkeit guter Menschen sich bietet. Dem „Beiter Lloyd“ ist bisher aus dem Kreise seiner Leser schon eine ansehnliche Summe zugenommen, die, wie wir hoffen zu­ dürfen glauben, noch beträchtlich anmachten wird. Es sind uns zugesendet worden von: Gulden Frau Karl Haggenmacher 2. an un on nun ann ann nn nn 100, Samuel 3, Goldberger.w Söhne --- =. „Coe22 22.­­2... 24 340 Schlesinger u. Bolátovíte 2:2 220 200 402 un ann on an an 50.— Hermann Kohn jun... 2. ann nes in an an REED 50.— Alfred D. Paster ru. a 2 a­n Re TER 25.— Roinhold Dersmann en NE tá­rzád VAS L Én 25. — Eduard Riegler, E. u. £. Hoflieferant­­:- --- === = Beiträge des Afrifareifenden West­mart) Der bekannte Afrifareisende Theodor Westmart wird am 14. und 19. d. M. hier Vorträge halten, welche allgemeines Interesse erregen dürften. Westmark, ein Schwede­ von Geburt, hat fünf Jahre im ,dunteln" Grothen­ zugebracht und wo immer er bisher über die mannigfachen Abenteuer seiner Forschungsreisen gelesen hat, überall fand er für seine anregenden, auch der Form nach ungewöhn­­­lichen Vorträge lebhafteste Anerkennung. « (Die Naturwissenschaftliche Gesell­schaft) hielt an 13.d.,Donnerstag,Abends 7 Uhr eine physiologische Kon­­ferenz.­­Vortragende sind Dozent Dr. Wolf Szili und Dr. Alex­­ánder Korányi Südischer Gesellenverein) Für die am 5. b. M. in der alten Gobekstätte stattfindende Tanzunterhaltung des­ jüdischen Gesellenvereins gibt sich im P­ublikum so lebhaftes Interesse fund, daß der Erfolg des Abends schon fest als gesichert erscheint. (Grnb­beilung des städtischen Beamten­personals) Anlählich der Beendigung der allgemeinen Beamten- Restauration hat Bürgermeister-Stellvertreter Karl Gerlöczy die Notare, Aktuare und Konzipisten Folgendermaßen eingetheilt : Bird­fidial-Bersonal-Abtheilung: Notär Dr. Eugen Radnay, SKonzeptspraftifanten : Desider Renyi, Anton Földvari und Dr. Theodor Baintner, Sanitäts-Abtheilung: Notär Stefan Belotrócsy, Alm­ar Dr. Johann WBaulovits, Konzept3- Praftifanten: Sigmund Goresziy und oie Engelmann; erste (Rechts, Gewerbe­ und Mole) Sektion: Motär Dr. Johann Vapilienuts, Artuar Emerich Markus, Konzepts- Praktikant Ludwig Schneider; zweite Sektion (öffentliche Bauten) Notär Karl Vofits, Artuar Bátor Ripertovig, Konzepts- Praktifanten Graf Géza Festetik und Dr. Rudolf Raiß; dritte Sektion: (Privatbauten, Triangulirung und Regulirung) Notär Franz Pohl, Altuar Stefan Bahar, Konzepts-Braftifanten Dr. Theodor Dobry und Dr. Karl Salay; vierte Sestion: Militär und Zuständigkeit) Notär Johann Jandek, Notär­ Josef Szily, Altugr lerander_ Gergelgi, Wettytö ; fünfte GSektion; . Stellvertreter, Kornzepts-Prattifant Anton ‚Brohäßfa und Aktnar Karl Szigeti; (Steuern und Gebühren) -Notär _ Eugen Ne­medy, Konzepts- Prattifant Johann Mérő jun.; fec­hte (Finanz- und Wirthschafts-) Sektion: Notär: Yosef_Mátray, Aktuar Anton Rozsavölgyi ; siebente (Unterrichts-) Sektion: Notär Franz Faller, Aktuar Dr. Árpád Bogifih, Konzepts-Praktikanten Lud­wig Pesto und Stefan Sader; achte (volkswirthschaftliche ıund Approvisionirungs-) Sektion: Notär Bela Hermann, Altuare Géza Marih und Dr. Béla Melly; neunte (Wohlthätigkeits-) Sektion: Astuare Dr. Lulius Romlody