Pester Lloyd - Abendblatt, September 1892 (Jahrgang 39, nr. 199-222)

1892-09-01 / nr. 199

\ N | } j ! (Einzelne Nummern in Budapest 3 Er., in der Provinz u fe, in allen Berfchleiftofalen). OYD, , 0 Ir . . Tod Budapestt, 1. September. =­­8 ist eine ganz merkwürdige Note, eine Art ‚Stehbrief, welche man duch die „Nowoje Wremja“ Herrn v. Giers nach Air-les-Bains wahrweiden läßt. Die Leitung der auswärtigen Geschäfte sei formell an Geheim­­rath Shishkin übertragen und der Schwerpunkt der­­ auswärtigen Bolitit Ruslands liege daher­­ nach wie vor in Petersburg. Das soll mit anderen Worten wohl sagen, was Herr v. Giers auch mit französischen Ministern sprechen mag, das habe lediglich einen privaten Charakter und Tünne als offiziell gar nicht in Betracht kommen. Aus welchen Noesichten man sich zu diesem Vermerk veranlagt sieht, ist nicht leicht zu ergründen. Will man nicht Herrn v. Giers als demissionirt bezeichnen, so kann Die Note der „Nomwoje Wremja" doch nicht verhindern, daß die Worte des Ninisterz, gleichviel ob er jeßt die Geschäfte reitet, oder nicht, mit einem gemissen Gewicht in die Waagschale fallen. Herr v. Giers wird ja auf seinen Posten zurückehren — immer vorausgefegt, daß er nicht "bereits verab- Schiedet is — und dann wird er mehr in der Lage sein, einer etwaigen politischen Diskussion, die er mit fran­­zösischen Ministern geführt hat, den prakttischen Nachdruch zu­­ geben.. Dann ist er auch unklar, was man­ eigentlich­ von der Unterhaltung des Herrn v. Giers mit französischen Staatsmännern besorgt. Fürchtet man, er werde sich zur­­tief einlassen, oder im Gegentheil, er werde manche hoch­gehenden Erwartungen niederzukämpfen suchen ? Das Ver­­hältniß zwischen Aufland­­ und Frankreich muß sich doc ohne­ Zweifel jei [don in Formen bewegen, welche auf der einen, wie auf der anderen Seite die Grenzen der Verein­­barung oder der Verständigung genau erkennen lassen. Was sollte daran dur­ eine Unterhaltung zwischen Heven v. Giers u und französischen Ministern geändert werden ? Kurz, die ganze Note ist so unverständlich als möglich, und wenn sie nicht eine Leistung der „Nomwoje Wremja“ auf eigene Faust ist, so muß man nur annehmen, Geheimrath Schschkin leite die auswärtige Politik nicht nur­ unabhängig von Herrn Giers, sondern auch im Gegensuge zu Diesem. Das­ Kabinet Avalumovics verdient­­licht heute zur Abwechslung abermals ein Programm, von welchem man nicht genau wissen kann, das wievielte es­st, welches man jedoch wohl als das authentische ansehen darf, da es­ die Etiquette „offiziell und endgiltig” führt. Gegen den Inhalt dieses Schriftstücks ist nichts Wesentliches ein­­zuwenden. Wenn das liberale Ministerium mit allen Großmächten gute Beziehungen unterhalten und seine Nachbarn achten will, wenn es sich ferner vornimmt. Die Neutralität Serbiens nach allen Seiten hin zu wahren, so­llt dies ruft diejenige auswärtige P­olitik, welche den Lebens­­bedingungen des serbischen Staates am besten, ja einzig und allein entspricht. Niemand in Oesterreic-Ungarn muthet den Serben zu, in ihren auswärtigen Beziehungen sich einer einseitigen­ Politik hinzugeben. Um deutlicher zu sprechen : Niemand fordert von den Serben, daß sie sich zu Rußland feindselig stellen sollen. Was wir verlangen, das ist, Daß Serbien die internationale Rechtsordnung achte, nicht über Die Grenzen derselben Hinausaspirire und in seinen Beziehungen zu unserer Monarchie sich stets einer tadellosen Loyalität und Korrektheit befleigige. Mehr wünschen wir nicht, und das ist doch wirklich das Allerwenigste, was wir von unseren Nachbarn erwarten können. Wenn die liberale Negierung bezüglich der äußern Politik ihrem Programme treu bleibt, so wird­ es ihr vielleicht möglich sein. Die Aufgaben wenigstens theilweise zu Lösen, die sie sie auf dem Gebiete der innern­ Reformthätigkeit gestellt. Es sind dies durchaus­­ übliche Aufgaben, welche zunächst auf die Konsolidirung der einst­­weilen nö­ arg zerrütteten materiellen Verhältnisse­ des Landes abzielen. Freilich hängt heute noch Alles davon ab, ob die serbische Nation gemilst sein werde, bei den Men wahlen die radikale Partei aufzugeben und den Fahnen