und Aladar Rath, Konzepts-P­raktikant Kaspar Csanáda ; zu den Bezirks-Vorsteh­ungen: I Bezirk: Notär Paul Olhanfer und (provisorisg) Konzipist Dr. Lad. K. Rovád ; II. Bezirk: Notär Michael Fózla und Artuar Ignaz Berger; III. Bezirk: Notär Nik. Belgrady; IV. Bezirk: Notär Franz I­V. Bezirk: Notar Julius Kühnel und Aktuar Ladislaus Kozary; VI. Bezirk: Notär Peter Toperszer und Altuar Géza Mérő; VII. Bezirk: Notär Benjamin­­ Bencze und Aktuar Eugen Rällay; VIII. Bezirk: Notar Alex­­ander Hampay und Altuar Sagnaz Komaromy; IX. Bezirk: Notär Karl Herein; X. Bezirk: Notär Desider Antita. Der neu­­ernannte Aktuar Géza Amtmann bleibt zur unmittelbaren Dienst­­leistung neben dem Bü­rgermeister-Stellvertreter. Diese Enntheidung tritt am 3. März ins Leben. Der Stellvertretende Bürgermeister hat gleichzeitig­ all diejenigen Beamten, die ihre gegenwärtigen Stellungen wechseln, aufgefordert, ihre eventuellen Restanzen dem resp. An­töe ef. mit einer Konsignation zu übergeben. (B­estohlenes But.) Die Silbergegenstände, über deren Satfirung mir fürzlich berichteten, waren in der That gestohlenes Gut. Die betreffenden Eigenthümer, die Private Fran Salob Wedig und Dr. Hofer GLü­d sind­ bereits wieder in den Deli der­ Gegen­­stände gelangt. Gegen den Berleger, einen jungen Mann. Namens Lazar Wach 8 wurde die Untersuchung­ eingeleitet. — Neuestens wurde ein Freund des Vorhergenannten, Namens Bitriol, welcher eine Zuderdose aus Wipaccasilber (mit ornamentaler Verzierung) und diverse Weißmwäsche verlegen wollte, in Ge­wahrsam genommen. Der Verhaftete gibt an, daß er die Gegenstände von einem Unbekannten erhalten habe. (Berchmungen.) Die Gattin des Schuhmachers Niko­laus Nagy geborene Theresa Rima ist unter Mitnahme ihrer zwei Kinder — der dreijährigen Margit und der einjährigen Elise — aus ihrer Wohnung, Defferoffygaffe Nr. 45, spurlos verschwunden. a Polizei hat, auf erfolgte Anzeige die Kurrentirung der Frau verfügt. (Unfall) Der Taglöhner Johann Valusta fiel heute vormittags in Folge eigener Unvorsichtigkeit vom zweiten Stoc des Neubaues­ in­­ der­ Herrengaffe Nr. 12 herab und erlitt einen Bruch des rechten Armes. Der Verunglückte wurde ins Nohusipital transportirt. Pfarrer-Ernennung. Der König hat zum Pfarrer der zur f. u. Tf. Familienherrschaft Holitisch gehörigen Gemeinde Kuti Sofet Agnelli, bisher in Esari, ernannt. Agnelli ist ein hervor­­ragendes Mitglied der ungarischen­ Gesellschaft in jener Grenzgegend. Durch Alklimatisirung von, zu Heil- und technischen Zrieden bem­üh­­baren Bilanzen hat er der Bevölkerung, deren Zahl sich zur­ Aus­­­wanderung vermindert, die Griftenz erleichtert. Agnelli Botaniker auch im Auslande einen glten Namen. Batermörder. Bei einigen Wochen­­ verschwand der Dobanovcz der wohlhabende Gastwirth Krajnovics. Als man ihn lange vergeblich gesucht, entdeckte seine Frau vor dem DBezirkägerichte das Geheimniß des Berjhmindens. An dem Tage, an dem man ihn zufegt gesehen, Hatte er Streit mit seinen beiden Söhnen, von denen der eine, 21, der andere 17 Jahre alt it. Die tanzenden waren im Stalle und als sie hinsam, sah sie durch das Fenster, daß ihr Mann auf der Erde lege­n und von seinen Söhnen gewürgt werde. Als es ihr gelang, die Thür zu öffnen,­­war­ er bereits todt. Aus Furcht vor den Drohungen ihrer Söhne habe sie bisher geschwiegen. Die Mör­­der­ wurden dem Gerichte übergeben. (Traugang.) Samstag Mittags hat in der Pfarrkirche zu Maria Geburt auf dem Nem­mweg in­ Wien die Vermählung des Schriftstellers Herrn Karl Edlen v. Slop-Cadenberg Baron d’Agnano mit der ungarischen­ Gutsbesiger3- Witwe Frau­da 2. Ragályi, gebornen Baronin "Gombos ". Gombosfalva und Kisfalu, stattgefunden. .­­(Der­ loyale Getreral.)Ein russisches Blatt erzählt die­ folgende lustige Geschichte:In Warscim bh­rden­ die Mobksten eines zugrunde gegemgenen­ Apistokraten versteigert Und bei dieser Gelegenheit erwarb eins General ein Bild von Marejko,welches d·ch Königladislawa­ls dieser«Harrseder Jagellonen in vollem kötkcgs­lichensOxnatc darstellt Zahanseertrach­t»e»n«»ix1·deerätIfter Zweifel darüber,db­nch­ Zlaw.das Recht habe,sich in c königlichechrnate zu zeigen und ob er,der Käufer,das Bild in seinem Salon auf­­hängen dürfe.Die Entscheid­ung hierüber legte ein pemissarischaner Polizeichef vor,denn er­ schriebt»Ich habe ein Bild»gekargt,das einen QJ Zensci­e11,Namens Wladislaw Jagelin,im königlichen Schmque darstellt.Ich bitte,crnirenzulassen,ob sich nicht in Warschem erxk Schauspieler dieses Namens befindet;wenn ja,verständigen Sie 111 ich, oder dass­ ich­­ tr­at,sich so malen zu lassen.«Nachemigchngen erhielt der General folgende Antwort:,,1.Der vo­tJlmengesuchte Schauspieler Wladislaw Jagello wohnt nicht in Warschau.2.Seit zwei Tagen jedoch­ wohnt im»Hotel de Saxe«ein Greisler.Namens Wladislaw Jagello der angibt,daß er sich noch nie im königlichen Dructtebabe malen lassen­ und juerspruchen h­at,sich1 in einer7101rt Kostü­mt malen zu lassen,dass ein­er bürgerlichen Steilnnchicht entspricht­'s (Eine Weltkatastrophe.)Jikdea Sternbolde des Fuhrmanns ist ein­ Stern aufgeleuchtet,Trellcherchs größte Interesse der Atronomen wachgerufen hat, weil Fälle, daß einzelne Sterne fast pröglich einen ganz ungewöhnlichen Grad von Helligkeit ent­­zielen, doch verhältnismäßig selten vorkommen... Die e­rste Nachricht erhielt die Edinburger Sternwarte, und zwar am 31. Jänner durch eine anonyme PBostfarte.­­Zunächst bestätigte noch an­­ demselben Abend der Direktor der genannten Sternwarte, Dr. A. Copeland, die erhaltene Mittheilung, und dann­ theilte er Dieselbe sofort den anderen Sternwarten mit. Nachträglich meldete sie der Ente wieder. M­it dies eine Laie, Herr Never und Thomas D. Anderson, welcher ei aber eher genauen Kenntnis der mit freiem Auge sichtbaren Sterne erfreut. Nach seinen Mittheilungen erblicte er am 23. Jänner zum ersten Male den neuen Stern, vermechselte ihn aber mit einem benachbarten Stern gleicher Helligkeit. Exit am 30. Spänner, als er einen Stern-Itlas zu Hilfe nahm, fonstatirte er dessen Neuheit. Die Astronomen drrchsuchten fest auch die älteren Beobachtungen über diese Gegenden des Himmels, und so wurde zunächst Konstatirt, daß in den Jahren 1856 und 1857 an dieser Stelle sein Stern heller als 9­5 Größe gestanden hat. Ferner theilte Brofessor Bidering in Cambridge Nordamerika­ in einer Depeiche mit, daß dieser