Schritt des Herrn Riftics nachträglich­ gutzudeiken. Wenn ja, so steht dem serbischen Etaate eine Aera ruhiger Ente­wicklung bevor; im andern Falle aber kann es zu unheil­­vollen Konflikten zwischen Regentschaft und Bolt Tonnen, die der Regierung seine Muße zur Entwicklung ihrer Reforme­thätigkeit bieten würden. Rüeficht diesbezüglich nicht weiter gehen, als es bei den Einheimischen der Fall ist. Und da die­ hiesige Presse seit einiger Zeit offen und rindhaltlos die Eventualität einer finanziellen Katastrophe auf die Tagesordnung gefeßt hat, ‚kann die einfache Konstatirung Dieser Thatsache nicht als Uebelmollen oder Voreingenommenheit gedeutet werden. Das Scheitern des Anleiheprojektes, welches den Pivot des Trikupis’schen Finanzprogramms bildete, hat eine ungeheure, tief ent­­muthigende Wirkung gehabt. Der anormale innere Wechsel­­ dieses F­rühjahrs hatte ja den einzigen Zied, Griechenlands Kredit, den man duch die Verson Delyannis’ ımterbunden glaubte, wieder herzustellen. Das Bolt, in welches die unmittelbaren Folgen der Geld­rife am meisten verspürte, gab si­ gern dazu her, in der Hoffnung, daß die gute Zeit, da die Bedürfnisse des Staates mit fremden Kapital bestritten werden konnten, wiederkehren werde. Trilupis siegte auf das Programm hin, daß er das Vertrauen des europäischen Kapitals beffte. So sicher war er selbst dieses Vertrauens, daß seine erste Negierungshandlung die Anknüpfung von Anleiheverhandlungen war und daß er sein neues Budget auf das Gelingen der Anleihe baffrte, welche bekanntlich zur Einschränkung des Zmangsumlaufes dienen und solcherart das Goldagio verringern sollte. Nur unter dieser Vorauslegung it in dem neuen Budget ein nominelles Gleichgewicht vorhanden. Nun zeigt es sich, daß Griechenland dauernd und ohne Rücksicht auf dessen jeweilige Negierung unter die Staaten mit havarirten Finanzen geredet wird. Von einer Anleihe, über welche er freie Verfügung erhalten würde, kann nicht die Rede sein. Das hat die Wirkung­ eines­ Blistzahles gehabt, der einen Abgrund erkennen läßt. Aber statt mun, wie es logisch wäre, umzulehren und den ge­­fährlichen Weg zu meiden, anstatt zur Einkehr und zur Besinnung zu mahnen, gefallen sich Viele darin, die Katastrophe als unmittelbar bevorstehend auszumalen. Mehr als die Hälfte der Athener Blätter — freilich nur die oppositionellen — fegildern Tag für Tag die wirth­­schaftliche Lage in den schwärzesten Farben und wollen den Tag be­­rechnen, an dem der Staatsbanferott angesagt werden wird. Freilich weiß man, daß die Opposition in diesen Ländern übergroßer Preßfreiheit mit ihren Mitteln nicht wählerisch ist, dennoch aber muß man mit aller Entschiedenheit gegen­­diese Taftit protestiren, welche das Bolt an die­dee des Banferotts gewöhnt. Dieser ungerechtfertigte Beffi­­miss hat denn auch eine arge Entmuthigung erzeugt, die uns Fremden, die wir mit unbefangenerem Auge die Dinge beurtheilen, unbegreiflich erscheint. Die Lage ist doch einfach. Binnen einem Jahre­zehnt hat­ sich das griechische Budget verdoppelt, ohne jedoch daß wirthschaftliche Entwickung und Bevölkerungszumahl auch mi annähernd gleichen Schritt gehalten hätten. Aber diese große Mehr­­belastung war seine effektive, weil jedes Jahr seit 1880 eine Anleihe ins Land kam. Nun ist dieser Zufluß abgeschnitten, das Land muß allein seinen Bedürfnissen genügen, es ist aber noch nicht daran ge­­wöhnt und das erzeugt die Krise, an deren Beginn es erst steht. Nicht diese Krise, die vorübergehen muß, ist das Entscheidende, sondern die Frage, ob Griechenland die dermalige Belastung ertragen kan­n. Diese Frage wird jeder Unbefangene entschiedenst bejahen. Griechenland ist ein von Natur reiches Land, melchem, gute Reformen vorausgeseßt, eine blühende materielle Zukunft bevorsteht. Man ann daher nicht scharf genug jene verurtheilen, welche angesichts der auftauchenden Uebergangssch­wierigkeiten das Gespenst eines entehrenden Vertrags­­bruches an die Wand malen, anstatt ihre Mitbürger zu ermahnen, mit opferwilligem Patriotismus nach der Periode der fetten Fahre­ne mehr als) jene der m­ageren zu überwinden. Man fan übrigens sicher ‚sein, daß die Regierung nicht durch