Stern dreimal im Dezember 1891 photographirt worden ist, ohne daß man auf­ dessen Beränderlichkeit aufmerksam wurde und daß er am 1. Dezember schmad, am­ 10. heil und am 20. Dezember noch heller war. Die größte rag hat der neue Stern anfangs Feber erreicht, zu welcher Zeit er von einigen Astronomen als ein Stern von der Helligkeit 47 geschägt wurde. Gegenwärtig is seine Lichtstärke bereits an Abnehmen. Die Erklärung einer so abnormen Lichtentwicklung suchten Die Atconomen im der Hypothese, daß zwei Weltkörper aufeinandergestürzt seien und hiebei, so wie bei jedem Zusammenstoße Wärme erzeugt wird, diese enorme Lichtentwiclung stattgefunden hat. Die spectrostopisch-photographischen Beobachtungen der Potsdamer Sternwarte meisen indeß auf eine ganz andere Erklärung hin,­­ auf eine Hypothese,­ welche zuerst von Klinferfues auf­­gestellt wire. Diese Beobachtungen geben nämlich im Spectrum eine Menge dunkler Wasserstoff-Linien, neben denen gegen die rothe Seite des Spektrums hin stark verbreitete helle Linien stehen. Professor Vogel zieht­­ daraus den Schluß, daß Die Ursache des Hfleuchtens "weder ein Zusammenstoß, noch ein Gasausbruch ist, Sondern daß wir es hier mit ‚einem Doppelsterne zu thun haben, deren Bahn eine große­ Grzentrizität bes ist. Das heißt, dessen­ Bahn an einer Stelle die beiden Körper einander jeder nahe vorbeiführt, was zur weiteren Folge­ hat, daß die beiden Körper an­­ dieser Stelle eine ganz enorme Geschwindigkeit entmwickeln. Die Distanz der dunklen und hellen Linien ergibt in der That für jenen Theil der Geschwindigkeits - Differenz beider Körper, welcher in die Richtung auf uns­ zufällt, die ganz bedeutende Zahl von circa 120 geographischen Meilen in der Sekunde,­­während die Lage der hellen Linien allein ein Entfernen des helleren­ Sternes von 70 bis 80­ geographisgen Meilen in der Sekunde in der Richtung von uns meg. ergibt. Man kan mit großer M Wahrscheinlichkeit annehmen, dab dieser Stern ein hell leuchtender Körper und von einer Ddicpten Atmosphäre eingehüllt it, welche das Licht verhindert, zu uns zu gelangen. So mehr sid der eine Störper dem andern nähert, desto stärker wird die Anziehung, welche in der Atmosphäre eine Art Fluth und Ebbe hervorbringt, bis endlich die Atmosphäre zerreißt und den leuchtenden Kern bloßlegt, der sodann ungehindert sein Licht uns zusendet. Wern sich im weiteren Verlaufe die beiden Körper von­einander entfernen, schließt sich langsam die Atmosphäre, und damit nimmt auch­­ die Helligkeit des Sternes ab. B­eierlei Alter) „Lieber professor, ohne das Alter eigentlich als eine Krankheit zu betrachten, möchte ich Ihre Diagnostik auf die Probe Stellen : fir wie alt halten Sie die Frau Ihres juri­­stischen Kollegen B. ?" — „Für sechzig — wenn sie spricht , für 75 — wenn sie lächelt.” Xhhester für heute, Dienstag, 1. März: Mar­tionaltheater: PA Stomfag-csalade. — Königliches Opernhaus:»Herodiasse. —­ Festungstheater: : | Ihhloffen.­­— Bollstheater::»Kis madaram«, | .. hat als Ge -- 50.— Melanie und Koser v. Nemeshegyi --- --- --- »-- nun un 50.— Therese Szilágyi in Großmardein == == 22. u un anna 20.— SET OVB ALÁ NÓTÓ Oka ne. a A 10.— Busammen --- 480.— Hiezu die bisher ausgewiesenen --- css =. --- --­­isa 619 we) Gerictshalle. Ab­ der Königlichen Kurie fand heute Vormittags eine Plenarjigung statt, in welcher die neuernannten Kurialrichter Stefan Klimsch und Stefan Bibó den Amtseid in die Hände des Präsidenten der Königlichen Kurie, Geheimraths Nikolaus v. Szabó abgelegt haben. . Ein Brozeg Adelina Batti’d. Berlin, 28. eber. Drig.-Korr) vor dem Kammergericht (9. E. ©.) fand gestern die Tagfahrt in einem Prozesse statt, welchen der österreichische Unterthan Impresario Cz­et zu Petersburg gegen die unter dem Beistande ihres­ Ehemannes, des Sängers N. Nicolini handelnde Sängerin Fran Adelina Patti-Nicolini zu Cragg­y­nos in Wales (England) angestrengt hatte. Die Befragte hatte es bekanntlich voriges Jahr erleben müssen, daß Gret gegen Sie als „Ausländerin” hier in der Höhe einer angeblichen Forderung eine schleunige Sicher­­stellungsmeise Grelation ermirtt hatte, welche indeß längst aufgehoben ist, und handelt es sich im gegenwärtigen "Brozekp ledig­ig um die esrage, ob die von Czet erhobenen Ansprüche thatjähli begründet sind. — Nach der Fetstellung der 12. Zivilkammer des Landgerichts 1 ergibt sich Folgender Sachverhalt : Im wischen den Parteien war am 16. September 1890 ein Bei­­trag zu Stande gekongen,­­wonach Frau Batti in 12 Konzerten, bestehungsweise Opernvorstellungen zu Petersburg und­ Moskau in der Zeit vom 15. Jänner bis 21. Leber 1891 singen sollte. Gret verpflichtete sich Dagegen zu payer la somme de 9600 Livres Sterling d’avance et de poser au compte courant de Mme Adelina Patti­chez Miss. M. N. Rothschild a Londres et en plus deux cents soixante­­dix Livres Sterling (Reisefosten) le quinze Novembre.e seitens der zufftischen Polizeibehörde wurde demnächst jedoch, als Gzet die Abon­­nements zu den Konzerten sammelte, angeordnet, daß die eingehenden Gelder nicht bei Nothichild in London, sondern bei der Ruffischen Bank für auswärtigen­­ Handel hinterlegt werden sollten. 3 wurde deshalb auf Bitten des Gzet eine Abänderung des Vertrages vereinbart. Nach der Behauptung des E. hat sich ran Patti damit einverstanden erklärt, „daß die rufftiche auf, bei­ welcher das Geld beponirt war, die Summe von 9870 Pf. St. an Rothsehild garantire, so daß Lebterer wiederum diese Summe der Frau Patti garantiren können. Frau Patti Dar­gegen behauptete, der Vertrag sei nur insofern abgeändert worden, als wenn auch nicht mehr vorgängige Zahlung bei Rothschild, je doch vorgängige Garantie von M­othidilo für die ganze Summe ge­­fordert werden konnte. Der Vertrag gelangte nicht zur Ausführung, und E. verlangte deshalb Schadenerlag unter­ Der Behauptung, daß er seinerseits den Vertrag erfüllt habe. So habe er aus den ein­­gehenden Abonnementsgeldern über 11.000 Pf. St. bei der russischen Dant unterlegt ; diese habe Rothschild dafür Garantie geleistet, „daß Frau Patti TOO Rubel nach jeder ihrer Vorstellungen in Empfang nehmen könne". Nothichild habe das der Frau Batti am 13. Dezember mit­­getheilt, Zestere aber habe darauf verlangt, daß ihr nicht blos 800 Pf. St. für jede einzelne Vorstellung, sondern die ganze Summe von 9870 Bf. St. garantirt werde. Die Ruffishe Bant habe