solche Muthlosigkeit beeinflußt wird, daß sie vielmehr, der übernommenen Aufgabe getreu, Alles auf­­bieten wird, um Griechenland, vor dem Guidjale Portugals zu bewahren. — Der Hinesische Gesandte Hfü-Ching- Cheng ist, wie man uns aus Berlin, 29. August, schreibt, am 28. d. in Folge telegraphischer, schon vor mehreren Tagen dort eingetroffener Weisting des Pelinger Tsungli-Yamen nach Petersburg gereist, wo er hefam­tlich gleichfalls beglaubigt ist. Diese unvorher­­gesehene Reife des chinesischen Ministers ist zweifellos dur­ die neuer­­lichen Vorgänge im Wami­gebiete veranlagt, die es, dem Pekinger Auswärtigen Amte offenbar räthlich erscheinen lassen, dur­ direkte Verhandlungen mit dem Petersburger Auswärtigen Amte eine Klarstellung jener Vorgänge, sowie der Hnefisch-russischen Interessen­­sphäre im Bamirgebiete herbeizuführen. Welcher Art die Instruktionen sind, die mit Bezug, hierauf dem Gesandten angesichts der neuen Lage in diesem Pamirstreit zugenommen sind, darüber wird begreiflicher­­w­eise vorerst noch strengste Diskretion bewahrt. Indessen gestattet auch­ der unsererseits kürzlich nach Informationen von kompetenter Seite mitgetheilte diplomatische Standpunkt Chinas in dieser Frage schon einen beiläufigen Schluß auf die Richtung, in welcher sich diese neuer­­lichen Verhandlungen zwischen Rußland und China bewegen könnten. Die frü­heren Verhandlungen waren bekanntlich bis zu dem Stadium gelangt, daß Rußland an China vor etwa 2­, Monaten mit dem Erfuhen herantrat, Tegteres möge seine Truppen nach den Pamir­­gebiete entsenden, um die friedlichen Messungs- und Abgrenzungs­­arbeiten Daselbst nicht zu stören. Diesem Ansuchen hat China auch insofern entsprochen, als es zunächst dem Gouverneur an der Pamirgrenze beauftragte, über die dortige Lage Bericht zu erstatten. In scheinbarem Entgegenkommen für Rußland war hiebei Hinesischerseits erklärt worden, daß China nicht gemillt sei, beziehungsweise sich nicht dazu werde drängen lassen, in Gemeinschaft mit England gegen Rußland Stellung zu nehmen. Ein Heraustreten Chinas aus dieser reservirten Haltung könnte nun­mehr dadurch ver­anlaßt sein,­ entweder daß der nigrischen von dem chinesischen Gouverneur­ an der Pamirgrenze in Weling eingelangte Bericht die dortige Lage als für China beunruhigend darstellte, oder daß sich China aug schon allein dur­ das unvermuthete Auftauchen einer verhältnismäßig­ starken russischen Truppenabtheilung und die Kämpfe derselben im Pamirgebiete beunruhigt fühlte, wodurch eben die diplo­­matischen Berficherungen Ruslands, als handle es sich für Iebteres dort lediglich um friedliche Mesnungs- und Abgrenzungsarbeiten, wider­­legt sein würden... . Jedenfalls werden über die Gründe des neuer­­sten diplomatischen Eingreifen Chinas die jetigen Petersburger Verhandlungen mehr Klarheit ergeben, von deren Verlaufe auch die Dauer des Verbleibens des Gesandten in Rusland abhängt. Ohne selbst eine Zeit dafür bestimmt angeben zu können, berechnet sie der Gesandte auf­ etwa einen bis zwei Monate. Dem­zufolge hat derselbe vorerst auch seine Familie hier zurück­gelassen, und in seiner Begleitung wur­den einen Attache­asien nach­ Petersburg mitgenommen. Minen, Geriffensfade, in 24. August. Drig.­Rorr­ CS m würde ent­­schiedenen Mangel an journalistischem Pflichtgefühe verrathen, wollte man die ersten Zeichen einer bedrohlichen Krise, w welche sich hier kundgeben, verschweigen. Gewiß ist es eine der internationalen Preise hodern­te die Frage der Kredit­­und Lebensfähigkeit eines Staates vom wirthschaftlichen Standpunkte Chefere­ ­r melder Weise die­­ Verfügungen bezüglich der Anmeldung, von aus seuchenverdächtigen Gebieten kommenden Fremden Hier, be­­obachtet werden, zeigt ein Fall, in welcher den B­ürgermeister zu einer energischen Mahnung veranlaste. Am 14. d. hatte die Polizei durch­ ihr Anmeldungsamt Kenntniß davon erhalten, dab eine Person, aus Naßland kommend, in der Hauptstadt Aufenthalt genommen habe und erst am 24. d., also zehn Tage später, [eß sie an den zuständigen Physilus des­ IX. Bezirks das Aviso gelangen, daß der betreffende Fremde unter ärztliche Beobachtung zu stellen sei... Der stellvertretende Bürgermeister, von diesem unqualifizirbar lässigen Vorgehen in Kenntniß geregt, richtete an die Oberstadthauptmannschaft eine Zuschrift, in welcher Die Polizeibehörde erflischt wird, im Hinblick auf die Schmeren Folgen eines derartigen Gebahrens, die, nöthigen Berständigungen in der Folge unngefäumt mnch derart zu veranlassen, dab nicht das ganze DVerfahren zu einer bedent­ngälosen Hom­alität herabgewürdigt werde. Eine praktische Neuerung hat Herr Marchal, der Eigenthü­mer des Hotels, „zur Königin von England“ eingeführt. Im jenem Hotel wurde die Verwendung von Donaumafler als Trinkwasser abgeschafft und gelangt ausschließlh Wassser vom artesischen Brunnen — selbstverständlic in entsprecgend gefühltem Zustande — auf den Tisc) der Gäste. T­elegramme. Wien, 1. September. (Orig. -Telegr.) In dem eben erschienenen Organ des Obersten Sanitätsrathes wird die Gefahr der Einschleppung und des Ausbruches der Cholera-Epidemie in unserem Neid­egebiete als imminent, die Situation als erheblich ernster bezeichnet, und zwar durch die weitere Ausbreitung der Seuche in Rußland gegen Westen und durch ihr unerwartetes Auftreten im Westen, wo die Unterbin­dung der Epidemie nicht mehr zu erwarten, vielmehr ihr weiteres Fortschreiten wahrscheinlich­st. Das Ministerium hat an die Statthaltereien in Prag und Brünn Erlässe gerichtet in Betreff der Versorgung der Gemeinden mit Desinfektionsmitteln. Die Zandes-Ausschüsse in Schlesien, in der Bukowina und in Galizien wourden ange­wiesen, unvermögenden Gemeinden zur Anschaffung von Desinfektionsmitteln Kredit zu eröffnen. Troppau, 1. September. Orig.» Telegr) Der Ver­­walter des B Zollamtes, Anton Czerwinia, it unter Holera verdächtigen Symptomen gestorben. Die Leiche wurde sofort nach der Todtentarunter geschasst, wo sie Nach­mittags obduzirt wird. Zemberg, 1. September. Orxing-Telegr­ In der gestrigen Sikung der städtischen Sanitätskommission machte Bürger­meister Mohnacki die Mittheilung, das Magistratspräsidium sei telegraphisch davon in Kenntniß gefeßt worden, daß in der Bahn­­station Grodef ein Cholerafall vorgekommen sei., Der betreffende Kranke wurde nach Lemberg gebragt, wo es sich heraus­­stellte, daß derselbe von Magenkrämpfen befallen wurde. Amtlic wird gem­eldet, daß in Lemberg Drei Cholerinefälle vorsamen, welche nach Behandlung der Patienten im Allgemeinen Krankenhause einen gelinden Verlauf nehmen. Berlin, 1. September. Orig.-Telegr.­ In der rechten Nacht wurden neuerdings mehrere coleraverdägtige Erkrankungen, jedoch kein Todesfall gemeldet. Hamburg, 1. September. Orig.-Telegr) Eine ge­ringe­ Abnahme der Sterblichkeit is mahr­­zunehmen. "Die Bevölkerung ist äußert deprimirt. Die Geschäfte sind völlig lahmgelegt. "Antwerpen, 1. September. Die „Opinione“ meldet neue Fälle asiatischer Cholera aus Mecheln. Baris, 1. September. Die sanitäre Lage zeigt sich unverändert Den Blättern zufolge werden gestern 21 Erfrankte in die Spitäler aufgenommen. 10 sind gestorben. Paris, 1. September. Rücksichtlich der Behandlung der an der französischen Grenze eintreffenden Reifenden wurde der folgende Vorgang angeordnet: Die Reffenden haben nach Berlassen des Zuges vor dem Arzte zu defiliren, der si in einem vor dem Zoll­ + -jagle befindlichen Zofale aufhält. "Dede an Magen: oder Dinndarm­­ M BEE­ISTEN SE TTIRUEH entzündung erkrankte Person wird zurückehalten und in dem aus 6 Betten­ bestehenden Lazarethe­n gepflegt. P­ersonen, die einfach­ vers­dächtige Symptome zeigen, können in Beobachtung zurüdgehalten­­ werden. Gesunde Neifende erhalten einen Sanitätspaß, mit welchem die erfolgte ärztliche Untersuchung konstatirt wird. Diesen Bag haben sie der Behörde des Ortes, in den sie sich begeben, vorzumessen. Das selbst erfolgt ihre Beobachtung während einer bestimmten Zeit, welche dem Ent­wicklungsgange der Cholera entspricht. Die sorgfältige Gepäksuntersuchung geschieht durch Zollbeamte und einen Kranken­­wärter. Die Gepädsstiche werden geöffnet und schmutige Wäsche, forte alle Gegenstände, die desinfizirt sein sollten, erst nach erfolgter Des­­infizirung in der Dampfkammer zurücgestellt. Jeder Sanitätsposten besteht aus 10 