darauf Heren Rothschild garantirt, daß Fran B. 9870. Bf. St. in Empfang nehmen könne. Troßdem hienach die Garantie ganz den Wünschen der Frau B. gemäß beschafft worden sei, habe dieselbe doch ihren Rück­­tritt­ vom DVertrage erklärt. Die angebliche Nichtbeschaffung der Garantie sei offenbar nur ein Vorwand, vielmehr habe Frau B. aus rein persönlichen K­unden den Vertrag nicht erfüllen wollen. Rothschild Habe den Agenten M. (Meyer) erklärt, daß Frau B. auf jeden Fall von dem Vertrage loszusommen wünsche. , 6. berechnete den ihm durch die Nichterfüllung des Vertrages zugefügten Schaden auf mindestens 44.538 Mark, und zwar Die baaren Auslagen zur Vorbereitung der Konzerte mit 13.451 Mark, den entgangenen Gewinn mit 31.178 Mark. Hiebei sei noch nicht berücksichtigt worden, daß bei­ ferneren zwei Konzerten ein Mein­gewinn von 8000 Mark geblieben wäre und daß für 40.000 Mark Pläte noch nicht verkauft waren. Kläger beantragte demgemäß, die rau Patti zur Zahlung der erwähnten 44.538 Mark zu­ verurthei­­len. rau PB. beantragte dagegen Abmessung der Klage, da G. seinen Verpflichtungen nicht nachgekonmen sei. C S­ei, vereinbart gewesen, einmal, daß für die ganze Summe von 9870 Pfd. St. und dann, daß bei Rothschild Garantie geleistet werde, welche Bedingungen aber nicht erfüllt worden seien.. Das Landgericht I erkannte hierauf unter folgender Ausführung auf Ab­weisung der Klage: Da ein Vertrag über Handlungen vorliegt, so war Fran B. nach SS. 408, 409 A.­2-R. an fi berechtigt, mit der Behauptung, daß E. seinen vertragsmäßigen Verpflichtungen nicht nachgekommen­ei, von dem­­ Vertrage zurückzutreten ; sie ist jedoch, falls die Behauptung es­ war, den Kläger zu entschädigen verpflichtet. Da die Sarteten nichts Anderes behauptet haben, so, ist anzunehmen, daß diese Bestimmung des preußischen Rechts übereinstimmt mit dem hier an sich anzuwendenden englischen Recht. Kläger hat somit darzuthun, daß er jenen Verpflichtungen aus dem Vertrage nachgekommen sei. Unbestritten ist der Vertrag vom 16. September 1890 dahin abgeän­­dert worden, daß die 9870 Bi. St. nicht bei Nothschild baar hinter­legt zu werden brauchten. Strittig it Dagegen, in welcher Art die Sicherheit geleistet werden sollte. Mach Ansicht des Kläger genügte es, wenn Die Ruffische Bank dem Hause Rothichild die demnachheitige Auszahlung der 9870 Bf. St. an Frau Batti garantirte; nach An­­sicht der Befragten dagegen sollte Rothichild selbst der Frau Batti für die Auszahlung Bürgischaft leiten. Die eigenen Angaben des Kläger ergeben jedoch Die Nichtigkeit der Ansicht­ der Beklagten. Denn danach hat si dieselbe damit einverstanden erklärt: „Daß Die Mutildge Bant die 9870 Pf. St. an Nothichild garantixt, so hab Legterer wiederum diese Summe der Frau Patti garantiren konnte. Frau Patti legte hiernag offenbar voraus, dat Nothiehild ihr diese Summe garantiren würde. An Stelle der nicht ausführbaren Hinterlegung der Summe­ bei Noth­­fild sollte die Garantie durch Lekieren eintreten. Zu einer weiter­­gehenden Abänderung des Vertrages ihre Zustimmung, zu ertheilen, lag für Fran Patti auch sein Grund vor; sie hatte im Ge ein erhebliches­nteresse daran, ein Garantieversprechen