Personen, darunter einem Spezialisten für interne Krankheiten und einem zweiten Arzte, ferner aus Krankenmärtern und Krankenmwärterinen. London, 1. September. In Yslington kamen zwei Cholerafälle vor. In Liverpool und Grimsby ist je ein Cholerakranier gestorben. Die Behörden in Leith hielten den von Hamburg eingetroffenen Dampfer „Koblenz“ an, weil Cholerafranfe am Bord sich befinden. Der Bürgermeister von Dover dementirt das Gericht, daß dort zwei Todesfälle an asiatischer Cholera vorgenommen wären. Der Gesundheitszustand in Dover sei ein aus­­gezeichneter,­­ Kopenhagen, 1. September. Die Shingmalla-Schifffahrt­­gesellsshaft beschloß, Basragiere, welche aus von der Cholera infizirten Orten eintreffen, auf ihren Linien nicht zu befördern. An Folge dessen wurden mehrere Deutsche, die aus Hamburg über Stralsund wieder kamen, um mit den Schiffen dieser Gesellsshhaft nach Nord­­amerika auszumwandern, von der Beförderung ausgeschlossen. ‚Stocholm, 1. September. Die Negierung hat angeordnet, daß­ die Mannschaft, die Baffagiere und die Ladung aller aus Däne­­mark anfangenden Schiffe, als aus infizieren Gegenden kommend, behandelt und demnach einer zweitägigen Duvantaine unterwworfen werden sollen. Diese Maßnahmen finden auch auf die Dampffähre Helsingborg und Helsingör Anwendung. Bukarest, 1. September. Die Regierung hat die Ein- und Durchfuhr für den Handel bestimmter gebrauchter Leib- und Bette­rpälche, ferner alter Kleider, Hader, solwhe aller Arten von Rapier­­abfällen aus Deutschland und Oesterreich verboten. Men­ Ddorf, 1. September. Die angekommenen P­assagiere und Seeleute des Hamburger Dampfers , Moravia" befinden sich sämmtlich wohl. Von den auf der Fahrt Gestorbenen sind 13 aus Polen, 5 aus Preußen, 3 aus Hessen, 1 aus Oesterreich. Tagesweuigkeiten, Berleihbung) Dur allerhöchste Entfehliehung rollede dem Preßburger Weinhändler und Champagner-Fabrikanten Anton Rehmeister, in Anerkennung seines gemeinnüsigen Wirkens, das goldene Verdienstkrenz mit der Krone verliehen. « (Ernennungen.)Bei der hauptstädtischen Staatspolizeit Sekretär Emil Lukács zum Bezirks-Stadthauptmann;die Kon­­zipisten­ Dr.­Desider Voda und Koloman Krecsänyi zu Trnular- Bezirks-Stadthauptleuten;Konzipist und Titular-Bezirks-Stadthaupts­mann Franz Pekary zum Sekretär der Oberstadth­auptmannschaft; Kanzlist Peter Baraäsz unt Detektiv«JnspeHur-Stellvertreter; die Konzipiste IkII.Klasse Georg Forster mnd Albert Ferencz zu KonzipistenI­chisse;Titular­dinzipist Gerhard Jeßensky zum KonzipistenI­chisse;Kanzlist Emerich Markovits zum unbesoldeten Konzipistetn der Stadthauptmaxin von Kaposvärl­a Börzsöjtn zum Kanzlisten m­it dem Titel Praktikant Ludwig Zsilinszky zum­ Kanzlisten;Eugenåll­ari­­nopich und Eugen Pichler zu salarirten Praktikanten Franz Stiegelbauer zum Verwalter;Josef Vajda zum Buchhalter. —­Ferner wurden erna­nnt:Ml M­ichael Lang zum Direktor des Kinderbewahrerinen Institutsitz;Sepfi-Szent-György;Josef Fehér am eye 1. Klaffe und Ferdinand THYyLT zum Kanzlei» Offizial I. Klaffes im Handelsministerium ; Ga Schmidt zum Vergoffizial II. Klasse in Zalatıa. Spenden des Königs) Für die Kerteier römisch­­und V Bajda-Hunyader: r­eformirte, die O-Becseer evangelische, Die Battah*fer - griechisch-orientafische -jerbiiche, die Syelfücserheteer, Harmadiaer, Aufter und Tamás-Batafer griechisch­­orientalische rumänische Kirchengemeinde je 100 fl. Magrinische Seifenfabrikation.) Der Handels­m­inister hat verordnet, daß die privilegirte gemelene Seifenfabrikation und Syften Magrini aus der Neige der Anlagen, » » · 1, ‚welche der­­ gerwerbebehördlichen Ortsbemwilligung unterliegen, ausgeschieden werde. Die Führung des Landes­wappens­ wurde der Ungarischen Allgemeinen Kohlenfänrer, Skriftdü­nger­­ und Chemikalien Fabrik­-Aktiengesellschaft bewilligt. Statutengeneh­migungen. Genehmigt wurden die Statuten : Des Szentfirály-Szabadjaer Leichenvereins, des Ker­­tejer, Szöplafer, Nagylitaer und Apätfalvaer freiwilligen Feuerwehr­­vereins, Des Budapester Fachvereins der Schneiderarbeiter, des Hödnıezd-V­ajarhelyer Fachvereins der Schustergehilfen und des Kun Szent-Dartoner freiwilligen Feuerwehrvereins. Katholische, die.­Venker, Vajner eines Konzipisten ; . ee " Der Präsident der Budapester fin Tafel, $elir Ezorda,­ hat sich heute Vormittags 11 Uhr vom Beamtenkörper des Justizmiinisteriums verabschiedet. Der rang­­älteste Ministerialrath Sigmund 2­4 BL 6 hob in einer warmen An­­sprache die Verdienste hervor, welche Czorda während einer Wirksam­­keit als Staatssekretär sich erworben und verlieh der Hehaltung und den Sympathien der Beamten für den Scheidenden Ausbruch. Herr v.C&z3o0r­da dankte in herzlichster Weise sowohl für diese Kund­­gebung als auch für die Unterfrügung, welche er stets bei dem Beamten­­körper fand. Er hofft, daß die Bande der Freundschaft troifhen ihnen auch künfzighin nicht gelodert werden und empfahl sich aus dem ferneren Wohlwollen der Beamten. Sodann mechselte er mit jedem Einzelnen der Erschienenen einen innigen Händebruch, worauf die herz­liche Abschiedsfeier beendet war. Koloman Törő­k­ Die Familie hat folgende Trauer­­anzeige ausgegeben : Fran Koloman Törsgek Aranka Szigligeti gibt im eigenen­, wie im­ Namen ihrer Kinder Aranka,Kolom­an,Fatimie,Tiborat ud der gesammten Verwandtschaft mit tiefem Sch­merzen"ks.1c­)richt vom Ablebet x ihres unvergeßlichem guten Gatten Koloncai­ Törs,welch­er ab­­d.,Abends0 Uhr,im 49.Jahre seines Lebens und im 21.Jahre einer glü­cklichen Ehe verschieden ist.Die irdischen Ueber­­reste des Verblich­enens werde man 12.d.,Nachmittags HUIng von seiner in der Pälgasse NnL gelegenen Wohnung aus nach dem Ritus der evangelischen Kirche«-ALTE-im Kerepeser Friedhofe zu ewiger Ruhe beigesetzt werde­“. (Todesfälle.)Die verwitwete quDr.Johann Fahring Marie Liedemann ist vorgestern im hohen Alter von 94 Jah­ren ver­schieden und wird heute Nachmittags ZIJ2 Uhritr Alsd-Ny­n«egyháza zur ewigen Ruhe bestattet werden­.In der Dahi­k­­gesch­iedenen,einer Danke von trefflichen Geistes­ und Herzenseigen­­schaften,betrauern der Reichstags-Abgeordnete und gemesenerustiz­­minister Theophil Fabiny seine Mutter,der Sektionsrath im Justizministerium Dr.Julius Fabiny und der der kölL Kurie zugetheilte Richter an der Budapesterkön·Tafel Franz­ Fabin ihre Großm­utter.—In Mohács ist am 30.d.Herr Josef Kohn gestorben­.Das Begräbni­ßfx 111 d gestem unter großch heilnahme statt. (Der Geburtstag Kossuth­’s.)Da die Angaben über den Geburtstag Kossuth’s einander widersprechen,wandte sich der Schriftsteller Kohut an Kossuth selbst und dieser schrieb ihm Folgendes 1 ,,Lu­dwig Kossuth wurde im Septem­ber des Jahres 1802 geboren. Daß er im September mich nicht im April geboren w­erde(denn von manchen Biographen wird April,von anderen September angegeben) ist gewiß,an welchem Tage vermag Kossuth nicht zu sagen,da man in der Familie den allgemein bekannten Nam­ens-und nicht den nicht allgemein­ bekannten Geburtstag zu feiern pflegte,so daß die Erin­­nerung an diesen in den Stürmen des Lebens sich vermischte und die Matrikel der Talgaer evangelischen Gemeinde,welche über die Taufe sichere Auskunft hätte geben können,ist verbrann­t.Der 16.oder­­ 19.September war der Geburtstag Kossuth’s,das ist sich an Kossuth glaubt, es sei der 16. gemesen." Aus ärztlichen Kreisen­ Dr. Jakob Erdélyi ist von seiner Erholungsreise in die Hauptstadt zurücgekührt. Opation.­ Im Bureau , der Fonciere, Peiter Versiche­­rungs-Anstalt fand heute ein erhebendes Fest statt: Der Chef der Feuer- und Radversicherungs-Abtheilung, Herr Emerich Temes­­várna, feierte das 7bjährige Anbilium seiner Amtsthätigkeit; bei lb dieser Gelegenheit wurden ihm Tomohl seitens der­ Direktion, als auch seitens der Beamten die herzlichsten Opationen, sowie an­f innige Gesdent­e zutheil. ‚ (Zur Lage der Regimentsärzte) Die „Diener medizinischen Blätter“ veröffentlicht in Nr. 33 und 34 vom 18. und 25. August d. 3. zwei Artikel unter der Ueberschrift: „Die Regimentsärzte in der­­ u. - Armee.