Rothfeild’s und nicht blos ein solches der Nufftichen Bank zu haben, da sie im Fall von Streitigkeiten mit der Auffiichen Bant vor ruffiichen Ge­richten hätte Recht suchen miüssen, und die ruffiichen Rechtszustände der in England mahnenden Beklagten offenbar unbekannter waren und auch unsicherer schienen als die englischen. Daß Rothschild aber­ der Frau Patti ein Garantieversprechen geleistet habe, hat Kläger selbst nicht behauptet. Hiernach kommt es darauf auch­ nicht an, ob die Ruffische Bank an Nothichild Garantie der ganzen Summe von 9870 Pf. St. oder nur von 800 PB. St. für jedes Konzert geleistet habe. Kläger ist jenen vertragsmäßigen Verpflichtungen nicht nachgekommen ; der Nachtritt der Beklagten it somit gerechtfertigt und Kläger hat seinen Anspruch­­ auf Schadenerlag. — Hingegen legte Get Berufung bei dem Kammergerict ein, vor welchem aber gestern im Audienztermin nur der Mandatar der Frau Patti, nämlich der bei dem Kamm­er­gericht beglaubigte Rechtsanwalt Koffka erschienen war. Kläger hatte, sei es, daß er seine Sache für aussichtslos hielt, sei es aus anderen Gründen eine Vertretung nicht bestellt, weshalb Rechtsanwalt K­offfa Zurückweisung der Berufung duch D Versäumnißurtheil bean­­tragte, welchem Antrag der Gerichtshof denn auch nach kurzer Ber­ratdung entsprach). . Berlin, 1. März. Die „Nordd. Allg. Jg." bes­­treitet die Behauptung der „Hamburger Nachrichten", daß, nachdem bei der Einfuhr von Getreide aus Oesterreich- Ungarn von Ursprungszertifikatern abgesehen werde, russisches Getreide zu niedrigen Zollrüsen über Desterreic- Ungarn nach Deutschland eingeführt werden würde und fügt hinzu, das russische Getreide würde bei dem­ Wege über D­esterreich-Ungarn wegen der Nothwendigkeit des Nacweises, das das Getreide aus dem freien Berfehre. Oesterreich-Ungarns kommt, den Österreichischen und deutschen Hof mit zusammen 6,50 Mark anstatt 5 Mark bei der für Zahlung Telegramme des „Welter Lloyd“, Wien, 1. März. Die für heute Abends 8 Uhr 30 Minuten projektirte Abreife Sr Majestät nach Budapest wurde auf morgen 5 Uhr Abends verschoben. Wien, 1. März (Orig-Telegr) Für die Wis­heitslosen hat Erzherzog Wilhelm 1000 fL., Roth ichtlDd 15.000 fl. gespendet. Die Spenden laufen äußerst zahl­­reich ein. « Hara, 1. März. Orig.»-Telegr) Bon der radikal fro­ntischen Partei wird in der Bevölkerung eine Agitation­ eingeleitet, welche den 3wed bat, doch die MWählerschaft die ges­­mäßigten N Reichsraths-Abgeordneten (Goulem­ Klaiis) auffordern zır lassen, entweder der Gruppe Biandini, Spinedics, Laginja ımd, Peric­ich anzuschließen und eine selbstständige, südslavische Fraktion zu bilden oder die Mandate niederzulegen. Eine ähnliche Agitatior tt auch unter den Slowenen im Zuge. Um dieser Konspiration zu begegnen, wurde von der Gegenpartei beschlossen, das Blak­s oder Bulat im Dalmatinischen Landtage eine Erklärung zu Gunsten der staatsrechtlichen Zusammengehörigkeit mit Kroatien ab­­geben solle, dabei jedoch betonen möge, dab eine bezügliche Hftter unter den bestehenden Verhältnissen im opportun wäre. — Wie ezi hier gerüchtsweise heißt, Toll der für diesen Sommer anberaumte lavenfongreß in Agram tagen. |

Next