“ , Nachdem der Verfasser zuerst nachgewiesen, daß ein Regiments­­arzt fest 20", von 1895 ab sogar 22 Jahre auf die Stabsarzt- Charge warten muß, während ein Hauptmann nach 12 Jahren. Major wird, daß der Regimentsarzt 1. Klasse durch 17 Jahre dieselbe Jahresgage von 1200 fl. bezieht, daß ferner an den fehlenden 60 bis 70 Oberärzten jährlich 70­ bis 80.000 fl. vom bemilligten Heeresbudget erspart werden, macht er folgende zwei Vorschläge zur Verteifung der Stellung der Regimentsärzte ohne Erhöhung des Heeresetats: 1. Jeder Regimentsarzt, der diese Charge 14 oder 15 Jahre innehat, erhalte eine Jahreszulage von 300 fl., die von den erwähnten S­parnisten bestritten wird. 2. Die Zahl der Stabsärzte werde von 96 auf 150 erhöht. Dadurch würde das Avancement der Regimentsärzte dauernd um 6 bis „S Jahre beschleunigt, der Eintritt von Merzten in die Armee befördert. Diese Standesvermehrung der Stabsärzte wu­rde 34.000 fl. Fosten. Da in der preußischen Armee nur ein einziger Generalstabsarzt einlt­rt, so kann in der österreichisch-ungarischen Armee die Zahl der Generalstabsärzte täglich von 5 auf 1 reduzirt werden; daduch­­ wu­rden 25.000 fl. für die neuen Stabsärzte disponibel. Die noch fehlenden 9000 fl. wären ebenfalls den oben erwähnten Griparniffer zu entnehmen. 5 (Selbstmord eines Einjährig-Freiwil­ligen.) Der Einjährig-Freiwillige, Korporal in der 16. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 33, Sigmund Bertes, hat sich gestern um 4 Uhr Morgens mit seinem Dienstgewehr erschoffen. Bertes, der Sohn armer, in Budapest mahnender Eltern, war bei seinen Bargefegten und Kameraden wegen seiner Tüchtigkeit und Bravheit beliebt. Ein feines Vergehen, um dessentwillen die Anzeige gegen ihn erfolgte und in welcher Angelegenheit gestern vor dem Garnisonsgerichte das Urtheil gefällt werden sollte, trieb­ ihn in den­ Tod. Die Sentenz würde wahrscheinlich nicht allzu streng gewesen sein, worauf der Umstand schliegen läßt, daß man ihn auf freiem Fuße belassen hatte. Sein Vergehen bestand in Folgenden: Gr. diente auf Staatskosten ; eine Zeit lang erhielt er die Mittagstoft bei seinen Eltern und bezog­­ vom Regiment den entsprechenden Geld­­­betrag. An der legten Zeit war ihm der Weg zu seinen Eltern zu weit und er ab in der Kaserne, behob aber außerdem das Menage­­geld. Dies wurde angezeigt und man leitete die Untersuchung ein. In einem hinterlassenen Briefe dankt er dem Hauptmann Menczer für dessen Güte, in einem zweiten Schreiben bittet er seine Eltern um Verzeihung. (Ein Unfall Gladstones.) Aus London wird dem „Extablatt“ gemeldet: Gladstone wurde am­ Dienstag bei einem Spaziergange in dem Park seiner Beritung Hamarden durch eine wilde Kuh, die sie dahin verirrt hatte, an­­gegriffen und niedergeworfen. Der greise Staatsmann kam mit dem bloßen Schrecen davon und wurde nicht verlegt. . (Ernennungen) Der Magistrat ernannte in seiner heutigen Sagung: Julius ag­ zum Manipulationsbeamten ; Ludwig Nehát zum Manipulations-Adjunkten ; Andreas Antalos und Theodor Schirl zu Imspettionslehrern und Sofef Magajiy zum Lehrer im Mayer’schen Waisenhause. (Ein Hausdieb) Dem hiesigen Kaufmann Ludwig Lömenstein wurden 1000 Gulden aus der Wertheimwaffe gestohlen; die Polizei erub­te, daß der Dieb ein Bediensteter Lömen­­stein­s­­ ist. Bewer­ $ente Vormittags entstand im Laufe der Katharine Kämeter (Kronenprag Nr. 1) ein Feuer, welches einen Theil des Dachstuhles einäscherte. (Diebstabl auf der Eisenbahn.)Dem Solnoket- Grundbesiser Ladislaus Gabri wurde gestern­te „Der Eisenbahnfahrt auf der Strecke Arad—Maglöd die Brieftashe mit dem Inhalte von 300 Gulden gestohlen. (Ueber die Restaurirung des Máróczis Dentmals) in Rodotfo sandte der Minoriten-P­rior Ss R­andazzo, der die ‚Kontrole der Arbeiten übernommen” hat, neierli­ an den Sekretär, der Historischen Gesellschaft, Alexander Szilagyi, einen Bericht, wonach­ die Arbeiten AR ihon­ Monates fertig­ : sein werden. Der in der Züri Anfangs­ nächsten lebende ungarische Maler Koloman Repedes leitet die Arbeiten und hat für dieselben auch­­ materielle Opfer gebracht. (Eine moderne Bythia.) In der Gemeinde Szalacs lebte seit Jahren eine Frau Namens Marie Erd­e1yt,=De­ in der ganzen Gegend den Ruf einer Wahrsagerin genoß und das fohnende Gewerbe einer modernen Bothia ebenso gemandt, die Dif­­fret betrieb. Thatsache ist, daß die 42jährige Frau, welche vordem in ihren Gebietsorte Bolgár gewohnt hatte, aus Kummer über eine Sünde, die sie begangen — sie hatte ihren Mann verlassen — schmer­­müthig geworden war und allerlei Halluzinationen hatte. In diesem frankhaften Zustande „sah“ sie Geister, die Jungfrau Maria mit dem „seinsfindlein, Eft. Johannes den Täufer u. s. m. und ihr Ruf ver­­breitete sich sehr rar). Sie scheint aus der Krankheit recht gern ein Leichäft gemacht zu haben, denn sie „prophezeite” solcher Art in Bolgár und später in Szalacs viele Jahre mit sehr gutem materiellen Erfolg. Jet wurde die moderne Bythia auf behördliche Drdte ärzt­­lich untersucht und der Arzt fand, daß sie an hochgradiger religiöser Melancholie leide, welche ihre Ueberführung ins Krankenhaus nöthte erscheinen Lasse. “ (G­edenkblatt) Anlässig der Eröffnung des neuen Gebäudes der Stuhlweißen­burger Staats-Oberrealschule hat Béla Nówa ein reichhaltiges Gedenkblatt verfaßt, welches nebst den Bildnissen des Direktors Dr. Josef Kuthy und der Professoren dieser Schule zahlreiche Beiträge von Schulmännern und ehemaligen Schülern der Anstalt enthält. Das Gedenkblatt ist in der Hauptstadt bei Robert Zampel erhältlich. (Er11eft Cramieu-Foa,­der­ wie ein Pariser Telegramm unseres jü­ngsten Morgenblattes meldet—gestern in ders Kaserne zu Meaux ein Rencontre mit dem Lieutenant Trochu hatte, ist nicht der Kapitän Crém­iext-Foa,sondern der Bruder desselben,­ Prokurist eines Pariser Bankhauses.Die Veranlassung zu dem Zwischenfalle bot die Zeugenaussage Trochu­’s in dem Prozesse gegen Mords.Trochu war mit dem Kapitän Mayer Sekundant des Kapitäns Cramieu-Foa in dem Duell des Letztern mit Lamase getrefen­,tvelch Letzterser den Marquois de Mords und Herrn Guérin als seinsaneugen genannt hatte.Als das Protokoll,welches die Bedingungen des Duells enthielt,festgesetzt war,verabredeten die beiderseitigen Zeugen,­ daß dasselbe nicht veröffentlicht werden­ dürfe.Allein Ernest Cramieu- Foa machte anthbend vor dem Duell seines Bruders eine Abschrift­ des Protokolls bei dem Hauptmann Mayer und veröffentlichte das Schriftstück trotz der Einsprache Mayer’s in den Blättern.Daraufhin warf Morås dem Kapitän Mayer vor,sein gegebenes Wort gebrochen und die Veröffentlicht­t­g des Protokolls verschuldet zu haben.Mayer forderte den Marquist und es kam zu dem Duell,dessen tragischer Aus­­gang bekannt ist.Bei der Verhandlung des Prozesses Mords sagte nun Lieutenant Trochu aus,Mayer habe dem Herrn Ernest Crämiem Foa in seiner Gegenwart ausdrücklich erklärt,das Protokoll dürfe nicht veröffentlicht werden.Der gleichfalls als Zeuge vernommene Ernest Cromieu-Foa behauptete,dies nicht gehört zu haben,worauf Trochu ihn öffentlich vor dem Gerichte Lügen strafte.Das war die Ver­­anlassung dessen,daß Ernest Crémieu-Foa nach Meaux reist,um Trochu zu fordern.Vor Gericht hat übrigens Ernest Cremieus Foa eine recht klägliche Rolle gespielt.Es stellte sich­ heraus,daß er die Verhandlun­gen der Sekundanten­ belauscht hatte,und daß er nicht den Muth gehabt,die Verantwortung für den Diskretionsbruch auf sich zu nehmen.Als der Präsident des Gerichtshofes ihm dies vorwarf, anttwortete erl­ierau­f:,,Aber ich habe es ja aller Welt gesagt,daß ich das Protokoll veröffen­tlicht hatte!««Worauf ihm der Präsident die scharfe Antwort gab:»Sie hätten das nicht aller Welt,son­dern dem Marquis de Morés sagen sollen." (Internationale Hengstenschau in M Wien) &3 wird aufmerksam gemacht, daß Anmeldungen nur an die VI.Sektion für Bferdezugt)dert. LE Land­wirth­ Ichaft3-Gesellsschaft in­ Wienl,Herrengaffel 3 zu richten sind, welche Korporation die gesammte Durchführung der Hengstenschau übernommen hat. Die Betheiligung aus dem Aus­lande wird in diesem Jahre besonders Stark sein. Mit der Hengsten­­schau wird eine Vorführung von verläuflichen Quruspferden nach Maßgabe des noch verfügbaren Raumes zum Ziede der Bes­chaffung des Bedarfes an solchen Pferden verbunden sein. (Tägliche Personenfahrten Wien—Budar pe­t-Drjova) Mit Rücsicht auf den abfallenden Wasserstand längs der­­ Katarattenstrecke läßt die Donau-Dampfschifffahrt-Gesell­­schaft ab 5. September. 3. nur mehr die drei direkten Bofte Schiffe, welche Anschluß an die unteren Donau-Personenschiffe haben, 15 Driona fahren, während die übrigen vier Personen« . .. »’­­J . 7­7

Next